Borusso-Westfalen-Brief Ausgabe 63 - Herbst 2012 1 Inhaltsübersicht Grusswort des Philisterseniors Rückblick Mit neuer Führung in ein neues BW-Jahr Ansprache des Conseniors beim Festkommers aus Anlass des 85. Stiftungsfestes Festrede zum 85. Stiftungsfest Grusswort des CV zum 85. Stiftungsfest Impressionen Nachruf auf Kristian Fernholz Wissenschaftlicher Vortrag von Bbr. Andreas Rademachers Verleihung der 100 Semesterbänder Neues vom Heimbauverein Was macht eigentlich………. BW-Radtour 2012 Neues vom HBV Receptionen / Burschungen Austritte Todesfälle Eheschliessungen / Geburten Examina Chargenkabinett im Wintersemester 2012/2013 2 Ist schon wieder ein Jahr vorbei? Scheint so, denn der B-W!-Brief erscheint wieder einmal, unter hervorragender Regie Bananas und unter tatkräftiger Mitwirkung unseres Bbr. Moritz Günther. Wie im Fluge vergeht die Zeit mit einem – trotz der Besonderheit – wunderschönen Jahr und einem tollen 85. Stiftungsfest. Das „85.“ wird in unserer Erinnerung unauflösbar mit unserem Senior verbunden sein, dessen Tod uns noch mehr hat zusammenstehen lassen. Unser aller Dank gilt Bbr. Andreas Rademachers, der in hervorragender Art und Weise durch unser Fest geführt hat. Und der Dank gilt auch unseren Jubilaren für 100 Semester Treue zu B-W!. Sie haben dieses Fest zu einer „runden Sache" werden lassen. Der Erfolg der Freitagsveranstaltung, den Festball in einem kleinen Rahmen auf dem Haus zu feiern, sollte Anreiz für uns sein, trotz der finanziellen Belastung einmal darüber nachzudenken, ob dieser wegen des großen Anklangs nicht zu einer ständigen Einrichtung werden sollte. So haben wir die Möglichkeit, alljährlich unser Stiftungsfest in einem würdigen Rahmen zu feiern – im Winter durch „Arbeit“ auf Conventen, im Sommer durch „Spaß“ auf einem konventionellen Ball. Unsere Verbindung lebt – möge dieses auch für die Zukunft gelten und auch für alle diejenigen von uns, die an unseren Lebensbundprinzipien zweifeln. Vivat, crescat, floreat Borusso-Westfalia ad multos annos. Lothar Schriewer v/o Heinrich AH-x 3 Liebe Bundesbrüder, das war ein bewegtes, zugleich aber auch ein bewegendes Jahr. Bewegt, weil es viele kleine und große Höhepunkte gab. Ein bewegendes Jahr, weil wir wieder einmal Bundesbrüder zu Grabe tragen mussten. Natürlich stand das 85. Stiftungsfest – von langer Hand und sehr sorgfältig vorbereitet – im Mittelpunkt. Dabei war, jedenfalls für unsere älteren Bundesbrüder, äußerst erstaunlich, wie sich gerade unsere jungen Bundesbrüder auf dieses Stiftungsfest vorbereitet hatten. Es begann mit einem Tanzabend, bei dem schwarzer Anzug/Smoking vorherrschend waren. Die jungen Damen hatten sich in schmucke Ballkleider „geworfen“. Alle strahlten – auch das Haus – das in einen Top-Zustand versetzt und mit vielen Strahlern – innen wie außen – illuminiert worden HahnimKorb,derSeniordesWS 2012/13,SimonNeuroth LeutchtpunktaufderPop‐ pelsdorferAllee:Unser Haus war. Es war, in diesem Sommer äußerst rar, ein lauer Sommerabend, so dass nicht nur die Innenräume, sondern auch die Terrasse vor dem Haus zur Poppelsdorfer Allee und der Garten genutzt werden konnten. 4 Nach diesem schönen Freitagabend folgten am Samstag eine Wanderung durch Poppelsdorf und – als Höhepunkt – der Kommers mit vielen Bundesbrüdern in Begleitung, mit Cartellbrüdern, Freunden und Bekannten sowie mit ChargenAbordnungen. Zum Abschluss gab es einen Gottesdienst in der Münsterbasilika, zelebriert von unserem Bundesbruder Thüsing, assistiert vom Ministranten Andreas Rademachers. Augenfällig war in Bbr.Thüsing(Mitte)undBbr.Rademachers diesem Jahr, dass (rechts)nachdemFestgottesdienstimMünster bei vielen Gelegenheiten (Kneipen, Kommersen etc.) das Lied der Deutschen, unsere Nationalhymne, gesungen wurde. Und zwar mit Begeisterung. Im Sommer der Fußball-Europameisterschaft konnte eine vergleichbare Begeisterung nicht überall festgestellt werden. Wir alle können uns sehr darüber freuen, dass auch in diesem Jahr wieder junge Studenten zu uns gefunden haben und dass diese „neuen“ Bundesbrüder durchaus eine Bereicherung unserer Gemeinschaft darstellen. Ihr Einsatz und ihre Begeisterung, ihre Freude am Verbindungsleben und ihr Einsatz waren und sind Ansporn zugleich auch für diejenigen, die schon ein wenig „satt“ geworden und für die vielleicht das Verbindungsleben schon ein bisschen Routine geworden ist. 5 In diesem Borusso-Westfalen-Brief werden eine Reihe von Reden/Ansprachen – teilweise aus Platzgründen gekürzt – abgedruckt, vor allen Dingen deshalb, weil diejenigen, die anwesend waren, Gelegenheit zur Nachlese finden, die nicht anwesend sein konnten, sollen durch eine Nachlese Gelegenheit erhalten, das zur Kenntnis zu nehmen, was wichtig und interessant war . Die bewegten Momente wurden aber auch von bewegenden Momenten unterbrochen, weil wir von Bundesbrüdern Abschied nehmen mussten – von älteren (Hans-Rudolf Hartung, Alfred Voßen), aber auch von jüngeren Bundesbrüdern. Am Tage vor unserem 85. Stiftungsfest mussten wir uns von unserem Senior verabschieden, der nach vielen schmerzhaften Monaten am 31 .Mai 2012 verstarb. Es waren bewegende Momente für die Aktivitas und für einige alte Herren, die von Kristian Fahrenholz am Sterbebett in seinem Elternhaus Abschied nahmen. Sein ausdrücklicher Wunsch war es, dass das 85. Stiftungsfest, an dessen Vorbereitung er noch aktiv beteiligt war, so ablaufen sollte, wie geplant. Wenige Tage später fand auf dem Friedhof in Beuel die Beisetzung unter einer sehr großen Beteiligung und mit sehr vielen ChargenAbordnungen statt. 6 Mit neuer Führung in ein neues BW-Jahr Nicht immer gelingt es, einen „nahtlosen Übergang“ zu schaffen. Wir haben es geschafft. Die Bundesbrüder Lothar Schriewer und Rudolf Kochs haben die Bundesbrüder Völlings und Ilbertz in der Führung der Altherrenschaft abgelöst. Alles ist seinen gewohnten Weg weitergegangen, LotharSchriewer(PhilX) und neue Ideen sind geboren RudolfKochs(PhilXX) und verwirklicht worden und die „Neuen“ haben, vor allen Dingen bei der Konzeption des 85. Stiftungsfestes, wesentlich mitgewirkt. Es war nicht leicht, Nachfolger zu finden. Insbesondere mit Hinweisen darauf, dass doch alles gut laufe, sah man keine zwingende Notwendigkeit im Philisterium, sich ernsthaft Gedanken über die alleine aus Altersgründen notwendige Nachfolge zu machen. Mit ein bisschen sanftem Druck gelang es dann schließBbrBbr.Schriewer& lich nach vielen Jahren vergeblichen Völlings Bemühens, die beiden genannten Bundesbrüder zu finden, die sich für den Philistersenior und den stellvertretenden Philistersenior zur Verfügung gestellt haben. Dafür sind wir dankbar. 