Pressemitteilung Mutter und Kind statt Milchmaschine und Einsamkeit Welttierschutzgesellschaft veröffentlicht Hofliste mit kuhfreundlicheren Aufzuchtformen Berlin, 30. September 2015 – Milch ist für viele ein tägliches Lebensmittel. Dass jede Kuh dafür jährlich ein Kalb gebären muss, wissen die wenigsten. 4,3 Millionen Milchkühe und fast 78.000 Milchbetrieben gibt es deutschlandweit. Fast immer werden Kuh und Kalb direkt nach der Geburt getrennt. Die Welttierschutzgesellschaft möchte zeigen, dass es auch anders geht: Sie hat eine Liste mit Landwirten veröffentlicht, auf deren Höfen die mutter- oder ammengebundene Kälberaufzucht betrieben wird.1 20 Höfe finden sich auf der Liste, die auf der Kampagnen-Website www.kuhplusdu.de veröffentlicht wurde. Die Hofliste ist nach Bundesländern sortiert und gibt sowohl Aufschluss über die jeweilige Aufzuchtform, als auch darüber, wie die Milch vertrieben wird. „Es erreichen uns immer wieder Anfragen, bei welchen Milchmarken das Kalb bei der Mutter aufwachsen darf“, so Katharina Tölle, Campaignerin bei der Welttierschutzgesellschaft. Kälber werden in den ersten Wochen nach der Geburt in Einzelboxen gehalten und mit einem Ersatzpulver aufgezogen, die Milch der Mütter wird hingegen zur Herstellung diverser Milchprodukte für den Menschen verwendet. Die mutter- oder ammengebundene Kälberaufzucht sind alternative Aufzuchtformen, die eine Beziehung zwischen Kalb und Mutter oder zumindest einer Ammenkuh ermöglichen. Dies hat positive Auswirkungen auf die Kälber. Die Veterinärmedizinische Universität Wien hat herausgefunden, dass diese Kälber aktiver, stressresistenter und vor allem gesünder sind. Einer der Höfe, der die muttergebundene Kälberaufzucht betreibt, ist der Hof von Mechthild Knösel. Seit neun Jahren betreibt sie nun diese alternative Aufzuchtform. Ihre Motivation dahinter: Kuh und Kalb die gemeinsame Beziehung zurückzuschenken. Sie hat gute Erfahrungen damit gemacht, die Tiere sind weniger gestresst und aktiver. Bei Mechthild Knösel bleiben Kuh und Kalb die ersten drei Wochen zusammen und das Kalb darf in den darauf folgenden drei Monaten zwei Mal am Tag zu der Mutter. Nach dieser Zeit werden Kalb und Mutter langsam voneinander entwöhnt. So können sich beide auf die spätere Trennung vorbereiten. Für Knösel ist diese Aufzuchtform nicht nur artgerecht, sondern bedeutet auch weniger Zeitaufwand. Derzeit wird die Milch aus solchen alternativen Aufzuchtformen hauptsächlich über eigene Hofläden verkauft oder an Molkereien geliefert. In den Molkereien wird die Milch jedoch nicht separat erfasst und abgefüllt, sodass für Kunden nicht erkennbar ist, ob sie diese alternativen Aufzuchtformen unterstützen. 1 Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und basiert größtenteils auf eigener Internetrecherche. Für die Angaben übernehmen wir keine Gewähr. Pressemitteilung Mit der Hofliste möchte die Welttierschutzgesellschaft Positivbeispiele in den Vordergrund rücken und zeigen, dass eine bessere Kuhhaltung, entsprechend der Bedürfnissen der Tiere, möglich ist. Über Welttierschutzgesellschaft e. V. Die Welttierschutzgesellschaft (WTG) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin. Mit Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern sowie durch politische Tierschutzkampagnen in Deutschland schaffen wir die Voraussetzungen für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen von Haus-, Nutz- und Wildtieren. Wir arbeiten mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen und beziehen die lokale Bevölkerung in die Projektarbeit mit ein. www.welttierschutz.org Pressekontakt Stefanie Timm Email: [email protected] Tel.: 030-9237226-20 Welttierschutzgesellschaft e.V. Reinhardtstr. 10 Fax: 030-9237226-29 Email: [email protected] www.welttierschutz.org Spendenkonto: 80 42 300, Bank für Sozialwirtschaft, Bankleitzahl: 370 205 00 BIC: BFSWDE33XXX, IBAN: DE38 3702 0500 0008 0423 00