Die östlichsten Vulkane Deutschlands Das Lausitzer Vulkanfeld Autoren: Jörg Büchner & Olaf Tietz Einführung D ie känozoischen Vulkanite des Lausitzer Vulkanfeldes (LVF), gehören zur känozoischen Mitteleuropäischen Vulkanprovinz (MEVP). Sie können strukturell als Bindeglied zwischen den Subprovinzen des Eger (Ohře-) Grabens in Böhmen und den Vulkaniten in Niederschlesien angesehen werden (Tietz et al. 2011a). Das LVF schließt die Vulkane der Oberlausitz (D, PL), der Elbezone (D, CZ), des Lausitzer Gebirges (Lužické Hory, CZ) und Zittauer Gebirges (D) ein (vgl. Abb. 1). Im nördlichen Teil des Vulkanfeldes überlagern daher die vulkanischen Einheiten die cadomischen bis varistischen Granitoide und Sedimente des Lausitzer Massivs und im Süden und Südwesten die oberkretazischen Sandsteine der Elbezone. Im Osten des Vulkanfeldes bilden paläozische Sedimente des Bober-Katzbachgebirges (Góry Kaczawskie, PL) den geologischen Untergrund. Bis in die heutige Zeit haben sich vulkanologische Anschauungen zur Genese der känozoischen Vulkanite im sächsischen Raum gehalten, die auf vergangene Perioden der geologischen Untersuchung und Kartierung aufbauen. So werden z.T. bis heute die Relikte der mit den Basalten verknüpften Vulkanbauten als Stau- und Quellkuppen angesehen. In der vorliegenden Arbeit werden moderne vulkanologische Untersuchungen an exemplarischen Vorkommen in Ostsachsen vorgestellt. Petrographische und geochemische Ergebnisse geben einen ersten Einblick in die Variationsbreite und Entstehung der Vulkanite. Lithologie und Verbreitung Die Hauptverbreitung der Vulkanite ist entlang der großen Störungen und im Umfeld der intrakontinentalen Braunkohlenbecken (z.B. Berzdorfer und Zittauer Becken, Abb. 1) sowie im Zentrum des LVF zu beobachten. Außerhalb dieser Gebiete treten nur isolierte Vorkommen vulkanischer Gesteine auf. Insgesamt sind über 700 Vulkanitaufschlüsse in den geologischen Karten verzeichnet. Die Zahl der Eruptionszentren ist dagegen nicht bekannt, da dazu bisher nur wenige vulkanologische Untersuchungen vorliegen. Die eigentlichen Vulkanbauten existieren meist nur noch in Erosionsresten oder sind vollständig abgetragen. Die Gesteine sind bis auf wenige Ausnahmen oberoligozänen bis untermiozänen Alters und sind durch einen bimodalen Vulkanismus (Nephelinit/Basanit/Tephrit und Phonolith/Trachyt) charakterisiert. Die bisher publizierten Isotopenalter zeigen eine maximale Zeitspanne von etwa 9 bis 70 Millionen Jahren an, wobei die meisten Alterswerte zwischen 25 und 30 Millionen Jahren liegen (Kaiser & Pilot 1986). Neue Daten aus Ar-Ar-Datierungen deuten ein Maximum für den Vulkanismus in der Lausitz zwischen 27-32 Millionen Jahre an (Büchner et al. in prep.). Unabhängig davon sind höhere Alter für die petrographisch und tektonisch eine Sonderstellung einnehmenden ultraba- 39 Abb. 1: Übersichtskarte des Lausitzer Vulkanfeldes mit den im Text erwähnten Lokalitäten. Dabei entsprechen die Nummern folgenden Aufschlüssen: 1- Sonnenberg bei Waltersdorf, 2- Landeskrone bei Görlitz, 3- Schafberg bei Baruth, 4- Eisberg bei Großhennersdorf, 5- Maar von Kleinsaubernitz (Olbasee), 6, Baruther Maar, 7- Buchberg bei Jonsdorf, 8- Lausche bei Waltersdorf, 9- Steinberg bei Ostritz. Zg. bedeutet Zgorzelec. sischen Gesteinen des Zeughausgangsystems mit etwa 50-70 Millionen Jahren sehr wahrscheinlich. Auch jüngere Alter, wie das des basaltischen Lavastroms in den basalen Kohleflözen des Berzdorfer Beckens von 22 Millionen Jahren (K-ArMethode) können aufgrund der geologischen Rahmenbedingung als realistisch angesehen werden (Tietz & Czaja 2004). 