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BENEWIRKT
BEI SELBSTBEWUSSTEN
ARCHITEKTEN.
Büro als Lebensraum, gegliedert in unterschiedliche Zonen und Bereiche. Räumlich flexibel und mit offenen Strukturen –
anregend, vielfältig und facettenreich.
Gemeinsam mit Kunden und Partnern
gestaltet Bene Bürolandschaften, die den
Mitarbeitern ein ideales Arbeitsumfeld
bieten. So wird Büro zum Managementinstrument und zum Erfolgsfaktor von
Unternehmen. Diese Überzeugung teilen
auch Thomas Lechner und sein Team
von LP architektur. www.bene.com
architekturjournal
wettbewerbe
das magazin für baukultur
36. Jahrgang
Juli/ August 2012
€ 17,–
P.b.b. GZ10Z038461M - Verlagspostamt 1110 Wien
Schule Nanterre, Feichtinger Architectes
3 / 2012
304
www.wettbewerbe.cc
Immer umstritten – immer gelobt
Das tiefgründige Wettbewerbs(un)wesen
Medienzentrum Musikuniversität, Wien
WasserWunderWelt Krimml, Salzburg
BG / BRG Christian Doppler, Salzburg
Menschen
Architektur-Löwe für Vieira
Foto: Wikimedia Commons/Manuel de Sousa
Der portugiesische Architekt Alvaro Siza Vieira erhält
am 29. August den Goldenen Löwen der ArchitekturBiennale von Venedig für sein Lebenswerk überreicht.
Vieira, der am 25. Juni 1933 in Matosinhos, Portugal,
geboren wurde und in Porto lebt, gilt als einer der
wichtigsten zeitgenössischen Architekten in Europa. Die
Biennale würdigt vor allem die Experimentierfreude des
portugiesischen Hauptvertreters der Moderne, „dem es
gelingt, mit extremen geometrischen Formen Gebäude
von großer Strenge zu schaffen“, so die Jury. Kaum ein
anderer zeitgenössischer Architekt habe wie er konsequente Präsenz in seinem Wirkungsfeld gezeigt.
Univ.-Prof. Arch. DI Günther
Domenig ist am 15. Juni 2012
verstorben. Er war für uns nicht
nur ein Geschäftspartner sondern Freund und großer Lehrmeister.
1981 war ich sein erster Diplomand und wurde, nach der Trennung von seinem langjährigen
Kompagnon Eilfried Huth, von
Domenig gerufen – es galt damals das Büro neu aufzubauen.
Ich war 6 Jahre lang Mitarbeiter
und 20 Jahre geschäftsführender Partner. Günther Domenig war wie besessen auf der Suche ungewöhnliche
Wege der Architektur zu verfolgen, kannte keine Kompromisse, seine Umgangsformen waren zeitweise sehr
emotional. Er brauchte den Kampf mit den Bauherren,
den Behörden und den Mitarbeitern, es war ein immanenter Kampf mit sich selbst. Er verfolgte stets die Absicht Architektur als Sprache besser verstehen zu lernen,
sprach selbst von der Notwendigkeit „neuer Ideen“ und
setzte eine große Radikalität an den Tag.
Ab 1986 war ich Partner des Büros, das zunehmend
mehr Mitarbeiter bekam. Mit der Gründung der ArchitekturConsult ZT GmbH 1998 strukturierten wir das Büro
neu, gemeinsam mit Arch. DI Herfried Peyker.
2006 zog sich Günther Domenig aus den großen Arbeitsgemeinschaften zurück, er arbeitete bis zum letzten Tag in kleinerer Formation im Büro Domenig/Wallner und wandte sich vor allem der Fertigstellung des
Steinhauses zu. Seine Architektur hat uns alle geprägt,
die gemeinsam verwirklichten Bauten sind zahlreich.
Arch. DI Hermann Eisenköck
Meine Entscheidung:
Bewusst bauen mit StoFassadendämmsystemen.
Eine Sto-Fassade ist mehr als das Gesicht eines Hauses. Sie beeindruckt
auf den ersten Blick durch Ästhetik
und weckt Lust auf mehr. Wer aber
ihre inneren Werte kennt, weiß, was
perfekte Fassaden ausmacht: TopQualität, innovative Technologien,
perfekte Abstimmung von Systemen
und Zubehör, erstklassige Beratung
und umfassender Service. An meine
Fassade kommt nur Sto – das Beste.
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1
wettbewerbe 304
Foto: Christian Jungwirth
Günther Domenig gestorben
Positionen
© synn architekten
synn architekten
© synn architekten
Bettina Krauk
Michael Neumann
Unlängst bei einem Fest: „Und, macht´s ihr auch beim
Wettbewerb mit?“ „Ja, es ist ein Thema, bei dem man als
Architekt ein Statement abgeben MUSS, und wir geben
diesmal nur Skizzen ab“. Diese „Nur-Skizzen“ sind dann
auch „nur“ 188 Stunden geworden, die niedrig kalkuliert
15.000 Euro bedeuten. Das war die erste Stufe des Wettbewerbs. Die zweite Stufe, die natürlich jeder erreichen
will, ist ungleich mehr Aufwand, und alle versuchen sich
mit Layout und Renderings voneinander abzuheben,
um nicht zu sagen, zu übertrumpfen.
In gewisser Weise wirkt es mehr und mehr, als würde unser Idealismus ausgenutzt. Es scheint eine Veränderung
im Wettbewerbswesen hin zu offenen EU-weiten Ideenwettbewerben ohne Aussicht auf weitere Beauftragung
zu geben, Wettbewerbe werden wiederholt, weil sie
nicht das „richtige“ Ergebnis gebracht haben. Neu sind
auch Bewerbungsverfahren, in denen ein Umsatz nachgewiesen werden muss, der gerade mal von einigen
wenigen Büros in Österreich erreicht wird. Haben Umsatz und die Zeitspanne der im Büro tätigen Mitarbeiter
wirklich etwas mit der architektonischen und/oder wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu tun? Wettbewerbe als
Entscheidungsfindungsprozess für Größe und Finanzierbarkeit eines Projektes zu verwenden oder zu schauen
„was geht“, ist sicherlich der falsche Weg!
Das Preisgeld steht oft in keinem Verhältnis zum Aufwand der Teilnehmer, oft ist nicht klar, ob das Projekt
überhaupt gebaut wird, da unter Umständen weder
Finanzierung noch politische Umsetzbarkeit gesichert
sind. Oft scheint der einzige Zweck der Auslober zu
sein, günstig zu möglichst vielen Ideen zu kommen. Wir
verschenken sozusagen unsere Hauptleistung, die Idee,
meist ohne jegliche Verpflichtung der Auslober zur Beauftragung. Das spiegelt leider auch die Wertschätzung
der Architekten gegenüber der eigenen Leistung wider.
Es gehören immer zwei Seiten dazu, und wir machen
eben auch mit.
Und doch sind Wettbewerbe bei einem vertretbaren
Aufwand gut und wichtig – für die Qualität der Lösung,
um sich an andere Bauaufgaben heranzuarbeiten, um
als junges Büro eine Chance zu bekommen, um (international) wahr genommen zu werden oder einfach
um seine Meinung, sein Statement darzulegen. Das
geht eben auch mit einfachen Skizzen und auf einem
Blatt, vielleicht in einem mehrstufigen Verfahren mit
angemessenen Preisgeldern! Und es geht auch nur mit
einer kompetenten, gut geführten Jury, die im Interesse
des Projekts gemeinsam mit dem Auslober agiert und
unterscheiden kann zwischen einem gutem Layout und
einem guten Projekt.
Kärntner Landesbaupreis 2012
Ausschreibung
Das Land Kärnten, vertreten durch die Landesregierung
und das Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 7
– Kompetenzzentrum Wirtschaftsrecht und Infrastruktur
UAbt. Landeshochbau, lädt zur Teilnahme an der Bewerbung um den Kärntner Landes­baupreis 2012 ein.
2
wettbewerbe 304
Weitere Informationen
http://www.ktn.gv.at/42109_
DE-ktn.gv.at-THEMEN.?detail=143
Der Kärntner Landesbaupreis wird jedes Jahr ausgeschrieben und ist eine Auszeichnung für beispielhaftes
Bauen in Kärnten. Durch den Kärntner Landesbaupreis
werden herausragende Bauwerke gewürdigt, bei denen der baukünstlerische Raum, seine städtebauliche
Beziehung, die Planung, die Funktion, die Verwendung
zeitgemäßer Baustoffe und deren Verarbeitung, die
sinnvolle Energieverwendung sowie Fragen des Umweltschutzes vorbildlich berücksichtigt sind.
Sollten in Ihrem Bereich Bauwerke, deren Fertigstellung
nicht länger als drei Jahre zurückliegen, errichtet worden sein, so haben Sie die Möglichkeit, am Kärntner
Landesbaupreis 2012 teilzunehmen. Bereits eingereichte Projekte können bei der Bewerbung nicht berücksichtigt werden.
Für die Bewerbung ist ein formloser Antrag mit den
wichtigsten zur Projektbeurteilung erforderlichen Unterlagen bis Montag, 24. September 2012, beim Amt der
Kärntner Landesregierung, Abteilung 7 – Kompetenzzentrum – Wirtschaftsrecht und Infrastruktur – UAbt.
Landeshochbau, Mießtaler Straße 1, 9021 Klagenfurt am
Wörthersee, einzureichen.
Positionen
Bettina Brunner,
x architekten
Foto: beigestellt
Knauf
macht die
Konferenz?
Max Nirnberger, Bettina Brunner, Lorenz Prommegger
David Birgmann, Rainer Kasik
Der Architekturwettbewerb soll selbstbewusster auftreten und muss aus dem Status eines Bittstellers heraus
– er ist das einzige Instrument zur Durchführung eines
objektiven Vergabeverfahrens für Architekturplanungsleistungen. Oft scheint es, dass die großen Brummer
dieses Landes anders und woanders entschieden
werden, aber um die Architektenmeute zu beruhigen,
werden kleine Happen in Form von Wettbewerben
großmütig ausgeteilt. Es muss in dem sonst so korrupten Österreich möglich sein, den Wettbewerb für ALLE
Bauaufgaben zu etablieren, auch für Ingenieurleistungen, wo bis jetzt nur das Billigstbieterprinzip regiert. Im
Sinne eines fairen Wettkampfes muss die Qualität des
Projektes im Vordergrund stehen, ohne Wenn und Aber.
Läufer gibt es ja genug, Sie stehen schon in den Startlöchern, nur keiner kann vom Laufen alleine leben.
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3
wettbewerbe 304
Es fällt schwer, eine objektive Beziehung zum Wettbewerbswesen zu finden, es drängt sich der Vergleich mit
dem Marathonlaufen auf. Als sportliche Meisterleistung
führt sie nur selten zum Erfolg. Man muss viel gelaufen
sein, um vorne dabei sein zu können. Aber wenn es
geschafft ist, reicht der Adrenalinausstoß so weit, dass
man leider wieder genug Kräfte für das nächste Verfahren hat. Uns ist keine andere Berufsgruppe bekannt, die
sich beim Bemühen um Aufträge derart verausgabt und
dabei solch einen enormen Beitrag für die Gesellschaft
und die Kultur eines Landes leistet. Jedes Projekt ist ein
Forschungsbeitrag für sich und fordert den Teilnehmer
auf, sich laufend weiterzuentwickeln und dazuzulernen.
Unsere größten Feinde im Wettbewerbswesen sind
Zeit, Geld und unfaire Bedingungen. Wir schaffen es
ganz leicht, bis zum bitteren Ende, ganz knapp doch
nicht fertig zu werden. Ebenso ist es ein Leichtes, für ein
Verfahren an die 500 Stunden, ein halbes Vermögen an
Arbeitsleistung aufzuwenden, die wahrscheinlich in 29
von 30 Fällen nicht zum Erfolg führt. Umso wichtiger ist
es, ordentliche Ausschreibungen, faire Wettbewerbsbedingungen, objektive Vorprüfungen und ausgezeichnete Preisgerichte vorzufinden. Die Jury hat die größte
Verantwortung einer ganzen Berufsgruppe gegenüber,
dem Wahnsinn ein faires Reglement gegenüberzustellen. Ausschreibungen müssen von jenen gemacht sein,
die sich auskennen und wissen was wichtig ist, Vorprüfungsberichte müssen gewissenhaft, prägnant und eindeutig der Jury als Hilfestellung vorgelegt werden. Der
Wettbewerbssieger gehört auf Händen getragen und
respektiert, bis er das Projekt realisiert hat.
Impressum
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
Das Wesen oder Unwesen eines Architekturwettbewerbs bietet
schier unendliche Möglichkeiten der Debatte. Schon in unserer
Jubiläumsausgabe anlässlich des 35. Geburtstags des Architekturjournals wettbewerbe haben wir diesem Thema sowie
Kritikern und Befürwortern des Wettbewerbs breiten Raum
eingeräumt. Ilse Huber geht in ihrem Leitartikel auch in dieser
Ausgabe der Frage nach, warum Architekturschaffende eigentlich so viel Zeit, Kraft und Emotion in diesen Prozess stecken, bei
dem oft kein Auftrag und noch öfter nicht einmal eine angemessene Aufwandsentschädigung
herausschauen.
wettbewerbe 304
4
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Bohmann Druck und
Verlag GmbH & Co. KG., Leberstraße 122, A-1110 Wien •
Chefredaktion: Roland Kanfer, T: +43-1-740 95-559
[email protected] •
Redaktionsleitung: DI Margarete Schwarz, T: +43-1-740 95-557
[email protected] •
Administration, Anzeigen: Michaela Kern, T: +43-1-740 95-556
[email protected] •
Mediaberatung: Mag. Thomas Parger, T: +43-676-91 97 010
[email protected] •
Vertriebsleitung: Angelika Stola, T: +43-1-740 95-462
[email protected] •
Postanschrift: Leberstraße 122, A-1110 Wien, T: +43-1-740 95-0
F: +43-1-740 95-183, [email protected],
www.wettbewerbe.cc •
Grafik und Repro: Dietmar Mantler, A-1220 Wien,
T: +43-1-890 36 40, [email protected] •
Druck: Donau Forum Druck GesmbH, A-1230 Wien •
Druckauflage: 5.000 Stück •
Bankverbindung: UniCredit Bank Austria, BLZ 12000,
Kto.-Nr. 653 092 700, ATU: 10940909 •
Urheberrecht: Es wird keine Haftung für etwaige Beschädigungen oder Verluste der zur Verfügung gestellten Unterlagen
übernommen. Die Retournierung der Unterlagen erfolgt nur auf
ausdrückliche Anforderung. Die drucktechnische Wiedergabe ist
von der Qualität der übermittelten Unterlagen abhängig. Mit der
Einsendung von Manuskripten und Bildmaterial erklärt sich der/
die Autor/in einverstanden, dass diese vollständig oder teilweise
in der Zeitschrift wettbewerbe publiziert werden. Ebenso stimmt
er/sie der Verwertung im Wege der digitalen Vervielfältigung und
Verbreitung über Offline- oder Online-Produktionen zu. Falls eine
Vergütung vereinbart wurde, deckt diese die genannten Verwertungsformen ab. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages gestattet. Die in den Beiträgen
vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbedingt mit
denen des Verlages identisch. •
Zum Zwecke einer leichteren Lesbarkeit der Texte wird auf eine
geschlechterspezifische Schreibweise verzichtet. •
Dass sie es sich dann doch nicht nehmen lassen, zeigt die Teilnahme am ersten Bauträgerwettbewerb für sechs Bauplätze in dem neuen Wiener Stadtteil Aspern, der im Mai abgeschlossen
wurde. Es ging dabei um 760 geförderte Wohneinheiten und 300 Studentenplätze. 17 Projekte
wurden eingereicht.
Drei Projekte auf drei Bauplätzen wurden sofort zur Realisierung freigegeben: 204 Wohnungen
errichtet der Bauträger EBG gemeinsam mit Berger + Parkkinen Architekten und querkraft
architekten. 124 Wohnungen auf zwei Bauplätzen kommen vom Bauträger Arwag/ Migra, geplant von Baumschlager Hutter Partners und SMAC Smart Architectural Concepts. Ein Bauplatz
ist für Baugruppen reserviert. Im Rahmen des zweistufigen Bewerbungsverfahrens wurden die
Gruppen Pegasus, LiSA, JAspern, B.R.O.T sowie Seestern Aspern ausgewählt.
Die Beiträge für einen weiteren Bauplatz werden im August 2012 von der Jury erneut
bewertet. Das Siegerprojekt
wird somit voraussichtlich
Anfang September 2012
feststehen. Um das Gesamtprojekt nicht in Einzelteile zu
zerpflücken, werden wir in der
nächsten Ausgabe wie gewohnt alle Beiträge gemeinsam ausführlich und neutral
Bauteil EBG
dokumentieren.
Mit den Wettbewerben für die Umgestaltung der WasserWunderWelt Krimml zu einem „Wasserfallzentrum“, für ein Medienzentrum an der Wiener Kunst- und Musikuniversität und für die
Erweiterung des Christian-Doppler-Gymnasiums in Salzburg gehen wir in den Sommer.
Aber nicht, ohne Ihnen auch ein großes fertig gestelltes Projekt vorzustellen: Die Bebauung mit
600 Wohnungen auf den ehemaligen Bombardier-Gründen in Wien-Floridsdorf ist abgeschlossen. gerner°gerner plus architects, königlarch architekten und Werner Neuwirth haben unterschiedliche, im Ensemble dennoch harmonische Entwürfe realisiert.
Das Thema Schutz vor sommerlicher Überwärmung im Gebäudebereich wird angesichts häufiger werdender Tage mit mehr als 30° im Wortsinn immer brennender. Diesem Thema widmet
sich folglich ein Beitrag in dieser Ausgabe des Architekturjournals wettbewerbe.
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen
Roland Kanfer . Chefredakteur
Inhalt
Menschen
1
Positionen
2
Impressum, Editorial 4
Immer umstritten – immer gelobt.
Das tiefgründige Wettbewerbs(un)wesen in der Architektur
6
Forum Neues Bauen
Smart City Wien – Towards a sustainable Development of the City /
Massive Baustoffe: Favorit bei Sicherheit und Wohnqualität im Eigenheim
Berichte
17
Campus WU Wien / Dinge. Schlicht & einfach. Ausstellung / Architekturmodelle
Peter Zumthor. Ausstellung / Álvaro Siza. Ausstellung / European Prize for Urban
Public Space 2012 / Werkbundsiedlung Wien 1932. Ausstellung / Erkundungen
islamischer Glaubensräume. Ausstellung / Designers’ Saturday 2012 / Topos
Landscape Award 2012 / Das Architekturmodell. Ausstellung / Marburg – Maribor.
Ein Stadtpanorama. Ausstellung / Terunobu Fujimori. Architekt. Ausstellung / Kubus oder Kuppel – Moscheen. Ausstellung / Architekturpreis Burgenland 2012 /
Karl Kupsky-Preis 2012 / Stadtgalerie Salzburg / Lehr- und Forschungszentrum
für Gartenbau Schönbrunn, Wien 13 / One Ocean – Themenpavillon für die EXPO
2012, Yeosu, Süd-Korea / Schulgruppe Lucie Aubrac, Nanterre, Frankreich /
Medienzentrum für die Universität für Musik und Darstellende Kunst, Wien 3. Wettbewerb / DETAIL Stipendium. Ausschreibung
Wettbewerbe
WasserWunderWelt Krimml, Salzburg BG / BRG Christian Doppler, Salzburg
53
54
60
Realisierung
Wohnhausanlage Satzingerweg 8a und 10, Bombardier-Gründe, Wien 21
bomb – Wohnbau Satzingerweg 8, Bombardier-Gründe, Wien 21 Wohnbebauung Donaufelder Straße 73, Bombardier-Gründe, Wien 21 Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol
69
72
76
80
84
Innovationen
89
Rautendach von Unger Stahlbau. Symbol für Mobilität der Zukunft / Neues Hochleistungsdämmsystem für den Innenraum / Betreubares Wohnen in Ernsthofen,
Niederösterreich / Natürliche und unbrennbare Blaswolle / Hier spricht man
Magenta. BIPA Bürogebäude Wiener Neudorf – ein Referenzprojekt von Bene /
Massiv im Verbund / Energieausweise mit dem Baustoff PLUS / Das Gebäude als
Energielieferant. RENEXPO® 2012
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9
5
wettbewerbe 304
Leitartikel
Leitartikel
Immer umstritten – immer gelobt
Das tiefgründige Wettbewerbs(un)wesen
in der Architektur
Ilse Huber
Das Wiener Rathaus im Jahr 1882.
Das Wiener Rathaus steht seit 140 Jahren. Es dominiert
den Platz vor und hinter ihm und ist das Produkt eines
internationalen Wettbewerbs. Sein Gewinner, der Kölner
Architekt Friedrich von Schmidt, mag mit der Prämierung seines Entwurfs wohl nur anfänglich glücklich gewesen sein. Denn obwohl das neugotische Gebäude als
eines der ersten Profanbauten in diesem Stil tatsächlich
errichtet worden ist, brachte ihm der Sieg viel Zores ein.
wettbewerbe 304
6
Ehrengrab und Platzbenennung
1868 ließ Kaiser Franz Joseph einen internationalen
Architekturwettbewerb zur Verbauung des Glacis
ausschreiben – die Wiener Ringstraße entstand. Gleichzeitig suchte der Wiener Bürgermeister Cajetan Felder
ebenfalls über einen internationalen Wettbewerb Ideen
für den Neubau des Rathauses (das Alte Rathaus in der
Wipplingerstraße war zu klein geworden, schließlich kamen zu der Zeit etliche Vorstädte zur Gemeinde Wien),
die ihm Friedrich von Schmidt lieferte.
Schmidts Freude über den Sieg dauerte nicht lange –
da begannen die Änderungen: Nicht wie ursprünglich
geplant dem buschigen Stadtpark gegenüber sollte das
Neue Rathaus stehen, sondern auf Wunsch des Wiener
Bürgermeisters auf der so genannten Flegelwiese, dem
ehemaligen Exerzierplatz des Josefstädter Glacis. Vier
Jahre später, 1872, erfolgte dann die Grundsteinlegung
des Rathauses, dessen Bau zehn Jahre dauerte. Und
selbst nach Fertigstellung waren die Reaktionen für
Friedrich von Schmidt alles andere als erfreulich: „Gotische Beamtenburg“ war noch das Glimpflichste. Trotz
aller Schikanen erhielt der Schöpfer nach seinem Tod ein
Ehrengrab der Stadt Wien und einen Platz mit seinem
Namen. An seinem architektonischen Hauptwerk kommt
kein Reise-, Fremden- und Architekturführer vorbei.
Heute wie damals – dicke Haut gefragt
Für die Nachwelt hat sich das Bild des prämierten Baues
eingeprägt und es ist ein Glück, dass das Gebäude
überhaupt noch steht. Dieses Los widerfährt nicht allen
Wettbewerbssiegern. Berühmtestes Beispiel eines „Abriss-Siegers“ ist der Stuttgarter Hauptbahnhof. 1911 ging
Paul Bonatz’ Entwurf noch als Sieger eines Wettbewerbs
hervor, doch 100 Jahr später fielen die Seitentrakte der
Spitzhacke zum Opfer. Das hat der Architekt wenigstens
persönlich nicht mehr miterleben müssen.
Was vor hundert Jahren Architekten beschäftigte, ist
heute nicht anders. Man muss eine dicke Haut haben,
um nicht nur den Einreichprozess zum Wettbewerb
durchzustehen, sondern auch dessen Nachwehen.
Denn eine Wettbewerbsteilnahme zehrt und selbst ein
Gewinn heißt noch lange nichts.
„Es ist ein Beginn, ein erster Schritt zur möglichen Realisierung“, sagt der in Wien arbeitende Architekt Boris
Podrecca. Selbst seine internationale Tätigkeit führt ihn
und sein Büro an die Grenzen der Machbarkeit. Denn
ein Büro braucht die Ressourcen, um an Wettbewerben
überhaupt teilnehmen zu können. Das betrifft finanzielle, zeitliche und menschliche Kapazitäten.
Freude, Ernüchterung, Unbehagen
Selbst für etablierte Ateliers wie jenes von Podrecca
ist es immer wieder eine Herausforderung, Ideen zu
Foto: beigestellt
Neugestaltung Nationalratssaal, Gewinner Andreas Heidl, (sh. wettbewerbe 273/274)
Foto: Bernhard Otepka
Boris Podrecca
Partner statt Konkurrenten
Auf den Ablauf eines neuen Konzepts bei der Planung
ist sie jetzt schon gespannt. Es geht um das Hearingverfahren zum Eislaufverein in Wien 3. „Aus allen Beiträgen
soll eine gemeinsame Lösung kreiert werden. Die Teilnehmer agieren nicht als Ideen-Konkurrenten, sondern
als Partner.“ Wie es allerdings dann mit der Urheberschaft eines Vorschlages aussieht, ist noch nicht geklärt.
Vordringlichster Wunsch der Planerin, die in großen wie
auch in kleinen Maßstäben arbeitet: „Die RasenmäherRichtlinien kehren alle Bauaufgaben über einen Kamm,
lassen keinen Spielraum mehr für lokale Lösungen und
verengen die Vorstellungskraft.“
Insbesondere die Wärmedämmvorschriften im geförderten Wohnbau beanstandet die gebürtige Oberösterreicherin: „ Es gibt ja andere Möglichkeiten ökologisch
zu bauen als die Häuser nur einzupacken und dicht zu
machen.“ Ganz abgesehen vom Sondermüll, der dabei
anfällt – auch das wäre ein Thema für einen Wettbewerb: Welcher Entwurf hinterlässt keinen Dreck?
Architekten möchten Respekt vor ihrer Leistung
Ganz ähnlich argumentiert auch Anna Popelka vom
Architekturbüro PPAG. Sie wünscht sich Offenheit, auch
hinsichtlich der Auftraggeber. So suchte das Naturhistorische Museum im Jahr 2011 Vorschläge zur Umgestaltung des Eingangsbereiches. Direktor Christian Köberl
trat an sie heran und führte über seine Vorstellungen
Gespräche mit ihr.
▲
Regina Freimüller-Söllinger
konzipieren und sie mit der Wirklichkeit in Einklang
zu bringen. Planen lässt sich vieles, nur der berufliche
Alltag geht mitunter gar nicht geplante Wege. Das
musste auch das Büro Heidl aus Linz erfahren, als es
im Jahr 2008 den Wettbewerb zur Neugestaltung des
Plenarsaales des österreichischen Parlaments gewann.
Die Freude über das prominente Projekt war groß, die
darauffolgende Ernüchterung allerdings noch größer.
Denn mitten im Detail-Planungsprozess änderten sich
die Dinge. Boris Podrecca war damals Juryvorsitzender,
für ihn bleibt ein „gewisses Unbehagen zurück“, wie
er es ausdrückt: „Es wurde viel Zeit und Geld verloren.“
Nicht zuletzt deswegen, weil seiner Meinung nach das
ausgegebene Raumbuch, also die Ausschreibungsunterlagen, einen gewissen Interpretationsspielraum
offen ließ. Dass dann auch noch viele andere Probleme
wie ein undichtes Dach hinzukamen, verschärfte die
Situation. Die Umgestaltung des Plenarsaales war nur
mehr eine Nebensächlichkeit, eine Gesamtsanierung
steht jetzt an. Und diese Generalplanung soll international ausgeschrieben werden, die Formulierungen vom
Rechnungshof geprüft und die Maßnahmen dann später von demselben kontrolliert werden. Ob da noch der
Entwurf vom Büro Heidl umgesetzt wird, ist fraglich.
Fix ist jedoch, dass es einen Juror Boris Podrecca für diesen Wettbewerb sicher nicht geben wird: „Ich habe den
Juryvorsitz abgelehnt, weil völlig neue Projekte anders
zu bewerten sein werden. Das ganze Verfahren verlangt
nach einer neuen Optik.“ Hinzu kommt, dass just in dem
Jahr, als der Nationalrats-Sitzungssaal umgestaltet hätte
werden sollen, die Finanzkrise ihren ersten Höhepunkt
erlebte und die Bundesregierung das Sparen propagierte. „Seither ist der Markt kleiner geworden, aber der
Druck der Interessengruppen um so stärker“, bemerkt
Boris Podrecca.
Einengende Richtlinien
„Ich nehme an keinem offenen Wettbewerb mehr
teil“, konstatiert die Architektin Regina FreimüllerSöllinger. „Mitunter fallen Vorschläge unter den Tisch,
die schlichtweg eingehender untersucht hätten werden müssen.“ Sie sieht die Gefahr, dass poppige Bilder,
schnelle Eye-Catcher über die Substanz der Planung
hinwegtäuschen. Die ganze Arbeit ist mit einem „Nein“
vernichtet, folglich konzentriert sich die Architektin auf
Wettbewerbsverfahren, die mehr Erfolg versprechen:
„Das Topfsystem, wie ich es nenne, hat viele Vorteile. In
Linz wurden die Wettbewerbsteilnehmer einst in drei
Gruppen gegliedert: Die erfahrenen, die speziell mit der
Bauaufgabe vertrauten und die jungen Architekten.“
Damit haben laut Regina Freimüller-Söllinger alle Mitwirkenden eine Chance.
Unter ganz konventionellen Voraussetzungen hingegen
siegte sie selbst im Jahr 2006. Gemeinsam mit dem
Wiener Architekturbüro Tillner/Willinger gewann sie
das städtebauliche Gesamtkonzept für das Messecarree
Nord in Wien 2 (sh. wettbewerbe 257/258). Dass sie
knapp sechs Jahre später auch noch ein Objekt in dem
Gebiet planen darf, freut sie umso mehr: „Ein Wettbewerbsgewinn heißt noch lange nicht ein Recht aufs
Bauen.“ Mit Absichtserklärungen könnten Frustrationen
(siehe Parlament) vorgebeugt werden, so FreimüllerSöllinger.
7
wettbewerbe 304
Rendering: Heidl Architekten
Leitartikel
Foto: Hertha Hurnaus
Anna Popelka
Jakob Dunkl
wettbewerbe 304
8
Heute resümiert die Architektin darüber folgenderweise: „Wenn das Naturhistorische Museum Wien
nicht bereit ist, um den Bruchteil der Unkosten eines
Meteoriten einen ordentlichen Wettbewerb für die
Neugestaltung seines Eingangsbereichs zu machen,
sondern reihum in der Kollegenschaft Gratisvorschläge
sammelt, ohne Verfahren, ohne Transparenz, ohne ein
Mindestmaß an Höflichkeit, so ist das schlicht unwürdig.“ Wer letztendlich den Umbau durchführte, entzieht
sich Anna Popelkas Kenntnis. Sie sagt: „Architekten sind
extrem sportlich, was Wettbewerbe betrifft und bereit
für eine vergleichsweise geringe Auftragschance ein hohes Risiko auf sich zu nehmen. Das Mindeste, was man
dafür möchte, ist Respekt vor dieser Leistung, was nicht
unbedingt eine Remuneration bedeuten muss. Dass
das bei uns so ohneweiters geht und man eher blöd
dasteht, wenn man Korrektheit selbstverständlich vertrauensvoll annimmt, zeigt den Stand der Dinge.“ Und
es zeugt davon, wie Planerleistungen selbstverständlich
zu haben sind …
Vorteile für den Bauherrn
Jakob Dunkl vom Wiener Architekturbüro Querkraft
fordert angesichts seiner bisherigen Wettbewerbslaufbahn, den Aufwand an die Lebenszykluskosten des gesamten Projekts zu koppeln. Das, was von den Planern
eingebracht wird, rentiere sich für den Auslober über
die Maßen. Das Siegerprojekt gewinne ja nicht umsonst,
es enthalte eine Menge Know-how, meint Dunkl.
Das schlägt sich dann für die Auftraggeber auch finanziell positiv nieder. Jakob Dunkl erwähnt drei exemplarische Faktoren, die als direkter Output zu werten sind:
„Ein Siegerprojekt könnte sich dadurch auszeichnen,
dass es besonders flächenökonomisch ist, eine hohe
Energieeffizienz aufweist oder durch eine finanziell
kaum bewertbare, aber dennoch wichtige Steigerung
der Lebensqualität besticht“. Diese unmittelbaren Vorteile für den Bauherrn müssen anerkannt werden und
zu den Planern zurückfließen. Konkret heißt das für
Jakob Dunkl: „Die Preisgelder sollten zehn Mal so hoch
sein wie jetzt.“ Und er begründet diese Forderung damit, dass immer mehr Spezialwissen integriert werden
müsse. Vor 20 Jahren waren Renderings unbekannt,
interdisziplinäre Gemeinschaften mit Landschaftsplanern, IT- und Haustechnikern noch nicht Usus. Das alles
steigert die Qualität der Abgabe enorm, viele profitieren
von dieser Entwicklung – die Akteure allerdings am wenigsten, kritisiert Dunkl. ■
Viel Emotion um die Sache
Auch wenn im Wettbewerbswesen etliche Verbesserungen notwendig sind und bei diesem Thema viele Emotionen hochkommen – das Instrument des Wettbewerbs
ist weitgehend unbestritten. Die Grundsätze zum Architekturwettbewerb halten fest, dass es das am besten
geeignete Verfahren ist, bestmögliche Pläne zu finden.
Denn obwohl Wettbewerbe im Büroalltag „mitlaufen“
müssen, bieten sie die Möglichkeit, Außergewöhnliches
zu erfüllen. Die Planer können ihrer Phantasie Raum geben und die Auftraggeber erhalten Lösungen, an die sie
womöglich gar nicht gedacht haben. Und nach all den
Empfindlichkeiten bleibt bei dem einen oder anderen
unterm Strich sowieso ein dickes Plus übrig. Dann nämlich, wenn, wie manche Architekten von sich behaupten, 80 Prozent der gebauten Projekte tatsächlich aus
Wettbewerben hervorgegangen sind.
Foto: privat
Foto: Larry Williams
Leitartikel
Steine werden einst
sprechen, nicht die
Planer
Ein Kommentar
von Ilse Huber
Nicht die Planer und Architekten bestimmen
das Wesen eines Landschafts- bzw. Stadtraumes.
