Andreas Staier Freiburger Barockorchester Gottfried von der Goltz gerade erst 25 Sonntag 18. September 2011 20:00 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd U1 13.09.11 14:50 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd U2 13.09.11 14:50 Baroque … Classique 1 Andreas Staier Hammerklavier Freiburger Barockorchester Gottfried von der Goltz Dirigent Sonntag 18. September 2011 20:00 Das Konzert im Radio: Freitag 04.11.2011, WDR 3 Konzert, 20:05 Die Uraufführungen im Rahmen des Jubiläums »25 Jahre Kölner Philharmonie« werden ermöglicht durch das Kuratorium KölnMusik e.V. 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 1 13.09.11 14:50 PROGRAMM Brice Pauset *1965 Kontra-Konzert (2011) für Hammerklavier, Orchester und drei Schlagzeuger Kompositionsauftrag der KölnMusik Uraufführung Die Werkidee von Brice Pausets Kontra-Konzert sieht vor, dass Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 direkt im Anschluss gespielt wird. Ludwig van Beethoven 1770 – 1827 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58 (1804 – 07) Allegro moderato Andante con moto Rondo. Vivace Pause Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 (1811 – 12) Allegro vivace e con brio Allegretto scherzando Tempo di Minuetto Allegro vivace 2 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 2 13.09.11 14:50 ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS Brice Pauset: Kontra-Konzert (2011) »Musik ist immer eine neue Antwort auf eine permanente Frage.« Eine zentrale Aussage des Komponisten Brice Pauset, Jahrgang 1965, geboren in Besançon. Pauset, der seit 2009 Kompositionsprofessor an der Musikhochschule Freiburg ist und dort auch lebt, weiß nur zu genau, dass Erklärungsversuche von Musik, wenn sie über das Allgemeinste – etwa »Klänge in der Zeit« – hinausgehen wollen, mit dem sperrigen Vokabular einer Expertensprache aufwarten müssen oder sich in mehr oder weniger pfiffigen Alltagsweisheiten verlieren. Da verankert Brice Pauset seine Definition lieber in der Tradition der mitteleuropäischen Kunstmusik, einer Geschichte, die sich erzählen und begreifen lässt als Story stetiger Fortschreibung und Weiterentwicklung von bereits Komponiertem. Und das ist natürlich ein viele Jahrhunderte alter Plot mit immensen Umwegen, reichlich Verlorenem, manch Wiedergefundenem, mannigfach (noch) Unbekanntem, perspektivischer Vagheit. In diesem sicher nie fertig werdenden Netz von Musikgeschichte(n), von kontinuierlichen Lösungsangeboten verortet sich Brice Pauset auch selbst. Ausgangspunkt von Brice Pausets Kompositionen, die seit einigen Jahren weithin große Beachtung finden, ist nahezu immer die musikalische Vergangenheit, Musik von einst. Pauset liest sie neu, denkt sie weiter, rettet sie vor dem Vergessen, entschlackt sie von fragwürdigen Ablagerungen der blinden Liebhaberei wie der kommerziellen Exploitation, transformiert sie ins Jetzt, forciert längst ausstehende Hörwechsel … Vor allem: Er generiert auf der Basis der Tradition eine so eigene wie eigenwillige Klangsprache. Sie ist im besten Sinne »Musik über Musik«. Weder leugnet sie die Historie noch klebt sie zäh an dem schon einmal Gesagten. Sie ist eine Musik, die als Scharnier von weit auseinanderliegenden Geschichten fungiert (auch im Programm des heutigen Konzerts ist Pausets Werk als ein solches Scharnier gedacht). Dabei ist Pausets Musik bei allen ihren historischen Bezugspunkten jedoch vollends im Heute verhaftet, sie kann nur aus unserer Gegenwart heraus gedacht und konzipiert werden. Denn im nimmermehr aufhörenden Zeitalter technischer Reproduzierbarkeit und medialer Verfügbarkeit von allem (und demnächst wohl von jedem) kann sich der Komponist der Synchronizität historischer 3 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 3 13.09.11 14:50 Realitäten kaum entziehen. Er und sein Werk sind eingebettet in einen weitestgehend museal ausgerichteten Musikbetrieb wie nie zuvor. »Unsere musikalische Zeit ist derart mit der Vergangenheit konfrontiert, dass man gezwungen ist, eine Nahtstelle zwischen Vergangenheit und heute zu finden.« Aus dieser Erfahrung zieht Pauset für sich essenzielle ästhetische Konsequenzen. Er konsultiert intensiv die Werke von Meistern des Mittelalters und der Renaissance, von Louis Couperin, Johann Jakob Froberger, Johann Sebastian Bach, von Beethoven und 4 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 4 13.09.11 14:50 Schubert, von Anton Webern und anderen. Bei der genauen Lektüre entdeckt der analytische Leser-Hörer Brice Pauset so manches, was sich in ihm als ästhetische Fragestellung festsetzt und auf das er eine eigene Antwort geben will und muss. So geht er in seinen 1997 geschriebenen Huit Canons für Oboe d‘amore und Ensemble den Möglichkeiten des Kanonzyklus nach. Dazu aufgefordert hat ihn der vierte Teil von Bachs Clavier-Übung, die 1742 publizierte Aria mit verschiedenen Veränderungen