40 Die Vulkanite des Lausitzer Vulkanfeldes zeichnen sich durch ihren Alkalireichtum aus, wie das typisch für die känozoischen Intraplatten-Vulkanite in Europa ist. Es dominieren Nephelinite und Basanite einerseits und Phonolithe andererseits. Weniger SiO2-untersättigte Basalte, z. B. Alkalibasalte, sind selten. Intermediäre Gesteine treten lokal auf und stellen die Bindeglieder eines basanitischen Entwicklungstrends dar, was sich auch in den geochemischen Daten widerspiegelt (Büchner et al. 2011). Während Nephelinite und Basanite, z.T. auch Tephrite im gesamten LVF auftreten, sind die entwickelten Vulkanite wie Phonolithe bzw. Trachyte nur im Süden zu beobachten. Ultramafische melilithführende Gesteine lassen sich nur in der Elbezone (Zeughausgang) und im Stadtgebiet von Görlitz (Pomologischer Garten) finden (Seifert et al. 2008). Die Variation der Gesteine ist im Zentrum des Lausitzer Vulkanfeldes nordwestlich von Zittau am größten. Vulkanologie Einerseits erschwert die weitgehende Abtragung der Eruptionsprodukte der känozoischen Vulkane die Rekonstruktion der Vulkanbauten und deren -genese. Andererseits sind Einheiten der Eruptionsherde freigelegt, die Einblicke in tiefere und innere Bereiche erlaubt, die bei jungen oder gar aktiven Vulkanen nicht möglich sind. Der bimodale Vulkanismus im LVF ist durch die Kombination der Endglieder der magmatischen Entwicklungsreihe (Nephelinit/ Basanit – Phonolith/Trachyt) gekennzeichnet, was sich auch vulkanologisch/morphologisch widerspiegelt. Die mit Abstand häufigsten Vulkantypen des Lausitzer Vulkanfeldes sind Schlackenkegel, relativ kleine basaltische Vulkane, von denen überwiegend nur die harten „Kerne“ erhalten sind, wie Lavaseefüllungen und von ihnen ausgehende Lavaströme. Die Namen gebenden Schlacken sind dagegen in der Lausitz weitestgehend abgetragen und haben daher lange Zeit eine vollständige Rekonstruktion und Interpretation der Vulkane erschwert. Ein im LVF wenig bekannter Typ, der landschaftlich kaum in Erscheinung tritt, sind Maare oder Tuffschlote, die meist auf basaltische Vulkanaktivitäten zurückgeführt werden können. Die nur im südlichen Zentralteil auftretenden differenzierten Vulkanite wie Phonolithe und Trachyte bilden dagegen Lavadome oder Kryptodome. Schlackenkegel und Lavaseen Unsere Untersuchungen in den letzten Jahren zeigten, dass die genetisch wichtigen Schlacken in Form von Schlackenwallbildungen an wenigen Lokalitäten in der Oberlausitz noch reliktisch erhalten sind (z.B. Landeskrone, Stromberg, Baruth, Sonnenberg, Lausche, Hofeberg). Eine dieser Schlüssel-Lokalitäten, der „Sonnenberg-Vulkan“, soll hier exemplarisch vorgestellt werden. Sonnenberg bei Waltersdorf – ein monogenetischer Schlackenkegel mit initialer Maarphase Am Osthang des Sonnenberges östlich von Waltersdorf im Zittauer Gebirge (Abb. 1) lassen sich die Reste eines monogenetischen Schlackenkegels durch eine detaillierte Lesesteinkartierung rekonstruieren (Tietz et al. 2011b). Vulkanische Brekzien zeugen von einer phreatomagmatischen Initialphase, die infolge eines Magma-Wasser Kontaktes ein Diatrem entstehen ließ. Die vulkanischen Brekzien innerhalb der Durchschlagsröhre bestehen hauptsächlich aus Nebengesteinsfragmenten wie Quarzkörnern. Weiterhin konnten in den Brekzien phonolithische Bimse und Lava beobachtet werden (Abb. 2), die aus dem benachbarten Buchberg-Vulkan (siehe dort) stammen. Im Folgenden entwickelte sich über diesem Diatrem ein Schlackenkegel. Verschiedene Ausbildungen von