7 Präsidiumsrede von Andreas Rademachers beim Festkommers Vor einigen Wochen hatte ich ein Schlüsselerlebnis. Ein junger Bundesbruder hatte Damenbesuch uns es entwickelte sich in der Küche eine lebhafte Diskussion darüber, wie junge Männer im Jahr 2012 in antiquiert erscheinenden Uniformen, alte Lieder singen, sich ein buntes Band um die Brust hängen und sich in einer Ein-TagesGesellschaft lebenslänglich an eine Organisation ketten. Schlüsselerlebnis deshalb, weil in einem korporativen Freundeskreis all das zur Gewohnheit geworden ist, alltäglich ist und höchstens der Kirchgang der Chargierten noch Aufmerksamkeit der Passanten erregt. Schlüsselerlebnis deshalb, weil es mich nach langer Zeit wieder zum Nachdenken angeregt hat, nicht, ob das noch zeitgemäß ist, sondern weshalb wir dies tun und auch in Zukunft tun sollten. In der alten BurBbr.Schildkröte schenherrlichkeit singen wir in der 5. Strophe „Die alte Schale nur ist fern, geblieben ist uns doch der Kern und den lasst fest uns halten.“ Was ist der Kern, den wir festhalten wollen? Wo finden wir ihn? Heute steht vieles in Frage, was unverrückbar schien: Familie, Glaube, Patriotismus, Ehre, Verantwortungsbereitschaft, auch unsere ehrwürdigen Verbindungen. Es geht uns ein Stück weit, wie Goethe es in seinem Gedicht Wandersegen ausdrückt: „Doch wendet er, sobald der Pfad verfänglich, den ernsten Blick, wo Nebel ihn umtrüben, ins eig'ne Herz und in das Herz der Lieben.“ – mit anderen Worten: der junge Mann beginnt die Wanderjahre seiner Berufsausbildung strengen Schrittes und erst dann, wenn es 8 gefährlich wird, wenn der Weg nicht mehr gradlinig ist, besinnt er sich seiner Traditionen. Verbindungsstudenten waren immer Mittler zwischen Tradition und Aufbruch, auch in der heutigen Zeit, die die Historiographie PhilisteriumsspitzemitGatti‐ nenbeim85. vielleicht einmal als politisch irrelevant für Deutschland einstufen wird. Als Historiker bin ich immer wieder erstaunt zu sehen, was nach dem 8. Mai 1945 aus unserem Land geworden ist, in welchem Glück meine Generation geboren ist. Kriegswirren und Elend, Wirtschaftswunder und 68er-Befreiuung - das ken- nen wir nur aus Büchern und Erzählungen. Das Dunkel der letzten 10 Jahre der offiziellen Weimarer Republik und die Tiefen der Distanz der Aufarbeitung der eigenen Geschichte sind überwunden. Und die Geburtsjahrgänge der neuen Bundesbrüder zeigen, dass sie nach der deutschen Wiedervereinigung geboren, in einer Nation voller Normalität aufgewachsen sind. Werte wie Neugründung einer politischen Kultur der Freiheit, die gelebte Verantwortung, Friedensfähigkeit und Solidarität - das hat die letzten 60 Jahre deutscher Geschichte ausgemacht und das ermutigt dazu, die Herausforderungen an die heutige Zeit mutig anzunehmen und sie gemeinsam zu lösen. Diese von Helmut Kohl so bezeichnete „Gnade der späten Geburt“ heißt aber gerade nicht, sich von der Vergangenheit loszusagen, es als Alibi für Vergessen zu nehmen, denn jeder von 9 uns ist Teil seiner und einer Geschichte. Es gab und wird niemals eine „Stunde Null“ geben. Dessen sollte sich jeder bewusst sein, vor allen Dingen diejenigen, die sich als Akademiker gerne als Eliten bezeichnen, vor allem das couleurstuden-tische Milieu, das sich immer vom Massenbetrieb der Hochschullandschaft abgegrenzt hat und so einen eigenen Anspruch zu einer gesellschaftlichen Verantwortung des Einzelnen postuliert hat. Viele Beispiele könnten aus der Geschichte genannt werden, am deutlichsten aber zeigt sich sicherlich das Hambacher Fest. 30.000 Abgeordnete, Bürger, Juden, Bauern und Winzer, Deutsche, Franzosen und Polen zogen 1832 in ihrer Hoffnung auf Freiheit auf dem gleichen Weg hinauf zum Hambacher Schloss. Darunter rund 300 Verbindungsstudenten, trotz der durch die Karlsbader Beschlüsse verbotenen Versammlungsund Meinungsfreiheit. Erneut die schwarz-rot-goldenen Fahnen schwenkend und für einen modernen, freiheitlichen und vor allem geeinten Nationalstaat zu demonstrieren. Aus der Tradition heraus stritten sie für einen Aufbruch ohne, das Fundament zu vergessen, auf dem sie standen. 10 Heinrich Heine schrieb im Mai des gleichen Jahres „Jene Hambacher Tage waren der letzte Termin, den die Göttin der Freiheit uns gewährte“ – und konnte nicht ahnen, dass, was auch die späteren Jahre gezeigt haben, sich der Ruf der Freiheit nicht unterdrücken lassen konnte. Nachdem die Revolution von 1848 im Ergebnis gescheitert war, mussten die Deutschen bis 1918 warten, bis sie Grundrechte erhielten und in den Goldenen 20gern ihren Weg in die Moderne antreten konnten, ohne ihre Wurzeln zu vergessen, denn das stand außer Frage. Nach den dunklen Jahren des Krieges, dem unglaublichen Wiederaufbau und der Wiedervereinigung des deutschen Volkes ergeben sich neue Herausforderungen, vor allem unseren Platz in der Welt zu finden und zum Kämpfer für MenschenDieChargiertenderBWaufdem85. rechte zu werden. Doch das geht nur, wenn wir wissen, was dies für ein harter Weg vor der eigenen Haustür war, wo Gedanken nicht nur in der Stille frei sind. Dass dies oft ein schmaler Grat ist, steht dabei fest. Schon Richard Wagner lässt Hans Sachs in seinen Meistersingern von Nürnberg diesen Spagat wagen, indem er Tradition und Moderne zu verbinden sucht, aus der Tradition heraus, auf der Sachs selbst steht. 11 „Verachtet mir die Meister nicht und ehrt mir ihre Kunst“ ist Sachs Warnung an Stolzing, der nicht in die für ihn antiquierte Meisterschar aufgenom-men werden will. Und er diese Warnung erfolgt nicht deshalb, weil es immer schon so war, sondern weil die Verdienste der Vergangenheit nicht vergessen werden dürfen um die Zukunft zu gestalten, was dann zur Mahnung „Ehrt eure deutschen Meister, dann bannt ihr gute Geister und gebt ihrem Wirken Gunst“ gipfelt. Es ist eben nicht egal, was früher war, die Symbiose von Tradition und Aufbruch, das ist das, was wir jeden Tag leben. Wir sind aufgerufen, Traditionen aufrecht zu erhalten, jedoch getreu nach Thomas Morus, nicht die Asche anzubeten, sondern das Feuer weiterzugeben – die Aufgabe jedes Couleurstudenten, egal welchen Alters. Bundesbrüderlichkeit ist dazu aber gerade keine Einbahnstraße, es geht um Fördern und Fordern, und dazu ist jede Generation aufgerufen, auch das ist Tradition. Das Burschenehrenwort, das bei der Promotion gegeben wurde, bindet auf eine freiwillige Weise, die dadurch noch höher anzuerkennen ist. Daher: leben wir weiter treue Bundesbrüderlichkeit – das darf die Aktivitas vom Philisterium, das dürft Ihr, liebe Alte Herren, auch von uns erwarten. Das schwarzsilber-grüne Band ist eben mehr als ein Vereinsabzeichen. Es ist ein Bekenntnis zu Freundschaften und Werten. Gerade die letzten Tage haben das noch einmal deutlich gemacht. Jeder wusste, dass dieser Moment kommen musste, viele haben befürchtet, dass er dieses Fest nicht mehr mit uns feiern kann. Doch eins steht fest: Freundschaft und Liebe kennen kein Ende, wenn sie in den Gedanken