Kompendium 2

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© Rangsdorf 2002
Maria Meisel, Doreen Pieper, Stefanie
Hansche, Mathias Vogel, Thomas
Pflug, Steve Knitter
Bearbeitet von
Kay Wünsche
Kompendium 2
Abiturwissen zum Thema:
Deutschland im 20. Jahrhundert
Weimarer Republik und
Nationalsozialistische
Herrschaft
Inhalt
2.4.
Die Auflösung der Weimarer
Republik
2.4.1.
Weltwirtschaftskrise – Vorbote für den
Untergang der Weimarer Republik
Der Aufstieg der NSDAP
Scheitern der Weimarer Republik
2.4.2.
2.4.3.
3. Die Nationalsozialistische
Herrschaft
Vorwort
1. Demokratie- und
Diktaturtheorien
2. Die Weimarer Republik
2.1.
Die
Weimarer
Republik
zwischen Konfrontation und
Kooperation (1919-1923)
2.1.1.
2.1.2.
2.1.3.
Konjunktur, Reparationsfrage, Inflation
Innenpolitik 1920-1923
Innere wirtschaftliche Stabilisierung
1924-1929
3.1. Die Ideologie des
Nationalsozialismus
S
3.2. „Machtergreifung“ und
Gleichschaltungspolitik
3.3. Der Unterdrückungsapparat
3.4. NS-Wirtschaftspolitik
3.5. NS-Außenpolitik
3.6. Widerstand gegen den
Nationalsozialismus
4. Historische Grundbegriffe
5. Anlagen
6. Literatur
2.2.
Außenpolitik 1919 bis 1930
2.2.1.
Problem der Ratifizierung des
Versailler Vertrages
Separater Friedensvertrag mit den
USA
Erste außenpolitische Erfolge
Dawes-Plan und deutsche
Reintegration in die Weltwirtschaft
Ausgleich mit der UdSSR
Ära Stresemann
Endgültige Lösung der
Reparationsfrage
2.2.2.
2.2.3.
2.2.4.
2.2.5.
2.2.6.
2.2.7.
2.3.
„Goldene Zwanziger“
2.3.1.
Weimarer Innenpolitik
2.3.2.
2.3.3.
2.3.4.
2.3.5.
2.3.6.
2.3.7.
Motorisierung
Wissenschaft und Forschung
Rundfunk und Fernsehen
Kunst, Kultur und Musik
Bild der Frau
Vergoldete Krisen
2
Vorwort
1. Dieses Kompendium dient als Arbeitsund Lernhilfe für Schülerinnen und
Schüler der Sekundarstufe II. Es soll in
komprimierter Form
• Substanz,
• Übersicht und
• Arbeitsmaterial
vereinen, welches den Nutzern den
Weg zum Abitur erleichtern wird.
1.
Keineswegs ersetzt dieses Kompendium
das
Studium
von
Lehrbüchern,
Sekundärliteratur oder gar die Mitarbeit im
Unterricht.
Das
Anfertigen
von
Hausaufgaben
bleibt
ebenfalls
ein
unabdingbares
Begleitphänomen
der
Schülerarbeit.
2. Das Kompendium stellt die historische
Substanz in wenigen Aussagen
zusammen, ohne den Anspruch auf
Vollständigkeit zu erheben.
3. Das Kompendium bietet Übersichten
und
Modelle
zum
besseren
Verständnis historischer Ereignisse
und Prozesse an. Dabei ist zu
beachten, dass das Vereinfachen von
historischen Abläufen immer die
Gefahr der Pauschalisierung und
Generalisierung in sich birgt und ein
differenzierendes
Betrachten
der
Zusammenfassung stets notwendig
macht.
4. Das Kompendium enthält eine Reihe
von Übungsmaterialien, die so oder in
anderer
Form
als
besondere
Überprüfung (Test) oder Klausur
bearbeitet werden könnten.
5. Die im Kompendium enthaltenen
Definitionen
sind
als
Diskussionsgrundlage und nicht als
Indoktrination zu verstehen. Genauso
sollte die Darstellung der Geschichte
nicht als alleiniges Faktum begriffen
werden sondern als eine Möglichkeit
sie so zu deuten.
3
Die Weimarer Republik
Stefanie Hansche, Doreen Pieper, Mathias
Vogel
2. Die Weimarer Republik
•
•
2.1.
Die
Weimarer
Republik
zwischen
Konfrontation
und
Kooperation (1919-1923)
•
•
•
•
2.1.1.
Konjunktur,
Inflation
Reparationsfrage,
•
•
•
•
2.1.1.1. Konjunktur
•
Deutschland sah es als Unmöglichkeit an, diese
Summe aufzubringen
Dem entgegneten sie ein Angebot im Werte von etwa
50 Mrd. Mark
Im März 1921 trat man in London zusammen und
fixierte einen Betrag von 132 Mrd. Mark (zahlbar in
57 Jahren)? „Londoner Ultimatum" (5. Mai 1921)
Deutschland forderte Ende 1921 die Reduzierung der
Zahlungsverpflichtungen
Im Gegensatz zu England hielt Frankreich
kompromisslos seine Position gegen Deutschland in
Sachen Reparation
Am 16. April 1922 schlossen Deutschland und die
Sowjetunion den Vertrag von Rapallo, indem beide
Mächte keine Forderungen aneinander stellte, die
sich aus dem Krieg ergaben; Zusicherung von
intensiven Handelsbeziehungen;...
Am 11. Januar 1923 marschierten französische und
belgische Truppen ins Ruhrgebiet ein, was als
Antwort der Franzosen auf den Rapallo-Vertrag zu
werten ist; Anlass bildete ein geringfügiger Verzug
von Reparationszahlungen
Deutschland stellte die Zahlung von Reparationen an
Frankreich und Belgien ein und proklamierte den
passiven Widerstand
?Ruhrkampf
Reichsregierung beschloss, den Menschen im
Ruhrgebiet von Reichsmitteln Unterstützung zu
geben
Am 26. September 1923 wurde der Widerstand von
Deutschland durch das Kabinett Stresemanns
bedingungslos abgebrochen
2.1.1.3. Inflation:
•
•
•
•
•
•
•
Trotz
Gebietsund
Bevölkerungsverluste,
hervorgerufen durch die Bestimmungen des
Versailler Vertrages, war Deutschland stärkste
Wirtschaftsmacht in Europa
Inflationäre Verhältnisse brachten konjunkturelle
Erholung und Modernisierung der deutschen
Wirtschaft deutlich schnell voran
Frankreichs
Hoffnungen,
die
deutsche
Schwerindustrie zu schwächen und wirtschaftlichen
Einfluss zu erlangen, erfüllten sich nicht
Die wirtschaftliche Überlegenheit Deutschlands
wurde zusätzlich in den Beschäftigungszahlen
ersichtlich
Inflation begann mit Kriegsausbruch; Kriegskosten
konnten nicht durch Anleihen finanziert werden?
