Seminar 6: Einführung in die Medizinethik

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Seminar 6: Einführung in die Medizinethik
Ausgangspunkt
Ärztinnen und Ärzte haben in ihrem beruflichen Alltag oft mit schwierigen ethischen
Entscheidungskonflikten zu tun, für die es keine einfachen Lösungen gibt. Aber auch in der Öffentlichkeit
werden medizinethische Fragen oft kontrovers diskutiert. Der wichtigste Grund für die Aktualität
medizinethischer Fragen ist sicherlich, dass die Möglichkeiten des ärztlichen Handelns durch den
wissenschaftlichen Fortschritt zunehmend erweitert werden. Vieles, was früher dem Lauf der Natur oder
dem Schicksal überlassen war, ist zum Gegenstand menschlicher Entscheidung geworden. Aber an welchen
Werten und Normen soll sich die ärztliche Praxis angesichts der Pluralität von moralischen Einstellungen in
unserer Gesellschaft heute orientieren?
Lernziele
Ethische Konflikte in der klinischen Praxis erkennen, Wege zu einer reflektierten Entscheidung in solchen
Konfliktsituationen entwickeln, Überblick über wichtige Methoden und Theorien der Medizinethik erhalten,
Stärken und Schwächen von medizinethischen Argumenten erkennen, eigene Position gut begründet
vertreten können.
Inhalt und Ablauf
Wir werden zunächst verschiedene Ethiktheorien kennen lernen, ihren Einfluss auf die Medizinethik und ihre
Stärken und Schwächen diskutieren. An Hand von konkreten Fallbeispielen aus der medizinischen Praxis
(Behandlungsbegrenzung, Sterbehilfe, Pränataldiagnostik, Forschung mit nichteinwilligungsfähigen
Patienten, etc.) werden wir dann herausarbeiten, wie sich diese Theorien in verschiedenen Argumenten über
medizinethische Konflikte spiegeln. Anschließend werden wir verschiedene Methoden kennen lernen, mit
denen medizinethische Konflikte bearbeitet werden können. Auch dabei werden wir konkrete
medizinethische Konfliktfälle diskutierten. Ausführlich behandelt werden wir Fragen des Menschenbildes in
der Medizin, die Arzt-Patientenbeziehung, das Konzept der freiwilligen und informierten Einwilligung, den
ärztliche Heilauftrag und die gerechte Verteilung begrenzter Ressourcen. Die genaue Programmplanung wird
in der 1. Sitzung diskutieren. Dabei besteht die Möglichkeit für die Studierenden inhaltliche Schwerpunkte
selbst zu bestimmen.
Didaktisches Vorgehen
Zur Erarbeitung der theoretischen und methodischen Grundlagen der Medizinethik werden wir Ausschnitte
aus philosophischen Quellentexten lesen und deren Inhalt gemeinsam erarbeiten. Für die Falldiskussionen
werden medizinethische Konfliktfälle von den Studierenden vorgestellt. Die Falldiskussionen werden von
den Studierenden moderiert, protokollieren und anschließend auf Blackboard allen Seminarteilnehmerinnen
und –teilnehmern zugänglich gemacht.
Leistungsnachweise
Protokolle der Falldiskussionen, Hausarbeiten zu selbst gewählten medizinethischen Fragen.
Literatur:
Zur Einführung:
• Bettina Schöne-Seifert: Medizinethik. Aus: Julian Nida-Rümelin (Hg.): Angewandte Ethik. Die
Bereichsethiken und ihre theoretische Fundierung. Stuttgart 1996, S. 552-648. Zu den einzelnen Themen
Vorbereitungstexte im Seminar gekannt gegeben.
Vorbereitungs- und Hintergrundstexte zum Selbststudium werden auf Blackboard eingestellt.
Lehrende
Einrichtung
Termine
1. Termin
Raum
Dr. Sigrid Graumann
IMEW Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft
Donnerstags, 16.15-17.45h
19.4.2007
Wird noch bekannt gegeben
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