und Träumen der Freunde weiterleben. Und dass dem so ist, das haben wir in den letzten Monaten, Wochen und Tagen bewiesen und 12 das ist unser Auftrag für die Zukunft. BW hat immer wieder gezeigt, dass Freundschaft höchstes Gut ist. Manche Diskussionen und Entwicklungen mögen manchem nicht passen, wie in jeder guten Ehe ärgert man sich über einander, aber auch durch solche Diskurse bleibt eine Gemeinschaft lebendig. Und nur mit gegensei- Grußwort des Vorsitzenden des CVHochschulrates, Cbr. Klaus Weber (St) Hoher Präside, liebe Farben-, Cartell- und Bundesbrüder, verehrte Festgäste, es ist mir eine große Freude, der K.D.St.V. BorussoWestfalia die herzlichsten Glückwünsche des CVRates und seines Vorsitzenden zum 85. Stiftungsfest überbringen zu dürfen. Letzterer wäre gerne auch selber gekommen. Aber zeitgleich finden mehrere noch rundere Stiftungsfeste tiger Rücksicht, gegenseitigem Respekt und Verständnis kann das Ziel erreicht werden, gemeinsam in die gleiche Richtung zu blicken, den großen gemeinsamen Weg zu erhalten. Vergessen wir unsere Wurzeln nicht und gehen wir gemeinsam den Weg in die Zukunft. Vivat, crescat, floreat Borusso-Westfalia, ad multos beneficos annos. und andere Verpflichtungen statt, die seine Anwesenheit hier unmöglich machen. Meine Freude ist umso größer, weil ich in meiner Aktivenzeit als Senior der Bonner Staufia enge Verbindung zu Borusso-Westfalia hatte und wir im Rah- Cbr.Weber(St!) Rah- 13 den? Wer ahnte, dass 85 men gemeinsamer VeranJahre später ein gewisser staltungen in dieser Zeit im Günter Grass mit letzter Keller Eures VerbindungsTinte literarische Laubsähauses in der Poppelsdorgearbeiten vorlegen würfer Allee einen gemeinsade? men franzö-sischen ChanDa war es doch interessansonabend mit Jean-Luc ter, dass zwei Deutsche, Bredel feiern durften. nämlich Heinrich Otto WieSeitdem ist der eine oder land den Nobelpreis für andere Liter … Wasser den Chemie und Ludwig QuidRhein heruntergeflossen, de den Friedensnobelpreis aber wenn ich in die Festerhielten, Max Schmeling corona schaue, dann gab seinen ersten Europameises nicht nur Wasser, sondern auch genügend geistige und andere Nahrung, um BorussoWestfalia wachsen und gedeihen zu lassen. Was war das für ein Jahr 1927? Wen interessierte damals schon, dass der Heilige Vater und Cartellbruder Benedikt Gastchargierte (AlaniaBonn,StaufiaBonn,Alania Stuttgart)beim85.Stiftungsfest XVI, Jupp Derwall, tertitel gewann, der Tonfilm Joachim Fuchsberger, Trueingeführt, der Nürburgring de Herr, Dieter Hildebrandt, eingeweiht und Miss Gina Lollobrigida, Simone Deutschland erstmals geVeil, Columbo-Darsteller wählt wurde. Peter Falk, Wim Thoelke Und bevor ich es vergesse, und James Bond-Darsteller während Borusso-Westfalia Roger Moore geboren wurgegründet wurde, flog 14 tige Persönlichkeiten. Was Charles Lindbergh nonstop auf den ersten Blick als von New York über Bonn nach Paris und der Deutsche Eduard Lasker erhielt das Patent für die von ihm erfundene Muttermilchpumpe. Apropos Muttermilch: BorussoWestfalia hat mit meiner Staufia etwas Die BbrBbr.FalterundSchleidermitihrenGatti‐ gemeinsam: nenbeim85. wir haben schwierig aussieht, ist dieselbe Mutter, sind also letztendlich ein großer GeSchwestern. Und im Grünwinn. Der Kitt, der uns zudungsjahr ist Borussosammenhält, besteht aus Westfalia auch gleich noch unseren gemeinsamen dem Cartellverband beigePrinzipien amicitia, patria, treten und ist bis heute religio und scientia. Ich dabei geblieben. Das freut gebe zu, dass sich jeder mich persönlich ganz bevon uns manchmal in unsonders. Der Cartellverterschiedlicher Intensität band wäre ohne Borussoins Gedächtnis rufen muss, Westfalia ein ganzes Stück dass wahre Liebe nur unter ärmer. Cartell- und BundesbrüDer CV ist der Zusammendern möglich ist. – Die schluss durchaus unterDamen wissen, wie ich das schiedlicher Verbindungen meine… Ich würde als Leiund seine rund 30.000 Mitter des CVglieder sind verschiedenarHochschulamtes natürlich 15 mir kaum etwas ferner liegt, als Sie und Euch zu beleidigen, komme ich zum Ende und wünsche der Borusso-Westfalia gerade in diesem schwierigen und herausfordernden Augenblick ein vivat, crescat, floreat ad multos annos. gerne noch den einen oder anderen Satz zu aktuellen Entwicklungen an den Hochschulen sagen. Aber der alte Reichskanzler Bismarck hat einmal zutreffend gesagt: „Eine gute Ansprache muss kurz oder beleidigend sein“. Da Impressionen Links:RezeptionvonJonasMahn‐ koppv/oBohne,rechtsoben:Re‐ zeptionvonLeoGernholdv/oEl Zorro,unten:CarlaBinderv/o WuselchenwirdCouleurdame. 16 Bbr.StadenundSeher,Chargen‐ GrußbeimKommersundSenior FernholzmitKommersbuch Aus der Festrede von Harald Selzner: Leitlinien moderner Corporate Governance "Nie zuvor war das Leben auf der Chefetage so gefährlich wie heute. Die globale Gemengelage und das Tempo der Veränderungen machen die Mächtigen zu ohnmächtigen Getriebenen. Die Angst vor dem Absturz wird zum ständigen Begleiter" So beginnt ein Artikel des manager magazins im März 2012 mit der Überschrift "Albtraum der Alphatiere" zu den Nöten deutscher Topmanager. Der Wind ist spürbar rauer 17 geworden. Das manager magazin beschreibt die steigenden Anforderungen an Unternehmensführer, beispielhaft untersucht an den Auseinandersetzungen um Eckhard Cordes bei der Metro, Leo Apotheker bei SAP, den Schlagabtausch und das anschließende Chaos um die Nachfolge von Josef Ackermann bei der Deutschen Bank. Das Leben der DAX-Vorstände wird deutlich ungemütlicher etwa in Bezug auf - Aufsichtsräte, die den sog. Shareholder-Value einfordern, - Analysten, Ratingagenturen und institutionellen Anlegern, die etwa die Unternehmensstrategie des Managements in Frage stellen sowie - Aufsichtsbehörden, die einen immer intensiveren Austausch mit der Unternehmensleitung einfordern. Weitere – früher eher unbekannte – Stressfaktoren für CEOs bilden die Gebote von Transparenz und Compliance, denen in der heutigen Zeit ein ganz anderer Stellenwert zukommt. Es geht nicht nur, aber doch ganz wesentlich um Aspekte moderner Corporate Governance. A. Einführung und Grundlagen Unter dem Begriff der Corporate Governance versteht man den rechtlichen und faktischen Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens, kurz das gesamte System der Unternehmensführung. Es geht, anders gewendet, um Mechanismen der Steuerung und Kontrolle (checks and balances) börsennotierter Gesellschaften. Dazu gehört zunächst die Organisation der Unternehmensleitung, hier insbesondere der Kompetenzen und Kontrolle der Leitungsorgane (also Vorstand und Aufsichtsrat). Zum anderen geht es auch um die Ziele, denen diese Organe verpflichtet sind. Betrachten wir zunächst exemplarisch die (börsennotierte) Aktiengesellschaft. International agierende, kapitalintensive Un- 18 