1. RKW 2014 2014 RKW Projekte Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur+Städtebau 02. RKW 2014 01. RKW 2014 Inhalt | Table of Contents Den Wandel vordenken | Planning For Change Wir befeuern Ideen. Gebäude für neue Denkweisen, für kreative Gelegenheiten und Kontakte, waren für RKW einer der Schwerpunkte des Jahres 2014. Das Projekt Halle 90 B für Volkswagen ist hierfür ein Musterbeispiel. Es beinhaltet das neue Zentrum für die Entwicklung der E-Mobilität des Automobilkonzerns und verbindet vielfältige Arbeitsbereiche erstmals miteinander. Seine Architektur fördert Disziplinen übergreifende Begegnungen, die zum Ursprung neuer Ideen werden können. Wir bringen Menschen zusammen. Kommunikation ist nicht nur der wesentliche Faktor bei der Generierung von Ideen, sondern auch bei der Vermittlung von Wissen. RKW hat in 2014 den Campus Lippstadt der neugegründe-ten FH Hamm-Lippstadt fertiggestellt. Auch hier lag der Schwerpunkt auf der Schaffung einer Atmosphäre, die den Austausch zwischen Menschen fördert – auf ebenso konstruktive wie angenehme Weise. Ähnlich angenehm sind auch die modernen Arbeitswelten im Panta Rhei, einem der gewiss spektakulärsten Bürogebäude unserer Heimatstadt Düsseldorf. Das amorphe, weiße Gebäude wurde in 2014 eröffnet und ist eine Landmarke der Airport City geworden. Wir erzeugen (Lebens-)Werte. Neben den Gebäuden für Auftraggeber aus Industrie und öffentlicher Hand, neben Schulen, Sporthallen oder Einkaufszentren, hat RKW auch in 2014 eine Vielzahl von Wohngebäuden fertiggestellt. Hier hält der Trend nach hochwertigem Wohnraum in urbaner Lage unvermindert an – zurück in die Stadt, mit zeitlos werthaltigen Immobilien. Auch hier zeigt sich der hohe Anspruch von RKW: Wir nutzen große Erfahrung und modernste Instrumente, um Gebäude zu konzipieren und realisieren, die auch in Zukunft noch reibungslos funktionieren und ihre Anziehungskraft behalten. Mit unseren Generationen übergreifenden, multinationalen und gut ausgebildeten Teams sind wir dafür perfekt aufgestellt. Schon jetzt. 03 Vorwort | Foreword 04 Halle 90 B. Wolfsburg We inspire ideas. Buildings for new ways 12 Panta Rhei. Düsseldorf of thinking, for creative opportunities and 20 Hochschule Hamm-Lippstadt. Standort Lippstadt contacts, were one of the core themes of 2014 for RKW. The Hall 90 B project for 32 Motel One, Fassadensanierung. Leipzig 34 Rheinauhafen, Baufeld 4. Köln 35 Brauhaus-Carrée. Forchheim links many different fields of work together 35 Lene-Voigt-Schule, Mittelschule. Leipzig for the first time. Its architecture promotes 36 B.O.C. Bonneshof Office Center. Düsseldorf interdisciplinary meetings, from which new 37 ideas might spring. 38 B & B Hotel. Berlin Volkswagen is an excellent example. It contains the automobile group’s new centre for the development of E-mobility and We bring people together. Communication is not only the important factor in the Design-Zentrum. Wolfsburg 38 Ticketverkaufsstand Mainkai. Frankfurt / M 39 Innenausbau Fahrgastschiff Mainkai. Frankfurt / M 40 I K E A Shopping Centre. Lübeck 42 Umbau Dienstgebäude Deutsche Rentenversicherung, Ruhrstraße BT C und E. Berlin the Lippstadt campus of the newly estab- 42 Umbau Kaufhof, Berliner Allee. Düsseldorf lished FH Hamm-Lippstadt University of 43 Rathaus-Galerie. Hagen Applied Sciences in 2014. Here as well, the 44 EnBW-Hochhaus, Umgestaltung Vorstandsbereich. Stuttgart focus was on the creation of an atmos- 45 phere that encourages exchanges between Test- und Entwicklungs-Zentrum für High-Rise Structures. Rottweil im Neckartal 46 Überbetriebliche Berufsbildungsstätte für die Kreishandwerkerschaft. Mönchengladbach 48 Wohnbebauung Mönchenwerther Straße. Düsseldorf 49 Brauerei „Zum Schlüssel“. Düsseldorf 49 HeidelbergCement Technology Center. Leimen generation of ideas, but also in the transmission of knowledge. RKW completed people – in constructive and agreeable ways. Similarly agreeable are the modern working environments in Panta Rhei, one of the most spectacular office buildings in our home city of Düsseldorf. The amor- 50 Dreifeldsporthalle, Anton-Philipp-Reclam-Gymnasium. Leipzig phous, white building opened in 2014 and 50 Städtebauliches Konzept. Mülheim / R has become a landmark of the airport city. 51 Produktions- und Lagergebäude. Willich 52 Deutscher Pavillon. Venedig 54 Wohnbebauung Klosterhof. Kempen 55 Privathaus Oberkassel. Düsseldorf 55 Wohnbebauung Schanzenstraße. Düsseldorf 56 Stadtquartier Viktoriastraße. Bochum towards high-quality living space in an ur- 57 Pablo-Neruda-Grundschule mit Einfeldsporthalle. Leipzig ban setting has continued undiminished – 58 Schule Steinkaul, Sanierung und Erweiterung. Düsseldorf a return to the city, with timeless properties 60 Büro- und Geschäftshaus Schadowstraße. Düsseldorf that hold their value. Once more, the high 61 standards at RKW come to the fore: we 62 Ufa Palast Komfortkino. Düsseldorf We create values for life. As well as buildings for clients in industry and the public sector, schools, sports halls and retail centres, RKW has also completed a number of residential buildings in 2014. Here the trend use our great experience and state-of-theart tools in the conception and realisation of buildings that will continue to function faultlessly in the future and keep their appeal. With our multi-generational, multi-national, well-trained and qualified teams, we have the perfect line-up. Right now. Jet-Halle, Flugzeughangar Gebäude 321. Manching 62 Hotelerweiterung Öschberghof. Donaueschingen 64 Impressum | Imprint 01. RKW 2014 Inhalt | Table of Contents 03 Vorwort | Foreword 04 Halle 90 B. Wolfsburg 12 Panta Rhei. Düsseldorf 20 Hochschule Hamm-Lippstadt. Standort Lippstadt 32 Motel One, Fassadensanierung. Leipzig 34 Rheinauhafen, Baufeld 4. Köln 35 Brauhaus-Carrée. Forchheim 35 Lene-Voigt-Schule, Mittelschule. Leipzig 36 B.O.C. Bonneshof Office Center. Düsseldorf 37 Design-Zentrum. Wolfsburg 38 B & B Hotel. Berlin 38 Ticketverkaufsstand Mainkai. Frankfurt / M 39 Innenausbau Fahrgastschiff Mainkai. Frankfurt / M 40 I K E A Shopping Centre. Lübeck 42 Umbau Dienstgebäude Deutsche Rentenversicherung, Ruhrstraße BT C und E. Berlin 42 Umbau Kaufhof, Berliner Allee. Düsseldorf 43 Rathaus-Galerie. Hagen 44 EnBW-Hochhaus, Umgestaltung Vorstandsbereich. Stuttgart 45 Test- und Entwicklungs-Zentrum für High-Rise Structures. Rottweil im Neckartal 