verstärkter Notendruck durch Regierung
Von 1914-1919 verringerte sich der Wert der Mark
um 70%; seid 1922 und während des Ruhrkampfes
1923 beschleunigte sich der Verfall drastisch
(Hyperinflation)
Ursachen:
•
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•
•
•
Finanzielle Unterstützung der Ruhrbevölkerung
während des Ruhrkampfes
Immense
Kriegsfinanzierungspolitik
des
kaiserlichen Deutschland vor und während des
zweiten Weltkrieges
Verschuldung des Staates bei Kreditinstituten
und privaten Gläubigern
Hohe
Sozialausgaben
(ErwerbslosenKriegsopferunterstützung)
Reparationszahlungen
Umstellung von Kriegs- auf Friedenswirtschaft
Vorteile der Inflation:
2.1.1.2. Entschädigungsfrage
•
•
1920 wurde durch die Alliierten über die
Reparationsforderungen an Deutschland diskutiert
In Boulogne (Juni 1921) einigten sich England und
Frankreich über einen Betrag von 269 Mrd. Mark;
•
•
•
Realisierbare Lohnerhöhungen an Arbeitnehmer
von Seiten der Unternehmer? Dämpfung
sozialer Konflikte
Konstante Steuerzahlungen der deutschen
Bevölkerung
Inflation
unterstützte
wirtschaftlichen
Aufschwung, verminderte hohe Arbeitslosenrate
4
Die Weimarer Republik
Gewinner und Verlierer der Inflation:
•
•
•
•
•
•
Geschickte Unternehmer nutzten die Inflation für
Investitionen in Bereichen der Modernisierung
und Expansion? Kreditrückzahlung in weniger
wertvollem Geld
Unternehmenskonzentration
Schulden
des
Staates
wurden
durch
Geldentwertung praktisch beglichen
Kreditinstitute verloren Eigenkapitalbasis und
somit ihre ökonomische Position
Sparanleihen/Kriegsanleihen verloren an Wert
Ausländische Investoren und Anleger büßten
Wertpapierbestände und Bankguthaben ein
2.1.2.3. kommunistische Aufstände
•
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•
•
Als Reaktion auf den Kapp- Putsch bildete sich im
Ruhrgebiet eine kommunistische Einheit aus
Sie besetzten einige Großstädte
Nach einem Amnestieversprechen von Seiten des
Reichskommissars
(Carl
Severing)
an
rote
Kampfverbände, schien Ruhe ein zukehren
Die Haltung der ansässigen Reichswehr veranlasste
die rote Armee wiederum, die Besetzung fortzusetzen
Reichswehreinheiten und Kapp- Verbände schlugen
auf brutalsten Wege die „Rote Armee" zurück
Ähnliche Verhältnisse entstanden im sächsischthüringischen Grenzgebiet
deutscher Oktober:
•
•
•
2.1.2. Innenpolitik 1920-1923 (die labile
Republik):
In Sachsen und Thüringen bildeten SPD und
KPD im Oktober 1923 eine gemeinsame
Regierung
Aufstellung
bewaffneter
Arbeitereinheiten
(proletarische Hundertschaften)
1920 und 1923 erlebte die bis dato noch junge Republik
zwei Putschversuche, die sie trotz schwacher Akzeptanz
in der Bevölkerung überstand
2.1.2.1. Kapp- Lüttwitz Putsch 1920
•
•
•
•
•
•
Am 13. März 1920 besetzte die Marinebrigarde
Ehrhardt unter dem Befehl v. Lüttwitz das Berliner
Regierungsviertel
Als neuer Reichskanzler wurde der rechts gerichtete
Wolfgang Kapp ausgerufen
Kapp/v. Lüttwitz machten sich öffentlich zu Gegnern
des Versailler Vertrages, indem sie den offenen
Widerstand proklamierten; ihr Ziel, das rechte Lager
zu mobilisieren, scheiterte
Der Putschversuch brach durch einen von den
Gewerkschaften ausgerufenen Generalstreik und
einer passiven Haltung der Ministerialbürokratie
zusammen (17. März 1920)
Während des Putsches floh die Regierung aus Berlin
Die Reichswehr verhielt sich neutral, neigte aber
dazu, sich auf die Seite der Putschisten zu stellen
(Hans v. Seekt: „Truppe schießt nicht auf Truppe")
2.1.2.2. Hitler- Putsch 1923
•
•
•
•
•
München, Ort des Putsches, war seid dem KappPutsch das Zentrum rechtsgerichteter Kreise und
Kampftruppen
(Vorbild:
faschistische
Machtübernahme in Italien)
Die schlechte innenpolitische Lage 1923 bot
wiederum eine Ideale Gelegenheit, die Republik zu
stürzen
Am 8. November sah Adolf Hitler, Führer der noch
jungen NSDAP, die Möglichkeit, im Münchner
Bürgerbräukeller
die
bayerische
und
die
Reichsregierung abzusetzen; er stürmte mit
bewaffneten
Parteimitgliedern
(SA)
die
von
Kahr/Lossow einberufene Versammlung und zwang
sie, einer neuen provisorischen Reichsregierung zu
zustimmen
Kahr/Lossow, die ebenfalls die Republik stürzen
wollten, entschieden sich um und schlugen den
HitlerPutsch
(Demonstrationszug
zur
Feldherrnhalle) am Morgen des 9. November mit
Waffengewalt nieder
Hitler wurde des Hochverrats angeklagt; der
Münchner Volksgerichtshof verurteilte ihn zur
Mindeststrafe von 5 Jahren (kam nach 9 Monaten
aus Landsberg frei; er schrieb „Mein Kampf")
•
•
Die eingeschlagene sog. Einheitsfrontpolitik
betrachtete
die
KPD
als
günstige
Ausgangsbasis für eine revolutionäre Erhebung
nach russischem Vorbild
Sächsische Regierung löste nach Aufforderung
der Reichsregierung die Hundertschaften nicht
auf? Einmarsch und Niederschlagung von
Reichswehr am 23. Oktober 1923
Unterschied zwischen Kapp- Putsch und
Kommunistischer Aufstand:
Ziel
Kommunistischer
Aufstand
Kapp- Putsch
Bekämpfung der
Wiederherstellung der
Monarchie;
Verbindung von
reaktionärem und
revolutionärem
Nationalismus
Weimarer
Demokratie;
Haltung der
Reichswehr
Revolution und
Diktatur des
Proletariats
Entschlossener
Einsatz von
Reichswehr und
Freikorps
Unentschlossene
Einstellung der
Reichswehr zum
Einsatz (General
Walther Reinhardt war
als einziger
entschlossen, mittels
Reichswehr gegen
den Putsch
vorzugehen)
5
Die Weimarer Republik
Aus den
Bürgerliche Parteien, Reichswehr: sie war
Konflikten
Reichsregierung und monarchisch
entstand eine
Gewerkschaften
preußisch eingestellt,
innerpolitische
„Truppe schießt nicht
Distanzierung
auf Truppe“
zwischen:
Massive Bekämpfung und Generalstreik des Staates bei
beiden Aufständen
1.1.2.4. Politischer Terror und politische Justiz
•
•
•
•
Das politische Klima der beginnenden zwanziger
Jahre wurde durch radikale Hetzkampagnen und