Vielmehr charakterisieren ihre Bauten oder noch
häufiger: ihre Nicht-Bauten, sprich Freiräume, den
Lebensraum. Ob und wie die Objekte der Nachwelt
erhalten bleiben, ist eine Frage der (Wettbewerbs-)
Kultur. Vielleicht wird ja gerade eben ein Wettbewerbs-Projekt realisiert, auf das man sich in 100
Jahren zurückbesinnt und sagt: Das war ein großer
Wurf! Selbst wenn die Zeitgenossen gerade ätzend
darüber herfallen. Und die Chance, dass sich der
Satz vom Bürgermeister des Roten Wien, Karl Seitz
(„Wenn wir einst nicht mehr sind, werden diese
Steine für uns sprechen.“), wiederholen könnte,
besteht permanent. Wobei mit Steinen nicht nur
Hausmauern gemeint sind, sondern auch die Pflasterungen neuer Wege. Wenn das, was vom Wettbewerb bleibt, auch für die nächsten Generationen
als Spur in der Geschichte nachlesbar ist, wäre ein
Ziel erreicht. Die Wertschätzung geht in beide Richtungen: in die Zukunft und in die Vergangenheit.
Die Kindeskinder bekommen einen lebenswerten
Raum und die Altvorderen eine gute Nachred’, und
sei es in Form eines Namen gebenden Ortes…
Energy Facility Sustainability
Forum Neues Bauen
Forum Neues Bauen
Smart City Wien –
Towards a sustainable Development of the City
Martin Treberspurg, BOKU Wien
Massive Baustoffe: Favorit bei Sicherheit und
Wohnqualität im Eigenheim
Harald Mayr, Bautechnisches Institut Linz
Bernd Wolscher, SW Umwelttechnik Österreich
wettbewerbe 304
9
Forum Neues Bauen
Energy Facility Sustainability
Umwelt und Planung
Vorwort
Univ. Prof. Arch. DI Dr.
Martin Treberspurg, BOKU Wien
Initiator der Serie „Umwelt und
Planung“
Die österreichische Smart City Initiative möchte mit
zur Implementierung von innovativen Technologien
im Gebäudebereich beitragen und demonstrieren,
wie im bestehenden städtischen Umfeld Energie- und
CO2-Einsparungen bei gleichzeitiger Verbesserung der
Lebensqualität erreicht werden können.
Die EU rückte die Thematik 2010, im Rahmen des
„European Strategic Energy Technology Plan“, kurz
SET-Plan, ins Licht der Allgemeinheit. Ziel ist die Transformation unseres Energiesystems – was einerseits ein
eindeutiges Umdenken im Umgang mit verbleibenden
Energieressourcen und andererseits die Forcierung und
Beschleunigung der Entwicklung Erneuerbarer Energien verlangt. Da besonders in Städten die Nachfrage
nach immer mehr Wohnfläche und einem möglichst
umfassenden und effizienten Transport- und Infrastruktursystem steigt, besitzen diese großes Potenzial, durch
gezielte Planungsmaßnahmen Energie einzusparen und
CO2-Emissionen zu reduzieren.
Aktuell werden im 7. EU-Rahmenprogramm (FP7) der
Europäischen Kommission innovative Projekte aus
nachhaltigen Energieentwicklungen gefördert. Einen
Schwerpunkt bildet die Smart City Initiative, für die ein
Kofinanzierungsvolumen von 11 Milliarden Euro vorgesehen ist.
Um österreichische Vorzeigeprojekte zu initiieren,
wurde vom Klima- und Energiefonds der zweiteilige
Förderungscall „Smart Energy Demo“ (2011 und 2012)
durchgeführt1. Österreichweit wurden 48 „Smart City“
Projekte eingereicht, woraus unter anderem das in dieser Edition vorgestellte Projekt „smart city Wien“ hervorging. „GUGLE“, ein weiteres erfolgreiches Wiener Projekt
zur Entwicklung energetischer Masterpläne für die
Wiener Bezirke Alsergrund und Penzing, wird von der
Arbeitsgruppe Ressourcenorientiertes Bauen der BOKU
Wien koordiniert.
Erfreulich ist, dass nun auch auf EU-Ebene bereits zwei
österreichische „Smart Cities“ Einreichungen positiv evaluiert wurden: „TRANSFORM“ (TRANSFORMation Agenda
for Low Carbon Cities) und „EU-GUGLE“ (EUropean cities
serving as Green Urban Gate towards Leadership in sustainable Energy) werden zurzeit mit der EU-Kommission
verhandelt. Während TRANSFORM primär Planungsstrategien für Wien entwickelt, setzen EU-GUGLE und die
kooperierenden fünf europäischen Städte auf ambitionierte Sanierungen im 14. Wiener Bezirk. Durch gezielte
Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnqualität bei
gleichzeitiger signifikanter Senkung des Energieverbrauchs soll der Bezirk Penzing eine gesamtheitliche
Aufwertung erhalten. Innovative Sanierungen werden
in Form eines verlorenen Zuschusses in der Höhe von
30 - 50 Euro/m² mit EU-Mitteln gefördert werden.
Vertiefende Information über GUGLE wird in einer der
nächsten Ausgaben von wettbewerbe publiziert.
Martin Treberspurg
1
www.smartcities.at
smart city Wien – towards a sustainable
development of the city
Der Weg zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt
wettbewerbe 304
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Die weltweiten energie- und klimapolitischen Probleme
unserer Zeit werden vorrangig und am effizientesten in
den Städten gelöst werden. Die Herausforderungen der
globalen Energie- und Klimasituation erfordern auch für
Wien, sich permanent an der Erforschung von Technologien und Systemen zur Bewältigung der brennenden
Zukunftsfragen zu beteiligen. Die Kombination aus hoher regionaler Wirtschaftskraft, überdurchschnittlichem
Wissenskapital, dichter Besiedelung und Konzentration
neuester Technologien prädestiniert die Stadt zum Testgebiet für zukünftige, besonders umweltverträgliche
und klimaschonende Gesamtkonzepte und Umsetzungen.
Der erste weltweite Vergleich von Städten im Hinblick
auf Innovation, Technologie und Nachhaltigkeit listet
Wien – vor Toronto, Paris und New York – als Nummer 1
der so genannten „Smart Cities“. Das von dem US-amerikanischen Klimastrategen Boyd Cohen erstellte und von
dem Online-Magazin „Co.Exist“ publizierte globale Ranking berücksichtigte viele globale oder regionale Analysen, in denen wesentliche Kriterien für Smart Cities
beurteilt wurden. Es bescheinigt der Stadt Wien – nach
der mehrfachen Prämierung zur lebenswertesten Stadt
der Welt in der Mercer Studie und der Top-Platzierung
beim World Smart Cities Award 2010 – erneut seine Vorreiterrolle in Fragen der Stadtentwicklung.
Der Begriff „Smart Cities“ bezeichnet in diesem Ranking
Städte, die Ressourcen intelligent und effizient nutzen
und innovative Technologien einsetzen, um Kosten und
Energie zu sparen, ihr Dienstleistungsangebot zu erweitern und die Lebensqualität zu erhöhen. Auf dem Weg
zur emissionsarmen Wirtschaft werden der ökologische
Fußabdruck und damit die Umweltbelastung reduziert.
Als Gründe für die Top-Platzierung nennt der Autor
die Tatsache, dass Wien als einzige Stadt in sämtlichen
einbezogenen Untersuchungen und Erhebungen unter
Energy Facility Sustainability
Forum Neues Bauen
smart city Wien – Umweltmusterstadt Wien
Beim Wiener Solarpotenzialkataster geht es darum, aufzuzeigen, ob und welche Dächer für die Nutzung von
Sonnenenergie geeignet sind. Die Internet-Anwendung
Solarpotenzialkataster zeigt dies für die 240.000 Dachflächen von Wien. Eine Detailkarte mit den geeignetsten
Dachnutzungen stellt die Magistratsabteilung für Stadtvermessung (MA 41) über den digitalen Themenstadtplan „Wien Umweltgut“ online, kostenlos und individuell
zur Verfügung. Weiters kann abgefragt werden, ob das
betreffende Objekt vom Fernwärmenetz versorgt wird.
Insgesamt sind 55,5 Prozent von Wiens Dachflächen
für die Nutzung von Solarthermie bzw. Photovoltaik
geeignet.
Diese beiden Beispiele sind nur ein Auszug aus einer
Vielzahl schon vorhandener smarter Wiener Lösungen
im Bereich der Stadt- und Umwelttechnologien.
Bedeutung auf EU-Ebene
Auch für die Europäische Union ist die Klimathematik
und die damit einhergehende wirtschafts- und forschungspolitische Bedeutung von großer Wichtigkeit.
Im Rahmen des „Strategic Energy Technology Plan“ (SETPlan) hat sie die Absicht, 11 Mrd. EUR an Investitionen
bis 2020 für Smart City-Aktivitäten in einigen ausgewählten, Vorzeigestädten in Europa auszulösen. Der
österreichische Klima- und Energiefonds unterstützt
österreichische Städte bei der Vorbereitung zur Teilnahme an entsprechenden EU-Ausschreibungen, etwa
im 7. Rahmenprogramm (FP7) mit dem nationalen
Programm „smart Energy Demo – FIT for SET“, durch
welches auch das Projekt „smart city Wien“ gefördert
wurde. Darauf aufbauend setzt sich die Stadt Wien
aktiv mit den Herausforderungen an eine „Smart City“
auseinander.
Das Projekt „smart city Wien“
Die Vorreiterrolle der Stadt Wien im Bereich der Umwelt- und Lebensqualität ist international unbestritten.
Darauf aufbauend setzt sich die Stadt aktiv mit den Herausforderungen der „Smart Cities“ auseinander: Unter
Schirmherrschaft des Bürgermeisters wurde 2011 das
Projekt „smart city Wien“ gestartet, das alle relevanten
Wissensbereiche und Interessengruppen vereinte.
Ziel des „smart city Wien“ Projekts war es, die Stärken
Wiens zu nutzen, kontinuierlich auszubauen und auch
zu internationalisieren – die Stadt will sich auch maßgeblich in die europäische Forschung und Technolo-
▲
Beispiele für weitere Wiener Lösungen, die bereits umgesetzt wurden und zum Klimaschutz in Wien beitragen, wären der Solarpotenzialkataster oder auch SternE
(Strom aus erneuerbarer Energie), ein Projekt der Hauptkläranlage Wien. Um die aufwändige Reinigung des
Wiener Abwassers energieeffizient und nachhaltig zu
gewährleisten, setzt die ebswien, ein Unternehmen der
Stadt Wien und Betreiberin der Hauptkläranlage Wien,
auf einen vielfältigen Mix alternativer Energieträger:
Wind, Sonne, Wasserkraft. Bis 2020 soll im Rahmen des
Großvorhabens EOS (Energie Optimierung Schlammbehandlung) auch der Klärschlamm als Biomasse genutzt
werden. Das langfristige Ziel dabei ist die EnergieAutarkie.
Die Hauptkläranlage Wien – Beispiel eines Wiener Vorzeigeprojekts
11
wettbewerbe 304
© TINA VIENNA
Der Wiener Weg
Smarte Technologien, Systeme und Konzepte sowie
die Integration der sozialen Aspekte sind die Antwort
auf die Herausforderungen der Zukunft, indem sie
intelligente und systemische Lösungsansätze nutzen,
um eine energieeffiziente und nachhaltige Wirtschaft in
der Stadt zu verwirklichen. smart city – die intelligente,
zukunftsfähige Stadt – ist damit Antwort und Aufbruch
in ein neues Energie-, Mobilitäts- und Wirtschaftssystem, das die Lebensqualität der Bürger/innen langfristig
sicherstellen soll.
Bereits im Jahr 1991 trat die Stadt Wien dem österreichischen Klimabündnis, dessen Ziel eine nachhaltige
Reduktion von Emissionen an Treibhausgasen – vor
allem Kohlendioxid – ist, bei. Seitdem ist es ein erklärtes
Ziel der Wiener Stadtpolitik, in Bezug auf den Klimaschutz eine Vorreiterrolle einzunehmen. Es gibt bereits
eine Vielzahl an Wiener Lösungen in diesem Bereich,
wie beispielsweise das Klimaschutzprogramm KLIP, das
„Städtische-Energieeffizienz-Programm“ SEP, das Ausbauprogramm für den leistungsfähigen öffentlichen
Verkehr oder den Wiener Stadtentwicklungsplan STEP,
der den Rahmen für eine zukunftsorientierte räumliche
Gesamtentwicklung Wiens bildet.
© TINA VIENNA
den Top 10 aufscheint, sowohl was Innovative Stadt
(Platz 5), Regional Green City (Platz 4), Lebensqualität
(Platz 1) und Digital Governance (Platz 8) betrifft. Maßgeblich für die Positionierung auf Rang 1 war auch die
Tatsache, dass im Rahmen des Projekts „smart city Wien“
die betroffenen Stakeholder in die Zielentwicklung der
Stadt und die Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs
eingebunden werden. Die Wiener Stadtverwaltung arbeitet also gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft
daran, Wien auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten – und damit auch eine führende Rolle in der
Entwicklung gesamteuropäischer Strategien zu spielen.
Energy Facility Sustainability
gieentwicklung einbringen. Kernstück der Arbeit war
ein Stakeholder-Prozess, in dem sich sämtliche Interessengruppen in- und außerhalb der Stadtverwaltung
in Form allgemeiner und spezieller Beratungsgruppen
formierten. Die sechs Themenfelder der Plattform waren
Bevölkerungsentwicklung, Umwelt, Verwaltung, Wirtschaft, Energie und Mobilität.
Das Projektkonsortium unter Führung der Stadt Wien ermöglichte die gemeinsame Festlegung des „Big Project
Picture“, sicherte die Kommunikationskultur zwischen
den Partnerinnen und Partnern sowie ein gemeinsames
Verständnis der Zusammenhänge zwischen Aktivitäten,
Berichtslegung und Förderung.
© MA18
Die Methodik
Das Projekt „smart city Wien“ baute auf den Kernthemen
der europäischen SET-Initiative – Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Mobilität und IKT – auf, wesentlich
dabei waren das ganzheitliche Verständnis und Management städtischer Energiesysteme, der Einsatz
effizienter Erzeugungs- und Versorgungstechnologien,
intelligente Netze und „aktive“ Gebäude mit sehr niedrigem Energiebedarf sowie die Weiterentwicklung
umweltfreundlicher, hoch energieeffizienter Mobilitätssysteme mit niedrigem CO2-Ausstoß.
© TINA VIENNA
Forum Neues Bauen
Das smart city Wien Stakeholder Forum 3
Im Rahmen von „smart city Wien“ sollte die Chance genutzt werden, bei der Bewältigung der genannten Herausforderungen eine führende Rolle in der Forschung
und Technologieentwicklung einzunehmen. Drei Foren
bildeten das Grundgerüst dieses Projektes, wobei der
breit angelegte Stakeholder-Prozess folgende Ergebnisse bringen sollte:
(1) eine langfristige Vision zur Energiezukunft der Stadt:
„smart Energy Vision 2050“,
(2) eine „Roadmap for 2020 and beyond“, die der Stadt
ermöglichen wird, diese langfristige Vision zu erfüllen und gleichzeitig ihre mittelfristigen (2020)
Energie-Ziele zu erreichen und
(3) einen „Action Plan for 2012 - 2015“ für die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen.
© MA18
Das Projektteam
Das Projektkonsortium von „smart city Wien“ stand unter
der Federführung der Stadt Wien mit der Magistratsabteilung 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung, unterstützt durch TINA VIENNA Urban Technologies & Strategies GmbH (Projektmanagement) und der Magistratsabteilung 20 – Energieplanung. Als weitere Projektpartner
agierten die Wiener Stadtwerke Holding AG, Wien 3420
Aspern Development AG, Siemens AG Österreich, das
Austrian Institute of Technology, das Österreichische
Forschungs- und Prüfzentrum Arsenal Ges.m.b.H., raum
&kommunikation GmbH, die Technische Universität
Wien und das Energieinstitut der Wirtschaft GmbH.
wettbewerbe 304
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Projektpartner smart city Wien
Innovative Verkehrslösungen sichern die Lebensqualität
Im ersten Schritt ging es um die Erfassung vorhandener Kapazitäten, Programme, Projekte und Leistungen.
So besitzt die Stadt Wien etwa in den Bereichen Bau
und Mobilität, im Besonderen in der Nutzung erneuerbarer Energie und der Energieeffizienz sowie bei der
Mobilitäts-Infrastruktur, heute bereits eine international
anerkannte Vorreiterrolle. Erfolgreich installierte Dachprogramme wie das Klimaschutzprogramm Wien (KLIP),
das Städtische Energieeffizienz-Programm (SEP), der
Stadtentwicklungsplan Wien (STEP) oder die Richtlinien
für umweltfreundliche Baustellenabwicklung (RUMBA)
bildeten konstruktive Ausgangspunkte für die Arbeit
im Rahmen des Projekts „smart cityWien“. Ein weiterer
Aspekt waren Klima- und Energieprogramme wie der
Strategic Energy Technology (SET) Plan der EU als Förderprogramm für europäische Spitzentechnologie.
In einem zweiten Schritt wurden im Rahmen von „smart
city Wien“ mehrere Grundsatz-Dokumente für die
nächsten Jahre und Jahrzehnte vorbereitet. Sie wurden
von Anfang an mit öffentlichen und privaten Interessensgruppen abgestimmt. Darunter finden sich ein
Aktionsplan „smart city Wien“ bis 2015, eine Roadmap
„2020 und darüber hinaus“ für nötige Weichenstellungen in der Stadtpolitik und -verwaltung und schließlich
eine „Vision 2050“ zum Thema energiefreundliche Stadt.
Diese Bearbeitungen gingen von den aktuellen Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung Wiens aus, die eine
stark wachsende Stadt auf dem Weg zur Zwei-Millionen-Einwohner-Metropole vorauszeichnen.
Energy Facility Sustainability
Der Ausblick
Mit der Entwicklung einer Vision für die längerfristige
Zukunft Wiens, einer Roadmap für die energieeffiziente
und klimaschonende Entwicklung der Stadt bis 2020
und eines entsprechenden Action Plans für die nächsten 3 - 5 Jahre wurde im Rahmen des Projekts „smart
city Wien“ die Chance ergriffen, der Stadtpolitik und
-administration fundierte Grundlagen für Zukunftsentscheidungen aufzubereiten und das Gerüst für tiefer gehende Forschungen im Rahmen der Industrieinitiativen
des SET-Plans der EU zu schaffen.
Ein erstes Erfolgserlebnis gibt es schon. Wien hat
gemeinsam mit den in Hinblick auf die Smart-CityEntwicklung in Europa führenden Städten Amsterdam,
Hamburg, Kopenhagen, Lyon und Genua das Projekt
TRANSFORM (TRANSFORMation Agenda for Low Carbon Cities) entwickelt und im 1. Call der „Smart Cities
and Communites Initiative“ eingereicht. Dabei handelt
es sich um ein 2,5 jähriges Forschungs- und Experimentalprojekt unter Mitwirkung großer industrieller Partner,
in dem ausgewählte Stadtteile nach dem Smart City
Konzept weiterentwickelt und verändert werden sollen.
Wien ist hier u.a. mit dem Stadtteil Seestadt Aspern beteiligt und wird Forschungsergebnisse und praktische
Umsetzungserfahrungen mit den genannten Städten
in intensivster Weise austauschen. Das Projekt TRANSFORM wurde von den europaweit eingereichten Pro-
Smart in die Zukunft
Das durch den österreichischen Energie- und Klimafonds geförderte Projekt „smart city Wien“ ist dementsprechend nur ein Baustein einer breit aufgestellten
und langfristig ausgerichteten Initiative Wiens, in der
es darum geht, die mehrfach ausgezeichnete Lebensqualität Wiens auch in den nächsten Jahrzehnten auf
hohem Niveau zu halten und die Stadt als urbanes
Labor für smarte Technologien und Strategien weiter zu
entwickeln. Eine „smart city“ zu sein heißt für Wien auch,
die Lebensqualität aller Bewohner/innen zu steigern
und die Qualität des Wirtschaftsstandortes zu erhöhen.
Es geht vor allem darum, einen langfristigen „intelligenten“ Weg in die Zukunft für die Stadt aufzuzeigen und
auch umzusetzen. Die smart city Wien Initiative ist die
konsequente Fortsetzung und Weiterentwicklung der
Technologien und Strategien, die Wien – als eine der
wenigen wachsenden europäischen Städte – auf künftige klima- und energiepolitische Herausforderungen
bestmöglich vorbereiten. ■
© TINA VIENNA
World Smart Cities Award Finalist
Das Projekt „smart city Wien“ wurde im Dezember 2011
als Finalist der ersten World Smart City Awards, die im
Zuge der smart city Expo in Barcelona vergeben wurden, geehrt. Diese erstmals verliehene Auszeichnung
soll Städte, Projekte und Lösungen identifizieren, die
einen großen Beitrag zur Entwicklung von Konzepten
zu Smart Cities geleistet haben. Dabei wurden mehr als
100 Einreichungen aus 19 Ländern verzeichnet. Die Projekte wurden von einer internationalen Jury evaluiert.
jekten als bestes ausgewählt und wird voraussichtlich
Ende 2012 starten.
Es ist auch vorgesehen, die Projektergebnisse laufend
auszuwerten und für die weitere Umsetzung in den
neuen Wiener Stadtentwicklungsplan STEP 2014 sowie
in die relevanten Fachkonzepte einfließen zu lassen,
um eine rasche und möglichst flächendeckende Umsetzung einzuleiten. Der internationale Austausch und
die im Rahmen von TRANSFORM gewonnenen eigenen
Forschungsergebnisse werden für Wien wesentliche Impulse bringen, konkret auch für die Anwendung in der
Seestadt Aspern.
Umfassende Strategien der Stadt am Weg zur Smart City
Autorin: Mag.a (FH) Birgit Ginzler
TINA VIENNA Urban Technologies & Strategies GmbH
13
wettbewerbe 304
Besonderes Asset von „smart city Wien“ war die Schwerpunktsetzung auf eine an Energieeffizienz- und Klimaschutz-Zielen orientierte räumliche Entwicklung Wiens.
Deshalb waren die zu entwickelnden Inhalte für eine
„smarte“ Energie- und Klimaschutzzukunft Wiens eng
mit der Erstellung eines neuen Stadtentwicklungsplans
(STEP) verknüpft. Damit ist auch gewährleistet, dass die
vielfältigen räumlichen, sozialen und ökonomischen
Strukturen der Stadt abgebildet sind. Ein wesentlicher
Punkt ist dabei die Einbindung der Nutzer/innen im
Rahmen der Implementierung von neuen Technologien, Systemen und Prozessen.
Die Projektleitung durch die für Stadtentwicklung zuständige Dienststelle der Stadt Wien stellt sicher, dass
ein langfristiger Prozess entstehen kann, der neben
Energieeffizienz und technischen Aspekte auch (planerische) Grundsätze wie Nachhaltigkeit, Partizipation,
Diversität, Ressourceneffizienz, integrierte Regionalentwicklung sowie eine wirtschaftlich ausgewogene
Entwicklung berücksichtigt. Sowohl der zu überarbeitende Wiener Stadtentwicklungsplan als auch einzelne
Pilotprojekte werden auf die gemeinsam entwickelte
Vision abgestimmt.
Forum Neues Bauen
Foto: beigestellt
Energy Facility Sustainability
Foto: Mayr BTI
Forum Neues Bauen
DI Harald Mayr
DI Dr. Bernd Wolschner
3 Fragen an DI Harald Mayr
3 Fragen an DI Dr. Bernd Wolschner
BAU!MASSIV!: Sie untersuchten im Zuge eines Projektes
für die Forschungsinitiative „Nachhaltigkeit massiv“ die
Katastrophensicherheit von Gebäuden. Wie sind Sie
vorgegangen?
BAU!MASSIV!: Welche Anforderungen sollte ein Gebäude im Sinne der Katastrophensicherheit erfüllen?
Mayr: Unser Ausgangspunkt waren insgesamt 325
dokumentierte Schadensfälle an Gebäuden nach Extremereignissen. Aufgrund dieser Daten analysierten wir:
Was waren die häufigsten Ursachen sowie Schäden?
Und: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Bauweise
und Schäden?
BAU!MASSIV!: Welche Naturereignisse mit Schadensfolge treten am häufigsten auf?
Mayr: Unsere Analyse zeigte, dass Stürme und Niederschlagswasser die häufigsten Extremwetterereignisse
in Österreich verursachen, gefolgt von Hochwasser und
Hagel. Zum Glück bleibt die Schadenshöhe bei vielen
Katastrophen in einem begrenzten Rahmen. Unabhängig von der Unglücksursache liegen die meisten Schäden unter 10.000 Euro – bei massiv errichteten Häusern
bewegen sich sogar drei Viertel der Ereignisse in diesem
Rahmen.
wettbewerbe 304
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BAU!MASSIV!: Welche Vorkehrungen empfehlen Sie zur
Minimierung des Schadensrisikos?
Mayr: Wer massiv baut, tut sehr viel, um Katastrophenschäden zu minimieren: Gegen Sturm und Hagel bieten
Naturstein, verputztes Mauerwerk, Beton und Ziegel
einen guten Schutz. Sturmschäden entstehen häufig
durch Ausführungsmängel an Dach und Außenwänden,
deshalb sollten etwa kaputte Dachziegel immer ausgetauscht werden. Beim Hochwasserschutz ist neben
vorbeugenden Maßnahmen insbesondere darauf zu
achten, dass bei der Schadensanierung die vollständige
Austrocknung der Wände gewährleistet ist.
Zur Person: DI Harald Mayr ist Zivilingenieur für Bauwesen, allg. beeideter und gerichtlich zertifizierter
Sachverständiger, Leiter Bautechnisches Institut Linz.
Wolschner: Entscheidend ist, dass die Funktion eines
Gebäudes auch im Katastrophenfall grundlegend erhalten bleibt oder mit vertretbarem Aufwand wiederhergestellt werden kann. Ebenso wesentlich ist die Prävention: Standort-Risiken und mögliche Problembereiche
sollten bereits bei der Planung analysiert und Bauweise
sowie Baumaterialien diesem Gefahrenprofil angepasst
werden.
BAU!MASSIV!: Wie stark beeinflusst die Bauweise die
Feuersicherheit eines Gebäudes?
Wolschner: Die Bauweise ist das entscheidende Kriterium für das Verhalten eines Gebäudes bei Bränden.
Massive Baustoffe sind der höchsten Brandschutzklasse
zugeordnet, brennen selbst nicht, tragen also nicht zur
Brandlast bei und sie entwickeln weder Rauch noch
giftige Dämpfe. Mineralische Baustoffe wirken somit als
Brandstopper und eignen sich ideal zur Herstellung von
Brandabschnitten.
BAU!MASSIV!: Wird für den baulichen Brandschutz
bereits ausreichend vorgesorgt?
Wolschner: Eine aktuelle Studie des Market-Instituts
zeigt, dass den Österreichern die Sicherheit vor Bränden
ein zentrales Anliegen ist. Bei den Einfamilienhäusern,
die 40 Prozent aller Eigenheime in Österreich ausmachen, wurde in den letzten Jahren das Sicherheitsniveau
im Brandschutz jedoch sukzessive verringert. Und das
trotz ständig steigender Ansprüche an die Gebäudequalität.
Zur Person: DI Dr. Bernd Wolschner ist Geschäftsführer
SW Umwelttechnik Österreich GmbH und ObmannStv. des Fachverbandes der Stein- und keramischen
Industrie.
Energy Facility Sustainability
Forum Neues Bauen
Massive BAUSTOFFE: Favorit bei sicherheit und
wohnqualität im eigenheim
www.baumassiv.at
www.nachhaltigkeit-massiv.at
Langlebigkeit, hohe Wertbeständigkeit und umfassende
Sicherheit sind in der Bevölkerung die wichtigsten
Argumente für massives Bauen. Das ist der Tenor einer
aktuellen Studie des Market-Institutes im Auftrag von
BAU!MASSIV!. Die Befragung von mehr als 1.000 Personen zeigt eindeutig: Keine andere Bauform garantiert
in den Augen der Österreicher einen vergleichbaren
Schutz vor Sommerhitze, Lärm, Feuer und Naturereignissen.
überschüssige Temperatur wieder ab. Ganz natürlich
tragen sie so über ein Gebäude-Leben lang zu einem
angenehmen Raumklima bei.
Zusätzlich sind massive Baustoffe nahezu schadstofffrei und sind damit eine gute Wahl für die Qualität der
Raumluft, wie eine Studie des Österreichischen Instituts
für Baubiologie und Bauökologie (IBO) belegt.
Hohe Katastrophensicherheit
Über die gesamte NutzungsBeste Energieeffizienz
dauer eines Gebäudes leisten
Dieses Meinungsbild hat seimassive Baustoffe viel für ein
nen guten Grund. Denn mioptimales Zusammenspiel von
neralische Baustoffe sorgen
Komfort und Energieeffizienz,
ganz natürlich über die gevon Sicherheit und Werterhalt,
samte Nutzungsdauer eines
von Kosten und Langlebigkeit
Gebäudes für hohe Sicherund das mit wenig Aufwand:
heit und wahren Wohnwert.
Denn das Material selbst sorgt
Zuverlässig leisten massiv
errichtete Gebäude Schutz
BAU!MASSIV! PLANUNGSTOOL für einen hohen Widerstand
gegen Umwelteinflüsse –
vor Hitze, Lärm, Einbrüchen,
sogar in Extremsituationen.
Feuer und vieles mehr. Dies
BewährteStandardlösungen
Massive Baustoffe sind daher
beginnt bereits bei der Wär FürPlanerundProfessionisten
eine sinnvolle Vorkehrung vor
medämmung: Decken sowie
ZumfachgerechtenEinsatz
unplanmäßigen Einwirkungen.
Böden aus Ziegel und Beton
massiverBauweisen
Sie leisten so ganz ohne warwirken im Sommer kühlend
ErstelltvonTop-Experten
tungsintensive Zusatzeinrichund im Winter wie ein Wär www.baumassiv.at
tungen wie Schutzanstriche
mespeicher. Diese besondere
oder Verkleidungen einen
Speicherfähigkeit ist ein
Basis-Brandschutz weit über die Normen hinaus. Auch
wesentlicher Faktor für die Energieeffizienz. Damit kommen massive Baustoffe einem zentralen Bedürfnis nach: damit kommen massiv errichtete Gebäude einem
zentralen Kriterium nach. Denn mehr als die Hälfte der
Denn für drei Viertel der Österreicher ist die EnergieefÖsterreicher hält einen guten Schutz vor Bränden für
fizienz ein sehr wichtiger Faktor bei der Auswahl einer
sehr wichtig und wiederum zeigt das Meinungsbild:
Wohnung oder eines Hauses, sie ist laut Market-Studie
Keine andere Bauform garantiert hier einen annähernd
das wichtigste Einzel-Kriterium.
ähnlichen Schutz.
Angenehmes Raumklima
Durch den Klimawandel
Auch Extremwettereignissen halten massive Baustoffe
steigen die Temperaturen in
zuverlässig Stand. Eine Studie der Forschungsinitiative
Österreich. Prognosen haben „Nachhaltigkeit massiv“ zeigte: Bei massiv errichteten
berechnet, dass sich die
Gebäuden bleibt die Schadenshöhe bei Feuer, HochHitzetage mit über 30 ºC
wasser und Niederschlag meist im geringen Bereich.
bis 2050 vervierfachen
Durch hohe Stabilität und resistente Materialien sind
werden. Die Kosten für die
sie besonders widerstandsfähig. Die Verwendung
Gebäudekühlung werden
massiver Baustoffe kann so auf vielen Ebenen beitradaher zunehmen – schon
gen, die laufenden Kosten eines Gebäudes zu senken.
heute sind sie im BürobeDamit sind massive Baustoffe auch aus ökonomischer
reich vielfach höher als die
Sicht eine gute Wahl für eine umfassende Sicherheit
Heizkosten. Neue Konzepte
im Eigenheim.
für die Sommertauglichkeit
von Gebäuden sind daher
gefragt, die sowohl dem
Anliegen der Nachhaltigkeit
als auch unserem Wohlempfinden entsprechen. Auch
hier punkten mineralische Baustoffe: Sie erwärmen sich
tagsüber nur langsam, reduzieren dadurch die Raumtemperatur und geben während der kühleren Nacht
15
wettbewerbe 304
Weitere Informationen
Ausschreibung
Weitere Informationen
www.alufenster.at/AAP12
Ausschreibung
Die Architekturstiftung Österreich und die Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten
schreiben in Zusammenarbeit mit dem AluminiumFenster-Institut den Aluminium-Architektur-Preis 2012
der Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER aus. Der Preis
wird für hervorragende Bauten verliehen, bei deren
Gestaltung und Konstruktion Aluminiumprofilen, die die
Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER führen, eine bedeutende Rolle zukommt.
Einreichungen können für alle Bauaufgaben – Neubau
und Sanierungen sowie Wohnbau und Nicht-Wohnbau
– vorgenommen werden. Mit diesem Preis werden
innovative, herausragende architektonische Leistungen
ausgezeichnet, die die gestalterischen sowie technischen Möglichkeiten von Aluminiumprofilen aufzeigen
und die Dauerhaftigkeit sowie Wertbeständigkeit der
Aluminiumanwendung dokumentieren.
Die qualitativ hochwertige Oberflächenveredelung im
Außenbereich ist dabei ebenso ein Beurteilungskriterium wie das umfassende Konzept der Nachhaltigkeit
in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht.
Darüber hinaus werden bei der Beurteilung ästhetische
und technische Aspekte der eingereichten Arbeiten beachtet und bewertet.
Preis
An den Architekten bzw. Planer wird ein Preisgeld in
der Höhe von € 10.000 vergeben.
