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Präparation modifizierter Modelschichten auf
Titanoberflächen
Diplomarbeit
Studiengang Chemie
vorgelegt von
Marc Pander
aus Recklinghausen
Recklinghausen 2008
Erstprüfer:
Prof. Dr. Michael Veith
Zweitprüfer:
Prof. Dr. Gerhard Meyer
Fachhochschule Gelsenkirchen
Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften
August-Schmidt-Ring 10
45665 Recklinghausen
2
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsangabe.............................................................................................................................. 7
1. Einleitung ............................................................................................................................... 8
1.1. Motivation ....................................................................................................................... 8
1.2. Aufgabenstellung und Zielsetzung.................................................................................. 9
2. Grundlagen ........................................................................................................................... 10
2.1. Stand der Technik.......................................................................................................... 10
2.2 Theoretische Hintergründe ............................................................................................. 12
2. 2. 1 Titan und seine Oxide ........................................................................................... 12
2. 2. 2 Physikalische Gasphasenabscheidung................................................................... 13
2. 2. 3 Thermisches Verdampfen ..................................................................................... 14
2. 2. 4 Sputterdeposition................................................................................................... 15
2. 2. 5 Rasterkraftmikroskopie ......................................................................................... 16
2. 2. 6 Elektronenbeugung................................................................................................ 19
2. 2. 7 Oberflächenplasmonen Resonanz-Spektroskopie ................................................. 19
2. 2. 8 Kontaktwinkel ....................................................................................................... 26
3. Geräte und Chemikalien....................................................................................................... 27
3. 1 Geräte und Materialien.................................................................................................. 27
3. 1. 1 Bedampfungsanlage .............................................................................................. 27
3. 1. 2 Sputteranlage......................................................................................................... 27
3. 1. 3 Rasterkraftmikroskop ............................................................................................ 27
3. 1. 4 Oberflächenplasmonspektrometer nach Kretschmann-Anordnung ...................... 28
3. 2 Chemikalien .................................................................................................................. 29
3. 3 Eingesetzte Lösungen.................................................................................................... 29
3. 3. 1 Hellmanex-Lösung ................................................................................................ 29
4. Experimenteller Teil............................................................................................................. 30
4. 1 Durchführung ................................................................................................................ 30
4. 1. 1 Substratherstellung ................................................................................................ 30
3
4. 1. 2 Rasterkraftmikroskopie ......................................................................................... 32
4. 1. 4 Oberflächenplasmonspektroskopie ....................................................................... 33
4. 1. 5 Elektronenbeugung................................................................................................ 34
4. 1. 6 Kontaktwinkel ....................................................................................................... 34
4. 2 Ergebnisse ..................................................................................................................... 35
4. 2. 1 Kontaktwinkel von titanoxidbeschichteten Substraten ......................................... 35
4. 2. 2 Kristallstrukturaufnahmen..................................................................................... 38
4. 2. 3 Oberflächenrauigkeit............................................................................................. 40
4. 2. 4 Oberflächenplasmonspektroskopie ....................................................................... 44
5. Auswertung und Diskussion................................................................................................. 49
5. 1 Kontaktwinkel von titanoxidbeschichteten Substraten ................................................ 49
5. 2 Kristallstruktur .............................................................................................................. 49
5. 3 Oberflächenrauigkeit ..................................................................................................... 50
5. 4 Oberflächenplasmonspektroskopie ............................................................................... 51
6. Zusammenfassung und Ausblick ......................................................................................... 53
7. Literatur ................................................................................................................................ 55
8. Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................... 57
9. Tabellenverzeichnis.............................................................................................................. 58
10. Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................................... 59
Anhang ..................................................................................................................................... 60
4
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die mich bei dieser Arbeit
unterstützt haben.
Mein besonderer Dank gilt Prof. Dr. Michael Veith für die interessante und
herausfordernde Aufgabenstellung, sein Vertrauen in mich und die Freiheiten, die er mir
bei der Bearbeitung dieses Projektes ließ, sowie für die physikalische Ausbildung im
Rahmen seiner Vorlesung.
Des Weiteren bedanke ich mich bei Prof. Dr. Meyer dafür, dass er als zweiter Betreuer
meine Arbeit ebenfalls einsehen wird, sowie für die von ihm im Rahmen seiner
Vorlesung geleistete Ausbildung im Bereich der Anorganischen Chemie.
Darüber hinaus gilt mein Dank allen Mitarbeitern des Max-Planck-Instituts, die zum Gelingen
dieser Arbeit beigetragen haben. Besonderes danken möchte ich Herrn Dr. Ingo Köper für die
hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung während dieses Projekts. Weiterhin bedanke
ich mich bei Herrn Dr. Ingo Lieberwirth, Frau Gabi Herrmann, Frau Natalie Horn und Herrn
Uwe Rietzler für die Unterstützung bei chemischen und technischen Fragestellungen.
Ebenfalls für das Korrekturlesen meiner Arbeit danke ich Frau Dominika Reck, Frau Diplom
Chemikerin (FH) Katharina Genesius und Herrn M.Sc. Michael Lehnert.
Weiterhin möchte ich mich hier recht herzlich bei meiner Familie für die Unterstützung während
der Zeit meines Studiums bedanken.
Ferner gilt mein Dank den Mitarbeitern des MPIP in Mainz für deren Unterstützung mit
Materialien und fachlichem Wissen.
5
Erklärung
Diese Diplomarbeit wurde nach der Studienordnung des Fachbereiches 12 der Fachhochschule
Gelsenkirchen erstellt. Ich versichere, dass ich diese Arbeit ohne fremde Hilfe und nur unter
Zuhilfenahme der angegebenen Quellen verfasst habe.
Recklinghausen, den 26.03.2008 ............................................................................................
6
Inhaltsangabe
Im Rahmen dieser Arbeit soll auf ein Schichtsystem aus Glas, Chrom und Gold eine
Titanoxidschicht aufgebracht, charakterisiert und optimiert werden. Dieses Schichtsystem soll als
Modell-Titanimplantat dienen und in der Oberflächenplasmon-Resonanz-Spektroskopie (SPR)
zum Einsatz kommen. Die Charakterisierung der Titanschicht erfolgt mittels SPR, Raster-KraftMikroskopie (AFM) und Elektronenbeugung. Die Titanschicht auf dem Glas-Chrom-GoldSystem soll hinsichtlich Schichtdicke und Oberflächenrauigkeit optimiert werden. Hierzu wurde
die Titanoxidschicht bei verschiedenen Einstellungen aufgesputtert. Der Einfluss der
Sputterleistung auf die Oberflächenbeschaffenheit konnte gezeigt werden. Für die Nutzung des
Schichtsystems in der SPR sollten möglichst dünne Schichten hergestellt werden.
Anhand der Elektronenbeugung wurde die Kristallstruktur des Titanoxids bestimmt.
Desweiteren sollte die Möglichkeit eines Testes zur Bestimmung der Schichtdicke von Titanoxid
mittels Kontaktwinkelmessung überprüft werden.
7
1. Einleitung
1.1. Motivation
Für die Implantologie hat sich Titan als Werkstoff der Wahl bewährt. Der Grund dafür ist seine
sich spontan bildende oxidische Oberfläche, die ihm einen biologisch inerten Charakter verleiht.
Der Erfolg eines Implantats begründet sich sowohl auf seiner Langzeitintegration, als auch das
schnelle Verheilen des umliegenden Gewebes. Um den Prozess des Abheilens zu beschleunigen,
werden Implantatoberflächen chemisch wie auch mechanisch modifiziert.
Die chemische Oberflächenmodifizierung mit biologisch aktiven Molekülen stellt einen
erfolgreichen Ansatz dar. Die Möglichkeit verschiedenste Moleküle und molekulare
Architekturen auf metallischen Oberflächen anzubringen wurden bereits untersucht. Das BiotinStreptavidin-System zeigt hierbei besondere Vorzüge, da es sich auf oxidische Oberflächen
anbringen lässt und eine Vielzahl von biologisch aktiven Molekülen sich an das Streptavidin
anbinden lassen. Über dieses Zwischensystem sollte es möglich sein, verschiedenste biologisch
aktive Architekturen auf einem Titanimplantat zu realisieren.
Die Betrachtung des Aufbaus dieser Architekturen erfolgt mit Hilfe von SPR. Diese Art der
Spektroskopie basiert auf der Anregung von Elektronenwellen auf metallischen Oberflächen und
erlaubt es, die Zusammensetzung und optische Schichtdicke bis in den Subnanometerbereich
exakt zu messen. Weiterhin ermöglicht sie ebenfalls die Adsorptionskinetiken beim Aufbau der
Architekturen in Echtzeit zu erfassen. [Leh07]
Bei einer SPR-Messung wird die mittlere Schichtdicke der einzelnen Schichten an einem MessPunkt aufgenommen. Die einzelnen Schichten sollten eine möglichst glatte Oberfläche besitzen,
um die Schichtdicke von adsorbierten Moleküllagen exakt zu bestimmen. Ein künstliches
Implantat für die Anwendung in der SPR erweist sich selbst schon als eine molekulare
Architektur. Neben der Basisarchitektur aus Glas, Chrom und Gold wird eine weitere Schicht
hinzugefügt. Die Bestimmung der optimalen Parameter dieser Schicht ist für Qualität der
Bewertung der SPR-Mesungen wünschenswert.
8
1.2. Aufgabenstellung und Zielsetzung
Ziel dieser Arbeit ist die Optimierung des Prozesses zur Erzeugung einer Titanoxidschicht auf
einem
Glas-Chrom-Gold-Schichtsystem.
Diese
Titanoxidschicht
soll
der
natürlichen
Passivierungsschicht von Titan so ähnlich wie möglich sein. Hierzu soll ein bereits bestehendes
Verfahren optimiert werden. Bei diesem Verfahren wird ein Glasträger zuerst mit Chrom und
anschließend mit Gold bedampft. Dieser Teil ist bereits optimiert. Die Chromschicht dient nur als
Haftvermittler zwischen Glas und Gold. Die eingesetzte Goldschicht ist für die Anwendung von
SPR optimal. Die Titanschicht wird mittels Sputtern auf das Gold aufgebracht. Dieser Teil des
Verfahrens wird bereits genutzt, wurde jedoch nicht hingehend auf Optimierbarkeit untersucht.
Die Oberflächenrauigkeit und -homogenität der Titanoxidschicht soll mittels AFM untersucht
und im Hinblick auf die Anwendung für die SPR optimiert werden. Die Titanoxidschicht sollte
homogen und glatt sein. Raue und poröse Schichten könnten beim Aufbau einer molekularen
Architektur zu Defekten führen.
