Grundwissen Physik für die 10. Klasse I 1. Definition des Widerstandes I inA 1 2 3 U in V Definition : R = Leiter 1: Konstantan oder gekühlter Metalldraht Es gilt das ohmsche Gesetz: I ~ U falls die Temperatur konstant Leiter 2: Kohle, Graphit Leiter 3: Eisen, Kupfer ungekühlt U V mit [R] = 1 = 1 Ω („RUDI-Formel“) I A 2. Die Widerstandsformel Der Widerstand eines Drahtes ist abhängig von seiner Länge (R~ ), von seiner 1 Querschnittsfläche (R ~ ), vom Material und der Temperatur. A Ω ⋅ mm² R = ρ⋅ wobei ρ der spezifische Widerstand ist mit [ ρ ] = A m (ROLA-Formel) 3. Reihenschaltung und Parallelschaltung Reihenschaltung Parallelschaltung Stromstärke I = konstant Spannung U = konstant Uges = U1 + U2 +… Iges = I1 + I2 + … 1 1 1 = + + ... R ges R 1 R 2 Rges = R1 + R2 + … R 1 U1 = R 2 U2 R1 I2 = R 2 I1 Pges = P1 + P2 + … 4. Elektromagnetische Induktion in Spulen Elektrische Energie Bewegungsenergie Bewegungsenergie („Motorprinzip“) elektrische Energie („Generatorprinzip“) Bei einer Spule entsteht Induktionsspannung, wenn sich das von ihr umfasste Magnetfeld zeitlich ändert. Bei geschlossenem Stromkreis entsteht auch Induktionsstrom. Die Höhe der Induktionsspannung nimmt mit wachsender Windungszahl der Spule, mit größerer Magnetfeldstärke und mit der Geschwindigkeit der Änderung der Magnetfeldstärke zu. Lenz´sche Regel: Der Induktionsstrom ist stets so gerichtet, dass sein Magnetfeld der Ursache der Induktion (Zu- oder Abnahme der Magnetfeldstärke) entgegenwirkt. Lorentzkraft: Auf bewegte Ladungsträger (meist Elektronen) im Magnetfeld wirkt die Lorentzkraft. Linke-Hand-Regel für die Induktion: Daumen in Bewegungsrichtung (Ursache), Zeigefinger in Magnetfeldrichtung von Nord nach Süd (Vermittlung), somit zeigt der Zeigefinger in die Elektronenstromrichtung (Wirkung): Die drei Finger der linken Hand stehen dabei jeweils senkrecht zueinander. Generatoren: Prinzip: ein sich zeitlich änderndes Magnetfeld bewirkt in einer Induktionsspule Induktionsspannung und –strom. Es gibt Innenpolgeneratoren (der Feldmagnet bewegt sich zwischen den feststehenden Induktionsspulen) und Außenpolgeneratoren (die Induktionsspule rotiert zwischen den Polschuhen eines Feldmagneten). In Großkraftwerken möchte man hohe Leistungen erzielen, d.h. die Leistung P als Produkt von der Spannung U und der Stromstärke I soll groß werden: Hohe Spannung durch hohe Windungszahl der Induktionsspulen: also werden die Induktionsspulen sehr schwer und sollen nicht bewegt werden, um hohe mechanische Belastungen zu vermeiden. Somit ist der Innenpolgenerator besser geeignet. Hohe Stromstärke würde beim Außenpolgenerator die Schleifbürsten verschmoren lassen, beim Innenpolgenerator sind dagegen feste Anschlüsse möglich. Transformatoren: Aufbau: Primärspule (erkennbar an der angeschlossenen Elektrizitätsquelle) und Sekundärspule befinden sich gemeinsam auf einem geschlossenen Weicheisenkern. Hohe Sekundärspannung wird erricht durch hohe Sekundärwindungszahl und niedrige Primärwindungsgzahl. Hoher Induktionsstrom wird erreicht durch niedrige Sekundärwindungszahl und hohe Primärwindungsgzahl. Der Wirkungsgrad am Trafo ist kleiner als 100% und des gilt: η= Ps Pp Ursachen Abhilfe 1. Entstehung von Wärme durch den ohmschen Widerstand der Spulen niedrige Windungszahlen, große Querschnittsflächen, gut leitendes Material Kühlen der Spulen, Supraleitung 2. Entstehung von Wärme durch Wirbelströme im Weicheisenkern Blättern des Kerns 3. Streuung des Magnetfeldes Verwendung eines Jochs oder Verwendung eines Manteltrafos 4. Wärme durch Ummagnetisierung der Elementarmagnete im Kern es werden spezielle Legierungen verwendet Energieübertragung: In Überlandleitungen hat man „Leistungsverluste“ Pfern = Rfern · I² Um Energie über weite Strecken übertragen zu können, müssen diese „Verluste“ gering gehalten werden. 1. Rfern verringern: gut leitendes Material wie Kupfer oder Aluminium und hohe Querschnittflächen: sehr teuer und sehr hohe Massen 2. Die Stromstärke I wird verringert, indem man am Kraftwerk die Spannung hoch transformiert. Vor Erreichen der Haushalte wird die Spannung wieder niedertransformiert. 