vors Clavicimbal mit 2 Manualen, bekannter unter dem Namen »Goldberg-Variationen«. Pauset grundiert nun seine Goldberg-Ausbreitungen, so der Untertitel der acht Kanons, mit den ersten acht Tönen des Bach‘schen Themas. Sie und ihr Kontext sind der Steinbruch seines, wie er selbst sagt, »Einverleibungsversuchs«, der ebenfalls u. a. rhetorische Modelle des Barocks referiert und das Potenzial polyphoner Gleichzeitigkeiten und Vernetzungen auslotet – mit, wie sollte es seriös auch anders funktionieren können, subtilen wie arrivierten Gestaltungsmitteln unserer Zeit. Das Ergebnis ist eine expressive, bis in die kleinsten Details hinein organisierte, nuanciert ausgehörte Komposition – mit Allusionen und Illusionen. Ein auratisches Spiel technischer wie referenzieller Balancen, das das Komponieren von Brice Pauset generell bestimmt und auszeichnet. So ist der konzeptuelle Ausgangspunkt seines Klavierstücks KontraSonate aus dem Jahr 2000 Franz Schuberts berühmte a-MollSonate von 1825. Und sein 2001 entstandenes Orchesterwerk Six Canons (Musurgia combinatoria) ist wesentlich beeinflusst von den Theorien und Feststellungen Anthansius Kirchers und Martin Mersennes, die Pauset wieder aktualisiert und sie ebenso auf den Prüfstand hievt, wie es die beiden Universalgelehrten mit der Tonkunst ihrer Zeit getan haben. Ohnehin spielt gerade die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts in Pausets Œuvre eine große Rolle. So sucht er in seinen Six Préludes von 1999 den organischen »Ausgleich« zwischen den frei-gestischen, ohne Takteinteilungen geschriebenen Vorspielen eines Louis Couperin und den überaus streng notierten, doch nicht minder improvisiert wirkenden Partituren eines Johann Jakob Froberger. Und die kompositorische Synthese gelingt: Des Interpreten Freiraum der Selbstgestaltung ist völlig geborgen in der komplexen, alle klingenden Fasern und Fibern fixierenden Notation. Trotzdem atmet das Cembalostück eine stupende musikalische Freiheit, zumal wenn es von seinem Komponisten selbst gespielt wird. 5 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 5 13.09.11 14:50 Aber auch andere Anreize, als die aus der Musikhistorie kommenden, beschäftigen ihn, setzen seine Produktivität in Gang – vor allem in den letzten Jahren. Es sind Bilder, Gemälde, artifizielle Bewegungen, der Tanz, aber auch der Schrecken und seine Schatten. So zumindest in seinen Symphonien IV – VI, einem Triptychon mit den Einzeltiteln Der Geograph (uraufgeführt 2007 in Köln), Die Tänzerin (uraufgeführt 2008 in Donaueschingen) und Erstarrte Schatten (uraufgeführt 2010 in München). Und diese sind inspiriert und grundiert durch das Bild Der Geograph von Jan Vanmeer (gemalt 1668/69), der Beobachtung einer Tänzerin (von einem imaginären Planeten aus) und der Zerstörung Hiroshimas am 6. August 1945 durch die Atombombe. Doch so (brutal) konkret diese Bezugnahmen und -größen auch sind, sie müssen im musikalischen Kontext Metaphern bleiben. Musik reicht mit ihren Mitteln nicht an andere Artikulations- und Objektformen sowie Fakten heran. Sie kennt und besitzt ihre Möglichkeiten. Und diese sind vage, sprechen uns anderswie an, setzen Assoziationen frei, lassen (non-verbal) mitfühlen. Brice Pauset, der zunächst Klavier studiert hat, konzertiert regelmäßig als Cembalist und als Pianist – mit Alter Musik und mit eigenen Werken. Gerne kombiniert er in seinen Programmen auch beide historischen Sphären, um so die nicht zu leugnenden ästhetischen Verbindungen zwischen den historischen Epochen sinnlich erfahrbar zu machen. Wenn man so will, eine erweiterte Aufführungspraxis, ein Gegenbild zum ebenso gängigen wie fragwürdigen Spezialistentum heutiger Interpreten. Ein frappantes Spektrum besitzt auch die Summe seiner Kompositionslehrer, von denen Pauset sich unterrichten ließ. »Ich habe immer solche Lehrer gewählt, die von meiner Musik am weitesten entfernt waren.« Er studierte am Pariser Conservatoire National Supérieur bei Gérard Grisey, Michel Philippot und Alain Bancquart, besuchte Kompositionsseminare bei Pierre Boulez, Henri Dutilleux, Klaus Huber, Karlheinz Stockhausen, Michael Jarrell, Franco Donatoni und Brian Ferneyhough. Sie alle haben zweifellos Spuren in seinem Œuvre hinterlassen. Doch sind diese so gering, ja als Selbstverständlichkeiten ins musikalischen Denken geflossen, dass Pauset außerhalb ästhetischer Schulen und Schubladen agiert. So ist ihm zum Beispiel die »Orthodoxie der spektralen Musik« in Frankreich sehr suspekt. Nur wenige Stücke komponiert Brice 6 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 6 13.09.11 14:50 Pauset pro Jahr, im Durchschnitt sind es etwa drei, doch das sei ihm eigentlich viel zu viel, wie er in einem Gespräch sagte. Das flotte Produzieren läge ihm nicht, der Prozess des Komponierens sei langwierig und aufwendig sowieso. »Ich träume immer von derselben Sache: Von einer Musik, die unserer eigenen, individuellen Kultur zuhört, von einer Musik, die fortwährend die künstliche Bequemlichkeit unserer Darstellungen hinterfragt.