Hanns Eisler – Ein Leben in Stichworten 1898: Hanns (eigentlich

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Hanns Eisler – Ein Leben in Stichworten
Hanns Eisler – Ein Leben in Stichworten
1898: Hanns (eigentlich Johannes) Eisler wird am 6. Juli als Sohn des Philosophen Rudolf Eisler in
Leipzig geboren. Ab 1901 wächst er in Wien auf.
1909: Er beginnt autodidaktisch zu komponieren.
1916: Einzug zum Militärdienst.
1919–24: Kompositionsstudium am Neuen Wiener Konservatorium, dann privat bei Arnold Schönberg und Anton Webern. Uraufführung von Eislers 1. Klaviersonate. Er heiratet Charlotte Demant.
1925–28: Eisler erhält den Künstlerpreis der Stadt Wien. Er engagiert sich politisch, was zum Bruch
mit Schönberg führt. Umzug nach Berlin. Er wird Mitglied der »Novembergruppe« und wirkt aktiv in
der linken Arbeiterbewegung mit, u. a. als Musiker, Referent und Autor.
1929–31: Begegnung mit dem Politsänger Ernst Busch, der auf Bühne und Schallplatte für die Verbreitung von Eislers politischen Liedern (»Der rote Wedding«, »Der heimliche Aufmarsch«, »Solidaritätslied« u. a.) sorgt. Beginn der Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht, für dessen Lehrstücke
»Die Maßnahme«, »Die Mutter« und »Kuhle Wampe« er die Musik schreibt.
1933–35: Die Machtergreifung der Nationalsozialisten zwingt Eisler zu Aufenthalten in Österreich,
Frankreich, England und in der Sowjetunion. Die 1932 komponierte »Kleine Sinfonie« op. 29 wird
1935 in London uraufgeführt.
1936–46: Emigration in die USA und zwischenzeitlich nach Mexiko. Lehrtätigkeit an der New Yorker
»New School for Social Research«. Umzug nach Hollywood, er schreibt Filmmusiken (1945 »Oscar«Nominierung für »None But the Lonely Heart«). Mit Theodor W. Adorno schreibt Eisler das Buch
»Kompositionen für den Film«. Es entstehen die Kammersinfonie op. 69 für 15 Instrumente und das
Quintett »Vierzehn Arten, den Regen zu beschreiben« op. 70. Er nimmt Gastprofessuren in Kalifornien an und beginnt mit der Arbeit am »Hollywooder Liederbuch«.
1947/48: Eisler muss sich einer Anhörung vor dem »Komitee für antiamerikanische Umtriebe«
unterziehen. Trotz Protests amerikanischer Künstler wird er schließlich aus den USA ausgewiesen.
1949: Er lässt sich dauerhaft in der DDR nieder. Seine Vertonung des Gedichts »Auferstanden aus
Ruinen« von Johannes R. Becher wird zur Nationalhymne der DDR.
1950: Eisler übernimmt eine Meisterklasse an der »Akademie der Künste« und wird zum Professor
an der Hochschule für Musik in (Ost-)Berlin ernannt. Er erhält den Nationalpreis 1. Klasse und wird
Mitglied der »Deutschen Akademie der Künste«. Komposition der »Neuen Deutschen Volkslieder«.
1952/53: Sein vorab veröffentlichtes, selbstverfasstes Libretto zur geplanten Oper »Johann Faustus« wird von der offiziellen Kulturpolitik stark angegriffen. Die Oper bleibt daher unkomponiert.
1953/54: Nach einem längeren Aufenthalt in Wien kehrt Eisler schließlich wieder in die DDR zurück.
1950er Jahre: Für verschiedene Film- und Schauspielmusiken reist Eisler nach Wien und Paris.
1958–61: Veröffentlichung der Streitschrift »Über die Dummheit in der Musik«. Eisler erhält zum
zweiten Mal den Nationalpreis 1. Klasse und wird zum Ehrenmitglied des »Verbandes Deutscher
Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR« ernannt. Uraufführung der 1935–40 im amerikanischen Exil komponierten »Deutschen Sinfonie«.
1960: Eisler erleidet einen Herzinfarkt. Er vollendet die »Ernsten Gesänge« für Bariton und Streichorchester.
1962: Ernennung zum Präsidenten des Musikrats der DDR. Am 6. September stirbt Hanns Eisler in
Berlin. Zu seinen Schülern zählen Komponisten wie Ernst-Hermann Meyer, Georg Katzer und Siegfried Matthus. Sein Werk umfasst 500 Lieder, Balladen, Chöre und Kantaten sowie 40 Filmmusiken.
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