46 Überbetriebliche Berufsbildungsstätte für die Kreishandwerkerschaft. Mönchengladbach 48 Wohnbebauung Mönchenwerther Straße. Düsseldorf 49 Brauerei „Zum Schlüssel“. Düsseldorf 49 HeidelbergCement Technology Center. Leimen 50 Dreifeldsporthalle, Anton-Philipp-Reclam-Gymnasium. Leipzig 50 Städtebauliches Konzept. Mülheim / R 51 Produktions- und Lagergebäude. Willich 52 Deutscher Pavillon. Venedig 54 Wohnbebauung Klosterhof. Kempen 55 Privathaus Oberkassel. Düsseldorf 55 Wohnbebauung Schanzenstraße. Düsseldorf 56 Stadtquartier Viktoriastraße. Bochum 57 Pablo-Neruda-Grundschule mit Einfeldsporthalle. Leipzig 58 Schule Steinkaul, Sanierung und Erweiterung. Düsseldorf 60 Büro- und Geschäftshaus Schadowstraße. Düsseldorf 61 Jet-Halle, Flugzeughangar Gebäude 321. Manching 62 Ufa Palast Komfortkino. Düsseldorf 62 Hotelerweiterung Öschberghof. Donaueschingen 64 Impressum | Imprint 03. RKW 2014 Vorwort | Foreword Bauen für die Wissensgesellschaft Building for the Knowledge Society. Es ist mehr als Fortschritt – wir erleben derzeit den Beginn einer neuen Epoche. Die drei wesentlichen Zivilisationsfaktoren Energie, Mobilität und Kommunikation sind im Umbruch begriffen, mit dem Aufschwung der erneuerbaren Energien, der Elektromobilität und der schon heute permanenten Informationsverfügbarkeit. Das Zeitalter der Wissensgesellschaft hat begonnen. It is more than progress – we are currently experiencing the start of a new epoch. The three significant factors of civilisation: energy, mobility and communication are in a state of radical change, with the rise of renewable energies, electro-mobility and today’s continuous availability of information. The age of the information society has begun. Als Architekten begleiten wir diese neue Gesellschaftsform, in der Wissen keine kollektive, sondern eine höchst individuelle Größe ist. Längst bauen wir dieser Gesellschaft nicht einfach nur Hüllen und Fassaden. Vielmehr entwickeln wir Gebäude wie fein gestimmte Instrumente oder hoch komplexe, reibungslos funktionierende Werkzeuge. Ob für Forschung und Entwicklung in der Industrie, oder für Wissenschaft und Lehre in den Hochschulen – bei der Planung dieser Orte gilt es, Kommunikation und zufällige Begegnungen und damit Kreativität systematisch zu planen und zu fördern. So bringen wir das Wissen zurück ins Kollektiv – zum Wohle aller. Darüber hinaus nutzen wir professionelle Instrumente, die für die präzise Einhaltung von Kosten und Terminen garantieren. As architects, we move with this new form of society, in which knowledge is not a collective, but a highly individual commodity. In this society, we do not build only envelopes and facades, we develop buildings like finely tuned instruments or highly complex, smoothly functioning tools. Whether for research and development in industry, or for science and learning in universities – it is important in our designs for these places to systematically encourage communication and random encounters and therefore promote creativity. This brings knowledge back into the community – to the benefit of everyone. Furthermore, we use professional tools to Das Ergebnis sind Gebäude mit einer speziellen Atmosphäre, dem Pulsschlag des Wissens. Lernen Sie im Folgenden einige unserer Wissensgebäude – und viele weitere RKW-Projekte des Jahres 2014 kennen. Prof. Johannes Ringel, Thomas Jansen guarantee precise adherence to budgets and deadlines. The result is buildings with a special atmosphere, with the beating pulse of knowledge. Learn about some of our knowledge buildings in these pages – and many other Halle 90 B, Wolfsburg; Foto: Bernd Nörig RKW projects from 2014. 04. RKW 2014 05. RKW 2014 Halle 90 B. Wolfsburg Schon von weitem ein starkes Zeichen: Auf dem Werksareal der F/E (Forschung und Entwicklung) der Volkswagen AG in Wolfsburg hat RKW ein Gebäude realisiert, das nicht nur Qualitäten als Landmarke besitzt. Vielmehr sind es auch die „inneren Werte“, die die Halle 90 B zu einer besonderen Immobilie machen, einem jüngsten Beispiel für eine ganz grundsätzliche RKW-Philosophie bei der Entwicklung und Gestaltung von Forschungsbauten. Ihr Prinzip ist einfach, einfach umzusetzen ist es jedoch nicht: Forschung ist Begegnung und permanenter Dialog von Menschen. Wer Technologieforschung betreibt, sollte also vor allem auf Menschen setzen, die aus unterschiedlichsten Fachbereichen kommen, verschiedenste Kompetenzen mitbringen und sich in einer kreativen Atmosphäre treffen. Konkret hieß das für den Kunden Volkswagen, dass ein Gebäude geschaffen wurde, in dem die Entwicklerteams der Elektronik-Entwicklung nun räumlich konsolidiert werden, die vorher über das Werksareal verstreut gearbeitet hatten. FORSCHUNG UND ENT WICKLUNG — RESEARCH AND DE VELOPMENT Even seen from afar, it is a powerful symbol: On the business premises of F/E (Forschung und Entwicklung, Research & Development) of Volkswagen AG in Wolfsburg, RKW realised a building that does not only have the qualities of a landmark. On the contrary, it is also the “inner values” that make Hall 90 B a very special building, one of the latest examples of a quite fundamental RKW philosophy for the development and design of research buildings. Its principle is simple, but it is not easy to implement: research implies encounters and a permanent dialogue between people. For that reason, those who are active in technology research should rely in the first place on people from a wide variety of specialist fields, dispose of a wide variety of competencies and meet in a creative atmosphere. For the client Volkswagen in particular, this meant that a building was created where the Die Halle 90 B ist das neue Herzstück für die Entwicklung der Elektromobilität bei Volkswagen – und der größte Neubau auf dem Gelände des Automobilkonzerns. Das Gebäude beherbergt das Zentrum für Elektrik-Elektronikkompetenz und bildet damit den neuen Auftakt des sogenannten E-Campus. Lang und schmal ist die lineare Gebäudeform, die das Grundstück mit einer Größe von 145 mal 35 Metern optimal ausnutzt. Dafür lässt das Bauwerk jeweils doppelstöckige Versprünge kaskadenartig und optisch spektakulär nach Norden und Westen auskragen. Im Inneren setzen sich diese Versprünge fort – entlang eines über die ganze Gebäudelänge durchgehenden Luftraums, der Magistrale, entsteht eine sich nach oben öffnende Terrassenlandschaft mit optimaler Belichtung