Weiterhin soll ermittelt werden, ob die Titanoxidschichtdicke einen Einfluss auf die Anregung
eines Plasmons hat. Je dünner die Schichtdicke gewählt wird, umso größere molekulare
Architekturen lassen sich mittels SPR untersuchen.
Die Struktur der Titanoxidschicht soll mittels Elektronenbeugung untersucht werden, da bisher
nur von einer amorphen Struktur ausgegangen wird. Desweiteren sollte die Möglichkeit eines
Testes zur Bestimmung der Schichtdicke von Titanoxid mittels Kontaktwinkelmessung überprüft
werden. Eine Untersuchung des Oxidationsgrades des Titanoxids wird nicht angestrebt.
9
2. Grundlagen
2.1. Stand der Technik
Wie bereits erwähnt hat sich in der Implantologie Titan zum Werkstoff der Wahl entwickelt. Es
oxidiert an der Luft zu Titandioxid, der energetisch günstigsten Oxidationsstufe Ti+IV.
Die so ausgebildete Passivierungsschicht macht das Titan vor chemischen Angriffen, z.B. durch
Körperflüssigkeiten,
resistent.
Die
Oxidation
läuft
spontan
ab
und
verleiht
der
Passivierungsschicht eine selbstregenerierende Fähigkeit. Durch die Passivierungsschicht verhält
sich das Implantat inert und wird im Gewebe biokompatibel eingekapselt. Titan wirkt nicht
toxisch und allergene Reaktionen treten nur selten auf.
Die Struktur der Oberfläche spielt hierbei mit unter eine entscheidende Rolle für das Einwachsen
und die Festigkeit des Implantats.
Nach Anwendung von Oberflächenstrukturierungsverfahren finden allerdings keinerlei
chemische Bindung zwischen Implantat und Gewebe statt, da sich Titan aus den bereits
angesprochenen Gründen biologisch inert verhält. Biochemische Bindungen sind jedoch
wünschenswert, da sie ein schnelles Einwachsen fördern und so das Risiko nachträglicher
Infektionen senken. Als Beispiel ist hier, die nach dem Einsetzen eines Zahnimplantats durch
Bakterien verursachte Periimplantitis zu nennen.
Bioaktivierung von Implantatbeschichtungen wird seit einiger Zeit über Biomoleküle, die auf die
Oberfläche angebunden werden, realisiert. Die verwendeten Biomoleküle sind Peptide oder
ganze Proteine, die das Anwachsen des Bindegewebes beschleunigen.
Auerheimer
[Aue05]
nutzt
Phosphatankergruppen
um
Aminosäuresequenzen
an
eine
Titanoberfläche zu binden. Böing [Böi03] nutzt in eine Poly-Para-Xylylen-Beschichtung
eingebettete Proteine und Peptide um Titanoberflächen zu modifizieren. Engelhard [Eng05]
entwickelte
eine
Beschichtung
die
auf
sternförmigem
Poly-Ethylen-Glykol
basiert.
Lehnert [Leh07] verwendete Silane über die ein Biotin-Streptavidin-System auf Titan zu
immobilisiert werden kann. Er verwendete Titanoxidschichten mit einer realen Schichtdicke von
10
4,2 nm und konnte eine Monolage aus N-(6-Aminohexyl)Aminopropyl-Trimetoxysilan kovalent
anbinden. Die verwendeten Titanschichten wurden mittels Dc-Magnetronsputtern MPIP in Mainz
hergestellt. Die Schichten wurden bei 300 W mit 10 nm Titanoxid beschichtet.
Um kinetische Untersuchungen zum Aufbau von molekularen Architekturen mittels SPR zu
ermöglichen wird ein Schichtsystem benötigt, dass aus Glas, Chrom und Gold besteht. Auf
dieses System muss anschließend eine Titanoxidschicht aufgebracht werden.
Sarakinos et al. [Sar07] nutzt ein hochenergetisches gepulstes Magnetronsputter-Verfahren um
eine 50 bis 70 nm dicke Titanoxidschicht auf Silicium aufzubringen. Er konnte mit dieser
Methode eine amorphe und transparente Struktur erzeugen. Die Oberflächenrauigkeit dieser
Schichten wurden über die quadratische Rauigkeit bestimmt. Die quadratische Rauigkeit ist die
Wurzel der quadratischen Abweichung vom Mittelwert der einzelnen Mess-Punkte. (engl. rootmean-squared roughness, kurz RMS). Der RMS der Schichten betrug 0,5 nm. Desweiteren
ermittelte er für die Dichte des Titanoxids ein Wert von 3,83 g/cm³ und einen Brechungsindex
bei 550 nm von 2,47.
Martin et al. [Mar97] nutzte ebenfalls hochenergetisches gepulstes Magnetron-SputterVerfahren. Er untersuchte die Auswirkungen des Temperverfahrens auf die Kristallstruktur von
Titanoxidschichten und zeigte, dass bei einer Temperatur von 300 bis 700°C sich die AnastasStruktur bildet. Ab einer Temperatur von 900 °C bildet sich die Rutil-Struktur. Zwischen 700 °C
und 900 °C bildet sich eine amorphe Struktur.
Yao et al. [Yao07] erzeugte mittels Elektronenstrahlverdampfung aus einem Titanmonooxidtarget
Titanoxidschichten. Er erzeugt ca. 576 nm dicke Schichten mit einer mit einer Wachstumsrate
von 0,37 nm/s. Die Schichten wurden auf BK7-Glas und Quarzglas abgeschieden und
anschließend bei verschiedenen Temperaturen getempert. Er konnte zeigen, dass mit
zunehmender Temperatur und Dauer des Temper-Prozesses sich das Verhältnis von Titan zu
Sauerstoff von 2:3 bei ungetemperter Probe, auf bis zu 5:9, bei 1100 °C für 8 Stunden,
verschiebt. Desweiteren stieg der elektrische Widerstand bei ungetempter Probe von 1 MΩ bis
auf 36,7 MΩ. Dieser Wert wurde bereits bei einer Temperatur von 400 °C und 24 Stunden
erreicht. Bei allen Proben, die bei höheren Temperaturen getempert wurden, lies sich kein
Widerstand messen.
11
2.2 Theoretische Hintergründe
2. 2. 1 Titan und seine Oxide
Titan bildet an Luft eine äußerst beständige oxidische Schutzschicht aus. Durch diese
Schutzschicht ist es in vielen Medien korrosionsbeständig. Es besitzt eine hohe Festigkeit bei
relativ geringer Dichte. Die hohe Festigkeit geht ab einer Temperatur von 400 °C sehr schnell
zurück. Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff sorgen bei höheren Temperaturen für eine
Versprödung des Titans. Bei erhöhten Temperaturen und Drücken lässt sich die
Passivierungsschicht überwinden und so kann das hochreaktive Titan mit anderen Medien
reagieren. Die oxidische Schutzschicht ist hydrophil und bildet mit Wasser Hydroxylgruppen an
der Oberfläche aus. Durch diese Hydroxylgruppen bildet sich ein dünner Wasserfilm auf der
Oberfläche aus. Für diesen Vorgang reicht bereits das in der Luft vorhandene Wasser aus.
Abb. 2. 1 Ausbildung von Hydroxylgruppen auf Titan
a) Ausgebildete Titanoxidschicht b) Anlagerung von Wasser an die Titanoxidschicht c) gebildete Hydroxylgruppen
[Gut04]
Es sind drei Titanoxide bekannt. Je Oxidationsstufe gibt es ein Oxid, also Titan(II)-oxid,
Titan(III)-oxid und Titan(IV)-oxid. Titan(IV)-oxid kommt in drei Modifikationen vor; Rutil,
Anastas und Brookit. Anastas und Brookit wandeln sich kontinuierlich, ab einer Temperatur über
700 °C schneller, irreversibel in das dichtere, energetisch günstigere Rutil um [Mar97].
12
2. 2. 2 Physikalische Gasphasenabscheidung
Der Begriff physikalische Gasphasenabscheidung (englisch: physical vapour deposition, kurz
PVD) bezeichnet eine Gruppe von vakuumbasierten Beschichtungsverfahren
bzw. Dünnschichttechnologien.
Der PVD-Prozess ist in drei aufeinanderfolgende Schritte unterteilt:
-
Dampferzeugung der schichtbildenden Teilchen
-
Transport des Dampfes zum Substrat
-
Kondensation des Dampfes auf dem Substrat und damit Schichtbildung
Das abzuscheidende Material wird als Target bezeichnet. Um das Target verdampfen zu lassen
wird Energie zugefügt. Je nach Verfahren variieren der Anteil an Atomen, Ionen und größeren
Clustern im Dampf und die Art der Energiezufuhr.
Das verdampfte Material fliegt auf ballistischer oder durch elektrische Felder gelenkter Flugbahn
durch die Beschichtungskammer. Typische Arbeitsdrücke liegen im Bereich von 10-6 mbar bis
10 mbar. Um eine homogene Beschichtung zu erhalten, müssen die Substrate bewegt werden.
Durch die verschiedenen PVD-Prozesse können fast alle Metalle und auch Kunststoffe in sehr
reiner Form abgeschieden werden. Durch Reaktionsgase wie Sauerstoff, Stickstoff und
Kohlenwasserstoffe lassen sich Oxid, Nitride oder auch Karbide abscheiden.
PVD-Prozesse werden vorwiegend zur Abscheidung dünner Schichten im Bereich einiger
Nanometer bis zu wenigen Mikrometern verwendet
Die folgenden Methoden sowie ihre reaktiven Varianten zählen zu den PVD-Prozessen:
-
Thermisches Verdampfen (auch Bedampfen genannt, engl. evaporation)
-
Sputterdeposition (Sputtern, Kathodenzerstäubung, engl. sputtering)
-
Elektronenstrahlverdampfen (engl. electron beam evaporation)
-
Laserstrahlverdampfen (engl. pulsed laser deposition, pulsed laser ablation)
-
Lichtbogenverdampfen (engl. arc evaporation, arc-PVD)
-
Molekularstrahlepitaxie (engl. molecular beam epitaxy)
-
Ionenplattieren (engl. ion plating)
13
2. 2. 3 Thermisches Verdampfen
Thermisches
Verdampfen
ist
das
einfachste
Bedampfungsverfahren
in
der
PVD-
Beschichtungstechnik. Im Unterschied zu andern Verfahren, wie Elektronenstrahl-, Laserstrahloder Lichtbogenverdampfen, wird das Target durch einen Widerstandsheizer (z.B. ein
Aufdampfschiffchen aus Wolfram) oder einen Induktionsheizer mit hitzefestem Keramiktiegel
auf Temperaturen nahe dem Siedepunkt erhitzt. Das Target verdampft dabei und der Dampf
wandert durch die Kammer zu dem Substrat. Am Substrat kondensiert der Dampf und bildet eine
Schicht aus.
