Übersicht über die vorgenommenen Änderungen im Fachlehrplan

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LISA Halle, Implementationsfachgruppe Ethikunterricht
Stand: 20.7.2012
Übersicht über die vorgenommenen Änderungen im Fachlehrplan Ethikunterricht
Die Änderungen im Fachlehrplan resultieren zum einen aus Rückmeldungen von Lehrkräften
im Rahmen der Evaluation und zum anderen aus einer Fortbildungsveranstaltung im LISA
am 14.09.2011, sowie der kritischen Überarbeitung seitens der Implementationsfachgruppe.
Die Grundstruktur des Lehrplans ist unverändert erhalten geblieben. Es handelt sich i.d.R.
um verständlichere Formulierungen von Kompetenzen, die Vereinfachung von
Kompetenzanforderungen und die Reduzierung von Grundwissensbeständen in Bereichen,
die sehr detailliert ausgewiesen waren, z. T. auch um Erweiterungen von Wissensbeständen.
Die Änderungen werden nach Schuljahrgängen und in den einzelnen Kompetenzschwerpunkten nachgewiesen. Durchgestrichene Passagen wurden entfernt, kursive Passagen
ergänzt.
Schuljahrgänge 5/6
Kompetenzschwerpunkt Freiheit: Freiheit und Vernunft
Untersuchen und
Zergliedern






Handeln aus Gründen von bloßem Verhalten unterscheiden und den
Zusammenhang von Freiheit der Person, ihrer Zurechnungsfähigkeit und
der ihr zurechenbaren Handlung erkennen
die Vernunft als Vermögen des Menschen bestimmen, sich an Gründen
zu orientieren
Grundlegende Wissensbestände
Freiheit (Willentlichkeit und Zurechenbarkeit) im Unterschied zu Schicksal, Notwendigkeit,
Zufall
Freiheit und Vernunft als Voraussetzungen für moralisches Handeln (Mensch-Tier-Vergleich)
Möglichkeiten und Grenzen von persönlichen Freiheiten
Arten von Bedürfnissen
Kompetenzschwerpunkt Verantwortung: Formen und Motive von
Verantwortungsübernahme
Grundlegende Wissensbestände





Goldene Regel
Regeln, Normen und Werte
Prinzipien verantwortlichen Handelns (z. B. Wohlwollen, Gerechtigkeit, Nützlichkeit)
Verantwortung als mehrstellige Relation
Verantwortung für Vergangenes und Zukünftiges
Kompetenzschwerpunkt Gerechtigkeit: Maßstäbe gerechter Verteilung
Grundlegende Wissensbestände
Darstellungen von Gerechtigkeit: z.B. Justitia
Maßstäbe von Verteilungsgerechtigkeit: Gleichheit, Gleichberechtigung, Leistung,
Vertrag/Versprechen, Bedürfnis, Macht/Autorität
Kompetenzschwerpunkt Glaube: Die Bedeutung von Religiosität im Leben von Menschen
die Bedeutung von Religiosität im Leben von Menschen erkennenausweisen und eigene
Lebens- und Weltdeutungen mit religiösen Antworten ins Gespräch bringen
Verstehen und
Deuten

anhand von SelbstZeugnissen religiöser Menschen die Bedeutsamkeit
von Religiosität für die Lebensgestaltung von Menschen aufzeigen
LISA Halle, Implementationsfachgruppe Ethikunterricht
Denken in
Gegensätzen
Stand: 20.7.2012


religiöse und nicht-religiöse Lebensentwürfe gegeneinander abwägen
religiöse sowie nicht-religiöse Antworten auf Lebensfragen vergleichen,
den eigenen Standpunkt bestimmen und Regeln eines toleranten
Miteinanders beachten
Grundlegende Wissensbestände
Unterscheidung von Religion (Kultur) und Religiosität (Subjekt)
Grundzüge von Judentum, Christentum und Islam (z. B. Gottesbilder, Gläubige, Rituale,
Symbole)
Kompetenzschwerpunkt Natur – Mensch – Technik: Das Verhältnis Mensch – Natur
aus Alltagserfahrungen heraus das Verhältnis vonMensch und– Natur bestimmen und die
Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Natur begründen
Differenzierendes
Wahrnehmen
Untersuchen und
Zergliedern


