Aufgabe 3: Untersuchung der Anzeige von Messgeräten in

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TFH – Berlin
Messtechnik – Labor
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Untersuchung der Anzeige von Geräten in
Abhängigkeit der Kurvenform
Ort:
TFH – Berlin
Datum:
27.10.03
Uhrzeit:
von 8.00 bis 11.30 Uhr
Dozent:
Prof. Dr.-Ing. Klaus Metzger
Arbeitsgruppe:
Mirko Grimberg, Robert Kraaz, Udo Fethke
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Die Aufgabenstellung:
Die Anzeige von Messgeräten ist in einer Schaltung bekannter Stromkurvenformen in jeweils
einem Betriebspunkt zu ermitteln und die Ergebnisse sind miteinander zu vergleichen.
In der Schaltung verzerrter Stromkurvenformen ist messtechnisch der Formfaktor zu ermitteln. In
jeder Schaltung ist der Zeitverlauf des Stromes am Oszilloskop zu beobachten und der zeitliche
Verlauft zu skizzieren.
Bauelemente für den Schaltungsaufbau:
Verwendete Messgeräte / Prüfobjekte:
•
•
•
•
Echt – Effektivwert Digital Multimeter Flunke 45 [8.1 - 30]
Dreheisenmessgerät Siemens Kl. 1,5 [2.1 - 54]
Dehspulmessgerät Multavi V Kl.1 [2.1-51]
Oszilloskop PM3050 Philips [7.1 - 51]
Verwendete Bauteile:
•
•
•
•
Trafo mit sekundärseitigem Mittelpunkt Leybold – Baugruppe Npr: 500 Nsec: 125
2 Si – Dioden Imax = 2 A, Umax = 300 V
Widerstand R1 = 160 Ω
Widerstand R2 = 11,2 Ω
Schaltung der Prüfobjekte:
DMM
Die den Prüfobjekten angebotene Stromkurvenformen wird über dem 1 Ω Widerstand in eine
Spannung umgewandelt und am Oszilloskop beobachtet.
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Die Messschaltung:
Die Prüfobjekte werden im ersten Teil des Versuchs an die Stelle „a“ und im zweiten Teil an die
Stelle „b“ geschaltet.
Durchführung:
Messschaltung a) bekannte Stromkurvenformen:
Die Prüfobjekte befinden sich in der ersten Schaltung an der Stelle „a“. In diesem Fall entspricht
diese Schaltung einer Einweggleichrichtung. Wir erwarten also am Oszilloskop eine Stromkurve zu
sehen, die einer typischen Einweggleichrichtung entspricht. Vom Flunke DMM erwarten wir nach
der Überlagerung des Gleichanteil und des Wechselanteil den echten Effektivwert zu messen. Das
Drehspulmessgerät von AEG ist nicht in der Lage den Gleichanteil und den Wechselanteil zu
überlagern. Wir können also nur jedes einzeln messen und müssen dann selbst überlagern.
DMM = Digital Multimeter
DS = Drehspulinstrument
DE = Dreheisenmessinstrument
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Den überlagerten Stromwert erhalten wir durch folgende Formel:
Stromwert= Gleichanteil 2Wechselanteil 2
Das Drehspulmessgerät wird uns jedoch nicht den Effektivwert anzeigen, sondern nur den
Gleichrichtwert * 1,11. Im Falle eine Sinusförmigen Spannung entspräche somit der angezeigte
Wert dem Effektivwert. Da an dem Messgeräte jedoch keine sinusförmige Spannung anliegt,
müssen wir beachten, dass der angezeigte Wert eben lediglich dem Gleichrichtwert * 1,11
entspricht.
Das Dreheisenmessgerät sollte uns den Effektivwert dieser Schaltung anzeigen. Um den
Formfaktor FF des angelegten Stromes messtechnisch zu ermitteln setzen wir folgende Überlegung
an:
F F=
Effektivwert
U
= _
Gleichrichtwert
U
∣ ∣
=
Anzeige Dreheisen
Anzeige Drehspul
1,11
Die Messwerte:
Die Messwerte werden bei 40 mA abgenommen, die wir mit Hilfe des Flunke DMM einstellen.
Messgerät
Flunke 45 DVM
Drehspulmessgerät
Dreheisenmessgerät
30
30
Skaleneinteilung
Genauigkeit
- True RMS Messbereich Skalenanteile
Schalung a
Einweg
= 1,0
mA
~ 1,5
Messbereich Skalenanteile
mA
Messbereich Skalenanteile
0,06 A
~
mA
-
31,2
60 mA
16
32
=
mA
-
25
60 mA
15
30
≅
39,98
~ 1,5
20,2
mA
40,5
43,86
U in mV
In der Skizze ist deutlich zu erkennen, dass die
negative Halbwelle durch die Schaltung
abgeschnitten wurde.
60
40
20
5
Skizze des Oszilloskop
10
t in ms
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Messschaltung b) bekannte Stromkurvenformen:
Nun befinden sich die Prüfobjekte an der Stelle „b“. Diese Schaltung hat die Wirkungsweise einer
Zweiweggleichrichtung. Daher erwarten wir am Oszilloskop eine Stromkurve beobachten zu
können, die einer typischen zweigeweg – gleichgerichteten Stromkurve entspricht.
Die Messwerte:
Messgerät
Flunke 45 DVM
Drehspulmessgerät
Dreheisenmessgerät
30
30
Skaleneinteilung
Genauigkeit
- True RMS Messbereich Skalenanteile
Schalung b
Zweiweg
= 1,0
mA
~ 1,5
mA
Messbereich Skalenanteile
0,06 A
~
mA
-
19,7
60 mA
21,5
43
=
mA
-
37,3
60 mA
10,5
21
≅
42,18
U in V
~ 1,5
Messbereich Skalenanteile
20,6
mA
41,2
47,85
In der Skizze ist deutlich zu erkennen, dass die
negative Halbwelle durch die Schaltung
„hochgeklappt“ wurde.
60
40
20
5
Skizze des Oszilloskop
10
t in ms
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Auswertung:
Ermittlung der Formfaktoren FF:
Um Messungenauigkeiten zu vermeiden, die dadurch entstehen, dass die Stromkurve nicht perfekt
Sinusförmig ist, ermitteln wir den Formfaktor messtechnisch und vergleichen ihn anschließend mit
dem theoretischen Wert.
Schaltung a):
Der theoretische Formfaktor einer Einweggleichrichtung errechnet sich
folgendermaßen:
F F=
∣∣
_
Effektivwert
I
= _
Gleichrichtwert
I
∣∣

