Versuch VM 6 (Veterinärmedizin) „Mikroskop“

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Fakultät für Physik und Geowissenschaften
Physikalisches Grundpraktikum
Versuch VM 6 (Veterinärmedizin) „Mikroskop“
Aufgaben
1. Es sind mit einem der beiden Objektive bei jeweils fünf verschiedenen Bildweiten (b) für eine
vorgegebene Gegenstandsgröße G vergrößerte Bilder zu messen und der Abbildungsmaßstäbe ob zu
ermitteln. Stellen Sie ob in Abhängigkeit von b graphisch dar und bestimmen Sie über den Anstieg
der Ausgleichsgeraden die Brennweite des Objektivs.
2. Mit dem Objektiv von Aufgabe 1 ist für einen vorgegebenen Abbildungsmaßstab von ob  5 das
auf einem halbtransparenten Schirm erzeugte Bild einer Lochblende mit Hilfe einer Lupe zu
vergrößern. Es ist die Lupenvergrößerung in der deutlichen Sehweite s0 = 25 cm durch
Vergleichsmessungen zu bestimmen.
3. Es ist mit einem kommerziellen Labormikroskop der Abbildungsmaßstab von zwei Objektiven
durch Vergleich von Maßstäben (Objektmikrometer, Okularstrichplatte) zu bestimmen. Messen Sie
mit dem Mikroskop den Abstand zwischen den Linien eines optischen Gitters.
Literatur
Giese, Werner, Kompendium der Physik für Veterinärmediziner, Ferdinand Verlag, Stuttgart 1997,
Kap. 12.5, 12.6, 12.7.2 (228-231)
U. Haas, Physik für Pharmazeuten und Mediziner, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH
Stuttgart, 6. Auflage, 35.3.2, 35.3.3
Zubehör
Optische Bank, Lichtquelle (blaue oder grüne LED, Light Emitting Diode), Kollimator mit Lochblende
(Durchmesser 3 mm), 2 Objektive in Drehhalterung, Lupe als Okular mit Vergleichsskala in deutlicher
Sehweite, Schirm, Mikroskop mit 2 Objektiven, Objektmikrometer, Okular mit Strichplatte,
Vergleichsskala, Messobjekte
Schwerpunkte zur Vorbereitung
- Strahlengang durch Sammellinse, optische Abbildung, Lupenprinzip
- Abbildungsmaßstab und Abbildungsgleichung, Brechkraft einer Linse
- Brennweitenbestimmung, Gegenstands- und Bildweitenbestimmung
- Definition der Vergrößerung
- Aufbau eines Mikroskops, Strahlengang im Mikroskop
- Vergrößerung (Lupe, Mikroskop)
- Auflösungsvermögen eines Mikroskops
1
Hinweise zu den Grundlagen und zur Versuchsdurchführung
Zum prinzipiellen Verständnis des Sehens gehören grundlegende Kenntnisse über die Entstehung von
Abbildungen durch Linsen. Die Bikonvexlinse entspricht den Augenlinsen von Menschen und Tieren,
wobei Linsenvorderfläche und Linsenrückseite verschieden starke Krümmungen haben. In
medizinisch-optischen Geräten findet man überwiegend Linsenkombinationen, die unterschiedliche
Vergrößerungen und die Beseitigung von Linsenfehlern (Abbildungsfehlern) ermöglichen. In der
medizinischen Praxis finden Endoskopie und Lichtmikroskopie eine breite Anwendung. Ziel dieses
Versuches ist es, das Grundprinzip eines Lichtmikroskops (Hellfeldmikroskop) zu vermitteln.
Neben dem gewöhnlichen Lichtmikroskop als Hellfeldmikroskop können durch eine Reihe von verschiedenen
technisch-optischen Veränderungen weiterführende mikroskopische Beobachtungen ermöglicht werden. Im
