Amerikanische Faulbrut - Vorbeugung „Biosicherheit“ Abwehrmechanismen des Bienevolkes: Hygieneverhalten (putzen, erkennen und ausräumen) „Soziales Immunsystem“ (Schüly, Donaueschingen 2015) Abwehrmechanismen der Biene 1. Physikalische Barrieren Cuticula peritrophische Membran Ventiltrichter 2. Zelluläre Abwehr Phagozytose Nodulation (=„Einknödelung“) Einkapselung 3. Humorale Abwehr = nicht-zelluläre Bestandteile von Körperflüssigkeiten Biochemische Barrieren: induzierte Substanzen: AMP (antimikrobielle Peptide) nicht induzierte Substanzen: Phenoloxidase (Schüly, Donaueschingen 2015) ❙ Die Expression humoraler und zellulärer Immunreaktionen bei Drohnenlarven und adulten Drohnen der Honigbiene (Apis mellifera) Heike Gätschenberger Dissertation Würzburg 2012 Aber Paenibacillus larvae verfügt über Virulenzfaktoren um die Abwehr der Bienen zu umgehen. Biosicherheit: ❙ Tiergesundheitsstrategie der Kommission der Europäischen Union 2007: „Vorbeugen ist die beste Medizin“ Gesetz zur Vorbeugung vor und Bekämpfung von Tierseuchen (Tiergesundheitsgesetz - TierGesG) § 3 Allgemeine Pflichten des Tierhalters Wer Vieh oder Fische hält, hat zur Vorbeugung vor Tierseuchen und zu deren Bekämpfung 1. dafür Sorge zu tragen, dass Tierseuchen weder in seinen Bestand eingeschleppt noch aus seinem Bestand verschleppt werden, 2. sich im Hinblick auf die Übertragbarkeit anzeigepflichtiger Tierseuchen bei den von ihm gehaltenen Tieren sachkundig zu machen, 3. Vorbereitungen zur Umsetzung von Maßnahmen zu treffen, die von ihm beim Ausbruch einer Tierseuche nach den für die Tierseuche maßgeblichen Rechtsvorschriften durchzuführen sind. Der Paragraph gilt zwar nicht für Bienenhalter, das Prinzip ist aber übertragbar. Biosicherheit Mit Biosicherheit sind die Maßnahmen gemeint, die getroffen werden, um Krankheiten von Tierpopulationen, Beständen oder Gruppen fern zu halten, in denen sie bislang nicht auftreten, oder um die Ausbreitung der Krankheit innerhalb des Bestandes zu beschränken. Biosicherheit, Risikomanagement a) Durch wen oder was können Erreger neu in den Bestand eingeschleppt werden und wie wird die Einschleppung erschwert? b) Wie kann der Neueintrag einer Infektion möglichst rasch erkannt werden, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen? c) Wie kann die Vorbeugung gegen Infektionsübertragungen günstigstenfalls gestaltet werden? (Leitfaden Biosicherheit in Rinderhaltungen) Vorbeugung 1. Überwachung (Monitoring) Kein Zukauf ohne Gesundheitsbescheinigung Quarantäne Futterkranzuntersuchung im Frühjahr Bei jeder Brutkontrolle bewusst auf Krankheitssymptome achten 2. Futterhygiene Keinen fremden Honig verfüttern Rechtzeitig Einfüttern (reduziert „Räubereitrieb“) Futterwaben nur aus untersuchten, gesunden Völkern 3. Wabenhygiene Kein Wabentausch zwischen Völkern Ableger und Sammelbrutableger als „unrein“ betrachten (keine Wabe zurück ins Muttervolk, Dokumentation) Honigräume und –waben nach dem Schleudern dem selben Volk zurückgeben (Kennzeichnung!) 4. Vorbeugende Reinigung und Desinfektion Stockmeißel -> Reinigen ggf. Abflammen Besen -> Spülmaschine Rähmchen -> Spülmaschine, Tauchbad Kästen und Böden vor Wiederverwendung abflammen. Natronlauge oder Reiniger für Imkereien Seewald-Chemie – Reinigungs-und Desinfektionsmittel für nahrungsmitteIverarbeitende Betriebe 59423 Unna Max-Planck-Straße 16 . Tel. (02303) 98128-0 . Telefax (02303) 9812855 www.seewald-chemie.com Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen Fachgebiet 6.1 Pathologie, Bakteriologie Bahnhofstraße 58-60 04158 Leipzig Dr. Michael Hardt Tel.: 0351 8144 4150 | Fax: 0351 8144 4920 [email protected]