Praktikumsbericht reusch International Licence S.A. vorgelegt von: Baris Bölükbasi Marienstr. 13 50825 Köln Matrikelnummer: 31 52 51 Praktikumsbericht – reusch International Licence S.A. vorgelegt von Baris Bölükbasi 1. Einleitung Im Rahmen des Leonardo-Programms habe ich vom 1.10.2003 bis zum 31.12.2003 ein Praktikum bei der reusch International Licence S.A. in Valencia in der Abteilung Produkt Marketing absolviert. 1.1 Zugangswege zum Praktikum Über die Internetseite des Instituts „Sportökonomie und Sportmanagement“ der Deutschen Sporthochschule in Köln (www.sportoekonomie-dshs.de) haben Unternehmen die Möglichkeit den Studenten dieses Schwerpunktes Praktika anzubieten. Nachdem ich die Anzeige gelesen hatte, habe ich mich auf die Praktikumsstelle per E-Mail beworben und kurze Zeit später nach einem Telefongespräch eine Zusage bekommen. 1.2 Motivation und Erwartungen Die Möglichkeit in einem anderen Land ein Praktikum zu absolvieren, hat mich schon immer gereizt. Neben meinem Interesse für die Sportartikelindustrie, war es insbesondere das Land Spanien mit seiner Sprache und seiner Kultur, das mich dazu bewegt hat, mich auf diese Praktiumsstelle zu bewerben. Neben der Erweiterung meiner Praxiserfahrung in der Sportartikelindustrie, wollte ich meine Spanischkenntnisse verbessern. Durch zunehmende Europäisierung ist es wahrscheinlich, dass ich in Zukunft für eine bestimmte Zeit auch im Ausland arbeiten werde. Deshalb war es in meinem Interesse erste Arbeitserfahrungen in einem anderen europäischen Land zu sammeln. 2 Praktikumsbericht – reusch International Licence S.A. vorgelegt von Baris Bölükbasi 2. Das Unternehmen Sitz des Unternehmens: reusch International Licence GmbH & Co. KG, Metzinger Str. 75, 72555 Metzingen Sitz der Tochtergesellschaft (Ort des Praktikums): reusch International Licence S.A., Calle Luis Vives 6, puerta 4, 46003 Valencia 2.1 Portrait Seit 1934 produziert und vertreibt die Firma Reusch Handschuhe. Anfang der achtziger Jahre begann man sich auf die Bereiche Wintersport und Fußball, im Mittelpunkt stehend die Torhüter, zu konzentrieren. So wurde von Reusch der erste Torwarthandschuh weltweit gemeinsam mit dem legendären Sepp Maier entwickelt. Reusch gilt spätestens seit dieser Zeit als Marktführer im Bereich der Sporthandschuhe. In den neunziger Jahren begann Reusch sich auch in dem Bereich Sportswear zu etablieren. Reusch International Licence GmbH & Co. KG zeichnet als Servicegesellschaft für die Produktentwicklung, sowie für das Marketing und den Vertrieb der Reusch Produkte weltweit verantwortlich. Rund 50 Lizenzpartner übernehmen für Reusch in nahezu ebenso vielen Ländern die Vermarktung und den Vertrieb der qualitativ hochwertigen Produkte. 2.2 Geschichte 1934 Karl Reusch beginnt in einer Dachkammer im schwäbischen Metzingen Straßenhandschuhe zu produzieren. 1936 Umzug in eine in Metzingen erworbene Werkstatt. 1939 Karl Reusch legt seine Meisterprüfung ab und beschäftigt mittlerweile 38 Mitarbeiter. 3 Praktikumsbericht – reusch International Licence S.A. vorgelegt von Baris Bölükbasi 1947 Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft zweiter Start im privaten Wohnzimmer. 1950 Neubau in Metzingen an der B 28, der heutigen Metzinger Strasse. 1972 Zeitgleich mit dem Einstieg seines Sohnes Gebhard in das Unternehmen, forciert Karl Reusch die Entwicklung der Sporthandschuhe. Reusch bringt die erste Skihandschuhkollektion auf den Markt. 1973 In enger Kooperation mit dem legendären Nationaltorhüter Sepp Maier entwickelt Reusch weltweit den ersten Torwarthandschuh. 1980 Reusch ist Marktführer im Bereich der Sporthandschuhe und interessiert sich für neue Märkte. 1989 Reusch geht mit seiner ersten Wintersportkollektion auf den Markt. 