Lernzettel Geschichte Wie wurde Deutschland 1918 zur Republik? Situation: Übermacht der Alliierten drohte die deutsche Front zu brechen und in der Heimat herrschte Armut und Hunger. Lösung: Waffenstillstand Bedingung: Deutschland musste demokratisch werden Folge: Heer verweigert Dienst und Kaiser Wilhelm der 2. flieht nach Holland. Deswegen werden am 9.11.1918 von Philip Scheidemann und Karl Liebknecht 2 unterschiedliche Republiken ausgerufen Die SPD um Liebknecht wollte eine parlamentarische Republik, während die USPD mit Liebknecht und Rosa Luxemburg eine Räterepublik nach russischem Vorbild forderte. Bedingungen des Versailler Vertrags - Kriegsschuld: Deutschland und seine Verbündeten sind alleine Schuld am Krieg Artikel dient dazu die Friedensbedingungen juristisch und moralisch zu rechtfertigen Macht so die Reparationsforderungen möglich - Territoriale Bestimmungen: Abtretung von Nordschleswig an Dänemark Teile Preußens, Posen und Oberschlesien an Polen (wirtschaftlich wichtig) Elsass – Lothringen an Frankreich; Kolonien an den Völkerbund Untersagung eines Zusammenschlusses mit Österreich - Militärische Bestimmungen: Abrüstung des Heers auf maximal 10.000 Mann (Berufsarmee) und der Marine auf15.000Mann Verbot von schweren Waffen, Wiederaufbau von Luftstreitkräften und Militärmissionen keine Wehrplicht Entmilitarisierung des Rheinlands - Wirtschaftliche Bestimmungen: D. muss den Siegermächten Geld- und Sachleistungen in vorerst nicht festgelegter Höhe leisten; Flüsse werden zu internationalem Gewässer Handelsverträge mussten aufgegeben werden - Völkerbund: Gründung des Vorläufers der UN; widersprach aber Wilsons Vorstellungen und war Machtinstrument der Siegermächte - Garantiebestimmungen: Falls Deutschland die Bedingungen nicht erfüllt, dürfen die Alliierten die linke Rheinseite und wichtige Brückenköpfe besetzen. Für alle Bedingungen gilt: Sie sind nicht verhandelbar Sollte der Versailler Vertrag unterschrieben werden? Pro Kontra - Ultimatum: Krieg würde fortgesetzt - mit nationaler Ehre nicht vereinbar - Krieg auf deutschen Boden - Vertrag führt zu Massenelend - Reichseinheit bleibt erhalten - Drohung mit neuem Krieg nicht realistisch - Hoffnung auf Nachverhandlungen 22.6.1919: Nationalversammlung akzeptiert den VV und die neue demokratische Verfassung Die Weimarer Reichsverfassung - Die Bürger durften neben den Parlamenten (wie heute) auch noch das Staatsoberhaupt wählen und sich über Volksentscheide direkt bei der Gesetzgebung beteiligen. - Der Reichspräsident hatte enorme Macht (ernennt Kanzler und Minister, Oberbefehl über Armee und kann über Artikel 48 Notverordnungen erlassen) - Kanzler ist lediglich Instrument des Reichspräsidenten (Regierung + Reichspräsident= Exekutive) - Weimarer Verfassung verbürgt fein austarierte Machtverteilung zwischen der Exekutiven und der Legislativen (Reichstag) Gewalt. Die Weimarer Krisenjahre (1919 – 1923) Belastungen der jungen Demokratie - Auswirkungen des Versailler Vertrags (wirtschaftlich, psychologisch) - Putschversuche (Kapp 1920, Hitler 1923) - Hyperinflation= Gründe: Riesige Reparationsleistungen - USPD gibt sich nicht geschlagen = bürgerkriegsähnliche Zustände - Rechtsunsicherheit - Politische Krisen (Ruhrbesetzung) = Regierung finanziert passiven Widerstand - Hunger, Not, Elend (Folgen des VV und des Krieges) = politische Radikalisierung - Polnische Angriffe auf das Reich seit 1918 - Politische Attentate (Erzberger 1921, Rathenau 1922) Außenpolitik in Weimar Politiker Außenpolitische Lage Ziele Mittel Brockdorff-Rantzau schlecht Keine Ost- oder Keine Bündnisse jeder Fehler könnte Existenz Westorientierung Chancen für spätere gefährden Bündnisse offen halten System Bismarcks zerstört nicht