« Ein Brice-Pauset-Zitat von 2009, das noch heute für ihn stimmt. Und das auch für uns ein Wegweiser sein kann durch sein jüngstes, heute uraufgeführtes Werk namens Kontra-Konzert für Klavier und Orchester, genauer gesagt für Hammerflügel (gespielt von Andreas Staier) und Orchester (heute das Freiburger Barockorchester, dirigiert von Gottfried von der Goltz), eine Auftragskomposition der KölnMusik. In diesem »Gegen-Konzert« geht es allerdings nicht nur ums Nicht-Konzertieren, um den Nicht-Wettstreit, um das Nicht-Verhältnis von Individuum (Solist) und Kollektiv (Orchester). Das wäre ein viel zu einfaches Dagegen. Es geht aber auch darum. So wie es zugleich darum geht – man kann das Stück mithin so hören – um die Parallelität von zwei Konzerten, dem einen mit dem Klavier als Spielort, dem anderen mit dem Orchester als Austragungsort. Es geht überdies ums Gemeinsame, um das Verschränken und um das einander Durchdringende. Also weitestgehend allesamt Fragen und Aspekte des traditionellen Solokonzerts: miteinander, füreinander, gegeneinander und – wohlmeinend – durcheinander. Rhythmisierte Cluster treffen aufeinander, umgarnen und verbinden sich, scheinbar keinem harmonischen Plan folgend, doch dieser ist da: Fortwährend wird moduliert und auch akzentuiert – kleinste (phasenverschobene) Impulse sorgen für Stetigkeit mit Zäsuren. Eine ganz eigene, eigenwillige Klangwelt entsteht. Und dieser schwingt und klingt mit – die kontinuierlich fragende Musikgeschichte. Brice Pauset hat sie um eine Antwort bereichert, aber eben auch die nächste Frage gestellt. Stefan Fricke 7 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 7 13.09.11 14:50 Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58 Jugendlich und frisch wirkte Ludwig van Beethoven nach seiner Ankunft in der Kaiserstadt Wien 1792. Kurze Zeit später begeisterte der Mittzwanziger Bürgertum und Adel mit seinen ersten Klavierkonzerten. Zeitlebens galt Beethoven als vortrefflicher Pianist, der aufmerksam die bautechnischen Entwicklungen des modernen Hammerflügels verfolgte. In Klavierkonzerten konnte er sich öffentlich präsentieren, denn im Gegensatz zur intimen Gattung Sonate wurden diese Werke in großen Sälen aufgeführt. Auf dem Klavier brachte er »Schwierigkeiten und Effecte hervor, von denen wir uns nie etwas haben träumen lassen«, bemerkte damals ein Wiener Kritiker. Beethoven-Konzerte besaßen einen ausgesprochenen Event-Charakter. Nach den zwei Frühwerken – die lange Jahre in seinem Repertoire blieben – folgte 1803 das dramatische c-MollKonzert Nr. 3, mit dem Beethoven in seine »heroische« Kompositionsphase eintrat. Dann plante Beethoven ein neues Stück. Diesmal sollte es in G-Dur stehen und leichter und kammermusikalischer sein. 1805 bis 1806 entstand dieses vierte Klavierkonzert, wohlüberlegt und mit großer Hingabe. Darin nur ein gelassenes Intermezzo vor dem glanzvollen Es-Dur-Konzert (Nr. 5) zu erblicken, scheint aus heutiger Sicht abwegig. Aufschlussreich ist der Kontext, in dem das Werk erklang. Der Adel erlebte es bereits im März 1807 im Palais des Fürsten Lobkowitz; die Musiker spielten damals aus der noch ungedruckten Handschrift, Beethoven den Klavierpart vielleicht sogar auswendig. Vieles deutet darauf hin, dass er den Notentext zudem frei ausgeziert hat. Die Wiener Bürger erlebten das Klavierkonzert erstmals in einer berühmten »Akademie« vom 22. Dezember 1808. Die vierstündige Veranstaltung fand im Theater an der Wien statt, das in der vorweihnachtlichen (theaterfreien) Fastenzeit als Konzertsaal diente. Auf dem Programm standen mehrere Erstaufführungen: Zunächst erklangen die sechste Sinfonie, die Arie »Ah perfido« op. 65, das Gloria aus der C-Dur-Messe op. 86 und das vierte Klavierkonzert. In der zweiten Hälfte folgten die fünfte Sinfonie, das Sanctus aus der C-Dur-Messe sowie als krönender Abschluss die Chorfantasie op. 80, die Beethoven extra für dieses Konzert schrieb und mit einer Improvisation am Flügel eröffnete. 8 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 8 13.09.11 14:50 Auch der Kopfsatz des Klavierkonzerts entwickelt sich quasi improvisatorisch. Versonnen und zögernd beginnt das Soloklavier mit dem nachdenklichen G-Dur-Hauptthema, bevor das Orchester den Gedanken – zunächst in der »falschen« Tonart H-Dur – aufnimmt und weiterführt. Nach diesem ungewöhnlichen, für die Zeit revolutionären Anfang entspinnt sich zwischen Solist und Orchester ein fein verästelter Dialog. Kein virtuoses Auftrumpfen, sondern die Intimität des Augenblicks und eine fantasieartige Weiträumigkeit treten in den Vordergrund. Die Modernität liegt in der neuen Auffassung des traditionellen Konzertsatzes: Strickt getrennte Solo- und Tuttiabschnitte werden vermieden, alles wandelt sich zu einem innigen