aus den eigenen Alltagserfahrungen heraus erkennen, welche
unterschiedlichen Bedeutungen die Natur für Menschen hat, und sich als
Teil der Natur sehen
sich als Teil der Natur sehen und aus den eigenen
Alltagserfahrungen heraus erkennen, welche unterschiedliche Bedeutung
die Natur für die Menschen hat
 den
eigenen
Naturbegriff
klären,
mit
konkurrierenden
Naturbegriffenvergleichen und den Wert der Natur für den Menschen
bestimmen
Grundlegende Wissensbestände
Ökologische VerantwortungVergleich Mensch – Tier
Ziele und Grenzen von Naturschutz
Schuljahrgänge 7/8
Kompetenzschwerpunkt Freiheit: Eigene Freiheit und die Freiheit anderer
Grundlegende Wissensbestände
- negative und positive Freiheit
- Toleranz und Anerkennung
- Freiheit und Willkür/Anarchie
- Formen von Gewalt
- Konflikte und Konfliktlösungen
Kompetenzschwerpunkt Verantwortung: Eigenverantwortung in gesellschaftlichen
Zusammenhängen
Grundlegende Wissensbestände



Grundsätze gegenseitiger Achtung (Umgangsformen, Kommunikationsregeln, Toleranz und
Respekt)
moralische und rechtliche Verantwortung
Egoismus und Altruismus als Antriebe des Handelns
Kompetenzschwerpunkt Gerechtigkeit: Verschiedene Begriffe von Gerechtigkeit
Verstehen und
Deuten



Darstellungenausgewählte Bilder auf Aussagen zu Gerechtigkeit hin
untersuchen und diese in ein Verhältnis zum eigenen Verständnis
setzenvor dem Hintergrund eigener und alltäglicher Ansichten deuten
Grundlegende Wissensbestände
ausgleichende und austeilende Gerechtigkeit
Chancengleichheit derGeschlechtergerechtigkeit
LISA Halle, Implementationsfachgruppe Ethikunterricht
Stand: 20.7.2012
Kompetenzschwerpunkt Glaube: Religionen und ihre Deutungen menschlicher Existenz
Grundlegende Wissensbestände






religiöse Motive in Literatur, Kunst und Musik
Entstehungsmythen (Mythos und Logos)
religiöse Mythen als Ausdruck menschlicher Selbst- und Weltdeutung
exemplarische Menschenbilder und Jenseitsvorstellungen aus monotheistischen und
asiatischen Weltreligionen
„Gottesbeweise“
„glauben“ als „für wahr halten“ (Hypothese) und „vertrauen“ (Gewissheit)
Kompetenzschwerpunkt Lebensgestaltung: Liebe und Sexualität
Grundlegende Wissensbestände
 mediale Erscheinungsformen von Sexualität
 sexualisierte Gewalt
 Rechte und Gesetze zur sexuellen Selbstbestimmung
 sexuelle Orientierung (Hetero-, Homo-, Bisexualität)
 Idee der Liebe als Wunsch und Erfahrung
 Formen der Liebe: Sexus, Eros, Agape; Selbstliebe, Nächstenliebe, Feindesliebe
 emotionale und rationale Aspekte von Liebe
Kompetenzschwerpunkt Natur – Mensch – Technik: Chancen und Grenzen von Medien
die Wechselbeziehung von Mensch und– Natur – Technik am Beispiel von Medien begreifen und
mögliche Grenzen reflektieren
Kreatives Denken  ein Konzept für ein jugendgerechtes Medienangebot entwerfen
Grundlegende Wissensbestände





Medienwirkung (z. B. Gewalt, Rollenklischees, Konsumverhalten)
Persönlichkeitsrechte und Datenschutz (z. B. in sozialen Netzwerken)
Jugendschutzgesetz (Abschnitte 3 und 4)
physische und psychische Auswirkungen übermäßigen Medienkonsums
Medien und Macht
Schuljahrgänge 9/10
Kompetenzschwerpunkt Glück: Der Zusammenhang von Glück und Moral
Grundlegende Wissensbestände


Grundlegende philosophische Aussagen zum Glück (z. B. Glück als erfüllter Augenblick,
Glück als selbstbestimmtes Leben, Glück als Wunscherfüllung)
Grundgedanken zum Verhältnis von Glück und Moral (z. B. Eudämonismus, Hedonismus,
Utilitarismus, Pflichtethik)
Kompetenzschwerpunkt Freiheit: Individuelle Freiheit als Grundlage und Erfordernis der
Menschenwürde
individuelle Freiheit als Grundlage und Erfordernis der Menschenwürde verteidigen
Denken in
Gegensätzen