der innenliegenden Büroflächen. developer teams from electronics development are consolidated now with a view to space, where they had worked all across the business premises before. Hall 90 B is the new centrepiece for the development of the electromobility of Volkswagen – and the largest new structure on the premises of the automobile group. The building houses the centre for electricelectronic competence and therefore constitutes the new start for the so-called E-campus. The linear shape of the building is long and narrow, and it makes optimum use of the plot with a size of 145 × 35 metres. For that purpose, two-storey protrusions protrude from the building to the north and to the west, similar to a cascade, and spectacular to look at. On the inside, these protrusions continue – along an air space that crosses the entire length of the building, the main thoroughfare, a terraced landscape that opens to the top, with optimum lighting of the office space inside it, is created. 06. RKW 2014 07. RKW 2014 Das Grundstück i d e a l a u s g e n u t z t: Das Gebäude lässt doppelstöckige Ve r s p r ü n g e n a c h N o r d e n u n d We s t e n au s k rage n und ge winnt so an Fläche — und optischer Präsenz. — The plot is ideally used: the building has two-storey cantilever projections to the nor th and south to gain floor space – and visual presence. 08. RKW 2014 Noch wichtiger aber: Schon die räumliche Struktur sorgt für spannende Sichtbeziehungen und gestärkte Verbindungen zwischen einzelnen Funktionseinheiten. Seitenblicke in alle öffentlichen Bereiche sind hier erlaubt und werden unterstützt. Maßgeblich für den Entwurf ist eine hohe horizontale wie vertikale Vernetzung der Labore und Prüfstände mit den Büros der Entwickler, deren Anordnung sich an der Kooperationsdichte untereinander orientiert. Die Besprechungsräume sind – ebenfalls im Zeichen größtmöglicher Vernetzung – zentral um die Treppenhäuser und die Halle angeordnet, so dass die Orientierung leicht fällt und Wege so kurz wie möglich sind. 09. RKW 2014 What is even more important: The spatial structure alone provides for exciting visual relations und improved connections between individual functional units. Side glances in all public areas are allowed here and are encouraged. Significant for the design is a great horizontal and vertical interconnectedness of the labs and test benches with the developers’ offices, and their arrangement is also oriented by the density of cooperation among them. The conference rooms are – also with a view to optimum interconnectivity – centrally arranged around the staircases and the hall in order to make it easy for people to find their way around and to keep the distances they have to cover as short as possible. Streng und doch l e b e n d i g : D i e r ü c kwär tige Fassade ist ko n s e q u e n t r h y t h misiert, wird aber von großzügigen, zweigeschossigen Loggien durchbrochen. 1 Arbeitsbereiche 2 Loggia 3 Luftraum 4 Büro- und Besprechungsräume — Strict and yet playful: the rear facade has a consistent r hy t h m b u t i s b r o ke n up by spacious, two-storey loggias. 1 Wo r k i n g s p a c e 2 Loggia 3 Air space 4 O f f i c e a n d c o n f e rence rooms 1 3 2 4 10. RKW 2014 11. RKW 2014 Kommunikatives Kompetenzzentrum Communicative competence centre Endgültig zum offenen und kommunikativen Kompetenzzentrum wird die Halle 90 B jedoch durch die innere Halle, welche die ganze Länge des Gebäudes durchzieht und alle Bürogeschosse miteinander verbindet. Sie beginnt im 2. OG, liegt sozusagen auf den beiden darunterliegenden Werkstatt- und Prüfstandsgeschossen auf. Die Erschließung der Magistrale erfolgt, neben den fünf Treppenhäusern und der zentralen Aufzugsanlage im Süden, mittels einer 17 Meter langen Rolltreppe und einer repräsentativen Treppenanlage, dem sogenanntem Wolf. Beide stellen die direkte und unmittelbare Anbindung an das Herz der F/E im Westen her. In der Magistrale werden unter anderem die Kantine, die Cafeteria, das AMI-Labor, Besprechungsräume und die Poolarbeitsplätze auf direktem Weg erschlossen. Mit ihrer ungehinderten Offenheit in der Länge und Höhe des Gebäudes und durch ihre Funktion als soziale Hauptschlagader verkörpert die Magistrale die Grundidee des Gebäudes – hier ist Raum für Begegnungen und Austausch, nicht nur zwischen Profis verschiedener Disziplinen, sondern ganz einfach auch zwischen Menschen. However, Hall 90 B finally becomes an open Zusätzliche Elemente des Gebäudes sind automobilspezifisch: Über Schleusen in der Nordfassade können PKWs in das Werkstattgeschoss einfahren und per Lastenaufzug etwa in die Labor- und Hallenebene transportiert werden. Die Labor- und Prüfstandsfläche ist dank linearem Anordnungsprinzip flexibel aufteilbar und verfügt über große Übersichtlichkeit. So setzt das Gebäude in seiner Gesamtheit die Aufgabe des Schaffens neuer Verbindungen mit einer selbstverständlichen Leichtigkeit um. Die Architekten von RKW konnten hier ihr Know-how aus vielfältigen Bauprojekten für Technologieunternehmen aus Automobilbranche, Luftfahrtindustrie oder Elektronik-Hightech einbringen und wiederum zu etwas Neuem weiterentwickeln. Als Leuchtturmprojekt verinnerlicht die Halle 90 B die neue Auffassung von Kreativität durch Vernetzung und entwickelt daraus ihre Stärken – sie ist eine Antwort auf die Herausforderungen einer neuen Wissensgesellschaft. — BAU H ER R: VO LKSWAG EN AG; F OTO S: M A RC U S PIE T R EK and communicative competence centre by way of the inner hall which crosses the entire length of the building and connects all office floors. It begins on the second floor, lies on top of the two workshop and test bench levels underneath it, so to say. The opening up of the main thoroughfare is realised, in addition to the five staircases and the central lift system in the south, by means of a 17-metre moving staircase and a representative staircase system, the so-called wolf. Both ensure a direct and immediate connection to the heart of the F/E in the west. By way of the main thoroughfare, the canteen, the cafeteria, the AMI lab, conference rooms and the pool workstations, among others, can be reached directly. With its unobstructed openness regarding the length and height of the building and its function as the main social artery, the main thoroughfare represents the basic idea of the building – there is space for encounters