Falle eines Hellfeldmikroskops sind z. B. bei histologischen Schnitten sog. Amplitudenobjekte sichtbar, d. h., das
Licht, das den Schnitt durchdringt, wird dabei an verschiedenen Objektstellen unterschiedlich stark geschwächt
und es entstehen mikroskopische Bilder mit Hell-Dunkel-Kontrast. Anders ist es bei Präparaten, welche die
Polarisationsebene oder die Phasenlage der Lichtwelle verändern. Das Polarisationsmikroskop erzeugt auch
von anisotropen Präparaten, wie z. B. Knochenschliffen, kontrastreiche Bilder. In der medizinischen Forschung
sind Zellkulturen unentbehrlich. Lebende Zellen ändern kaum die Amplitude, verschieben aber die Phase der
einfallenden Lichtwellen. Je nach Brechungsindex wird sie an verschiedenen Objektstellen unterschiedlich stark
verschoben. Die Strukturen lebender Zellen sieht man erst im Phasenkontrastmikroskop gut. Hier wird der
Phasenunterschied zwischen nullter Ordnung und gebeugtem Licht durch eine ringförmige Phasenplatte in der
hinteren Brennebene des Objektivs so vergrößert, dass er den Verhältnissen beim Amplitudenobjekt
entspricht, man also einen Hell-Dunkel-Kontrast beobachtet.
Beim Dunkelfeldmikroskop sorgt ein geeigneter Kondensor durch Schrägbeleuchtung des Präparats dafür, dass
kein direktes Licht (nullte Ordnung) ins Objektiv gelangt. Nur an Objektstrukturen gebeugtes Licht gelangt in
das Objektiv. Kleine Strukturen sind dann auf dunklem Hintergrund hell abgebildet und besonders gut sichtbar.
Linsen
Linsen sind Körper, die aus einem lichtbrechenden Stoff (i. a. Glas) bestehen und von zwei meist
kugelförmigen Flächen begrenzt werden. Die Verbindungslinie der Mittelpunkte dieser Flächen wird
als optische Achse bezeichnet. Man unterscheidet zwischen Sammellinsen (Konvexlinsen) und
Zerstreuungslinsen (Konkavlinsen). Optische Linsen werden durch ihre Brennweite f charakterisiert.
Das sind die Abstände der Brennebenen von den Hauptebenen sowohl auf der Gegenstandsseite als
auch auf der Bildseite. Da bei einer Zerstreuungslinse immer ein virtuelles Bild auf der
Gegenstandsseite entsteht, wird ihre Brennweite negativ angegeben. Der reziproke Wert der
Brennweite ist die Brechkraft D = 1/f [Einheit 1 m-1 = 1 Dioptrie (dpt)]. Ist der Abstand der
Hauptebenen h sehr viel kleiner als die Brennweite (h << f), liegen die gegenstands- und die
bildseitige Hauptebene aufeinander, und man kann bei der Bildkonstruktion von einer Hauptebene in
der Mitte der Linse ausgehen. Dieser Fall ist für die im Versuch verwendeten dünnen Linsen gegeben
(Abb. 1).
2
Abb. 1
Schematische Darstellung von
dünnen Linsen durch ihre Hauptebene H
und die Brennpunkte F bzw. F´. Der Abstand
zwischen H und Brennpunkt F bzw. F´ ist
die Brennweite
a) Sammellinse (reelles Bild, umgekehrt,
seitenverkehrt, (1´ ) verkleinert, (2´ )
vergrößert
H
b) Zerstreuungslinse (virtuelles Bild durch
rückwärtige
Strahlenverlängerung
konstruiert, verkleinert, aufrecht
Mit der Änderung der Gegenstandsweite g ändert sich auch der Bildabstand (Bildweite b). Das
Verhältnis von Bild- zu Gegenstandsgröße bezeichnet man als Abbildungsmaßstab  . Mit Hilfe des
B b