Das thermische Verdampfen ist ein Hochvakuumprozess. Der typische Arbeitsdruck liegt bei
10-6 Pa. Der niedrige Druck beim thermischen Verdampfen ist zum Einen durch die
Vergrößerung der mittleren freien Wegstrecke begründet. Der andere Grund liegt im Prozess
selbst. Der Arbeitsdruck muss während des Prozesses unterhalb des Dampfdruckes des Targets
liegen.
Die Prozesstemperatur stellt einen wichtigen Faktor dar. Kleinste Veränderungen wirken sich auf
die Verdampfungsrate und damit auf die Abscheidungsrate aus. Eine konstante Temperatur lässt
sich aber nicht über eine konstante Energiezufuhr regeln, da die Wärmebilanz unter Anderem
vom Füllstand der Materialbehälter abhängt. Typischerweise wird die Temperatur über die
Schichtdicke gesteuert. Über einen Schwingquarz wird zeitabhängig die Schichtdicke gemessen
und so die Abscheidungsrate bestimmt. Die Temperatur wird so geregelt, dass eine konstante
Abscheidungsrate entsteht.
14
2. 2. 4 Sputterdeposition
Bei der Sputterdeposition wird durch Beschuss des Targets mit energiereichen Ionen Material
von der Oberfläche herausgelöst. Bei diesem Beschuss eines Targets können, abhängig von den
verwendeten Ionen und ihrer kinetischen Energie, verschieden Effekte auftreten:
-
Die Oberfläche wird abgetragen. Dieser Effekt wird allgemein als Sputtern
bezeichnet.
-
Die Ionen werden in die Oberfläche eingebaut und gehen dort gegebenenfalls
chemische Bindungen ein. Dieser Effekt wird als Ionenimplantation bezeichnet.
-
Die Ionen kondensieren auf der Oberfläche und bilden eine Schicht aus. Dieser Effekt
wird als Ionenstrahldeposition bezeichnet.
Die Sputterdepositon kann in Gruppen unterschieden werden, die sich in der Art des
Energieverlustes des auftreffenden Teilchens unterscheiden. Beim kernbedingten Abbremsen
kommt es zu billardähnlichen atomaren Zusammenstößen, bei denen eine große Menge an
Energie über die Weitergabe des Impulses übertragen wird. Das einschlagende Ion gibt seine
kinetische Energie an die getroffenen Teilchen ab, diese stoßen daraufhin mit ihren Nachbarn
zusammen. Dies geht so weiter bis ein Teilchen vom Target weg beschleunigt wird und seine
kinetische Energie ausreicht um die chemische Bindung zu seinen Nachbarn zu überwinden.
Dieser Mechanismus überwiegt bei auftreffenden Teilchen mit Energien von weniger als 2 keV.
Beim elektronischen Abbremsen wird kaum Energie durch Übertragung von Impulsenergie,
sondern zur Anregung der elektronischen Zustände abgegeben. Es wird ein instantanes Aufheizen
einer kleinen Region um die Einschlagstelle des auftreffenden Teilchens auf eine Temperatur
weit über den Verdampfungspunkt des Targetmaterial angenommen, sodass Material verdampfen
kann, bevor die Hitze ins umgebende Material weitergeleitet wird. Dieser Mechanismus
überwiegt bei auftreffenden Teilchen mit Energien über 10 keV.
Es lässt sich ebenfalls zwischen nicht reaktiver / physikalischer und reaktiver / chemischer
Sputterdeposition unterscheiden. Bei der physikalischen Sputterdeposition kommt es zur
Übertragung kinetischer Energie des auftreffenden Teilchens, die zum Herauslösen des
Oberflächenteilchens führt. Bei der chemischen Sputterdeposition reagiert das auftreffende
Teilchen mit der Targetoberfläche, wodurch ein flüchtiges Produkt entsteht, welches sich
thermisch von der Oberfläche löst.
15
Die Sputterausbeute hängt wesentlich von der kinetischen Energie und der Masse der
eingesetzten Ionen, sowie der Bindungsenergie und der Masse der Targetatome ab. Die benötigte
Mindestenergie hängt somit vom Target und vom Reaktionsgas ab, typischerweise beträgt sie
30-50 eV. Oberhalb dieser Schwelle nimmt die Sputterausbeute zu. Mit zunehmender Energie
nimmt die Sputterausbeute erst stark zu, flacht dann aber ab. Durch höhere Energien wird der
Impuls der Ionen tiefer ins Target eingebracht und reicht nicht mehr aus, um die Bindungsenergie
des Targetatoms zu überwinden.
Treffen die Dampfteilchen auf eine Oberfläche, so kondensieren sie und bilden eine Schicht aus.
Jedoch lagern sie sich nicht an der Stelle an, an der sie das Substrat getroffen haben, sondern
wandern an der Oberfläche entlang. Durch diese Oberflächendiffusion soll ein energetisch
günstigerer Platz gefunden werden. Dabei gilt, je mehr Nachbarn ein Platz bietet, um so
energetisch günstiger ist dieser. Die Energie des wanderden Teilchens wird in Bindungsenergie
umgesetzt [McG02].
2. 2. 5 Rasterkraftmikroskopie
Das Rasterkraftmikroskop (engl. Atomic Force Microscope, kurz AFM) ist ein zu den
Rastersondenmikroskopen gehörendes Messgerät. Das Mikroskop dient zur mechanischen
Abtastung von Oberflächen und der Messung atomarer Kräften auf der Nanometerskala.
Während der Messung wird eine an einer mikroskopisch kleinen Blattfeder – dem so genannten
Cantilever – befestigte Nadel zeilenweise in einem definierten Raster über die Oberfläche einer
Probe geführt. Durch die Oberflächenstruktur der Probe biegt sich dabei die Blattfeder
positionsabhängig unterschiedlich weit. Diese Auslenkung der Spitze kann mit kapazitiven oder
optischen Sensoren gemessen werden und ist ein Maß für zwischen der Spitze und der
Oberfläche wirkende atomare Kräfte. Durch das punktweise Aufzeichnen der Auslenkungen
bzw. Kräfte lassen sich, wie bei einem Digitalfoto, eine Abbildung der Probenoberfläche
erzeugen. Jeder einzelne Bildpunkt steht dann für eine bestimmte physikalische oder chemische
Messgröße. Die mögliche Auflösung des Bildes wird hauptsächlich durch den Krümmungsradius
der Spitze bestimmt, er beträgt in der Regel 10 – 20 nm, was, je nach Rauigkeit der
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Probenoberfläche, laterale Auflösungen, von 0,1 – 10 nm erlaubt. Dies reicht aus, um im Idealfall
sogar einzelne Atome abbilden zu können. Damit hat das Rasterkraftmikroskop zusammen mit
dem Rastertunnelmikroskop die höchste Auflösung aller mikroskopischen Techniken. Zur
exakten Bewegung der Nadel über die Probe dienen Piezostellelemente.
Das Rasterkraftmikroskop kann in verschiedenen Betriebsmodi betrieben werden:
a. Kontakt-Modus
b. Nicht-Kontakt-Modus
c. Intermittierender Modus
Abb. 2. 2 Die drei Modi der AFM
(a) Kontakt-, (b) Nicht-Kontakt- und (c) Intermittent-Modus
In der Kontakt-Messmethode steht die Mess-Spitze im direkten mechanischen Kontakt. Da sich
die Orbitale der Atome in der Spitze und an der Probenoberfläche nicht überdecken können,
entstehen starke abstoßende Kräfte. Beim Abrastern der Probe verbiegt sich die Abtastnadel
entsprechend der Struktur der Oberfläche. Es treten umso größere Kräfte auf, je größer die
Unebenheiten auf der Oberfläche sind. Diese Methode der konstanten Höhe eignet sich vor allem
für sehr glatte und harte Oberflächen, wie Spaltflächen von Kristallen. Die gesamte Information
über die Topografie der Oberfläche ist im Auslenksignal der Blattfeder enthalten.
Der Nicht-Kontakt-Modus ist ein dynamischer Anregungsmodus, bei dem der Federbalken durch
eine externe periodische Kraft zu Schwingungen angeregt wird. In diesem Modus wird das
Prinzip der Selbstanregung ausgenutzt: Das Schwingsignal des Federbalkens wird direkt mit
einer Phasenverschiebung von 90° wieder an das Anregungselement rückgekoppelt, es entsteht
ein geschlossener Schwingkreis. Damit schwingt der Balken immer an seiner Resonanzfrequenz.
17
Wenn jetzt zwischen der Spitze des Federbalkens und der zu untersuchenden Probenoberfläche
Kräfte
auftreten,
so
ändert
sich
die
Resonanzfrequenz
des
Schwingkreises.
Diese
Frequenzverschiebung ist ein Maß für die Kraftwechselwirkung.
Der Federbalken kann auch mit einer festen Frequenz angeregt werden. Hierbei bewirkt die
Resonanzfrequenzverschiebung eine Phasenverschiebung zwischen Anregung und Schwingung.
Der Nicht-Kontakt-Modus wird üblicherweise im Vakuum bis Ultrahochvakuum eingesetzt. So
kann die höchste Auflösung der gesamten Rasterkraft-Methoden erzielt werden.
Der intermittierende Modus (bei Veeco tapping-Mode®) gehört ebenfalls zu den dynamischen
Anregungsmodi. Im Gegensatz zum Nicht-Kontakt-Modus wird in diesem Fall die Anregung
extern bei einer festen Frequenz nahe der Resonanzfrequenz des Federbalkens vorgenommen.
Durch Wechselwirkungskräfte zwischen der Spitze des Federbalkens und der Probenoberfläche
verändert sich die Resonanzfrequenz des Systems. Die Schwingungsamplitude und die Phase
zwischen Anregung und Schwingung ändern sich. Dieser Modus wird üblicherweise bei
Messungen unter Umgebungsbedingungen oder auch in Flüssigkeiten eingesetzt.
Über die einfache Messung der Oberflächentopographie hinaus können mit dem AFM weitere
physikalische Eigenschaften untersucht werden. Bei allen Mess-Prinzipien liegt aber einer der
oben aufgeführten Mess-Modi zu Grunde.