Gespräch. Auch die Instrumentation bleibt licht, Trompeten und Pauken kommen erst im Finale zum Einsatz. Dieser demokratischen Verschmelzung von Solo und Tutti bereitet das Andante con moto ein jähes Ende. Klavier und Streicher stehen nun unvermittelt gegenüber. Doch folgt der Satz einer ausgeklügelten Dramaturgie: Der akkordische e-Moll-Gesang des Klaviers steigert sich allmählich, während der harsche Orchesterpart, staccato und unisonogespielt, immer milder wird. Die Musik ist bildlich angelegt. Daher sah der Musikwissenschaftler Owen Jander in Anlehnung an Äußerungen Robert Schumanns und des frühen Beethoven-Biographen Adolf Bernhard Marx darin den antiken Sänger Orpheus geschildert (Klavier), der die wilden Furien der Unterwelt (Streicher) besänftigt, um seine Geliebte Euridice zu retten. Bekanntlich misslingt diese Aktion und den Sänger ergreift tiefer Schmerz (Schlusskadenz). Eine durchaus plausible, wenn auch nicht von Beethoven abgesegnete Deutung als Künstlerdrama. Gerade im Mittelsatz erprobt Beethoven mit raffinierter Pedaltechnik und einer filigranen Triller-Episode völlig erdenferne Klänge. Mit konsequent durchgetretenem Una-Corda-Pedal und den Vortragsbezeichnungen »Molto cantabile« und »Molto espressivo« imitiert der Flügel die einsame menschliche Stimme. Über diesen außergewöhnlichen Effekt berichtet der Komponist Johann Friedrich Reichardt: »Beethoven sang wahrhaft auf seinem Instrument mit tiefem melancholischem Gefühl, das auch mich dabei durchströmte.« Das nahtlos aus dem Mittelsatz herauswachsende Vivace-Rondo rückt die Dialogpartner wieder zusammen. Mit Marschrhythmus 9 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 9 13.09.11 14:50 und ansteckendem Esprit bildet es einen wirkungsvollen Kehraus. Es ist von allen drei Sätzen am konventionellsten, als wolle Beethoven sein Publikum am Schluss nicht überfordern. Für das Finale komponierte der Komponist eine stürmische Solokadenz, für den Kopfsatz sind sogar zwei überliefert: eine knapp-lakonische und eine brillant-ausgedehnte. Der poetische Gesamteindruck des Werks begeisterte Romantiker wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Frédéric Chopin und Franz Liszt. So ist dieses intimste der fünf Beethovenschen Konzerte zugleich sein fortschrittlichstes. Schumann bezeichnete es sogar als Beethovens »vielleicht größtes Klavierkonzert«. Matthias Corvin 10 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 10 13.09.11 14:50 Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 Das Autograph der 8. Sinfonie op. 93 trägt die Datierung »linz im Monath october 1812«, die wahrscheinlich den Beginn der Ausarbeitung der Niederschrift und den Abschluss der reinen Skizzenarbeit festhält (Beethoven war nach Linz zu seinem Bruder Johann gefahren, um diesem die Hochzeit mit einer Frau auszureden, die er seines Bruders nicht würdig hielt). Die ersten Skizzen arbeitete Beethoven im Frühjahr 1812, im Anschluss an die Niederschrift der 7. Sinfonie, aus – zunächst aber noch als Klavierkonzert konzipiert. Der Wechsel vom Klavierkonzert zur Sinfonie muss spätestens Ende Mai 1812 vonstatten gegangen sein. In einem Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig berichtet Beethoven nämlich um den 25. Mai 1812: »ich schreibe 3 neue sinfonien, wovon eine bereits vollendet«. Die Vollendete ist die siebte, von den beiden anderen ist eine die spätere achte, die dritte ein Projekt in d-Moll, das er aber nicht weiter ausführt (die 9. Sinfonie sollte dann – etliche Jahre später – die Tonart d-Moll erhalten). Den folgenden Sommer 1812, in dem Beethoven die Sinfonie skizzierte, verbrachte er in Teplitz und in anderen böhmischen Bädern (Karlsbad und Franzensbad) – ein ereignisreicher Sommer. Beethoven traf u. a. Goethe (und verachtete ihn als Hofschranze) und schrieb den herzergreifenden Brief an die »Unsterbliche Geliebte«, dessen Adressatin immer noch nicht zweifelsfrei geklärt ist. Vielleicht beendete Beethoven die Sinfonie schon Ende 1812, ganz sicher war er aber im März 1813 fertig damit, denn Anfang März bot er dem Grazer Konzertveranstalter Joseph von Varena »2 ganz neue Sinfonien« an: die siebte und die achte. Zum ersten Mal konnte der Komponist diese Werke bei einer privaten Probe in den Räumen des Erzherzogs Rudolph in der Hofburg hören. Wegen Beethovens schlechten Gesundheitszustandes wurde der Termin mehrfach verschoben und schließlich auf den 21. April 1813 festgelegt. Möglicherweise war diese Hörprobe auch Grund für die Umarbeitung des Schlusses des ersten Satzes von op. 93. Ihre öffentliche Uraufführung erlebte die 8. Sinfonie ein weiteres Jahr später, am 27. Februar 1814 im großen Redoutensaal in Wien, zusammen mit dem Terzett »Tremate, empi, tremate« op. 116, der Wiederholung der 7. Sinfonie op. 92 und Wellingtons Sieg op. 91. Die 8. Sinfonie teilt mit der 4. Sinfonie das Schicksal, im Schatten benachbarter »großer« Sinfonien zu stehen. Während die vierte 11 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 11 13.09.11 14:50 fast völlig hinter der Eroica verschwindet, tritt die 8. Sinfonie ebenso zu unrecht hinter der siebten und der neunten zurück (immerhin wird der achten noch zugestanden, der Inbegriff von Beethovens musikalischem Humor zu sein). Schon hellsichtigen Zeitgenossen Beethovens fiel das auf. Der Rezensent der Allgemeinen musikalischen Zeitung bemerkte im März 1814, die Sinfonie »machte – wie die Italiener sagen – kein Furore«. Der Kritiker schreibt dies keineswegs »einer schwächeren oder weniger kunstvollen Bearbeitung (denn auch hier, wie in allen B.