ternehmen werden hierzulande regelmäßig in dieser Form organisiert und geführt. Im Grundsatz sieht das Aktienrecht drei relevante Personengruppen/Protagonisten im System der gesellschaftsinternen Ordnung vor: (1) Die Mitglieder des Vorstands, der die Geschäfte der Gesellschaft in eigener Verantwortung und allein im Unternehmensinteresse führt (§ 76 AktG); dabei ist die Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters anzuwenden, für die grundsätzlich einzustehen ist und gehaftet werden soll (§ 93 AktG) (2) Die Mitglieder des Aufsichtsrates, der die Mitglieder des Vorstands bestellt und abberuft (§ 84 AktG) sowie die Geschäftsführung des Vorstands überwacht (§ 111 AktG); auch der Aufsichtsrat ist allein dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Die Mitglieder des Aufsichtsrats stehen nach der Vorstellung des Gesetzgebers ebenfalls für die ordnungsgemäße Erfüllung ihrer Pflichten ein und sollen bei Versäumnissen grundsätzlich haften. (3)Die Aktionäre der Gesellschaft, die einerseits über Vermögensrechte (etwa dem Recht auf Gewinn und Liquidationserlös) und andererseits über Verwaltungsrechte (etwa das auf die Hauptversammlung bezogene Anwesenheitsrecht, Rederecht, Fragerecht und Stimmrecht) verfügen. Die Aktionäre sind von der Geschäftsführung der Gesellschaft grundsätzlich ausgeschlossen; sie bestimmen u.a. über die Bestellung und Abberu- 19 tungsbeschränkung befung der Aktionärsvertreter grenzt und wird typischerim Aufsichtsrat. weise auf viele EigenkapiDie Aktiengesellschaft ist talgeber (hier die Aktionäeine Erfindung der durch re) verteilt; dies umso Arbeitsteilung, Spezialisiemehr, soweit die Aktien im rung und Risikoaufteilung Streubesitz (also durch geprägten Neuzeit und Kleinaktionäre) gehalten wird insofern insbesondere durch zwei Prinzipien charakterisiert: (i) In der Aktiengesellschaft wird die einheitliche Unternehmerfunktion aufgespaltet in die Aufgaben Dierund140‐KöpfigeCoronabeimFestkommers des angewerden. stellten Geschäftsleiters Dies ermöglicht eine unter(hier des Vorstands) einernehmerische Investition seits und in die Rolle des auch für denjenigen, der Eigenkapitalgebers (hier nur begrenzte Mittel einder Aktionäre) anderersetzen kann oder will [...] seits. Dies ermöglicht eine Das Bestreben der Corpounternehmerische Investirate Governance Debatte, tion auch für denjenigen, eine weitere Professionalider nicht selbst im operatisierung des Aufsichtsrates ven Geschäft tätig sein sicherzustellen, wurde bekann oder will. reits angesprochen. Was (ii) Das vom Unternehmer ist hierunter nun im Einzelzu tragende wirtschaftliche nen zu verstehen? ZuRisiko ist durch die Hafnächst ist für das Amt des 20 HaraldSelznermitGattin Aufsichtsrates kein Nachweis besonderer Sachkunde erforderlich. Bei börsennotierten Gesellschaften muss aber mindestens ein unabhängiges Mitglied über Sachverstand auf den gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung verfügen. - Ehemaligen Vorstandsmitgliedern ist es nun für einen Zeitraum von zwei Jahren untersagt, in den Aufsichtsrat desselben börsennotierten Unternehmens zu wechseln (sog. Cooling-off Periode; Werner Wenning – Bayer AG). - Die derzeitige Höchstgrenze für Aufsichtsratsmandate liegt bei 10; allerdings wird diskutiert, diese grenze auf drei Mandate für aktive Manager von börsennotierten Unternehmen herabzusetzen; dem ist der Gesetzgeber bislang nicht gefolgt. Der DCGK enhält aber mittlerweile eine entsprechende Empfehlung. - Viel diskutiert ist auch der Aspekt der Unabhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern. Zunächst hatte die Kodex Kommission vorgesehen, eine Empfehlung aufzunehmen, nach der Mitglieder pauschal als nicht unabhängig einzustufen sind, die einen Aktionär mit einer Beteiligung von mindestens 10 Prozent vertreten. Dies stieß auf vehemente Kritik und wurde in den DCKG letztlich auch nicht aufgenommen. Durchaus problematisch ist insofern etwa die kürzliche Wahl von Ursula Piëch in den Aufsichtsrat von VW; damit sind nun fünf der zehn Anteilseignervertreter Mitglieder der Familien Porsche/Piëch. Der DCKG empfiehlt weiter eine angemessene Beteili- 21 gung von Frauen im Aufsichtsrat (Diversity). Die Umsetzung dieser Zielsetzung ist umstritten, insbesondere die Implikationen mit der freien Wahl der Aktionärsvertreter durch die Hauptversammlung eröffnen Problemfelder. Allerdings ist im Hinblick auf die gesellschaftspolitische Bedeutung des Themas von einer gesetzlichen Regelung auszugehen, wenn die Unternehmen hier keine spürbaren Veränderungen erreichen. - Insgesamt ist ein klarer Trend hin zum Berufsaufsichtsrat festzustellen, der allerdings auch spürbar höher vergütet wird; der DCGK empfiehlt zudem eine angemessene Unterstützung der Aufsichtsratsmitglieder bei Fortbildungsmaßnahmen. Die erhöhten Anforderungen an eine Professionalisierung des Aufsichtsrates verdeutlicht auch eine aktuelle Entscheidung des OLG Stuttgart. Ferdinand Piëch hatte im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme von VW durch Porsche während seines Urlaubs auf Sardinien ein Interview gegeben. Als Mitglied des Aufsichtsrates von Porsche hatte er gegenüber den Journalisten unumwunden zugegeben, wisse er nicht, wie hoch die Risiken für Porsche aus bestimmten Optionsgeschäften im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme von VW seien. ach der Auffassung des OLG Stuttgart war Herr Piëch als Mitglied des Aufsichtsrats verpflichtet, das mit den Optionsgeschäften verbundene Risiko selbständig abzuschätzen. Bei besonders bedeutsamen Geschäften habe jedes Aufsichtsratsmitglied selbständig den relevanten Sachverhalt vollständig und richtig zu erfassen; da Herr Piëch die Risikoabschätzung ergebnislos eingestellt hatte, hat er aus Sicht des Gerichts seine Pflichten als Aufsichtsrat verletzt. Welche Auswirkungen die fortlaufende Professionalisierung des Aufsichtsrates und die damit einherge- 22 hende Verschärfung des Haftungsregimes auf die Arbeitnehmermitbestimmung haben wird, bleibt übrigens abzuwarten. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich komme zum Schluss meiner Ausführungen. Corporate Governance ist seit den 1990er Jahren auch in Deutschland zum Thema geworden. Im Fokus der bisherigen Reformen stand neben den Aktionären, denen eine aktivere Rolle zukommen soll, insbesondere der Aufsichtsrat. Die Kontrolle der Unternehmensleitung durch den Aufsichtsrat sollte durch die Reformvorhaben an Effizienz gewinnen. Dies hat in der Praxis zu erheblichen Veränderungen geführt, umso mehr, als die früheren mit der sog. Deutschland AG verbundenen Strukturen nicht mehr bestehen. Die Veränderungen führen notwendigerweise zu einem anderen Umgang auch auf den Chefetagen: Gegenüber dem Aufsichts- rat, der Hauptversammlung, einigen aktivistischen Aktionärsgruppen, dem Kapitalmarkt mit seinen Analysten, den Ratingagenturen und Banken sowie nicht zuletzt den eigenen Mitarbeitern des Unternehmens. Die Anforderungen an Transparenz, die sich aus einer modernen Coporate Governance ergeben, sind nicht zu unterschätzen. Sie beruhen letztlich auf einem veränderten Umfeld der Unternehmensfinanzierung, in dessen Zentrum heute der globalisierte Kapitalmarkt steht. Mit diesen durchaus gestiegenen Anforderungen umzugehen ist nicht immer leicht, aber durchaus möglich. Gerade auch, weil der internationale Wettbewerb um Kapitalgeber die Unternehmen und den Vorstand zur Renditeorientierung zwingt. Alpträume – wie vom manager magazin befürchtet – muss dies alles aber auch bei Alpha tieren nicht zwingend erzeugen. 23 In memoriam: Kristian Fernholz Am 31. Mai ist nach schwerer Krankheit der amtierende Senior unserer Verbindung, Diplom-Jurist Wim-Kristian Fernholz v/o Sternhagel-Vollholz, in den Haus des himmlischen Vaters zurückgekehrt. Auf der Abkneipe des Wintersemesters 2010/2011 wurde er, nach langer Aktivenzeit beim Akademischen Ruderclub Rhenus, bei der BorussoWestfalia rezipiert und schon wenige Monate später geburscht. Er lebte unsere Prinzipien wie wenige andere, er war mehr als nur ein Bundesbruder, er war für viele ein enger und von allen hochgeschätzter Freund. Im Wintersemester wurde er zum ersten Mal Senior. Nachdem Ende des letzten Jahres die Krebsdiagnose gestellt wurde, verließ ihn bis zuletzt nicht der Mut. So ließ er sich für das Jubelsemester erneut zum Senior wählen. Aus Shakespeares „Der Sturm“ fiel mir ein Satz des Protagonisten Prospero ein: „Wir sind aus solchem Stoff wie Träume sind, und unser kleines Leben ist von einem Schlaf umringt.“. Leben ist wohl wirklich nur ein kurzer Traum in einem langen Schlaf des Glücks bei Gott und an uns ist es, diesen Traum zu einem erfüllten zu machen, zu einem, an dem wir nach dem Aufwachen zurückdenken können, zufrieden zurückblicken können. Sein Traum war es, B‐W!‐Chargiertebeider heute diesen Kommers zu Beisetzung schlagen und sein letzter Wunsch, dass dieses Festwochenende unverändert begangen wird. Diesen Wunsch haben und werden wir ihm erfüllen. (A. Rademachers) 24 gutes Zeichen, dass Forschung nicht stehen bleibt. Der ständige Anspruch ist es, Regelungen an die Lebenswirklichkeit anzupas„Die Würde des Menschen sen, dabei aber die Menist unantastbar“ – mit dieschenwürde als letzte sen einleitenden Worten Schranke zu betrachten, die gibt das Grundgesetz geradas medizinisch Machbare dezu einen Maßstab für begrenzt. Hierum wird es seine weiteren Regelungen gehen müssen, wenn die und eine HandlungsanweiStammzellenforschung in sung für das öffentliche und den Fokus rückt. Anfang private Leben vor. Die Väter Oktober 2009 berichten des Grundgesetzes konnten verschiedene Medien erEnde der 1940er Jahre geneut über eine Privatklinik. rade die wissenschaftliche Das XCell-Center in Köln Entwicklung noch nicht ahgibt an, nen. gegen Nicht Geld eizuletzt gene die EinStammrichtung zellen von gewinEnquenen, auftebereiten Komund missioschließnen lich zur und Heilung EthikAndresRademachers,rechtsBbr.Fernholz von rat Krankheiten wieder einsetzeigen, dass der immer zen zu können. Die Wisweitergehende medizinisenschaft kritisiert die Thesche Fortschritt leicht mit rapieform jedoch seit längedem Verfassungsrecht kollidieren kann – auch ein Wissenschaftlicher Vortrag Andreas Radermachers 25 rem als nur eingeschränkt wirksam. HBVVorsitzenderEwaldRößler beieinerBiermimik Die Forschung mit Stammzellen, also solchen Zellen, die sich aus sich selbst heraus vermehren und verschieden ausdifferenzieren können, die quasi die „Urzellen“ der menschlichen und tierischen Organismen sind, ist in den letzten 25 Jahren weit vorangeschritten und dabei sehr schnell auf diese Grenze gestoßen. Dabei ist wichtig, zu unterscheiden zwischen verschieden Stammzelltypen. Grob kann man drei Gruppen einteilen: eymbronale Stammzellen, embroyonale Keimkellen und adulte Stammzellen. Unter dem ersten werden solche Zellen verstanden, die in den ersten Tagen nach der Befruchtung der Eizelle entstehen und die sich zu jeder beliebigen Zelle ausdifferenzieren lassen, also totipotent sind. Keimzellen entstehen zwischen der 5. und 11. Woche und weisen eine Pluripotenz auf, also die eingeschränkte Fortentwicklungsmöglichkeit, die darüber hinaus nur sehr aufwendig zu gewinnen sind, gerade, wenn der Embryo nicht „getötet“ werden soll, wie es bislang bei dem Stammzellgewinnung, bis auf wenige Ausnahmen, noch der Fall ist. Adulte Stammzellen wiederum können aus dem „fertigen“ Organismus entnommen werden, sind aber nur zum eigenen Zelltyp weiterentwickelbar. Die medizinische Forschung hat nachgewiesen, dass viele schwerwiegende 26 menschliche Erkrankungen, besonders Nervenkrankheiten, durch eine Wiederherstellung der zellulären Aktivität geheilt oder gelindert werden könnten. Bereits mit anderen Körperzellen wurden gute Erfolge erzielt, z.B. in der Knochenmarkt- In Deutschland wird die Stammzellforschung insbesondere durch das Embryonenschutzgesetz begrenzt. Dahinter steht keine rein juristische Auslegung, sondern vielmehr eine moralische bzw. ethische. Dabei sei anzumerken, dass Moraltheorien nie in Gänze normativ sein können, sondern immer nur eine Bündelung Bbr.EricSteinmitGattin,BbrThomasLakenberg subjektiver Auffassunransplantation. Das Probgen darstellen können und lem ergibt sich, und gerade, vor allem, die Diskussionen bei Nervenkrankheiten, wie nicht schon zu Beginn ausParkinson oder Epilepsie. schließt. Nervenzellen haben nur ein Dabei ist die Menschensehr limitierte Regeneratiwürde ein Begriff, der über onspotential. Die ForJahrtausende – zunächst schung konnte hier mit totiphilosophisch – gewachsen potenten Zellen bereits gute ist und der damit immer den Fortschritte erzielen. jeweils geltenden Vorstel- 27 lungen unterworfen war. Nach den nationalsozialistischen Gräueltaten wundert es nicht, dass gerade diesem Begriff im Grundgesetz eine besondere Stellung zukommt. Im Hinblick auf die Biomedizin ganz besonders, nachdem aus ideologischen Gründen eine menschliche Rasse gezüchtet werden sollte und dies zur Euthanasie und einer regelrechten Reproduktionspolitik führte. Juristisch problematisch wird es schon bei der Frage, ab wann der Homo sapiens sapiens als Mensch zu bezeichnen ist und damit Grundrechtsträger wird. Der Parlamentarische Rat konnte sich bereits in dieser Frage nicht einigen, so dass auch hier das Bundesverfassungsgericht tätig werden musste. Beim Schwangerschaftsabbruch sieht das Gericht das sich im Mutterleib entwickelnde Leben „als selbstständiges Rechtsgut unter dem Schutz der Verfassung“ an, das staatlicherseits zu schützen ist. Weiter sagt es „Menschenwürde