and exchange here, not only between pros working in different disciplines, but quite simply between people. Additional elements of the building are automobile-specific: Via gate systems in the north facade, vehicles can enter the workshop floor and can be transported, for example, to the lab and hall level by way of a freight elevator. The lab and test bench area can be divided up flexibly thanks to its linear principle of arrangement, and it provides for a great degree of clarity. As a result, the building in its entirety fulfils the task of creating new connections with a natural ease. Here the architects from RKW were able to contribute their know-how from a wide variety of construction projects for technology firms from the automotive industry, the aeronautics industry or electronic high-tech, and to develop it further into something new again. As a lighthouse project, Hall 90 B embodies the new idea of creativity based on networking and develops its strengths from that – it is an answer to the challenges of a new information society. 12. RKW 2014 13. RKW 2014 Panta Rhei. Düsseldorf Ein einzigartiges Gebäude, etwas, was es in Düsseldorf noch nicht gibt: Der Wunsch des damaligen Oberbürgermeisters Joachim Erwin nach einem „architektonischen Feuerwerk“ war eine ausdrückliche Einladung zur Kreativität. Auf einem Kopfgrundstück der Düsseldorf Airport City sollte ein Bürogebäude entstehen, das auffällt und einen starken Auftakt für den florierenden Businesspark bildet, der dort nur fünf Fußminuten vom Check-in entfernt liegt. Anfang des Jahres stellte RKW dort das Panta Rhei fertig – die altgriechische Weisheit „Alles fließt“ gab dem Gebäude seinen Namen. Und „Alles fließt“ ist auch die gestalterische Grundidee, mit der das strahlend weiße, skulpturale Bauwerk eine Zeichenhaftigkeit gewinnt, die es aus der umliegenden Blockstruktur ausbrechen lässt. Seine Form ist mäandrierend, fast amorph. Einerseits erinnert sie an die berühmte Vase von Alvar Aalto, andererseits nimmt sie die sanften Kurven des nahegelegenen Rheins auf, der Lebensader der Region. Die absolute Weichheit dieser ungewöhnlichen Erscheinung sorgt für einen großen Wiederkennungswert, der sogar aus der Luft funktioniert: Schon im Anflug auf Düsseldorf ist das Gebäude als Landmarke zu erkennen, die im Übrigen auch mit dem benachbarten und schon vor dem Panta Rhei realisierten Park und seinen Teichen harmoniert. B Ü R O B AU — OFFICE BUILDING A unique building, one of a kind, something completely new for Dusseldorf: The former mayor, Joachim Erwin, had expressed his wish for “architectural fireworks”, which was an express invitation to get creative. On a terminal plot of Dusseldorf Airport City, an office building was to be built, and it was to constitute a powerful start for the flourishing business park located there only a five-minute walk from check-in. At the beginning of the year, RKW completed the Panta Rhei there – the ancient Greek saying “everything flows” gave the building its name. And “everything flows” is also the fundamental design concept based on which the pearly-white sculptural building gains a symbolism that sets it apart from the surrounding block structure. Its shape is meandering, almost amorphous. On the one hand, it reminds you of the famous vase made by Alvar Aalto, and on the other hand, it echoes the soft curves of the nearby Rhine, the lifeline of the region. The absolute smoothness of this extraordinary structure provides for a great recognition value which even works from the air: When approaching Düsseldorf by plane, you can see the building as a landmark, which is otherwise also in harmony with the adjacent park and its ponds already realised before the Panta Rhei. 14. RKW 2014 Um die homogene, weiche Form der Fassade herzustellen, griffen die RKW-Architekten zu einigen technischen Finessen. So wurden zum einen geriffelte Bleche für die Fassade verwendet, die so miteinander verzahnt sind, dass kein Anfang und kein Ende wahrnehmbar ist. Auch durch eine zwischen die jeweils polygonalen Fenster gesetzte Schwerterstruktur wurde die Wahrnehmung der Fassadenbiegung noch optisch verstärkt. Zusätzlich wurde das gängige Raster von 1,35 Meter teilweise halbiert, um die Krümmungen noch weicher und leichter zu machen. Auch die Vordächer über den Eingängen treten nur behutsam aus der Fassade heraus, um die größtmögliche ästhetische Wirkung zu erzielen. Doch neben der Form spielt auch die Funktion des Gebäudes eine zentrale Rolle: Moderne kosten- und energieeffiziente Heiz-/Kühldecken, ein außenliegender elektrischer Sonnenschutz und mechanische Be- und Entlüftungsanlagen sorgen für bestmögliche Energie- und Kosteneffizienz. Eine Zertifizierung nach dem LEED-Standard in Gold wird für das Gebäude angestrebt. 15. RKW 2014 In order to realise the homogenous, smooth shape of the facade, the RKW architects resorted to a few technological refinements. On the one hand, corrugated sheet metal was used for the facade, and the elements are interconnected in such way that you see no beginning and no end. A brace structure placed between the polygonal windows also reinforces the perception of the visual facade curvature even more. In addition, the common 1.35-metre grid was partially cut in half in order to make the bends even smoother and more delicate. The canopies above the entrance doors also emerge just cautiously from the facade in order to achieve an optimum aesthetic effect. In addition to the form, however, the function of the building plays a central role as well: Modern cost- and energy-efficient heating /cooling ceilings, an exterior electrical sun protection system and mechanic ventilation and venting systems ensure optimum energy and cost efficiency. They aim at certification according to the LEED standard in gold for the building. Der Fluss als Formg e b e r : D e r Ve r l a u f des Rheins bei Düsseldorf wird zur Leitidee des Entwur fs. Aus seiner mäandrierenden Form leitet sich die Gestalt des Panta Rhei ab. — The river inspires form: the course of the Rhine in Düsseldor f provided the theme of the design. The form of the Panta Rhei derives f r o m t h e r i v e r ’s m e andering shape. Harmonische Einb e t tu n g: D i e a m o rp h e , n a tü r l i c h e F o r m wird den Außenflächen und dem bereits vorhandenen Park mit ähnlich g e f o r m t e n Te i c h e n und begrünten Inseln gerecht. — Harmonious integrat i o n: t h e a m o r p h o u s , natural form does j u s t i c e t o t h e e x t e rnal sur faces and the existing park with similarly shaped ponds and planted islands. 