Attentate gegen führende republikanische Politiker
entscheidend geprägt
Hugo Haase (8. Oktober 1919); Matthias Erzberger
(26. August 1921); Walter Rathenau (24. Juni 1922)
fielen Mordanschlägen zum Opfer
Täter bekamen relativ niedrige Haftstrafen und
wurden aufgrund einflussreicher Kreise wieder
schnell auf freien Fuß gesetzt
Nach Rathenaus Tod verabschiedete der Reichstag
(gegen Stimmen der DNVP, BVP, KPD) das „Gesetz
zum Schutz der Republik", welches die
Zugehörigkeit zu Terrororganisationen unter strenge
Strafe stellte
2.2. Die Deutsche Außenpolitik von
1920-1930
2.2.1. Problem der Ratifizierung des
Versailler Vertrages(1919)
•
•
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•
Spaltung von Parteien und Fraktionen über der
Frage nach Annahme oder Ablehnung des VV
Gegner deklarieren Vertrag für "unerträglich,
unerfüllbar, rechtsverletzend und unaufrichtig"
Befürworter erwarteten durch VV: - Rückführung
deutscher Kriegsgefangener
ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln
wirtschaftlichen Aufstieg
aufgrund von der Mehrheit des Z, MSPD,USPD
nach mehreren Sitzungen angenommen
2.2.2. Separater Friedensvertrag mit den
USA (1921)
• Vertrag ohne Zusatz des Kriegsschuldartikels
und der Völkerbundssatzung
2.1.3. Innere wirtschaftliche Stabilisierung
•
•
•
Während des Ruhrkampfes kam es durch die
Kanzlerschaft Gustav Stresemanns zu einem neuen
Kurs in der deutschen Außen- und Innenpolitik
Man versuchte sich Frankreich anzunähern
Wirtschaftlich erlebte Deutschland, dank finanzieller
Unterstützung der USA, einen Wideraufschwung auf
dem Weltmarkt
2.2.3. Erste außenpolitische Maßnahmen
• Umgehend nach Ratifizierung des VV setzen
•
•
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Innenpolitisch:
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•
•
Am 11. August 1923 wurde Stresemann zum
Reichskanzler ernannt
Stresemann bildete erstmals eine große
Koalition aus DVP, Zentrum, DDP und SPD
Durch das Ermächtigungsgesetz am 10.
Oktober 1923 wurde es möglich, weitreichende
politische Reformen durch zu führen
Entscheidungen
wie
Beendigung
des
Ruhrkampfes (26. September 1923) und der
Währungsreform (15. November 1923) trugen
zur inneren Stabilisierung bei
Die „Rentenmark" (gültig seid 16. November
1923)
musste
stabil
sein,
um
eine
Marktstabilisierung zu bekommen
Reichsausgaben wurden begrenzt; Reichsbank
ging zur restriktiven Geldpolitik über (hohe
Zinsen)
Folgen: wachsende Arbeitslosigkeit, hohe
Konkursrate von Unternehmen
•
•
•
Revisionsbestrebungen in Deutschland ein
Einschränkung und Festschreibung der
Reparationszahlungen von ca.200 Mrd. auf 132
Mrd. Mark
Mai 1921: Annahme wurde durch Ultimatum der
Alliierten erzwungen
Ende 1921 Wunsch der Deutschen nach
Reduzierung der Zahlungen
Höhepunkt der Auseinandersetzungen: 1923
Einmarsch frz. und belg. Truppen in das
Ruhrgebiet, um Zahlungen erzwingen zu
können(siehe auch Ruhrkampf)
Reaktion der Deutschen : Einstellung aller
Zahlungen, sowie Proklamierung des passiven
Widerstandes
Ab 1923 neue Verhandlungen über
Reparationszahlungen
Zahl der alliierten Besatzungstruppen und
Rüstungsbeschränkungen nur geringfügig
heruntergesetzt
2.2.4. Dawes-Plan und deutsche
Reintegration in die Weltwirtschaft
• 1924 Gutachten zur Regelung der
•
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•
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•
Reparationsleistungen
Inhalt: Zahlungen von 5,4 Mrd. Mark bis 1928
Ab 1929 jährlich 2,5 Mrd. Mark an die Alliierten
Ratifizierung auf der Konferenz von London
1924
Deutsche Regierung nahm als
gleichberechtigter Partner teil
Ergebnisse: -Dtl. wieder fähiger Kreditnehmer
starker Kapitalstrom ins Deutsche Reich (ca.21
Mrd. RM)
Konjunktur erholte sich schnell
Aber: viele Kredite nur kurzfristig vergeben, aber
langfristige Investitionen
6
Die Weimarer Republik
2.2.5. Ausgleich Deutschlands mit der
UdSSR
• 1922 abgeschlossener Rapallo Vertrag
• Interessenausgleich zwischen Rathenau und
•
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•
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•
Tschitscherin
keine Kriegsentschädigung
Aufnahme diplomatischer Beziehungen
Meistbegünstigung im Handel
Neutralität im Falle des militärischen Angriffs
durch Dritte
1926 Berliner Vertrag
deutsch- russischer Freundschaftsvertrag
Festigung des Rapallovertrages
Umgehung der Abrüstungsbestimmungen des
VV durch Ausbildung dt. Panzeroffiziere und
Flieger auf russ. Boden und der Aufbau von
russ. Rüstungsindustrie durch dt.
Sachverständige
2.2.6. Ära Stresemann
• Stresemanns politische Ziele sind Revision des
•
•
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•
VV durch Verständigung und Verhandlung mit
Alliierten, besonders mit Frankreich
Entspannung der dt.- frz.- Beziehungen durch
Dawes- Plan und Londoner Konferenzen
Befriedigung des französischen
Sicherheitsbedürfnisses durch Vertrag von
Locarno
1925 Locarno- Vertrag . Sicherheits ,- Rheinoder Westpakt
Deutschland garantiert Unverletzlichkeit der
Westgrenze zu Frankreich, Belgien, Niederlande
und Luxemburg
Daraufhin Aufnahme Dtl.s in Völkerbund 1926
2.2.7. Endgültige Lösung der
Reparationsfrage
• Zahlungsverpflichtungen im Dawes- Plan nicht
•
•
•
•
befristet, also 1929 Young- Plan
Inhalt: exakte Festlegung der
Zahlungsverpflichtungen
Bis 1988 ca. 34,5 Mrd. Goldmark
Feststellung, dass Kriegsschulden und
Reparationszahlungen zusammenhängen
Young- Plan keine Bedeutung mehr aufgrund
der Weltwirtschaftskrise
•
•
•
Modernisierung u. Fortschritt eher in Großstädten >
Geldfrage
„verlorene Generation“ > Kriegsjugend
„überflüssige Generation“ > ab 1929 WWK
1931 Brüning > Deflationspolitik (Sparmaßnahmen) >
verschärft Lage der Wirtschaft > Arbeitslosigkeit,
Rückgang d. Konsums, Radikalisierung d.