kommt schon dem ungeborenen Leben zu“. Damit scheint das Problem der Trägerschaft von Menschenwürde durch höchstrichterliche Rechtsprechung unter der Auffassung der bindenden Verfassungsauslegung durch das Gerichts, gelöst. Seitens verschiedenster Lehrmeinungen auch deshalb, weil schon mit der Zellverschmelzung die Grundlagen für die Individualität des sich entwickelnden Menschen gelegt werden. Jedoch haben sich die zitierten Urteile nicht auf die Phase vor der Nidation bezogen, so dass Embryos vor der Einnistung von dieser Definition nicht umfasst sind. Menschliches Leben beginnt mit der Verschmelzung, so dass selbstverständlich auch das Produkt einer In-Vitro-Fertilisation menschliches Leben und daher Grundrechtsträger sein müsste. Damit müssen sich in weitem Maße auch das sich u.a. aus Art. 2 ergebene Tötungsverbot und der Erhalt der Unversehrt- 28 sofern in Deutschland proheit ergeben. Eine Abwäduziert, nicht zu Forgung zwischen dem Töschungszwecken getötet tungsverbot gegenüber dem werden. Einerseits wird also Embryo und dem Recht auf das Absterben der Zellen körperliche Unversehrtheit als nötig hingenommen, für Nutznießer der Foranderseits aber unter Strafe schung erscheint dabei auf gestellt, diese Zellen anden ersten Blick als nicht derweitig zu benutzen. Hinvertretbar. Das Verbot einer Abwägung von menschlichem Leben hat das BVerfG ebenfalls mehrfach bestätigt. Das sich daraus ergebende Problem ist, dass auch das BVerfG bisher davon ausging, dass die in-vitro entwickelnden Embryonen zur AusgelasseneFreudebeiderKneipe:Thors‐ tenBaumeisterundAndreasRademachers vollständigen menschlichen zu kommt, dass es bioloEntwicklung vorgesehen gisch umstritten ist, ob sich sind. Einerseits scheint es aus der In-Vitro-Ferilitation aus medizinischer Sicht und überhaupt menschliches der nicht exakt voraussagLeben entwickeln kann, baren Erfolgsquote notwensofern es nicht von einer dig, mehrere Eizellen zu „Mutter“ ausgetragen wird. befruchten, wodurch sich Kritisch anzumerken ist entwickelnde Zellorganisnatürlich, dass eine vermen notwendigerweise verbrauchende Embryonalfornichtet werden müssten. schung einen Balanceakt Andererseits dürfen diese, zwischen dem Lebens- 29 schutz des Embryo und dem Schutzbedürfnis für die Allgemeinheit mit sich bringt. Ethisch bringt die Forschung an Embryos die Gefahr einer möglichen schleichenden ausgrenzenden Eugenik durch den Respektverlust vor menschlichem Leben mit sich. Wie bewerten die Stammzellforschung Gremien und Institutionen, die gerade ein Sprachrohr für Moral und Ethik sind? Die Enquete-Kommission „Recht und Ethik in der modernen Medizin“ hat es sich leicht gemacht. In ihrem Zwischenbericht aus dem Jahr 2001 gibt sie den Hinweis, dass auf die Produktion von überzähligen Embryonen verzichtet werden soll. Der Nationale Ethikrat spricht sich zwar für den vereinfachten Import aus, ist aber in der Meinungsfin- dung zur eigentlichen Forschung intern gespalten. Die katholische Kirche sieht menschliches Leben ab der Befruchtung, die Schädigung des Embryos sei ein „schwer unmoralischer und deshalb völlig unerlaubter Akt“ sagt die Päpstliche Akademie für das Leben. Ein guter Zweck mache eine in sich schlechte Tat nicht gut. In einer Erklärung, die gemeinsam mit der protestantischen Kirche 1989 herausgegeben wurde, wurde schon zu Beginn der embryonalen Stammzellforschung klar gemacht, dass eine Aufopferung des Embryos für noch so hochrangige Zwecke und die damit einhergehende Betrachtung als reines Material missbilligt wird und überdies eine Erzeugung von überzähligen Embryos für eine künstliche Befruchtung nicht gewollt ist. 30 Demnach finden Abwägungen bereits jetzt statt. Auch die Straffreiheit von Abtreibung innerhalb der ersten Wochen zeigt dies deutlich, so dass hier das BVerfG die Diskrepanz nicht sieht, sondern selbst diesen Zwiespalt anerkennt. […] Die Frage, die sich stellen muss, ist, ob überhaupt Menschenwürde verletzt wird. Findet eine „Demütigung, Verächtlichmachung, Brandmarkung, Stigmatisierung“ des Embryos statt? Wir reden nicht von Negativabsichten, die zur Forschung am pränatalen Leben führen, sondern die Hoffnung auf Heilung. Wenn also dem Zellgebilde eine uneingeschränkte Menschenwürde zukommen würde, dann wäre jeder Eingriff, der den Tod des Zellverbundes billigend in Kauf nimmt, eine Verletzung dieser. Wenn aber statuiert wird, dass über- SohnChristianundVaterKlausKlüber,Guido GermanonachderRezeption. Die Position des Judentums ist an dieser Stelle interessant. Führende Rabbiner sehen wissenschaftlichen Fortschritt als göttliche Gabe und menschliches Leben erst nach 40 Tagen gegeben. Das Verbot der Vergeudung menschlichen Lebens müsse überdies hinter das Gebot zur Rettung menschlichen Lebens zurücktreten. Hier ist jedoch anzumerken, dass Menschenwürde- und Lebensschutz auch entkoppelt gesehen werden kann und muss. So wird u.a. der polizeiliche Todesschuss nicht als Eingriff in die Menschenwürde betrachtet. 31 zählige Embryos sowieso vernichtet werden würden, könnte ein höherrangiges Ziel erreicht werden, nämlich die Heilungschancen zu verbessern. Die komplette Tabuisierung einer Aufweichung des vollen Grundrechtsschutzes für den Embryo widerspricht nicht nur der gängigen Praxis (Stichwort: Import von Stammzellen), sondern auch die Handhabung mit überzähligen. Die zugrundeliegenden Moralvorstellungen waren und sind dem Wandel der Gesellschaft unterworfen. Es darf keinen „Moralimperialismus“ geben, in dem eine einmal verfasste Norm auf Dauer nicht verändert werden darf, weil dies als unmoralisch abgelehnt wird. Dass Normen aus neuer Erkenntnis heraus geändert werden können, ist in der Rechtsetzung gängige Praxis. Alles andere könnte nicht mehr als Ausdruck einer Moralvorstellung gesehen werden, sondern vielmehr als „irrige[n] Moral und ihrem Ergebnis verwerflich“ angesehen wer- den. Das Problem einer Kommerzialisierung in einer alternden, aber auch globalisierteren Gesellschaft ist dabei noch nicht zur Sprache gekommen. Die medizinische Forschung hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Es können Krankheiten geheilt werden, die bislang noch Geißeln der Menschheit waren. Die Stammzellforschung erhofft weitere große Erfolge in der Medizin, sei es durch ein besseres Verständnis der organischen Abläufe, oder aber durch gezielte Therapien mit Stammzellen bzw. die Ausdifferenzierung dieser Zellen zu körperlichem Gewebe und damit zu Implantationsgut. Das Bundesverfassungsgericht hat bestätigt, dass auch ungeborenem Leben Schutz nach Art. 1 I zukommt. Dennoch bin ich zutiefst davon überzeugt, dass Embryonen, die in-vitro erzeugt wurden, nicht mehr für die Fortpflanzung in Frage kommen und daher auf jeden Fall zerstört wür- 32 schung kann wie schon oben