Seminar 3: Einführung in die Medizinethik Ausgangspunkt: Ärztinnen und Ärzte haben in ihrem beruflichen Alltag oft mit schwierigen ethischen Entscheidungskonflikten zu tun, für die es keine einfachen Lösungen gibt. Aber auch in der Öffentlichkeit werden medizinethische Fragen oft kontrovers diskutiert. Der wichtigste Grund für die Aktualität medizinethischer Fragen ist sicherlich, dass die Möglichkeiten des ärztlichen Handelns durch den wissenschaftlichen Fortschritt zunehmend erweitert werden. Vieles, was früher dem Lauf der Natur oder dem Schicksal überlassen war, ist zum Gegenstand menschlicher Entscheidung geworden. Aber an welchen Werten und Normen soll sich die ärztliche Praxis angesichts der Pluralität von moralischen Einstellungen in unserer Gesellschaft heute orientieren? Zielsetzung: In dem Seminar sollen methodische und theoretische Grundlagen der Medizinethik für einen reflektierten Umgang mit ethischen Konfliktfällen vermittelt werden. Inhalt und Ablauf: Zunächst werden mit einem kleinen Ausflug in die philosophische Ethik verschiedene Ethiktheorien und ihr Einfluss in der Medizinethik vorgestellt. Auf dieser Basis werden verschiedene Methoden der Medizinethik erarbeitet (Kasuistik, Vier-Prinzipien-Modell, etc.) und mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen diskutiert. Ausführlich behandelt werden ethische Normen der ArztPatientenbeziehung, wie die ärztliche Verpflichtung zu Beistand und Hilfeleistung, das Nichtschädigungsgebot, die Achtung der Autonomie des Patienten und die gerechte Verteilung begrenzter Ressourcen. Mit Fallbeispielen aus verschiedenen Bereichen der medizinischen Praxis (z.B. Stellvertretende Entscheidungen für Kinder und andere nichteinwilligungsfähige Patienten, Anwendung von Patientenverfügungen, Umgang mit dem Wunsch nach Sterbehilfe, Schwangerschaftsabbruch nach Pränataldiagnostik) soll der Umgang mit Normenkonflikten geübt werden. Didaktisches Vorgehen: Die einzelnen Themenblöcke werden jeweils durch ein Referat einer Studierenden oder eines Studierenden oder der Dozentin eingeführt, in einer gemeinsamen Diskussion offene Fragen geklärt und das erlangende Wissen dann in Falldiskussion angewandt. Mit einem „Theorieblock“ (Zusammenfassung von 4 Terminen, die dann am Ende wegfallen) werden verschiedene Ethikkonzeptionen an Hand kurzer Auszüge von Quellentexten durch die Dozentin eingeführt und deren Bedeutung für die Medizinethik mit Gruppenarbeiten zu konkreten medizinethischen Fragestellungen vertieft. Leistungsnachweise: Ausgearbeitete Referate oder Hausarbeiten. Literatur zur Einführung: • Pöltner, Günter: Grundkurs Medizin-Ethik. Wien 2002. Zu den einzelnen Themen werden weitere Texte im Seminar gekannt gegeben. Lehrende: Einrichtung: 1. Termin Termine: Raum: Dr. Sigrid Graumann IMEW Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft Donnerstag, den 20.4. Samstag 23. April 9.00-17.30 Donnerstags 27.4. – 15.6., 16.15-17.45h wird noch bekannt gegeben Samstag-Termin muss noch bestätigt werden! (wg. PTM)