16. RKW 2014 17. RKW 2014 Der Innenausbau ko m b i n i e r t e l e g a n t e Reduziertheit mit farbigen Highlights in der CI - Farbe des Nutzers Intersnack. — The interior fitting out combines elegant reduction with coloured highlights in the CI colours of the tenant, Intersnack. Übertragung in den Innenraum Communication to the internal space Nach der Realisierung des Gebäudes wurde RKW von einem der neuen Mieter auch mit dem Ausbau des 4. Obergeschosses beauftragt. Die Intersnack Group ließ sich die Etage als Hauptgeschäftssitz gestalten. Ziel des innenarchitektonischen Entwurfs von RKW war es, die außergewöhnliche Wellenform des Panta Rhei auch im Innenraum ablesbar zu machen. Dazu folgen die Flurwände, die durch großzügige Glaselemente aufgelöst werden, wie auch die Bodenbeläge und die Form des zentralen Erschließungskerns weitgehend der dynamischen Form der Fassade. After the realisation of the building, RKW Unter Berücksichtigung der CI-Vorgaben des Bauherrn wurde speziell der Empfangsbereich in Szene gesetzt. Der Besucher verlässt hier die zentral gelegene Aufzugsgruppe und erreicht den Erschließungskern, der mit einer hochstrapazierfähigen Folie in der Firmenfarbe Rot bezogen ist. In Augenhöhe verläuft hier ein Lichtband, das die Kernkompetenzen des Unternehmens darstellt und auch einen integrierten Touchscreen zur interaktiven Selbstinformation bietet. Vis-á-vis des Eingangs befindet sich die Warte- und Aufenthaltszone für Besucher und Mitarbeiter mit einer Kaffeebar zur Selbstbedienung. Das Serviceelement beinhaltet zwei große, rahmenlose Vitrinen, deren Rückwand aus einer beschreibbaren Magnetfläche besteht. Hier werden Informationen zu neuen Produkten vermittelt oder die Produkte selbst ausgestellt. was commissioned to realise the interior finish of the fourth floor by one of the new tenants. Intersnack Group had the floor designed for its headquarters. The objective of the interior design of RKW was to integrate the extraordinary wave form of the Panta Rhei on the inside as well. For that purpose, the walls of the hallway, dissolved by means of large-format glass elements and the floor coverings as well as the shape of the central infrastructural core, follow the dynamic form of the facade for the most part. Taking into consideration the builderowner’s CI specifications, the reception area was staged in a special way. Here, visitors leave the centrally located elevator group and reach the infrastructural core which is covered with a heavy-duty foil in the corporate colour red. On eye level, a line of ribbon windows is integrated here, which presents the core competencies of the company, and there is also a touch screen for an interactive information system. Visà-vis the entrance, there is the waiting and lounge zone for visitors and employees, with a self-service coffee bar. The service element comprises two large, frameless showcases with a rear panel made of a write-on magnetic surface. Here information about new products is shown or the products themselves are displayed. 18. RKW 2014 Eine weitere Gemeinschafts- und Kommunikationszone liegt im Ostflügel vor dem großen Konferenzraum. Hier finden sich Sitzgelegenheiten für rund 40 Konferenzteilnehmer oder Mitarbeiter als Kommunikations- und Pausenzone. Besonders herausfordernd war die Umsetzung der Konferenzräume, nicht nur aufgrund der Gebäudeform sondern auch der vom Mieter geforderten Personenzahl, die untergebracht werden sollte. Zusätzliche Raumluft- und Kühltechnik sowie aufwändige Medientechnik mussten integriert werden. Dafür wurde eine akustisch wirksame, mit Kühlmäandern belegte Streckmetalldecke als Spiegel der Tischkonfiguration abgependelt. Die Decke nimmt die Klimatechnik und das Beleuchtungskonzept aus direkter und indirekter Beleuchtung, sowie diverse medientechnische Komponenten auf. So tritt die Technik zugunsten eines makellosen Gesamteindrucks in den Hintergrund – damit auch im Innenraum des Panta Rhei alles fließt. — BAU H ER R: D U S PL A Z A G M BH; F OTO S: R A LPH R I C H T ER , M I C H A EL R EI SC H 19. RKW 2014 Another communal and communication zone is in the east wing in front of the large conference room. There are seats for approximately 40 conference attendees or employees as a communication and break area here. The realisation of the conference rooms presented a special challenge, not only because of the shape of the building, but also because of the number of people to be accommodated that had been requested by the tenant. Additional air conditioning and cooling equipment as well as sophisticated media equipment had to be integrated. For that purpose, an acoustic, expanded-metal ceiling with cooling meanders attached to it was suspended to mirror the table configuration. The ceiling houses the air conditioning system and the lighting concept based on direct and indirect lighting as well as various media technology components. As a result, technology takes a backseat in favour of a perfect overall impression – to let everything flow inside the Panta Rhei as well. 20. RKW 2014 21. RKW 2014 Hochschule Hamm-Lippstadt. Standort Lippstadt Mit der feierlichen Eröffnung im Juni 2014 wurde der Campus einer komplett neugegründeten Hochschule für NordrheinWestfalen offiziell eingeweiht. Um einen von vier neuen FHStandorten hatten sich die Städte Hamm und Lippstadt gemeinsam beworben und den Zuschlag für eine Hochschule mit zwei Campus-Arealen erhalten. Den internationalen Wettbewerb für die Entwicklung des Campus Lippstadt entschied RKW im September 2010 für sich und realisierte einen ebenso naturnahen wie technologieorientierten Entwurf. With the official inauguration in June 2014, the campus of a completely newly founded university for North Rhine-Westphalia was officially inaugurated. The cities of Hamm and Lippstadt had applied together for one of four new sites for universities of applied sciences, and they were awarded the contract for a university with two campus areas. RKW won the international competition for the design of the campus Lippstadt in September 2010, and realised a design Das Gelände liegt an der Rixbecker Straße und hatte dem benachbarten