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Wolfgang Amadeus Mozart - Seine Persönlichkeit
Man muß grundsätzlich 2 verschiedene Arten von Menschen unter den Komponisten
unterscheiden. Zu der ersten Art gehören Musiker, die nur des Berufes bzw. Des Geldes
wegen komponieren. Zu diesen gehören z.B. Wagner oder Gluck. Diese Charaktereigenschaft
schließt jedoch die Genialität ihres Schaffens nicht aus.
Die zweite Art sind Musiker, die in ihren Werken ihre Vitalität, Gefühle und Gedanken
ausdrücken. Sie komponieren zu ihrem eigenen Wohlbefinden. Dazu gehörten Haydn,
Schubert und nicht zuletzt auch W.A.Mozart.
Mozart wurde als Kind mehr bewundert, als als erwachsener ausgebildeter Meister der Musik.
In seiner Kindheit war er ein gesunder und kräftiger Junge, der dann durch die häufigen
Reisen und durch die damit verbundenen Strapazen sehr geschwächt wurde. Aufgrund seiner
ständigen geistigen Arbeit, war er sehr nervös und wirkte immer etwas unruhig. Seine
Nervosität legte sich mit dem Alter und seine Nerven und sein Gemüt wurden immer
sensibler. Mozart liebte lange Spaziergänge nach getaner Arbeit, um sich zu entspannen. Er
war sehr gutmütig, was jedoch sehr oft ausgenutzt wurde. Auch war er hilfsbereit, gütig und
dankbar für jeden Gefallen, den man ihm tat. Mozart hatte gegenüber anderen Menschen keine
Vorurteile, sondern er beurteilte immer nur den Menschen an sich, egal ob es sich um einen
Fürst oder um einen einfachen Straßenmusikanten handelte. Er sah nie den Rang oder den
Einfluß des Menschen, sondern erlebte alle Leute mit kritischem, aber heiterem Realismus. Er
war sehr anpassungsfähig und konnte sich deshalb in allen Gesellschaftsschichten unbefangen
unterhalten. Trotzdem war er stolz, und dieser Stolz verließ ihn nie, so daß er sich nur ungern
auf eine niedrigere Stufe stellte, wenn sein Beruf ihn dazu zwang.
Mozart fühlte sich im Kreise seiner Freunde sehr wohl und schlug auch manchmal über die
Stränge. Er liebte Spiele wie Billard und Kegeln, und er war auch dem Alkohol nicht
abgeneigt. Trotzdem war er in Gesellschaft immer lustig und zeigte seinen derben Humor.
Seine Leidenschaft für die Musik war sehr ausgeprägt. Er komponierte oft bis in die Nacht
und hätte schon als Kind gerne Tag und Nacht Musik um sich gehabt; d.h. jedoch nicht, daß
immer nur seine selbst komponierte Musik gemeint ist, sondern auch Konzerte oder
dergleichen. Mozart hatte, bevor seine Werke geschrieben waren, schon immer eine klare im
Geist entstandene Vorstellung seiner Werke.
Obwohl Mozart eine leichtlebige Art besaß und das Leben genießen konnte, war doch eine
gewisse Melancholie in ihm verborgen, die man auch im Urgrund seiner Musik fest verankert
findet. Außerdem legte er Wert auf ehrliche Anerkennung, nicht jedoch auf öffentliche
Auszeichnungen.
Mozart besaß keine außerordentliche Allgemeinbildung, sondern war nur normal intelligent.
Dafür war er jedoch sehr sprachbegabt und konnte mehrere Sprachen fließend sprechen. Am
liebsten sprach er jedoch italienisch.
Über Mozarts Liebesleben läßt sich ziemlich viel berichten. Seine vergebliche Jugendliebe zu
Aloysia Weber und seine vorübergehende Affäre mit dem “Bäsle” spiegelt sich auch in der
Zauberflöte wieder. Aloysia´s Typ ( schlank, hinreißend, begabt, zart, sinnlich, schüchtern,
still) läßt sich mit Pamina aus der Zauberflöte vergleichen. Der Charakter des Bäsle
(unbefangen, etwas derb, zügellos, spaßig, animalisch) findet man in der Gestalt der Papagena
wieder. Die nicht erwiderte Liebe Aloysia´s setzte ihm hart zu. Er litt sehr, aber er gab seine
Gefühle nicht zu, sondern verdrängte bzw. überspielte alles mit einem derben Spruch. Er kam
jedoch zeitlebens nie von Aloysia´s Typ weg. So fand er die ebenfalls, wie ihre Schwester
Aloysia, sinnliche Constanze Weber, die er auch wenig später heiratete.
Mozarts Ehe schien glücklich gewesen zu sein, obwohl er viele Seitensprünge begangen hatte.
Er hatte während seines ganzen Lebens viel Sex mit diversen Frauen, aber seine Vorliebe für
eben diese hatte er auch nie bestritten. Trotz der vielen Seitensprünge, hatte Mozart jedoch
immer viel Zärtlichkeit und Aufopferung für Constanze übrig. Diese wußte auch von seinen
Seitensprüngen, drückte jedoch immer ein Auge zu, solange es sich bei den Liebschaften ihres
Mannes nur um “Stubenmädelein”, wie sie sagte, handelte. Man fand heraus, daß wohl auch
Constanze nicht immer artig gewesen war. Sie war jedoch eifersüchtig, wenn Mozart mit
Damen vom Theater anbändelte.
Mozart war kein Wüstling oder jemand, der den Frauen hinterher lief, um mit ihnen zu
schlafen, sondern er nutzte einfach nur die zahlreichen Gelegenheiten die sich ihm anboten.
Trotzt allem verabscheute er die Prostitution, und er hatte kein Verständnis für platonische
Beziehungen. Ein Zitat von Bernhard Paumgartner lautet: “Seine Erotik blieb stets gesund,
unverdorben und männlich.”
Mozart trat ziemlich zum Ende seines Lebens in die Freimaurerei ein, da er von dem
konkreten Ideal, der Verbrüderung und der Humanität deren Mitglieder gefesselt war. Er
komponierte die Zauberflöte u.a. aus dem Grund, daß er begeistert war von den Ideen,
Symbolen und Bräuchen der Freimaurer, die er dann auch zum Teil in sein Werk mit
einbrachte.
Mozart wurde nach katholischen Regeln erzogen und blieb der Religion sein ganzes Leben
lang treu. Allerdings sah er mit zunehmendem Alter einige Dinge etwas anders. Dazu gehörte
auch seine Ansicht vom Tod. Je älter er wurde desto beruhigter wurde er, wenn er an den Tod
dachte. Es scheint teilweise so, als habe er sein frühes Ende geahnt. Er glaubte stark an die
Ewigkeit, was ihm sehr über den Tod seiner Mutter hinweg half. Er glaubte an ein nie
endendes Wiedersehen mit ihr im Jenseits.
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