Wählerschaft
2.3.2. Motorisierung
•
•
•
•
•
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•
ab 1924 > Effektivität u. Schnelligkeit
Kraftwagen, Motorräder
Höchstgeschwindigkeit im Ort: 30 km/h
1930 ADAC > erste Pannentelefone
Autobahnbau
BMW, Daimler-Benz, Maybach u.a. > weltweit guter
Ruf (Sicherheit, Technik)
Adam Opel AG > Fließband
2.3.3. Wissenschaft und Forschung
•
•
•
•
•
•
•
•
Forschungsfinanzierung > Reich u. Länder
Einstein, M. Planck, W. Heisenberg u.a.
Erkenntnisse in Seuchenbekämpfung und
Virusforschung, UV-Strahlen, Aufzeichnen d.
Hirnströme, Zellforschung (Krebstherapie) usw.
1920 „Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft
e.V.“ > ab 1929 DFG > Selbstverwaltung, Verteilung
staatlicher Fördermittel
1928 Berlin > Dt. Funkausstellung > erste Vorführung
von Fernsehbildern
1929 Weltfahrt H. Eckener mit Luftschiff „Graf
Zeppelin“
Sozialforschung (Orientierung bei alltägl. Problemen
u.a.) > als Lehrstuhl Aufgabe die demokratische
Kultur näher zu bringen
Studieren > Luxus (Bürgerfamilien)
2.3.4. Rundfunk und Fernsehen
•
•
•
•
•
1922 > erster Tonfilm
seit 1923 öffentlicher Rundfunk
seit 1917 UFA > nach Hollywood zweitgrößtes
Filmimperium
Rundfunkgeräte > Massenmedium
Kino
2.3.5. Kunst, Kultur und Musik
•
•
•
•
•
•
•
•
Expressionismus, Surrealismus, Dadaismus
Kultur u. Politik > eng verknüpft
„Neue Sachlichkeit“ > zeigt d. Wirklichkeit
Literatur > Blütezeit
Charleston, Jazz
Neoklassizismus, Zwölftonmusik
Theater > sozialkritisch, revolutionär
Bauhaus > „Architektur d. Neuen Bauens“ >
Wohnungsnot überwinden
2.3.6. Bild der Frau
•
•
Distanzierung von traditioneller Rolle
Übernehmen männlicher „Bräuche“ > rauchen, Auto
fahren, Hose u. Krawatte
berufl. Behauptung > Fließband, Büro u.a.
kurze Frisur > Bubikopf
kritisch, selbstbewusst
2.3. „Goldene Zwanziger“
•
•
•
2.3.1. Weimarer Innenpolitik
2.3.7. Vergoldete Krisen
•
•
•
•
•
•
•
Ablehnung u. Misstrauen gegen WR
Kriegserlebnisse u. Inflation > nationales
Selbstwertgefühl gesunken
Freikorps, Stahlhelm, polit. Demos und Aufmärsche
häufiger Kabinettwechsel > enorme Wahlagitation der
Parteien
soziale u. ideologische Klassengegensätze
steigende Lebenserhaltungskosten, Arbeitslosigkeit,
Wohnungsnot
•
•
•
Modernisierungsprozess überwiegend in Großstädten
> negative Bewertung des amerikan. Kapitalismus
durch „Ländler“
Widerstand d. Arbeiter u. Gewerkschaften etc. gegen
neuartige Maschinen, neuerstarkte Unternehmen u.
Konzerne > besonders bürgerl. Mittelstand richtet
sich nach kulturpessimist. Rechtskonservativen
trotz wirtschaftl. Entspannung > hohe Arbeitslosigkeit
geistige Freiheit eher in literar. Cafés als in sozialer
Wirklichkeit
7
Die Weimarer Republik
•
•
Ablenkung von innenpolitischen Problemen (u.a.
Links – Rechts) durch kulturelle Blütezeit
Modernisierungsprozess löst Existenz- ängste bei
konservativ geprägten (Kaiser- reich) Menschen aus
•
•
•
•
•
2.4. Die Auflösung der Weimarer Republik
(1929-1933)
•
•
1929 > Young-Plan, WWK, Brünings Deflationspolitik
> allg. dt. Mißstimmung
14.9.1930 > „Erdrutschwahlen“
31.7.1932 Neuwahlen > stärkste Fraktion
Auflösung d. Reichstages > 6.11.1932
Reichstagswahlen > Verluste für NSDAP
5.3.1933 Neuwahlen > Mehrheit für NSDAP, DNVP >
„Machtergreifung“ Hitlers
Juni/Juli > NSDAP wird Staatspartei
Wegbereiter und Machtinhaber der auf die WR
folgenden Diktatur
2.4.3. Scheitern der Weimarer Republik
2.4.1. Weltwirtschaftskrise – Vorbote für
den Untergang der Weimarer Republik
•
•
•
•
•
•
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•
•
•
•
wirtschaftlicher Aufschwung in Nachkriegszeit 
Prosperitätsglaube
New Yorker Börsenkrach (Oktober 1929, Schwarzer
Freitag) > trifft Weltwirtschaft unvorbereitet >
Rückgang allgemeiner wirtschaftlicher Aktivitäten
Krisenindikatoren: Produktions-, Investitions- u.
Nachfragerückgang/ Preise und Einkommen sinken/
Ansteigen der Arbeitslosigkeit
wirtschaftliche Erholung Dtl. u.a. durch private und
öffentliche Investitionen > Kredite aus USA >
Auslandsverschuldung Dtl. 1930 ca. 25 Mrd. Mark >
unsolides Finanzgebäude
Reparationen erschweren deutsche
Wirtschaftsentwicklung
1930/31 Abzug ausländ. Kredite aus Dtl. >
Zusammenbruch des dt. Bankensystems
weitere Faktoren für ökonom. Krise in Dtl.:
Überproduktion, polit. u. gesamtwirtschaftl.
Rahmenbedingungen (Deflations- und Parallelpolitik
d. Regierung Brüning)
Auswirkungen d. WWK > fatale Folgen für soziales u.
polit. Gefüge der WR > Aufwärtstrend der NSDAP,
Missstimmung und Ablehnung WR
Firmenzusammenbrüche, Bankenschließungen,
Massenarbeitslosigkeit
Massenverelendung, Kriminalität, Armut
Resignation (u.a. Freitod), Verzweiflung (Prostitution,
Schwarzmarkt) u.ä. > Überlebenskampf der
Arbeiterschicht
•
•
•
•
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•
•
•
•
•
•
•
Demokratie, Parlamentarismus, republikanische
Staatsform > aufgezwungen
außenpolitischer Druck des VV
Isolierung Deutschlands > Alleinschuld am Krieg
Parteien und Menschen sind demokratische Struktur
nicht gewöhnt > ohne Probe direkt vom Kaiserreich in
Demokratie
staatliche Umbruchsituation geht einher mit
politischer und sozialer Verunsicherung
Rechtsblindheit der Justiz
Radikalisierung der Bevölkerung aufgrund politischer
Auseinandersetzungen
Weltwirtschaftskrise
Paragraph 48 (Notverordnung)
zu leistende Reparationen, Abhängigkeit von
Krediten
Wirken von Einzelpersonen (Kabinettwechsel von
1930-33, Hitler u.a.)