Schlackenfragmenten (blasenarme Agglutinate, sehr blasenreiche Schlacken-Agglomerate) zeugen davon. Die vulkanische Akti- 41 vität endet mit der Eruption gasärmerer tephritischer Lava, die als Lavastrom den Schlackenwall durchbrach. Reste dieser Lavaströme stellen die Klippen am Berghang dar (Abb. 3). Tiefgreifende Abtragung legte die tieferen Einheiten des Vulkans frei, was eine gute Rekonstruktion des Förderbereiches ermöglicht. Landeskrone – ein monogenetischer Schlackenkegel mit Lavasee Abb. 2: Dünnschliffbild der Diatrembrekzie vom Sonnenberg-Vulkan, wobei B- Basalt (Tephrit), Ph-phonolithische Lava und Pu- phonolithischer Bims bedeutet; aus Tietz et al. (2011b). Abb. 3: Tephrit-Klippen am Osthang des Sonnenberges als Relikte eines Lavastromes (Foto: O. Tietz). 42 Einen weiteren monogenetischen Schlackenkegel stellt die Landeskrone bei Görlitz dar (Abb. 1). Der Berg erhebt sich südwestlich der Stadt Görlitz ca. 200 m über seine Umgebung und weist eine Kegelform auf, wie sie typisch für viele Berge des Lausitzer Vulkanfeldes ist (Abb. 4). Die Landeskrone wird im Wesentlichen aus den Resten eines nephelinitischen Lavasees aufgebaut. Nur reliktisch finden sich am Fuß des Vulanitkegels Schlackenbrekzien, die auf einen Schlackenkegel schließen lassen. Die Verbreitung der pyroklastischen Gesteine und die Struktur der Säulenklüfte ließen auch hier eine Rekonstruktion des Vulkangebäudes zu (Büchner & Tietz 2012). Wie am Sonnenberg führte eine phreatomagmatische Initialpase zur primären Entwicklung eines Diatremes, über dem ein Schlackenkegel entstand. Im weiteren Verlauf der vulkanischen Aktivität wurde dieser von erneuten phreatomagmatischen Eruptionen durchschlagen, so dass der Krater des Schlackenkegels geweitet und vertieft wurde. Dieser Krater wurde dann im finalen Stadium der Eruption von nephelinitischer Lava gefüllt und ein ungewöhnlich großer Lavasee von über 100 m Mächtigkeit und einem Durchmesser von 600 – 800 m entstand (Büchner & Tietz 2012). Nach Erlöschen des Vulkanes modellierte die Erosion einen kegeligen Spitzberg, der heute die Landeskrone bildet. Abb. 4: Profilansicht der Landeskrone bei Görlitz von Südwesten (Foto: J. Büchner). Schafberg bei Baruth – ein komplexer Schlackenkegelvulkan Am Schafberg bei Baruth sind die Reste von drei ineinander entwickelten Schlackenkegeln aufgeschlossen (Abb. 1). Alle drei Vulkane des sogenannten Baruther Vulkankomplexes wurden durch Steinbrüche aufgeschlossen. Nähere vulkanologische, petrographische und geochemische Untersuchungen (Tietz et al. 2011a) ermöglichten auch hier eine Rekonstruktion der vulkanischen Ereignisse. Die vulkanische Aktivität erstreckte sich über drei Phasen mit längeren, millionen Jahre andauernden Ruhephasen. Die Gesteinschemie wechselte dabei von Nephelinit (ältester Preußenkuppenvulkan) zu Basaniten (jüngerer Preußenkuppenvulkan und Schafbergvulkan) mit unterschiedlichen geochemischen und petrographischen Eigenschaften (Tietz et al. 2011a). Die beiden älteren Vulkane ergossen je einen Lavastrom nach Norden, die jeweils durch Reliefumkehr eine heute eindrucksvolle Morphologie schufen (Abb. 5). derner vulkanologischer Untersuchungen in Sachsen wurden in der jüngeren Vergangenheit weitere verdeckte Maarstruckturen entdeckt. Im sogenannten Baruther Maar (Abb. 1) wurden in den 1990er Jahren zwei Forschungsbohrungen abgeteuft, die wertvolle Erkenntnisse über Maarseen sowie deren Sedimentfüllung und -kompaktion geliefert haben (Goth et al. 2003, Suhr et al. 2006). Weitere Maare wurden infolge der Untersuchungen v.a. mit