[eethoven]schen Werken dieser Gattung, athmet jener eigenthümliche Geist, wodurch sich seine Originalität stets behauptet)« zu, »sondern, theils in der nicht genug überlegten Berechnung, diese Symphonie der in A dur [7. Sinfonie] nachfolgen zu lassen, theils in der Uebersättigung von schon so vielem genossenen Schönen und Trefflichen, wodurch natürlich eine Abspannung die Folge seyn muss.« Die von Anton Schindler in Umlauf gebrachte Aussage, der »Mälzel-Kanon« WoO 162, der sich noch heute unter Beethovens Namen in vielen Schulbüchern findet, sei die Vorlage für den 2. Satz von op. 93 gewesen, ist falsch. Der Kanon ist eine wesentlich später entstandene Fälschung Schindlers, mit der er den Mitte des 19. Jahrhunderts ausgebrochenen Streit um die richtigen Tempi von Beethovens Sinfonien für sich entscheiden wollte. Für Schindlers Selbstwahrnehmung war der Streit derart wichtig, dass er sogar Einträge in Konversationsheften Beethovens fingierte, um dem »Mälzel-Kanon« Authentizität zu verleihen. Julia Ronge 12 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 12 13.09.11 14:50 BIOGRAPHIEN Andreas Staier Andreas Staier, 1955 in Göttingen geboren, studierte Klavier und Cembalo in Hannover und Amsterdam und war drei Jahre lang Cembalist des Ensembles Musica Antiqua Köln. 1986 begann er seine Solistenkarriere als Cembalist und Fortepianospieler. Er profilierte sich als einer der einflussreichsten Interpreten seines Fachs, der Komponisten von Haydn bis Schumann intellektuell wie emotional neu beleuchtet, zugleich große Literatur jenseits des Repertoires erschließt (Hummel, Field) und mit kreativen Konzepten (wie »Delight in Disorder« oder »Hamburg 1734«) überzeugt. Als Kammermusiker arbeitet Staier zusammen mit Künstlern wie Anne Sophie von Otter, Pedro Memelsdorff, Alexej Lubimov und Christine Schornsheim; ein festes Klaviertrio etablierte er mit Daniel Sepec und Roel Dieltiens. Mit dem Tenor Christoph Prégardien verband den Pianisten eine langjährige musikalische Partnerschaft, in der CDs mit Liedern u. a. von Schubert, Schumann, Mendelssohn Bartholdy, Beethoven und Brahms entstanden. In Brahms’ Liederzyklus Die Schöne Magelone arbeitete Andreas Staier zudem mit Senta Berger und Vanessa Redgrave als Sprecherinnen zusammen. Als Solist gibt er regelmäßig Konzerte mit Klangkörpern wie Concerto Köln, dem Freiburger Barockorchester, der Akademie für Alte Musik Berlin und dem Orchestre des Champs-Elysées Paris. Er gastiert bei den großen internationalen Musikfestivals (Festival de La Roque d’Anthéron, Festival de Saintes, Festival de Montreux, Styriarte Graz, Schubertiade Schwarzenberg, Schleswig-Holstein Musik Festival, Bach-Fest Leipzig, Bachtage Berlin, Bachwoche Ansbach, Kissinger Sommer u. a.) und auf den international renommierten Konzertpodien von Berlin bis Tokio. Andreas Staier hat rund 50 CD-Einspielungen vorgelegt, die größtenteils mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet wurden. Für den Fortepianospieler Andreas Staier komponierte der Franzose Brice Pauset seine Kontra-Sonate, die der Musiker 2001 zur Uraufführung brachte. In der Kölner Philharmonie war Andreas Staier zuletzt im Oktober 2010 mit dem Orchestre des Champs-Elysées Paris unter Philippe Herreweghe zu hören. 13 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 13 13.09.11 14:50 Freiburger Barockorchester Das Freiburger Barockorchester blickt heute auf eine über zwanzigjährige Erfolgsgeschichte zurück und ist ein gefragter Gast in den bedeutendsten Konzert- und Opernhäusern. Ein Blick auf den Konzertkalender des Ensembles präsentiert eine Vielfalt des Repertoires und der Auftrittsorte, die sich vom Barock bis in die musikalische Gegenwart und von Freiburg bis in den Fernen Osten erstreckt. Unverändert geblieben ist das künstlerische Credo des Orchesters: die kreative Neugier jedes einzelnen, mit dem Ziel, eine Komposition so lebendig und sprechend wie nur irgend möglich zu spielen. Dazu gehört auch die Besetzung anspruchsvoller Solokonzerte mit Mitgliedern aus den eigenen Reihen. Ein kultiviertes und zugleich mitreißendes Ensemblespiel ist so zum internationalen Markenzeichen geworden. Das Freiburger Barockorchester arbeitet kontinuierlich mit bedeutenden Künstlern