G g
Strahlensatzes erhält man

bzw.
G
B
.

f b f
(1b)
1 1 1
  .
f g b
(2)
(1a)
Daraus folgt die Abbildungsgleichung
Mit den Gln.(1a) und (2) ergeben sich die Beziehungen
b  f (1   )
(3)
und

1
g  f 1   .
(4)
 
Den Zusammenhang zwischen der Brennweite einer bikonvexen Linse und der Brechzahl n des
Linsenmaterials sowie den Radien der zwei gekrümmten Flächen R1 und R2 beschreibt die sog.
Linsenmacherformel
 1
1
1 
 ,
 (n  1) 

f
 R1 R2 
(5)
wobei das die Linse umgebende Medium Luft ist (nL  1). Die einfachste Art, einen vergrößerten
Gegenstand zu beobachten, besteht darin, diesen näher an das Auge zu bringen, wodurch das Bild
des Gegenstandes G auf der Netzhaut größer wird. Für das Auge sind deshalb der Sehwinkel und die
scheinbare Objektgröße entscheidend. Die angulare Vergrößerung oder Winkelvergrößerung a
eines optischen Instruments ist durch das Verhältnis des Sehwinkels  ' mit Instrument zu dem
Sehwinkel  ohne Instrument bestimmt. Der Sehwinkel  entsteht, wenn sich der Gegenstand G in
3
der deutlichen oder konventionellen Sehweite s0 befindet, d. h. das Auge ist 250 mm von G entfernt
'
(Abb. 2):
.
(6)
a 

Als laterale Vergrößerung definiert man
tan '
.
(7)
 la 
tan
(a)
(b)
Abb. 2 Zur Definition der Vergrößerung
(a) Sehwinkel ohne Instrument
(b) Sehwinkel mit Instrument
Lupe
Befindet sich bei einer Sammellinse der Gegenstand (Objekt) innerhalb ihrer einfachen Brennweite,
so entsteht ein vergrößertes virtuelles Bild und die Linse wirkt als Lupe, deren Brennweite in der
Regel einige Zentimeter beträgt. Der Strahlengang ist in Abb. 2b für den Fall angegeben, dass sich das
Objekt in der Brennebene der Lupe befindet, d. h. die Gegenstandsweite ist gleich der Brennweite
der Lupe (g = fL) und das Bild entsteht im Unendlichen (Bildweite b = ). Die rückwärtige
Verlängerung der auf das Auge auftreffenden Strahlen ergibt das vergrößerte virtuelle Bild des
Gegenstandes. Das Auge kann in diesem Fall entspannter ohne anstrengendes Akkomodieren
(Fernakkomodation) und damit weniger ermüdend sehen. Die Mikroskopokulare (und auch die
Fernrohrokulare) haben reine Lupenfunktionen. Die Vergrößerung einer Lupe ergibt in diesem Fall
(L,, auch als Normalvergrößerung L,N der Lupe bezeichnet) nach Abb. 2b die Beziehung
 L,N 
tan ' G / f s0
.


tan G / s0 fL
(8)
Mikroskop
Ein Mikroskop ist ein zweistufiges Abbildungssystem und dient zur Vergrößerung in der Nähe
liegender Objekte. Mit einem Objektiv wird ein reelles Zwischenbild eines Objekts erzeugt
entsprechend dem Abbildungsmaßstab ob, das mit einem als Lupe wirkenden Okular (Vergrößerung
ok) betrachtet wird. Den Abstand zwischen den beiden zugewandten Brennpunkten von Objektiv
und Okular nennt man die optische Tubuslänge to des Mikroskops (Abb. 3).
4
Abb. 3
Charakteristische Abstände im
Mikroskop
Demgegenüber setzt sich die mechanische Tubuslänge tm aus der optischen Tubuslänge to, der Brennweite des
Objektives fob und ggf. einem Korrekturabstand lok zusammen: tm= to + fob + lok. Die Größe lok bezeichnet man
auch als Abgleichlänge des Okulars. Die Mittelebene des Objektivs stimmt in guter Näherung mit der unteren
Tubusanlagefläche überein.
Für die Gesamtbrennweite fM des Mikroskops (vereinfacht als Zweilinsen-System betrachtet) gilt:
1
1
1
d
.
(9)