Hilfe geophysikalischer Methoden entdeckt, die aber alle morphologisch kaum oder nicht in Erscheinung treten. In einigen Aufschlüssen treten Gesteine der Diatremfazies als Zeugen eines phreatomagmatischen Vulkanismus auf. So sind am Sonnenberg bei Waltersdorf (s.o.) und am Eisberg bei Großhennersdorf (s.u.) vulkanische Brekzien zu beobachten, die auf eine initiale Maarphase hinweisen. Eisberg bei Großhennersdorf – ein Diatrem unter einem Schlackenkegel In einem aufgelassenen Steinbruch am Eisberg westlich von Großhennersdorf sind basaltische Gesteine (Nephelinite) im Kontakt zum umgebenden Gestein aufgeschlossen. Der Untergrund wird durch Maare und Phreatomagmatische Initialphasen Als erste Maarstruktur der Oberlausitz war die von Kleinsaubernitz am Olbasee (Abb. 1) bekannt (Suhr & Goth 1996). Hier wurde in einem Tagebau Braunkohle abgebaut, die sich in der Maarsenke in größerer Mächtigkeit gebildet hatte. Im Zuge mo- Abb. 5: Westlicher Teil der Dubrauker Horken. Der bewaldete Höhenrücken bildet den Rest eines nephelinitischen Lavastromes, der durch Reliefumkehr heraus modelliert wurde. Die Lava stammt vom ersten Schlackenkegel, dem sogenannten Älteren Preußenkuppenvulkan. (Foto: O. Tietz). 43 Lausitzer Biotitgranodiorit aufgebaut, der stark fragmentiert und vergrust ist. In diesem alterierten und gestörten Nebengestein sind bis 30 m von der Vulkanstruktur entfernt basaltische (juvenile) Schlackenfetzen akzessorisch anzutreffen. Weiterhin ist im Kontakt zwischen Granodiorit und massigen Nephelinit eine vulkanische Brekzie aufgeschlossen. Sie besteht aus Nebengesteinsfragmenten (Granodiorit) und basaltischen Schlackenlapilli und bomben (vgl. Abb. 6). Die Kontaktzone belegt eine intensive Wechselwirkungen von Schmelze und nassem Sediment (Brekzie). Dadurch kam es zur Fluidisierung des nassen Sediments, Fragmentierung des Magmas und Mischung der beiden Komponenten, d.h. zur Bildung von Peperiten. Der Aufschluss zeigt die phreatomagmatische Initialphase eines Schlackenkegelvulkans (Abb. 6). Die Maarphase wird durch die vulkanische Brekzie (Schlotbrekzie) und die abschließende, vermutlich strombolianische Schlackenkegelphase durch die massigen, gasfreien Nephelinitfördergänge sowie die in der Brekzie zahlreich auftretenden Schlackenlapilli und –bomben belegt. Der dazugehörige vulkanische Aufbau ist auf Grund der Hebung der südlichen Lausitz abgetragen (Tietz & Büchner 2009). Abb. 6: Anschliff einer vulkanischen Brekzie vom Eisberg bei Großhennersdorf, wobei BBasalt (Nephelinit), GR-Granodiorit und BSSchlackenlapilli bedeuten (Foto: O. Tietz). 44 Lavaströme Lavaströme stellen keine eigene Vulkanform dar, sind aber im LVF eine morphologisch wirksame Erscheinung, so am Schafberg bei Baruth (s.o.). In vielen Fällen sind die Vulkane, die die Quelle der Lavaströme darstellten, jedoch abgetragen. Nachfolgend soll ein typisches Beispiel dieser letztgenannten Situation beschrieben werden. Steinberg bei Ostritz – ein gefülltes Flusstal Im ehemaligen Stadtwaldbruch am Steinberg bei Ostritz ist der Rest eines Lavastromes aufgeschlossen. Dieser füllte auf einer Länge von mindestens 650 m ein Flusstal auf. Heute stellt diese Lokalität einen Höhenrücken dar und ist damit ein Paradebeispiel für eine Reliefumkehr. Der Förderschlot des Lavastromes liegt vermutlich östlich oder nördlich des Steinbruches und ist nicht aufgeschlossen. Im Ostteil des Aufschlusses sind vor allem die bis zu 8 cm großen Mantelxenolithe augenscheinlich. Die Säulenklüftung zeichnet im gesamten Steinbruch die Morphologie des