Jury
Christian Ambos, SUE Architekten / Preisträger
Aluminium-Architektur-Preis 2010
Kinayeh Geiswinkler-Aziz / Bundeskammer der
Architekten und Ingenieurkonsulenten
Robert Lechner / Österreichisches Ökologie Institut
Andreas Renner / Aluminium-Fenster-Institut
Much Untertrifaller / Architekturstiftung Österreich
Die Jury tritt im Oktober 2012 zusammen. Alle Teilnehmer werden von der Entscheidung der Jury schriftlich
verständigt.
Urhebererklärung
Mit der Teilnahme bestätigen die Bewerber, dass sie
geistige Urheber der eingereichten Arbeiten sind, und
erklären sich mit einer Veröffentlichung derselben –
zum Beispiel für Ausstellungen, Publikationen, Medienberichte, Homepage der Auslober – einverstanden.
Für das abgegebene Bildmaterial muss der Fotograf
genannt werden.
Abgabe
Die vollständigen zur Abgabe notwendigen Unterlagen
sind bis spätestens 14. September 2012 (Poststempel)
unter dem Stichwort „Aluminium-Architektur-Preis 2012“
an BRUGGER DENGG PR, Pressestelle Aluminium-FensterInstitut, Praterstraße 74/3, 1020 Wien, einzusenden.
Die Abgabe ist ausschließlich auf dem Postweg möglich.
Ansprechstelle
Für Auskünfte und Fragen zum Aluminium-ArchitekturPreis 2012 der Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER
wenden Sie sich bitte an:
BRUGGER DENGG PR
Pressestelle Aluminium-Fenster-Institut
Dr. Hanna Brugger-Dengg
T: 01-4929633
M: 0664-1053148
[email protected]
.
Einreichung
Eingereicht werden können in Österreich ausgeführte
Bauten, die nach dem 1. Jänner 2009 fertig gestellt
wurden und bei denen Aluminium-Profilsysteme, die
die Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER führen (ALSEC,
HUECK, SCHÜCO und WICONA), in qualitätsvoller Weise
eingesetzt wurden.
Teilnahme
Zur Teilnahme berechtigt sind in gegenseitigem Einverständnis alle Planer, Architekten, Bauherren und
Bauträger sowie Metallbauer mit einem oder mehreren
Projekten. Die Einreichung muss nicht unbedingt vom
Entwerfer vorgenommen werden. Die Teilnahme erfolgt
nicht anonym.
© www.alufenster.at | Hertha Hurnaus
wettbewerbe 299/300
16
Unterlagen
Für die Einreichung sind eine ausreichende Dokumentation des Bauwerkes mit entsprechenden Plänen und
Fotos sowie das ausgefüllte Einreichblatt notwendig.
Es sollen all jene Unterlagen präsentiert werden, die für
eine klare Beurteilung des Projektes und seiner Einfügung in die räumliche Situation notwendig sind.
Die Präsentation des Projektes muss auf A4-Blättern, die
in einer Mappe zusammengefasst sind, erfolgen. Dieser
Mappe ist ein elektronischer Datenträger (CD, DVD,
USB-Stick) mit entsprechendem Bildmaterial (Auflösung
300 dpi) beizulegen.
Aus Platzgründen muss von der Einreichung von
Modellen Abstand genommen werden. Das Deckblatt
der A4-Mappe ist deutlich mit dem Hinweis „Aluminium-Architektur-Preis 2012 der Gemeinschaftsmarke
ALU-FENSTER” zu versehen.
Preisträger 2010: SUE Architekten für das Gemeindeamt Ottensheim
Berichte
Berichte
Campus WU Wien
Dinge. Schlicht & einfach. Ausstellung
Architekturmodelle Peter Zumthor. Ausstellung
Álvaro Siza. Ausstellung
European Prize for Urban Public Space 2012
Werkbundsiedlung Wien 1932. Ausstellung
Erkundungen islamischer Glaubensräume. Ausstellung
Designers’ Saturday 2012
Topos Landscape Award 2012
Das Architekturmodell. Ausstellung
Marburg – Maribor. Ein Stadtpanorama. Ausstellung
Terunobu Fujimori. Architekt. Ausstellung
Kubus oder Kuppel – Moscheen. Ausstellung
Architekturpreis Burgenland 2012
Karl Kupsky-Preis 2012
Stadtgalerie Salzburg
Lehr- und Forschungszentrum für Gartenbau Schönbrunn, Wien 13
One Ocean – Themenpavillon für die EXPO 2012, Yeosu, Süd-Korea
Schulgruppe Lucie Aubrac, Nanterre, Frankreich
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DETAIL Stipendium. Ausschreibung
wettbewerbe 304
Medienzentrum für die Universität für Musik und Darstellende Kunst,
Wien 3. Wettbewerb
Campus WU Wien
Berichte
Rendering: beigestellt
Dachgleiche am Campus WU Wien
Auf einen Blick
Bauherr: Projektgesellschaft Wirtschaftsuniversität Wien neu GmbH
Auftraggeber: Bundesimmobiliengesellschaft und Wirtschaftsuniversität Wien
Generalplanung: Arge Campus WU BUSarchitektur/Vasko+Partner
Projektsteuerung: Arge PS WU Neubau Drees&Sommer/Delta
Begleitende Kontrolle: FCP
Örtliche Bauaufsicht: Arge ÖBA Campus WU Ingenos.Gobiet,
iC consulenten
Stahlbau: Unger Steel Group (Verarbeiteter Stahl: 1.341 t)
Internationale Architekten und Baufelder:
• Baufeld LLC: Library und Learning Center, Zaha Hadid Architects, Hamburg
• Baufeld O1: Hörsaalzentrum, BUSarchitektur, Wien
• Baufeld O2: Departmentgebäude, Atelier Hitoshi Abe, Sendai
• Baufeld W2: Departmentgebäude, CRABstudio, London
• Baufeld W1E: Executive Academy, No.MAD Arquitectos, Madrid
• Baufeld W1D: Departmentgebäude, Estudio Carme Pinós, Barcelona
• Baufeld FF: Freiflächen, BUSarchitektur, Wien
wettbewerbe 304
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Statik, Bauphysik, Baumanagement,
Prüfstatik, BauKg, Prüfingenieur
www.kppk.at
Der Campus der Wirtschaftsuniversität Wien, das derzeit
größte Universitätsprojekt Österreichs und ein Sammelplatz international bekannter Architekturbüros, steht im
Rohbau. Ein Zwischenbericht.
Im Juni, nach zweieinhalb Jahren Bauzeit, feierte der
Campus WU Wien Dachgleiche – abgesehen vom zukünftigen Gebäude der Wirtschafts- und Sozialjuristen,
das wegen des Baustellenbrandes im Mai unter leichter
Verzögerung leidet. Sechs Architekturbüros sind auf den
insgesamt sieben Baufeldern mit 90.000 m2 Fläche mit
ihren Entwürfen präsent: Aus der Feder von BUSarchitektur aus Wien, die mit Laura Spinadel 2008 den Masterplan entworfen haben, stammen das Hörsaalzentrum
und die Freiflächen. Hitoshi Abe aus Japan, CRABstudio
mit Peter Cook aus London sowie Estudio Carme Pinós
aus Barcelona zeichnen für die drei Institutsgebäude
verantwortlich, No.MAD Arquitectos aus Madrid für die
Executive Academy. Das Herzstück des Campus, das
„Library und Learning Center” (LLC), ist ein Entwurf von
Zaha Hadid.
Dass es sich bei einem Hadid-Entwurf um keine ganz
simple Konstruktion handelt, verwundert niemanden.
Das LLC besteht aus vier Sichtbetonkernen mit einem
spektakulären, freitragenden Stahlträger mit 80 Metern
Länge, auf dem der zum Prater hin auskragende zweigeschoßige Bibliothekstrakt ruht. Insgesamt entstehen
am Campus WU 90 Hörsäle und Seminarräume. Dafür
wurden 150.000 m3 Beton und 20.000 Tonnen Stahl
verarbeitet.
Derzeit finden die Fassadenarbeiten an den sechs
Gebäuden statt, finalisiert werden sollen sie Ende des
Jahres. Seit dem Sommer geht es innen mit den Bodenbelagsarbeiten und anderen Oberflächen sowie mit den
Außenanlagen weiter. Der Start des Probebetriebs ist für
März 2013 geplant, die Übersiedlung der Institute und
der Administration wird im Sommer über die Bühne
gehen. Verläuft weiterhin alles plangemäß, werden mit
Beginn des Wintersemesters Anfang Oktober 2013 dann
25.000 Studierende den neuen Campus beim Prater
bevölkern.
Berichte
Fotos: Ingenos.Gobiet.ZT
Campus WU Wien
Baustellendokumentation
FCP ist ein international tätiges Ingenieurbüro
mit mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
Hauptsitz in Wien und mehreren Niederlassungen.
> Projektmanagement
Campus WU Wien | Begleitende Kontrolle
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> Generalplanung
> Begleitende Kontrolle
> Bauüberwachung
> Statisch-konstruktive Prüfung
> Forschung und Entwicklung
> Infrastrukturplanung
▲
FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH > A-1140 Wien, Diesterweggasse 3 > www.fcp.at
wettbewerbe 304
> Tragwerksplanung
Berichte
Campus WU Wien
Koordination, Ingenieurkunst
und Ökologie auf den Punkt gebracht
Von der Aussichtsplattform des Infopoints eröffnet sich
ein großartiger Blick über die gesamte „Riesenbaustelle“.
Das Gelände der neuen Wirtschaftsuniversität Wien –
kurz Campus WU – zwischen Prater und Messegelände
ist in mehrere Baufelder geteilt – das Library und Learning Center, LLC, geplant von Zaha Hadid Architects, ist
das markante Herzstück des Großprojekts. Bereits von
weitem zeichnet sich der schräge Baukörper ab.
Die Bauarbeiten für das größte heimische Universitätsprojekt und zugleich eines der spektakulärsten Bauprojekte Österreichs laufen auf Hochtouren. Dieses Frühjahr
fanden die ersten Gleichenfeiern der Gebäudekomplexe
statt und auch die Fassadenkonstruktionen der einzelnen Projekte sind bereits gut erkennbar. Demnächst
werden die Rohbauarbeiten des gesamten Campus abgeschlossen sein. Die Fertigstellung ist für Frühling 2013
geplant, der offizielle Start des Universitätsbetriebes mit
Herbst 2013.
Foto: © BIG
In Kooperation mit Vasko+Partner
Die Stahlkonstruktion der Canyonträger von Unger Stahlbau basiert auf statischen Berechnungen von
Vasko+Partner.
wettbewerbe 304
20
Der internationale zweistufige Architekturwettbewerb
für den Campus WU wurde im Herbst/Winter 2008 – im
Auftrag der Projektgesellschaft WU Wien Neu GmbH –
zeitgleich für mehrere Gebäudekomplexe durchgeführt.
Die diesem Wettbewerb zugrunde liegende Masterplanung stammt von BUSarchitektur unter der Leitung von
Laura Spinadel und wurde bereits im Frühjahr 2008 aus
einem ersten Wettbewerb juriert.
Der Masterplan gibt für den neuen Universitätscampus
auf einem rund 90.000 Quadratmeter großen Areal
die Infrastrukturplanung und Freiflächengestaltung
vor und teilt das Gesamtprojekt in sechs Baufelder, mit
einer gesamten Nettonutzfläche von ca. 100.000 Quadratmetern, ein.
Kosten fest im Griff
Vasko+Partner Ingenieure (V+P) liefert mit seiner Kompetenz als Generalkonsulent gemeinsam mit BUSarchitektur die Generalplanung für den Neubau des Campus.
Die wesentlichen und überaus spannenden Aufgaben
für V+P sind bei diesem Projekt die zeitgleiche Generalplaner-Koordination von sechs renommierten Architekturbüros und das übergeordnete Kostenmanagement,
im Hinblick auf einen einheitlich funktionierenden und
effizienten Campus.
Die gründliche Vorbereitung des Projekts hat sich
gelohnt, wie Iris Adlassnig, Projektleiterin des Generalplaners bestätigt: „Das frühzeitige Einbinden aller hauptverantwortlichen Beteiligten erweist sich als gewaltiger
Vorteil. Diese Vorgangsweise gewährleistet dem Bauherren die strikte Einhaltung der Kosten-, Termin und
Planungsvorgaben sowie einen reibungslosen Ablauf
des Projektes.“
Die Tätigkeitsfelder von Vasko+Partner umfassen die
fachliche Zusammenarbeit (Technische Gebäudeausrüstung, Tragwerksplanung, Brandschutz und Bauphysik) und Unterstützung von sechs internationalen Architekten vom Vorentwurf bis zur Einreichung. Seit Beginn
der Ausführungsvorbereitung und im Zuge der Ausführung ist V+P nunmehr für die Ausführungsplanung
aller Baufelder, mit Ausnahme der von BUSarchitektur
betreuten Baufelder O1 (Hörsaalzentrum) und der Freiflächen, zuständiger Generalplaner. Die künstlerische
Oberleitung wird weiterhin durch die internationalen
Architekten wahrgenommen.
Ausgeklügelte Gebäudetechnik
Technisch baut die neue WU auf ein innovatives
Konzept, und die Vorgaben an Energieeffizienz sowie
ökologische Nachhaltigkeit sind dementsprechend
hoch. Eine ausgeklügelte campusübergreifende Gebäudetechnik ist folglich von Anfang an einer der Planungsschwerpunkte. So erfolgten bereits im Zuge des
Architekturwettbewerbes Energiekonzept-Vorgaben für
die einzelnen Gebäudekomplexe.
Alle Gebäude erhalten eine zentrale Mess-, Steuer- und
Regeltechnik mit insgesamt rund 11.000 physikalischen
Datenpunkten. Einen Teil davon stellt das Bussystem der
Brandschutz- und Brandrauchsteuerklappen dar und ist
in seiner Dimension eines der größten Systeme Europas.
Die Energieversorgung der Gebäude erfolgt primär
durch thermische Nutzung des Grundwassers mit
einer Kälte-/Wärmeleistung von rund drei Megawatt.
„Die Wärme-/Kälteversorgung wird zu rund 65 Prozent
über die ressourcenschonende, thermische Grundwassernutzung sichergestellt“, erklärt Günther Sammer,
Gesamtprojektleiter für die Gebäudetechnikplanung
von Vasko+Partner. Zur Spitzenlastabdeckung dienen
Kompressionskältemaschinen, die im Heizungsfall als
Wärmepumpen eingesetzt – und somit doppelt genutzt – werden.
Eine Besonderheit ist auch die Grundwasserpumpe, die
als Spitzenlast immerhin 150 Liter Grundwasser pro Sekunde liefert und somit die größte Anlage dieser Art in
Wien ist. Die neue WU gilt bereits jetzt als Vorzeigeprojekt und strebt für alle Baufelder ÖGNI-Zertifizierung an.
Berichte
Foto: Franz Ertl/Vasko+Partner
Campus WU Wien
Besondere Einblicke: Die ungewöhnlichen Formen des LLC prägen die
neue Wirtschaftsuniversität Wien.
der auch den hohen Erwartungen und Forderungen
des Architekten gerecht wird“, erklärt Iris Adlassnig.
Dies ist das Ergebnis einer umfangreichen, innovativen
und interdisziplinären Ausführungsvorbereitung durch
Vasko+Partner, sowie einer qualitativ hochwertigen
Ausführung durch das Bauunternehmen.
Unkonventionell und ansprechend
Mehrere unterschiedliche Gebäudekomplexe werden
zeitgleich auf einem gemeinsamen Campusareal
vereint, jedes für sich mit einem unkonventionellen
architektonischen Konzept. Die großzügige Freiraumgestaltung will die Kommunikation forcieren und zum
Verweilen auf dem Campus einladen. Es entstehen 90
Hörsäle und Seminarräume mit rund 5.800 Plätzen für
die Studenten, sowie 3.000 Arbeitsplätze in Lernzonen
und Projekträumen. „Die WU und die Bundesimmobiliengesellschaft haben gemeinsam als Projekterrichtungsgesellschaft mit dem Neubau des Campus
Wirtschaftsuniversität ein spannendes Vorzeigeprojekt
gestartet, das die Wissensgesellschaft in Österreich
nachhaltig prägen wird“, ist Heinz-Peter Rausch, Projektverantwortlicher der Wirtschaftsuniversität Wien seitens
V+P, überzeugt.
Fakten und Zahlen
Oktober 2007 Mai 2008 Investkosten 492 Millionen Euro
100.000 m² Nutzfläche
90.000 m² Grundstücksfläche
55.000 m² öffentlich zugängliche Fläche
35.000 m² bebaute Fläche
25.000 Studierende
4.500 Arbeitsplätze für Lehrpersonal
3.000 Arbeitsplätze für Studierende
230 Bäume im Freiraum; davon 150 Ginkobäume
100 Vergabepakete
90 Hörsäle und Seminarräume
25 km Bohrpfähle
6 internationale Architekturbüros
5 Gebäudekomplexe rund um das LLC
4 Jahre Bauzeit
3 Department-Gebäude
2 U-Bahnstationen
1 Campus WU
Standortentscheidung für Areal
Juryentscheidung Generalplaner-Wettbewerb,
sh. wettbewerbe 271/272,
August/September 2008
Dezember 2008 Juryentscheidung Architektur-Wettbewerb
Februar 2009 - 2010 Vorentwurfs- und Entwurfsplanung
Ab Februar 2010 Einreichung und Ausführungsplanung
Ab Oktober 2009 Spatenstich / Beginn Abbrucharbeiten
Ab Jänner 2010 Aushub und Wasserhaltung
Ab August 2010 Tiefgründungsarbeiten
Ab Oktober 2010 Beginn Rohbauarbeiten
Sommer 2012 Fertigstellung Rohbauarbeiten
Frühjahr 2013 Fertigstellung Ausbauarbeiten und Start
Probebetrieb
Ab Juni 2013 Einrichtung
Ab Oktober 2013 Regelbetrieb
Quelle: Vasko+Partner
21
▲
Zeitschiene
wettbewerbe 304
Gleichgewicht der Kräfte
Um Zaha Hadids Vision für das Herzstück des Campus,
das Library und Learning Center (kurz LLC), mit einer
anspruchsvollen Stahlträgerkonstruktion umzusetzen,
wurde die Unger Steel Group als Stahlbauspezialist beauftragt. Sie realisiert die auf den statischen Berechnungen von Vasko+Partner basierenden Stahlkonstruktionen für diesen prestigeträchtigen Bau. Die Hauptdachtragkonstruktion besteht aus geschweißten Stahlteilen,
die eine Höhe von bis zu 2,5 Metern aufweisen. Auf
vorab betonierten Stahlrundrohrstützen wurden diese
Stahlträger angehängt und nach der Gesamtmontage
weiter vorgespannt, um eine möglichst ebene Fläche zu
erhalten.
Für die spektakuläre Auskragung tüftelte V+P an den
statischen Berechnungen der Stahlkonstruktion und
schuf so die Basis für die Realisierung der ungewöhnlichen Form des LLC. Die gesamte Stahldachkonstruktion liegt auf dem sogenannten Canyonträger.
„Die Schalungsarbeiten der Sichtbetonbauteile beim
LLC versetzen selbst erfahrene Bauprofis in Staunen.
Kaum ein rechter Winkel, ungewöhnliche Neigungen –
und dennoch ein perfekter Sichtbeton in einer qualitativ
hochwertigen Ausführung durch das Bauunternehmen,
Campus WU Wien
Berichte
In Kooperation mit
© Zaha-Hadid-Architects
Unger Steel Group
© UngerSteelGroup
Schwebende Stahlkonstruktion beim LLC
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wettbewerbe 304
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Visuelles Markenzeichen des neuen Campus ist das
Library und Learning Center (LLC) von Zaha Hadid. Ein
Teil des Baus erscheint wie eine liegende 8. Der Gebäudekomplex beinhaltet die Hauptbibliothek als Zentrum
des Studierens, die Studierenden-Arbeitsplätze des
Learning Center sowie eine große Aula, die als Veranstaltungsort der „Nabel“ der WU werden wird. Weiters
findet man dort künftig die Studienservices sowie die
IT-Serviceabteilung mit dem Info-Center.
Für die Umsetzung wurde ein Stahlkonstruktion der
Extraklasse benötigt: ein Canyonträger, der freitragend
über 80 Meter lang auf rund 17 Metern Höhe schwebt.
Auf diesem 350 Tonnen schweren Träger ruht die gesamte Hauptstahldachkonstruktion. Insgesamt werden
4.000 m² Fläche bebaut, die Tonnage beträgt 1.341, die
schwebende Konstruktion endet auf rund 30 Metern
Höhe. Das fertige Objekt besticht durch Eleganz und
Besonderheit, denn die sichtbaren und schlanken Stahlträger machen in Kombination mit Glas den Werkstoff
Stahl erlebbar. Die Unger Steel Group ist ausführendes
Unternehmen und kann bei dieser speziellen Bauaufgabe mit höchster Präzisionsarbeit und umfassender
Erfahrung punkten.
Campus WU Wien
Berichte
Den Letzten beiSSen die Hunde
DI Andreas Gobiet
Geschäftsführer
Ingenos.Gobiet.ZT GmbH
Die Projektstruktur sieht wie folgt aus:
• Auftraggeber: Projektgesellschaft Wirtschaftsuniversität Wien neu GmbH, gemeinsame Tochtergesellschaft
von BIG und WU, vertreten durch die beiden Gesamtprojektleiter und Geschäftsführer, Herrn DI Pammer
und Herrn Mag. Sommer
• Projektsteuerung: ARGE PS, Drees&Sommer, Delta
• Architektur: Estudio Carme Pinós S.L., Barcelona;
Zaha Hadid Architecture, Hamburg;
BUSarchitektur ZT GmbH, Wien;
Wien Atelier Hitoshi Abe, Sendai;
CRABstudio, London;
NO.MAD Arquitectos, Madrid
• Generalplaner: ARGE Campus WU, Busarchitektur,
Vasko+Partner ZT GmbH
• Örtliche Bauaufsicht: AEGR ÖBA Campus WU, Ingenos.
Gobiet.ZT GmbH, iC consulenten Ziviltechniker.
Das Team setzt sich aus ca. 23 hochspezialisierten
Fachleuten aus dem Baubereich der Haustechnik und
Elektrotechnik zusammen, die durch zwei ARGE Geschäftsführer, Herrn DI Elsenwenger (IGZT) und Herrn
DI Schindler (iC) geführt werden . Die wesentlichsten
Leistungen der örtlichen Bauaufsicht sind die Beaufsichtigung der fachgerechten Umsetzung der vom Generalplaner vorgegebenen Planungsinhalte, die Koordination
der einzelnen Firmen, unterteilt nach drei Baubereichen
und zwar: Baubereich-Mitte, Baubereich-West und
Baubereich-Ost, die Kontrolle der vergebenen Kosten
(Abrechnung), die Einhaltung der Termine und des
Bauarbeiterkoordinationsgesetzes sowie die Stellung
einer Ombudsperson (Herrn DI Gobiet) zur Klärung von
Anrainerfragen.
Im Zusammenführen aller am Planungs- und Bauprozess Beteiligter liegt die wesentliche Aufgabe der
Bauaufsicht, in der Kommunikation der Ideen von Architekten und Planer an die Baufirmen. Dort liegt auch das
eigentliche Spannungsfeld. Um die Anforderungen des
Bauherrn, die Ideen der Stararchitekten, die Planung des
Generalplaners sowie die wirtschaftlichen Vorgaben des
Projektmanagements entsprechend umsetzen zu können, bedarf es höchster kommunikativer Fähigkeiten
sowie dem Verständnis von architektonischen Ansprüchen. Wie bei allen Bauvorhaben ist die örtliche Bauaufsicht gefordert, all die erforderlichen Hard- und Softskills
einer integrierten Umsetzung zuzuführen.
Dies bedeutet in seinem Ablauf folgende Schritte
strukturiert und vollständig einzuhalten:
• Prüfung der Pläne auf Vollständigkeit und
Umsetzungsmöglichkeit
• Prüfung der Leistungsverzeichnisse auf Vollständigkeit
und Klarheit
• Strukturierte Aufarbeitung von Veränderung in
der Planung und Klarstellung der realisierbaren
Umsetzung
• Straffe Führung der ausführenden Firmen sowohl
in terminlicher, kostenmäßiger als auch fachlicher
Hinsicht.
Die Praxis zeigt, dass die Vielzahl der erforderlichen
Spezialisten bei einem solchen Bauvorhaben auch zu
einer Summe von unterschiedlichen menschlichen Fähigkeiten und Kommunikationsmöglichkeiten führt. Je
besser die Mitarbeiter der örtlichen Bauaufsicht in ihren
kommunikativen Fähigkeiten ausgebildet sind, je stärker
ihr Respekt vor Leistung jeglicher Art ausgeprägt ist und
je umfangreicher ihr fachliches Wissen ist, umso leichter
fällt die Erfüllung dieser hochkomplexen Aufgaben.
23
▲
wettbewerbe 304
Foto: beigestellt
Für das Projekt Campus WU, den Neubau der Wirtschaftsuniversität Wien, auf dem Gelände nördlich des
Praters, wurde die Arbeitsgemeinschaft ÖBA Campus
WU, bestehend aus den Ingenieurbüros Ingenos.Gobiet.
ZT GmbH und iC consulenten Ziviltechniker mit der Örtlichen Bauaufsicht, sowohl für die Bauleistung als auch
für die Fachbauaufsicht Haustechnik/Elektrotechnik
beauftragt.
Berichte
Campus WU Wien
Aufzüge: Die Montagearbeiten für den
Campus WU laufen
Die ersten Otis Aufzüge wurden kürzlich geliefert. Bis
Ende April 2013 dauern die Montagearbeiten. Ab dem
Studienjahr 2013/2014 sorgen dann 43 Otis GeN2
Anlagen für komfortablen und raschen Transport der
Menschen am neuen Campus der Wirtschaftsuniversität: Mit durchschnittlich 8.500 Fahrten täglich für mehr
als 30.000 Studierende, Lehrkräfte und Mitarbeiter erreichen sie Energieeffizienzklasse A.
Fotos: Otis Österreich
In Kooperation mit Otis
dank Gurt-Technologie, energierückgewinnenden Antrieben sowie LED-Beleuchtungen in den Kabinen auf
Basis der Nutzungskategorie der Gebäude die Energieeffizienzklasse A erreichen. Die zentrale Überwachung
und effiziente Steuerung aller Aufzugsanlagen deckt
Otis mit dem EMS Panorama System ab.
Architektur bis in die Aufzugskabine
Der Campus WU umfasst fünf Gebäudekomplexe mit
einer Gesamtfläche von 35.000 Quadratmetern. Die
Bauteile wurden von bekannten internationalen Architekten entworfen: Zaha Hadid Architects London, das
österreichische Architektenkollektiv BUSarchitektur, die
spanischen NO.MAD Arquitectos, das britische Studio
CRAB und das des Japaners Histohi Abe. Auch die
Aufzüge in diesen Bauteilen tragen die Handschrift der
jeweiligen Architektur. Die Aufzugskabinen sind farblich
auf die Architektur des jeweiligen Gebäudes abgestimmt. So präsentieren sich zum Beispiel die Wände
der Aufzugskabine im Baufeld O1 in Rot, im Baufeld LLC
werden gefärbte Glaspaneele zum Einsatz kommen.
Eine Aufzugsanlage wird in 35 Einzelstücken verpackt angeliefert.
„Wir sind stolz, dass es uns gelungen ist, Planer und
Architekten von den Vorzügen unserer Technologie zu
überzeugen und mit diesem Bauprojekt unseren „The
Way to Green“ fortzusetzen“, sagt Udo Hoffmann, Geschäftsführer von Otis Österreich. Der gesamte Campus
wird auf Basis eines „Green Building“-Konzeptes errichtet, das auch die Baustellenabwicklung umfasst. Auch
Otis steuert mit seinen Aufzügen Nachhaltigkeit bei.
43 der insgesamt 44 Anlagen sind GeN2 Aufzüge, die
Im März 2012 hat die Zustellung der Otis Aufzüge begonnen.
Projekt der Superlative
Für Otis ist der Campus WU in mehrfacher Hinsicht
ein Projekt der Superlative. Der Auftrag für 44 Aufzüge
ist für österreichische Verhältnisse wegen der hohen
Stückzahl ein Projekt, das nicht alle Tage zur Ausführung
kommt. Die Montage erfolgt innerhalb von knapp
13 Monaten. Acht bis zehn Monteure werden für den
Einbau der Aufzüge im Einsatz sein, um die termingerechte Übergabe sicherzustellen. Otis hat hochgerechnet, dass die 44 Aufzüge durchschnittlich 8.500 Fahrten
pro Tag zurücklegen werden. Die Energieersparnis
durch den energierückgewinnenden Antrieb ReGen
und durch den Einsatz von LED Beleuchtung in den
Aufzugskabinen schätzt Otis auf über 40 Prozent.
wettbewerbe 304
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Otis „The Way to Green“, 43 Aufzüge mit Energieeffizienzklasse A für den Campus WU.
Campus WU Wien
Berichte
Grüne Technik in den Aufzügen
am Campus WU
Energierückgewinnende Antriebe
Mit dem GeN2 Gurt revolutionierte Otis bereits im Jahr
2000 die Aufzugstechnologie in Richtung Energieersparnis und Umweltfreundlichkeit. Die wichtigsten ökologischen und betriebswirtschaftlichen Vorzüge dieses
Systems:
• GeN2 Gurt statt Seil = korrosionsfrei und bis zu dreimal länger haltbar als Stahlseile.
• Der getriebelose Permanent-Antrieb verbraucht bis
zu 50 % weniger Energie als bisherige Aufzüge.
• Umweltfreundlich, weil Gurte keine Schmiermittel
brauchen!
Mit der Entwicklung von GeN2 hat Otis eine grüne
Vorreiterrolle übernommen. Nun hat das Unternehmen
die Energiebilanz der Aufzüge weiter verbessert und ist
für die Einführung des Energieausweises für Aufzüge
gerüstet.
Aufzug als Kraftwerk im eigenen Gebäude
Durch den energierückgewinnenden Antrieb ReGen
ist es Otis erstmals gelungen, die Bremsenergie des
Aufzugs in das gebäudeinterne Stromnetz zurück zu
speisen und so den Energieverbrauch eines Gebäudes
zu senken. Bei konventionellen Antrieben wird die
Bremsenergie mit Hilfe von Widerständen in ungenutzte Wärme umgewandelt. Der Aufzug mit ReGen
Drive funktioniert gleichsam als Kraftwerk im eigenen
Gebäude. Die Energieeinsparung eines GeN2 mit ReGen
Drive gegenüber einem Hydraulik-Aufzug beträgt 75 %
bei rund 72.000 Fahrten im Jahr.
Großes Energiesparpotenzial durch LED-Technologie
Gegenüber Sparlampen und Leuchtstoffröhren ergibt
sich durch die Einführung von LED-Kabinenbeleuchtung für die gesamte GeN2 Aufzugsreihe ein Einsparungspotenzial von bis zu 85 %. Mit LED-Lampen ist
die Abschaltung der Kabinenbeleuchtung möglich,
wenn die Kabine keinen Fahrbefehl hat. Das ergibt den
zusätzlichen Spareffekt. LED-Lampen halten länger als
Leuchtstoffröhren, weil ihre Lebensdauer ausschließlich
durch die Brenndauer bestimmt wird. Das Ein- und Ausschalten verkürzt die Funktion der LED-Lampen nicht,
wie das bei Leuchtstoffröhren der Fall ist. LED-Lampen
erzeugen „gesundes“ Licht, weil sie nicht nur einzelne
Farben darstellen, sondern das gesamte Farbspektrum
abdecken. Ein Zusatznutzen für das Wohl der Fahrgäste.
Daten und Fakten zu Otis
Otis Österreich ist eine Tochtergesellschaft der Otis
Elevator Company mit Sitz in Farmington, Connecticut, dem weltweit größten Anbieter von Aufzügen,
Fahrtreppen und Fahrsteigen sowie den entsprechenden Service- und Wartungsleistungen. Otis Österreich
beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und hat hierzulande
etwa 30.000 Anlagen in Betrieb. Das Service-Portfolio
umfasst 23.000 Aufzüge und Fahrtreppen.
Siehe auch www.otis.at ■
Rund zehn Otis Monteure stellen die termingerechte Übergabe der 44 Aufzüge am Campus WU sicher.
wettbewerbe 304
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Berichte
Termin
13. Juni bis 7. Oktober 2012
Ort
MAK-Ausstellungshalle
Weiskirchnerstraße 3
1010 Wien
Öffnungszeiten
Dienstag 10 bis 22 Uhr, Mittwoch
bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
Weitere Informationen
www.mak.at
Die MAK-Ausstellung DINGE. schlicht & einfach hat das
Ideal der Einfachheit epochen- und kulturübergreifend
als ein prägendes und bedeutendes Element der Stilgeschichte zum Thema. Sie beschäftigt sich aus verschiedensten Perspektiven mit dem Prinzip der Reduktion,
wobei Einfachheit nicht nur als Prämisse der Ästhetik
sondern auch im Kontext gesellschaftspolitischer und
soziologischer Phänomene diskutiert wird. Während
Einfachheit in der Aufarbeitung des Möbeldesigns vor
allem als gestalterisches Problem der Moderne untersucht wird, konzentriert sich der Ausstellungsteil zur
Schlichtheit von alltäglichen Dingen auf die Gegenpole
der Funktionalität im Gebrauch sowie der Mäßigung im
Luxus. Die Erforschung der asiatischen Kunstgeschichte
setzt Einfachheit in Relation zu Lebensart und Weltanschauung und gleichzeitig zu europäischen Tendenzen.
Zur Ausstellung erscheint die Zeitschrift MAK/ZINE
#1/2012.