Automobil-Zulieferer Hella gehört, mit dem die FH als technische Hochschule auch kooperiert. Nördlich grenzt es an eine weitläufige Auenlandschaft der Lippe, aufgrund seiner natürlichen Schönheit trug das Areal den Namen „Himmelreich“. Hier errichteten die Architekten ein Ensemble aus vier Gebäuden, die sich um einen zentralen Platz gruppieren. Das Leitmotiv des Entwurfs ist Kommunikation. Wo und wie kommen die Studenten, Professoren und Besucher zusammen? So erhält der Platz eine große Bedeutung als sozialer Mittelpunkt des Campus, die Verteilung der verschiedenen Funktionen auf die Gebäude führt automatisch zu seiner Belebung. Das Thema Begegnung wird auch in die jeweiligen Innenräume weitergetragen, jedes Gebäude verfügt dazu über großzügige Foyers, die auch als Ausstellungsflächen dienen und Innen- und Außenbereich fast fließend verbinden. that is as close to nature as it is technologyoriented. The premises are located on Rixbecker Strasse, and they used to belong to the neighbouring automotive supplier Hella, with which the university of applied sciences cooperates as a polytechnic university as well. To the north, it abuts on an extensive pasture landscape of the Lippe River, and because of its natural beauty, the area was referred to as “Kingdom of Heaven“. Here the architects built an ensemble comprising four buildings arranged around a central square. The leitmotiv of the design is communication. Where and how do students, professors and visitors meet? In that way, the square is of major importance as the social centre of the campus, the distribution of the different functions to the buildings automatically makes it a lively place. The topic of encounters is also passed on to the respective interior spaces, and in addition, each building has a large entrance hall also used as exhibition space, and these constitute a rather smooth connection between the interior and the exterior. BILDUNG — E D U C AT I O N 22. RKW 2014 23. RKW 2014 D a s s o z i a l e H e r zstück: Der Campusplatz wurde schnell z u m Tr e f f p u n k t d e r Studierenden aller Fakultäten. Und schon kurz nach der FH-Eröffnung hielten Professoren hier erste Seminare im Sonnenschein ab. — T h e s o c i a l h e a r t: the campus square quickly became the meeting point of choice for students o f all fac ul tie s . A nd s o on a f te r the ope n i n g o f t h e u n i ve r s i t y, professors held the first seminars in the sunshine. 24. RKW 2014 Die vier Baukörper sind zwei- oder dreigeschossig und in ihrer ganzen Ausprägung horizontal angelegt. So fügen sie sich in die besonders nach Norden hin freie und weitläufige Naturlandschaft harmonisch ein. Auch besitzen die beiden nördlichen, U-förmigen Gebäude begrünte Innenhöfe, die sich in Richtung der Lippeauen öffnen. Die verschiedenen Nutzungen der vier Gebäude beinhalten Mensa und Verwaltung mit einem Studenten-Service-Center, Bibliotheks- und Hörsaalzentrum sowie die Verwendungen als Institutsgebäude mit Laboren, Werkstätten und den Departments. Neben diesen Hauptfunktionen sind überall auch gesonderte Flächen für studentisches Lernen mit unterschiedlichen Qualitäten angeordnet, von informellen Treffpunkten und Sofalounges bis zu Gruppenarbeitsplätzen oder ruhigen Studierorten in der Mediathek. 25. RKW 2014 The four buildings have two or three storeys and their entire alignment is horizontal. As a result, they blend in harmoniously with the free and extensive natural landscape especially to the north. The two northern, U-shaped buildings also have greened patios that open up in the direction of the Lippe wetlands. The different types of usage of the four buildings comprise the canteen and administration with a student service centre, library and lecture hall centre as well as the use as institutional building with labs, workshops and the departments. Apart from these main functions, there are special areas of different qualities where students can study everywhere too, ranging from informal gathering places and sofa lounges to group-work spaces or quiet places to study in the media library. G e s c h i c k t v e r t e i l t: Die verschiedenen Fu n k t i o n e n d e s Campus sind um den zentralen Platz herum angeordnet. So entsteht ein dynamischer Mittelpunkt. — Cleverly distributed: the various functions of the campus are arranged around the central square, which becomes a dynamic focal point. Hell und ansprechend: Mit changie rend sandfarbenen K l i n ke r n u n d langgezogenen Fensterbändern mit mattschwarzen Einfassungen strahlen die Fassaden e ine na türlic he R uhe aus. — Bright and attract i v e: w i t h c h a n g i n g sand-coloured brick and elongated bands of windows with matt black fittings, the facades radiate a natural calm. 26. RKW 2014 27. RKW 2014 Te c h n i k t r i f f t Tupfer: Die technolo gisch-nüchterne Farbwelt der Innenräume wird durch gezielte „ Farb duschen“ und sorgf ä l t i g g e s e t z te bunte Highlights ko n t r a s t i e r t . — Te c h n o l o g y m e e t s spots: the techno logical, bland colours of the internal s pac e s are c ontras ted with intentional “showers of colour” and carefully placed bright highlights. Besonderes Augenmerk galt der Gestaltung der Gebäudeoberflächen. So wurde für die Fassaden ein Wechsel zwischen massigen Ziegelflächen, Panoramaglasöffnungen und horizontalen Fensterbändern entwickelt. Ein heller, sandfarbener Klinker bringt durch seine leicht changierende Struktur und Farbe eine Natürlichkeit auf den sonst durch Technik geprägten Campus. Als Gegenpol zu Werkstätten und Elektroniklaboren schafft das Material Stein einen lichten und leichten Gesamteindruck. Davon setzen sich die Fensteröffnungen mit ihrer mattschwarzen Einfassung kontrastreich ab, während zurückspringende Eingangsebenen und verklinkerte Innenhöfe die Materialität der Ziegel bis tief in die Gebäude wirken lassen. Special attention was paid to the design of the building surfaces. For the facade, a change between solid brick surfaces, panoramic glass openings and horizontal ribbon windows was developed. The slightly iridescent structure and colour of a light, sand-coloured Dutch clinker brings naturalness in the campus that is otherwise characterised by technology. As an antithesis to workshops and electronic labs, the material stone creates a luminous and light-weight overall impression. The window openings with their matt black bordering contrast strongly with that, while set-back entrance levels and clinker-clad patios bring into effect the materiality of the bricks deep into the building. 