fM fob fok fob fok
Hierin ist d der Linsenabstand mit d = to + fob + fok.
Bezüglich der Vergrößerung des Mikroskops beobachtet man im Fall der Normalvergrößerung (Abb.
4) mit auf Unendlich akkommodiertem Auge das Zwischenbild, das in der Brennebene des Okulars
entsteht.
Abb. 4 Strahlenverlauf im Fall der Normalvergrößerung MN=(b=) eines Mikroskops
Mit der Bildweite b = to + fob für das Zwischenbild BZ ergibt sich für den Abbildungsmaßstab des
Objektivs nach Gl. (3)
t
b
(10)
ob 
1  o .
fob
fob
Für die Normalvergrößerung MN des Mikroskops erhält man
t s
MN  ob okN  o 0 .
fob fok
(11)
Auflösungsvermögen eines Mikroskops
Nach der Theorie der geometrischen Optik sollte es möglich sein, bei genügend großen Tubuslängen
und kleinen Objektivbrennweiten nach Gl. (11) die Vergrößerung beliebig zu erhöhen. Dem
widerspricht jedoch eine Begrenzung des Auflösungsvermögens. Zur Erklärung dieser Erscheinung
benötigt man die wellenoptische Theorie über die Interferenz und Beugung des Lichtes.
5
Abb. 5 Zur wellenoptischen Erklärung des Auflösungsvermögens
Einfallendes Licht wird an den Strukturen des Gegenstands (Objekt G) gebeugt. In der Brennebene
einer Linse (Objektiv O) entsteht durch Interferenz ein Beugungsmuster. Intensitätsmaxima ergeben
sich, wenn alle Teilwellen konstruktiv interferieren, d. h., wenn die Phasendifferenz der Wellen
benachbarter Strukturen (Abstand d) ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge  betragen. Das ist
d sin
für die Bedingung
(12)
 0, 1, 2,...

erfüllt (zwischen G und O ist Luft, n  1 ). Der Beugungswinkel  ist umso größer, je kleiner der
Abstand d wird. Es müssen mindestens die Teilwellen von zwei benachbarten Beugungsordnungen
von der Linse erfasst werden, d. h. der Winkel für die 1. Beugungsordnung darf höchstens gleich dem
objektseitigen Öffnungswinkel sein. Damit gilt für den kleinsten auflösbaren Abstand:

.
(13)
dmin 
sin
Der auflösbare Abstand wird kleiner, wenn der Raum zwischen Objekt und Objektiv durch ein
Medium mit dem Brechungsindex n  1 ausgefüllt wird (Immersionsmittel), da sich dann die
Wellenlänge um den Faktor n verkleinert:
dmin 

