Die Geschichte Nachdem beim Bau der Umgehungsstraße von Kohlhunden den Helfern immer mehr Tonscherben auffielen, wurde das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege eingeschaltet. Dank der verständnisvollen Zusammenarbeit zwischen Archäologen des Bayer. Landesamts für Denkmalpflege und dem Straßenbauamt Kempten sowie der freiwilligen Mithilfe interessierter Bürger konnte vor dem Weiterbau der Straße die Straßentrasse auf eine Länge von 170 Metern untersucht werden. Dabei wurden sieben römische Gebäude freigelegt, drei weitere konnten geoelektrisch vermessen und in einem Grundrissbild erfasst werden. Nach Lage und Bautypus gehörten sie zu einem Gutshof (villa rustica) der in der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. erbaut und nach drei oder vier Generationen in der Mitte des 3. Jahrhunderts wieder aufgegeben wurde. Spuren einer Zerstörung wurden nicht gefunden. Nach Aussage der Archäologen stellen die Funde hier in Kohlhunden die größte bisher bekannte römische Villa-RusticaAnlage im ganzen Allgäuer Raum dar. Freigelegt sind von der gesamten Anlage bisher aber nur die Fundamente des Badehauses, die inzwischen durch einen Schutzbau konserviert wurden und dort besichtigt werden können. Die Gruppe „Populares Vindelicenses“ begleitet die Einweihungsfeier und gestaltet das Wochenende mit römischem Flair Bitte vormerken: Der Schutzbau mit Umfassungsbereich wird offiziell am Wochenende des: 1. und 2. Juli 2006 (Sa. 1. Juli 11 - 18 Uhr / So. 2. Juli 10 - 17 Uhr) mit einem großen Rahmenprogramm eröffnet: - Auftritt römischer Legionäre römischer Handwerkermarkt mit vielen Mitmachmöglichkeiten Streitwagenrennen antiker Fünfkampf alemannische Dorfkultur zeitgenössische Gastronomie - Ein Wochenende für die ganze Familie! Am Projekt Römerbad Marktoberdorf arbeiten seit Monaten viele freiwillige Helfer, sowie viele Schüler und Schülerinnen aller Marktoberdorfer Schulen mit. Alle freuen sich auf Ihr Kommen. So finden Sie uns: Würzburg Nürnberg A7 Stuttgart A8 Augsburg A8 A9 Ulm A8 B17 A7 Buchloe A96 Landsberg A96 Memmingen A96 B2 B12 Leutkirch B17 Kaufbeuren A7 Weilheim B472 Wangen A96 Lindau Marktoberdorf Kempten B12 Bodensee Bregenz Seeg B16 Römisches Badehaus B19 Oberstdorf Pfronten ÖSTERREICH Füssen A95 Schongau B472 B12 A7 München B17 Garmisch Partenkirchen Innsbruck Dieses Vorhaben wurde von der europäischen Union (EAGLF) und dem Freistaat Bayern im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative LEADER+ gefördert. „Sensationelle Funde in Kohlhunden!“ Sensationell war der Fund von zwei Dutzend Keramikgefäßen, darunter ein umfangreicher Satz verschiedener TerraSigillata-Gefäße aus dem obergermanischen Manufakturzentrum Tabernae-Rheinzabern am Rhein. Die Ritzinschriften auf dem Bauch einiger Kugelbecher nennen Opfernde und Gottheiten. Sie sind durch ihre Abkürzungen nicht einfach entzifferbar; eindeutig liest man aber von einem „numen“, dem Willen der Gottheit, und von einem „votum“, einem Gelübde, das eingelöst wurde. Es handelte sich also um rituelle Gaben an die Götter, gestiftet entweder als Vorleistung für erwartete Wohltaten oder sie waren Teil eines gemeinsamen Kultmahls, bei dem die „anwesenden Götter“ als Ausdruck der Gastfreundschaft mit Weihrauch, Wein, Milch und Honiggetränken bewirtet wurden. Mit der Zeremonie verbunden war auch das Blutopfer eines Schafes bzw. einer Ziege und eines Schweins; Reste der verbrannten Spareribs und des Schaf- oder Ziegenbratens wurden in einer Reibschüssel gefunden. Replikate der Gefäße sind im Schutzbau ausgestellt. Teile des Opfergeschirrs aus Kohlhunden Förderverein Römerbad Marktoberdorf Feierliche Einweihung des Schutzbaus 1. und 2. Juli 2006 Weitere Information vom Veranstalter: Stadt Marktoberdorf Touristikbüro Barbara Heim 08342/4008-15