wie René Jacobs, Andreas Staier und Thomas Quasthoff zusammen. Der künstlerische Erfolg dieser musikalischen Partnerschaften äußert sich auch in zahlreichen CD-Produktionen und der Verleihung prominenter Auszeichnungen wie dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2009, dem Edison Classical Music Award 2008, dem ECHO Klassik Deutscher Musikpreis 2007 oder dem Classical Brit Award 2007. Unter der künstlerischen Leitung seiner beiden Konzertmeister Gottfried von der Goltz und Petra Müllejans sowie unter der Stabführung ausgewählter Dirigenten präsentiert sich das Freiburger Barockorchester mit rund einhundert Auftritten pro Jahr in unterschiedlichen Besetzungen vom Kammer- bis 14 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 14 13.09.11 14:50 zum Opernorchester: ein selbstverwaltetes Ensemble mit eigenen Konzertreihen im Freiburger Konzerthaus, in der Stuttgarter Liederhalle und der Berliner Philharmonie und mit Tourneen in der ganzen Welt. Bei uns in der Kölner Philharmonie war das Freiburger Barockorchester zuletzt im April 2010 zu Gast. Die Besetzung des Freiburger Barockorchesters Violine I Anne Katharina Schreiber Konzertmeisterin Martina Graulich Christa Kittel Regine Schröder Peter Barczi Varoujan Doneyan Meret Lüthi Flöte Daniela Lieb Anne Parisot Oboe Katharina Arfken Saskia Fikentscher Klarinette Lorenzo Coppola Danilo Zauli Violine II Beatrix Hülsemann Gerd-Uwe Klein Brigitte Täubl Eva Borhi Marie Desgoutte Lotta Suvanto Fagott Javier Zafra Benny Aghassi Horn Bart Aerbeydt Gijs Laceulle Viola Werner Saller Ulrike Kaufmann Lothar Haass Raquel Massadas Stella Mahrenholz Trompete Friedemann Immer Jaroslav Roucek Pauke Charlie Fischer Violoncello Stefan Mühleisen Guido Larisch Ute Petersilge Ute Sommer Schlagzeug Peer Kaliss Carlota Cáceres Bermejo Miguel Angel Garcia Martin Kontrabass Dane Roberts Lutz Schumacher David Sinclair 15 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 15 13.09.11 14:50 Gottfried von der Goltz Gottfried von der Goltz hat sich als Barockgeiger und als künstlerischer Leiter des Freiburger Barockorchesters einen international beachteten Namen gemacht. Wie im 18. Jahrhundert üblich, leitet er das Orchester vom Pult des Konzertmeisters aus. Darüber hinaus vertauscht er gelegentlich die Geige mit dem Dirigentenstab, wie beispielsweise in dem auf mehrere Jahre hinaus angelegten Beethoven-Zyklus des Freiburger Barockorchesters. Mit erfolgreichen CD-Einspielungen der lange zu Unrecht vergessenen Musik des Dresdner Barocks und der Bach-Söhne ließ Gottfried von der Goltz die Fachwelt aufhorchen. Dennoch möchte er sich nicht als Spezialist auf ein bestimmtes Repertoire festlegen lassen. Seine umfangreiche Diskographie, die sich vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart erstreckt, weist ihn vielmehr als einen ungemein vielseitigen und flexiblen Musiker aus. Die jüngste CD-Einspielung des Freiburger Barockorchesters unter seiner künstlerischen Leitung (zusammen mit Petra Müllejans) widmet sich der gesamten Musique de table von Georg Philipp Telemann. Sie erschien im Oktober 2010 und wurde von der Musikkritik begeistert gefeiert. Neben vielschichtigen kammermusikalischen Engagements hat Gottfried von der Goltz auch die künstlerische Leitung des Norsk Barokkorkesters inne. Darüber hinaus ist er als Professor an der Hochschule für Musik Freiburg ein gefragter Lehrer für barocke und moderne Violine. In der Kölner Philharmonie war Gottfried von der Goltz zuletzt im April 2010 zu Gast. 16 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 16 13.09.11 14:50 Begleitprogramm Samstag 19. November 2011 15:00 Filmforum Samstag 10. Dezember 2011 15:00 Filmforum Bastian Clevé Klang der Ewigkeit (D, 2006) Musikfilm, 111 Min., Regie: Bastian Clevé, Musik: Johann Sebastian Bach Ulrich Meyszies Barockstar (D, 2009) Dokumentarfilm, 60 Min., Regie: Ulrich Meyszies, Musik: Georg Friedrich Händel 27 assoziative Kurzfilme illustrieren die 27teilige h-Moll-Messe Johann Sebastian Bachs, gespielt von der Internationalen Bachakademie Stuttgart unter Leitung von Helmuth Rilling – ein Versuch des Regisseurs Bastian Clevé, das Lebenswerk des Komponisten mit für alle Kulturkreise verständlichen Bildern auch optisch erfahrbar zu machen. Clevé bedient sich dabei sowohl digital bearbeiteter Meisterwerke der Kunstgeschichte als auch Natur- oder narrativer Spielszenen – und doch reichen die Bildwelten niemals an Bachs erhabene Klänge heran. »Barockstar« erzählt die Biographie Georg Friedrich Händels als Reise durch das barocke Europa. Der Film führt zu den erhaltenen Originalschauplätzen seines Lebens: Von seinem Geburtsort Halle an der Saale über Rom, Venedig und Florenz bis nach London, wo Händel schließlich Karriere macht. Gespräche mit Barockspezialisten und Nachkommen seiner Freunde und Förderer, darunter Christopher Hogwood, Trevor Pinnock, Christine Schäfer