28. RKW 2014 Auch die Innenräume wurden bewusst reduziert gehalten, als technische Hochschule soll hier eine konzentrierte Atmosphäre herrschen. So greift auch das Farb- und Materialkonzept die Hochschulthemen assoziativ auf: Elektro- und Motorentechnik, Farben von Alugussteilen oder Kabeln, eher technische oder neutrale Materialien wie Sichtbeton, Aluminium, sowie der Verzicht auf das Verbergen von Installationen – die Gebäudetechnik soll erkennbar bleiben. Einen Kontrast dazu bieten die sogenannten „Farbduschen“ – etwa Windfänge, die von Boden bis Decke in kräftigem Orange gehalten sind, oder komplett grüne Treppenhäuser. Auch gibt es Hörsäle mit einheitlich roten Stühlen, Tischen und umgebendem Fußboden in kräftigem Rot. Diese kurzen Farbimpulse wirken belebend und sorgen für Abwechslung. Schon vor der offiziellen Eröffnung ging der Campus Lippstadt im März 2014 genau wie geplant in Komplettbetrieb. Dafür sorgte auch das RKW-Baumanagement, das die Insolvenz eines der beiden Generalunternehmer erfolgreich kompensieren konnte. Inzwischen haben die ersten von bis zu 2.000 Studierenden in hochspezialisierten Studiengängen wie etwa Computervisualistik, Materialdesign für Bionik & Photonik oder Soziale Medien und Kommunikationsinformatik – und natürlich ihre Dozentinnen und Dozenten – auf dem Campus beste Lernbedingungen gefunden. — BAU H ER R: BAU - U N D LIEG EN SC H A F T S BE T R IEB N RW, N IED ER L AS S U N G SO EST; F OTO S: M A RC U S PIE T R EK 29. RKW 2014 The interior spaces were also kept intentionally simple in order to create a focussed atmosphere inside the polytechnic university. The colour and material concept also picks up on the university topics in an associative manner: electrical and motor engineering, colours of cast aluminium parts or cables, materials that are rather technical or neutral such as exposed concrete, aluminium, and no hiding of installations – it was intended to keep the building services visible. In contrast to that, there are the so-called “colour showers” – for example vestibules painted in bright orange from floor to ceiling, or staircases completely in green. There are also lecture halls with all chairs, desks and the floor around them in a bright red. These occasional splashes of colour have a refreshing effect and provide for variety. Even before its official inauguration, full operation was started on Campus Lippstadt in March 2014 exactly as scheduled. This was also made possible by the RKW construction management, which was able to compensate successfully for the insolvency of one of the two general contractors as well. In the meantime, the first of up to 2,000 students — and their lecturers too as a matter of course — have found ideal conditions for studying on the campus in highly specialised fields of study such as computer visualistics, material design for bionics & photonics or social media and communication information science. Kompetenz in Vielfalt. Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter RKW, eine große Zahl unterschiedlichster Projekte vom Bürohaus bis zur Flugzeughalle haben wir erfolgreich abgeschlossen, bei verschiedensten Wettbewerben wurden unsere Beiträge ausgezeichnet. Und doch gibt es bei aller Vielfalt auch Gemeinsamkeiten: Gute Ideen, präzise Planung und professionelle Umsetzung. Eben Architektur mit Herzblut. Competence in diversity. RKW can look back on an eventful year. We have successfully completed a large number of different projects from an office block to an aircraft hangar and our contributions to a wide variety of competitions have been excellent. And yet amid all this diversity, there are also commonalities: good ideas, precise design and professional implementation. Deutscher Pavillon, Venedig Just architecture with passion. 32. RKW 2014 33. RKW 2014 Hotelbau | Hotel building Motel One, Fassadensanierung. Leipzig Sie gehört zu den 25 umsatzstärksten Einkaufsstraßen Deutschlands: die Grimmaische Straße in Leipzig. Unmittelbar zwischen Nikolaikirche und Opernhaus wurde hier ein 60er-Jahre-Bau durch ein neues Geschäftshaus mit Hotelnutzung in den oberen Stockwerken ersetzt. Um dieser prominenten Adresse gerecht zu werden, war eine Fassade gefragt, die sich harmonisch einfügt und gleichzeitig absolut eigenständig ist. Einen entsprechenden Wettbewerb konnte RKW Leipzig 2011 für sich entscheiden. So realisierten die Architekten eine Außenhaut, die die ornamentale Ästhetik historischer Gebäude mit der strukturellen Logik der Moderne verbindet – zu einem Muster aus Fenstern und plastisch gefalteten Wandflächen. Auf dieser Struktur können Licht und Schatten spielen und erzeugen ein lebendiges, variierendes Bild. Technisch gelöst wurde die Aufgabe mit warm-weiß eingefärbten Sichtbetonfertigteilen, die im Traufbereich mit integrierten LED-Modulen ausgestattet sind. Sie wurden in einem lokalen Werk mittels Matrizen gefertigt. So konnte die geplante Geometrie präzise aus Faserbeton hergestellt werden. Die Schaufenster im EG und 1. OG erhielten eine PfostenRiegel-Konstruktion, die Fenster der Obergeschosse wurden mit Metallrahmenprofilen ausgeführt. Um einen Kontrast zum hellen Beton herzustellen, sind alle Fensterprofile matt und gussgrau beschichtet. Für eine dem hochwertigen Gesamteindruck angemessene Werbung für die Handelsangebote im EG wurden hinterleuchtete Einzelbuchstaben gewählt. Freigestellte und ebenfalls hinterleuchtete Einzelbuchstaben vor einer schrägen Wandfläche bilden ein markantes Gebäudesignet an der Ecke zur Ritterstraße. Mit dem Gewinn des Wettbewerbs erhielt RKW die Aufgabe der Fassadenplanung, die im weiteren Projektverlauf um die Ausführungsplanung für das gesamte Gebäude als Hotel und Geschäftshaus ergänzt wurde. — of windows and sculpturally folded wall surfaces. Light and shadow BAU H ER R: T LG IM M O B ILIEN G M BH N L S Ü D; F OTO S: GU N T ER B IN SAC K The shop windows on the ground floor and the first floor have can play on this structure and create an animated, ever-changing picture. From a technical point of view, the task was completed with precast face concrete units in a warm white fitted with integrated LED modules in the area of the eaves. They were produced