Die Auswertung der Messdaten bedarf einer ausführlichen Analyse, da während der Messung
Störungen auftreten können und die Daten zudem durch systembedingte Fehler überlagert
werden. Ein grundlegendes Problem bei allen Abbildungen mit einer endlich großen Mess-Spitze
ist, dass die Messdaten nicht die tatsächliche Probenoberfläche darstellen, sondern eine Faltung
der Geometrie der Spitze mit der Struktur der Oberfläche darstellen. Neben systembedingten
Fehlern können während der Messung verschiedene Störungen auftreten [Wie94]:
•
Durch Gebäudeschwingungen oder durch akustischen Schall (entfällt bei
Messungen im Vakuum)
•
Durch thermische Ausdehnung kann es zwischen Probe und Cantilever zu
Verschiebungen von einigen Nanometern kommen.
•
Bei stark reflektierenden Proben können Teile des Laserstrahls von der Probe
reflektiert werden und mit Teil der vom Cantilever reflektiert wird interferieren.
18
2. 2. 6 Elektronenbeugung
Unter Elektronenbeugung wird die Beeinflussung der Ausbreitung von Elektronen durch
elastische Stöße verstanden. Die Methode der Elektronenbeugung ist der Röntgenbeugung
ähnlich. Der eingesetzte Elektronenstrahl wird an einzelnen Streuern abgelenkt. Es entsteht ein
charakteristisches Beugungsbild. Aus diesem Beugungsbild lassen sich Informationen über die
Anordnung der Atome im Analyten erlangen. Im Vergleich zur Röntgenbeugung wechselwirken
Elektronen stärker mit den Atomen. Um die Wechselwirkungen zu reduzieren, werden
Elektronenbeugungsverfahren in der Regel im Vakuum durchgeführt. Mit der Elektronenbeugung
kann nur die Intensitätsverteilung, nicht aber die Phase, analysiert werden. Somit lässt sich also
nicht direkt die Struktur des Analyten bestimmen. In der Regel wird eine Struktur vorausgesetzt,
deren Beugungsmuster berechnet und mit der Messung verglichen wird. Durch sukzessives
Anpassen eines solchen Modells können dann Atomabstände teilweise bis auf einen Ångström
bestimmt werden.
2. 2. 7 Oberflächenplasmonen Resonanz-Spektroskopie
Metalle besitzen im Gegensatz zur restlichen Materie keine in Orbitalen gebundenen Elektronen.
Die Elektronen eines Metalls bilden ein Gas in dem sich die Metallkerne befinden. Die
Elektronen sind dabei keinem bestimmten Kern zugeordnet. Dieses Gas wird als delokalisiertes
Elektronengas bezeichnet.
Aufgrund der Bewegung der Elektronen kommt es zu lokalen Schwankungen der
Elektronendichte. An Grenzflächen zu Dielektrika lassen sich diese Schwankungen über den
Welle-Teilchen Dualismus als transversale Elektronenwellen beschreiben. Diese Wellen werden
als
Plasmone
bezeichnet.
Das
Elektrische
Feld
der
Plasmone
fällt
sowohl
in
Ausbreitungsrichtung, als auch senkrecht zur Grenzfläche exponentiell ab (Abbildung 2. 3).
Plasmone lassen sich über in der gleichen Ebene verlaufende Photonen-Wellen und Elektronen
anregen.
19
Abb. 2. 3 Ausbreitendes Oberflächenplasmon
Sich ausbreitendes Oberflächenplasmon, mit der Ausbreitungsrichtung x, der Senkrechte zur Oberfläche z und dem
Elektrischen Feld E [Leh07]
Die
Dispersionsrelation
beschreibt
das
Verhältnis
des
Impulsvektors
der
lateralen
elektronmagnetischen Welle (kx), zu deren resultierender Energie (hier in Abhängigkeit der
Frequenz ω angegeben) und ist ausschlaggebend für die Anregbarkeit eines Plasmons durch eine
andere Welle:
Gleichung 1
Gleichung 2
20
Gleichung 3
Wobei c die Lichtgeschwindigkeit ist, ν die Frequenz und ε die dielektrische Konstante.
Gleichung 4 zeigt, dass die Impulsvektorkomponente von Licht im Dielektrikum nur von deren
dielektrischer Konstante εd abhängig ist. Im Gegensatz dazu zeigt Gleichung 3, dass das Plasmon
abhängig ist von den dielektrischen Konstanten des Dielektrikums εd und des Metalls εm an
dessen Grenzfläche es sich bewegt. Ein Plasmon wird angeregt, wenn beide Wellen in derselben
Ebene mit einen identischen, realen Impulsvektor (ksurfaceplasmon = kphoton, air) aufeinander treffen.
Eine Anregung wird über p-polarisiertes Laserlicht ermöglicht, da es in derselben Ebene
schwingt wie das Plasmon.
Abb. 2. 4 Dispersionsrelation elektromagnetischer Wellen
Dispersionsrelation unterschiedlicher elektromagnitscher Wellen in verschiedenen Medien. Aufgetragen ist die
Frequenz ω der Wellen gegenüber ihres Impulswellenvektors kx [Leh07].
21
Ein Plasmon lässt sich nur anregen, wenn sich die Dispersionsrelationen des Licht und des
Plasmons schneiden. Im Vakuum oder in der Luft ist die linear ansteigende Dispersionsrelation
von Lichtwellen bei beliebiger Wellenlänge jedoch zu hoch, um Dispersionsrelationskurve der
Plasmone zu schneiden. Daher ist es nicht möglich ein Plasmon an einer an Luft oder Vakuum
grenzenden Metalloberfläche anzuregen. Wie sich in Gleichung 4 zeigt, ist es möglich, die
Dispersionsrelation von Lichtwellen herab zu setzen, indem der Laserstrahl ein disperses
Medium, z.B. ein Prisma aus hoch brechendem Glas, durchläuft. Zusätzlich verändert sich der
Impulsvektor des Lichtes um einen Faktor, der abhängig vom Einfallswinkel auf das Prisma (θ)
ist:
Gleichung 4
Praktisch
erfolgt
dies
über
die
Kretschmann
Konfiguration
(
Abb2. 5). An der Basis eines Prismas aus hoch brechendem Glas befindet sich eine mehrere
Nanometer dicke metallische Schicht. Auf das Prisma wird ein Laserstrahl mit einer Wellenlänge
von 633 nm gelenkt. Dieser wird an der metallischen Schicht reflektiert und auf einen Detektor
gelenkt. An beiden Seiten der metallischen Schicht entsteht ein Plasmon, da an die Metallschicht
ein weiteres dielektrisches Medium angrenzt. Das elektrische Feld der Plasmone an der
Glasschicht fällt zu stark ab als das hier eine effektiven Anregung erfolgen könnte. Die Anregung
eines Plasmons erfolgt nur auf der gegenüberliegenden Grenzfläche. Die Photonen des
22
Laserlichts müssen die metallische Schicht überwinden, um Plasmon anregen zu können. Trifft
der Laserstrahl auf die Metallschicht, kommt es ab einem bestimmten Winkel zur Totalreflektion
des Lichtes, an der Grenzfläche des Dielektrikums und des Metalls entsteht ein exponenziell
abfallendes, elektromagnetisches Feld. Dieses Feld wird als evaneszentes Photonenfeld
bezeichnet.
Abb. 2. 5 Kretschmann Konfiguration
Kretschmann Konfiguration eines SPR-Spektrometers (mit dem Einfallswinkel Φ) [Che08]
Totalreflektiertes Licht wird nicht direkt am Reflexionsursprung zurückgeworfen, sondern leicht
von diesem verschoben. Dieser Effekt wird als Goos-Hänchen-Verschiebung bezeichnet. Durch
sie bewegen sich Photonen im Dielektrikum an der Grenzfläche entlang. Über den Tunneleffekt
besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sich die Photonen innerhalb der Metallschicht
bewegen. So kann sich das evaneszente Feld über eine einige Nanometer dicke Metallschicht
ausbreiten und mit Plasmonen wechselwirken, da die Photonen des Feldes weiterhin laterale
Impulsvektorkomponenten mit paralleler Ausrichtung zu den Impulsvektoren der Plasmonen
besitzen. Aufgrund der beschriebenen Effekte ist in der Kretschmann-Anordnung die
Totalreflektion eine Voraussetzung, um ein Oberflächenplasmon über Photonen anzuregen. In
einer unmodifizierten Metallschicht ist die Energie der Elektronen konstant und über die
Wellenlänge des Lasers festgelegt. Die laterale Impulsvektorkomponente der Photonen ist
innerhalb des Glasprismas abhängig vom Einfallswinkel θ. Durch Variation des Einfallswinkels
lässt sich die laterale Impulsvektorkomponente im Glas wie auch im evaneszenten Feld
beeinflussen. Der
Impulsvektor des Plasmons ist hingegen winkelunabhängig. Durch die
23
Variation des Einfallswinkels lassen sich so die laterale Impulsvektorkomponente des Lichtes
und der Impulsvektor der Plasmone in Übereinstimmung bringen, sodass es zu einer Anregung
der Plasmone kommt. Die Anregung entsteht über eine positive Interferenz der beiden Wellen.
Die Energie der Lichtwelle überträgt sich auf die Plasmone und regt diese somit an. Dieser
Prozess wird als Plasmonenresonanz bezeichnet. Die Intensität des reflektierten Lichts nimmt bei
diesem Prozess ab. Beim Abscannen der Intensität eines Winkelbereichs ergibt sich so ein
typisches Intensitätsspektrum. Im Spektrum ist die Totalreflektion anhand einer Kante zu
erkennen und die Anregung eines Plasmons anhand eines Minimums. Über dieses
Intensitätsspektrum lässt sich die Dicke der Metallschicht bestimmen.
Gleichung 2 beschreibt ein vereinfachtes System. Tatsächlich ist diese Dispersionsrelation
zusätzlich zu dem Dielektrikum und der Metallschicht von allen an die Metallschicht
angrenzenden Dielektrika abhängig. Mit Variation der optischen Eigenschaften der Dielektrika
kommt es zu einer Verschiebung der Totalreflektions und Plasmonenresonanz zu anderen
Implusvektoren. Bei höheren Brechungsindices kommt es zu einer Verschiebung zu höheren
Impulsvektoren und damit zu höheren Einfallswinkeln bei denen es zur Plasmonresonanz kommt.