historisch, politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich
bedingte Gründe aus Zeiten des Kaiserreiches
Missstimmung und Unzufriedenheit der Bevölkerung
> trotz „Goldener Zwanziger“ > Arbeitslosigkeit,
Desorientierung im zersplitterten Parteiensystem
2.4.2. Der Aufstieg der NSDAP
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1919 DAP gegr. > Sammelbecken der Unzufriedenen
> Arbeitslose, Arbeiter u.a.
seit 1920 NSDAP > Sozialismus auf nationaler
Grundlage
Ablehnung u.a. VV, Kriegsschuld
Ziel: WR stürzen > verfassungsfeindlich
Mittel: Boykott von Wahlen, Propaganda
Basis: Anti-Haltungen
Wähler: Arbeiter, Beamte, Bauern > Mittelstand,
sozial neidische
SA > paramilitärische Schutztruppe
während Blütezeit WR > bedeutungslos
8
Nationalsozialistische Herrschaft
ausgeschlossen, Individuum tritt zurück→starke
Gemeinschaft→kein Konflikt→keine Parteien nötig)
•
Zusammensetzung des NS-Weltbild aus
Def.:
Gleichschaltung,
Bezeichnung
des
politischen
Schlagworts
der
Nationalsozialisten hinter dem sich die erzwungene
Aufhebung des politischen und gesellschaftlichen
Pluralismus zugunsten der NS-Bewegung und ihrer
Ideologie während der Phase der Machtergreifung
verbirgt.
verschiedenen völkisch-antisemitischen,
rassenbiologischen sozialdarwinistischen,
nationalistischen und imperialistischen,
antidemokratischen und antimarxistischen
Vorstellungen aus dem 19. Jahrhundert
3 wesentliche Kernelemente der Ideologie:
•
Rassenlehre:
-Sozialdarwinismus auf Lehren Darwins beruhend; Darwin:
Tierreich→Kampf ums Dasein, natürliche Auslese, Überleben des Stärkeren
-Erkenntnis auf Menschen übertragen→ Überlegenheit der
nordischen (arischen) Rasse
•
Sozialismus:
-Schaffung von sozialer Gleichheit(keine Aufösung der
Klassen, sondern ein Angleichen)
-Staat als Fürsorge
-vgl.: Marx→Diktatur der Proletarier
Hitler→Gemeinschaft der Volksgenossen, d.h.
Ausschluß aller, die aus rassischen Gründen nicht
zum Volk gehören→ Antisemitismus
•
Nationalismus:
Nationalismus verbunden mit Lebensraumtheorie
-Minderwertigkeitsgefühl der Dt. durch Versaille muß
gemindert werden
-Begründung→ Herrenrasse (Arier)von Natur gegebenen
Anspruch auf Land→ Kampf um Lebensraum
Führerprinzip= -konstitutives
Element für Ideologie und
Organisation des NS
•
Thomas Pflug, Maria Meisel, Steve Knitter
-Gegenmodell zu Liberalismus und
Demokratie,Verkörperung des Antiparlamentarismus`
3. Die Nationalsozialistische
Herrschaft
•
Idee: Kommunismus und Kapitalismus sind jüdische
Erfindungen →Bedrohung für arische Rasse
→Anfeindung des Bolschewismus, Antimarxismus,
Antikapitalismus
•
Staat erhebt Totalitätsanspruch
(nationalsozialistisches Weltbild soll uneingeschränkt
gelten), bei oppositioneller Haltung →Strafverfolgung
über Unterdrückungsapparat
Totalitarismus
3.1.
Ideologie des Nationalsozialismus
Voraussetzungen:
•
stark imperialistisch übersteigerter Nationalismus
neuer Prägung (Nationalismus und Liberalismus
entfernen sich voneinander, "verspätete Nation")
•
Staat sehr autoritäre Prägung → Allmacht des Staates
(bei allen Prozessen wirkt der Staat mit)
•
national, etatistischer Sozialismus
•
völkisch, rassistisch begründete Gemeinschaftsideologie (Idee: endlich Viele werden
Faschismus
?
Kommunismus
?
Nationalsozialismus
9
Nationalsozialistische Herrschaft
3.2.
„Machtergreifung“ und
Gleichschaltungspolitik
Def.:
Machtergreifung (nach Martin Liepach);
Der 30. Januar 1933 war nicht, wie die NS-Propaganda
verbreitete, der Tag der Machtergreifung durch die
Nationalsozialisten,
sondern
der
Tag
der
Machtübergabe aus den Händen des greisen
Reichspräsidenten Hindenburg. Die Machtergreifung, d.h.
der Prozess der Umwandlung der Weimarer Republik in
eine Einparteien- und Führerdiktatur geschah in den
darauf folgenden Wochen. Wichtige Instrumente waren
dabei die
Reichstagsbrandverordnung
und
das
Ermächtigungsgesetz.
•
Nach dem gescheiterten Hitler-Ludendorff-Putsch von
1923 erklärt Hitler legal an die Macht kommen zu
wollen
•
4.1.1933: Vereinbarung zwischen Hitler und Papen
über eine gemeinsame Regierungsbildung
•
28.1.1933: Schleicher tritt als Reichskanzler zurück
•
30.1.1933: „Geburt“ des „3. Reichs“
⇒ Hindenburg ernennt unter hohem Druck aus den
eigenen Reihen Hitler als Reichskanzler 
Machtübergabe
⇒ Neben Hitler sind noch 2 weitere NSDAPMitglieder (Frick, Göring) im Kabinett vertreten
⇒ Die Vorstellung rechtskonservativer Kreise, man
könne durch die Hineinnahme von acht
nichtnational-sozialistischen Ministern in die
Regierung Hitler zähmen, erweist sich bald als
folgenschwerer Irrtum
⇒ Ausbau der Macht mit Hilfe des Notstandsart. 48
⇒ Ziel: Befestigung der totalen Macht der NSDAP
und des „Führerprinzips“ durch Gleichschaltung
sowie Befolgen zweier Strategien:
♦ Bild errichten, das den Interessen der
Mehrheit der Bevölkerung entspricht
♦ interne Ideale der Partei dürfen vorerst nicht
nach außen dringen
•
1.2.1933: Reichstagsauflösung und Festsetzung von
Neuwahlen für den 5. März
•
4.2.1933: Verordnung des Reichspräsidenten „Zum
Schutz des deutschen Volkes“: Pressezensur und
Einschränkung der Versammlungsfreiheit
•
6.2.1933: Verordnung des Reichspräsidenten zur
„Herstellung geordneter Regierungsverhältnisse in
Preußen“: durch Verfassungsmanipulation kommt es
zur Landtagsauflösung und zur Festsetzung von
Neuwahlen
•
22.2.1933: In Preußen ordnet Innenminister Göring
an, SA, SS und Stahlhelmleute als Hilfspolizisten
einzusetzen. Besonders sie wurden im Wahlkampf zur
Einschüchterung genutzt und verhafteten unliebsame
politische Gegner.