© MAK / Katrin Wißkirchen
DINGE. schlicht & einfach. Ausstellung
23DINGE – MAK-Ausstellungsansicht
Architekturmodelle Peter Zumthor. Ausstellung
23. Juni bis 28. Oktober 2012
Ort
KUB Sammlungsschaufenster
Seestraße 5
6900 Bregenz
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 bis
18 Uhr, Donnerstag 10 bis 21 Uhr
Weitere Informationen
Nur wenigen ist bekannt, dass das Kunsthaus Bregenz
über eine eigene Sammlung verfügt. Einen der größten
Teile davon bilden über 300 Architekturmodelle von
Peter Zumthor. Unmittelbar neben dem Kunsthaus Bregenz, im ersten Stockwerk des Bregenzer Postgebäudes,
ist nun eine Auswahl dieser Modelle zu sehen. Konzeption und Gestaltung dieses Schaulagers erfolgten in
enger Absprache mit Peter Zumthor. Vorgestellt werden
sowohl realisierte Bauten als auch Entwurf gebliebene
Projekte. Die Präsentation zeigt in ihrer Vielfalt die
überragende Rolle, die das Arbeiten mit Modellen und
Materialien wie Holz, Metall oder Lehm im Schaffen des
Ateliers Peter Zumthor spielt.
© Atelier Peter Zumthor & Partner
Termin
www.kunsthaus-bregenz.at
Geförderter Wohnbau
Wien, Kundratstraße
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Mag. Michael Gehbauer
Wohnbauvereinigung GPA
Bauträger
Berichte
Ort
aut. architektur und tirol
Lois Welzenbacher Platz 1
6020 Innsbruck
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 11 bis 18 Uhr,
Donnerstag 11 bis 21 Uhr,
Samstag 11 bis 17 Uhr
Weitere Informationen
Álvaro Siza, Anyang Pavillon, Young-Il Park, Südkorea, 2005 - 06
© Fernando Guerra
www.aut.cc
Álvaro Siza gilt als einer der wichtigsten portugiesischen
Architekten des 20. Jahrhunderts. Seit den späten
1950er Jahren realisierte er zahlreiche Bauwerke, anfänglich vorwiegend in Portugal, später auch in ganz
Europa, Amerika und Asien. Ausgangspunkt seiner
Entwürfe ist immer der konkrete Ort und dessen kultureller und architektonischer Kontext – sei es das urbane
Umfeld, ein historisches Gebäude oder die Landschaft.
Die respektvolle Auseinandersetzung damit führt ihn zu
jeweils unterschiedlichen und spezifischen Lösungen,
architektonischen Statements, die in ihrer Direktheit
immer aufs Neue überraschen. Das Hauptaugenmerk
der von Rudolf Finsterwalder und Wilfried Wang für den
Siza-Pavillon der Stiftung Insel Hombroich konzipierten
und für das aut adaptierten Ausstellung „Von der Linie
zum Raum“ gilt der Arbeitsweise von Álvaro Siza. Anhand von zehn aktuellen Bauten und Projekten aus dem
Kulturbereich veranschaulichen zahlreiche Skizzen und
Arbeitsmodelle, großformatige Fotografien und Pläne,
wie Siza Projekte entwickelt.
Álvaro Siza, Iberê Camargo Stiftung, Porto Alegre, Brasilien, 1998 - 2009
© Fernando Guerra
29. Juni bis 22. September 2012
Álvaro Siza, Iberê Camargo Stiftung, Porto Alegre, Brasilien, 1998 - 2009
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Termin
© Fernando Guerra
Álvaro Siza. Ausstellung
Berichte
European Prize for Urban Public Space 2012
Beteiligung
347 Projekte aus 36 Ländern
Jury
Josep Llinàs (Vorsitz; CCCB),
Ole Bouman (NAi),
Sarah Mineko Ichioka (AF),
Juulia Kauste (SRM),
Der Europäische Preis für städtischen öffentlichen Raum
wird im Zweijahres-Rhythmus verliehen. Die Schaffung,
Wiederherstellung und Verbesserung des öffentlichen
Raumes sollen mit diesem Preis anerkannt und gefördert werden – in dem Bewusstsein, dass der Zustand
des öffentlichen Raumes einen Indikator für die Gesundheit unserer Städte darstellt. Sechs Projekte wurden
heuer von der Jury mit einem Preis ausgezeichnet.
Francis Ramber (La Cité de
Joint Winner
Arranjament dels cims del Turó de la Rovira,
Barcelona [Spain] 2011
Architektur: Jansana, de la Villa, de Paauw arquitectes
SLP, AAUP Jordi Romero i associats SLP
Bauherr: Agència de Promoció del Carmel i Entorns S.A.
Foto: Lordes Jansana
Comment of the jury:
The Turó de Rovira project in the Carmelo neighbourhood has been awarded an Ex aequo Prize because of
its delicate and elegant treatment of a space that has a
recent history and hitherto marginal position in the city
of Barcelona. Apart from the 360º views afforded from
a lookout which is now more accessible, the space has
also been recovered for collective memory. It evokes
the Civil War while also adding value to the remains of a
self-constructed housing settlement without conveying
any sense of over-emphasis. Hence, marginal space has
been discretely included within the consciousness of
the city as a whole.
l’Architecture et du Patrimoine),
Peter Cachola Schmal (DAM),
Dietmar Steiner (Az W)
Jurierung
April 2012
Joint Winner
Preureditve nabrežij in mostovi na Ljubljanici,
Ljubljana [Slovenia] 2011
Architektur: Boris Podrecca, Atelier arhitekti, BB Arhitekti,
Atelje Vozlic, DANS arhitekti, TRIJE arhitekti, Medprostor,
URBI
Bauherr: The City Council of Ljubljana, Turizem Ljubljana,
Javno podjetje Energetika, d.o.o., Kranjska investicijska
družba, d.o.o.
Foto: Jernej Valenčič
Comment of the jury:
This work, a joint Prize winner, is the result of collective
effort on a large scale, but by means of different specific
interventions. It has given relevance to the capacity of
the river to structure the city. It has demonstrated how
to integrate a river system with urban patterns, giving
a sense both of continuity and uniqueness of spaces.
This large work is remarkable for its coherence since it
covers the entire riverbank space and includes the interventions of several local architects who have sought
to continue Josep Plecnik’s legendary project of bridges
and riverbank buildings.
wettbewerbe 304
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Special Mention
Exhibition Road, London [United Kingdom] 2011
Architektur: Royal Borough of Kensington and Chelsea
Bauherr: Dixon Jones Ltd
Foto: Royal Borough of Kensington and Chelsea
Comment of the jury:
This work located in one of London’s main cultural districts has managed to achieve a balance of consensus
between traffic and pedestrians, instead of segregating these two very real uses of urban space. This is a
premier example of such a deliberately designed calm
‚shared space’, or ‚shared surface’, on a major city road in
a large metropolis.
Special Mention
Mémorial de l’abolition de l’esclavage,
Nantes [France] 2011
Architektur: Krzysztof Wodiczko & Julian Bonder.
Wodiczko+Bonder, Architecture, Art & Design
Bauherr: Nantes Metropole, Ville de Nantes
Foto: Wodiczko+Bonder Photographs
Berichte
Comment of the jury:
This work recovers a space of old infrastructure linked with a harsh history, that of the French slave trade. It is now public space at two levels.
The lower part, the compressed form of which recalls the cramped
conditions in the ships’ holds has been transformed into a memorial
space, while the upper level is a riverside walk where once there was a
car park.
Special Mention
Annorstädes / Elsewhere / Ailleurs,
Malmö [Sweden] 2010
Architektur: Tania Ruiz
Bauherr: Trafikverket, Statens konstråd, Informationsteknik Malmö
Foto: Tania Ruiz
Special Category
Acampada en la Puerta del Sol, Madrid [Spain] 2011
Comment of the jury:
This entry has been assigned a ‚special category’ because it was the
subject of the most prolonged and most principled discussion among
an evenly divided Jury. Among the issues raised was that of public
space as physical container and as an arena for social and civic expression. This intervention also gave rise to debate about basic issues of
understanding the parameters of architecture. Since half the Jury was
very much in favour of this project being included so as to highlight
its relevance in today’s world, th ‚Special Category’ was unanimously
agreed upon to reflect this opinion.
Feuerschutz
sicher, aber nicht sichtbar.
ALUKÖNIGSTAHL – geprüfte Feuerschutzlösungen aus Aluminium,
Stahl und Edelstahl, die nicht nur in puncto Sicherheit überzeugen.
Zusätzliche, kombinierte Vorteile in den Bereichen Automation und
Design (Fluchttürsicherung) erlauben die funktionelle, ästhetische
und effiziente Umsetzung komplexer Anforderungen eines modernen
Gebäudekonzepts.
Nähere Informationen zu Produkten und Planungssoftware erhalten
Sie bei unserem Bautechnischen Dienst, Herr Ing. Messner:
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29
wettbewerbe 304
Comment of the jury:
This work was commissioned and constructed concurrently with the
Malmö City Tunnel that hosts it and expressly designed for its functions.
It has given a new dimension to the railway platform space by barring
all advertising and replacing it on both sides for a length of 180 metres
with an installation of slow-moving images that give poetic sense to
the fact of waiting.
Berichte
6. September 2012 bis Jänner 2013
Ort
Wien Museum Karlsplatz
Karlsplatz 8
1040 Wien
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag & Feiertag
10 bis 18 Uhr
Weitere Informationen
www.wienmuseum.at
Die Werkbundsiedlung in Lainz, zu der über 100.000
Besucher kamen, war eine Leistungsschau des internationalen modernen Wohnbaus. Der Gesamtplan zu
dieser internationalen Bauausstellung stammt von Josef
Frank, 30 österreichische und internationale Architekten
und Architektinnen – unter ihnen Richard Neutra und
Ernst Plischke – entwarfen 70 vollständig eingerichtete
Musterhäuser. Die Ausstellung warb für neue Raumund Wohnkonzepte und war ein Manifest einer sozialen
und ästhetischen Utopie von einem besseren Leben
aus dem Geist der Moderne. Die Werkbundsiedlung war
auch als Antwort auf das Wohnbauprogramm des „Roten Wien“ gedacht. Trotz des Publikumserfolgs blieb die
Wirkung aufgrund der politischen Ereignisse beschränkt.
Das Wien Museum zeigt in der Ausstellung „Werkbundsiedlung Wien 1932. Ein Manifest des neuen Wohnens“
– anlässlich des 80. Geburtstages der Siedlung – anhand von Plänen, Modellen, Zeichnungen, Fotografien
und Interieurs nicht nur die Geschichte der Siedlung,
sondern beschäftigt sich auch mit dem Schicksal ihrer
Bewohnerinnen und Bewohner sowie mit den Problemen der heutigen Nutzung und Erhaltung.
Innenansicht des von Josef Frank entworfenen Hauses Nr. 12, 1932
© Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv
Termin
Foto: Martin Gerlach jun. © Wien Museum
Werkbundsiedlung Wien 1932. Ausstellung
Plakat zur Eröffnung der Werkbundsiedlung, 1932
Erkundungen islamischer Glaubensräume.
Ausstellung
An der andauernden Debatte in Europa wird deutlich,
wie verkürzt „Moschee“ als Gebäudetyp bestimmter
Form verstanden wird: Moscheen werden akzeptiert
Ort
– so lange sie nicht so aussehen. Dabei wird ein Bild
afo architekturforum oberösterreich aufrecht erhalten, das nicht nur reduktiv ist, sondern
Herbert-Bayer-Platz 1
auch die fließende Definition und den reichen Formen4020 Linz
kanon dieses Typus im Laufe der Geschichte ignoriert.
Während die muslimischen Gemeinden Westeuropas
Öffnungszeiten
zunehmend „sichtbar“ werden, offenbaren die DiskusMittwoch bis Samstag 14 bis 17 Uhr, sionen mitunter ein von Stereotypen und Vorurteilen
Freitag 14 bis 20 Uhr
geprägtes Denken. Fehlendes Wissen und UnverständSommerschließzeit 23. Juli bis
nis bereiten wiederum den Boden für die Angstpolitik
25. August 2012
gegenüber dem Islam. INNENANSICHT SUEDOST – Erkundungen islamischer Glaubensräume gibt einen
Weitere Informationen
exemplarischen Überblick über die Geschichte der
www.afo.at
Moscheenarchitektur und zeigt aktuelle Tendenzen
und Aufgabenstellungen auf. Besonderes Augenmerk
gilt den muslimischen Gebets- und Kulturräumen vor
Foto: Franz Baumgartner
Termin
30. Juni bis 27. Oktober 2012
wettbewerbe 304
30
Gebetsraum Linz Humboldtstraße
Ort: Wie sichtbar ist der Islam in Linz? Die Ausstellung
möchte die Auseinandersetzung mit Repräsentationen
islamischer Identität im urbanen Raum ermöglichen
und zu Diskussionen anregen. Kunst und Architektur
dienen als Rahmen, um das vorurteilsbehaftete Bild
einer „anderen“ Kultur zu dekonstruieren und vielschichtige, kritisch informierte Sichtweisen zu eröffnen.
Berichte
Designers’ Saturday 2012
Alle zwei Jahre steht Langenthal Anfang November traditionsgemäß ganz im
Zeichen des Designs. Unter dem Motto „Design is a statement“ findet die
14. Edition des Designers’ Saturday dieses Jahr statt. Die Werkplätze der
Langenthaler Designindustrie bilden den Schauplatz für eine Auswahl von
Firmenstatements. Rund 70 nationale und internationale Aussteller zeigen
phantasievolle Inszenierungen. Neben etablierten Teilnehmern sind auch viele
neue Namen dabei, die interessante Entdeckungen für das Fachpublikum versprechen. Architekten, Planer und Gestalter haben die Möglichkeit, intensiv mit
den Herstellern innovativer Produkte und interessanter Problemlösungen zu
diskutieren und ihre Konzepte und neuen Projekte kennenzulernen.
Termin
3. und 4. November 2012
Ort
Langenthal, Schweiz
Weitere Informationen
www.designerssaturday.ch
Deltabeam verbessert
die CO2-Bilanz Ihres
Gebäudes
Seit dem Jahr 2002 verleiht Topos
– The International Review of Landscape Architecture and Urban Design
den Topos Landscape Award. Die
Auswahl der Preisträger erfolgt durch
die Redaktion Topos; ausgezeichnet
werden jüngere, vielversprechende
Landschaftsarchitekturbüros oder
Einzelpersonen, die bereits Erfolge
vorweisen können, beispielhafte
Projekte realisiert haben und die für
Die Gewinner des Topos Landscape Awards
eine bestimmte gestalterische oder
2012: Sébastien Penfornis (links) und Thierry
Kandjee leiten das Büro Taktyk.
planungspolitische Richtung stehen
und darüber hinaus wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der Profession
auf internationaler Ebene erwarten lassen. Von 2002 bis 2006 wurde der Preis
(European Landscape Award) im zweijährigen Turnus entsprechend der bis
dahin europäischen Ausrichtung der Zeitschrift Topos an ein europäisches Büro
verliehen. Seit 2009 wird der Preis weltweit und jährlich an junge, innovative
Landschaftsarchitekturbüros und Personen verliehen, die einen wichtigen Beitrag zur Landschaftsarchitektur des 21. Jahrhunderts leisten und die Profession
nachhaltig prägen.
2012 erhielt das Büro Taktyk Landscape & Urbanism mit Sitz in Paris und Brüssel
den Preis. Das transnationale und interdisziplinäre Team unter der Leitung von
Thierry Kandjee und Sébastien Penfornis zeigt stellvertretend, wie Planungsbüros heute vernetzt sein können und müssen, um die großen Aufgaben zu bewältigen, die sich Stadt- und Landschaftsplanern bieten. Die Projekte des Büros
erstrecken sich vom öffentlichen Freiraum in Lille bis zu Metropolregionen wie
Brüssel und Melbourne.
Eine unabhängige Studie hat gezeigt:
Bei Verwendung von Deltabeam wird
der CO2 Ausstoß eines Gebäudes*
über die gesamte Nutzungsdauer um
5% reduziert!
*) untersucht an einem typischen englischen
Schulgebäude
31
Erfahren Sie mehr über diese Studie
und über Bauen mit Deltabeam auf
www.peikko .at
wettbewerbe 304
Foto: Sabine Morgenstern / Callwey Verlag
Topos Landscape Award 2012
Berichte
Das Architekturmodell. Ausstellung
Termin
25. Mai bis 16. September 2012
Ort
Deutsches Architekturmuseum
DAM
Schaumainkai 43
60596 Frankfurt am Main
Deutschland
Öffnungszeiten
Dienstag, Donnerstag bis Samstag
11 bis 18 Uhr, Mittwoch 11 bis
20 Uhr, Sonntag 11 bis 19 Uhr
Weitere Informationen
www.dam-online.de
„Das Architekturmodell. Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie“
zeigt, auf welche Weise Architekten seit etwa 1920 mit
Architekturmodellen gearbeitet haben – und was die
neuesten Entwicklungen sind. Auf der Basis intensiver
Forschungsarbeit werden Architekturmodelle in ein
neues Licht gerückt: Sie dienen Architekten als Werkzeuge, Fetische oder zum Erproben von Utopien. Die
rund 300 Exponate stammen zu einem Drittel aus der
DAM-Sammlung; zwei Drittel sind Leihgaben.
Das Architekturmodell
In dieser Ausstellung steht das Architekturmodell –
und nicht das geplante Gebäude – im Zentrum des
Interesses. Architekturmodelle gibt es seit vielen Jahrhunderten. Aber seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts
werden Architekturmodelle in großer Zahl und für so
vielfältige Zwecke angefertigt wie nie zuvor. Das hat
mehrere Gründe: Der wichtigste ist die Erfindung der
Fotografie und die Entwicklung von Drucktechniken
zur Fotoreproduktion. Wenn sich von einem Modell ein
wirkungsvolles Foto herstellen lässt, es also als „Fotomodell“ dient, lohnt sich die Mühe des Modellbaus gleich
doppelt.
Stück Natur eingeweckt, nicht realisiert, Modell 1973
Architekt: Haus-Rucker-Co, Wien
© DAM, Foto: Hagen Stier
wettbewerbe 304
32
Mit dem Objekt unternahm die Architektengruppe
Haus-Rucker-Co den Versuch, sich über Verkäufe auf
einer Kunstmesse zu finanzieren. Die kleine Hütte ist ein
ironischer Kommentar zur Sehnsucht nach dem einfachen, ursprünglichen Leben. Von Umweltzerstörung
unberührte Natur kann man nur in einer Glaskapsel erzeugen, im Modell in Form eines „Weck“-Einmachglases.
Werkzeug
Es gibt Modelle, ohne deren Einsatz ein geplantes
Architekturprojekt nie entstanden wäre. Ohne die Seifenhaut-, Statik- und Messmodelle von Frei Otto wären
viele seiner Projekte nicht umsetzbar gewesen. Das Modell kann auch ein Werkzeug der Verführung sein, mit
dem der Architekt den Bauherrn oder die Öffentlichkeit
überzeugt. Ein Modell ist anschaulicher als Pläne. Architekturmodelle sind häufig Versprechen, die spätere
Entwicklungen beim Entwerfen und Bauen offenlassen
– und nicht perfektionistische Miniaturen.
Fetisch
Viele Modelle zeigen mehr als nur ein verkleinertes Abbild. Sie sind aus kostbaren, manchmal merkwürdigen
Materialien oder zeigen einen Idealzustand, nicht die
Realität. Manche Modelle sind überzeugender als das
tatsächlich umgesetzte Projekt.
Kleine Utopie
Utopien in der Architektur konnten, vor allem in den
1960er Jahren, gar nicht groß genug sein. Riesige
Stadtutopien entstanden als bauliche Begleiter von Gesellschaftsutopien. Dargestellt wurden diese visionären
Entwürfe oft mit Modellen.
Variables Raum-Musik-Theater, nicht realisiert,
Modell 1963
Architekt: Wolfgang Döring, Düsseldorf
© DAM, Hagen Stier
Das Modell zeigt den Querschnitt eines neuartigen
Theaterraums. Im Zentrum steht eine bewegliche Drehscheibe mit Sitzplätzen für 700 Personen. Die blasenförmige Innenhaut nimmt die „Blobs“ der digital erzeugten
Architektur der Jahrtausendwende vorweg.
Berichte
Architektur im Ringturm
Schottenring 30
1010 Wien
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr,
Feiertags geschlossen
Weitere Informationen
www.vig.com
Marktplatz, Maribor 2008, Architekten: Rok Benda, Mitja Zorc,
Primož Hočevar
Foto: Miran Kambič
Ort
Maribor, die zweitgrößte slowenische Stadt und nur 15 km
von der österreichischen Grenze entfernt, ist dieses Jahr
Kulturhauptstadt der Europäischen Union. Seit rund
100 Jahren ist die Stadt als wichtiger Industriestandort
bekannt; in den letzten zwei Jahrzehnten versucht sie
verstärkt, ihre regionale kulturelle Bedeutung zu stärken.
Nach 1945 war Slowenien, politisch als Teilrepublik des
früheren Jugoslawien, in sozio-kulturellen Belangen
ebenso wie im Architekturbereich vor allem in den siebziger Jahren als Experimentierfeld bekannt. In Marburg
konnte sich eine Kunst- und Kulturszene entwickeln,
die sich nicht zuletzt mit beachtenswerten Beispielen
moderner Architektur darstellte. Der Begriff Kontext
spielte dabei eine wichtige Rolle: Erhaltung wertvoller
Bausubstanz und behutsame Ergänzungen in der nach
dem Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Stadt standen
seit jeher an der Tagesordnung der engagierten Architektenschaft. Seit dem Umbruch spielen internationale
Kooperationen im Architekturbereich eine besondere
Rolle. Eine weitere wichtige Tatsache ist der sogenannte
„Raster“. Es handelt sich dabei um eine Netzstruktur
im Ausmaß von ca. 500 Metern, auf dem die Stadt
von Alters her errichtet wurde. Die Ausstellung ist in
insgesamt fünf Themen gegliedert. Diese entsprechen
in etwa den markanten Zeitperioden der jüngsten
Geschichte: Allgemeine Kulturgeschichte und Spitzenbauten der „historischen Zeit“, die Zwischenkriegszeit,
die unmittelbare Nachkriegszeit bis zur Selbständigkeit
1992, zeitgenössisches Bauen und ein Ausblick auf das
kommende Jahrzehnt.
Die begleitende Publikation enthält neben den thematischen Texten eine kurze Analyse und Beschreibung der
wichtigsten Bauten sowie eine Karte mit den jeweiligen
Standorten, sodass der Katalog auch als „ArchitekturReiseführer“ genutzt werden kann.
Sozialer Wohnbau, Poljane, Maribor 2005-07, Architekt: Bevk Perović
Foto: Damjan Švarc
11. Juli bis 19. Oktober 2012
NOB Denkmal, Maribor, Bildhauer: Slavko Tihec
Marburg – Maribor: Ein Stadtpanorama zur Europäischen
Kulturhauptstadt 2012. Architektur im Ringturm XXIX.
Adolph Stiller (Hg.)
Müry Salzmann Verlag Salzburg
152 Seiten
zahlreiche Abbildungen
33
Broschur
Deutsch / Englisch
€ 25,00
wettbewerbe 304
Termin
Foto: Damjan Švarc
Marburg – Maribor. Ein Stadtpanorama.
Ausstellung
Berichte
Terunobu Fujimori. Architekt. Ausstellung
Termin
Das Museum Villa Stuck in München präsentiert in
dieser umfangreichen Werkschau von 1986 - 2012
Modelle, Zeichnungen, Materialtafeln, Architekturpläne
Ort
und Fotografien. Rund 140 Arbeiten veranschaulichen
Museum Villa Stuck
das Schaffen Terunobu Fujimoris, der bisweilen als weltPrinzregentenstraße 60
weit einziger surrealer Architekt bezeichnet wird. Von
81675 München
Fujimori speziell für einige Häuser entworfene Möbel
Deutschland
aus Holz und Rattan ergänzen die Schau und demonstrieren Fujimoris ganzheitliche Herangehensweise an
Öffnungszeiten
menschlichen (Lebens-)Raum. Höhepunkt ist ein eigens
Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr für den Garten der Villa Stuck entwickeltes, mobiles Teehaus − mit Rücksicht auf die lokale Vorliebe für Kaffee
Weitere Informationen
„Walking Café“ genannt.
www.villastuck.de
Der Bau von Teehäusern nimmt in Fujimoris Schaffen
eine besondere Stellung ein. Auf eindrückliche Weise
21. Juni bis 16. September 2012
verbinden sich hier seine Auseinandersetzung mit
authentischen, ursprünglichen Ausdrucksformen,
japanischer Kultur und eigenen ungewöhnlichen,
höchst persönlichen architektonischen Lösungen. Das
Projekt „Tokio Plan 2107“ aus dem Jahr 2007 ist zentraler
Ausstellungsteil und stellt Fujimori als kritischen Visionär vor. Die präsentierten Zukunftsmodelle Fujimoris
zeigen, dass es in seiner Arbeit um weit mehr als reine
Architektur geht. Angestrebt wird – in allen Bereichen
– ein höchstmöglicher Einklang zwischen Mensch und
Natur. Einen weiteren Aspekt von Fujimoris Schaffen
zeigt die Präsentation von Arbeiten, die im Zusammenhang seiner Aktivitäten in der „Roadway Observation
Society“ (ROJO) entstanden sind.
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.
Gemüsestadt München 2112, 2012; Fotografie Heinz Gebhardt/Akihisa Masuda, 300 x 120 cm; Courtesy des Künstlers
Mit Unterstützung der Obayashi Corporation
Terunobu Fujimori. Architekt
Michael Buhrs, Hannes Rössler (Hg.)
Hatje Cantz Verlag Ostfildern
240 Seiten
199 Abbildungen
Broschur mit Schutzumschlag
Deutsch oder Englisch
€ 39,80
wettbewerbe 304
34
Takasugi-an (Zu hohes Teehaus), 2004
Fotografie Shinkenchiku-sha
Berichte
Kubus oder Kuppel – Moscheen. Ausstellung
Termin
„Was macht eine Moschee zur Moschee? Das ist ganz
einfach: eine Wand, die exakt nach Mekka ausgerichtet
ist.“ Knapp und klar beschreibt der kuwaitische Planer
Ort
und Architekturprofessor Omar Khattab die Charakterisifa-Galerie Berlin
tik des muslimischen Gebetsplatzes. Für die Architektur
Linienstraße 139/140
der Moscheen gibt es zwar Traditionen und Bezüge,
10115 Berlin
jedoch nur wenige ästhetische Gestaltungsvorschriften.
Deutschland
Gestaltungsvariationen und Entwürfe von Moscheen
zeigt die Ausstellung in vier unterschiedlichen SektiÖffnungszeiten
onen: Unter dem Titel „Neue Wege“ werden Bauten
Dienstag bis Sonntag 14 bis 19 Uhr postkolonialer Staatengründungen in Indonesien und
Pakistan ebenso verhandelt, wie der Neubau von GeWeitere Informationen
betshäusern im durch Migration geprägten Europa.
www.ifa.de
„Zeitgenossenschaft“ thematisiert die Entwicklung einer
eigenen Formensprache in Ankara, Dubai, Ramallah
sowie Singapur und steht für den Ausdruck des „EuroIslam“ in Deutschland und den Niederlanden. In der
Sektion „(Un)-Sichtbarkeit“ werden Strategien vorgestellt, bei denen Planer sich mit dem Thema der Tarnarchitektur einerseits und der künstlerischen Irritation
andererseits auseinandersetzen – von der Umnutzung
über das Schweizer Minarett-Verbot bis zum Kunst-amBau-Projekt. Schließlich stellt der Bereich „Begegnungen“ einen Bezug zu klassischen Bauformen, aber auch
zur Öffnung hinsichtlich anderer Religionen her.
Das Katalogbuch zur Ausstellung ist im Wasmuth Verlag
erschienen.
© Bart Prince, Architect, Albuquerque
© BIG/Glessner Group
27. Juli bis 30. September 2012
Islamic Center Albuquerque (1985-86), Architektur: Bart Prince,
Albuquerque
Moschee in Tirana (2011, projektiert), Architektur: BIG, Kopenhagen
Kubus oder Kuppel. Moscheen – Perspektiven einer Bauaufgabe
Institut für Auslandsbeziehungen e.V. (Hg.)
Ernst Wasmuth Verlag Tübingen Berlin
144 Seiten
145 farbige Abbildungen
Paperback
€ 24, –
wettbewerbe 304
35
Berichte
Architekturpreis Burgenland 2012
Beteiligung
32 Projekte
Jury
Friedrich Achleitner, Wien,
Gerhard Steixner, Wien, Margot
Fürtsch-Loos, Wien, Otmar Hasler,
Wien, Lackendorf, Hannes Klein,
Beirat für Baukultur
Jurierung
April 2012
Abseits von Stararchitektur und Designhäusern werden bei diesem Preis Bauten prämiert, die sich mit den
Strukturen des Landes auseinandersetzen, die aufzeigen, wie sich Qualitäten alter Bauformen mit zeitgemäßen Neubauten verbinden oder wie Gebäude sich
gekonnt in die Landschaft, das Dorf, die Stadt integrieren – Bauwerke, die in der Auseinandersetzung mit den
Problemen unserer Zeit und des Landes in ästhetischer
wie innovatorischer Hinsicht vorbildlich sind.
Die eingereichten Bauten wurden von den Juroren im
Sinne der kulturellen und ökologischen Herausforderung, die sich heute für das Bauschaffen – den Landverbrauch bzw. die Substanzerneuerung – im Lande stellt,
diskutiert und nach folgenden grundsätzlichen Kriterien
bewertet im Hinblick: auf einen zukunftsweisenden
Beitrag zur spezifischen Baukultur des Landes / auf den
Beitrag zu einer substanziellen Dorferneuerung / auf
den Beitrag zur Nachverdichtungen von bestehenden
Siedlungsgefügen oder von bestehenden Ensembles /
auf den Umgang mit Ressourcen in der Wahl von Material, Konstruktion und Raumkonzeption / auf neue typologische Ansätze für neue, aber auch tradierte Aufgaben
und Funktionen.
Heuer vergab die Jury zwei gleichrangige Architekturpreise und vier Anerkennungen.
Architekturpreis
Wohnhaus FORUM / Museum Limbach
Architektur: Looping Architecture
Foto: Looping Architecture
Jurytext: Margot Fürtsch-Loos, polar÷
wettbewerbe 304
36
Scheinbar sich ausschließende Gleichzeitigkeiten bestimmen den Ort. So wird das auf Bauherrenwunsch
nach allen Seiten offen zu haltende neue Wohnhaus
von den Architektinnen nicht wie naheliegend auf
die grüne Wiese gesetzt, sondern in die historisch gewachsene Hofstruktur eingepasst. Das neue Wohnhaus
schließt an der Stelle des ehemaligen Schweinestalls
den Vierkanthof wieder. Gleichzeitig öffnet sich dadurch
der Hof der Landschaft. In eine topographische Senke
geduckt, wird gleichzeitig das Panorama auf die Umgebung freigegeben. Der nonchalante Umgang in der
Umsetzung, sowie der unprätentiöse Umgang in der
Materialwahl liegen dem ästhetischen Selbstverständnis
des Bauherrn – abseits jeglicher geschmäcklerischer
Konvention – zu Grunde. So wird im Privatbereich auf
jede Zwischenwand zu Gunsten eines freien Blickes
verzichtet. Bad, WC und Bett finden sich in einem Großraum wieder. Das Unfertige und Provisorische wird zum
Programm, begegnet im Sinne einer spröden Ästhetik
dem Bestand auf Aughöhe, bietet Kontrast und Kommunikation. Mit Feingefühl und Witz wird eine Spannung erzeugt, die dem alten Hof zu neuer Lebendigkeit
verhilft. Dem Charakter des Bauherrn entsprechend und
adäquat zur Funktion präsentiert sich der Wohnraum,
innerhalb des als Museum und Ausstellungszentrum
konzipierten Ensembles, als ein für Alle offenes Forum,
ohne zu repräsentieren, und lädt glaubwürdig zum
Besuch ein.
Architekturpreis
Weingut Gernot und Heike Heinrich in Gols
Architektur: propeller z
Foto: Hertha Hurnaus
Jurytext: Gerhard Steixner
„Weniger ist mehr“. Diese Parole Mies van der Rohes
aus den späten zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erfährt nun, im Kontext der Ressourcenfrage
eine Bedeutungsverlagerung. Wurde sie bis in die
späten achtziger Jahre primär als ästhetisches Postulat
gelesen, so muss sie heute als Maxime für nachhaltiges
Handeln gewertet werden. Dass das Ergebnis nicht
zwangsläufig langweilig sein muss, wie manche immer
noch meinen, beweist einmal mehr dieser landwirtschaftliche Nutzbau von propeller z für Gernot und
Heike Heinrich in Gols. Die Planung von Bauwerken
in einem derartigen Umfeld und in dieser Dimension
ist in erster Linie eine Einfügungsaufgabe. propeller z
haben den Spagat geschafft, mit einer sehr reduzierten
Material- und Formensprache ein autonomes, unverwechselbares Ensemble zu generieren, das sich in der
Landschaft behauptet ohne sie jedoch zu überfordern.
Mit der optimierten, materialgerechten Konstruktion
der unterschiedliche Nutzungen weit überspannenden
Dachschale und der transparenten und progressiven
Detaillierung ist ein in allen Teilen nachvollziehbarer
Gebäudekomplex entstanden, dessen temporärer Charakter die Möglichkeit seines zukünftigen Rückbaus mit
einschließt. Insgesamt ein gelungenes Zusammenspiel
von Auftraggebern, Architektenteam und Tragwerksplanern, das zeigt, dass sich der hohe Einsatz selbst bei
einer an sich banalen Bauaufgabe wie dieser, lohnt und
auch rechnet.
