Schullärm Praxistipp Das Thema Lärm in der Schule verankern Wirkungsansatz Wen betrifft das Thema Lärm und Lärmvermeidung in der Schule? Eigentlich alle: Lehrerinnen und Lehrer als Pädagogen und Betroffene, Schülerinnen und Schüler als Hauptverursacher von Lärm auf dem Schulgelände. Häufig hängt es jedoch vom Zufall ab, wer von den Lehrkräften die Thematik aufgreift und vertieft. Biologielehrer können in der Regel zwischen den Sinnesorganen Auge und Ohr wählen und entscheiden sich häufig für das Auge. Physiklehrer haben die Wahl zwischen Optik und Akustik und wählen vielleicht eher die Vertiefung der Optik. Schon besteht die Gefahr, dass Lärm im Unterricht kein Thema wird. Zudem kann die Behandlung der verschiedenen Lärm-Aspekte am besten fächerübergreifend erfolgen. Deshalb ist es wichtig, das Thema zu institutionalisieren: Zum Beispiel durch eine Festlegung im Schulcurriculum oder durch eine Ausweitung der Aufgaben des Schulsanitätsdienstes. Lärmsensibilisierung durch Schulsanitätsdienst In vielen Schulen in Baden-Württemberg gibt es Schulsanitätsdienste, sie sind jedoch nicht gesetzlich vorgeschrieben. Schulsanitätsdienste bestehen aus Schülern, die als qualifizierte „Laienhelfer“ bei Unfällen in der Schule die (Erst)Versorgung der/des Verletzten unterstützen. Quelle und weitere Informationen: www.schulsanitaetsdienst.de Im Rahmen dieser freiwilligen Tätigkeit bestehen Anknüpfungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, sich neben dem Unfallschutz auch mit vorbeugendem Gesundheitsschutz zu beschäftigen. Dabei könnte auch das Thema Lärm aufgegriffen werden mit dem Ziel, die Problematik (mit Unterstützung der Lehrer) auch den Mitschülern zu erläutern. Diese Ausweitung der Aufgaben des Schulsanitätsdienstes sollte mit der Schulleitung abgestimmt werden. Ein Beispiel aus der Albert-Schule Ihringen Der Schulsanitätsdienst der Förderschule Ihringen hat sich im Rahmen des Internetwett-Wettbewerbs zum Thema Lärm des Ministeriums für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg 2004 mit dem Thema Lärm beschäftigt und die Ergebnisse in einer eigenen Homepage dargestellt. Untersucht wurden dabei auch Notfälle im HNO-Bereich wie z.B. der akute Hörverlust (Hörsturz) oder das Knalltrauma sowie deren Ursachen und Folgen. Auch rechtliche Regelungen zum Arbeitsschutz und ermittelte Lärmpegel an einer Schule wurden thematisiert. Quelle und weitere Informationen: www.schullaerm.baden-wuerttemberg.de/wb_04_Ihringen/index.htm -1/2- www.schullaerm.baden-wuerttemberg.de Lärm im Schulcurriculum verankern Lärm ist ein fächerübergreifendes Thema. Zwar ist es in den Bildungsstandards 2004 in mehreren Fächern unter verschiedenen Aspekten (Akustik, Gehör, Musik etc.) aufgeführt. Die Bedeutung des Themas und die nötige Behandlung im Unterricht kann allerdings durch seine Verankerung im Schulcurriculum noch einmal verstärkt werden. Ein Beispiel aus der Lützelbachschule in Reichenbach Die Lützelbachschule ist eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Im Zuge der Bildungsplanreform wurde an der Lützelbachschule im Schulcurriculum für die Haupt- und Werkrealschule das Thema Lärm im Rahmen des Komplexes „Verkehr und Mobilität“ aufgenommen. Integriert wurden: • Projekttage unter dem Titel „Wer schreit am lautesten?“ • Lärmmessungen in der Schule und der Schulumgebung • Die Erstellung einer Lärmkarte • Die Funktion des Ohres • Die gesundheitlichen Folgen von Lärm. -2/2- www.schullaerm.baden-wuerttemberg.de