aufgefüllten Tales nach und wird im Verlauf des Ausflusses nach Süden immer engständiger. Dabei betragen die Durchmesser der einzelnen Säulen in der Nähe des ehemaligen Kraters ca. 50 bis 70 cm und am Südende des Steinbruches 15 bis 25 cm. Eine Besonderheit der Lokalität stellen die im Lavastrom eingeschlossenen und in einem historischen Foto in Abbildung 7 gezeigten opalisierten Reste von Baumstämmen dar (Donath 1929). Die radialstrahlig angeordneten basaltischen Säulenklüfte um die Holzstämme wurden als „Steinerne Rosen“ bezeichnet. Am liegenden Kontakt am Talboden sind die basaltischen Gesteine intensiv verwittert und zeigen peperitische Strukturen. Sonnenbergvulkanes (s.o.) sind phonolithische Bimsklasten zu beobachten (Abb. 2), die vermutlich einer explosiven plinianischen Phase des Buchbergvulkanes entstammen (Tietz et al. 2011b). Die Abtragung legt innere Bereiche der Domstruktur mit dichtem und dünnplattig absonderndem Phonolith frei. Abb. 7: Historisches Foto von den „Steinernen Rosen“ vom Steinberg bei Ostritz (Archiv privat). Dome Während basaltische Magmen meist Schlackenkegel und Maare, teilweise mit Lavaseen und –strömen, bildeten, entstanden aus den kälteren, differenzierteren und dadurch höher viskosen Schmelzen (Phonolithe, Trachyte) meist Lavadome bzw. Intrusionen. Dabei lassen sich monogenetische Vulkane von komplexen nicht immer eindeutig trennen. Ein Beispiel für einen monogenetischen Domvulkan stellt der Buchberg bei Jonsdorf im Zittauer Gebirge dar. Ein komplexer Vulkan lässt sich an der Lausche bei Waltersdorf beobachten. Lausche bei Waltersdorf – ein Komplexer Vulkan Die Lausche ist mit 793 m ü. d. M. der höchste Berg der Oberlausitz. Die Morphologie der Lausche spiegelt ihren komplexen Aufbau wider. Am Fuß des eigentlichen Berges sind über dem Sandsteinuntergrund Schlackenbrekzien eines basanitischen Schlackenkegels aufgeschlossen, der von einem Lavasee gefüllt wurde, wovon Klippen massigen Basanites zeugen (Büchner et al. in prep.). Eine Änderung der Hangneigung oberhalb dieser Aufschlüsse markiert die Grenze zum Phonolith, der die älteren Einheiten des Schlackenkegels überlagert. Die domförmige Struktur, die sich in den zwiebelschal-ähnlichen Fließgefügen zeigt, lässt eine Interpretation als Domvulkan zu (Büchner et al. in prep.). Buchberg bei Jonsdorf – ein monogenetischer Dom Der Buchberg überragt um ca. 150 m seine Umgebung, ist als rund gewölbter Hügel ausgebildet und wird aus Phonolith aufgebaut. Die auftretenden vulkanischen Gesteine werden von oberkretazischen Sandsteinen unterlagert. In den Gipfelbereichen des Buchberges treten blasige Phonolithe auf (vgl. Abb. 8), die als Lavaschaum der Dachregion eines Lavadomes gedeutet werden können (Büchner et al. in prep.). Im Diatrem des benachbarten Abb. 8: Blasiger Phonolith vom Buchberg bei Jonsdorf stellt die Dachregion eines monogenetischen Lavadoms dar (Foto: O. Tietz). 45 Literaturnachweis Büchner, J. & Tietz, O. (2012): Reconstruction of the Landeskrone Scoria Cone in the Lusatian Volcanic Field, Eastern Germany – Insights on a large sized monogenetic volcano, long-lasting degradation of volcanic edifices and implications for the landscape evolution. – Geomorphology 151-152, 175-187. [doi: 10.1016/j. geomorph.2012.01.027] Büchner, J., Tietz, O., Seifert, W., Gerdes, A. & Linnemann, U. (2011): Age relations, mineral-chemical and isotopic investigations on basaltic gem stone zircons from Eastern Germany. – Mineralogical Magazine 75 (3), 592. Donath, M. 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