Berichte
Anerkennung
BG/BRG Neusiedl am See
Architektur: SOLIDarchitecture und
k2.architektur.at
Foto: Kurt Kubal
Jurytext: Hannes Klein
Die Besichtigung der Schule in Neusiedl
vor Ort machte klar, dass auch vermeintlich
unspektakuläre Lösungen gute Lösungen
sind. Die bunte Fassade ist zwar verspielt
und vielleicht auch einfach nur modisch,
bei einem Schulbau mag man das gerne
nachsehen. Aber wenn man in die Schule
tritt und alles selbstverständlich wirkt, dann
kann es wohl insgesamt nicht ganz falsch
sein. Der Eingangsbereich wurde erweitert
und geöffnet und wirkt einladend, hell und
heutig. Es sind Kleinigkeiten, die diesen Umbau auszeichnen, keine pompösen Gesten. Die fühlbare Enge
des ursprünglichen Baus aus dem Jahr 1972 wurde aufgeweitet und gelöst. Der Zubau ermöglicht sogar einen
intimen Innenhof – eine lockere Atmosphäre für die
Stunden der Nachmittagsbetreuung. Der Umbau stellt
eine entspannte Reduktion auf das Wesentliche in einer
zeitgemäßen Formensprache dar, Funktionalität steht
im Vordergrund.
Anerkennung
EFH/Zubau „pöt“ in Pöttelsdorf
Architektur: gerner°gerner plus
Foto: gerner°gerner plus / Matthias Raiger
Jurytext: Friedrich Achleitner
Was tun mit zwei gleichen, giebelständigen Wohnobjekten, die ein wesentliches Element des Straßenraumes
bilden, allein, für sich aber den heutigen Wohnansprüchen kaum mehr genügen? Im gegebenen Fall wurden
zwei solcher Häuser straßenseitig mit einem großen,
zum Hof hin gewendeten Wohnraum verbunden, so
dass insgesamt ein Raumangebot entstand, das einem
kleinen Atriumhaus entspricht. Die alten Hausteile
konnten unterschiedliche Wohnfunktionen aufnehmen,
so dass insgesamt ein sich ergänzendes Raumgefüge
entstand. Aus dem rückwärts liegenden Stallgebäude
wurde ein Teil dem Hof zugewendetes Gewölbe geöffnet, so dass eine intime, im burgenländischen Klima gut
nutzbare Hoferweiterung entstand. Ein einfacher und
schlüssiger Beweis, dass mit Fantasie und Logik alte Bausubstanz gut nutzbar wird, und auch eine unverwechselbare Privatsphäre erzeugen kann.
Anerkennung
EFH in Oberpullendorf : „My Cousin’s House“
Architektur: Martin Mostböck
Foto: Udo Titz
Jurytext: Otmar Hasler
Anerkennung
Wirtschaftsgebäude Sperl am Friedrichshof
in Zurndorf
Architeketur: Adolf Krischanitz
Foto: Lukas Roth
Jurytext: Friedrich Achleitner
Die Architektur des multifunktionalen Hauses im strengen Minimalismus mit präziser (linearer) Raumentwicklung und -verschränkung ist ohne Frage eine singuläre,
vorbildliche architektonische Leistung. Für eine allgemeine Signalwirkung (im Sinne einer baukulturellen
Rolle) stellen sich jedoch einige Fragen im Kontext der
Bedeutung eines freistehenden Einfamilienhauses für
die burgenländische Landschaft. Das Haus ist noch der
„Nachklang“ eines zukunftsweisenden Siedlungskonzepts mit extrem schmalen Parzellen, aber in der realen
baulichen Situation (ohne Chancen auf eine weitere
Verfolgung der ursprünglichen Planung) eben ein freistehendes Einfamilienhaus, das nur durch die Koppelung an das danebenliegende Wohnhaus argumentierbar ist. Das heißt, seine Beispielhaftigkeit fordert von Fall
zu Fall eine gründliche Diskussion.
37
wettbewerbe 304
Markant gesetzte Oberlichtverglasungen im
Dach geben diesem Haus Identität. Sie erlauben den Sonneneinfall auch am Nachmittag
in den offen konzipierten Wohn- und Erschließungsbereich im Erdgeschoß und in das gartenseitige Zimmer im Obergeschoß. Damit
werden die durch das kleine Grundstück entstandenen Belichtungsnachteile kompensiert
und interessante Lichtstimmungen im Haus erreicht.
Durch seine Schmalheit und die Situierung an der seitlichen Grundgrenze verbleibt neben dem Haus ein nutzbarer Außenraum, der – gemeinsam mit dem kleinen
Garten dahinter – den Wohnraum ergänzt. In seiner einfachen Umsetzbarkeit reagiert dieses Gebäude auf die
im Einfamilienhausbau des Burgenlandes verbreitete
Selbstbaurealität. Es zeigt auf dem kleinen Grundstück
den möglichen Mehrwert durch dichteres Bauen auf
und ist als Haustyp ein Beispiel für den ressourcenschonenden Umgang mit Bauland.
Berichte
Karl Kupsky-Preis 2012
Beteiligung
17 aus 761 vorausgewählten
Projekten
Jury
Rektorin Prof. Dr. Sabine Seidler,
Arch. DI Andrea Hoppe,
Arch. DI Thomas Hoppe,
Arch. DI Christoph Reinhold,
Prof. Arch. Dr. Heinz Priebernig,
Prof. Arch. Dr. Manfred Berthold
Jurierung
17. April 2012
Preisträger
Wendelin Hartmann
Lobenswerte Erwähnung
Michael Hochreiter, Julia
Puchegger, Christopher Strobl,
Basilis Neururer, Fabian Hübner
wettbewerbe 304
38
Der Karl Kupsky-Preis, gestiftet von Frau DI Friederike
Kupsky in der Höhe von 700 Euro, wird einmal jährlich
an eine/n Student/in der Studienrichtung Architektur
an der Technischen Universität Wien vergeben. Gegenstand der Auszeichnung ist die besondere Leistung auf
dem Gebiet des Hochbaudetails, erbracht im Rahmen
einer Übungsarbeit an der Abteilung Hochbau und
Entwerfen. Diese besondere Leistung muss auf konstruktivem Gebiet liegen, wobei hier besonderer Wert auf
die handwerkliche und künstlerische Durcharbeitung
des Details gelegt wird. Verliehen wird der Preis durch
den Senat der TU Wien auf Vorschlag eines Auswahlkomitees, bestehend aus einer/m Angehörigen der
Familie Kupsky, die/der Absolvent/in der Technischen
Universität Wien ist, der/dem Rektor/in sowie einer/m
Repräsentanten/in der Abteilung Hochbau und Entwerfen. Die Übergabe erfolgt durch die/den Rektor/in in
Anwesenheit des Auswahlkomitees.
Der Karl Kupsky-Preis stellt die erste mögliche Auszeichnung der zurzeit über tausend im Wettbewerb
konkurrierenden jungen Architekturstudent/inn/en an
der Technischen Universität Wien dar. Für die Student/
inn/en bedeutet das Projekt die erste detaillierte Auseinandersetzung mit Architektur. Bereits mit der Vermittlung der Grundlagen werden unsere Studierenden
an das Entwerfen und Konstruieren herangeführt. Die
Lehre an der Abteilung Hochbau und Entwerfen hat
sich zum Ziel gesetzt, sich gestellten Aufgaben in einem
integrativen Entwurf zu nähern. Das Entwickeln von
Lösungen im Bewusstsein und Verständnis des immanenten Zusammenhanges von Gestaltung und Baukonstruktion – des Wechselspiels zwischen Entwerfen und
Konstruieren – wird als der eigentliche kreative Prozess
soziales Denken in die Entwurfsarbeit einzubeziehen.
Der Entwurf selbst ist immer ein Kompromiss verschiedener Anforderungen bezüglich Gebrauchstauglichkeit,
Sicherheit, Dauerhaftigkeit, Ästhetik und Wirtschaftlichkeit. Die Herausforderung besteht darin, in diesem
frühen Stadium des Studiums sowohl die theoretischen
Grundlagen als auch das Entwerfen und Konstruieren
den Studierenden nahezubringen.
Die prämierten Projekte spiegeln den Erfolg des Lehrkonzepts wider. In Gruppen zu je 36 Student/inn/en bemühen sich 34 Hochschullehrer/inn/en um wöchentliche intensive Betreuung, ohne deren Einsatz die jungen
Architekturstudent/inn/en niemals diese Leistungen im
ersten Studienjahr erringen könnten. Das Betreuungsverhältnis an der TU Wien liegt mit 1:30 weit über dem
internationalen Schnitt. Im Vergleich mit deutschsprachigen Universitäten 1:15 (TH-Aachen), 1:8 (TU Cottbus)
und 1:7 (ETH Zürich) muss jedoch immer bedacht werden, dass das Budget dieser Universitäten ein Vielfaches
der TU Wien beträgt. Dennoch schneidet Wien, was den
Studienort des Architekturstudiums betrifft, in einem
europäischen Ranking von 2009/2010 der Zeitschrift
Detail mit dem ersten Platz ab. Als Betreuer/inn/en der
Lehrveranstaltung konnten wir die Architekt/inn/en
Peter Achhorner, Oliver Aschenbrenner, Katharina Bayer,
Manfred Berthold, Marlies Breuss, Ivica Brnic, Lorenzo
De Chiffre, Luca De Virgilio, Margarete Dietrich, Oliver
Eichhorn, Thomas Emmer, Sven Engelberger, Ulrike
Hausdorf, Nikola Haussteiner, Thomas Hoppe, Mladen
Jadric, Pekka Janhunen, Christoph Mayrhofer, Alois
Neururer, Elena Neururer, Ines Nizic, Kerstin Pluch, Sandra
Ramböck, Theresa Radelmacher, Pascale Rasinger,
Christoph Reinhold, Peter Rogl, Johannes Scheurecker,
begriffen. Bautechnisches Konstruieren erschöpft sich
nicht im geometrischen und technischen Fügen von
Bauteilen, sondern im Erarbeiten eines ganzheitlichen
Sinngefüges. Das Entwerfen selbst, der konzeptionelle
und schöpferische Aspekt des Planungsprozesses,
wird somit schon am Beginn des Studiums geübt. Die
Architektur- und Konstruktionsübung fordert die Student/inn/en in hohem Maße, indem sie den Anspruch
stellt, künstlerisches, technisches, ökologisches sowie
Felix Siegrist, Karin Stieldorf, Peter Thalbauer, Wolfram
Uanschou, Veronika Vogelauer und Josef Weichenberger
gewinnen.
Die Aufgabenstellung für die Studierenden war das
„Hofhaus mitten in der Stadt“. Das urbane Hofhaus war
als Implementierung des Patiohauses üblicherweise als
verdichteter Flachbau in den mehrgeschoßigen Hochbau zu entwickeln. Für die Studierenden standen Parzellen am Wiener Hauptbahnhofareal zur Auswahl. Die
Projekt Wendelin Hartmann
Berichte
Parzellengröße war mit einer Breite von 6,5 Meter, einer
Länge von 30 - 40 Meter und einer Höhe von 16 Meter
vorgegeben. Das Thema reflektiert aktuelle ökologische
Fragen, insbesondere den ressourcenschonenden Umgang mit Grund und Boden bei höchster Wohn- und
Projekt Michael Hochreiter
Freiraumqualität. Private, uneinsehbare, den Wohnräumen zugeordnete Außenräume sind heute selten und
im städtisch verdichteten Wohnbau – wenn überhaupt
– zumeist auf Dachgärten beschränkt. Die Neuinterpretationen des Patio-Hauses als urbanes Hofhaus versucht
hier eine neu zu gewinnende großstädtische Option
anzudenken.
Das prämierte Projekt mit dem Titel „the crane“ von
Wendelin Hartmann entwickelt sich als eigenständiger
Baukörper in der schmalen Bauparzelle. Die Thematik
des Hofhauses wird um die Dimension des Hofes von
der vertikalen in die horizontale Richtung erweitert. Der
Tanz der Gebäudeformen um diese Höfe wird zu einem
innen- wie außenräumlichem Spiel, die unterschiedliche
Licht- und Sichtbeziehungen zu den halböffentlichen
und privaten Bereichen des Hauses erzielen.
Wohnbereiche von der Straße ab, hin zu privaten Atriumhöfen, dem Ort der Ruhe und Entspannung.
Das Projekt von Christopher Strobl „Leben in den Wolken“ drückt die Leichtigkeit des Seins aus. Sich der
Schwerkraft zu entledigen, um über den Alltag hinweg
zu schweben und alle Probleme zurück am Boden der
Realität zu lassen. Die in Architektur gesetzten „Wolken“
sind in der Höhe flexibel für wechselnde außenräumliche Konstellationen. Die Wohnerfahrung von wechselhaften Ausblicken und Lichteinfällen ist einzigartig.
Variabilität und Flexibilität des Entwurfs machen auch
im Inneren des Gebäudes nicht Halt. Räume werden in
verschiedenster Weise durch aus dem Boden ausfahrund ausklappbare bzw. herausdrehbare Schlaf- und Sitzmöbel, Küchenelemente, WCs und Badewannen, Regale
und Wände multifunktional und vielseitig nutzbar.
Projekt Christopher Strobl
Das Projekt von Julia Puchegger präsentiert sich dem
Namen nach als „höflich“. Dem Titel folgend bilden die
Höfe die Zentren und Angelpunkte des Hauses. Als
ständiger Berührungspunkt und Kontaktzone fungieren
sie, in ihrer Funktion flexibel, in Vergrößerung der Innenräume. Die Variation reicht vom Gemeinschaftshof,
in dem durch Verbindung von je zwei Wohneinheiten
▲
Das Projekt von Michael Hochreiter „Das Reh im Klostergarten“ versteht sich als eine Erlebniswelt für dessen
Bewohner. Der sich in die Lüfte erhebende Gebäudekopf bahnt sich zur Öffentlichkeit und generiert die repräsentativen Arbeitsräume mit der Atmosphäre eines
schwebenden lichtdurchfluteten Dachgeschoßateliers.
Im Gegensatz dazu wenden sich die introvertierten
wettbewerbe 304
39
Berichte
Nachbarschaft gelebt werden kann, dem Kräuterhof,
der der Küche und dem Wohnen zugeordnet wird und
frische Würze ins Leben bringt, bis hin zu privaten Höfen, die sich den Individualräumen hinwendend Ruhe
und Entspannung spenden.
ohne bereits das Endergebnis zu kennen. Es muss deshalb umso mehr auf kreative Schöpferpotenziale und
Innovationen gesetzt werden.
Architektur ist prägendes Element der öffentlichen
Räume und formt nachhaltig das Bild einer Gesellschaft.
Das Projekt von Basilis Neururer trägt die Aufschrift
„Slim Fit“. Während unter „regular fit“ als etwas weiter geschnitten verstanden wird, steht „Slim fit“ für am Körper
anliegend, dies wird im „Outfit“ des Projektes sichtbar.
Eng liegen die (Bau-)Körper zueinander. Das Gebäude
möchte genau den Bedürfnissen einer neuen Generation zugeschnitten sein, um die Architektur in ein zwar
enges aber auch angenehmes Gewand zu kleiden.
Fortschrittliche Architekturen enden nicht an der Fassade, sondern beziehen entscheidend den Außenraum
mit ein. Unter der ökonomischen Annahme, verdichtete
urbane Hofhäuser zu entwickeln, könnte der derzeit
praktizierten unökonomischen Zersiedelung der Stadtränder begegnet werden. Architektur ist prägendes
Element der öffentlichen Räume und formt nachhaltig
das Bild einer Gesellschaft. Fortschrittliche Architekturen enden nicht an der Fassade, sondern beziehen
entscheidend den Außenraum mit ein. Ein erweitertes
ökonomisches Denken könnte Freiräume auf Gebäuden
in Form von begehbaren Dachlandschaften und -terrassen provozieren. Alle Elemente des Stadtraums würden
zusammen eine begehbare Topografie ergeben, vertikal
und horizontal verwoben. Als physische Erweiterung
der Wohnräume, mit direkter Verbindung untereinander, könnten sie eine gehobene Freiraumqualität,
Projekt Julia Puchegger
Das Projekt von Fabian Hübner will im Vereinen der
Vorzüge des Stadt- mit jenen des Landlebens die natürliche Schönheit der Natur in die Stadt bringen, wie
der Titel sagt: „hofhinaus“. Die Architektur strebt danach
die Natur mit dem Gebäude zu einer Einheit werden zu
lassen, in den Höfen, auf verschiedenen Ebenen, über
die Fassade, bis auf die Dächer des Hauses. Das Hofhaus
wird spiegelbildlich zu einem Haus im Hof.
Projekt Basilis Neururer
wettbewerbe 304
40
Projekt Fabian Hübner
Sämtliche Projekte gehen von einer Architektur der
Nachhaltigkeit, des Energie- und Umweltbewusstseins sowie des sozialen Wohlbefindens aus. Für die
geforderte nachhaltige Gestaltung der Umwelt gilt es
verstärkt innovative Konzepte für die in der Zukunft
wachsenden Ansprüche und Anforderungen zu entwickeln. Niemand anders könnte das besser leisten als die
Architektin/der Architekt, da sie/er über jenes spezifisch
architektonische Vermögen verfügt, ein Projekt über
Konzepte, Strategien und Szenarien zu entwickeln,
insbesondere in Form von Wohnatrien und Eigengärten
im dicht verbauten urbanen Quartier erzielen. Unsere
Städte böten so eine neue Dimension der Lebens- und
Erholungsqualität (vgl. „Architektur kostet Raum“, Autor
Manfred Berthold, erschienen im Springer-Verlag). In
diesem Sinne erlaube ich mir folgende Hypothese: Architektur ist das, was übrig bleibt, wenn wir vergessen,
was wir geplant haben. ■
Manfred Berthold
Stadtgalerie Salzburg
Berichte
Stadtgalerie Salzburg
SIG – Stadt Salzburg Immobilien
GmbH, 5024 Salzburg
Architektur/Konzept
STUDIOVLAY, 1060 Wien
Projektleitung
Pia Spiesberger
Das Raumkonzept der Stadtgalerie fordert das
Kuratieren heraus:
ein mit Licht gefülltes Volumen, ganz dem Auftritt des
Ausstellens gewidmet. Ausstellen heißt hier allerdings,
Position beziehen zu müssen. Mit irritierenden Optionen zwischen Konzentration und Zerstreuung, Kunsthalle und Schaufenster, Innenraum und Urbanität treibt
die Stadtgalerie lustvoll die Subversion des White Cubes
voran.
Bernd Vlay
Foto: STUDIOVLAY
Auftraggeber
Ausführungsplanung
Andreas Pöstinger ZT-GmbH, 4771
Planungsbeginn Juli 2008
Baubeginn Februar 2010
Fertigstellung Februar 2012
Zeichnung: STUDIOVLAY
Projektverlauf
Foto: STUDIOVLAY
Sigharting, STUDIOVLAY, 1060 Wien
Projektdaten
Nutzfläche insgesamt 390 m²
Ausstellungshalle 190 m²
Seminarbereich 34 m²
Büro 22 m²
Lager 31 m²
Werkstatt 79 m²
Raumhöhe Ausstellungshalle 6,45 m
Lichtschienen 424 lfm
Foto: Paul Rajakovics
Leuchten 258 Stk.
wettbewerbe 304
41
Berichte
Lehr- und Forschungszentrum für Gartenbau Schönbrunn, Wien 13
Lehr- und Forschungszentrum für Gartenbau
Schönbrunn, Wien 13
Bauherr
Burghauptmannschaft Österreich,
Wien vertreten durch die Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.,
1031 Wien
Architektur
Architekten Szyszkowitz-Kowalski +
Partner ZT, 8010 Graz
o.Univ.Prof. Arch. DI Michael
Szyszkowitz
o.Univ.Prof. Arch. BDA DI Karla
Kowalski
Projektleitung: Arch. DI Michael
Lyssy
Einrichtung: Arch. DI Gabriele
Steinmann
Generalplanung
Architekten Szyszkowitz-Kowalski +
Partner ZT und Wendl ZT
Konsulenten
Tragwerksplanung: Wendl ZT, Graz
HKLS und E-Technik: TB Köstenbauer & Sixl, Unterpremstätten
Bauphysik: Dr. Pfeiler, Graz
Erschließungsturm Internatsgebäude zur Schule hin
Fotos
Gerald Zugmann, Wien
Projektverlauf
Wettbewerb Gutachterverfahren
2002, 1. Preis
Bauzeit: 1. Stufe: März 2009 bis
September 2010 (Schüler/innenwohnheim); 2. Stufe: September
2010 bis September 2011
(Schulgebäude)
Projektdaten
Bebaute Fläche 2.722 m² (1.640 m²
Schule + 1.082 m² Wohnheim)
Umbauter Raum 44.545 m³
(24.112 m³ Schule+ 20.433 m³
Wohnheim)
42
Nettonutzfläche 9.800 m² (5.460 m²
Schule + 4.340 m² Wohnheim)
Bruttogeschoßfläche 12.552 m²
(5.741 m² Schule + 6.811 m²
wettbewerbe 304
Wohnheim)
Erdgeschoß
Das große, in den Parkbereich des Schlosses Schönbrunn
in Wien integrierte Areal der Lehr- und Forschungsanstalt
für Gartenbau besteht aus einem Schul- und Internatsgebäude sowie einer Reihe von Nebenbauwerken wie
Glashäusern, Werkstätten und einem Bauhof. Das aus
den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts stammende
Hauptgebäude bedurfte im Zuge einer völligen Umstrukturierung und dringender Renovierungsarbeiten
auch einer Erweiterung durch den Neubau eines Internats für die Studierenden mit 40 Zweibettzimmern,
einer Küche mit Speisesaal und einem großen Fest- und
Veranstaltungssaal.
Für die gegebene örtliche Situation im Park und für die
gestellte Aufgabe bot sich im Sinne einer architektonischen Gesamtkomposition ein langgestreckter, in der
Mitte mit dem Altbau verbundener Baukörper an. Diese
Stellung des neuen Bauwerks, die auch als lärmtechnische Abschottung des Areals vom stark befahrenen
Straßenraum gedacht ist, schafft in dem mehrgliedrigen
Gebäudekomplex einen offenen, vielfältig bepflanzten
Vorplatz und signifikanten Haupteingang.
Die innenräumliche Ausrichtung erfolgt ebenfalls
vornehmlich auf diese grüne, allseitig umschlossene
Park- und Rasenzone. Zimmer und Speisesaal sind mit
großen Fensterflächen dorthin gerichtet – Zeugnisse
und Ausdruck für die Lebensausrichtung des Schulbetriebes. Nach außen hin zum Straßenraum zeigt sich die
Gebäudeanlage verschlossen, nur schmale, versetzt angeordnete Fensterbänder strukturieren die lange, erdig
rötliche Außenwand.
Lehr- und Forschungszentrum für Gartenbau Schönbrunn, Wien 13
Berichte
Gesamtanlage mit Innenhof, Schule und Internat
Veranstaltungssaal im Erdgeschoß des Internates
wettbewerbe 304
43
Gangbereiche mit Ausstellungsvitrinen im Schulgebäude
Foyer des Schulgebäudes
Berichte
One Ocean – Themenpavillon für die EXPO 2012, Yeosu, Süd-Korea
One Ocean – Themenpavillon für die EXPO 2012,
Yeosu, Süd-Korea
Bauherr
Koreanisches Organisationskommittee der EXPO Yeosu 2012
Architektur
soma ZT, 1020 Wien
Team: Lukas Galehr, Christoph
Treberspurg, Alice Mayer, Victorie
Senesova, Alex Matl, Karin Dobbler,
Kathrin Dörfler, Raimund Krenmüller
Lokaler Partner: dmp, Seoul
Lokale Vertretung: Ralf Zabl
Konsulenten
Kinetische Fassade: Knippers Helbig
Advanced Engineering, Stuttgart
Klima: Transsolar, Stuttgart
Klima (Wettbewerbsphase):
Jan Cremers, Stuttgart
Statik: Brandstätter ZT, Salzburg
Statik CD Phase: Jeon and Partners,
Seoul
Licht: podpod, Wien
Licht CD phase: Bitzro, Seoul
Landschaft: Soltos, Seoul
Konstruktion
Generalunternehmer: Hyundai
Längsschnitt
Construction, Süd-Korea
Kinetische Fassade: Ojoo, Seoul,
Süd-Korea
Fotos
soma
Projektverlauf
Offener internationaler Wettbewerb
Oktober 2009, 1. Preis
Planungszeit Jänner bis September
2010
Bauzeit Dezember 2010 bis
April 2012
Eröffnung Mai 2012
Projektdaten
Lageplan
Grundstücksfläche 8.200 m2
44
Bruttofläche 6.918 m2
Bebaute Fläche 5.657 m2
Außenfläche 849 m2
wettbewerbe 304
Architektur
Die Architektur des Pavillons sollte das EXPO-Thema
mit räumlichen und atmosphärischen Mitteln begreifbar und erlebbar machen. Das zweifache Erleben des
Meeres als endlose Oberfläche und im eingetauchten
Zustand als Tiefe inspirierte das Entwurfskonzept für die
Ausstellungskörper. Kontinuierliche Flächen verdrehen
sich von vertikalen Zylindern zu horizontalen Ebenen
und generieren dabei zwei unterschiedliche Ausstellungsbereiche. Kontinuierliche Übergänge zwischen
Gegensätzen prägen auch die äußere Erscheinung des
Pavillons. Zum Meer hin gewandt erzeugt die dichte
Anordnung der Betonkörper eine neue mäandernde
Küstenlinie. Vom Land aus betrachtet erscheint das
Gebäude als begehbare künstliche Landschaft mit
geschwungenen Wegen und Aussichtplattformen. Das
Dach wiederum verwandelt sich in die Lamellen der
kinetischen Fassade.
Ziel des Entwurfs war es, das Thema der Weltausstellung – The living Ocean and Coast – auf vielschichtige
Weise zu verkörpern und für die Besucher erfahrbar zu
machen. Der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen sollte auch in der architektonischen
Umsetzung seinen Niederschlag finden. Standort des
Pavillons ist eine neue Promenade in einem ehemaligen
industriellen Hafenbecken. Nach der Weltausstellung
soll das Gebäude weiterhin eine Attraktion für Einheimische und Touristen bleiben.
Kinetische Fassade
Die beweglichen Fassadenlamellen regeln tagsüber
den Lichteinfall im Foyer und in der Best Practice Area.
Einzeln angesteuert ermöglichen sie durch versetztes
Öffnen und Schließen eine Choreographie von wellenartigen Mustern auf der gesamten Länge des Gebäudes.
Nach Sonnenuntergang wird der visuelle Effekt der
Öffnung durch LEDs verstärkt. Das bionische Prinzip
erzeugt einen konsistenten Effekt: Geometrie, Materialeigenschaften, Öffnungswinkel und Licht greifen naht-
One Ocean – Themenpavillon für die EXPO 2012, Yeosu, Süd-Korea
Raumprogramm und Erschließung
Der Haupteingang am Ocean Plaza ist durch die
Auskragung des Gebäudes teilweise beschattet und
dient als Wartezone für die Besucher. Das Foyer ist zur
Promenade hin als offener fließender Raum konzipiert.
Vertikale Flächen und dreieckige Öffnungen rahmen
die Ausblicke auf den offenen Ozean. Die Ausstellungskörper wurden einer räumliche Sequenz folgend moduliert – von der Preshow über die Main Show bis zur
Post Show und der schwimmenden Plattform. Aufzüge
führen in die Best Practice Area und auf das Dach. Ein
geschwungener Panorama-Weg erstreckt sich von der
Promenade bis hinauf zur Dachlandschaft, die als dritte
Ausstellungsfläche fungiert.
Klimakonzept
Durch die Ausrichtung der Zwischenräume der Ausstellungskörper nach der Hauptwindrichtung werden Foyer
und Best Practice Area natürlich belüftet. In den vertikalen Ausstellungsräumen wird mittels kontrollierter
Luftschichtung das konditionierte Volumen verringert,
um Energie einzusparen. Die Lamellen der kinetischen
Fassade kontrollieren tagsüber den Eintrag von Sonnenenergie. Solarpaneele am Dach versorgen den Betrieb
der Gebäudetechnik.
45
wettbewerbe 304
los ineinander – Je länger die Lamelle, desto weiter der
Öffnungswinkel, desto größer die beleuchtete Fläche.
Die elegante Öffnungsbewegung der kiemenartigen
Lamellen basiert auf den elastischen Verformungseigenschaften von glasfaserverstärktem Kunststoff und wurde
von Pflanzenbewegungen abgeleitet.
Berichte
Berichte
Schulgruppe Lucie Aubrac, Nanterre, Frankreich
Schulgruppe Lucie Aubrac, Nanterre, Frankreich
Fotos: David Boureau
Bauherr
Mairie de Nanterre,
F-92014 Nanterre Cedex
Architektur
Dietmar Feichtinger Architectes,
F-75020 Paris
Projektleitung Planung:
Katja Pargger
Team Planung: Mathias Neveling,
Anna Zottl, An Vranken, Markus
Himmel, Jeanne Stern,
Maria Joao Pita
Konsulenten
Statik: INGEROP,
F-92408 Courbevoie
Akustik: Oasiis,
F-13685 Aubagne Cedex
Projektverlauf
Wettbewerb Mai 2007 1. Preis
Planungsbeginn Dezember 2007
Baubeginn September 2009
Fertigstellung Jänner 2012
Projektdaten
Volksschule / 9 Klassen und
2 Spezialklassen, Kindergarten /
6 Klassen, Hort / 5 Räume und
3 Ateliers, Gemeinschaftsräume,
Turnhalle
Niedrigenergiegebäude
Grundstücksfläche 7.116 m2
Nutzfläche 4.620 m2
Bebaute Fläche 2.713 m2
Umbauter Raum 22.727 m3
Baukosten Gebäude € 10,3 Mio.
wettbewerbe 304
46
Die Schule unterscheidet sich durch ihre räumliche
Organisation und die Gestaltung der Fassaden von ihrer
Umgebung. Ihre freie Form hebt sich von dem rigiden
und mit sozialem Wohnbau gekennzeichneten Umfeld
der ‚Province de France‘ in Nanterre ab.
Das Schulzentrum organisiert sich um zwei Höfe mit
unterschiedlichen Außenbereichen, wobei der Hof des
Kindergartens als Quadrat, der Volksschule als Trapez
ausgebildet ist. Der Abschluss des Schulgeländes im
Süden erfolgt durch den Turnsaal. Im Osten befindet
sich das ‚Centre de Loisirs‘, eine Horteinrichtung für die
in Frankreich allgemein übliche Ganztagesschule. Diese
ist jedoch – als ‚Haus der Nachbarschaft’ – auch für die
Bewohner des Viertels zugänglich.
Der Haupteingang der Schule befindet sich im Norden
unter dem auskragenden Volumen der Bibliothek. Unter
dem großzügig überdeckten Vorbereich sind auch die
Fahrradabstellplätze platziert. Die Lage der Loge erlaubt
die Kontrolle über Besucher und Schüler.
Das Gebäude
Das gesamte Schulgebäude wird von einem Gang mit
unterschiedlich dimensionierten Fenstern und direktem
Zugang zu den Klassenräumen umgeben. Der Gang
bietet einen effektiven Schallschutz für die ausschließlich zum Hof hin ausgerichteten Klassenräume.
Schulgruppe Lucie Aubrac, Nanterre, Frankreich
Berichte
Kindergarten
Der sich über zwei Geschoße erstreckende Kindergarten wird über die Eingangshalle erschlossen. Die Gemeinschaftseinrichtungen sind so angeordnet, dass die
Zugänge für die Schüler der unterschiedlichen Einrichtungen getrennt, kurz und übersichtlich sind.
Volksschule
Von den insgesamt neun Klassen liegen zwei Klassen-
räume im Erdgeschoß und sieben im ersten Stock. Drei
Klassen verfügen über einen großzügige Terrasse. Die
Selbstbedienungs-Kantine wird von beiden Schuleinrichtungen benutzt und liegt zwischen den beiden Höfen.
Turnsaal
Der Turnsaal schließt den Schulkomplex im Süden ab.
Ein überdachter Zugang zur Turnhalle ist sowohl für die
Volksschule als auch den Kindergarten gewährleistet.
wettbewerbe 304
47
Berichte
Medienzentrum Universität für Musik, Wien 3. Wettbewerb
Medienzentrum für die Universität für Musik
und darstellende Kunst, Wien 3. Wettbewerb
Auslober
Bundesimmobiliengesellschaft
m.b.H. (BIG), 1031 Wien
Pichler & Traupmann Architekten
Wettbewerbsbüro
1030 Wien
ZT Andrea Hinterleitner,
1030 Wien
Aufgabenstellung
1. Rang = Gewinner
Neubau eines gemeinsamen Institutsgebäudes für drei Institute mit
Mitarbeit:
einer Nettogrundfläche von insge-
Christoph Degendorfer, Mario Gasser,
samt rund 4.900 m² NGF auf dem
Jürgen Schneeberger, Wolfgang Windt
Campus der Universität für Musik
und Darstellende Kunst Wien.
Modell:
In der Wettbewerbsphase sind
Martin Murero, Wien
der Handlungsspielraum und der
mögliche Einfluss auf die Energie-
Tragwerksplanung:
effizienz und Nachhaltigkeit von
VCE Consult, Wien
einem Bauvorhaben am größten.
Viele der Entscheidungen, die in
Haustechnik:
dieser Phase und in den ersten
DIE HAUSTECHNIKER, Jennersdorf
Phasen der Planung getroffen
werden, legen die Energieeffizienz
Brandschutz:
und Nachhaltigkeit eines Projekts
Norbert Rabl, Graz
fest. Die Ausloberin legt deshalb
besonderen Wert auf eine hohe
Bauphysik, Akustik:
energetische Effizienz des Wett-
Prause iC, Wien
bewerbprojektes und daher auf
die Beurteilung der jeweiligen
ganzheitlichen Fassaden-, Klima-,
Gebäudetechnik- und Energiekonzepte der eingereichten Entwürfe.
Ergebnis
1. Rang = Gewinner:
Pichler & Traupmann, Wien
2. Rang: ArchitekturConsult, Graz
3. Rang: Burger Rudacs, München
Anerkennung = Nachrücker für die
Lageplan
im Wesentlichen schlüssig. Die geforderte Abtrennbarkeit der einzelnen Institute ist gegeben.