sowie Prinz RuspoliSforza und Principessa Claudia Ruspoli, runden das Portrait ab. Es spielen The English Concert, das Händelfestspielorchester Halle, die Akademie für Alte Musik und Il Complesso Barocco. Karten an der Kinokasse € 6,50 | ermäßigt: € 6,– Karten zu € 5,00 für Abonnenten der Reihe »Baroque … Classique« gegen Vorlage des Abo-Ausweises KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln 17 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 17 13.09.11 14:50 KÖLNMUSIK-VORSCHAU September DO 29 20:00 SA 24 Karina Chepurnova Sopran Katarzyna Mackiewicz Sopran Oleg Korzh Tenor Aleksandr Trofimov Tenor 20:00 Barbara Haveman Sopran Orla Boylan Sopran Christiane Oelze Sopran Petra Lang Mezzosopran Maria Radner Alt Brandon Jovanovich Tenor Hanno Müller-Brachmann Bariton Günther Groissböck Bass Mädchen und Knaben der Chöre am Kölner Dom Chor des Bach-Vereins Köln Domkantorei Köln Kartäuserkantorei Köln Philharmonischer Chor der Stadt Bonn Vokalensemble Kölner Dom Gürzenich-Orchester Köln Markus Stenz Dirigent Strauß Festival Orchester Wien Peter Guth Dirigent Glanzlichter der Wiener Operette und in Westeuropa nur selten zu hörende Evergreens russischer Operettenkultur stehen sich in diesem Programm gegenüber. Operette und … 1 Oktober SA 01 20:00 Gustav Mahler Sinfonie Nr. 8 Es-Dur »Sinfonie der Tausend« Abschlusskonzert mit Preisträgern des »Internationalen Musikwettbewerbs Köln« KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln WDR Rundfunkorchester Köln Niklas Willén Dirigent SO Daniel Finkernagel Moderation 25 Wieder ist der Internationale Musikwettbewerb Köln ein Sprungbrett für die Newcomer der Klassik. 20:00 wie SA 24. 20:00 KölnMusik gemeinsam mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln und dem Westdeutschen Rundfunk Kölner Chorkonzerte 1 MI SO 28 02 20:00 18:00 Kristian Bezuidenhout Klavier Veronika Eberle Violine Rotterdams Philharmonisch Orkest Yannick Nézet-Séguin Dirigent Wolfgang Amadeus Mozart Sonate für Klavier G-Dur KV 283 (189h) Sonate für Klavier B-Dur KV 333 (315c) »Linzer Sonate« u. a. Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 G-Dur KV 216 19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz Anton Bruckner Sinfonie Nr. 8 c-Moll WAB 108 Piano 1 Kölner Sonntagskonzerte 1 18 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 18 13.09.11 14:50 MO MI 03 05 20:00 Tag der Deutschen Einheit 20:00 Lang Lang Klavier Ton Koopman Cembalo, Orgel Tini Mathot Cembalo, Orgel Königliches Concertgebouworchester Amsterdam Daniel Harding Dirigent Wolfgang Amadeus Mozart Adagio und Allegro f-Moll KV 594 Stück für ein Orgelwerk in einer Uhr Franz Liszt Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Es-Dur S 124 Sonate für Klavier zu vier Händen D-Dur KV 381 (123a) Frédéric Chopin Grande Polonaise brillante précédée d’un andante spianato Es-Dur op. 22 für Klavier und Orchester Antoine Forqueray / Jean-Baptiste Forqueray Drei Sätze aus: Suite für Cembalo Nr. 1 d-Moll Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica« Johann Sebastian Bach Pièce d’orgue G-Dur BWV 572 Partite diverse sopra: »O Gott, du frommer Gott« BWV 767 DO 06 Fuge g-Moll BWV 578 Präludium und Fuge C-Dur BWV 547 20:00 »Wachet auf, ruft uns die Stimme« BWV 645 Tinariwen Tinariwen, das bedeutet soviel wie »Leerer Ort« – eine Anspielung auf die Wüste, den Lebensraum der Tuareg. Tinariwen wurde vor 30 Jahren in einem von Gaddafis Rebellen-Camps in Libyen gegründet. Seit dem Friedensabkommen von 1990 können sich die einstigen Tuareg-Kämpfer ganz auf das Musikmachen konzentrieren. Mit dem BBC World Music Award von 2005 begann für die Wüstensöhne eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Aus dem ursprünglich losen Musiker-Kollektiv um Ibrahim Ag Alhabib ist längst eine der umjubeltsten Bands Afrikas geworden. Ihre Musik lebt von der Inspiration durch die Tradition der Tuareg in Verbindung mit der Rock- und Popmusik des Westens. »Nun komm der Heiden Heiland« BWV 659 Carl Philipp Emanuel Bach Fantasia fis-Moll Wq 67 Antoni Soler Konzert für zwei Orgeln G-Dur Orgel plus … 1 19 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 19 13.09.11 14:50 SA SO 08 09 20:00 20:00 Alfred Brendel Vortrag und Klavier Takács Quartet Die Schule des Hörens - Teil 3: Licht- und Schattenseiten der Interpretation Antonín Dvořák Streichquartett Nr. 10 Es-Dur op. 51 Joseph Haydn Streichquartett D-Dur op. 64,5 In seinen musikalischen Lectures, die Alfred Brendel gekonnt am Klavier kommentiert, schafft es der Meisterpianist, seine Zuhörer zu fesseln und bringt ihnen – auf ganz persönliche Art und Weise – die Musik, ihre inneren Beweggründe und auch sich selbst ganz nahe. So analytisch korrekt wie faszinierend anschaulich. Hob. III:63 »Lerchenquartett« Béla Bartók Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Nr. 5 B-Dur Sz 102 Quartetto 1 DO Keine Pause | Ende gegen 21:15 13 SO 12:30 09 