aufgezeigt, einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Krankheiten leisten und braucht dazu auch die Unterstützung, z.B. durch die Bereitstellung von Forschungsmitteln und keine gesellschaftliche wie rechtBbr.WilhelmPielmitGattin,BbrJosef liche Tabuisierung. SimonmitGattin Es ist ein Gebot der den, für höhere Zwecke Menschenwürde, dass die genutzt werden sollten und Forschung die Möglichkeit somit nicht als reines Aberhält, darauf hinzuarbeiten, fallprodukt zu enden. Dies dass Krankheiten in Zukunft macht nämlich den Embryo geheilt werden können und zum Objekt, nicht die Fordamit den Betroffenen neue schung an ihm. Lebenschancen gegeben Wie lange wollen wir Stichwerden. Das Recht auf Letage verschieben und ben und körperliche Unverdadurch das Gesetz von sehrtheit ist Ausdruck der Mal zu Mal aufweichen? Menschenwürde und daher Wenn gegeben ist, dass seitens des Staates und der ES-Zellen ohne die Tötung Politik nach allen Möglichdes Embryos gewonnen keiten zu fördern. Die imwerden können, dann wäre mer größere Chance auf dies ein Segen für die MeHeilung muss auch weiterdizin. Die Fortschritte von hin der Kern des mediziniRobert Lanzy auf diesem schen Fortschritts sein, der Gebiet könnten den Durchnicht aufgehalten werden bruch gebracht haben. darf, außer, die Würde eiDann können und müssen nes anderen wird zutiefst auch die Chancen genutzt verletzt. werden. Stammzellenfor- 33 .Was macht eigentlich………. Frank Strüngmann v/o Onkel Hugo Nach dem Lehramtsstudium Chemie/Geographie ( Sommer 1979 – 1985 ) wäre ich eigentlich liebend gern in Bonn geblieben, doch die zentrale Vergabestelle für Referendarplätze hatte sich für mich die weiteste Entfernung von Bonn ausgesucht: Bocholt. Dort verbrachte ich meine zweijährige Referendarzeit an einem Gymnasium und legte die 2. Staatsprüfung ab. Da anschließend (1988) keine Plätze für Bbr.FrankStrüngmann Lehrer zur Verfügung standen, musste ich mich nach einer Alternative umsehen und suchte so den Weg ins Industriemanagement der Firma Henkel in Düsseldorf. Die Tätigkeit bei Henkel war für mich als Alternative zum Lehrerberuf sehr interessant, und ich konnte mir damals vorstellen, als Industriemanager „alt zu werden“. In die Zeit bei Henkel bis 1992 fielen dann auch meine Hochzeit ( mit Anne; vielleicht einigen noch aus der Studienzeit in Bonn bekannt ) und die Geburt meines ersten Kindes Jil. Im Jahre 1992 wurden dann die Türen zum Einstieg ins Schulsystem wieder weit geöffnet, und ich stand vor der schweren Entscheidung: zu wechseln oder bei Henkel zu bleiben. Ich habe mich damals für den Wechsel in den sicheren Beamtenschoß entschieden. Im Nachhinein betrachtet war dies für mich persönlich der richtige Weg (denn eigentlich wollte ich ja immer Lehrer werden). Nach den ersten Jahren an einer Gesamtschule in Mülheim an der Ruhr begann ich meine Karriere als Fachleiter und Hauptseminarleiter an einem Studienseminar ( also für die Lehrerausbildung ). Nach 13 34 Jahren am Studienseminar in Essen wechselte ich schließlich im Jahre 2010 ans Studienseminar Kleve am schönen Niederrhein. Dort bin ich als Hauptseminarleiter und Fachleiter für Chemie tätig. Meine neue „Heimatschule“ ist das Amplonius Gymnasium in Rheinberg. Der Grund für diesen Ortswechsel liegt in dem Hausbau im Jahre 1994 begründet, wo ich mit meiner Familie (mittlerweile zwei Kinder Jil 20, Jan 18) die Stadt Rheinberg als Heimatort ausgewählt habe. Was mache ich sonst? Meine Hobbies drehen sich nach wie vor um den Sport in jeglicher Form. Drei- bis viermal in der Woche treibe ich selber Sport, darunter unter anderem auch Golf. Darüber hinaus besuche ich regelmäßig ( wie früher ) Fußballspiele ( Bundesliga oder Nationalmannschaft ), mein Augenmerk richte ich dabei auch auf die DamenFußballbundesliga, weil meine Tochter dort seit drei Jahre mitmischt. Die Borusso Westfalia besuche ich meist einmal im Jahr. Regelmäßigen Kontakt habe ich noch zu den Bundesbrüdern Ralf Henßen und Frank Zimmermann. Aber auch noch zu Hansi Leßmann, vielleicht noch einigen aus seiner Bonner Zeit bekannt. Im letzten Dezember war ich OnkelHugo’sFotoaus zum ersten Mal mit meinem Sohn bei ei- derAhnengallerie ner Kneipe auf dem BorussoWestfalenhaus. Ein einschneidendes Erlebnis, weil man an die Zeit zurückdenkt, wo andere Bundesbrüder ihre Söhne zum ersten Mal mit auf´s Haus brachten und man selber dabei war ( z. Bsp. Klaus Klüber oder Helmut Völlings) . 35 Verleihung von 100-Semester-Bändern Auf dem Kommers des 85. Stiftungsfestes konnten wieder zwei Bundesbrüder mit der Verleihung des 100-SemesterBandes geehrt werden. Dr. Alfred Kirfel trat im Mai 1961 unserer Verbindung bei. Er studierte an der Universität Bonn Klassische Philologie. 1967 promovierte er mit einer Arbeit über Ovid und machte im Frühjahr 1968 sein Erstes Staatsexamen. Nach der Referendarzeit begann er am 1.2.1970 seine Lehrertätigkeit am VinzenzPallotti-Kolleg in Rheinbach. 1982 wurde er stellvertretender Schulleiter des Abendgymnasiums in Bonn, 1989 Schulleiter des Abendgymnasiums Rhein-Sieg in Siegburg und kehrte 1994 als Schulleiter an das Abendgymnasium in Bonn zurück. Als Oberstudiendirektor hatte er dieBbr.Gammelistnunstolzer se Stelle am Weiterbildungskolleg TrägerdesJubelbandes der Stadt Bonn - Abendgymnasium und Kolleg -, wie die Schule später hieß, bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2007 inne. Zur Zeit hat er noch einen Lehrauftrag für Neutestamentlisches Griechisch an der Kath. Theol. Fakultät der Universität Bonn. Seine Freizeit verbringt er gerne auf seinem Boot in Holland und bei Wanderungen in seiner Eifelheimat. Gemeinsam mit seiner Frau leitet er ehrenamtlich für den Eifelverein und für die Pfarrgemeinde Romreisen und Wanderreisen in Italien und Spanien. 36 Dr. Bernd-Uwe Jahn - Aus dem schönen Münsterland kam er ins noch schönere Bonn. Sein erstes Semester des Jurastudiums war sehr erfolgreich – er machte den großen MelbbadSchein. Das Studium war später umso erfolgreicher und Janky bestand die Examen mit großem Erfolg. Für das Bundesministerium für Forschung und Technologie war er lange Zeit im Ausland, u.a. in Washington, tätig. Darüber hinaus in Berlin und Heidelberg, wo er ein Forschungsprojekt betreute. Im Unruhestand arbeitet er an einem Sonderauftrag des o.g. genannten Ministeriums. Bekannt und berüchtigt waren seine Wanderungen, die er über viele Jahre mit den Aktiven durchführte. Diese Wanderungen absolvierte Janky BandverleihunganJanky nicht in langweiligen WanderSchuhen, sondern er trug ganzjährig offene Sandalen, mit denen er am liebsten querfeldein an Kühen vorbei marschierte, gefolgt von den Aktiven in respektvollem Abstand. Wegen einer Versetzung ins Ausland musste der Haushalt aufgelöst, das Federvieh auf seinem Hof musste dran glauben, getötet von einigen Bundesbrüdern, die der landwirtschaftlichen Fakultät angehörten. Da wir nicht über aktuelle Informationen hinsichtlich eventuell beabsichtigter ähnlicher Aktivitäten verfügen, müssen wir leider davon ausgehen, dass entsprechende Janky-Veranstaltungen vorerst nicht geplant sind. Das allerdings könnte sich ändern, wenn er in den endgültigen Ruhestand tritt und im würdigen Alter wieder eine ähnliche Nähe zu den Aktiven wie vor vielen Jahrzehnten sucht. 