n sin


(14)
A
Die Größe A  n sin wird als numerische Apertur des Objektivs bezeichnet und ist in der Regel
für n = 1 auf dem Objektivgehäuse angegeben. Kennt man die numerische Apertur, kann man mit
dem Wert für die mittlere Wellenlänge des Lichtes im sichtbaren Bereich ( = 550 nm) die Größe von
dmin abschätzen.
Versuchsdurchführung
Aufgabe 1: Als Gegenstand (Gegenstandsgröße G) wird eine Lochblende (Durchmesser 3 mm)
verwendet, die mit parallelem blauen (grünem) Licht beleuchtet wird. Das Bild (Bildgröße B) entsteht
auf einem halbtransparenten Schirm, auf dem sich ein Millimeterraster befindet (Abb. 6).
Die Größe des Bildes hängt in charakteristischer Weise nach Gl. (1b) von der Bildweite b (Abstand
zwischen Schirm und Hauptebene des Objektivs) ab. Durch das Ausmessen des vergrößerten
Durchmessers der Lochblende kann man den Abbildungsmaßstab ob = Bobj/G ermitteln. Die Werte
ob sind für 5 verschiedene Bildweiten b zu messen. Mittels einer grafischen Darstellung [b als
Funktion von ob dargestellt] findet man aus dem Anstieg S=b/ob der besten Geraden die
gesuchte Größe fob gemäß Gl. (3).
6
Abb. 6 Optische Bank (Aufgabe 1)
(1) Lichtquelle (blaue oder grüne LED), (2) Kollimator zur Erzeugung von parallelem Licht mit
Lochblende als Gegenstand (G = 3 mm Durchmesser) und dünnem Draht zur besseren
Scharfeinstellung, (3) Drehhalterung mit zwei Objektiven (A und B), (4) transparenter Schirm, Bobj Bild der Lochblende auf dem Schirm mit Millimeterraster
Die Zeiger sind in der Mitte der Zeiss-Reiter montiert. Bei der Messung der Gegenstands- bzw.
der Bildweite sind die in der Abbildung angegebenen Korrekturabstände zu berücksichtigen.
Aufgabe 2: Der Aufbau der optischen Bank erfolgt analog zu Aufgabe 1. Zusätzlich wird eine Lupe als
Okularlinse so angeordnet, dass sich das durch das Objektiv vergrößerte Bild der Lochblende (ob  5,
Zwischenbild BZB  15mm) in der Brennweite der Lupe befindet.
Abb. 7 Optische Bank für Aufgabe 2 (Draufsicht)
(1) Lichtquelle (blaue oder grüne LED), (2) Kollimator zur Erzeugung von parallelem Licht mit Lochblende (3
mm Durchmesser) und dünnem Draht zur besseren Scharfeinstellung, (3) Drehhalterung mit zwei Objektiven
(A und B), (4) Schirm (halbtransparent mit Millimeterraster), (5) Lupe (Okular), S Vergleichsskala.
7
Das durch die Lupe vergrößerte (virtuelle) Bild kann nicht auf einem Schirm abgebildet und
ausgemessen werden. Zur Bestimmung der Vergrößerung des durch das Objektiv erzeugten Bildes
der Lochblende (Zwischenbild BZB  15 mm) auf dem transparenten Schirm mit Hilfe einer Lupe
(Okular) werden mit beiden Augen (gleichzeitig) sowohl das vergrößerte Zwischenbild (Abstand
zwischen Zwischenbild und Lupe ist gleich der Brennweite der Lupe, Normalvergrößerung) als auch
eine Vergleichsskala S (Millimetereinteilung) betrachtet, die sich 250 mm entfernt vom Auge
befindet (Abb.7).
Sieht man durch geeignete Einstellung der Augen beide Bilder scharf, so ist das die Vergleichsskala
beobachtende Auge auf die Entfernung von 250 mm akkommodiert. Durch Größenvergleich
geeigneter Skalenabschnitte (xZB, xref; Einheit mm) ist dann die Bestimmung der Vergrößerung der
Lupe möglich:
x (mm)
.
(15)
L,N  ref
xZB (mm)
Der Größenvergleich ist mehrmals durchzuführen und als Ergebnis wird der Mittelwert angegeben.
Aufgabe 3: Die Bestimmung des Abbildungsmaßstabs von Objektiven ob in kommerziellen
Mikroskopen erfolgt im Allgemeinen durch Vergleichsmessungen. Dabei wird das vergrößerte Bild
(Zwischenbild) eines Objektmikrometers mit der Skala einer sog. Okularstrichplatte
(Okularmikrometer) verglichen. Das Objektmikrometer besteht aus einer Glasplatte, auf der sich eine