PhilharmonieLunch 11:00 Gürzenich-Orchester Köln Markus Poschner Dirigent Jana Stehr Sopran Michael Adair Bariton Lutz Görner Sprecher KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln Eintritt frei Brussels Choral Society Philharmonischer Chor Köln Rheinische Philharmonie Koblenz Horst Meinardus Dirigent MI 19 Harald Banter Die Reise Kantate für Sprecher, Chor und großes Orchester nach Texten von Charles Baudelaire 12:30 Filmforum PhilharmonieLunch Marcus Richardt / Dario Aguirre Connected by Drums – ein Workshop mit Martin Grubinger & Friends (D, 2008), Dokumentarfilm, deutsche Fassung Ralph Vaughan Williams Sinfonie Nr. 1 »A Sea Symphony« für Sopran, Bariton, Chor und Orchester Netzwerk Kölner Chöre gemeinsam mit KölnMusik Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. Kölner Chorkonzerte 2 KölnMusik gemeinsam mit Stiftung Schleswig-Holstein Musk Festival Eintritt frei 20 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 20 13.09.11 14:50 MI FR 19 21 20:00 20:00 Martin Grubinger Schlagzeug Leonhard Schmidinger Schlagzeug Ferhan Önder Klavier Ferzan Önder Klavier Martin Grubinger Schlagzeug Rainer Furthner Schlagzeug Leonhard Schmidinger Schlagzeug Rizumu Sugishita Schlagzeug Slavik Stakhov Schlagzeug Sabine Pyrker Schlagzeug Fazıl Say Variationen für zwei Klaviere und Schlagzeug op.32 Gémeaux Quartett Lea Boesch Viola Maximilian Hornung Violoncello Karlheinz Stockhausen Schlagtrio Nr. 1/3 für Klavier und 2 x 3 Pauken Pléïades Béla Bartók Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug Sz 110 Iannis Xenakis Psappha für Schlagzeug solo Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. Johannes Brahms Sextett für zwei Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli Nr. 2 G-Dur op. 36 Portrait Martin Grubinger 1 Iannis Xenakis Pléïades für sechs Schlagzeuger DO 20 Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. 20:00 Chucho Valdés & Afro Cuban Messengers Portrait Martin Grubinger 2 Chucho’s Steps SO Jazz-Abo Soli & Big Bands 2 23 20:00 Nils Wogram tb KLAENG – Jazzkollektiv Köln KLAENG Spezial feat. Nils Wogram Sieben junge Musiker packen es an: Das KLAENG Jazzkollektiv Köln steht für eine neue Jazzbewegung, die in verschiedenster Weise auf sich aufmerksam macht: Ihre Musik ist hellwach, voller Energie und trifft den Zeitgeist auf den Punkt. Die Jungs von KLAENG identifizieren sich in hohem Maße mit der langen Jazztradition der Stadt Köln und schauen in Festivals und Konzerten zusammen mit Gästen aus ganz Europa wie dem Wahlschweizer Nils Wogram über die bundesrepublikanischen Klanggrenzen hinaus. 21 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 21 13.09.11 14:50 IHR NÄCHSTES ABONNEMENT-KONZERT DI DO 25 03 20:00 November 20:00 Kit Armstrong Klavier Sunhae Im Sopran Marie-Claude Chappuis Mezzosopran Lawrence Zazzo Countertenor Michael Nagy Bass Johann Sebastian Bach Fantasie und Fuge für Orgel g-Moll BWV 542, Bearbeitung für Klavier S 463 von Franz Liszt RIAS Kammerchor Präludien und Fugen Fis-Dur BWV 858 , fis-Moll BWV 859, G-Dur BWV 860 und g-Moll BWV 861 aus: Concerto Köln René Jacobs Dirigent Das Wohltemperierte Klavier I BWV 846 – 869 Johann Sebastian Bach Messe h-Moll BWV 232 (1733) für Soli, Chor und Orchester Duette aus Klavierübung III BWV 802 – 805 Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903 (1714/1730) für Klavier Franz Liszt Variationen über das Motiv von Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen BWV 12 und des Crucifixus der h-Moll Messe BWV 232 Bearbeitung für Klavier S 180 Allegro agitato molto f-Moll S 139,10 Appassionata St. François d’Assise: la prédication aux oiseaux S 175,1 19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz Piano 2 MI 26 20:00 Hiromi p, keyb Anthony Jackson el-b Simon Phillips dr HIROMI : THE TRIO PROJECT featuring Anthony Jackson (Bass) and Simon Phillips (Drums) Keine Pause | Ende ca. 21:30 Mit Unterstützung von JT International. 22 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 22 13.09.11 14:50 Peter Iljitsch Tschaikowsky Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 Carl Maria von Weber Ouvertüre zu Euryanthe op. 81 JV 291 Foto: Roger Mastroianni John Adams Doctor Atomic Symphony The Cleveland Orchestra Franz Welser-Möst Dirigent koelner-philharmonie.de Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 23 23 Philharmonie-Hotline 0221-280 280 Sonntag 30.10.2011 16:00 13.09.11 14:50 Philharmonie-Hotline 0221.280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd 24 Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Die Texte von Stefan Fricke und Matthias Corvin sind Originalbeiträge für dieses Heft. Fotonachweise: Marco Borggreve S. 14 und 16; Hyou Vielz S. 13 Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH 13.09.11 14:50 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd U3 13.09.11 14:50 11609_KM_18-09-2011_20Uhr_e.indd U4 13.09.11 14:50