1
Î
Î
Î
−cos t∣ =
11= =0,318 Î
I=
Î sin  t d  t=
∫
2 0
2

0 2

1
Î
I=
Î 2 sin 2  t d  t=
∫
2
2 0
 F F =1,57
Wie bereits auf Seite 4 beschrieben haben, läßt sich der Formfaktor auch messtechnisch durch
folgende Formel ermitteln:
F F=
F F=
Effektivwert
U
= _
Gleichrichtwert
U
∣ ∣
=
1,11
∗40,5=1,404≡1,57
32
Anzeige Dreheisen
Anzeige Drehspul
1,11
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Schaltung b):
Der theoretische Formfaktor einer Zweiweggleichrichtung errechnet sich
folgendermaßen:
F F=
Effektivwert
I
= _
Gleichrichtwert
I
∣∣
∣I∣= 1 ∫ Î sin  t d  t=

_

0
Î
2Î
−cos t∣= =0,637 Î
2
0 
2
2
1
Î
2
2
I =
Î sin  t d  t=
∫
2
2 0
2
 F F =1,11
Auch bei einer Zweiweggleichrichtung läßt sich der Formfaktor messtechnisch ermitteln:
F F=
1,11
∗41,2=1,06≡1,11
43
Ermittlung des Effektivwertes Ieff des Stromes:
Damit die von uns aufgenommenen Messwerte die angegebene Ungenauigkeit der Messgeräte nicht
überschreiteten und das Messgerät somit als Fehlerhaft darstellt wird, rechnen wir mit dem von uns
messtechnisch ermittelten Formfaktoren weiter.
Drehspulmessgerät:
Um den echten Effektivwert zu errechnen, muss man den vom Gerät
standardmäßig eingesetzten Formfaktor von 1,11 durch den tatsächlichen
Formfaktor ersetzen.
I=
DMM:
Anzeige
∗F F
1,11
Schaltung a:
32
∗1,4=40,37 mA
1,11
Schaltung b:
43
∗1,06=41,06 mA
1,11
Das DMM ist ein „Echt-effektivwert Digital Multimeter“. Daher ist eine
nachträgliche Bestimmung des Effektivwertes nicht notwendig.
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Dreheisenmessgerät:
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Auch das Dreheisenmessinstrument liefert bauartbedingt einen
Effektivwert.
Oszilloskop:
Schaltung a):
U in V
80
60
40
20
0
5
15
10
t in ms
20
T
I eff =
1
∫ Î 2 sin 2  t d  t
T 0
1
I eff =
0,02 s
0,01

∫ 0,08 ∗
2
0
sin
2∗∗t
0,01

T
1
∣I∣= ∫ Î sin  t d  t
T 0
∣I∣=
1
0,02
F F=
I eff
∣I∣
0,01
 
∫ 0,08 sin
0
=
2∗ t
0,02
40 mA
= 1,57
25 mA
d t=25 mA
2
dt=40 mA
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Schaltung b):
U in V
80
60
40
20
0
5
20
15
10
t in ms
T
1
2
2
I eff =
Î sin  t d  t
∫
T 0
1
I eff =
0,01 s
0,01

∫ 0,06 ∗
2
0
sin
2∗∗t
0,01

2
dt=42 mA
T
∣I∣=
1
∫ Î sin  t d  t
T 0
1
∣I∣=
0,01
F F=
I eff
∣I∣
0,01
 
∫ 0,06 sin
0
=
2∗ t
0,02
d t=38 mA
42 mA
= 1,10
38 mA
Vergleich der Messergebnisse:
Wir nehmen das Flunke 45 Messinstrument als Maßstab für den real geflossenen Strom an und
vergleichen diesen Wert mit den an den anderen Messinstrumenten ermittelten Stromwerten.
Schaltung a:
Strom im Flunke 45: 39,98 mA
Drehspulinstrument
Dreheisenmessgerät
Klasse
1,5
1,5
Gemessen
40,3 mA
40,5 mA
Toleranz
± 0,9 mA
± 0,9 mA
Differenz
+ 0,32 mA
+ 0,52 mA
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Schaltung b:
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Strom im Flunke 45: 42,1 mA
Drehspulinstrument
Dreheisenmessgerät
Klasse
1,5
1,5
Gemessen
43 mA
41,2 mA
Toleranz
± 0,9 mA
± 0,9 mA
Differenz
+ 0,82 mA
+ 0,9 mA
Rückschluß auf die Anzeige vom Messgeräten:
Alle Messgeräte liegen innerhalb ihrer Ungenauigkeitsgrenzen. Beim Drehspulmessinstrument muß
man jedoch beachten, dass das Messergebnisse um so mehr vom Effektivwert abweicht je mehr sich
die Stromform von der üblichen Sinusform entfernt. Das Dreheisenmessgerät hingegen scheint auch
bei nicht sinusförmigen Stromkurven immer den Effektivwert anzuzeigen.
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