2 mm lange Skala mit 0,01mm-Einteilung befindet. Die Okularstrichplatte mit einer 5 mm langen
Skala und einer Unterteilung in 200 Teilstriche ist in der Brennebene des Okulars befestigt, in der
auch das Zwischenbild beobachtet wird. Die beiden Skalen werden bei geeigneter
Mikroskopeinstellung scharf abgebildet, so dass der direkte visuelle Vergleich von Skalenabschnitten
des Zwischenbildes (dob) und der Skala der Okularstrichplatte in der Zwischenbildebene (dok) und
damit die Bestimmung von ob möglich ist: ob= dok / dob. Die Vergleichsmessungen sind für beide
Objektive jeweils fünfmal zu wiederholen und als Ergebnis sind die Mittelwerte für ob anzugeben.
Abb. 8
Beispiel für den Vergleich zwischen Okularmikrometerskala einer
Okularstrichplatte und des vergrößerten Zwischenbildes der Skala eines
Objektmikrometers.
Die vergrößerte Skala des Objektmikrometers (Zwischenbild) liegt bei der
Beobachtung (Scharfeinstellung) mit dem Okular in einer Ebene. Man erkennt,
dass bei einer 0,01mm-Einteilung des Objektmikrometers und bei einer
0,025mm-Einteilung der Okularstrichplatte der Abbildungsmaßstab des
Objektivs etwa 6,3 beträgt [ob = dok/ dob =(25x0,025mm)/(10x0,01mm) =6,25].
Eine einfache Art der direkten (visuellen) Bestimmung der Vergrößerung eines Mikroskops besteht
darin, eine Vergleichsskala mit einem Auge zu beobachten, während das andere Auge das durch das
Mikroskop vergrößerte Bild des Objektmikrometers sieht. Wichtig dabei ist, dass das Auge, das die
Vergleichsskala abbilden soll, sich im Abstand der deutlichen Sehweite befindet (analog zu Aufgabe
2). Bei einiger Übung kann man die vergrößerte Skala des Objektmikrometers mit der mm-Teilung
der Vergleichsskala in Deckung bringen und geeignete Strichabstände (cob, cref) miteinander
vergleichen. Mit M,N=cref / cob ergibt sich die Gesamtvergrößerung des Mikroskops. Diese Messungen
sollen für eine Objektivlinse mindestens fünfmal durchgeführt werden. Es ist der Mittelwert für M,N
8
als Ergebnis anzugeben. Mit den nun bekannten Vergrößerungen ist die Messung des Linienabstands
eines optischen Gitters möglich.
Zur Messung des Abstandes zwischen den Linien eines optischen Strichgitters sind die Abstände für
5, 10 und 15 Linien mit der Okularstrichplatte bei Wahl eines Objektivs zu messen. Es ist der
Mittelwert für den Abstand zwischen zwei benachbarten hellen bzw. dunklen Linien anzugeben.
Zur Erfassung der Messwerte sind die vorgefertigten Tabellen auf den Seiten 8 und 9 zu verwenden.
Am Ende des Protokolls sind alle Ergebnisse in einer Zusammenfassung übersichtlich darzustellen.
Aufgabe 1: Abbildungsmaßstab einer Objektivlinse ob in Abhängigkeit von der Bildweite b
Objektiv : ________ Gegenstandsgröße G = 3 mm
Nr. der Messung
1
2
3
4
5
Position Bild: xB (mm)
Position Objektivlinse: xob (mm)
Bildweite: b (mm)
Bildgröße: Bob (mm)
ob = Bob/G
Aufgabe 2: Normalvergrößerung einer Lupe (Okularlinse), s0 = 250 mm
Objektiv: __________
Nr. der Messung
1
2
Gegenstandsgröße G (xZB / mm)
Bildgröße B (xref / mm)
Vergrößerung L,N = xref / xZB
Mittelwert  L,N 
9
3
4
5
Aufgabe 3: Linearer Abbildungsmaßstab eines Mikroskops ob,M
,
Okular:
x
Objektiv : ________
Nr. der Messung
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
dob (mm)
dok (mm)
ob,M = dok / dob
Mittelwert ob,M 
Objektiv : ________
Nr. der Messung
dob (mm)
dok (mm)
ob,M = dok / dob
Mittelwert ob,M 
Linienabstand aG eines optischen Strichgitters (Abstand zwischen dunklen bzw. hellen Linien)
Nr. der Messung
Zahl der Linien
1
2
3
5
10
15
dok, i / mm
dok,i /  ob,M (µm)
Mittelwert für den Linienabstand aG 
Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse
10
µm
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