37 BW-Radtour 2012 da war er wieder beisammen - jener harte Kern von Bundesbrüdern, die nun schon seit Jahrzehnten die schöne Tradition des gemeinsamen Radelns entlang der schönsten deutschen Flüsse pflegen. Immer um den ersten Mai herum geht es auf die Räder, und immer um den ersten Mai herum werden dann auch fröhliche Gespräche geführt und meist zur vorgerückten Stunde Studentenlieder und die Farbenstrophe der BorussoWestfalia gesungen. BbrBbr.Mertens,Krüger,Klüber,Forch,Brüggemann,Gri‐ gutsch,Faßnacht,Schmitz‐Habben,StändigerGastMaaser In diesem Jahr waren die Tauber und der Main die Flüsse, an denen wir entlangrollten. Die entsprechenden Fahrradwege zählen zu Deutschlands besten, zugleich auch zu den attraktivsten deshalb, weil sie durch herrliche Natur und zu sehenswerten Kulturdenkmälern führen - so u.a. entlang der herrlichen Kirchen und Kapellen mit Riemenschneiders berühmten Holzschnitzaltären oder zu Städten wie Rothenburg ob der Tauber und Würzburg mit der berühmten Residenz. 38 Viel Kultur bedarf aber auch eines Ausgleichs und einer zusätzlichen Motivation, um nach einem langen Tag die Begeisterung für weitere Kultur zu wecken. Meist gelingt der Motivationsschub schon am Abend, spätestens aber dann, wenn erkennbar wird, dass nur Flachstrecken zu erwarten sind bzw. dann, wenn möglichst viele Pausen eingelegt werden und dabei am Flussufer ein mttägliches Picknick mit Fleichwurst, Brötchen und kühlem, regionalem Wein stattfindet. In der langen Tradition dieser BW-Radtouren hat sich nur wenig verändert - das Stammpersonal nicht und auch die oft überschäumende Fröhlichkeit nicht, wohl aber die Streckenführung, die zunehmend auf Steigungen verzichtet, weil der Altersdurchschnitt doch allmählich auf etwa 60 steigt, wobei das älteste Mitglied inzwischen die 77 erreicht hat. Es bedarf noch ein wenig Überredung zur Anschaffung eines Elektrofahrrads, das im Laufe der nächsten Jahre für viele eine angenehme Alternative werden dürfte. BbrBbr.Ilbertz, Grigutsch,Mertens, KrügerSchmitz‐ Habben Forch,Gaart‐Maa‐ ser.Faßnacht, Klüber, Brüggemann Und am Ende jeder Radtour steht das Versprechen, auch beim nächsten Mal wieder dabei zu sein - eins von jenen Versprechen, die auch tatsächlich eingehalten werden und bei denen eine Menge Vorfreude im Spiel ist. 39 Neues vom Heimbauverein Nachdem Helmut Völlings den Vorsitz des Heimbauvereins nach langen Jahren verdienstvoller Tätigkeit abgegeben hat, kann ich Euch, liebe BorussoWestfalen, nach nunmehr eineinhalb Jahren die beruhigende Mitteilung machen: Das Haus steht noch! Und es hat sich Einiges getan: Vordringlichste Baumaßnahme im vergangenen Jahr war, nachdem sich deutliche Feuchtigkeitsschäden im Partykeller zu zeigen begannen, die Sanierung der Terrasse im Eingangsbereich. Nachdem wir mit dem bisherigen Plattenbelag in den letzten Jahren eher schlechte Erfahrungen gemacht hatten, entschieden wir uns auf Anraten von Fachleuten diesmal für einen Kunststoffbelag. Wie zu erwarten war, stieß besonders die farbliche Gestaltung bei einigen wenigen auf Ablehnung. Den meisten scheint sie aber zu gefallen und dicht scheint der Belag auch zu sein. ( hoffentlich auch noch in zehn Jahren!) Die älteren Semester werden sich sicher über das neue Geländer freuen, das den „Aufstieg“ zum Haus erleichtert. Anlässlich der Jahreshauptversammlung im Februar dieses Jahres haben die Vereinsmitglieder eine Prioritätenliste für die in der nächsten Zeit anstehenden Maßnahmen beschlossen, die in der Zwischenzeit größtenteils umgesetzt sind. Bei der dringend notwendigen Sanierung des Parketts in Kneipsaal und Bauernstübchen hat unser Bundesbruder Lars Wonneberger eine ganz hervorragende Arbeit abgeliefert. Rechtzeitig zum 85. Stiftungsfest konnten auch die Malerarbeiten in den beiden Räumen abgeschlossen werden, deren 40 Wände sicher seit Mitte der 80-er Jahre keinen Pinsel mehr gesehen hatten. Im Rahmen dieser Arbeiten stellte sich auch heraus, dass die Decke im Bauernstübchen nur aus einer millimeterdünnen völlig unisolierten Pappe bestand und wir jahrzehntelang auch den Garten mit geheizt hatten. Der fachmännischen Erneuerung der Decke fiel dann aus finanziellen Gründen leider das eine oder andere Ausstattungsdetail zum Opfer. Immerhin geben aber neben der gänzlich umgestalteten „Ahnengalerie“ neue Tische und Stühle dem Kneipsaal zusätzlichen Glanz. Das alte Mobiliar hatte zum Teil auch seit bereits mehr als dreißig Jahren der Beanspruchung durch manche Kneipe mit dem Grafen von Rüdesheim in der zweiten Etage getrotzt und dabei inzwischen nicht mehr tragbare Blessuren davon getragen. Wer es zu unserem wunderbaren Stiftungsfest nicht geschafft hat, wird sich hoffentlich durch das neue Semesterprogramm zu einem Besuch auf dem verschönerten Haus inspirieren lassen. Er wird dann vielleicht verwundert feststellen können, dass nicht nur die Handwerker, sondern auch die wegen ihrer mangelnden Einsatzbereitschaft oft (und manchmal zu Recht!) gescholtenen Aktiven sich ordentlich ins Zeug gelegt haben. Nach einer tief greifenden Sperrmüllaktion sind manche bis vor kurzem praktisch nicht mehr betretbaren Räume des Hauses wieder zugänglich und benutzbar. Auch der noch vor einigen Wochen einer Kraterlandschaft nicht unähnliche Garten hat eine zwar etwas eigenwillige aber immerhin grüne Gestaltung erfahren. 41 Mit der Schaffung einer „Gartencharge“ haben die Aktiven ihren Willen bekundet, diesem Projekt auch eine gewisse Zukunftschance zu geben. Ich denke, das lässt doch sehr für die nähere Zukunft hoffen. Die persönlichen Neuigkeiten: Geburtstage: Swen Christian (30) Jörn Hähle (30) Dr. Volker Grigutsch (60) Dr. Wolfgang van Rienen (60) Helmut Schabert (75) Msgr. Hans Thüsing (80) Prof. Dr. Antonius John (90) Todesfälle: Hans-Rudolf Hartung Eheschließungen: Christian und Alice Klüber Austritte: Jürgen Frins Heinz-Peter Kaspers Reinhard Martinet Bernhard Wichert Geburten: Cornelius, die Nr. 4 im Haus von Eric und Manu Stein + 10.02.2012 Alfred Voßen + 27.03.2012) Kristian Fernholz +31.05.2012 Die Austritte erfolgten entweder aufgrund des seit vielen Jahrzehnten eingetretenen Kontaktverlusts oder aber den Streitigkeiten mit dem CV. 42 Impressum KDStV.Borusso-Westfalia zu Bonn im CV Poppelsdorfer Allee 74, 53115 Bonn V.i.S.d.P.:Dr. Willy Ilbertz Techn. Gestaltung: Moritz Günther 43 44