Wird eine dünne, dielektrische Schicht im Nanometerbereich auf die Metallschicht aufgebracht,
wird die Plasmonenresonanz zu höheren Impulsvektoren verschoben. Zu einer Verschiebung der
Totalreflektion kommt es jedoch nicht. Ist diese Schicht nicht dicker als die Abfallslänge
(maximal ca. 100 nm) des Plasmons im Dielektrikum, verhält sich die Resonanzverschiebung der
Deckschicht linear zu ihrer optischen Dicke. Dieser Effekt bildet die Grundlage der SPR, da sich
bei Kenntnis der Brechungsindices der verwendeten Schicht ihre Dicke bestimmen lässt. In der
Praxis wird über einen Fresnell-Fit die Intensitätskurve an theoretische Werte angeglichen.
Hierbei werden die Schichtdicken bei konstantem Brechungsindex variiert.
24
Abb. 2. 6 Plasmonverschiebung
Plasmonenscan einer Goldschicht ohne (schwarz) und mit (rot) Titanoxidbeschichtung von 5 nm. Aufgetragen ist die
Intensität des reflektierten Lichtes gegen den Einfallswinkel des Laserstrahls.
25
2. 2. 8 Kontaktwinkel
Die Messung des statischen Kontaktwinkels gibt Auskunft über den hydrophilen Charakter einer
Oberfläche und damit über deren Beschaffenheit. Die Messung erfolgt über ein KrüssTensiometer. Hierzu wird ein Tropfen Wasser auf die Oberfläche gegeben. Je hyprophiler diese
ist, desto höher ist deren Benetzung durch den Tropfen und desto kleiner der Kontaktwinkel
(Abb. 2. 7). Im Allgemeinen spricht man bei Kontaktwinkeln die größer 90° sind von
hydrophoben und bei Kontaktwinkeln kleiner 90° von hydrophilen Oberflächen.
Abb. 2. 7 Kontaktwinkel
Kontaktwinkelmessungen bei unterschiedlichen Benetzungsgraden
26
3. Geräte und Chemikalien
3. 1 Geräte und Materialien
3. 1. 1 Bedampfungsanlage
Firma Edwards, Modell Auto 306 Turbo
3. 1. 2 Sputteranlage
Druckkammer und Steuereinheit:
Firma Edwards, Modell Auto 500 System
RF-Steuereinheit:
Firma Dressler, Modell CESAR RF Power Generator
DC-Magnetron-Steuereinheit:
Firma Advanced Energie Industries, Modell MDX 1.5k Magnetron Drive
Gassteuereinheit:
Firma Intermetrics, Modell IL820 Multi Film Rate Controller
Material und Schichtdickenkontrolleinheit:
Firma MKS Insturments, Inc., Modell PR4000
3. 1. 3 Rasterkraftmikroskop
Firma Veeco, Dimension 3100
27
3. 1. 4 Oberflächenplasmonspektrometer nach Kretschmann-Anordnung
Abb. 3. 1 SPR-Spektrometer
Modular aufgebautes SPR-Spektrometer nach Kretschmann-Anordnung. 1: Helium-Neon-Laser, 2: Chopper, 3:
Polarisationsfilter, 4: Lochblende 1, 5: Lochblende 2, 6: Halterung für Messzelle auf Doppelgoniometer, 7:
Lochblende 3, 8: Detektor, 9: Verstärker
He/Ne-Laser:
Firma RBM Laser Optics, Modell 1125P
Chopper:
Firma HMS, Modell 230A
LockIn Amplifier und Detektor:
Firma Perkin Elmer Instruments Modell 7265
BK7 Prisma
28
3. 2 Chemikalien
Tabelle 3. 1: Eingesetzte Chemikalien
Bezeichnung
Hersteller
Bestellnummer
Hellmanex Reinigungskonzentrat
Hellma
320.001
Ethanol HPLC-Grade
Alfa Aesar
22930
Chrom 99,99%
Umicore
0481138
Gold 99,99%
Wiland Dental
Nur auf Anfrage
Titan 99,99%
MaTeck
0609297
3. 3 Eingesetzte Lösungen
3. 3. 1 Hellmanex-Lösung
Eingesetzt wird eine 2%ige Hellmanex-Lösung. Das Lösemittel ist Milli-Q-Wasser.
29
4. Experimenteller Teil
4. 1 Durchführung
4. 1. 1 Substratherstellung
Reinigung:
Es werden 25 x 26 mm-Träger in Färbeboxen aufgereiht. Bei allen Schritten werden die Träger
vollständig bedeckt.
I. Zehn mal die Färbebox mit Milli-Q-Wasser füllen und anschließend ausgießen.
II. Die Färbebox mit einer 2%igen Hellmanex-Lösung füllen und für 15 Min im
Ultraschallbad einwirken lassen. Anschließend Schritt I. wiederholen.
III. Die Färbebox mit Ethanol (HPLC-Grade) füllen und für 15 Min im Ultraschallbad
einwirken lassen. Anschließend Schritt I. wiederholen.
IV. Die Träger unter einem Stickstoffstrom trocknen und in eine trockene Färbebox
überführen.
Chrom-Gold aufdampfen:
Die Chrom-Gold-Schicht wir mittels thermischem Bedampfen hergestellt. Das eingesetzte Chrom
und Gold besitzen jeweils eine Reinheit von 99,99%. Es werden 0,3 g Gold vorgelegt, sowie
mindestens 0,5 g Chrom.
Der Aufdampfprozess wird bei einem Arbeitsdruck von 5 x 10-6 mbar gestartet und läuft bei
einem Druck von 7,5 ± 1 x 10-6 mbar ab. Das Chromschichtwachstum wird auf unter 0.1 nm/s
eingestellt. Das Goldschichtdickenwachstum wird auf 0,2 nm/s eingestellt.
30
Die genutzten Proben wurden nach folgendem Schema bedampft:
Tabelle 3. 2: Aufdampfschema
Probenbezeichnung
Chromschichtdicke [nm]
Goldschichtdicke [nm]
Cr-Au-Schicht
2
50
TiOx-Sputtern:
Die Titanoxidschicht wird mittels Dc-Magnetronsputtern hergestellt. Als Target wird Titan mit
einer Reinheit von 99,99% eingesetzt. Das Target wird zu Beginn jeder Beschichtungsreihe
freigeputtert. Die Anlage wird dabei nicht mit Proben gefüllt. Der Arbeitsdruck wird auf 1 x 10-4
mbar eingestellt. Bei einer Gaslast von 50 sccm Argon wird solange gesputtert, bis die
Wachstumsrate 0,7 nm/s beträgt. Der Prozess läuft bei einem Druck von 5,4 ± 0,5 x 10-3 mbar ab.
Die benötigte Sputterdauer hängt von der Zeit ab, die das Target der Luft ausgesetzt war.
Der Arbeitsdruck wird auf 1 x 10-4 mbar eingestellt. Die Proben werden bei einer Gaslast von 30
sccm Sauerstoff besputtert. Der Prozess läuft bei einem Druck von 2,5 ± 0,5 x 10-3 mbar ab.
In Tabelle 3. 3 sind alle Proben aufgeführt die, auf einen mit einer Cr-Au-Schicht beschichteten
Glasträger aufgesputtert werden.
Tabelle 3. 3: Sputterschema I
Probenbezeichnung
Sputterleistung [Watt]
Schichtdicke [nm]
TiOx-100-10
100
10
TiOx-150-10
150
10
TiOx-300-1.5
300
1,5
TiOx-300-3
300
3
TiOx-300-5
300
5
TiOx-300-10
300
10
TiOx-600-10
600
10
TiOx-900-10
900
10
31
Die in Tabelle 3. 4 aufgeführten Proben werden auf je einen Glasträger mit und ohne Cr-AuSchicht aufgebracht.
Tabelle 3. 4: Sputterschema II
Probenbezeichnung
Sputterleistung [Watt]
Schichtdicke [nm]
Gaslast [sccm]
TiOx-100-10-30
100
10
30
TiOx-200-10-30
200
10
30
TiOx-300-10-30
300
10
30
TiOx-400-10-30
400
10
30
TiOx-500-10-30
500
10
30
TiOx-300-10-10
300
10
10
TiOx-300-10-20
300
10
20
TiOx-300-10-30
300
10
30
TiOx-300-10-40
300
10
40
TiOx-300-10-50
300
10
50
TiOx-300-1,5-30
300
1,5
30
TiOx-300-3-30
300
3
30
TiOx-300-5-30
300
5
30
TiOx-300-15-30
300
15
30
TiOx-300-20-30
300
20
30
TiOx-300-30-30
300
30
30
4. 1. 2 Rasterkraftmikroskopie
Aufnahme der Oberflächentopologie:
Es werden mehrere Oberflächentopologien einer Probe aufgenommen. Die Messpunkte liegen
auf der Diagonalen, an der die Probe nicht in der Sputteranlage eingespannt war. Die Messungen
wurden im tapping-Mode® durchgeführt. Der Mess-Bereich ist 1 x 1 µm groß. Die Auflösung
wird auf 512 x 512 Mess-Punkte eingestellt. Die Messung wird mit einer Geschwindigkeit von 1
32
Hz durchgeführt. Während der Messung werden die Parameter für den Anpressdruck und den
integralen Gewinn der Probenbeschaffenheit angepasst.
Rauigkeitsbestimmung:
Die Rauigkeit der Probe wird mit der im Steuerprogram integrierten Auswertungssoftware
Reasearch Nanoscope 7.20 durchgeführt.
Zuerst wird eine Glättung der ersten Ordnung durchgeführt, um die Schräglage der Proben zu
korrigieren. Die Rauigkeit der Probe lässt sich nun auslesen.
Zur Auswertung wird die quadratische Rauigkeit verwendet. Die quadratische Rauigkeit ist die
Wurzel der quadratischen Abweichung vom Mittelwert der einzelnen Mess-Punkte. (engl. rootmean-squared roughness, kurz RMS)
4. 1. 4 Oberflächenplasmonspektroskopie
Steuerung des SPR-Spektrometers:
Zur Steuerung des Spektrometers und zur digitalen Datenerfassung wird die Software Wasplas®
verwendet. Vor dem Scan eines neuen Objektträgers wird eine Kalibrierung des
SPR-Spektrometers durchgeführt.
Plasmonen-Scan:
Der normale Winkelabstand zwischen den Mess-Punkten beträgt 0,5°. In Bereichen der
Totalreflexionskante und des Minimums wird dieser Abstand auf 0,025° verringert. Ein
Minimum-Scan beginnt ab einer gemessenen Intensität von 50%.
Schichtdickenbestimmung:
Die Ermittlung der Schichtdicken geschieht über die Software Winspall®, durch einen manuellen
Fit von simulierten Plasmonen-Spektren an gemessenen Spektren.