•
27.2.1933: Reichstagsbrand: Als ein Brandstifter
einer „großen kommunistischen Bewegung“ wurde der
Holländer Marinus van der Lubbe verhaftet. Folge:
4000 missliebige Personen werden verhaftet.
•
28.2.1933: Notverordnung des RP „Zum Schutz von
Volk und Staat“ (Reichstagsbrandverordnung). Folge:
Außerkraftsetzung der wesentlichen Grundrechte:
Freiheit der Person, Meinungs-, Presse-, Vereins- und
Versammlungsfreiheit,
Postund
Fernsprechgeheimnis, Unverletzlichkeit von Eigentum
und Wohnung
•
jeder Deutsche konnte nun ohne richterliche
Verfügung verhaftet und beliebig lange in Haft
gehalten werden
•
5.3.1933: Reichstagswahl: Trotz starken NS-Terrors
gegen andere Parteien erreicht die NSDAP nur 43,9 %
der Stimmen  Bildung einer Koalition zwischen
NSDAP und DNVP
•
13.3.1933: Errichtung des „Reichsministeriums für
Volksaufklärung und Propaganda“ unter Joseph
Goebbels, welches alle Gleichschaltungsmaßnahmen
unterstützt und begründet  Presse, Rundfunk und
Film werden Werkzeuge der Propaganda
•
21.3.1933: Tag von
Reichstags mit einem
Garnisonskirche der zur
monarchistischer Kreise
soll (Propaganda)
•
jene sollen am 23.3.1933 dem Ermächtigungsgesetz
(„Behebung der Not von Volk und Reich“), also der
Grundlage der NS-Diktatur, zustimmen
Def.:
Potsdam: Eröffnung des
Festakt in der Potsdamer
Anbindung konservativer und
an den Nationalismus dienen
Ermächtigungsgesetz;
Ein Gesetz, das die Gewaltenteilung aufhebt und der
Exekutive (in Notzeiten) ermöglicht, ohne Zustimmung
der Legislative Gesetze oder Verordnungen in Kraft zu
setzen. In der BRD ist nach Art. 80 des Grundgesetzes
ein vergleichbares Ermächtigungsgesetz verboten.
•
mit der nötigen Zweidrittel-Mehrheit, aber ohne die
Stimmen der KPD und gegen die Stimmen der SPD,
wird dieses Gesetz verabschiedet
•
die Regierung konnte nun für vier Jahre Gesetze
verfassungsändernden Inhalts, sofern sie nicht die
Einrichtung des Reichstags und Rechte des
Reichspräsidenten berührten, verabschieden
•
Übergang der gesetzgebenden Gewalt auf die
Exekutive,
die
durch
das
„Gesetz
zur
Wiederherstellung
des
Berufsbeamtentums“
(7.4.1933) gleichgeschaltet wird:
⇒ Entlassung von politisch missliebigen und
„nichtarischen“ Beamten
⇒ der föderalistische Aufbau wird zerschlagen
⇒ Gleichschaltung der Schulen und Hochschulen
•
Vereine und Verbände werden verboten oder in
nationalsozialistische Formationen eingegliedert
•
31.3.1933: „Vorläufiges Gesetz zur Gleichschaltung
der Länder mit dem Reich“  Umbildung der
Länderparlamente entsprechend der Reichstagswahl
•
4.4.1933: Betriebsvertretungsgesetz: Austauschung
von missliebigen Betriebsräten
•
7.4.1933: „Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit
dem Reich“ (Reichsstatthaltergesetz):
⇒ In den Ländern werden Reichsstatthalter
eingesetzt, die die Länderregierungen ernennen
⇒ in
den
Gemeinden
kontrollierten
Nationalsozialisten
die
Bürgermeister
oder
verdrängen sie
10
Nationalsozialistische Herrschaft
•
26.4.1933: Bildung der Gestapo
•
2.5.1933: Häuser der Gewerkschaften werden von
nationalsozialistischen Rollkommandos besetzt und
die Gewerkschaften zerschlagen  Beraubung der
Interessenvertretung der Arbeiter
•
als
Ersatzorganisation
Arbeitsfront“ (DAF)
•
dient
die
„Deutsche
10.5.1933:
Nationalsozialistische
Studenten
organisieren
in
Universitätsstädten
Bücherverbrennungen „undeutscher“ Autoren
•
22.6.1933: Die SPD wird verboten = Gipfel der
Ausschaltung politischer Gegnerschaft
•
bis zum 5.7.1933 lösen sich auch die übrigen Parteien
auf
•
14.7.1933: „Gesetz gegen die Neubildung von
Parteien“  das Monopol der NSDAP vollendet die
Gleichschaltung auf parlamentarischer Ebene
•
⇒ Hitler stellt sich auf die Seite der Reichswehr
⇒ unter dem Vorwand eines unmittelbar drohenden
Putsches der SA werden höhere SA-Führer,
darunter Ernst Röhm, und andere missliebige
Politiker (u.a. von Schleicher) von der Gestapo
und der SS verhaftet und ohne Verfahren
erschossen
20.7.1933: Reichskonkordat mit der katholischen
Kirche (Vertrag zwischen Vatikan und dem Deutschen
Reich):
⇒ Reich sichert Bestand der Kirche
⇒ Vatikan verbietet parteipolitische Betätigung von
Priestern
•
Hitler erklärt im Spätsommer die „Machtergreifung“ für
beendet
•
22.9.1933: Gründung der „Reichskulturkammer“: NSVereinigung aller im Kulturbereich Tätigen zur
lückenlosen Erfassung des deutschen Kulturlebens;
Aufgaben:
•
am 3.7.1934 wird die Ermordung von all diesen 400
Getöteten von Hitler als „Staatsnotwehr“ bezeichnet,
da er einen Putsch zuvorgekommen sei
•
er rechtfertigt sein Vorgehen durch ein nachträgliches
Gesetz und beanspruchte, „des deutschen Volkes
oberster Gerichtsherr“ zu sein
•
die SS wird unter der Leitung von H. Himmler zum
entscheidenden Herrschaftsinstrument des Regimes
•
am 2.8.1934 stirbt Reichspräsident Hindenburg
•
Hitler übernimmt in Personalunion das Amt des
Reichspräsidenten
•
die Reichswehr wird auf den
Reichskanzler Adolf Hitler“ vereidigt
•
Hitler ist nun Staatsoberhaupt, Parteiführer, Oberster
Gerichtsherr, Oberbefehlshaber der Reichswehr und
Reichskanzler
•
ab 1936 „Erfassung“ aller Deutschen durch die
„Gliederungen der NSDAP“ und die „angeschlossenen
Verbände“
„Führer
und
Ziele der Gleichschaltungspolitik waren:
1. Ordnen sie den Gleichschaltungsprozess
nach
politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Aspekten! (siehe auch 3.3.)
2. Welche Fehlentscheidungen einzelner Politiker führten
zur Machtübernahme Hitlers?
3. Inwiefern kann man durch die Machtübernahme von
einer Revolution sprechen?
