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Hygiene
Neutropenie
Protektive Isolation (hohes Risiko) - Protektive Massnahmen (mässiges Risiko)
Ziel
Schutz der Patienten mit Leukopenie vor nosokomialen Infektionen durch protektive Massnahmen oder protektive Isolation.
Inhalt
1
1.1
1.2
2
2.1
2.2
2.3
2.4
Einführung ................................................................................................................................................ 2
Grundlagen....................................................................................................................................... 2
Definitionen und Übersicht hygienische Massnahmen..................................................................... 2
Massnahmen bei Neutropenie mit mässigem Risiko............................................................................ 2
Personal ........................................................................................................................................... 2
Patient .............................................................................................................................................. 3
Besucher .......................................................................................................................................... 3
Reinigung / Desinfektion .................................................................................................................. 3
Richtlinie Neutropenie
Erstelldatum 14.10.2008
Erstellt durch: Monika Breu
Angepasst an RL KSSG
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Freigabe durch: LA-Hygiene
Version: 1
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Einführung
1.1
Grundlagen
Patienten mit verminderter Granulozytenzahl haben ein erhöhtes Risiko, an Infektionen zu erkranken. In Abhängigkeit der Neutropeniedauer bzw. der Grundkrankheit und des Alters der Patienten ist das Risiko einer
Infektion unterschiedlich ausgeprägt. Daher unterscheiden sich die entsprechenden zusätzlichen prophylaktischen Massnahmen.
In erster Linie gelten die Standardmassnahmen. Insbesondere ist eine korrekt durchgeführte „Hygienische
Händedesinfektion“ auch im Umgang mit abwehrgeschwächten Patienten eine der effektivsten Massnahmen
zur Prävention von Infektionen.
1.2
Definitionen und Übersicht hygienische Massnahmen
Neutropenie:
Verminderung der neutrophilen Granulozyten
Schwere Neutropenie:
Neutrophile < 0.5G/l
Aplasie:
Ausbleibende Blutbildung durch das Knochenmark
Definitionen
Massnahme
2
Neutropenie - hohes Risiko
(Dauer meist > 7 Tage)
Krankheiten mit anhaltendem schwerem Knochenmarkversagen:
Induktionstherapie akute Leukämien
Schwere aplastische Anämien
Hochdosistherapien mit Stammzellretransfusionen
Hypoplastisches Myelodysplastisches
Syndrom
Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie
In der Regel Verlegung und Betreuung
am KSSG, Fachbereich Onkologie
Neutropenie - mässiges Risiko
(Dauer meist <7 Tage)
Alle anderen Neutropenien:
Neutropenie nach Chemotherapie
solider Tumoren, Lymphome
Nicht-chemotherapiebedingte medikamentöse Agranulozytose (z.B. Beta-Lactame, etc.)
Erhaltungstherapien Leukämien
Aplasie in palliativen Situationen
Myelodysplasie
Weitere
Siehe Kapitel 2
Massnahmen bei Neutropenie mit mässigem Risiko
Zusätzlich zu den unten beschriebenen Massnahmen gelten immer die Standardmassnahmen (siehe Richtlinie
„Standardmassnahmen“).
Händedesinfektion
Vor Betreten des Zimmers bzw. vor Patientenkontakt und gemäss Richtlinie „Hygienische Händedesinfektion“
Handschuhe, chir. Maske, Überschürze bei (möglichem) Kontakt mit Körpersekret
2.1
Personal
Impfungen
Impfung/Immunität gegen MMR, Varizellen, Hepatitis B und jährlich Grippe
Richtlinie Neutropenie
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Infektionen
Obere Atemwege: Tragen einer chirurgischen Maske gemäss Standardmassnahmen im Patientenzimmer
2.2
Patient
Zimmer / Abteilung
Behandlung vorzugsweise auf einer onkologischen oder medizinischen Abteilung
Vorzugsweise Einerzimmer oder Zweierzimmer mit Patienten ohne akute Infektion
Ambulante Bereiche (Ambulatorien, Notfallstation): Einhalten der Standardmassnahmen
Ernährung
Keimarme Ernährung ist nicht notwendig, jedoch von der Konsistenz her den Schleimhautverhältnissen (enoral / Speiseröhre) anzupassen.
Trinken von Leitungswasser ist erlaubt.
Siehe Richtlinie „Umgang mit Lebensmitteln ausserhalb der Küche“
Mundpflege
Allgemeines: Siehe Mundpflegekonzept
Thrombozyten > 10G/l: Zahnhygiene nach jeder Mahlzeit mit weicher Zahnbürste und anschliessender Mundspülung mit Leitungswasser. Zahnbürste nach Gebrauch spülen und luftig, mit dem Bürstenteil nach oben, in ein Zahnglas stellen.
Thrombozyten < 10G/l oder Zahnfleischinfiltrationen oder Blutung: Zahnbürste nicht benützen; 2x tgl.
Gurgeln/Spülen mit Na Cl 0,9% Braun® (Flasche 1x tgl. wechseln).
Körperpflege
Duschen/Waschen: Milde Seife (desinfizierende Seifen sind nicht notwendig).
Hautpflege: Nach der Körperreinigung erfolgt die Hautpflege mit einer Körperlotion (z.B. Bepanthen
Lotio® oder Excipial U Lipo Lotio®).
Rasur: Elektrische Rasierapparate sind der manuellen Rasur vorzuziehen.
Untersuchungen und Aufenthalt ausserhalb des Zimmers
Kontakte (Wartezonen) mit infektiösen Patienten sind zu vermeiden, das Tragen einer TBSchutzmaske ist nicht notwendig.
Schnittblumen, Pflanzen und Trockengestecke
Erlaubt
2.3
Besucher
Akute infektiöse Erkrankung (z.B.: Infektion der oberen Atemwege, Körperausschlag): Nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, allenfalls Besuch mit chirurgischer Maske erlaubt.
2.4
Reinigung / Desinfektion
Flächenreinigung/-Desinfektion
Gezielte Desinfektion bei optischer Verschmutzung mit Körperflüssigkeit
Tägliche Desinfektion
Siehe Richtlinie „Reinigung / Flächendesinfektion“
Richtlinie Neutropenie
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