Hierzu werden zunächst die optischen und Schichtdicken-Parameter des Schichtsystems BK7-CrAu ermittelt, indem das simulierte Spektrum an das gemessene Spektrum durch Variation der
33
Parameter angepasst wird. Als optische Parameter dienen hier nicht die Brechungsindices,
sondern die dielektrischen Konstanten der Schichten.
Besonders wichtig ist eine Übereinstimmung im Bereich der Totalreflexionskante und des
Reflexionsminimums. Diese Parameter werden nun konstant gehalten und um die Parameter der
Titanoxidschicht ergänzt. Die Dicke dieser neuen Schicht beträgt dabei zunächst null nm. Im
nächsten Schritt wird die Schichtdicke des Titanoxids ermittelt, indem das simulierte Spektrum
über die Parameter der neuen Schicht, vor allem der Schichtdicke an das aufgenommene
Plasmonen-Spektrum gefittet wird.
Tabelle 3.5: Dielektrische Konstanten
Substanz
εreal
εimaginär
Schichtdicke
BK7-Glas
2,297 ± 0,1
0
0
Chrom
-6,3
9,3
2 nm
Gold
-12,28 ± 0,5
1,28 ± 0,6
50 nm
Titanoxid
6
0
Probenabhängig
Luft
1
0
0
4. 1. 5 Elektronenbeugung
Die Durchführung der Elekronenbeugung wurde freundlicherweise von der Arbeitsgruppe um
Dr. Ingo Lieberwirth übernommen.
4. 1. 6 Kontaktwinkel
Die Aufnahme des Kontaktwinkels erfolgt mit dem Programm Drop Shape Analysis for
Windows 9x/NT4/2000 Version 1.8000.2 von Krüss. Es werden drei Messungen je Probe
durchgeführt. Die Mess-Punkte liegen auf der Diagonalen, an der die Probe nicht in der
Sputteranlage eingespannt war.
34
4. 2 Ergebnisse
4. 2. 1 Kontaktwinkel von titanoxidbeschichteten Substraten
Tabelle 4. 1: Kontaktwinkel bei Leistungsvariation, keine Chrom/Goldbeschichtung
Sputterleistung [W]
Gaslast [sccm O2]
Schichtdicke [nm]
Kontaktwinkel [°]
100
30
10
0
200
30
10
0
300
30
10
0
400
30
10
0
500
30
10
0
Tabelle 4. 2: Kontaktwinkel bei Gaslastvariation, keine Chrom/Goldbeschichtung
Sputterleistung [W]
Gaslast [sccm O2]
Schichtdicke [nm]
Kontaktwinkel [°]
300
10
10
0
300
20
10
0
300
30
10
0
300
40
10
0
300
50
10
0
Tabelle 4. 3: Kontaktwinkel bei Schichtdickenvariation, keine Chrom/Goldbeschichtung
Sputterleistung [W]
Gaslast [sccm O2]
Schichtdicke [nm]
Kontaktwinkel [°]
300
30
1,5
0
300
30
3
0
300
30
5
0
300
30
10
0
300
30
15
0
300
30
20
0
300
30
30
0
35
Tabelle 4. 4: Kontaktwinkel bei Leistungsvariation, mit Chrom/Goldbeschichtung
Sputterleistung [W]
Gaslast [sccm O2]
Schtdicke [nm]
Kontaktwinkel [°]
100
30
10
0
200
30
10
0
300
30
10
0
400
30
10
0
500
30
10
0
Tabelle 4. 5: Kontaktwinkel bei Gaslastvariation, mit Chrom/Goldbeschichtung
Sputterleistung [W]
Gaslast [sccm O2]
Sichtdicke [nm]
Kontaktwinkel [°]
300
10
10
0
300
20
10
0
300
30
10
0
300
40
10
0
300
50
10
0
Tabelle 4. 6: Kontaktwinkel bei Schichtdickenvariation, mit Chrom/Goldbeschichtung
Sputterleistung [W]
Gaslast [sccm O2]
Schichtdicke [nm]
Kontaktwinkel [°]
300
30
1,5
0
300
30
3
0
300
30
5
0
300
30
10
0
300
30
15
0
300
30
20
0
300
30
30
0
36
Tabelle 4. 7: Kontaktwinkel nach 24 Stunden unter Argonatmosphäre
Sputterleistung [W]
Gaslast [sccm O2]
Sichtdicke [nm]
Kontaktwinkel [°]
300
30
3
42,7 ± 0,4
300
30
5
26,5 ± 0,5
Tabelle 4. 8: Kontaktwinkel bei Referenzmessungen
Probe
Kontaktwinkel [°]
Titantarget
0
BK7-Glas
0
BK7-Chrom-Gold-Schichtsystem
27,3 ± 0,5
37
4. 2. 2 Kristallstrukturaufnahmen
Abb. 4. 1 Elektronenbeugung an Titanoxidprobe I
Beugungsbild einer Titanoxidprobe, hergestellt bei 300 W, 30 sccm O2 mit einer Schichtdicke von 10 nm.
38
Abb. 4. 2 Elektronenbeugung an Titanoxidprobe II
Beugungsbild einer Titanoxidprobe, hergestellt bei 300 W, 30 sccm O2 mit einer Schichtdicke von 10 nm.
39
4. 2. 3 Oberflächenrauigkeit
Abb. 4. 3 AFM-Aufnahme einer BK7-Glasoberfläche
Oberfläche eines BK7-Glasträgers. 1 x 1 µm mit 512 x 512 Bildpunkten. RMS von 0,856 nm.
Abb. 4. 4 AFM-Aufnahme einer Goldoberfläche
Oberfläche einer 50 nm dicken Goldschicht auf einem Glasträger. 1 x 1 µm mit 512 x 512 Bildpunkten. RMS von
0,949 nm.
40
Abb. 4. 5 AFM-Aufnahme einer TiOx-100-10-Oberfläche
Oberfläche einer 10 nm dicken Titanoxidschicht auf einer 50 nm Goldschicht. Hergestellt bei 100 W. 1 x 1 µm mit
512 x 512 Bildpunkten. RMS von 1,29 nm.
Abb. 4. 6 AFM-Aufnahme einer TiOx-150-10-Oberfläche
Oberfläche einer 10 nm dicken Titanoxidschicht auf einer 50 nm Goldschicht. Hergestellt bei 150 W. 1 x 1 µm mit
512 x 512 Bildpunkten. RMS von 0,925 nm.
41
Abb. 4. 7 AFM-Aufnahme einer TiOx-300-10-Oberfläche
Oberfläche einer 10 nm dicken Titanoxidschicht auf einer 50 nm Goldschicht. Hergestellt bei 300 W. 1 x 1 µm mit
512 x 512 Bildpunkten. RMS von 1,06 nm.
Abb. 4. 8 AFM-Aufnahme einer TiOx-600-10-Oberfläche
Oberfläche einer 10 nm dicken Titanoxidschicht auf einer 50 nm Goldschicht. Hergestellt bei 600 W. 1 x 1 µm mit
512 x 512 Bildpunkten. RMS von 1,27 nm.
42
Abb. 4. 9 AFM-Aufnahme einer TiOx-900-10-Oberfläche
Oberfläche einer 10 nm dicken Titanoxidschicht auf einer 50 nm Goldschicht. Hergestellt bei 900 W. 1 x 1 µm mit
512 x 512 Bildpunkten. RMS von 1,28 nm.
Abb. 4. 10 AFM-Aufnahme des Titantargets
Oberfläche des Titantargets. 1 x 1 µm mit 512 x 512 Bildpunkten. RMS von 1,28 nm.
43
4. 2. 4 Oberflächenplasmonspektroskopie
Abb. 4. 11 Plasmonscan eines BK7-Cr-Au-Schichtsystem
Plasmonenscan mit einer realen Goldschichtdicke von 50 nm.
Abb 4. 12 Plasmonscan einer TiOx-300-10-Schicht, Probe 1
Plasmonenscan mit einer realen Titanoxidschichtdicke von 8,2 nm.
44
Abb. 4. 13 Plasmonscan einer TiOx-300-10-Schicht, Probe 2
Plasmonenscan mit einer realen Titanoxidschichtdicke von 8 nm.
Abb. 4. 14 Plasmonscan einer TiOx-300-10-Schicht, Probe 3
Plasmonenscan mit einer realen Titanoxidschichtdicke von 8 nm.
45
Abb. 4. 15 Plasmonscan einer TiOx-300-10-Schicht, Probe 4
Plasmonenscan mit einer realen Titanoxidschichtdicke von 8,15 nm.
Abb. 4. 16 Plasmonscan einer TiOx-300-10-Schicht, Probe 5
Plasmonenscan mit einer realen Titanoxidschichtdicke von 7,75 nm.
46
Abb. 4. 17 Plasmonscan einer TiOx-300-5-Schicht, Probe 6
Plasmonenscan mit einer realen Titanoxidschichtdicke von 2,15 nm.
Abb. 4. 18 Plasmonscan einer TiOx-300-5-Schicht, Probe 7
Plasmonenscan mit einer realen Titanoxidschichtdicke von 2 nm.
47
Abb. 4. 19 Plasmonscan einer TiOx-300-3-Schicht, Probe 8
Plasmonenscan mit einer realen Titanoxidschichtdicke von 1,2 nm.
Abb. 4. 20 Plasmonscan einer TiOx-300-1.5-Schicht, Probe 9
Plasmonenscan mit einer realen Titanoxidschichtdicke von 0,85 nm.
48
5. Auswertung und Diskussion
5. 1 Kontaktwinkel von titanoxidbeschichteten Substraten
Alle Proben wurden nach dem Sputtern direkt einer Kontaktwinkelmessung unterzogen. Bei
keiner der mit Titan beschichteten Proben lässt sich ein Kontaktwinkel messen. Es lässt sich
feststellen, dass bei keinem der untersuchten Parameter eine so energetisch ungünstige
Oberflächenkonformation entsteht, dass sich ein Kontaktwinkel ausbildet. Des Weiteren ist beim
Wachstumsverhalten der Titanoxidschicht nicht von einem Inselwachstum auszugehen, da selbst
bei einer Beschichtungsdauer von einer Minute kein Kontaktwinkel zu messen ist.
Bei den Proben, die nach 24 Stunden Lagerung gemessen wurden, lässt sich ein Kontaktwinkel
messen. Der gemessene Kontaktwinkel ist auf adsorbierte Moleküle aus der Luft,
beziehungsweise aus dem Argon zurückzuführen. Weitere Untersuchungen über einen
Zusammenhang zwischen Kontaktwinkel, Schichtdicke und Lagerdauer wurden nicht
durchgeführt.