⇒ Überwachung des öffentlichen Lebens
⇒ Durchsetzung
der
nationalsozialistischen
Weltanschauung und totale Vereinnahmung des
Einzelnen
⇒ Kontrolle der Schule und Erziehung
⇒ Überwachung
und
Bespitzelung
der
„Volksgemeinschaft“
der DAF untertänig
•
4.10.1933: Schriftleitergesetz: die ganze deutsche
Presse hat der NS-Herrschaft zu dienen; „Schriftleiter“
sind nicht mehr den Verlagen, sondern dem Staat
verantwortlich
•
1.12.1933: „Gesetz zur Sicherung der Einheit von
Partei und Staat“: NSDAP wird zur alleinigen
Staatspartei
•
20.1.1934: „Gesetz zur Ordnung der nationalen
Arbeit“: Durchsetzung des Führerprinzips in der
Wirtschaft
•
30.1.1934: „Gesetz über den Neubau des Reiches“:
Beseitigung der Länderparlamente  Verlust der
Selbständigkeit
•
14.2.1934: „Gesetz
Reichsrats“
über
die
Aufhebung
3.3. Der Unterdrückungsapparat
•
•
•
des
•
•
•
•
30.6. - 3.7.1934: „Röhm-Putsch“:
⇒ Röhm beansprucht Einfluss auf die innenpolitische
Entwicklung und will ein Volksheer auf der
Grundlage der SA bilden, in dem die Reichswehr
aufgehen soll  Widerstand aus den Reihen der
Reichswehr und führt zu einem für Hitler nicht
ungefährlichen Konflikt
Zum Zweck der polit. Überwachung und Verfolgung
Oppositioneller
1934, Himmler übernimmt Befehl über Gestapo,
Heydrich=Leitung der Geheimen Staatspolizei
10.02.1936, Gestapo erhält Befugnis, ohne
Rechtsgrundlage Hausdurchsuchungen,
Verhaftungen, Einweisung ins KZ durchzuführen
(Gesetz)
17.06.1936 Ernennung Himmlers zum „Reichsführer
SS und Chef der dt. Polizei“
26.06.1936, Zusammenfassung der Gestapo und
Kriminalpolizei →Sicherheitspolizei
1939, Sicherheitspolizei und Sicherheitsdienst (SD)
werden im RSHA (Reichssicherheitshauptamt)
zusammengefasst und sind Himmler unterstellt
-bis `42 unter Leitung Heydrichs, dann Kaltenbrunner
Die Leistungsfähigkeit des staatlichen
Unterdrückungsapparates wurde durch die Denunzianten
innerhalb der Bevölkerung erst ermöglicht.
11
Nationalsozialistische Herrschaft
•
•
•
•
ab 1939 Einschränkung der Lebensmittel
ab Kriegsbeginn wurden die Steuern drastisch
erhöht bis 1943 danach sanken sie wieder
Unterstützung der Wirtschaft durch
Zwangsarbeiter
Ausbeutung der besetzten Länder
3.4. NS-Wirtschaftspolitik

•
•
•
•
•
•
•
•
•
Ziele
Die deutsche Armee muss in vier Jahren
einsatzfähig sein.
Die deutsche Wirtschaft muss in vier Jahren
kriegsfähig sein.
Rettung der Bauern zur Erhaltung der
Ernährungs- und Lebensgrundlage der Nation
Rettung des deutschen Arbeiters durch
Beseitigung der Arbeitslosigkeit
wirtschaftliche Unabhängigkeit (Autarkie) Dtl.
vom Ausland, in allen kriegswichtigen Produkten
Hitler und Göring industriell und
privatkapitalistisch eingestellt
Röhm & SA antikapitalistisch
29.Mai 1933 Hitler bestätigt den
Großindustriellen die Sicherung der
privatwirtschaftlichen Ordnung
Trotz Eingriffe in die Wirtschaft waren
Privatbesitz an Produktionsmitteln und das
private Gewinnstreben wichtiger Bestandteil der
NS Wirtschaft.
Leitlinien:
•
Beruhigung vor sozialistischen
Wirtschaftexperimenten
•
Aufrüstungspolitik
•
Arbeitslosigkeit bekämpft durch ABM
Maßnahmen
•
Öffentliche Wirtschaftsförderung durch
Wohnungsbau und Ausbau des Straßennetzes
•
Trotz der ABM Stellen ging die Arbeitslosigkeit
nur langsam zurück, erst bei der
Aufrüstungspolitik erreichte Hitler
Vollbeschäftigung.
•
1933 Gründung der Metallurgischen
Forschungsgesellschaft (Mefo)
Ziel: Bereitstellung von Geld ohne das die
Öffentlichkeit etwas merkt
-
Ziele:
1. Revision Versailler Vertrag
2, Eroberung neuen Lebensraums
1933 Konkordat mit Vatikan
1934 Nichtangriffspakt mit Polen
1935 (Jan.) Wiedereingliederung des
Saarlandes
•
1935 (März) Einführung der allg. Wehrpflicht
•
1935 (Juni) Deutsch – brit. Flottenabkommen
•
1936 (März) Kündigung des Locarnovertrages

Einmarsch ins
entmilitarisierte
Rheinland
> Versailler Vertrages ist revidiert !
•
•
•
1936 Abkommen mit Österreich zur
Wiederherstellung freundschaftlicher
Beziehungen
•
Olympische Spiele in Berlin
•
1936(Nov.) Antikominternpakt
( Japan - Deutschland vs. UdSSR, später treten dann
Italien 1937 und Spanien (1939) bei)
•
1938 Anschluss Österreichs durch
Volksabstimmung
•
•
1938 (Sept.) Münchner Konferenz
(Hitler, Mussolini, Chamberlain, Daladier)
•
Sudetendeutsche Gebiete an Dtl.
•
dt. Nichtangrifferklärung
•
Anerkennung der franz. Grenzen
•
1939 Einmarsch dt. Truppen in
Tschechoslowakei
1939 Reichstprotektorat Böhmen & Mähren
Vereinigung des Memellandes mit Dt. Reich
•
•
Kriegsvorbereitungen abgeschlossen !
Kriegsverlauf:
•
•
3.4.2. Folgen
•
•
•
•
•
•
Abschaffung der freien politischen
Arbeiterorganisationen
Ausbau des Versicherungsschutzes,
Arbeitsschutz, Mutterschutz und
Erziehungswesen
Unternehmer, Angestellte und Arbeiter werden
in der DAF zusammen gefasst
1933 Tarifpolitik wird vom Staat bestimmt
„Treuhänder der Arbeit“
Zentralisation der Wirtschaft
1939 Änderung des Reichsbankgesetz , das nun
den Schatzwechsel wie 1914 als Mittel zur
Deckung der Währung wieder zuließ
NS Außenpolitik
•
•
•
•
•
•
Dt. fordern Danzig und eine Verbindung
zwischen Ostpreußen und dem Dt. Reich
Forderungen werden nicht erfüllt, engl. franz.
Garantieerklärung für Polen ⇒ Kündigung des
Nichtangriffspakt sowie dt. - brit.