Die vorgeschlagene Materialisierung entspricht folgerichtig dem Konzept und erscheint der Aufgabenstellung angemessen. Wenn auch die Fassade noch nicht
alle Ansprüche bewältigt, so bietet der sinnvoll differenzierte Vorschlag eine tragfähige Basis für die weitere Bearbeitung. Auch in diesem Zusammenhang überzeugt
die Strategie des feinen Differenzierens je nach Situation
und Orientierung.
Insgesamt ist es gelungen, das historische Ensemble am
Campus produktiv zu ergänzen und einen beispielgebenden Bildungsbau zu entwickeln.
Preisränge (4. Rang):
otmarhasler-architektur, Wien
Projektbeurteilung:
Das Projekt reagiert überzeugend auf die örtliche SiMartin Strobl, Graz
tuation und auf die besonderen Anforderungen der
Anerkennung (6. Rang):
Universität. Die vergleichsweise geringe HöhenentwickZeytinoglu ZT, Wien
lung und die Horizontalität stärken die Einbindung in
Nachrücker (7. Rang): Orazio Basso / den Campus. Auf Basis eines ebenso eigenständigen
Davide Scagliarini, Padova
wie plausiblen Konzepts entsteht ein komplexes räumliches Gefüge, das die hohen Ansprüche dieser sehr
Projektverlauf
spezifischen Bildungseinrichtung souverän und zeitentEU-weiter, offener, anonymer, einsprechend erfüllt. Es findet in einfühlsamer Weise die
stufiger Realisierungswettbewerb
Balance zwischen notwendiger Abschottung der Unterim Oberschwellenbereich mit
richtseinheiten und innerer Offenheit.
86 Teilnehmern Mai 2012, anschlie- Einprägsame Raumsequenzen sorgen für erlebnisreiche
ßend Verhandlungsverfahren
Abwechslung sowie selbstverständliche Orientierung.
Planungsbeginn 2012
Die geschmeidige Abfolge von Wegen, kaskadenförmiger Treppe und kommunikativen Aufenthaltszonen
Projektdaten Gewinner
inspirieren den Alltag der Studenten und das RaumerBGF 6.466 m2
lebnis der Besucher. Die Positionierung der einzelnen
Bruttovolumen 28.583 m3
Bereiche und der funktionalen Bezüge zueinander sind
Anerkennung (5. Rang):
wettbewerbe 304
48
Empfehlungen des Preisgerichts:
Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin, mit dem Gewinner (1. Rang) das Verhandlungsverfahren aufzunehmen und gibt folgende Empfehlungen zur Realisierung:
Dem Projekt liegen fundierte Überlegungen zu den
Akustikmaßnahmen in den Sälen zugrunde. Diese sind
in enger Abstimmung mit dem Nutzer entsprechend
qualifiziert weiterzuentwickeln. Die Flächen sind in der
weiteren Bearbeitung hinsichtlich der Verkehrsflächen
zu justieren und zu optimieren, fehlende Räume sind
zu ergänzen. Die akustische Entkoppelung der Unterrichtsräume an der Fassade (Fassadenanschlüsse) ist
zufriedenstellend weiterzuentwickeln. Auf Grund der
Komplexität der akustischen Anforderungen empfiehlt
das Preisgericht, dass die Auswahl des Akustikers im Einvernehmen mit dem Nutzer erfolgt. Im Zuge der weiteren Bearbeitung ist das Projekt so zu optimieren, dass
die Einhaltung des Kostenrahmens der Nettobaukosten
sichergestellt ist.
Medienzentrum Universität für Musik, Wien 3. Wettbewerb
Berichte
Schnitt A-A
1. Obergeschoß
2. Obergeschoß
wettbewerbe 304
49
Untergeschoß
Erdgeschoß
Berichte
Medienzentrum Universität für Musik, Wien 3. Wettbewerb
ArchitekturConsult
Graz – Wien
2. Rang
Mitarbeit:
Wolfgang Isopp,
Kristina Gröbacher,
Thomas Siegl,
Martin Priehse
Schnitt A-A
wettbewerbe 304
50
1. Obergeschoß
Projektbeurteilung:
Ausgangspunkte des Entwurfs sind das vorgefundene
Milieu und die städtebauliche Campusstruktur, wie sie
sich historisch in das Quartier eingeschrieben hat und
in jüngerer Zeit baulich (Filmstudios) ergänzt wurde. Die
kreative Strategie, den Ort nicht wirklich zu besetzen,
sondern ihn eher zu berühren, führt zu einer bemerkenswerten Intervention: Das Programm wird in einem
zweigeschoßigen, versunkenen und in einem dreigeschoßigen, aufgeständerten Volumen erfüllt, wodurch
die Campusebene als Erweiterung der Parklandschaft
durch das Haus gezogen wird.
Das im Park erlebbare Gebäudevolumen ist maßvoll
zurückhaltend und wird eher als Pavillon denn als Gebäude wahrgenommen. Taucht man in die Atmosphäre
des Objektes ein, eröffnet sich ein sich kaskadenartig
über drei Ebenen nach unten entwickelndes Foyer, als
großzügiger Zugang zu den Sälen und als Aufenthaltsbereich auch bei öffentlichen Veranstaltungen. Aufnahmesaal, Vortragssaal, Klangregie, die Bibliothek und
Tonstudios sind um diese blendfrei lichtdurchflutete
Mitte gruppiert.
Die pragmatische Verteilung der Institute auf den drei
Ebenen des schwebenden Körpers ist zweckdienlich
zwanglos, mit kurzen internen Wegen. Im Zentrum um
die beiden Stiegenhäuser durchdringt ein Luftraum
das Volumen und bildet eine kommunikative, gemeinschaftliche Zone aus. Das statisch konstruktive Konzept
ist durchdacht und nutzt die geometrisch strukturellen
Vorzüge der Komposition.
Medienzentrum Universität für Musik, Wien 3. Wettbewerb
Berichte
Burger Rudacs Architekten
D-81371 München
3. Rang
Mitarbeit:
Martin Baur
Konsulenten:
Raumakustik: Müller-BBM,
München, Bernd Grözinger
Erdgeschoß
51
wettbewerbe 304
Schnitt
Projektbeurteilung:
Das Projekt besticht durch seine Ausformung als elegant anmutende, gekonnt modellierte Skulptur. Der
durchlässige, in feingliedrige Betonlamellen aufgelöste
Baukörper fügt sich sensibel in den historisch gewachsenen Campus ein. Die von außen ablesbare Klarheit
des Entwurfes findet im Inneren seine Fortsetzung. Im
Zentrum des quadratischen Grundrisses verdichten
sich Aufnahme- und Vortragssäle zu einem vertikal
verschachtelten Gefüge von akustisch entkoppelten
Räumen. Eine leichte Verdrehung zur Grundform thematisiert die besonderen Anforderungen an die Akustik.
Die dadurch entstehenden Schnittflächen werden zu
feinsinnigen, die Geschoße verbindenden Lufträumen.
Um diese Mitte sind in Windmühlenform die verschiedenen Unterrichts- und Proberäume gruppiert. Durch
verandaartige Einschnitte im 1. Obergeschoß ergeben
sich Innenräume mit hoher Aufenthaltsqualität.
Die von Seiten der Nutzer gewünschte Trennung der
einzelnen Institute scheint nur schwer möglich. Im
alltäglichen Betrieb lässt die räumlich spannende Anordnung von Klangregieraum und Aufnahmesaal logistische Nachteile erwarten. Die gestalterisch stimmigen,
raumhoch verglasten Unterrichtsräume werden aufgrund der hohen akustischen Anforderungen an die Innenräume sowie an die Fassaden als sehr problematisch
angesehen. Insgesamt weist das Projekt eine sehr hohe
architektonische Qualität und einen sensiblen Umgang
mit dem umgebenden Universitätsgelände auf.
Ausschreibung
DETAIL Stipendium. Ausschreibung
Weitere Informationen
www.detail.de/transfer/stipendium
DETAIL Stipendium
DETAIL und der Sto-Stiftung ist es ein Anliegen, besonders talentierte und engagierte angehende Architekten
zu unterstützen. Mit dem DETAIL Stipendium werden
vier ausgewählte Architekturstudenten gefördert, die
aktuell im Diplom- oder Masterstudium sind oder letzteres im Wintersemester 2012/2013 beginnen.
Förderung
Die vier ausgewählten Studenten der Fachrichtung
Architektur werden von Oktober 2012 bis September
2013 mit je 500 Euro pro Monat gefördert. Neben der
materiellen Förderung haben die Stipendiaten die Möglichkeit, an DETAIL Veranstaltungen teilzunehmen und
dort Kontakte zu knüpfen. Im Januar 2013 wird den vier
ausgewählten Studenten die Aufmerksamkeit der Besucher der Netzwerkveranstaltung „DETAIL Research – Die
Zukunft des Bauens“ zu teil. Dort präsentieren die angehenden Architekten ihre Arbeiten zu diesem Thema, die
sie während des Stipendiums entwickelt haben, vor Ort.
Des Weiteren erhalten die Stipendiaten ein DETAIL
Abonnement und freien Zugang zu Produkten wie der
Inspirationsdatenbank und dem DETAIL E-Magazine.
Voraussetzung und Bewerbung
Bewerben können sich Studenten der Fachrichtung
Architektur, die an deutschsprachigen Hochschulen
in Deutschland, Österreich oder der Schweiz aktuell
ihren Master absolvieren oder diesen ab Oktober 2012
beginnen. Zudem können sich Architekturstudenten
bewerben, die sich im letzten Jahr ihres Diplomstudiums befinden.
Bewerbungsunterlagen
• Motivationsschreiben (maximal 1 DIN A4-Seite,
Schriftgröße 12, Zeichenabstand 1,5)
• Ausgefülltes Bewerbungsformular (Download unter
www.detail.de/transfer/stipendium)
• Tabellarischer Lebenslauf
• Immatrikulationsbescheinigung
• Empfehlungsschreiben eines Hochschullehrers
• Herausragende Entwurfsarbeit (mindestens ein
Projekt, maximal drei Projekte präsentiert auf jeweils
maximal 3 DIN A3-Seiten)
• Zeugnis Bachelorabschluss / letztes Zeugnis /
Zeugnisse zu Praktika
wettbewerbe 299/300
52
Bewerbungsfrist
Die vollständigen Bewerbungsunterlagen sind bis
spätestens 16. August 2012 postalisch an DETAIL an folgende Adresse zu senden:
Institut für internationale Architektur-Dokumentation
GmbH & Co. KG
DETAIL Stipendium
Hackerbrücke 6
80335 München
Deutschland
Das vollständig ausgefüllte Bewerbungsformular ist zusätzlich an [email protected] zu senden.
Beim Online-Versand ist keine Unterschrift notwendig.
Senden Sie das Bewerbungsformular bitte als gespeichertes oder gedrucktes PDF an die angegebene Mailadresse.
Es zählt der Poststempel des Abgabedatums. Alle Arbeiten gehen in das Eigentum von DETAIL über. Ein Rückversand erfolgt nicht. Es werden keine Kosten erstattet.
Auswahlverfahren
• Peter Cheret, Mitglied des Stiftungsrates der
Sto-Stiftung, Essen
• Christian Schittich, Chefredakteur DETAIL, München
• Meike Weber, Chefredakteurin DETAIL transfer,
München
• Andreas Hild, Hild & K Architekten, München
• Ludwig Wappner, Allmann Sattler Wappner
Architekten, München
Termine
Bewerbungsschluss 16. August 2012
Jurysitzung September 2012
Beginn der Förderung Oktober 2012 (Laufzeit 1 Jahr)
Treffen der Stipendiaten und Projektpartner November/
Dezember 2012
Netzwerkveranstaltung zur Zukunft des Bauens
16. Januar 2012
Partner des Stipendiums
Sto-Stiftung
Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 engagiert sich die
Sto-Stiftung für die berufliche Bildung junger Maler
und Stuckateure sowie die akademische Ausbildung
angehender Architekten. Jährlich stehen 350.000 Euro
für Projekte zu Verfügung, die oft erst durch diese Unterstützung möglich werden. Dabei fördert die Stiftung
interdisziplinär und über Grenzen hinweg. Neben dem
jährlich erscheinenden Stiftungsreport informiert die
Sto-Stiftung unter www.sto-stiftung.de regelmäßig
über aktuelle Aktivitäten. Förderanträge sind jederzeit
möglich.
Kontakt
Kathrin Wiblishauser
Redaktion DETAIL transfer
[email protected]
Wettbewerb
Wettbewerbe
WasserWunderWelt Krimml, Salzburg
Edgar Schreiner und FLEOS
BG / BRG Christian Doppler, Salzburg
stöckler gruber
wettbewerbe 303
53
Wettbewerb
WasserWunderWelt Krimml, Auslober
Großglockner Hochalpenstraßen AG, 5020 Salzburg
Wettbewerbsbetreuung / Vorprüfung
Ing. Thomas Noel, Betriebsleitung Fusch
Gegenstand des Wettbewerbes
Erlangung von Entwürfen für die Neugestaltung der WasserWunderWelt sowie der Um- bzw. Neugestaltung des Eingangsbereiches
zu einem „Wasserfallzentrum“.
Aufgabenstellung
Die Neu-Gestaltung der bestehenden Anlage hat folgende Bereiche zu behandeln und Funktionen zu erfüllen: Vorplatzgestaltung und
Leitsystem (inkl. Busbucht); Erweiterung des Vorplatz-/Eingangsbereiches bis zur Gerlosstraße unter Berücksichtigung der Zufahrtsstraße
zum Wasserfall / Allfällige Maßnahmen zur Verbesserung der Sogwirkung und Frequenz der WasserWunderWelt und des Shop- und
Gastronomiebereiches zur Erreichung eines „Wasserfallzentrums“ / Gastronomie und Shop: Neugestaltung der Gastronomie; Erweiterung
um einen Außenbereich/Terrasse inklusive der Gestaltung (Möblierung und dgl.) und Sonnenschutz des überdachten Freigeländes /
Logistik und Ticketverkauf: Ticketverkauf in Verbindung mit Shop / Neugestaltung des Multivisionsraums / Erneuerung bzw. Optimierung
des Freigeländes / durchgehende Barrierefreiheit / Neugestaltung des Aussichtsturmes (Höhe ca. 10 m) und des Spielplatzes auf der
Gerloshöhe. Baukosten betragen ca. 1,5 Mio. Euro.
Art des Wettbewerbes
Anonymer, einstufiger Realisierungswettbewerb mit acht geladenen Teilnehmern: Johannes Kislinger, Edgar Schreiner,
Feuersinger Planung, Franz Zehentner, Traninger ZT, Horst Lechner, Greisberger ZT, Innerhofer oder Innerhofer.
Beurteilungskriterien
Einbindung in die Landschaft und Erscheinungsbild, Corporate Identity, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Realisierbarkeit.
Beteiligung
7 Projekte
Preisgerichtssitzung
20. März 2012
Preisgericht
Arch. DI Hans Scheicher (Vorsitzender), Arch. DI Bernd Ramsauer (stv. Vorsitzender), Dr. Johannes Hörl (Schriftführer;
Vorstand Großglockner Hochalpenstraßen AG), LBD DI Christian Nagl (stv. Schriftführer), Bgm. Mag. Erich Czerny (Gemeinde Krimml)
54
Aufwandsentschädigung
wettbewerbe 304
Jeder Teilnehmer erhält € 2.000,–.
Wettbewerb
Foto: Grohag
Salzburg
bewertung unterzogen: Es werden den Beurteilungskriterien jeweils fünf Punkte zugeschrieben. Es können von
einem Projekt daher maximal 5 (Anzahl Jury-Mitglieder)
x 25 (Maximalpunkte) = 125 Punkte erreicht werden.
Folgender Punktestand ergibt sich:
Projekt 2: 72 Punkte
Projekt 6: 96 Punkte
Projekt 7: 69 Punkte
Das Endergebnis lautet daher wie folgt:
Platz 1: Projekt 6
Platz 2: Projekt 2
Platz 3: Projekt 7
Es folgt das Öffnen der Verfasserbriefe.
Verfasserliste:
Projekt 1: Architekturbüro Traninger, 9500 Villach •
Projekt 2: ah3 architekten, 3580 Horn • Projekt 3: Architekturbüro Innerhofer oder Innerhofer, 5760 Saalfelden •
Projekt 4: BM Franz Zehentner, 5700 Zell/See • Projekt 5:
kein Verfasserbrief abgegeben • Projekt 6: Atelier Edgar
Schreiner und Fleos architektur, 5020 Salzburg • Projekt
7: Architekturbüro Greisberger, 5301 Eugendorf
55
wettbewerbe 304
Beurteilung:
Zu Sitzungsbeginn werden die Projekte vom Jurysitzenden vorgestellt und kurz erläutert; der Vorprüfer verliest
die jeweiligen Baubeschreibungen. Es wird festgestellt,
dass ein Teil der Projekte wahrscheinlich nicht im vorgegebenen Kostenrahmen umgesetzt werden kann. Die
vorgelegten Kostenschätzungen werden kritisch beurteilt. Es wird vorgeschlagen, einige Projekte entweder
auszuscheiden oder zu prüfen, ob diese nach Reduzierung des Umfanges realisiert werden können, um die
Kosten einzuhalten.
Im ersten Rundgang werden die Projekte 1, 3 und 5
ausgeschieden, die Projekte 2, 4, 6 und 7 verbleiben in
der Beurteilung. Zusammenfassend wird festgestellt,
dass die ausgeschiedenen Projekte in einer Dimension
gestaltet sind, die mit dem vorhandenen Budget nicht
realisiert werden können. Die Nutzungen wurden auf
zwei Ebenen verteilt, was den laufenden Betrieb verteuert (zusätzlicher Personalaufwand).
Im zweiten Rundgang scheidet das Projekt 4 aus.
Im dritten Rundgang werden die drei verbliebenen Projekte eingehend diskutiert und anschließend nach den
ausgeschriebenen Beurteilungskriterien einer Punkte-
Wettbewerb
WasserWunderWelt Krimml, Salzburg
Edgar Schreiner und fleos architektur
5020 Salzburg
Platz 1
Projekt Nr. 6
Schnitt
wettbewerbe 304
56
Fassadenschnitt
Jurybegründung:
Das Projekt spielt als einziges mit der Hauptattraktion,
den Krimmler Wasserfällen. Es ist das einzige Projekt, bei
dem die Gebäudeachse zu den Wasserfällen gerichtet
ist. Durch die Situierung des Gebäudes entsteht für den
Besucher eine klar erkennbare Eintrittssituation, da das
Gebäude sich ihm in den Weg stellt. So wird der Besucher eingeladen, das Gebäude zu betreten und die gut
situierte Infrastruktur von Shop, Info-Point und Cafeteria
zu nutzen. Durch die kompakte Anordnung der Infrastruktur ist der personaleffizienteste Betrieb im Vergleich
zu den anderen Objekten möglich.
Die gewählte Formensprache führt zu einer eigenständigen Identität des Gebäudes, welches einen
hohen Wiedererkennungswert erreichen kann. In der
Detaillierung des Projektes wird jedoch besonderes
Augenmerk auf die Materialität und die Ausführung der
Gebäudehülle zu legen sein. Die Lage des Projektes ist
hinsichtlich der Durchsicht auf die WasserWunderWelt
hin zu untersuchen.
WasserWunderWelt Krimml, Salzburg
Innenraum
Vorplatz
Nordansicht
Ostansicht
Südansicht
Westansicht
Wettbewerb
wettbewerbe 304
57
Erdgeschoß
Wettbewerb
WasserWunderWelt Krimml, Salzburg
ah3 architekten
3580 Horn
Platz 2
Projekt Nr. 2
Südansicht
wettbewerbe 304
58
Grundriss
WasserWunderWelt Krimml, Salzburg
Wettbewerb
Architekturbüro Greisberger
5301 Eugendorf
Platz 3
Projekt Nr. 7
Aussichtsturm
wettbewerbe 304
59
Erdgeschoß
Wettbewerb
BG / BRG Christian Doppler, Auslober
Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG), 1031 Wien
Wettbewerbsbüro
Kleboth.Lindinger ZT-GmbH, 4040 Linz
Gegenstand des Wettbewerbes
Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten (reduzierte Vorentwurfsunterlagen) für die Erweiterung und Funktionssanierung
des BG / BRG Christian Doppler. Es werden detaillierte Ausarbeitungen und Vorschläge zur gegenständlichen Bauaufgabe, sowohl in
städtebaulicher/baukünstlerischer als auch in funktionaler/ökonomischer Hinsicht, erwartet.
Art des Wettbewerbes
EU-weiter, offener, anonymer, einstufiger Realisierungswettbewerb im Oberschwellenbereich mit anschließendem Verhandlungsverfahren
für die Vergabe von Generalplanerleistungen gemäß BVergG.
Beurteilungskriterien
Städtebau; Baukunst; Funktion; Ökonomie / Ökologie.
Beteiligung
40 Projekte
Preisgerichtssitzung
4. und 5. Juni 2012
Preisgericht
Arch. DI Heinz Plöderl (Vorsitzender), Arch. DI Karl Thalmeier (stv. Vorsitzender), DI Bernhard Falbesoner (Schriftführer; BIG), Arch.
Univ.-Prof. Mag.arch. Elsa Prochazka (Gestaltungsbeirat Stadt Salzburg), Univ.-Prof. DI Gabriele G. Kiefer (Gestaltungsbeirat Stadt Salzburg),
Arch. DI Bernhard Marte (BIG Architektur Beirat), DI Fritz Seda (BIG), Mag. Andreas Mazzucco (Landesschulrat Salzburg),
DI Veronika Hirner (Stadtgemeinde Salzburg), Dr. Wolfgang Souczek (BMUKK)
Vorprüfung
Kleboth.Lindinger ZT-GmbH, 4040 Linz; e7 Energie Markt Analyse GmbH, 1040 Wien (Energieeffizienz)
Preisgelder
1. Rang = Gewinner: € 15.000,–
2. Rang: € 12.500,–
3. Rang: € 7.500,–
3 Anerkennungen: je € 5.000,–
Nachrücker: ohne Vergütung
wettbewerbe 304
60
Beurteilung:
Nach dem Bericht der Vorprüfer informiert sich das
Preisgericht in einem Orientierungsrundgang, unterstützt durch Erläuterungen des Vorprüfers, um sich
einen Überblick zu verschaffen.
Im ersten Auswahlrundgang mit positiver Auswahl
genügt eine Preisrichterstimme zum Verbleib eines
Projektes in der Wertung. Ausgewählt zur vertieften Bearbeitung seitens des Preisgerichts werden die Projekte:
01, 02, 03, 04, 07, 08, 09, 10, 11, 12, 14, 15, 17, 18, 20, 21,
22, 23, 26, 27, 34, 35, 36, 37, 38 und 39. Es verbleiben somit 26 Projekte in der weiteren Wertung. Die im ersten
Auswahldurchgang ausgeschiedenen Projekte entsprechen nach Auffassung des Preisgerichts in wesentlichen
Punkten/Kriterien nicht der Ausschreibung und fanden
keine befürwortende Stimme im Preisgericht.
Der zweite Orientierungsrundgang dient dazu, die
verbleibenden 26 Projekte anhand der Beurteilungskriterien lt. Ausschreibung vertieft zu prüfen.
Im zweiten Auswahldurchgang mit positiver Auswahl
Wettbewerb
Salzburg
Verfasserliste:
Projekt 01: Johannes D. Michel Generalplaner GmbH &
CoKG, D-71636 Ludwigsburg • Projekt 02: ZT Arquitectos
Lda, Arch. DI Thomas Zinterl, P-1300-085 Lissabon •
Projekt 03: eck.architektur, Arch. DI Ralf Eck, 6020 Innsbruck • Projekt 04: obermoser arch-omo zt gmbh, Arch.
DI Johann Obermoser, 6020 Innsbruck • Projekt 05: Arch.
DI Johann Repolust, Arch. DI Harald Lückl, 8430 Leibnitz • Projekt 06: Heimspiel Architektur, DI Gisela Mayr,
1070 Wien • Projekt 07: ARGE Mack + Sorg GbR, Freie
Architekten, Arch. DI Helmut Mack, D-70736 Fellbach
• Projekt 08: peter reiter architekten zt-gmbh, Arch. DI
Peter Reiter, 6020 Innsbruck • Projekt 09: pendlarchitects,
Arch. DI Georg Pendl, Paula Huotelin architect safa, 6020
Innsbruck • Projekt 10: neuschmid + kleinheinz, Arch.
DI Sebastian Neuschmid, Arch. DI Harald Kleinheinz,
6020 Innsbruck • Projekt 11: stöckler gruber architekten,
Arch. Mag.arch. Michael Stöckler & Arch. DI Doris Gruber,
6911 Lochau • Projekt 12: riccione architekten bortolotti_cede, 6020 Innsbruck • Projekt 13: //Architekturkantine, Arch. DI Gerhard Wimmer, 1060 Wien • Projekt
14: EDERER + HAGHIRIAN ARCHITEKTEN ZT-OG, 8010
Graz • Projekt 15: Arch. DI Peter Fürnschuss, 8010 Graz •
Projekt 16: Patzelt Architekten, Arch. DI Michael J. Patzelt,
4020 Linz • Projekt 17: B Vier GmbH, DI Annette Snigula,
D-10827 Berlin • Projekt 18: everySIZE-Arquitectura Lda,
Antonio Catita Soeiro, P-1400-107 Lissabon • Projekt
19: Arch. DI Dr. Wolfgang Koelbl, 1020 Wien • Projekt
20: Ruoff+Architekten BDA, DI Friedrich Ruoff in ARGE
mit a.360 architekten Hamburg, D-71032 Böblingen
• Projekt 21: Architekt Daniel Fügenschuh ZT GmbH,
Arch. DI Daniel Fügenschuh, 6020 Innsbruck • Projekt 22:
christopherunger Architekt, Arch. DI Christopher Unger,
D-60385 Frankfurt am Main • Projekt 23: SOLID architecture ZT GmbH, Arch. DI Christine Horner, 1050 Wien •
Projekt 24: PPA Architects ZT GesmbH, 1210 Wien • Projekt 25: Architekt DI Johannes Scheurecker, 1060 Wien
• Projekt 26: Ruderstaller Architektur ZT GmbH, Arch. DI
Robert Ruderstaller, 2340 Mödling • Projekt 27: ARGE
Alexander Stecher, Niklas Rollenhagen, Arch. DI Alexander Stecher, D-85643 Steinhöring • Projekt 28: Wimmer
Zaic Architekten ZT GmbH, Arch. DI Michael Zaic, 5020
Salzburg • Projekt 29: Arch. DI Karl Meinhart, 5020 Salzburg • Projekt 30: Arch. DI Heimo Grusch, 4921 Hohenzell • Projekt 31: Bronner Architekturgesellschaft mbH,
Rupert Bronner, D-80796 München • Projekt 32: Orliczek
Architekten ZT-GmbH, Arch. DI Alexander Orliczek,
5020 Salzburg • Projekt 33: aoffice – Arch. DI Gerhard
Höllmüller, 1070 Wien • Projekt 34: Arch. DI Christian Hirl,
5081 Anif • Projekt 35: Arch. DI Markus Taxer, 1180 Wien
• Projekt 36: Arch. DI Karin Triendl, Arch. DI Peter Larcher,
1060 Wien • Projekt 37: Arch. DI Johannes Nägele, 6773
Vandans • Projekt 38: Mag.arch. Christian Sumereder,
4810 Gmunden • Projekt 39: huber und theissl architekten, Arch. DI Georg Huber, 5020 Salzburg • Projekt 40:
Arch. DI Alexander J. Ertl, 1160 Wien
61
wettbewerbe 304
ist zumindest die Hälfte der Stimmen (= 5) zum Verbleib
eines Projektes in der Wertung erforderlich. Das Ergebnis: Ausgewählt zur vertieften Bearbeitung seitens des
Preisgerichts werden die Projekte 02 (9:1), 10 (8:2),
11 (8:2), 18 (5:5), 23 (8:2), 37 (6:4) und 39 (6:4). Am Ende
des 2. Auswahldurchganges verbleiben somit 7 Projekte
in der weiteren Wertung.
Um sich vor dem nächsten Auswahldurchgang größere Klarheit über die Projektqualitäten zu verschaffen,
nimmt das Preisgericht einen weiteren vertiefenden
Orientierungsrundgang vor, wobei die verbleibenden
Projekte nebeneinander situiert werden. Die verbleibenden 7 Projekte werden anhand der Beurteilungskriterien
intensiv diskutiert.
Im Auswahldurchgang werden die verbleibenden Projekte in zwei Gruppen geteilt. Einerseits in die Gruppe
der Preisträger (Rang 1 - 3) und andererseits in die
Gruppe der Anerkennungen mit Nachrücker. Es wird der
Antrag, die Projekte 02, 11, und 23 in die Preisränge und
die Projekte 10, 18, 37, und 39 in die Anerkennungsgruppe zu wählen, einstimmig angenommen. Nach
abschließender Zusammenfassung und Bestätigung der
Projektqualitäten werden folgende Anträge gestellt und
abgestimmt:
Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 10 in den Rang
der Anerkennung = Nachrücker für Preisränge zu heben
– Abstimmung 9:1.
Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 37 in den Rang
des Nachrückers für die Anerkennung zu heben –
Abstimmung 6:4.
Damit werden die Projekte 18 und 39 in die noch übrigen zwei Ränge der Anerkennungen bestätigt.
Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 23 mit dem
3. Preis auszuzeichnen – Abstimmung 8:2.
Die Projekte 02 und 11 werden noch einmal eingehend
diskutiert.
Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 11 mit dem
1. Preis auszuzeichnen – Abstimmung 10:0.
Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 02 mit dem
2. Preis auszuzeichnen – Abstimmung 10:0.
Das Wettbewerbsergebnis lautet daher:
1. Preis = Gewinner: Projekt 11
2. Preis: Projekt 02
3. Preis: Projekt 23
Anerkennung = Nachrücker auf Preisrang: Projekt 10
Anerkennung: Projekt 18
Anerkennung: Projekt 39
Nachrücker für Anerkennung: Projekt 37
Wettbewerb
BG / BRG Christian Doppler, Salzburg
stöckler gruber architekten
6911 Lochau
1. Preis
Projekt Nr. 11
Ansicht Eingang
Ansicht Straße
Lageplan
wettbewerbe 304
62
Projektbeurteilung:
Das „kasernenartige“ Schulgebäude wird mit einer
zeitgemäßen freistehenden Dreifachturnhalle und
einer neuen langgestreckten Fahrradüberdachung zu
einem neuen „Ensemble“ mit hoher Außenraumqualität
gruppiert. Durch das Freistellen, durch die Neustrukturierung und durch die behutsame Erweiterung wird
der ehemalige Kasernenbau in seiner städtebaulichen
Präsenz und in seiner inneren räumlichen Qualität
aufgewertet, sowie energietechnisch und gestalterisch
hochwertig saniert. Offene, flexible, großzügige, interaktiv genutzte Raumabfolgen im „neuen“ Eingangsgeschoß (ehemaliges Souterrain) erweitern hofseitig mit
großen räumlichen Qualitäten den Bestand fließend in
den Außenraum des neuen Schulhofes und gewähren
Durchblicke in den attraktiven Grünraum der Salzach.
In den Obergeschoßen wird der einhüftige Bestand im
Westen mit Bereichen für das offene Lernen mit Zugang
zu einer Lernterrasse sowie für Sonderunterrichtsräume
zu einem lichtdurchfluteten Mittelgangtypus weiterentwickelt. Die sorgfältige Gestaltung, Neuorganisation
und Wahl der Materialität ergänzen die hohe Qualität
der Neustrukturierung des Schulgebäudes.
An der Ignaz-Harrer-Straße wird anstelle der bestehenden Turnhallen eine zeitgemäße Dreifachturnhalle, die
unterirdisch mit einer neuen Zentralgarderobe barrierefrei mit dem Schulgebäude verbunden ist, angeordnet. Auf dem Dach der Dreifachturnhalle ist der große
Hartplatz mit der erforderlichen 5 m hohen Ballfangschutzmauer angeordnet. Durch diese Optimierung der
Freiflächen wird im neuen Schulhof ein „kleiner Park“ zur
ganztägigen Erholung den Schülern zurückgegeben.
Die kompakte Integration der Erweiterungsbauten in
den Bestand ermöglicht eine wirtschaftliche Umsetzung des Projektes.
Empfehlungen des Preisgerichts:
Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober, vorbehaltlich
einer positiven Eignungsprüfung, siehe Auslobungsunterlagen, mit dem Verfasser des Projektes 11 in
Verhandlungen, mit dem Ziel einer Beauftragung der
verfahrensgegenständlichen Leistungen, zu treten.
Gegenstand dieser Verhandlungen sollen auch die zum
Projekt festgehaltenen Anmerkungen und Empfehlungen des Preisgerichts sein, die im Wesentlichen in
folgende Punkte zusammenzufassen sind:
• Ausformulierung der Außenraumgestaltung, Gestaltung der Parkplätze, größtmögliche Schonung des
Baumbestandes, angemessene Einfriedungen;
• sorgfältige Detailausführung insbesondere auch in
Hinblick auf bauphysikalische Anforderungen
(Sonnenschutz, Innendämmung);
• Beibehaltung der vorgeschlagenen Materialität;
• Ballfangschutz als mind. 5 m hohe Mauer mit
Sichtöffnung in den Schulhof.
BG / BRG Christian Doppler, Salzburg
Wettbewerb
Längsschnitt
Obergeschoß
Erdgeschoß
wettbewerbe 304
63
Wettbewerb
BG / BRG Christian Doppler, Salzburg
ZT Arquitectos, Architekt Thomas Zinterl
P-1300-085 Lissabon
2. Preis
Projekt Nr. 02
Mitarbeit:
Marta Pimentel, Sven Klöcker,
Filipe Melo Oliveira, Thomas Zinterl
Außenperspektive
Schnitt A-A
Perspektive Patio
wettbewerbe 304
64
Projektbeurteilung:
Die Positionierung des transparenten Erweiterungsbaues – entlang der Hofseite des Bestandsgebäudes
vorgelagert – bildet eine städtebauliche Achse parallel
zur Salzach aus. Das weiterhin als Solitärbau belassene
Turnsaalgebäude wird aufgestockt, durch eine neue
Fassade überformt und verstärkt so in städtebaulich
nicht argumentierbarer Form den Brückenkopfeffekt
des Bestandes. Der leichte, zweigeschoßige Erweiterungsbau bedingt einerseits eine reizvolle Hoffassade
und erlaubt einen großzügigen zweiten Eingangsbereich in die Schule. Durch das Grundrisslayout werden
mit klaren Maßnahmen eine ausgezeichnete Orientierung und mehrfach ein funktionaler und atmosphärischer Zugewinn für alle Nutzer/innen erreicht.