5. Halbleiter: Germanium, Silicium und andere vierwertige Stoffe bezeichnet man als Halbleiter, das sie den Strom weder gut leiten noch isolieren (Nichtleiter sind). Beim absoluten Nullpunkt sind sie aber Isolatoren, bei normaler Temperatur schlechte Leiter. Dotiert (verunreinigt) man sie mit fünfwertigem Stoff, z.B. Arsen, so ist das fünfte Außenelektron des eingebauten Arsens ein frei beweglicher Ladungsträger (n-Dotierung). Dotiert man sie mit dreiwertigem Stoff (z.B. Indium), so entreißt das Indiumatom einem benachbarten Germaniumatom ein Elektron, so dass diesem Germaniumatom ein Elektron fehlt, diese Fehlstelle entspricht einer positiven Ladung, man nennt sie Defektelektron oder Loch (p-Dotierung) Fügt man einen n-Halbleiter und einen p-Halbleiter zusammen, so erhält man eine sogenannte Diode. An der Grenzschicht wandern die freien Elektronen des n-Halbleiters zu den Defektelektronen des p-Leiters, so dass ein elektrisches Feld entsteht, das weiteres Diffundieren von freien Ladungsträgern verhindert. Legt man nun an die p-Schicht den Minuspol und an die n-Schicht den Pluspol einer E-quelle an, so verbreitert sich die nahezu ladungsträgerfreie Grenzschicht (Sperrrichtung der Diode) Legt man nun an die p-Schicht den Pluspol und an die n-Schicht den Minuspol einer E-quelle an, so fluten die Ladungsträger in die Sperrschicht und machen diese stromdurchlässig (Durchlassrichtung der Diode) Die Diode wirkt also als Ventil. Gleichrichterwirkung für Wechselstrom, der zu pulsierendem Gleichstrom wird. Kennlinie einer Diode: I U 6. Atom- und Kernphysik Grundlagen: Jeder Atomkern besteht aus Protonen (positiv geladen) und Neutronen (neutral) die durch Kernkräfte (sehr starke Kräfte, Reichweite sehr gering - beschränkt auf Nachbarteilchen) zusammengehalten werden. In der Atomhülle befinden sich die Elektronen (negativ geladen). Nuklidschreibweise: Symbol des chemischen Elementes Nukleonenzahl (Protonenzahl + A X Neutronenzahl) Ordnungszahl = Kernladungszahl (Zahl der Protonen) Z Isotope nennt man Nuklide mit gleicher Ordnungszahl (= Zahl der Protonen) aber unterschiedlicher Nukleonenzahl. Sie unterscheiden sich also in der Zahl der Neutronen. Radioaktive Strahlung kommt immer aus dem Kern, sie kann durch Geigerzähler, Nebelkammern und Fotoplatten nachgewiesen ( ) werden. Es gibt α-, β- und γ-Strahlung. Art der Strahlung Zerfallsgleichung Abschirmung α - Strahlung positiv geladenen Heliumkerne 4 He 2 β - Strahlung negativ geladene Elektronen, die aus dem Zerfall eines Neutrons stammen: 1 1 0 n→ p+ e 0 1 −1 226 222 4 137 137 0 Ra → + He Cs → Ba + e 88 86 Rn 2 55 56 −1 γ - Strahlung elektromagnetische Strahlung eines angeregten Kerns, keine Teilchen durch ein Blatt Papier ja, da positiv geladen 4 mm dicke 15 mm Bleiplatte Aluminiumplatte Ablenkbarkeit ja, da negativ nein, da keine durch elektrische geladen; Richtungs- Ladung vorhanden oder magnetische bestimmung mit der Querfelder Linken-Hand-Regel Ionisationsvermögen sehr hoch (q=20) relativ gering q=1 relativ gering q=1 Reichweite sehr gering groß sehr hoch Energie einheitlich bei einem unterschiedlich Ausbreitung mit bestimmten Nuklid verteilt bis ca. Lichtgeschwindig99% der keit Lichtgeschwindigkeit Unter der Halbwertszeit T eins radioaktiven Stoffes versteht man die Zeit, nach der noch die Hälfte dieses Stoffes vorhanden ist. Zerfallsgesetz: t T A(t) = A0 · 1 2 t T m(t) = m0 · 1 2 t T N(t) = N0 · 1 2 7. Energie Die aus den natürlichen Energiequellen (Holz, Kohle, Erdöl, Erdgas, Sonne, Wind, Wasser) gewonnene Energie nennt man Primärenergie. Die von Kraftwerken, Raffinerien… bereitgestellte Energie nennt man Sekundärenergie. Die Energie, die dem „Verbraucher“ zur Verfügung steht nennt man Endenergie. Die Energie, die wir für einen gewünschten Zweck einsetzen , heißt Nutzenergie. Einheiten: 1 kJ = 10³J 1MJ = 106 J 1 GJ = 109 J 1 TJ = 1012 J Es gibt nicht erneuerbare Energiequellen (fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl, Erdgas, und nukleare Brennstoffe wie Uran) und erneuerbare (regenerative) Energiequellen (Sonne, Wasser, Wind, Biomasse, Geothermie) Die wesentlichen Bestandteile eines jeden Kraftwerks sind Dampfkessel, Turbine, Generator, (innere Energie des Dampfs) (Rotationsenergie) (elektrische Energie) η η η η Gesamtwirkungsgrad einer Anlage: gesamt = 1 · 2 · 3 …