schikanieren lassen Ansehen stark gesunken zurückhaltende Politik D. spielt keine Rolle in der Weltpolitik Stresemann D. befindet sich Würgegriff Lösung der Reparations- Sicherheitspakt von der Großmächte frage in einem für D. Locarno Deutsches Land von erträglichen Sinne Eintritt in den D. kann keine Weltpolitik Auslandsdeutschen Raushalten aus großen machen (Innenpolitik ist Korrektur der Ostgrenzen Entscheidungen Fremden besetzt wichtiger) Schutz der im Hintergrund: Anschluss Völkerbund von D-Österreich Brüning Lebensstandard sehr Abrüstungsfragen klären 125 Millionen Dollar niedrig wegen VV + WWK Finanzmaßnahmen treffen Kredit Einschränkung der Exportüberschuss Ablösung des VV Reparationen zahlen, um D wirtschaftlich stark das Weltwirtschafts- D. vergrößern Nationalsozialistische Ausgaben machen Hitler D ist flächenmäßig zu klein Unfähige Außenpolitik erwirtschaften system zu vernichten Bewegung muss Lage erkennen und Volk, um zielbewusst den Kampf um neuen Grund und Boden aufzunehmen Gemeinsamkeiten zwischen Rantzau, Stresemann und Brüning - behutsam-vorsichtige Politik in der Bismarck’schen Tradition (Friedenssicherung ist das A&O) - keine einseitige Festlegung, Schwäche Deutschlands zwingt dazu, Konflikte zu vermeiden - dennoch Streben nach Überwindung des VV (durch Überzeugen der Sieger) - Streben nach Wiedererlangung der vollständigen Souveränität Internationale Finanzströme in den 20er Jahren USA Kredite D Kriegsschuldenrückzahlungen Reparationszahlungen GB, F Das NS-Programm von 1920 1.: Außen- und Militärpolitk: - Anschluss Österreichs = Großdeutschland - Wiedereinführung der allgemeinen Wehrplicht - Erwerb von Kolonien - Überwindung des VV 2.: Wirtschafts- und Sozialpolitik: - Verstaatlichung von Industriebetrieben (= sozialistische Anklänge) - Wendung gegen die Großindustrie; massive Unterstützung des Mittelstands; Arbeiter/Gesellschaft sollen am Gewinn beteiligt werden - Breiter Ausbau der Sozialsysteme (Jugend, Alte, Mütter) - Ablehnung des Zinsprinzips; Boden ist heilig und soll der Spekulation entzogen werden 3.: Gesellschaftspolitische Vorstellungen: - Antisemitische Vorstellungen; Juden sollen ausgeschlossen + ausgewiesen werden - der Staat soll organisch aus dem Volk erwachsen (Staat ist sekundär, Volk primär) - Religionsfreiheit außer für Juden - Grundrecht nur für Deutsche (Staatsangehörigkeit basiert auf Blut) - Verbesserung der Volksgesundheit - Abschaffung der Pressefreiheit - Kampf gegen Wirtschaftsverbrecher - Forderung nach einem Zentralstaat = Ablehnung des Föderalismus, Parteien und Parlamentarismus 1930 – 32: Krisensymptome und Politik Brünings - Explosionsartige Steigerung der Arbeitslosenzahlen - Sozialleistungen waren unzureichend und wurden weiter gekürzt (Kapitalmangel bei Unternehmen und Staat) - Extremer Einbruch der Produktionszahlen, Unternehmerinsolvenzen - Starkes Anwachsen der staatsfeindlichen Parteien (NSDAP + KPD) = Der Staat ist machtlos - Senkung der Gehälter und der Preise (Deflationspolitik) - 1930 zerbricht die Weimarer Koalition an einer vergleichsweise geringen Streitfrage - SPD reagiert zwiespältig - Brüning soll mit Hilfe des Notverordnungsparagraphen 48 ein radikales Ausgabenssenkungsund Steuererhöhungsprogramm durchsetzen und die Radikalen eindämmen Politische Konzepte Pappens (6-11.32) und Schleichers (11.32 – 1.33) Pappen: Mittelfristig Perspektive eines Staatstreichs mit dem Ziel einer monarchischen Revolution Schleicher: Bündnis von Reichswehr, bündischer Jugend, Gewerkschaften und linkem Flügel der NSDAP (Strasser- Brüder) gegen Hitler Pappen: Koalition der NSDAP mit den Deutschnationalen und dem Zentrum; Hitler darf notfalls auch Kanzler werden, denn die Macht liegt beim Reichspräsidenten