Flottenabkommens
Freundschaftsbund mit Italien
Nichtangriffspakt mit Estland, Lettland und
Dänemark
Nichtangriffspakt mit SU (Festlegung der
Interressensphären in Osteuropa im Geheimen
Zusatzprotokoll)
1939 (1.9.) Angriff auf Polen
England versuchte zu vermitteln, schlug fehl
durch zu starke Forderungen Hitlers
1939 (3.9.) Kriegseintritt GB und Frankr.
•
1940 Dreimächtepakt (I,DR,J)
Ziel:- Neuordnung Europas und Ostasiens,
Verpflichtung zur Hilfeleistung
12
Nationalsozialistische Herrschaft
Bis 1942 treten dem Pakt noch Ungarn, Rumänien,
Slowakei, Dänemark, Finnland, Nanking China,
Bulgarien und Kroatien bei
Kommunisten
•
1940 Kapitulation Niederlande und Belgiens
•
Besetzung Frankreichs
Teilung Frankr. in besetztes und unbesetztes
Gebiet( Vichy Regierung)
Sozialdemokraten
1940 Kriegseintritt Italiens
1940 (24. August )Luftkrieg gegen England
1941 Krieg gegen Jugoslawien und
Griechenland
•
1942 Militärbündnis (I,D,J)
•
1941 (22.6.) - Überfall auf UdSSR ohne
Kriegserklärung
•
1942 (Sept.) Stalingrad
ab Nov. 42 russische Gegenoffensive
•
•
•
•
•
•
•
•
•
1944 Invasion der westl. Alliierten
1945 30.4. Selbstmord Hitlers Dönitz Nachfolger
2.5 Kapitulation Berlins
7.5 Bedingungslose Kapitulation der dt.
Wehrmacht
8.5. bindingungslose Kapitulation im sowj.
Hauptquartier
23.5. Absetzung der Regierung Dönitz
→Beteiligung am Attentat v. 20.07.44
Studentischer Widerstand
Jugendgruppen
Konservativ-bürgerlicher
Widerstand
Einzelpersonen
•
Gesellschaft:
20% aktive Nationalsozialisten
70-75% Sympathisanten, Opportunisten und solche,
die es schweigend duldeten
5-10% aktiver Widerstand
geringe Bereitschaft zum Widerstand aufgrund von →
•
Gleichschaltung, Unterdrückungsmaßnahmen, aber
auch wegen der anfänglich außenpolitischen Erfolge
•
Obrigkeitsdenken = psychologische Barriere
•
Ehrenkodex der Wehrmacht → Soldateneid auf Hitler
seit 1934
Widerstand unterschiedlichster Formen wird getragen von:
Bsp.: Weiße Rose
-Flugblätteraktionen, Aufruf
zum Widerstand
-meist Protestverhalten, selten
bewußter, organisierter
Widerstand
-Bsp.:Kreisauer Kreis gegr.`40
-zunächst Entwurf von
Verfassungspläne
-später Kontakt zur Militäropposition
→Beteiligung am Attentat v. 20.07.44
Geistlicher Widerstand
Wehrmachtsangehörige
3.6. Widerstand
-Versuch der Fortsetzung der
Parteiarbeit im Untergrund
-Kontakte zu kommun. Organisationen im Ausland
-Unterstützung des dt. Widerstandes zunächst durch neukonstruierten SPD-Vorstand
von Prag aus
-Beschränkung auf lockere
Kontakte untereinander
-später Kontaktaufnahme zu
bürgerl. + militär. Wg.
-1934 Gründung d. Bekennenden Kirche
-Verurteilung der Politik
(insbes. d. Euthanasieprogr.)
durch einzelne Mitglieder d.
christl. Kirche in Predigten
etc., z.B.: Bischof v. Galen
-1938 erste Entmachtungsversuche anläßlich der
Sudetenkrise scheitern
-ABER: Stalingrad bestärkt d.
Widerstand→20. Juli 1944,
Wolfsschanze, Attentat durch
Stauffenberg
-individueller Nonkonformismus (Weigerung ns Organisationen beizutreten)
-Unterstützung von Juden
-Sabotage etc.
Die Widerstandsbewegung scheiterte unter anderem weil:
•
Zusammenfürung einzelner Widerstandsgruppen
durch Gefahr der Denuziation, Gestapo, ..., faktisch
unmöglich
•
Unvorhersehbare Zufälle (Bsp.: Attentate auf Hitler im
März 1943)
Aufgaben:
1. Setzen Sie sich zu der in 3.5. geäußerten These in
Bezug.
2. Fassen Sie die Äußerungen offenen und verdeckten
Widerstandes zusammen und erörtern Sie deren Effizienz.
13
X. Anhang
4. Historische Grundbegriffe
Antisemitismus, im 19.Jahrhundert entstandene
rassistisch motivierte Ideologie, die der Rechtfertigung des
Hasses oder der Feindseligkeit gegen Juden dient. Dabei
richtet sich der Antisemitismus anders als der
hauptsächlich religiös gerechtfertigte Judenhass gegen
alle Menschen jüdischer Herkunft, unabhängig davon, ob
diese gemäß der jüdischen Religion leben oder nicht.
Bolschewismus (von russisch bolschinstwo, Mehrheit,
bolschewiki, Mehrheitler), auf den Theorien von Karl Marx
basierende und von Wladimir Iljitsch Lenin formulierte und
von Jossif Stalin weiterentwickelte kommunistische
Theorie und politische Praxis.
Aber auch abwehrtende Bezeichnung für Kommunisten
und Sozialisten.
Faschismus, (lateinisch fasces, Rutenbündel, Sinnbild der
Macht römischer Beamter),
Führerprinzip,auf der Vorstellungder totalen Identität von
Führer und Geführten beruhendes HerrschaftsPrinzip, das
die unbedingte Autorität und Entscheidungskompetenz in
einem Staat, einer Partei/Organisation einem Einzelnen
zuweist.
Es gilt der Grundsatz: unbedingte Autorität nach unten,
ausschließliche Verantwortlichkeit nach oben, der Führer
ist letztverantwortliche Instanz und beruft sich auf den
Volkswillen, auf (rassistische/sozialrevolutionäre)
Doktrinen oder auf eine im Irrationalen angesiedelte
Autorität.
Parlamentarismus, politisches Prinzip eines Staates, in
dem der maßgebliche staatliche Wille durch ein vom Volk
legitimiertes Parlament repräsentiert wird. Der
Parlamentarismus verkörpert das Prinzip der
Volkssouveränität, d.h. die Selbstbestimmung des Volkes,
und ist gekennzeichnet durch allgemeine, freie, gleiche
und geheime Wahlen sowie das Mehrheitsprinzip bei
parlamentarischen Entscheidungen.
In ihrer konkreten Ausgestaltung unterscheiden sich
die einzelnen parlamentarischen Systeme zum Teil
erheblich. Grundlegende Gemeinsamkeiten aller
parlamentarischen Systeme sind jedoch die
parlamentarische Gesetzgebungskompetenz und
Haushaltsautonomie sowie im Rahmen der
Gewaltenteilung die Kontrollfunktion des
Parlaments gegenüber Regierung und Verwaltung.
14
XI. Eidesstattliche Erklärung
15
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