5. 2 Kristallstruktur
Aus den Kristallstrukturaufnahmen lässt sich keine Kristallstruktur ableiten. Die Ergebnisse der
Elektronenbeugung zeigten eine amorphe Struktur der Proben.
49
5. 3 Oberflächenrauigkeit
Als Referenz wurde die Rückseite des im Sputterprozess verwendeten Targets genutzt. Die
Rauigkeit des Targets beträgt 0,7 ± 0,01 nm, wobei diese durch große Oberflächenwellen
entsteht. Wird die Rauigkeit in den Tälern und auf den Gipfeln dieser Wellen betrachtet, ergibt
sich ein RMS von 0,2 ± 0,02 nm. Die Oberflächenwellen kommen durch die thermische
Belastung des Targets während des Sputterprozesses zustande.
Die Probenoberflächen mit der geringsten Oberflächenrauigkeit werden bei einer Sputterleistung
von 150 W, RMS von 0,926 ± 0,01 nm, und 300 W, RMS von 1,05 ± 0,02 nm, erreicht. Alle
anderen Leistungen erzeugen auf den Proben eine gleichbleibende Oberflächenrauigkeiten (RMS
von 1,28 ± 0,02 nm). Bei steigender Leistung nimmt die Korngröße zu. Bei 600 W sind die
Körner auf bis zu 200 nm angewachsen. Bei 900 W verschmelzen die größten der Körner und
erreichen Größen von über 250 nm. Bei 300 W zeigen die Proben gleichmäßig große Körner.
Es zeigt sich, dass hohe Leistungen im Sputterprozess homogenere und somit naturgetreuere
Titanoxidschichten erzeugen. Da die Schichten in der SPR genutzt werden, ist eine Oberfläche
erwünscht, die möglichst glatt sein soll. SPR-Spektroskopie misst die mittlere Schichtdicke am
Mess-Punkt. Daher sind Schichten mit geringem RMS geeigneter als homogenere Schichten mit
höherem RMS. Diese Anforderung erfüllen die Schichten mit einer Sputterleistung von 150 W.
Im Sputterprozess lagern sich die gesputterten Teilchen an einer Stelle an der Oberfläche an, an
der sie ihre kinetische Energie in Bindungsenergie umsetzen können. Eine hohe
Oberflächenrauigkeit entsteht somit, wenn wenige Bindungen ausreichen, um die kinetische
Energie umzusetzen. Es bilden sich regelrecht Türme aus Material auf der Oberfläche, Täler
werden kaum aufgefüllt. Bei hohen Leistungen werden homogenere Schichten erzeugt, jedoch ist
auch die Wachstumsgeschwindigkeit höher. Da mehr Material auf die Oberfläche kommt, können
sich die einzelnen Teilchen nicht optimal anordnen. Um die Oberflächenrauigkeit herabzusetzen
und eine homogene Schicht zu erzeugen, muss das Verhältnis von kinetischer Energie zu
Bindungsenergie vergrößert werden und die Wachstumsgeschwindigkeit möglichst gering
gehalten werden. Eine Möglichkeit das Verhältnis zu vergrößern wäre das Beheizen des
Substrates. Durch die thermische Energie wird der Energieverlust durch das Knüpfen von
Bindungen verringert und somit die gesputterten Teilchen gezwungen mehr Bindungen
einzugehen. Eine weitere Möglichkeit wäre der Einsatz von gepulstem Plasma. Durch die
50
gepulste Energiezufuhr wird den Teilchen, bei gleichbleibender eingebrachter Energie, mehr Zeit
gelassen sich auf der Oberfläche anzuordnen.
Die Oberflächenrauigkeit würde sich durch nachträgliches Tempern reduzieren lassen. Durch das
Tempern sollte sich eine homogene und sehr glatte Oberfläche erhalten lassen.
5. 4 Oberflächenplasmonspektroskopie
Die Proben 1 – 5 wurden im selben Produktionsschritt hergestellt. Sie wurden bei 300 W mit
10 nm Titanoxid beschichtet und im Anschluss an die Herstellung mittels SPR vermessen. Die
ermittelte reale Schichtdicke schwankt zwischen 7,75 nm und 8,2 nm.
Diese Schwankung kommt durch die Lage auf dem Probenteller der Sputteranlage zustande. Die
Proben wurden hintereinander, nicht gleichmäßig verteilt auf dem Probenteller angeordnet. Das
Durchfahren des Plasmas mit den Proben und den Probenhaltern erzeugt Verwirbelungen im
Plasma, was zu einer Schwankung der Wachstumsgeschwindigkeit führt. Desweiteren wird der
Sputterprozess beim Erreichen der gewünschten Schichtdicke abgebrochen. Die Proben können
auf diese Weise unterschiedlich oft das Plasma passiert haben.
Die geringere Titanoxidschichtdicke hat zwei Ursachen. Zum Einen wird ein Teil der
Titanoxidschicht vom SPR nicht gesehen, da sie von der Goldschicht überlagert wird. Bedingt
durch die Rauigkeit der Goldschicht, kann das Titanoxid einige Nanometer in der Goldschicht
eindringen. Das SPR misst jedoch in diesem Übergangsbereich eher eine Goldschicht, da Gold
eine vom Betrag her größere dielektrische Konstante besitzt. Der andere Grund für die geringere
Titanoxidschichtdicke liegt im Sputterprozess. Die Schichtdicke während des Sputterprozesses
über einen Schwingquarz, bzw. über die Änderung seiner Schwingungsfrequenz, gemessen. Über
die Frequenz und eine zuvor eingestellte Dichte wird jede Sekunde der Schichtdickenzuwachs
berechnet. Die Summe dieser Berechnungen ergibt die Schichtdicke. Für die Dichte wird ein
Wert von 4,5 g/cm3 eingesetzt, der reinem Titan entspricht. Durch den Einsatz der falschen
Dichte ergibt sich eine geringere Schichtdicke.
Die eingesetzten Dielektrizitätskonstanten begründet sich ebenfalls durch den Grenzbereich von
Gold und Titanoxid. Da die beiden Schichten ineinander greifen, kommt es zu einem
51
Konzentrationsgradienten. Wird dieser Teil im Fit feiner aufgeteilt, als nur mit einer Gold- und
einer Titanoxidschicht sollten sich für die Bulkmaterialien wieder Literaturwerte verwenden
lassen.
Auch bei den Proben 6 - 9 lässt sich eine geringere Schichtdicke feststellen. Die Proben 6 und 7
wurden bei 300 W mit 5 nm Titanoxid beschichtet, jedoch nicht im selben Prozess. Die SPRMessungen ergaben eine Schichtdicke von 2 nm und 2,15 nm. Auch hier lassen sich die
Schwankungen in den Schichtdicken der Proben auf den Herstellungsprozess zurückführen.
Probe 8 wurde bei 300 W mit 3 nm Titanoxid beschichtet. Die gemessene Schichtdicke beträgt
1,2 nm. Die Probe 9 wurde bei 300 W mit 1,5 nm beschichtet. Die gemessen Schichtdicke beträgt
0,85 nm. Die geringere Schichtdicke und eingesetzten dielektrischen Konstanten lassen sich auf
den Grenzbereich zwischen Gold und Titanoxid zurückführen.
Die Schwankung der Schichtdicke würde sich durch eine gleichmäßige Verteilung der Proben auf
dem Probenteller im Sputterprozess verringern lassen. Da der Sputterprozess manuell
abgebrochen wird, ist eine Verringerung der Schwankung kaum durch das Herstellen nur einer
Probe pro Prozessdurchgang möglich. Desweiteren ist die Prozessdauer nicht immer gleich und
die Wachstumsraten können stark variieren.
Die Differenz zwischen angegebener Schichtdicke aus dem Sputterprozess und der real
gemessenen Schichtdicke lässt sich durch den Einsatz von Goldbeschichtungsmethoden
erreichen, die eine glattere Goldoberfläche erzeugen.
52
6. Zusammenfassung und Ausblick
Die Untersuchung der Sputterleistung zeigte, dass eine hohe Leistung homogenere Schichten
erzeugt. Im untersuchten Bereich zeigte eine Sputterleistung von 150 W die glatteste Oberfläche.
Daher ist eine Titanoxidschicht, die bei 150 W hergestellt wurde, der bisher eingesetzten Schicht,
die bei 300 W hergestellt wurde, besser für die Anwendung in der SPR geeignet. Die
Untersuchung der Schichtdicke zeigte bei allen untersuchten Proben eine geringere Schichtdicke
als im Sputterprozess angestrebt. Die geringste angestrebte Schichtdicke (1,5 nm) lässt sich
mittels SPR nachweisen. Die Herstellung dieser dünnen Schichten stellte sich als schwierig
heraus. Bei der eingesetzten Leistung von 300 W wurde die Schichtdicke bereits nach
20 Sekunden erreicht. Der Probenteller benötigt 10 Sekunden für eine Drehung. Daher kann es
bei dieser Leistung und Schichtdicke zu verhältnismäßig großen Schichtdickenschwankungen
kommen.
Der nächste Schritt wäre die Anbindung von Silanen auf der Titanoxidschicht. Wenn sich eine
ausreichend hohe Schichtdicke ausbildet, ist eine 1,5 nm dicke Titanoxidschicht, der bisher
eingesetzten 10 nm dicken Titanoxidschicht vorzuziehen. Somit wäre eine bei 150 W hergestellte
1,5 nm dicke Titanoxidschicht eine deutliche Verbesserung zum bisher eingesetzten System. Die
Verringerung der Leistung um den Faktor 2 verlängert die Sputterdauer auf 40 Sekunden und
reduziert die Oberflächenrauigkeit. Die Verlängerung der Sputterdauer reduziert die Schwankung
der Schichtdicke, die sich auf eine unterschiedliche Anzahl an Plasmadurchfahrten begründet.
Der Einsatz von gepulstem Plasma würde eine geringere Oberflächenrauigket erzeugen [Sar07].
Eine geringe Oberflächenrauigkeit reduziert die Möglichkeit für Defekte in den Architekturen,
die auf die Titanoxidschichten und sollte somit zu einer Erhöhung der Langzeitstabilität der
Architekturen beitragen.
