2. Übung am Mittwoch, 25.09.2013 Jannick Weißhaupt und Franziska Flegel http://people.physik.hu-berlin.de/˜flegel Matlab-Tutorium 24. - 26.09.2013 1. Schwingkreis Ein elektrischer Schwingkreis ist eine Schaltung aus einem Kondensator mit Kapazität C und einer Spule mit Induktivität L. Lädt man den Kondesator und schließt daraufhin die Schaltung, bildet sich eine elektrische und harmonische Schwingung. Die Spannung, die am Kondensator anliegt, ist gegeben durch UC = U0 sin (ω(t − t0 )) mit ω = √ 1 . CL (1) a) Verwende das auf Blatt 1 Aufgabe 5 vorbereitete Skript mit den entsprechenden Daten. Fitte die Daten mit Hilfe von wnonlinfit mit der in Gl. (1) angegeben Formel. Beschrifte außerdem die Achsen und schreibe die Fitunktion in den Titel der Legende. Benenne die Variablen in der Legende passend zur Funktion im Titel. Gib die Grafik anschließend als pdf aus. b) Die gemessene Kapazität des Kondensators betrage C = (1,1 ± 0,1) µH. Berechne aus dieser Angabe und den aus dem Fit gewonnenen Werten die Induktivität der Spule mit Unsicherheit. Zur Berechnung der Unsicherheit verwende Gauß’sche Fehlerfortpflanzung. 2. Entladevorgang eines Kondensators Die Kapazität des Kondensators aus der 1. Aufgabe soll nun noch etwas genauer bestimmt werden. Dazu wurde die Spule aus dem Schaltkreise entfernt und durch einen Widerstand mit R = (1,00±0,05) kΩ. Der Kondensator wurde erneut geladen und die Spannung während des Entladevorgangs aufgenommen. Lade diese Daten von people.physik.hu-berlin.de/~flegel/Fitting/Uebung/osci2.dat herunter. Die erste Spalte gibt dabei die Zeit in Sekunden an, die zweite die Spannung am Kondensator in Volt. Die Unsicherheit der Spannung UC ist durch 0,05 V + 0,02 · UC gegeben. Die theoretische Vorhersage für die Kondensatorspannung während eines Entladevorgangs ist t UC = U0 · e− τ mit τ = RC. (2) a) Fitte die Daten mit Gl. (2) und beschrifte Variablen, Legende und Achsen wie in der 1. Aufgabe. b) Berechne die Kapazität des Kondensators mit Unsicherheit. c) Oha! Da hat sich wohl ein Zahlendreher in die Daten eingeschlichen. Vertausche die ersten beiden Ziffern eines dir auffällig erscheinenden Wertes in der Datei osci2.dat. Lass anschließend das Skript erneut durchlaufen. [bitte wenden] 3. χ2 -Minimierung für f (x) = ax + b Wir haben Messwerte (xi , yi )i=1,...,N mit den Unsichererheiten uyi . Unsere Fithypothese lautet y = ax + b. a) Zeige, dass für die optimalen Parameter â und b̂ gilt: N X xi yi i=1 u2i = â N X x2 i 2 u i=1 i + b̂ N X xi 2 u i=1 i und N N N X X X yi xi 1 = â + b̂ 2 2 2 u u u i=1 i i=1 i i=1 i Tipp: Was ist die notwendige Bedingung für ein Minimum in χ2 (â, b̂)? b) Schreibe dieses Gleichungssystem in Matrixform: v=A â , b̂ und bestimme A und v. Was muss man jetzt noch tun, um nach â und b̂ aufzulösen? c) Lade die Datei people.physik.hu-berlin.de/~flegel/Fitting/Uebung/ohm.dat herunter und schreibe ein Skript, dass diese Daten mit der Methode aus a) und b) linear fittet. Ermittle â und b̂. Zusatz: Eigene Minimalroutine zum nichtlinearen Fitten Man kann sich den Kern der wnonlinfit-Routine auch selber schreiben. Als Beispiel nehmen wir wieder den Datensatz osci.dat und die Fitfunktion entsprechend Gl. (1). a) Schreibe ein Skript, dass den Datensatz osci.dat lädt, die Unsicherheiten wie in Aufg. 5 Blatt 1 berechnet und eine anonymous function gemäß Gl. (1) definiert. Die Funktion braucht 2 Argumente (eine Variable t und einen Vektor θ). b) Schreibe eine anonymous function χ2 (θ). c) Benutze die Funktion fminsearch, um χ2min und die optimalen Fitparameter θ̂ zu bestimmen. Plotte den Fit zusammen mit den Messdaten. (In wnonlinfit wird statt fminsearch allerdings lsqnonlin verwendet.) Jetzt fehlen „nur“ noch die Unsicherheiten... 2