Bereiche der die eigene Verantwortlichkeit von Subjekten angesichts
umfassender von Bestreitungen von freier Entscheidungen und Schuld
verteidigen
Menschenrechte als Ausdruck der Menschenwürde verstehen und
gegen Menschenrechtsverletzungen Stellung beziehen
LISA Halle, Implementationsfachgruppe Ethikunterricht
Stand: 20.7.2012
Grundlegende Wissensbestände
Freiheitsgrenzen in der Gesellschaft
Menschenwürde, Selbstzweckhaftigkeit des Menschen, Menschenrechte (z. B. Würde,
Freiheit, Lebensrecht, Gerechtigkeit)
Freiheit als Wechselseitigkeit (z. B. Goldene Regel, Kategorischer Imperativ)
Kategorischer Imperativ
Freiheiten in der Demokratie (z. B. Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit)
Kompetenzschwerpunkt Verantwortung: Individuelle Verantwortung in sozialen
Zusammenhängen
individuelle Verantwortung in sozialen Zusammenhängen erkennen und sich entsprechend
bewusst verhalten
Verstehen und
Deuten

den Zusammenhang von ethischen Grundsätzen mit Wertvorstellungen,
Normen und Regeln begreifen und Schlussfolgerungen für das eigene
Handeln ziehen
 verantwortliches Handeln als Handeln nach moralischen Grundsätzen
verstehen und verschiedene ethische Modelle unterscheiden
Untersuchen und
 individuelle und theoretische Vorstellungen von Gewissen klären und
Zergliedern
ihre Tauglichkeit für verantwortliches Handeln prüfen*das Gewissen als
eine Instanz verantwortlichen Handelns erkennen und in seiner
Bedeutung für moralische Entscheidungen reflektieren
Denken in
 ethische Grundpositionen in gesellschaftlichen Konflikten ermitteln und
Gegensätzen
Verantwortung als ethische Perspektive bei der Konfliktbearbeitung
berücksichtigen
 gesellschaftliche Konflikte auf ethische Grundpositionen zurückführen
und Lösungsvorschläge bewerten
Kreatives Denken  utopische Welten entwerfen und unter den Gesichtspunkten von
Verantwortung, Werten und Normen darstellen und bewerten*
 Folgen individueller Konsumentscheidungen in einer globalisierten Welt
abschätzen und Spielräume verantwortlichen Handelns darstellen*
Grundlegende Wissensbestände
Grundgedanken ausgewählter ethischer Modelle (z. B. Pflichtethik, Utilitarismus,
Tugendethik, Verantwortungsethik)
ausgewählte Deutungen des Gewissens (z. B. Kant, Freud)
Grundzüge der Verantwortungsethik (z. B. Weber, Jonas)
Kompetenzschwerpunkt Gerechtigkeit: Gesellschaftliche Probleme unter dem Aspekt von
Gerechtigkeit
Grundlegende Wissensbestände



Ansätze sozialer Gerechtigkeit, z. B. „Soziale Marktwirtschaft“
Gerechtigkeit als Fairness (Rawls)
Merkmale gerechter Gesellschaften: z. B. Menschenrechte (Grundrechte), Freiheitsrechte,
politische Mitwirkungsrechte, Sozialrechte, Gewaltenteilung
Kompetenzschwerpunkt Glaube: Sinnstiftung durchvon Religionen, Fehlformen von
Religionen und quasi-religiöse Fremdbestimmung
Untersuchen und  an exemplarischen Themen die ethischen WertVorstellungen der
Zergliedern
Religionen erklären*
Grundlegende Wissensbestände



Funktionen der Religion
Glaube und Aberglaube (z. B. Sekten, Esoterik, Okkultismus,
Fundamentalismus, Extremismus, Terrorismus)
zentrale ethische Aussagen der Weltreligionen (z. B. Weltethos)
Satanismus;
LISA Halle, Implementationsfachgruppe Ethikunterricht

Stand: 20.7.2012
religiöse und säkulare Ethik (z. B. Menschenrechte)
Kompetenzschwerpunkt Lebensgestaltung: Die Endlichkeit des Lebens
Grundlegende Wissensbestände





Sinn des Lebens
Tod als Ende oder Übergang (Auferstehung, Wiedergeburt)Todesdeutungen: Auferstehung,
Wiedergeburt
biologischer und sozialer Tod
Sterbephasen, Sterbebegleitung und –hilfe
Erfahrungen von Verlust und Trauer, Trauerphasen
Kompetenzschwerpunkt Natur – Mensch – Technik: Veränderungen der menschlichen
Natur am Beispiel medizinischer Entwicklungen
Differenzierendes
Wahrnehmen



- ausgewählteProblemfelder der modernen Medizinethik differenziert und
verständlich beschreiben*
Grundlegende Wissensbestände
PositionenThemen
der
Medizinethik,
z. B.
zuSchwangerschaftsabbruch,
Organtransplantation, Patientenverfügung
künstlicher Mensch, z. B. Klonen, Schönheitsoperationen, künstliche Befruchtung
rechtliche Grundlagen und moralische Aspekte der Sterbehilfe/Lebenserhaltung
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