Besonders die ebenerdige Orientierung der Räume für
die Nachmittagsbetreuung und die neugeschaffenen
zweigeschoßigen Atrien werden ausdrücklich gewürdigt. Als gelungen wird auch die über zwei Geschoße
geführte bauliche und funktionale Verschränkung des
Neubaus beurteilt. Bis auf die Neuschaffung der Zonen
für offenes Lernen bleiben jedoch in den beiden oberen
Bestandsgeschoßen die rigiden Strukturen des Bestands
weitgehend erhalten. Die Aufstockung und Umformung der Turnhalle wird vorrangig aus städtebaulichen
denn aus funktionalen Gründen kritisch gesehen.
Ökonomisch liegt das Projekt plausibel im vorgegeben
Rahmen. Die ökologischen Aspekte wurden sorgfältig
entwickelt und nachgewiesen.
Erdgeschoß
BG / BRG Christian Doppler, Salzburg
Wettbewerb
SOLID architecture
1050 Wien
3. Preis
Projekt Nr. 23
Schnitt B-B
Projektbeurteilung:
Die Arbeit besticht durch die Schaffung eines kohärenten großzügigen Schulfreiraums und die vielschichtige
Verzahnung von Innen- und Außenraum. Beides wird
erreicht, indem der Bereich zwischen den historischen
65
wettbewerbe 304
Erdgeschoß
Seitentrakten mit einem eingeschoßigen Neubau aufgefüllt wird. Dieser ist mehrfach durch Atrien perforiert,
die reizvoll die große Raumtiefe gliedern und für eine
ausreichende Belichtung aller Bereiche sorgen. Auf dem
Dach entsteht zudem ein Schulgarten- und Pausenhof,
der sich strukturell mit den Lichthöfen verzahnt und
unterschiedlichste grüne Nischen anbietet. Die Turnhalle wird in einem aufgeständerten Neubauteil an der
Christian-Doppler-Straße untergebracht, unter dem ein
Teil der geforderten Stellplätze angeordnet ist.
Die grün anmutende Atmosphäre, die das Gebäude
durchdringt und damit eine Leichtigkeit und Frischheit
assoziiert, besticht zunächst. Ebenso der „Schulgarten“
der sich vom Dach aus in den durch die beiden Turnhallenbauten gefassten Freiraum erweitert. Die beabsichtigte Großzügigkeit geht aber leider an manchen
Stellen verloren, so sind sowohl der Haupteingang als
auch der Eingang von der Christian-Doppler-Straße sehr
eng bemessen. Die Lage der Atrien zur Freistellung des
Altbaus wird teilweise sehr kritisch gesehen. Vor allem
überzeugt städtebaulich der Versuch, durch die annähernd symmetrische Anordnung des neuen Turnsaales
das vormalige Erweiterungskonzept fortzuschreiben,
das Preisgericht nicht.
Die Schulfunktionen sind alle gut erfüllt, wobei besonders positiv die Bereiche Offenes Lernen und Mehrzweckraum von Anordnung und Lage hervorzuheben
sind. Energetisch ist die Arbeit durch die Eigenverschattung der Atrien und der Sockelzone sinnvoll konfiguriert. Insgesamt ein sehr sensibles und gut durchdachtes Projekt, dessen Stärke die Verzahnung von Alt und
Neu ist, das aber durch seine unentschiedene Symmetrie doch sehr irritiert.
Wettbewerb
BG / BRG Christian Doppler, Salzburg
neuschmied + kleinheinz architekten
6020 Innsbruck
Anerkennung = Nachrücker Preisrang
Projekt Nr. 10
Mitarbeit:
Ulrich Peintner,
Clemens Waldhart,
Tobias Julinek
Erdgeschoß
Projektbeurteilung:
Das Projekt ergänzt den Hauptbau hofseitig mit einer
freigestellten transparenten zweigeschoßigen Gebäudespange und errichtet die Turnsaalnebenräume neu.
Der neue Turnsaal wird gänzlich unterirdisch angeordnet, in Verbindung mit diesen Nebenräumen. Durch
diese einfachen Maßnahmen wird der Übergang des
Bestandsbaues zu den bestehenden Turnsälen geklärt
und der Bezug zu den Freiflächen thematisiert.
In der neuen Gebäudespange werden die zusätzlich
erforderlichen Sonderunterrichtsräume, Gruppenräume,
Musik, Bibliothek, etc. und der hofseitige Eingang untergebracht. Zwischen dieser Spange und dem Hauptbau
spannen sich eine Aula und ein offenes Atrium auf. Das
offene Lernen wird im Bestand bei der Hauptstiege
Richtung Salzach und im südlichen Seitenflügel situiert.
Der Nawi-Bereich befindet sich im Nordflügel in drei
Geschoßen. Insgesamt stellt das Projekt einen soliden,
pragmatischen Beitrag zur Aufgabenstellung dar, mutet
aber eher als Anbau denn als kraftvolle Erweiterung an.
everySIZE-Arquitectura
P-1400-107 Lissabon
Anerkennung
Projekt Nr. 18
Obergeschoß
66
wettbewerbe 304
Erdgeschoß
Projektbeurteilung:
Der dreigeschoßige Neubau wird an die Hoffassade
des Mittelrisalites angebaut, wodurch zwei großzügige,
überdachte Innenhöfe mit hoher räumlicher Qualität
entstehen. Im Kontext mit der Umformung der vorhandenen Turnsäle – die bestehenden Turnsäle werden auf-
gestockt – wird ein städtebaulich klares Ensemble gebildet. Die Organisationsstruktur mit den Aufweitungen
der Erschließungszonen ermöglicht einen zeitgemäßen
Schulbetrieb.
Kritisch hinterfragt wird die formale Ausgestaltung des
dreigeschoßigen Neubaus, der zwischen den Eckrisaliten des Bestandes „eingezwängt“ wirkt. Das Verhältnis
Alt/Neu wird durch dieses indifferente Ineinandergreifen der Baukörper massiv gestört. Von hoher städtebaulicher Bedeutung ist die Sichtachse, die von der IgnazHarrer-Straße in den Innenhof führt. Insgesamt stellt
das Projekt einen insbesonders für den Schulbetrieb
interessanten Beitrag dar.
BG / BRG Christian Doppler, Salzburg
Wettbewerb
huber und theissl architekten
5020 Salzburg
Anerkennung
Projekt Nr. 39
Erdgeschoß
Projektbeurteilung:
Das Projekt setzt durch einen hofseitigen, freigeformten
Baukörper einen überzeugenden Gegenpol zur streng
geordneten Struktur des Bestandsgebäudes. Dieser
westseitig um den Mittelrisalit angeordnete Neubau
beinhaltet großzügige, logisch geordnete Raumabfolgen mit hoher Aufenthaltsqualität, die fließend in den
Außenraum übergehen. Auch die ostseitige Öffnung
zur Salzach und der damit erforderliche Eingriff in die
Bestandsstruktur werden grundsätzlich positiv gesehen,
obwohl dadurch eine indifferente Eingangssituation
entsteht. Ebenfalls kritisch gesehen werden der hohe
Flächenbedarf des Neubaus und die daraus entstehende geringe Qualität der verbleibenden Außenraumflächen.
Architekt Johannes Nägele
6773 Vandans
Nachrücker für
Anerkennung
Projekt Nr. 37
Erdgeschoß
Projektbeurteilung:
Durch wenige, markant gesetzte Maßnahmen wird
ein Konzept mit struktureller Klarheit entwickelt. Die
Darstellung des Projektes, insbesonders konstruktives
Konzept und Materialdefinitionen, ist jedoch nicht für
eine vertiefende Beurteilung durch das Preisgericht
geeignet. Zusätzlich sind funktionelle Mängel gegeben.
Ein Vorrücken in die Preisränge ist trotz der großen konzeptiven Qualität nicht möglich.
wettbewerbe 304
67
Wettbewerb
Ausschreibung
BG / BRG Christian Doppler, Salzburg
Weitere Informationen
www.creationbaumann.com/
ThinkForward
Seit über 125 Jahren erzeugen Création Baumann
unzählige Meter Stoff. Reststoffe oder Textilien zweiter
Wahl werden für karitative Zwecke vergeben oder bei
Fabrikverkäufen günstig angeboten. Dennoch bleiben
zahlreiche Stoffbahnen aufgerollt im Lager zurück und
warten auf einen passenden Verwendungszweck.
Für den „RECREATE TEXTILES: Think Forward“ Award 2013
öffnet Création Baumann daher die Tore zum Lagerbestand und sucht nach kreativen und ökonomisch wie
ökologisch sinnvollen Lösungen, wie die Restposten in
einem zweiten Lebenszyklus genutzt werden können.
Die Stoffe sollen abgerollt und der Kreationsprozess
umgekehrt werden: Nicht die Produktidee bestimmt die
Auswahl geeigneter Materialien, sondern Textilien sind
die Basis für die Entwicklung einer Idee.
Der zweite Lebenszyklus
Gesucht werden Produkte oder Halbfabrikate, die aus
den verfügbaren Reststoffen von Création Baumann
hergestellt sind. Der Einsatzbereich, Größe oder Funktion spielen dabei weniger eine Rolle, als eine kreative
und intelligente Wiederverwertung der Restposten. Ein
sinnvoller Einsatzzweck kann auch weit außerhalb der
Bereiche Inneneinrichtung oder Mode liegen. Lediglich
Kunstwerke oder Installationen werden von einer Teilnahme ausgeschlossen.
Die Textilien können nach Gewicht, Transparenz und
Dessins (uni versus gemustert), nicht jedoch nach Farbtönen oder konkreten Colorits ausgewählt werden. Für
das Produkt kann einer oder beliebig viele Stoffe verwendet werden. Die Reststoffe stellt Création Baumann
kostenlos zur Verfügung.
wettbewerbe 304
68
Teilnahmeberechtigung
Der Wettbewerb wird international ausgeschrieben. Voraussetzung für die Teilnahme am „Think Forward“ ist ein
praktizierendes Studium an einer gestalterischen oder
technischen Hoch- oder Fachhochschule.
Die fertigen Arbeiten können als einfache Prototypen
oder Modell eingereicht werden, allerdings muss für
die Teilnahme die Möglichkeit der Realisierbarkeit gegeben sein.
Auszeichnungen
Die Preissumme beträgt insgesamt EUR 10.000. Die fünf
besten Arbeiten erhalten je ein Preisgeld von EUR 2.000,
sowie eine Präsentation in den Medien. Zusätzlich behält sich die Jury vor, mögliche Spezialpreise einzusetzen, beispielsweise für die kreativste oder innovativste
Lösung.
Jury
Philippe Baumann, Inhaber und CEO Création Baumann
Katja Born, Innenarchitektin der BEING BORN BUILDING
BRANDS
Dieter Hofmann, Geschäftsführer und Inhaber
der blickfang
Christian Paul Kaegi, Industrial Designer und Partner
Aekae
Lars Quadejacob, Chefredaktor des Designmagazins
design report
Bewertung
Die Jury bewertet die eingereichten Arbeiten nach
ihrem vorhandenen Kreativitäts- und Innovationsgrad,
sowie der Möglichkeit der einfachen industriellen Umsetzung des fertigen Produkts oder des Halbfabrikates.
Die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit spielen dabei eine Rolle. Die Mitglieder der Jury bewerten
die eingegangenen Beiträge anonym.
Termine
Die Anmeldungen müssen bis 31. Oktober 2012 beim
Veranstalter eingegangen sein.
Die Wettbewerbsbeiträge müssen bis spätestens
31. Juli 2013 (17 Uhr) beim Veranstalter eingegangen
sein.
Die Bewertung der Beiträge durch die Jury sowie die
festliche Preisverleihung finden Ende September 2013
statt.
Adresse des Veranstalters
Die Anmeldungen für die Teilnahme am Wettbewerb
sowie die Wettbewerbsbeiträge sind an folgende
Adresse zu schicken:
Création Baumann AG
„RECREATE TEXTILES: Think Forward“ Award 2013
Bern-Zürich-Straße 23
4901 Langenthal
Schweiz
Für Rückfragen steht folgende Ansprechperson des
Veranstalters zur Verfügung:
Frau Corinne Hunziker, Projektleitung
T: +41(0)62 919 61 30
[email protected]
www.creationbaumann.com
Raiffeisen Finanz Center, Eisenstadt, Burgenland
Realisierung
Realisierungen
Wohnhausanlage Satzingerweg 8a und 10,
Bombardier-Gründe, Wien 21
königlarch
bomb – Wohnbau Satzingerweg 8,
Bombardier-Gründe, Wien 21
gerner°gerner plus
Wohnbebauung Donaufelder Straße 73,
Bombardier-Gründe, Wien 21
Werner Neuwirth
Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol
P3
wettbewerbe 304
69
Realisierung
Vorwort
Industrieareal entwickelt sich zu Wohnviertel
Pavillion:
• zentrales Element
• Parkbetreuung
• offene Nutzungsstruktur
• soziale Interaktion
Jugendzentrum:
• Betreuungsangebot
• Selbstverwaltung durch die Benutzer
Kinderspielraum
Kleinkinderspielraum:
• an zentraler Stelle - soziale Kontrolle
• in Verbindung mit Waschsalon
Gemeinschaftsraum
im Zentrum der Anlage
Indoorspielraum:
• Zugänglich fürs gesamte Quartier
• fliessender Übergang zw. Innen und Aussen
Fahrradraum
mit Werkplatz
Kinderspielraum:
• Orientierung zum geschützten Hofbereich
• Sichtbeziehung zu Wohnungen
• in Verbindung mit Waschsalon
Bastel- und Hobbyräume
Nachbarschaftszentrum
Tauschbörse
Treffpunkt
Sonderwohnformen:
• Seniorenwohnungen platziert an
Schnittstellen
• soziale Kontrolle
• kurze Wege zum Park
Waschsalon:
• attraktive Situierung im EG
• in Sichtbeziehung zu Kinderspielbereichen
Kinderspielraum:
• Orientierung zum geschützten Hofbereich
• Sichtbeziehung zu Wohnungen
• in Verbindung mit Waschsalon
Gemeinschaftsterrasse:
• soziale Interaktion
Turnsaal:
• externe Nutzung
Gemeinschaftsraum:
• in Verbindung mit Kinderspielraum
• hofbezogene Situierung - soziale Kontrolle
• Treffpunkt
• Aufenthaltsbereich
Gemeinschaftseinrichtungen
öffentlich zugängige
Einrichtungen
Waschsalon:
• attraktive Situierung im EG
• in Sichtbeziehung zu Kinderspielbereichen
bauplatzbezogene
Einrichtungen
Stiegenhäuser mit
angebundenen Nebenräumen
gedeckter Spielbereich
Sonderwohnformen
N
Gastronomie / Cafe:
• Nähe zur Schule
• Situiert an attraktiver Stelle
• in Verbindung mit Markt
Städtebauliches Leitprojekt, Lageplan, königlarch architekten
temporärer Markt
• übergeordnete Bedeutung
Sonderwohnformen:
• betreutes Wohnen
• Jugendwohngemeinschaft
Funktionen, königlarch architekten
Die Wohnbaugenossenschaften Gesiba, Heimbau und
Neues Leben haben auf dem ehemaligen BombardierGelände 602 geförderte Wohnungen errichtet. Geplant
wurden die vier Bauteile von den Architekturbüros
gerner°gerner plus, königlarch architekten und Werner
Neuwirth.
wettbewerbe 304
70
Claudia König
Johann Winter
Rudolf Guttmann
Christoph Lechner mit Peichl & Partner
Andreas Gerner
Frank & Partner
Der ehemalige Standort des kanadischen Konzerns
Bombardier im Herzen des 21. Bezirks ist ein geschichtsträchtiger Fleck Floridsdorfs: Schon ab 1865 wurden auf
dem Gelände Kutschen und später Autos hergestellt.
Der K&K Wagenfabrikant Jakob Lohner arbeitete hier zusammen mit Ferdinand Porsche an der Entwicklung von
Elektromotoren. 1970 übernahm schließlich der Bombardier-Konzern das Areal, es wurde auf die Produktion
von Schienenfahrzeugen umgestellt. Nach mehreren
Jahrzehnten wurde dem Betrieb das Gelände jedoch zu
klein, man siedelte in den 22. Bezirk um.
Nun finden sich dort, wo einst die „Bim“ herkam, Wohnungen, Geschäfte, Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen und ein Park. Der Startschuss für das
Projekt fiel schon vor einigen Jahren – im Frühjahr 2006,
als die Architektin Claudia König den städtebaulichen
Architekturwettbewerb gewann, mit einem, wie es der
damalige Wiener Planungsstadtrat Rudolf Schicker ausdrückte, „sehr innovativen Projekt“. Grundstückseigentümer waren die gemeinnützigen Bauträger Gesiba und
Heimbau, die gemeinsam mit der Stadt Wien (MA 21B)
ein anonymes, städtebauliches Expertenverfahren für
sechs geladene Teilnehmer auslobten. Das Ergebnis die-
© Gesiba
Realisierung
Foto: gerner°gerner plus | matthias raiger
Gesiba / königlarch architekten
ses städtebaulichen Verfahrens wurde im Architekturjournal wettbewerbe, Ausgabe 259/260 (Februar/März
2007) veröffentlicht.
Neues Leben / Architekt Werner Neuwirth
Ende Mai 2012 wurden die letzten Wohnungen fertig
gestellt und den Mietern übergeben. Jetzt steht auf
dem ehemaligen Industrieareal ein modernes Stadtquartier mit geförderten Wohnungen zu erschwinglichen Konditionen. Freizeit- und Erholungsqualität
finden die neuen Bewohner direkt „vor der Haustüre“
oder in fußläufiger Entfernung: Dort erwartet sie die
Alte Donau.
Die Gesamtbaukosten für die Neubebauung der ehemaligen Bombardiergründe auf den vier Bauplätzen
beliefen sich auf rund 87 Millionen Euro, das Land Wien
unterstützte die Errichtung mit rund 27 Millionen aus
der Wiener Wohnbauförderung. Ab Ende 2012 soll es
die neue Straßenbahnlinie 25 zwischen Floridsdorf und
Kagran geben. Damit werden die Bewohner an der
Donaufelder Straße künftig noch besser an die Linien
U1, U6 und Schnellbahn angeschlossen sein.
71
wettbewerbe 304
Foto: Schaub-Walzer / PID
HEIMBAU / gerner°gerner plus
Auf Basis dieses städtebaulichen Leitbildes wurden im
Jahr 2007 Bauträgerwettbewerbe für vier Bauplätze ausgelobt. Fixstarter für den Bauplatz 3 war das Team des
Wohnbauträgers Heimbau mit den Architekten Andreas
Gerner und Claudia König-Larch, für den Bauplatz 4 das
Team Gesiba mit königlarch architekten (Claudia KönigLarch, Werner Larch). Die Bauplätze 1 und 2 gewann das
Team des Wohnbauträgers Neues Leben mit Architekt
Werner Neuwirth.
Realisierung
Wohnhausanlage
Satzingerweg 8a und 10, Bauherr
Satzingerweg 10 / Bauplatz 4: Gesiba, 1013 Wien
Satzingerweg 8a / Bauplatz 3b: Heimbau, 1150 Wien
Architektur
königlarch architekten – Claudia König, Werner Larch, 1070 Wien
Freiraumplanung
rajek barosch landschaftsarchitektur, 1020 Wien
Projektverlauf
Städtebaulicher Wettbewerb Juni 2006 – Gewinner städtebauliches Leitprojekt, siehe wettbewerbe 259/260, Februar/März 2007
Bauträgerwettbewerb Oktober 2007, Fixstarter auf den Bauplätzen 4 und 3b
Einreichung Juni 2008
Baubeginn Juli bzw. November 2009
Fertigstellung: Sommer 2011
Projektdaten
Satzingerweg 10:
Grundstücksfläche 14.640 m2
Bebaute Fläche 4.858 m2
BGF 21.200 m2
Umbauter Raum 85.500 m3
Förderbare Fläche 14.980 m2
165 geförderte Wohnungen
165 PKW-Stellplätze
Satzingerweg 8:
72
Grundstücksfläche 3.577 m2
Bebaute Fläche 825 m2
BGF 3.850 m2
wettbewerbe 304
Umbauter Raum 15.350 m3
Förderbare Fläche 2.725 m2
29 geförderte Wohnungen
29 PKW-Stellplätze
Realisierung
© Gesiba
Bombardier-Gründe, Wien 21
Sicherheit und Erschließung
Sowohl die Punkthäuser mit einem Stiegenhaus als
auch die Wohnzeilen mit zwei Stiegenhäusern werden
als Spännertypus erschlossen. Sämtliche Zugänge und
Erschließungsflächen sind allseits einsehbar, natürlich
belichtet und übersichtlich. Das gesamte Wegenetz ist
klar strukturiert und übersichtlich. Die Gemeinschaftseinrichtungen in den Erdgeschoßzonen stellen die barrierefreie Nutzung sicher.
Die Identifikation der Bewohner/innen mit „ihrer Anlage“ stellt eine Grundvoraussetzung für das Gelingen
eines Projektes dar. Die markante, unverwechselbare
Architektur, die Maßstäblichkeit der Baukörper und die
differenzierte Gestaltung der Freiräume führen zu einem
hohen Identifikationsgrad mit der Anlage. Plätze der Begegnung, Schnittstellen, Treffpunkte, aber auch ruhige
Zonen der Kontaktaufnahme werden im differenzierten
Bebauungskonzept aufgenommen.
Wohnungen
Der Wohnungsmix besteht aus Klein-, Mittel- und
Großwohnungen in Form von Geschoßwohnungen.
Innerhalb der Primärstruktur (Scheiben und Versorgungsschächte) ist bei allen Bauteilen jede Art der
Veränderung möglich. Darüber hinaus werden flexible
Wohnungstypen angeboten, die auch auf wechselnde
Bedürfnisse reagieren können. Alle Wohnungen sind
zumindest zweiseitig orientiert mit teils konisch verlaufenden, bis zu 2 m tiefen Freibereichen, meist über
die gesamte Wohnungsbreite. Den Wohnungen in den
Dachgeschoßen werden Dachterrassen vorgelagert.
73
wettbewerbe 304
Die Bebauung
Die räumliche bzw. städtebauliche Situation der
Wohnanlage wird durch zwei unterschiedliche Bebauungsstrukturen bestimmt. Das sind die vier parkseitig
orientierten, fünfgeschoßigen Punkthäuser und die fünf
östlich gelegenen, ebenfalls fünfgeschoßigen, terrassenartig ausgebildeten Hauszeilen im Anschluss an das
Gartensiedlungsgebiet. Den nördlichsten Abschluss der
Wohnanlage bildet ein dreigeschoßiger Baukörper, in
dem auch die gemeinsame Einfahrt in die Tiefgarage
situiert wird.
Der entstehende Zwischenraum, eine Nord-Süd gerichtete Erschließungsspange, bildet den Kern bzw. das
soziale Rückgrat der Anlage. Sämtliche angebotenen
Gemeinschaftseinrichtungen werden entlang dieser
Achse aufgefädelt. Diese wird als fuß- und radläufige
Verbindung ausgebildet.
Das Erscheinungsbild der Wohnanlage wird geprägt
durch starke Gliederungen der einzelnen Gebäude –
eine Reaktion auf die städtebaulich kleinteiligen Strukturen des Umfeldes. Ein markantes Gestaltungselement
bilden die Loggiakuben mit den Schiebeläden in den
Obergeschoßen.
Realisierung
Wohnhausanlage Satzingerweg 8a und 10, Bombardier-Gründe, Wien 21
königlarch architekten
Foto: Rupert Steiner
1070 Wien
Der Freiraum
Zwei Zonen bestimmen den Außenraum: Die westlich
anschließende, zentrale und öffentliche Parklandschaft
einerseits und die kleinräumlichen, halböffentlichen
Bereiche innerhalb der Zeilen-Punkt-Struktur. Beide
Freiräume fließen ineinander und erfüllen jeweils unterschiedliche Aufgaben mit einem großen, gemeinsamen
Ziel: die Förderung sozialer Interaktionen.
Geringe Niveausprünge und unterschiedliche Materialien zonieren die Räume und korrespondieren in den
jeweiligen Bereichen mit den hausinternen Einrichtungen. Diese vielfältigen, in der Gestaltung und Nutzung
sehr unterschiedlichen Bereiche erweitern den Lebensraum der Bewohner unmittelbar und werden als integrative Bestandteile der Wohnanlage betrachtet.
wettbewerbe 304
74
Lageplan
Der Mietergarten
Allen Erdgeschoßwohnungen wird ein großzügiger
Mietergarten vorgelagert. Um die Grenze zwischen
öffentlichem und privatem Raum unaufdringlich aber
deutlich zu definieren, wird das Mietergartenniveau
gegenüber dem anschließenden Grünraum um 60 cm
angehoben.
Foto: Rupert Steiner
Foto: königlarch architekten
Realisierung
75
wettbewerbe 304
Wohnhausanlage Satzingerweg 8a und 10, Bombardier-Gründe, Wien 21
Realisierung
bomb –
Wohnbau Satzingerweg 8, Bauherr
HEIMBAU, 1150 Wien
Architektur
gerner°gerner plus , architekt di. andreas gerner zt gmbh, 1060 Wien
Freiraumplanung
rajek barosch landschaftsarchitektur, 1020 Wien
Fotos
gerner°gerner plus | matthias raiger
Projektverlauf
Beginn Planung 2007
Beginn Realisierung Juni 2009
Fertigstellung Juni 2011
Projektdaten
Bauplatz 9.260 m²
Bebaute Fläche 2.913 m²
Wohnnutzfläche 12.715 m²
156 geförderte Mietwohnungen mit 42 bis 129 m²
3.843 m² Tiefgarage mit 156 Stellplätzen
wettbewerbe 304
76
Realisierung
Bombardier-Gründe, Wien 21
lineare Staffelung der Fassade und den Materialwechsel
von weißem Putz und grünen Fassadenplatten verstärkt.
Die natürliche Belichtung ist ein Grundgedanke des
Konzepts. Daraus ergeben sich die charakteristische
Form der angeschrägten Seitenflügel und der verglaste
Sockel mit den Gemeinschaftsräumen; vertikale Einschnitte leiten das Tageslicht bis tief in den Baukörper
hinein. Die großzügigen und lichtdurchfluteten Stiegenhäuser sind mit geschoßverbindenden Durchblicken als
Kommunikationsräume für die Bewohner angelegt.
Die Grundrisse der Mietwohnungen sind flexibel – der
Innenausbau kann innerhalb der massiven Grundstruktur mit durchlaufenden Fensterbändern leicht an sich
verändernde Bedürfnisse angepasst werden.
Der Freiraum des gesamten Grundstücks ist als große
gemeinschaftliche Parklandschaft angelegt. Zusätzlich
gibt es bei den einzelnen Wohnbauten geschützte Aufenthalts- und Rückzugsräume im Grünen. In den Park
integriert liegen Kinder- und Jugendspielflächen. Neben
Schule und Kindergarten, die auf dem Bauplatz selbst
realisiert wurden, ist in der Umgebung die notwendige
Infrastruktur für Bildung, Geschäfte und Gesundheitseinrichtungen vorhanden.
77
wettbewerbe 304
Bis vor wenigen Jahren wurden auf dem ehemaligen
Gelände der Bombardier-Werke in Wiens 21. Bezirk
Schienenfahrzeuge gebaut – jetzt sind hier inmitten
einer Parklandschaft geförderte Wohnbauten verschiedener Projektteams entstanden. Die Architekten
gerner°gerner plus mit dem Wohnbauträger Heimbau
waren – als eines der beiden erstplatzierten Büros im
vorangegangenen städtebaulichen Wettbewerb – beim
Bauträger-Auswahlverfahren bereits gesetzt.
Highlights dieses Wohnbaus sind die Vielfalt der Wohnungen, alle mit eigenem Freiraum als Balkon, Loggia,
(Dach-)Terrasse oder Mietergarten; die umfangreichen
Gemeinschaftseinrichtungen wie Spielplätze, Hobbyraum, Wellness-Bereich mit Sauna sowie Waschküchen
und Fahrradabstellräume sowie die Lage: sehr verkehrsgünstig und dabei mitten im Grünen.
Innerhalb der städtebaulichen Vorgaben wurde eine
U-förmige Kubatur mit zurückgesetzter Basis entwickelt.
So sind große, teilweise überdeckte Freiflächen und ein
halboffener grüner Innenhof als Kommunikationsplatz
entstanden. Durch die schiefwinkelige, differenzierte
Form wirkt der Baukörper trotz seiner Masse erstaunlich
leicht und dynamisch. Diese Wirkung wird durch die
Realisierung
bomb – Wohnbau Satzingerweg 8, Bombardier-Gründe, Wien 21
gerner°gerner
1060 Wien
Schnitt A-A
wettbewerbe 304
78
Lageplan
plus
Realisierung
79
wettbewerbe 304
bomb – Wohnbau Satzingerweg 8, Bombardier-Gründe, Wien 21
Realisierung
Wohnbebauung
Donaufelder Straße 73, Bauherr
Neues Leben, 1100 Wien
Architektur
Architekt Werner Neuwirth, 1120 Wien
Projektleitung: Werner Neuwirth, Eva Pribitzer
Mitarbeit: Lorenzo de Chiffre, Daniel Lühr, Hubert Meyer, Lukas Rückerl, Tobias Weske
Freiraumplanung
Anna Detzlhofer, 1070 Wien
Örtliche Bauaufsicht
FCP – Fritsch, Chiari & Partner, 1140 Wien
Konsulenten
Tragwerksplanung, Bauphysik: Buschina & Partner, 1170 Wien
Vermessung: Vermessung Angst, 1020 Wien
Fotos
Manfred Seidl
Projektverlauf
Wettbewerb Februar 2008
Planungsbeginn Juli 2008
Planungsende November 2011
Baubeginn Februar 2010
Fertigstellung Mai 2012
Projektdaten
80
Grundstücksfläche 9.191 m2
BGF 29.258 m2
Nutzfläche 21.740 m2
wettbewerbe 304
Wohneinheiten 252
Atelier 4
Gewerbeeinheiten 7
Tiefgarage 259 PKW
Realisierung
Bombardier-Gründe, Wien 21
Straßenbaukörper
Zur stark befahrenen Donaufelder Straße hin ist der
Baukörper großmaßstäblich und quasi „schnell”, ums Eck
in das Wohnquartier hinein, gegenüber der Schule, wird
die Erscheinung durch die Knicke in der Fassade und
die Höhenbewegung der Sockelform kleinmaßstäblicher und „langsamer” und entspricht damit mehr der
Wahrnehmung eines Fußgängers. Die Wohnungen sind
in den oberen Geschoßen angeordnet; im Gebäudesockel ermöglichen ein hoher Freiraum und die breite
Arkade einen sozialen Stadtraum für Öffentlichkeit und
Hausgemeinschaft. An der Gebäudeecke bildet die dreigeschoßige, aus der Baumasse geschnittene plastische
Hohlform einen halböffentlichen, gedeckten Platzraum.
Hofbaukörper
Das Bauvolumen ist in drei blockhafte Teilformen gegliedert. Diese Ansammlung von drei „Häusern“ formt
eine plastisch bewegte Bauform, behält maßstäblich die
urbane Gesamtform und löst zugleich in der Nähe an
den empfindlichen Stellen die Hermetik einer Großform
in eine gegliederte und durchlässige Raumfigur auf. Die
einfachen Grundformen der Teilkörper kommen einer
optimalen Gliederung in Wohneinheiten entgegen. Die
sich damit ergebenden schmalen „zerklüfteten“ Zwischenräume im Eckbereich schaffen als Zugang in der
Nähe einen kleinmaßstäblicher modellierten Platzraum
zwischen den drei „Häusern“.
81
wettbewerbe 304
Der Bauplatz liegt am ehemaligen Werkareal der Firma
Bombardier im 21. Bezirk, zwischen der Donaufelder
Straße und dem Satzingerweg, vom Westen her auch
über die Schenkendorfgasse in Form einer Sackgasse
aufgeschlossen. Die Gehdistanz zur Alten Donau beträgt nur fünf bis sieben Minuten. In unmittelbarer Nähe
werden derzeit eine Grundschule und eine Kindertagesstätte der Stadt Wien errichtet; sie sollen im Herbst 2012
eröffnet werden.
Die Bebauung gliedert sich in zwei L-förmige Baukörper (BT1 – Straßenbaukörper, BT2 – Hofbaukörper); die
zweigeschoßige Tiefgarage (BT3) liegt zwischen diesen
beiden Bauteilen. Beide Wohnbauten haben über dem
Erdgeschoß je sechs Obergeschoße und ein Dachgeschoß. In der Arkade entlang der Donaufelder Straße
befinden sich sieben kleine Gewerbeflächen auf etwa
450 m2 für die alltägliche Nahversorgung.
Realisierung
Wohnbebauung Donaufelder Straße 73, Bombardier-Gründe, Wien 21
Architekt Werner Neuwirth
1120 Wien
Lageplan Anlage
wettbewerbe 304
82
Regelgeschoß
Thermische Hülle
Die Bauform wird schichtweise in Zonen gegliedert. Die
Wohnungen werden im Inneren von einem „kalten“ und
roherem äußeren Gewebe aus Betonrahmen umhüllt.
Mit dieser Hülle aus robusten Betonrahmen kann die
Gebäudeform außen stadträumlich präzise geformt und
abgestimmt werden. Als plastisches Relief aus Teilformen reagiert es auf das wechselnde Licht und den
Schatten im Tagesablauf. Die innere und zugleich thermische Schicht, als feineres Gewebe aus Fensterrahmen
kann hingegen auf die innenräumliche Raumstruktur,
deren Maßstäblichkeit, Materialität und haptische Nähe
reagieren. Die verbleibende „Raumdifferenz“ dazwischen
bildet in unterschiedlicher Tiefe die Loggienschicht.