Die Anwendung des Temperverfahrens auf die Goldschicht wird den Grenzbereichs zwischen
Gold und Titanoxid reduzieren, da die Oberflächenrauigkeit der Goldschicht reduziert würde. Die
Dicke der Gold- und Titanoxidschicht lassen sich so exakter bestimmen. Das Temperverfahren
auf die Titanoxidschicht angewendet, wird ebenso wie der Einsatz von gepulstem Plasma eine
geringere Oberflächenrauigkeit erzeugen. Zusätzlich ist es möglich die Kristallstruktur des
Titanoxids einzustellen [Mar97], sowie das Verhältnis von Titan zu Sauerstoff in der Schicht
53
[Yao07]. Der Einfluss der Kristallstruktur, bzw. der Umwandlung einer amorphen Struktur in die
Rutil-Konformation, auf die Stabilität von molekularen Architekturen auf Titanoxidschichten,
insbesondere auf porösen Schichten ist noch zu untersuchen. Rutil stellt bei Standardbedingungen
die stabilste Struktur dar. Bei der Umwandlung von einer amorphen Struktur in die RutilKonformation steigt die Dichte des Titanoxids und damit reduziert sich das Volumen. Durch
diese Volumenreduktion könnte es zur Destabilisierung von auf Titanoxid aufgebauten
Architekturen kommen.
54
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zur Stimulierung integrinvermittelter Zelladhäsion.
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56
8. Abbildungsverzeichnis
Abb. 2. 1 Ausbildung von Hydroxylgruppen auf Titan………………………………………….12
Abb. 2. 2 Die drei Modi der AFM………………………………………………………………..17
Abb. 2. 3 Ausbreitendes Oberflächenplasmon…………………………………………………...20
Abb. 2. 4 Dispersionsrelation elektromagnetischer Wellen……………………………………...21
Abb. 2. 5 Kretschmann Konfiguration…………………………………………………………...23
Abb. 2. 6 Plasmonverschiedung………………………………………………………………….25
Abb. 2. 7 Kontaktwinkel…………………………………………………………………………26
Abb. 3. 1 SPR-Spektrometer…………………………………………………………………….27
Abb. 4. 1 Elektronenbeugung an Titanoxidprobe I……………………………………………...38
Abb. 4. 2 Elektronenbeugung an Titanoxidprobe II……………………………………………..39
Abb. 4. 3 AFM-Aufnahme einer BK7-Glasoberfläche…………………………………………..40
Abb. 4. 4 AFM-Aufnahme einer Goldoberfläche………………………………………………..40
Abb. 4. 5 AFM-Aufnahme einer TiOx-100-10-Oberfläche………………………………………41
Abb. 4. 6 AFM-Aufnahme einer TiOx-150-10-Oberfläche……………………………………...41
Abb. 4. 7 AFM-Aufnahme einer TiOx-300-10-Oberfläche………………………………………42
Abb. 4. 8 AFM-Aufnahme einer TiOx-600-10-Oberfläche………………………………………42
Abb. 4. 9 AFM-Aufnahme einer TiOx-900-10-Oberfläche………………………………………43
Abb. 4. 10 AFM-Aufnahme des Titantargets…………………………………………………….43
Abb. 4. 11 Plasmonscan eines BK7-Cr-Au-Schichtsystem………………………………………44
Abb 4. 12 Plasmonscan einer TiOx-300-10-Schicht, Probe 1……………………………………44
Abb. 4. 13 Plasmonscan einer TiOx-300-10-Schicht, Probe 2…………………………………...45
Abb. 4. 14 Plasmonscan einer TiOx-300-10-Schicht, Probe 3…………………………………...45
Abb. 4. 15 Plasmonscan einer TiOx-300-10-Schicht, Probe 4…………………………………...46
Abb. 4. 16 Plasmonscan einer TiOx-300-10-Schicht, Probe 5…………………………………...46
Abb. 4. 17 Plasmonscan einer TiOx-300-5-Schicht, Probe 6…………………………………….47
Abb. 4. 18 Plasmonscan einer TiOx-300-5-Schicht, Probe 7…………………………………….47
Abb. 4. 19 Plasmonscan einer TiOx-300-3-Schicht, Probe 8…………………………………….48
Abb. 4. 20 Plasmonscan einer TiOx-300-1.5-Schicht, Probe 9…………………………………..48
57
9. Tabellenverzeichnis
Tabelle 3. 1: Eingesetzte Chemikalien…………………………………………………………...29
Tabelle 3. 2: Aufdampfschema…………………………………………………………………...31
Tabelle 3. 3: Sputterschema I…………………………………………………………………….31
Tabelle 3. 4: Sputterschema II……………………………………………………………………32
Tabelle 3.5: Dielektrische Konstanten…………………………………………………………...34
Tabelle 4. 1: Kontaktwinkel bei Leistungsvariation, keine Chrom/Goldbeschichtung………….35
Tabelle 4. 2: Kontaktwinkel bei Gaslastvariation, keine Chrom/Goldbeschichtung…………….35
Tabelle 4. 3: Kontaktwinkel bei Schichtdickenvariation, keine Chrom/Goldbeschichtung……..35
Tabelle 4. 4: Kontaktwinkel bei Leistungsvariation, mit Chrom/Goldbeschichtung…………….36
Tabelle 4. 5: Kontaktwinkel bei Gaslastvariation, mit Chrom/Goldbeschichtung……………….36
Tabelle 4. 6: Kontaktwinkel bei Schichtdickenvariation, mit Chrom/Goldbeschichtung………..36
Tabelle 4. 7: Kontaktwinkel nach 24 Stunden unter Argonatmosphäre………………………….37
Tabelle 4. 8: Kontaktwinkel bei Referenzmessungen……………………………………………37
58
10. Abkürzungsverzeichnis
SPR
Surface Plasmon Resonance (Oberflächenplasmonen-Resonanz)
AFM
Atomic Force Mikroscope (Rasterkraft Mikroskop)
PVD
physikalische Gasphasenabscheidung
RMS
Wurzel der quadratischen Abweichung vom Mittelwert der einzelnen
Mess-Punkte
θ
Winkel in Grad
c
Lichtgeschwindigkeit
ε
Dielektrische Konstante
λ
Wellenlänge
ω
Frequenz
59
Anhang
Abb. 11. 1 Fit eines BK7-Cr-Au- Schichtsystem
Fresnel-Fit des Plasmonspektrums eines BK7-Glasträgers mit 2 nm Chrom und 50 nm Gold.
60
Abb. 11. 2 Fit einer BK7-Cr-Au-TiOx-Schichtsystem, Probe 1
Fresnel-Fit des Plasmonspektrums der Probe 1; 2 nm Chrom, 52,9 nm Gold und 8,2 nm TiOx
61
Abb. 11. 3 Fit einer BK7-Cr-Au-TiOx-Schichtsystem, Probe 2
Fresnel-Fit des Plasmonspektrums der Probe 2; 2 nm Chrom, 53,8 nm Gold und 8,07 nm TiOx
62
Abb. 11. 4 Fit einer BK7-Cr-Au-TiOx-Schichtsystem, Probe 3
Fresnel-Fit des Plasmonspektrums der Probe 3; 2 nm Chrom, 53,1 nm Gold und 8 nm TiOx
63
Abb. 11. 5 Fit einer BK7-Cr-Au-TiOx-Schichtsystem, Probe 4
Fresnel-Fit des Plasmonspektrums der Probe 4; 1,6 nm Chrom, 50,6 nm Gold und 8,15 nm TiOx
64
Abb. 11. 6 Fit einer BK7-Cr-Au-TiOx-Schichtsystem, Probe 5
Fresnel-Fit des Plasmonspektrums der Probe 5; 1,6 nm Chrom, 51,3 nm Gold und 7,75 nm TiOx
65
Abb. 11. 7 Fit einer BK7-Cr-Au-TiOx-Schichtsystem, Probe 6
Fresnel-Fit des Plasmonspektrums der Probe 6; 4,4 nm Chrom, 44,5 nm Gold und 2 nm TiOx
66
Abb. 11. 8 Fit einer BK7-Cr-Au-TiOx-Schichtsystem, Probe 7
Fresnel-Fit des Plasmonspektrums der Probe 7; 4,4 nm Chrom, 44,5 nm Gold und 2,15 nm TiOx
67
Abb. 11. 9 Fit einer BK7-Cr-Au-TiOx-Schichtsystem, Probe 8
Fresnel-Fit des Plasmonspektrums der Probe 8; 4 nm Chrom, 44,9 nm Gold und 1,2 nm TiOx
68
Abb. 11. 10 Fit einer BK7-Cr-Au-TiOx-Schichtsystem, Probe 9
Fresnel-Fit des Plasmonspektrums der Probe 9; 4,4 nm Chrom, 45,6 nm Gold und 0,85 nm TiOx
69
Abb. 11. 11 AFM-Aufnahme des Titantargets
Oberfläche des Titantargets. 1 x 1 µm mit 512 x 512 Bildpunkten. RMS von 1,28 nm.
70
Abb. 11. 12 AFM-Aufnahme einer BK7-Glasoberfläche
Oberfläche eines BK7-Glasträgers. 1 x 1 µm mit 512 x 512 Bildpunkten. RMS von 0,856 nm.
71
Abb. 11. 13 AFM-Aufnahme einer TiOx-100-10-Oberfläche
Oberfläche einer 10 nm dicken Titanoxidschicht auf einer 50 nm Goldschicht. Hergestellt bei 100 W. 1 x 1 µm mit
512 x 512 Bildpunkten. RMS von 1,29 nm.
72
Abb. 11. 14 AFM-Aufnahme einer TiOx-150-10-Oberfläche
Oberfläche einer 10 nm dicken Titanoxidschicht auf einer 50 nm Goldschicht. Hergestellt bei 150 W. 1 x 1 µm mit
512 x 512 Bildpunkten. RMS von 0,925 nm.
73
Abb. 11. 15 AFM-Aufnahme einer TiOx-300-10-Oberfläche
Oberfläche einer 10 nm dicken Titanoxidschicht auf einer 50 nm Goldschicht. Hergestellt bei 300 W. 1 x 1 µm mit
512 x 512 Bildpunkten. RMS von 1,06 nm
74
Abb. 11. 16 AFM-Aufnahme einer TiOx-600-10-Oberfläche
Oberfläche einer 10 nm dicken Titanoxidschicht auf einer 50 nm Goldschicht. Hergestellt bei 600 W. 1 x 1 µm mit
512 x 512 Bildpunkten. RMS von 1,27 nm.
75
Abb. 11. 17 AFM-Aufnahme einer TiOx-900-10-Oberfläche
Oberfläche einer 10 nm dicken Titanoxidschicht auf einer 50 nm Goldschicht. Hergestellt bei 900 W. 1 x 1 µm mit
512 x 512 Bildpunkten. RMS von 1,28 nm.
76
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