1992 Erstmalig entwickelt Reusch eine eigene Teamsportkollektion. 1994 Gebhard Reusch verkauft das Unternehmen an die Pentland Group. 2001 Reusch wird von der Pentland Group an ein Konsortium veräußert, das zum größten Teil aus schon existierenden Handelspartnern des Unternehmens besteht. 2.3 Mission Statement „Unsere Zielsetzung ist die Entwicklung und Vermarktung von innovativen Sporthandschuhen, -Bekleidungen und – Accessories, welche die individuellen Ansprüche unserer Kunden hinsichtlich Technologie und Design vollständig erfüllen und reusch weltweit klar als Marktführer in den ausgewählten Märkten etabliert. Wir haben uns seit jeher ehrgeizige Ziele gesetzt, diese auch erreicht und werden uns in Zukunft noch bewusster, überzeugter und zielstrebiger in die selbst vorgegebene Richtung bewegen. Um in unseren Kernmärkten noch erfolgreicher zu sein und auch in anderen Segmenten unseren eigenen hohen Standard zu erreichen, müssen wir jeden einzelnen Bereich bestens kennen verstehen, sowie alle dazu notwendigen Mittel zum Einsatz bringen – hierzu brauchen wir engagierte und motivierte Mitarbeiter, die bestehende erfolgreiche Beziehungen mit unseren Partnern weiter ausbauen 4 Praktikumsbericht – reusch International Licence S.A. vorgelegt von Baris Bölükbasi und ständig auf der Suche nach neuen strategischen Kontakten sind.“ (www.reusch.com - mission statement) 3. Die Abteilung Produkt Marketing Die Abteilung Produkt Marketing besteht aus der Leiterin, zwei Produktmanagern, der Designerin und dem Praktikanten. Die Abteilungsleiterin Tanja Maier ist wie für alle Abläufe in dieser Abteilung auch für den Praktikanten verantwortlich. Die Abteilung Produkt Marketing ist verantwortlich für die Umsetzung der Produkte im Sinne der strategischen Vorgabe des Marketings bzw. des Geschäftsführers. Im Speziellen handelt es sich hierbei um die Planung, Koordination und Kontrolle der Erstellung der Produkte (Handschuhe, Sportbekleidung) durch Unternehmen im asiatischen Raum. Jede Sommer und Wintersaison wird eine neue Kollektion erstellt, die auf einer eigenen Sales Konferenz halbjährlich den Distributoren der Partnerländer präsentiert wird. 4. Aufgaben des Praktikanten Meine Aufgaben als Praktikant in der Abteilung Produkt Marketing gestalteten sich wie folgt. Ich war für die Koordination und Betreuung des internationalen Projektes „reusch Test Team“ verantwortlich. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um die Selektion, Beurteilung und Betreuung der Testfahrer, sowie die Steuerung und Auswertung von Produkttests. Im Sommer handelt es sich hierbei um Torwart-Handschuhe und Torwart-Bekleidung und im Winter um Ski-, Snowboard-Handschuhe und Ski-, Snowboard-Bekleidung. Neben der Weiterentwicklung von bestehenden ProdukttestFragebögen, hatte ich auch die Aufgaben Fragebögen für Händler und Testpersonen zu erstellen, um die Kundenberatung zu verbessern bzw. sich mit Hilfe dieser Ergebnisse den Kundenpräferenzen besser anpassen zu können. Die Erstellung von Statistiken und Marktstudien für verschiedenen Sportarten war eine weitere Aufgaben im Rahmen meines Praktikums. Im Rahmen der Suche nach neuen Geschäftsfeldern, hatte ich die Aufgabe das Potential von Sportarten zu erarbeiten, die für reusch von Interesse sein könnten. 5 Praktikumsbericht – reusch International Licence S.A. vorgelegt von Baris Bölükbasi Weiterhin habe ich bei der Vorbereitung und Durchführung der Internationalen Saleskonferenz für die Kollektion Winter 2004/2005 mitgeholfen. Neben der Organisation der Labels für die auszustellenden Produkte, habe ich mit meinen Arbeitskollegen die Stände auf- und abgebaut. 4.1 Rahmenbedingungen des Praktikums Die Wohnungssuche in Valencia gestaltet sich Anfang Oktober relativ schwierig, weil zu dieser Zeit auch der ERASMUS-Zyklus beginnt. Das heißt sehr viele Studenten sind ebenfalls auf der Suche nach einer Wohnung in Valencia. Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Vermieter einen Zwischenmieter bis Juni wollen, weil in der Zeit zwischen Oktober und Juni die Nachfrage nach Wohnungen sehr gering ist. Ich hatte das Glück, dass die Sekretärin des Unternehmens mich dabei unterstützt hat, eine Wohnung zu finden. So hat es auch nicht länger als eine Woche gedauert, bis ich endlich ein Zimmer in einer WG gefunden hatte. Die Mieten in Valencia sind im Vergleich zu Köln sehr gering. Ich habe 150 Euro plus Nebenkosten gezahlt. In der Regel zahlt man zwischen 100 und 200 Euro für ein Zimmer. Jedoch ist der Standard dieser Wohnungen auch nicht mit denen deutscher Wohnungen zu vergleichen (80% der Wohnungen haben beispielsweise keine Heizung, die für die Monate Dezember und Januar notwenig ist). Das Erlernen der Sprache Spanisch in Valencia ist nicht einfach. Bei der enormen Anzahl deutscher Studenten in Valencia ist es oft noch nicht einmal notwendig Englisch zu reden. Zudem sprechen die Einwohner Valencias „Valenciano“. Kein Dialekt, sondern eine offizielle Sprache, die ihre Wurzeln im Spanischen und Französischen hat. Und wenn man Leute kennen lernt, die „Castellano“ (also Spanisch) sprechen, dann ist es oft aufgrund des relativ starken Dialektes, nicht einfach, die Valencianer zu verstehen. Am Besten man macht vorher einen Intensivkurs und versucht Kontakt zur Einheimischen zu bekommen. 6 Praktikumsbericht – reusch International Licence S.A. vorgelegt von Baris Bölükbasi 4.2 Eindruck des Praktikums Als positiv habe ich besonders die gute, familiäre Atmosphäre zwischen den Mitarbeitern wahrgenommen. Die Hilfsbereitschaft und die offene Grundhaltung haben es mir einfach gemacht, mich schnell in dieses Unternehmen zu integrieren. Durch die geringe Größe des Unternehmens hatte ich insbesondere die Möglichkeit mir jeden Bereich (Sales, Logistik, Marketing, Geschäftsführer) anzuschauen bzw. mit den verantwortlichen Leuten direkt zu reden. Insgesamt hatte ich einen sehr guten Einblick in die Organisation des Unternehmens und durch meine intensive Partizipation auch einen guten Einblick in die Durchführung einer Saleskonferenz. Negativ ist anzumerken, dass die Anforderungen, die an mich gestellt wurden teilweise zu gering waren bzw. die Aufgabenfelder, die ich zu bearbeiten hatte, zu klein waren. Beispielsweise war ich im Vorfeld der Saleskonferenz in hohem Maße für sehr geringfügige Arbeiten wie Produkte bekleben und sortieren zuständig. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Praktikum einen guten Einblick in ein deutsches Unternehmen bietet. Die Lage des Unternehmens im Ausland (Spanien) spielt für die Arbeit keine Rolle. Alle im Unternehmen sprechen deutsch. Wenn man die Sprache lernen bzw. anwenden möchte, sollte man auf jeden Fall einen Kurs vorher gemacht haben. Denn Lernen nach dem Arbeiten gestaltet sich sehr schwierig. Ich habe meine Sprachkenntnisse verbessern können, aber nicht in dem Maße, wie ich es mir vorgestellt hatte. Trotzdem ist es eine sehr gute Erfahrung im Ausland zu arbeiten. Es ist eine Art „Zwischenschritt“ zwischen in Deutschland für ein deutsches Unternehmen und im Ausland für ein ausländisches Unternehmen zu arbeiten. Für die Zukunft wird es mir sicher einfacher fallen, in einem fremden Land zu arbeiten. Die Kenntnisse, die ich während meines Studiums erworben habe, konnte ich während meines Praktikums anwenden. Besonders das Verständnis für die Struktur des Unternehmens und das Verständnis für Arbeitsabläufe wie sie in meinem Studiengang „Ökonomie und Management“ vermittelt werden, haben dazu beigetragen, sich schnell in das Unternehmen einzubringen. 7