Realisierung
83
wettbewerbe 304
Wohnbebauung Donaufelder Straße 73, Bombardier-Gründe, Wien 21
Realisierung
Bezirkskrankenhaus Bauherr
Gemeindeverband Bezirkskrankenhaus St. Johann i.T., 6380 St. Johann/T.
Generalplanung
Architektengruppe P3, 6380 St. Johann/Tirol
Planverfasser
Architekten Wilfried Filzer, Gottfried Heugenhauser – Bruno Schwamberger, 6380 St. Johann/T. – 6020 Innsbruck
Konsulenten
Statik: IFS, 6020 Innsbruck
Bauphysik: Reiner Rothbacher, 5700 Zell/See
Kunst am Bau
Günther Moschig, 6300 Wörgl, Christoph Hinterhuber, 6020 Innsbruck
Fotos
Architektengruppe P3
Projektverlauf
Wettbewerb Juni 2007 1. Preis
Planungsbeginn Juli 2009
Baubeginn April 2010
Fertigstellung Dezember 2011
Projektdaten
BGF 10.270 m2
BRI 42.730 m3
wettbewerbe 304
84
Beteiligtes Unternehmen
Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol
Realisierung
St. Johann in Tirol
Funktionen
Der Neubau wartet mit einer neuen Zentralerschließung, von der aus die verschiedenen Funktionsbereiche, Stationen und Abteilungen erreicht werden können, auf. Die Erschließung ist so angeordnet, dass vom
Neubau eine direkte Achse in den Bestand führt. Der
Eingriff in den Bestand ist minimal und auf das Notwendigste beschränkt.
Endoskopie, Interne und Chirurgische Ambulanz sowie
Interne Aufnahme sind im Erdgeschoß angeordnet, wobei für die Interne Aufnahme der Patiententransport mit
der Rettung von Süden erfolgt. Lichthöfe und Gänge,
die an den Enden offen sind, bringen Licht in den zentralen Kernbereich und werten diesen auf. So werden die
Wartebereiche mit Licht durchflutet und ermöglichen
eine leichte Orientierung. Im Eingangsbereich sind Cafeteria und Kiosk, der Portier ist an zentraler Stelle beim
Eingangsbereich situiert.
Ab dem 1. Obergeschoß sind die Medizinischen Stationen angeordnet. Die Interne Station 2 und 3 ist im
1. Obergeschoß mit dem abgetrennten Schlaflabor im
Westen untergebracht. Die Stationen sind im Bereich
des Liftes durch das Stiegenhaus getrennt und haben
jeweils separate Eingänge. Jedem Stationsbereich ist ein
Fluchtstiegenhaus zugeordnet.
Die Sonderstation befindet sich im 2. Obergeschoß mit
Terrasse im Westen. Diese Station kann bei Bedarf im
Westen um die Terrasse bzw. um den Rest des Daches
des 1. Obergeschoßes erweitert werden. Die Zimmer
sind bei den Stationen nach Ost, Süd und West orientiert. Die Funktionsräume und das Schwerkrankenzimmer sind nach Norden zum Bestand hin ausgerichtet.
Im Untergeschoß sind die restlichen Räumlichkeiten
zentral und auf kurzem Weg vom Lift aus erreichbar.
Eine Verbindung zum Bestand besteht auch im Untergeschoß.
85
wettbewerbe 304
Städtebau
Der Erweiterungsbau wird als eigenständiger, dreigeschoßiger Baukörper mit einem halb eingegrabenen
Untergeschoß parallel zum Bestand im Süden platziert.
Er schließt im Osten im Erdgeschoß und im Westen im
Obergeschoß an den Bestand an. Somit bilden sich zum
Bestand hin größere und kleinere Innenhöfe. Zwischen
Neubau und Bestand entsteht im Osten ein neuer, großzügiger Eingang, der die Verteilerfunktion übernimmt.
Nach Süden hin bleibt die Option für eine spätere Erweiterung bestehen.
Realisierung
Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol
Architektengruppe P3
Foto: Steinbacher
6380 St. Johann/Tirol
Farbleitsystem motasdesign.com
wettbewerbe 304
86
Erdgeschoß
Realisierung
Schnitt D-D
87
wettbewerbe 304
Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol
Beteiligte Firma
Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol
KH St. Johann: Gesunde Wärmedämmung
von Steinbacher
Weitere Informationen
Nach 18-monatiger Bauzeit wurde kurz vor Weihnachten 2011 der moderne 8.400 m2 große Erweiterungsbau des St. Johanner Bezirkskrankenhauses in Betrieb
genommen. Die Herausforderung für Steinbacher
Dämmstoffe lautete: Top-Wärmedämmung für eine
Top-Energiebilanz.
Foto: Kerstin Joensson
www.steinbacher.at
Insgesamt 28 Millionen Euro wurden in den Erweiterungsbau des St. Johanner Bezirkskrankenhauses investiert.
An alle Beteiligten und natürlich auch an die Dämmstoffe aus dem Hause Steinbacher wurden die höchsten
Anforderungen gestellt.
Foto: Steinbacher
Österreichs einziger Dämmstoff-Komplettanbieter war
bei diesem Großprojekt in seiner Kompetenz als Dachdämmspezialist gefragt. Deshalb arbeitete Steinbacher
bereits in der Planungsphase intensiv mit der verantwortlichen Architektengruppe P3 zusammen, um ein
ganzheitliches Dämmkonzept mit Fokus auf Gefälle-,
Umkehr- und Warmdach auf die Beine zu stellen. Die
St. Johanner Architekten konnten sich übrigens mit
ihrem eingereichten Entwurf gegen internationale
Konkurrenz durchsetzen und den ausgeschriebenen
Wettbewerb für sich entscheiden.
wettbewerbe 304
88
Der Klassiker am Umkehrdach
Gleiches galt natürlich auch für die Dämmstoffe, weshalb
die Wahl auf Steinbacher-Produkte fiel. Darunter (bzw.
darauf ) der absolute Klassiker am Umkehrdach: steinodur
UKD®. „Mit einer Rekordstärke von bis zu 400 mm bei
einem Wärmeleitfähigkeits-Nennwert von 0,035 W/mk
erfüllt steinodur UKD® alle normativen Anforderungen
der einschichtigen Verlegung am Umkehrdach. Das bedeutet: noch bessere Wärmedämmung, dadurch mehr
Energie- und Kostenersparnis und somit eine längere
Lebensdauer fürs Gebäude“, erläutert Roland Hebbel,
Geschäftsführer bei Steinbacher Dämmstoffe. Selbst bei
extremsten Temperaturschwankungen lässt steinodur
UKD® (formstabil bis 85° C) keine Wärmebrücken entstehen. Und als wäre die grüne Dämmplatte nicht schon
innovativ genug, hat Steinbacher nochmal eines drauf
gesetzt.
steinodur® UKD plus: das Plus in Sachen
Leistung & Effizienz
Tatsächlich stellt steinodur® UKD plus neue Rekorde
auf – und erreicht entscheidend bessere Dämmwerte
am Umkehrdach. Der Wärmeleitfähigkeits-Nennwert
konnte um weitere 15 % – auf 0,030 W/mK – verbessert
werden. Somit sorgt die graue Dämmplatte für ein
enormes Plus in Sachen Leistung, Effizienz, Qualität und
Performance. Und dieses Plus macht sich bemerkbar,
denn noch mehr Energie sparen heißt noch mehr
Kosten sparen. „Zudem kommen die Dämmplatten
durch diesen hervorragenden Lambda-Wert mit einer
geringeren Stärke aus, was sich letztlich auch in einer
kostengünstigeren Ausführung des gesamten Bauteils
auswirkt. Die einfache und normgerechte Verlegbarkeit
trägt nochmals zu Zeit- und Kostenersparnis bei“, so
Hebbel.
Ein durch und durch
„grünes“ Produkt
Wie alle Steinbacher-Produkte wird
auch steinodur UKD® komplett
HFCKW- und HFKW-frei hergestellt.
Nicht zuletzt die Auszeichnung mit
dem Österreichischen Umweltzeichen dokumentiert das ökologische Bewusstsein des Erpfendorfer
Dämmstoff-Spezialisten Steinbacher.
Kurz und gut: Das St. Johanner
Bezirkskrankenhaus ist jetzt energietechnisch auf dem allerneuesten
Stand – für dauerhaft „gesunde“ Betriebskosten.
Der Klassiker am Umkehrdach aus dem Hause
Steinbacher: steinodur UKD® – Top-Wärmedämmung und noch mehr Energie- und Kostenersparnis.
Innovationen
Innovationen
Rautendach von Unger Stahlbau. Symbol für Mobilität der Zukunft
Neues Hochleistungsdämmsystem für den Innenraum
Betreubares Wohnen in Ernsthofen, Niederösterreich
Natürliche und unbrennbare Blaswolle
Hier spricht man Magenta. BIPA Bürogebäude Wiener Neudorf –
ein Referenzprojekt von Bene
Massiv im Verbund
Energieausweise mit dem Baustoff PLUS
Das Gebäude als Energielieferant. RENEXPO® 2012
wettbewerbe 304
89
Innovationen
Rautendach von Unger Stahlbau.
Symbol für Mobilität der Zukunft
Weitere Informationen
Der neue Hauptbahnhof Wien wird – im Vollbetrieb
ab 2015 – ein multi-modaler Knotenpunkt im transeuropäischen Schienennetz sein. Die herausragende
Bedeutung dieses Projekts spiegelt sich auch in seiner
Architektur wider. Besonders fällt dabei die signifikante,
partiell transluzente Rautendachkonstruktion aus Stahl
ins Auge, die alle Bahnsteige überspannt und im Inneren eine natürliche Belichtung ermöglicht. Nach ihrer
Fertigstellung wird sie eine Fläche von 40.000 m2, eine
Breite von 120 m und eine Länge von 420 m aufweisen.
© ReneeDelMissier
www.ungersteel.com
Verantwortlich dafür – von der technischen Detailplanung bis zur Endfertigung – zeichnet die Unger Steel
Group.
Die 14 markanten Rautenfachwerke messen jeweils 76
Meter und werden in Bahnsteigrichtung alle 38 Meter
mit einer massiven Zwillingsstütze abgestützt. Im Zentrum der Raute öffnet sich die Konstruktion und gibt ein
Oberlicht in Form eines Kristalls von etwa 6 x 30 m frei,
integrierte Glaselemente machen es lichtdurchlässig
und generieren einzigartige Lichteffekte.
Neben hohen gestalterischen Ansprüchen und den
damit verbundenen technischen wie logistischen
Herausforderungen legt man bei diesem Großprojekt
besonderen Wert auf eine umweltbewusste Bauweise.
Es finden daher Materialien Verwendung, die maßgeblich zur Nachhaltigkeit beitragen – ein Anspruch, den
das Baumaterial Stahl in idealer Weise erfüllt. Stahl ist
nicht nur ein besonders nachhaltiger wie langlebiger
Baustoff, der Stabilität, Beständigkeit und Flexibilität auf
formschöne Art verbindet, sondern er bildet auch die
perfekte Symbiose aus Design und Dynamik.
ÖBB Hauptbahnhof Wien
Neues Hochleistungsdämmsystem
für den Innenraum
Viele Gebäude können nicht von außen gedämmt
werden, zum Beispiel denkmalgeschützte Gebäude mit
Stuckfassaden. In diesen Fällen muss eine EnergiesparOptimierung innen ansetzen. Obwohl moderne Baustoffe die bauphysikalischen Fallstricke dieser Variante gemeistert haben, konnte ein Nachteil der Innendämmung
bislang nicht überwunden werden: die Verringerung der
nutzbaren Raumfläche. Doch das neue Innendämmsystem StoTherm In Aevero verkleinert dieses Problem auf
ein Minimum. Wegen seines Wärmeleitfähigkeitsmesswerts von 0,016 W/(m²K) genügen bereits extrem dünne
Dämmplatten zur Erreichung der gesetzlichen Vorschriften. Grundlage dieser Leistung ist die auf einer Aerogel-
Weitere Informationen
wettbewerbe 304
90
Foto: beigestellt
www.sto.at
Die neue Sto-Aevero Innendämmplatte
mit einem Lamda-Wert von
0,016 W/(m²K).
Technologie basierende Sto-Aevero-Innendämmplatte.
Sie beruht auf einer mikroskopisch kleinen offenporigen
Struktur, deren Hohlräume so winzig sind, dass die darin
befindlichen Luftmoleküle in ihrer wärmeleitenden
Bewegungsfähigkeit erheblich eingeschränkt werden.
Das Aerogel selbst basiert dabei auf Siliziumdioxid,
dem Grundstoff von Sand und Glas. Das neue Dämmsystem ist diffusionsoffen, das heißt, es kommt ohne
Dampfsperre aus. Anfallende Feuchte durchdringt das
Dämmsystem und fällt in der Kleberschicht aus, wo sie
kapillar verteilt und zwischengespeichert wird. Sobald
die Umgebung es zulässt, wird die Feuchtigkeit durch
Verdunstung wieder abgegeben.
Auch in Kombination mit dem bewährten und ebenfalls
diffusionsoffenen System StoTherm In Comfort kann die
neue Innendämmung ihre Vorteile ausspielen. Beispielsweise in Laibungen oder Heizkörpernischen, wo durch
die geringe Dicke der vollflächig verklebten Platten
zahlreiche Details wesentlich einfacher handzuhaben
sind. Auch die Platten selbst sind problemlos und
schnell zu verarbeiten, da sie mit einem Cutter-Messer
zugeschnitten werden können. Als Zwischen- und
Schlussbeschichtung eignen sich diffusionsoffene silikatische oder kalkgebundene Produkte des Sto-Innenraumsortiments, wodurch eine große Gestaltungsvielfalt sichergestellt ist.
Innovationen
betreubares wohnen in ernsthofen,
Niederösterreich
Foto: Norbert Prommer
Initiator
Gemeinde Ernsthofen
(Niederösterreich)
Auftraggeber und Vergabe der
Wohnungen
Heimat Österreich gemeinnützige
Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft m.b.H.
Architekt
Poppe*Prehal
Projektverlauf
Baubeginn Oktober 2008
Fertigstellung Herbst 2009
Nutzfläche: 1.250 m²
17 Wohnungen zwischen
ca. 42 und 90 m²
Ausstattung: Passivhaus in Massivbauweise mit kontrollierter Wohnraumlüftung, Barrierefreiheit,
Personenaufzug, jede Wohnung
mit Loggia
Auszeichnung mit dem
Foto: Walter Ebenhofer
Austrian Brick Award
Generationengerecht wohnen – diesen Anspruch realisierte die Gemeinde Ernsthofen im Mostviertel sehr
gelungen bei einer Wohnanlage für ältere Menschen.
Das Gebäude ermöglicht Personen mit besonderen Bedürfnissen ein selbstständiges Leben – barrierefrei und
im Sinne des Ambient Assisted Living genau mit jener
Unterstützung, die der Einzelne benötigt.
Flexibler Rahmen für die Bedürfnisse eines
Lebensabschnittes
Die Wohnanlage in Ernsthofen ist für die Nachhaltigkeitsplattform BAU!MASSIV! des Fachverbands der Steinund keramischen Industrie damit beispielgebend für
ein massiv errichtetes Gebäude im Sinne der sozialen
Nachhaltigkeit: Architektur
schafft einen durchdachten Rahmen, der flexibel
die Bedürfnisse des
jeweiligen Lebenszyklus
abdeckt.
Der Gemeinde Ernsthofen
war es ein Anliegen, älteren Mitbewohnern ein
selbstständiges Leben in
der gewohnten Umgebung des Heimatortes zu
ermöglichen und daneben Menschen aus Linz
anzusprechen, die in
einem ländlichen Umfeld
wohnen möchten. Direkt
im Ortszentrum wurde daher ein zweigeschoßiges
Gebäude mit 17 Einheiten
für betreubares Wohnen
errichtet. Wichtige Nahversorgungseinrichtungen
und der Bahnhof befinden
sich in der unmittelbaren
Umgebung.
Passivhaus in Massivbauweise
Das Architektenteam Poppe*Prehal entschied sich dafür,
das Gebäude mit Ziegel in Massivbauweise zu errichten. Durch die Nachhaltigkeit des natürlichen Baustoffs
werden die Anforderungen an ein Passivhaus erfüllt: Der
Wandaufbau besteht aus 20 cm Hochlochziegeln und
20 cm Außendämmung; auch bei den Zwischenwänden werden die baubiologischen Qualitäten des Ziegels
genutzt.
Eine bewährte Konstruktionsweise schafft so Funktionalität, Behaglichkeit und eine außergewöhnliche Architektursprache. Der flach gedeckte Baukörper scheint
durch ein verschmälertes Sockelgeschoß über dem
Terrain zu schweben. Eine unter das Gebäude reichende
Kiesfläche, die bei Dunkelheit angeleuchtet wird, verstärkt diesen Effekt.
Bewährte Konstruktion, außergewöhnliche
Architektur
Alle Wohnungen weisen südseitige, großzügige Loggien auf. Sie werden über einen Laubengang an der
Nordseite erschlossen, der mit Fenstern geschlossen ist.
Der linke und der rechte Bauteil scheinen von einem
Rahmen eingefasst zu sein. Ein dazwischenliegender
Zwickel mit Gemeinschaftsraum und Arztzimmer im
Erdgeschoß betont die beiden Haushälften. Sowohl
die Wohnungen als auch die Gemeinschaftsanlagen
sind barrierefrei erreichbar. Die Bewohnerinnen und
Bewohner können individuell entscheiden, welche Unterstützungsleistungen sie annehmen möchten – der
Betreuungsdienst der Wohnanlage ist bei Bedarf rund
um die Uhr erreichbar.
www.baumassiv.at
91
wettbewerbe 304
Projektdaten
Innovationen
Natürliche und unbrennbare Blaswolle
Fotos: Knauf Insulation
und eine hohe Wirtschaftlichkeit auf, die durch eine
fugenlose Dämmung ohne Verschnitt und eine niedrige
Rohdichte erreicht wird. Die Rohdichte von SUPAFIL Loft
beträgt zum Aufblasen auf der obersten Geschoßdecke
≥ 12 kg/m³ und zum Einblasen im Holzbau verwendet
man die SUPAFIL Frame mit ≥ 30 kg/m³. Abhängig
von der Rohdichte beläuft sich die Wärmeleitfähigkeit
(Lambda-Wert) bei SUPAFIL Loft auf 0,045 W/mK und
bei SUPAFIL Frame auf 0,034 W/mK. Dadurch ergibt sich
bereits ab 25 cm Dicke bei der obersten Geschoßdecke
bzw. ab 16 cm Dicke ein hoher thermischer Komfort.
Supafil Loft entspricht mit einem Setzmaß von 1 %
der Setzmaßklasse S1. Die Blaswolle ist nicht hygroskopisch und daher resistent gegenüber Schimmelbefall.
Generell besticht dieser neue Wärmedämmstoff durch
Langlebigkeit, das Material ist unverrottbar und alterungsbeständig.
Einblasen in die Holzrahmenkonstruktion
wettbewerbe 304
92
Gerade im Holzbau und bei der thermischen Sanierung von obersten Geschoßdecken wird der Wunsch
nach unbrennbaren und zugleich natürlichen Wärmedämmstoffen immer lauter. Jedoch waren bislang
diese beiden Forderungen ein klarer Widerspruch,
denn nur durch den Einsatz von Boraten und anderen
chemischen Zusätzen konnte das Brandverhalten bei
vielen üblichen Einblasdämmstoffen positiv beeinflusst
werden. Die neue Blaswolle Supafil, welche aus den
Rohstoffen Sand und Soda hergestellt wird, schafft die
Brennbarkeitsklasse A1 ohne chemische Beimengungen jeglicher Art. Somit
ist die Blaswolle völlig
frei von Zusatzstoffen
wie Binde- oder Flammschutzmitteln und gilt als
nichtbrennbar gemäß
EN 13501.
Hoher thermischer
Komfort
Neben der Vereinigung
von hoher Brandschutzgüte und der Natürlichkeit weist das Produkt
zusätzlich schalldämmende Eigenschaften
Verarbeitungsfreundlich
Supafil erfüllt die Anforderungen gemäß der ÖNORM
EN 14064-1 und kommt zur Anwendung beim Aufblasen auf die oberste Geschoßdecke und zum Einblasen
im Holzbau. Die Verarbeitung ist – bedingt durch das
geringe Transportvolumen – staubarm und leicht und
eignet sich für große Transporthöhen wie zum Beispiel
bei Hochhäusern. Die Blaswolle sieht nicht nur aus wie
reine weiße Watte sondern fühlt sich auch so an, daher
ist sie angenehm zu verarbeiten.
Durch die vielen Vorteile konnte sich die Blaswolle
speziell in Westeuropa bereits erfolgreich etablieren. So
stufte der Einblasexperte Hans Peter Bochsbichler nach
Dämmung der obersten Geschoßdecke einer mehrstöckigen Wohnsiedlung in Hallein SUPAFIL klar als das
verarbeitungsfreundlichste Material ein. Die deutlich
geringere Staubbelastung und das rasche saubere Arbeiten sowie das Reflektieren des weißen Dämmstoffs
werden auch von vielen anderen Einbläsern geschätzt.
Unter anderem wurden kürzlich der Dachausbau des
Wellnesshotels „Die Übergossene Alm“ und die Außenwände sowie die Dachschrägen der neuen Kirche „St.
Albrecht“ in Taxach-Rif, Salzburg, mit SUPAFIL gedämmt.
Aufblasen auf der obersten Geschoßdecke
Innovationen
Hier spricht man Magenta.
BIPA Bürogebäude Wiener Neudorf –
ein Referenzprojekt von Bene
Das neue BIPA Bürogebäude, geplant vom Wiener Architekturbüro BEHF Architekten, bietet neben architektonischen Highlights auch viele unterschiedliche Kommunikationszonen, in denen die Mitarbeiter einander
informell begegnen können. Auf den ersten Blick wirkt
der viergeschoßige Bau unauffällig und schlicht. Klassische Fensterbänder und eine hellgraue Putzfassade prägen das äußere Erscheinungsbild. Lediglich das leuchtende Quadrat an der Fassade vermittelt bereits eine
Idee vom bunten Innenleben. Das macht neugierig.
Copyright: Bene AG, Andrea Hirsch
www.bene.com
Copyright: Bene AG, Andrea Hirsch
Durchdacht, weitergedacht
„Durch die große Trakttiefe des Gebäudes war es möglich, drei Arbeitszonen zu schaffen“, erklärt Architekt
Franz Gruber, Geschäftsführer bei BEHF. „In den beiden
äußeren Zonen an der Fassade befinden sich die Bereiche für konzentriertes Arbeiten, in der Mittelzone haben
wir die Kommunikationszone untergebracht.“ Während
die Arbeitsplätze farblich zurückhaltend gestaltet sind
und einen ruhigen Eindruck vermitteln, ist die offene
Zone in der Mitte empathisch, bunt und extrovertiert.
Diesen unterschiedlichen Qualitäten folgen auch Möbelauswahl und Farben.
Die Kommunikationszone in der Gebäudemitte besteht
aus unterschiedlichen Elementen der Bene PARCSSerie. Während die Causeways und Pop-up Stools zum
gemeinsamen Brainstormen und Pausieren einladen,
kann man sich in den akustisch etwas abgeschotteten
Wing Chairs in aller Stille zurückziehen. Mit Magenta,
Violett und dem frischen, komplementären Grasgrün
richtet sich die Aufmerksamkeit bewusst auf kreatives
Arbeiten und Entspannen. Die amorphen Deckenöffnungen und die interne Treppe sollen zudem die
Kommunikation zwischen dem zweiten und dritten
Geschoß unterstützen.
„Wir haben die Beobachtung gemacht, dass in vielen
Büros innerhalb der Cluster und Stockwerke ziemlich
geschlossene Subkulturen entstehen“, erklärt Architekt
Gruber. „Mit dem Aufbrechen der vertikalen Barriere
wollen wir diesem Umstand entgegenwirken.“
Punktuell bunt
Das Gegenstück zum bunten Miteinander bietet die
Working-Zone entlang der Fassade. Hier ist konzentriertes Arbeiten nötig, und darauf nimmt auch die farbliche
Gestaltung Rücksicht. Sämtliche Tische und Behältnismöbel sind weiß und hellgrau. Lediglich die Trennpaneele zwischen den Arbeitsplätzen und die charakteristischen Rondo Besprechungsstühle leuchten punktuell
bunt auf. Stauraummöbel fungieren als Raumteiler,
Bene Caddies bilden einen mobilen Rahmen.
„Die Work-Stations sind bewusst etwas ruhiger und
neutraler gehalten“, meint Franz Gruber. „Knallige Signalfarben wie Magenta oder Violett wären auf Dauer nicht
geeignet. Mit zunehmender Verweildauer ist es wichtig,
die farbliche Intensität etwas zurücknehmen.“ Dennoch:
Sollte sich das Anforderungsprofil ändern oder sollte
BIPA eines Tages gar einem CI-Relaunch unterzogen
werden, sind Möbelbezüge und Bodenbeläge leicht
austauschbar. Auf diese Flexibilität wurde bei BEHF
größter Wert gelegt.
Eine Besonderheit lauert im Erdgeschoß des Hauses: Direkt neben dem Empfang gibt es einen eigenen Raum
für gemeinsame After-Work-Gespräche und einen
Drink zwischendurch. Der so genannte „Coole Keller“
ist eine 50 Quadratmeter große Lounge mit Teppichen,
Bücherregalen, Sofas und TV-Flatscreen. Küchenzeile
und Getränkeautomat sollen zum längeren Verweilen
einladen. Und sogar einen Wutzler gibt es. Die Böden
wirken industriell, an den Betonwänden gibt es Graffitis.
Ein bunter Arbeitstag geht zu Ende.
93
wettbewerbe 304
Weitere Informationen
Innovationen
Massiv im Verbund
www.peikko.at
Ein Studentenwohnheim aus den Siebzigerjahren in der
Lerchenfelderstraße im achten Wiener Bezirk wurde bei
laufendem Betrieb um drei Geschoße ergänzt. Durch
diese Aufstockung (Planung: BWM Architekten und
Partner, Wien) wurde die Nutzfläche um 2.500 m2 erweitert. Die besondere Herausforderung lag in der Statik:
Die Fundamente durften durch die Aufstockung nicht
überlastet werden, konnten aber im dicht verbauten
Stadtgebiet nicht verstärkt werden.
Fotos: Jan Gajdosik / Hans Riedmann
Weitere Informationen
Belastungen aufgenommen werden. Der Deltabeam
trägt, dank des patentierten trapezförmigen Verbundquerschnitts, die Hohldielen im Brandfall auch ohne
Auflagerblech. Die durch den Brand fehlende Untergurtstärke wird von der innen liegenden Bewehrung
aufgenommen, daher gilt der Deltabeam auch ohne
zusätzliche Brandbeschichtung als R90-brandbeständig.
Alternative zur Ortbeton-Flachdecke
Die Lösung waren schlanke Stahl-Verbundträger und
massive Decken mit Hohldielen: Der Deltabeam Verbundträger ist die Alternative zur Ortbeton-Flachdecke
und eine wirtschaftliche und architektonisch wertvolle
Lösung für Slim-Floor Deckensysteme. Der Träger erlaubt die Auflagerung von Hohlkörper-, Verbund- und
Ortbetondecken auf einem deckengleichen Unterzug.
Torsionssteifigkeit, integriertes Brandschutzkonzept
ohne zusätzliche Verkleidung und der rasche Baufortschritt sind nur einige der Vorzüge.
wettbewerbe 304
94
Ohne sichtbare Unterzüge
Der Deltabeam besteht aus einem trapezförmigen,
geschweißten Stahlprofil mit kreisförmigen seitlichen
Öffnungen in regelmäßigen Abständen. Mit seinen verbreiterten Unterflanschen eignet er sich ideal zur Auflagerung von Filigran-, Verbund- und Spannbeton-Hohldecken. Ortbetondecken können ohne sichtbare Unterzüge gefertigt werden. Aufgrund seiner großen Torsionssteifigkeit können im Bauzustand auch einseitige
Kurze Bauzeit, schlanke Decken
Durch schlanke Deckensysteme erreicht man niedrige
Bauhöhen. Die Bauzeit ist kurz, die Konstruktion gewährleistet R90. Die Montage kann geschoßweise ohne
Hilfsstützen und witterungsunabhängig erfolgen, der
Ortbetonanteil ist gering. Im Montagezustand wirkt der
Träger als reine Stahlkonstruktion. Nach dem Auflegen
der vorgefertigten Deckenplatten werden die Arbeitsfuge und der Träger vergossen. Das Ausgießen des Trägers mit Beton vergrößert seine Steifigkeit. Nach dem
vollständigen Erhärten des Betons wirkt der Deltabeam
als Verbundkonstruktion.
Innovationen
Energieausweise mit dem Baustoff PLUS
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mit dem Baustoff PLUS
Eine ganzheitliche Sicht zeichnet die Arbeitsweise
von eausweis.at aus. Dazu gehören auch das Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse, Wünsche und
Notwendigkeiten und die Berücksichtigung von z.B.
ergonomischen Aspekten. Dieser ganzheitlich Ansatz
und die Verpflichtung von eausweis.at gegenüber dem
Kundeninteresse werden durch permanente Innovation
und Weiterbildung sichergestellt. eausweis.at stellt sich
diesen Herausforderung und nimmt gerne Anfragen sowie Bestellungen von Energieausweisen entgegen.
Das Entwickeln von Markenstrategien und
deren Übersetzung in Corporate Architecture
am 26. September 2012, ab 13:00 Uhr
im Atelierhaus der Akademie der bildenden
Künste Wien
Eine Veranstaltung von
M.O.O.CON GmbH, moo-con.com
In Kooperation mit Brainds,
brainds.com
Anmeldung unter: [email protected],
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Early Bird Tarif bis 27.07.2012 € 190,- exkl. Mwst.
95
wettbewerbe 304
Ziel von eausweis.at ist es, Architekten und Bauträger
bestmöglich zu beraten und eine perfekte energetische
Optimierung der Bauprojekte unter Einbeziehung und
Beachtung aller ökonomischen Rahmenbedingungen
sicherzustellen. Dazu gehören bauphysikalische und
energetische Berechnungen auf Basis modernster EDV
sowie Software von der ETU GmbH genauso wie die
Information bezüglich neuester Entwicklungen im Bereich der Baustoffe und Bautechniken.
Innovationen
Das Gebäude als Energielieferant. RENEXPO ® 2012
Termine
Messe und Kongress:
27. bis 30. September 2012
1. Workshop EnergiePlusHaus:
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Ort
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wettbewerbe 304
96
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Im Bereich der Energieeffizienz von Gebäuden steckt
ein enormes Innovationspotenzial. In den letzten Jahren
rücken deshalb auch verstärkt EnergiePlusGebäude in
den Fokus, die das Haus zum Kraftwerk machen: Sie
produzieren mehr Energie, als seine Bewohner verbrauchen. Diese und weitere innovative Gebäudekonzepte
betrachtet die 13. RENEXPO®, Internationale Energiemesse und Kongress.
Zukunftsweisende Ansätze verfolgen das Ziel, Gebäude
vom reinen Verbraucher zu einem Energielieferanten zu
machen, beispielsweise mit so genannten EnergiePlusHäusern: Die benötigte Energie für Heizung oder Warmwasser wird im oder am Haus selbst erzeugt, meist
durch Solaranlagen. Gebäude mit Energieüberschuss
können dann andere Gebäude versorgen, die auf eine
Zulieferung angewiesen sind. Mit dem Projekt „Effizienzhaus Plus“ in Berlin hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) ein wichtiges
Zeichen gesetzt.
Was es mit der Entwicklung von EnergiePlusHäusern auf
sich hat und wie die Zukunft aussieht, wird im 1. Workshop EnergiePlusHaus im Rahmen der RENEXPO® erläutert. Alternative Definitionen und Konzepte zur Planung
von EnergiePlusGebäuden stehen hier zur Diskussion.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf innovativen Technologien und realisierten Projekten.
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Das architekturjournal wettbewerbe ist Medienpartner
der RENEXPO®. Daher haben seine Leserinnen und Leser
die Möglichkeit, zum ermäßigten Tarif an den Kongressen
der Messe teilzunehmen: Einfach online unter www.
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Wettbewerbe sind eine Herausforderung zu außergewöhnlichen Leistungen. Seit 1977
dokumentiert das Architekturjournal wettbewerbe den Beitrag der österreichischen
Architekten zur Baukultur und zur Qualität, die den Wettbewerb zur Grundlage hat.
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Das Architekturjournal wettbewerbe berichtet aber auch über realisierte
dokumentiert das Architekturjournal wettbewerbe den Beitrag der österreichischen
Projekte, Trends und Innovationen auf dem Gebiet des Bauens und der BauArchitekten
Baukultur
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Dienstag bis Freitag
14 bis 17 Uhr,
Samstag 11 bis
17 Uhr
Fotos: Bruno Klomfar
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Öffnungszeiten
Architektur
Die Architektur des
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mit räumlichen und
atmosphärischen Mitteln
begreifbar und erlebbar machen.
Das zweifache Erleben
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Generalunternehmer:
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Construction, Süd-Korea
Kinetische Fassade:
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Landschaft: Soltos,
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Jan Cremers, Stuttgart
Statik: Brandstätter
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Statik CD Phase: Jeon
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Team: Lukas Galehr,
Christoph
Treberspurg, Alice
Mayer, Victorie
Senesova, Alex Matl,
Karin Dobbler,
Kathrin Dörfler, Raimund
Krenmüller
Lokaler Partner: dmp,
Seoul
Lokale Vertretung:
Ralf Zabl
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Unter den ersten zehn Bestellungen verlosen wir diesen Rasenmäher Rotak 37 LI von Bosch!
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