using textured form liners by a local company. In that way, they succeeded in realising the geometric design precisely by means of fibrereinforced concrete. a mullion-transom design, the windows on the upper floors were It is one of the 25 highest-selling shopping streets in Germany: realised with metal frame profiles. In order to create a contrast Grimmaische Strasse in Leipzig. Directly between Nikolai Church to the light concrete, all window profiles have a matte, cast-grey and the opera house, a building from the sixties was replaced coating. Backlit individual letters were selected for branding of by a new commercial building with the upper floors being used the shops on the ground floor to do justice to the upscale overall as a hotel. In order to do justice to this prominent location, they impression. Free-standing individual letters, also backlit, in front wanted a facade that would fit in harmoniously and is absolutely of a slanted wall surface create a distinctive building signet on the autonomous at the same time. RKW Leipzig won the respective corner to Ritterstrasse. After winning the competition, RKW was competition in 2011. So the architects realised a building envelope commissioned to do the facade design, which was extended by that unites the ornamental aesthetics of historical buildings the detailed design for the entire building to be used as a hotel and and the structured logic of the modern age – creating a pattern a commercial building in the further course of the project. Blic k fang im S tr aß e nbild: Eine pla stis ch gefaltete Fa s s ade aus Fa s er b eton und die b eide n Ve r k au f sge s cho s s e mit groß en Fensteröf fnungen er zeugen ein anzie he nde s Äuß e re s . — Eye - c atcher in the stre ets c ap e: a s culp turall y shap e d fac ade in f ibre -reinforc e d c oncrete and the t wo s ale s f lo or s w ith large w indow op enings cre ate an at trac ti ve ex ter ior. 34. RKW 2014 Wo h n - u n d B ü r o b a u | R e s i d e n t i a l a n d o f f i c e b u i l d i n g Rheinauhafen, Baufeld 4. Köln Wie ein Kreuzfahrtschiff, das vor der Severinsbrücke vor Anker gegangen ist: Außen weiße Eleganz, Balkone und Panoramascheiben, innen betriebsame Aktivität. Das Wohnund Bürohaus im Kölner Rheinauhafen zeichnet sich durch formale Nähe zum Schiffbau aus. Die horizontale Gestalt hebt sich mit ihrem plastischen Äußeren vom Umfeld ab und besteht auch in der direkten Nachbarschaft zu den markanten Kranhäusern. Dabei hilft die Materialwahl: Helle Aluminiumpaneele und große Glasflächen mit pulverbeschichteten Rahmen. Alle Wohnungen des Hauses erhalten große, blickgeschützte Balkone und Loggien. Exklusiven Wohnraum bietet das Staffelgeschoss mit drei komfortablen Wohnungen und großen Dachterrassen. Das Erdgeschoss stellt hingegen attraktive Flächen für eine lebendige, urbane Gastronomie- und Einzelhandels-Szene in prominenter Lage bereit. So schließt sich die letzte Lücke im Standort Rheinauhafen, der das neue Gesicht der Metropole von der 35. RKW 2014 Wasserseite bildet. Für dieses Gebäude genau der richtige Ankerplatz. — BAUHERR: MODERNE STADT, GESELLSCHAF T ZUR FÖRDERUNG DES STÄDTEBAU S U N D D ER G EM EIN D EEN T W I C K LU N G M BH; F OTO: M I C H A EL R EI SC H Like a cruise liner at anchor in front of the Severinsbrücke bridge: exterior – white elegance, balconies and panoramic glass, interior – operational duties. The residential and office building in Cologne’s Rheinauhafen is noticeable for its ship-like form. The horizontal shape rises with sculptural lines from the surroundings and positions itself close to the iconic “Kranhäuser” (crane houses). The choice of materials plays a part: bright aluminium panels and large glass areas with powder-coated frames. All the apartments in the building have large private balconies and loggias. Exclusive living space is provided on the penthouse floor with three comfortable residences and large roof terraces. The ground floor, on the other hand, provides attractive areas for a lively urbane restaurant and retail scene in a prominent location. With this building, RKW fills the last gap in Rheinauhafen, which now forms the new face of the metropolis on the waterfront. This is precisely the right anchorage for this building. Wo h n u n g s b a u m i t G e w e r b e | R e s i d e n t i a l a n d c o m m e r c i a l b u i l d i n g Bildungsbau | Educational building Brauhaus-Carrée. Forchheim Lene-Voigt-Schule, Mittelschule. Leipzig Das Besondere erhalten: In der Altstadt der fränkischen Kreisstadt Forchheim liegt ein ehemaliges Brauhaus mit turmartigem Sudhaus und historischem Giebel. Im Zuge eines Gutachterverfahrens für eine neue Nutzung entstand ein Entwurf von RKW Leipzig. Dieser integriert die charakterbildenden Bausteine Turm und Giebel in das neue BrauhausCarrée, einen hochwertigen Wohnstandort. Das Gebäudeensemble öffnet sich im Bereich Badstraße zu einem Innenhof mit umlaufenden Laubengängen – dem Herzstück der Anlage. Die Stützen der Laubengänge sind aus ortstypischem Sandstein, ebenso die Einfassungen der Loggien in den Putzfassaden, die als Rückzugsorte dienen. Mit diesen Materialien und dem behutsamen Umgang mit der Substanz gelingt ein Brückenschlag: Das Brauhaus-Carrée erhält die Geschichte des Ortes und lässt dennoch eine zukunftsgewandte Adresse in Forchheim entstehen. Dafür zeichnete die Jury den Entwurf mit dem 1. Preis aus. Die Lene-Voigt-Schule in Leipzig-Lößnig ist eine Mittelschule in einem Plattenbau aus den 1970er-Jahren. Eine Ertüchtigung des Gebäudes und teilweiser Umbau waren nötig – unter Wahrung eines engen Kostenrahmens. Darunter fielen die Sanierung der Gebäudehülle, der Anbau eines Aufzugs, die Erneuerung der Elektrik- und Sanitäranlagen sowie eine Brandschutzertüchtigung. Die Eingänge und Treppenhäuser bekamen zur Hofseite eine gebäudehohe Verglasung, gegliedert durch liegende Fenster und farbige Paneele, die einem durchgängigen Konzept aus Orange und Rot entsprechen. Diese Farben werden den beiden Schülereingängen zugeordnet und finden sich jeweils in der Fassade, den Glaspaneelen und den Treppenhäusern wieder. Innen vermischen sie sich im spielerischen Wechsel an Boden und Decke, während die übrigen Flächen in hellen Farben gestaltet sind. Das Budget wurde präzise eingehalten und ein motivierendes Ergebnis für Schüler und Lehrpersonal erreicht. — — GUTACHTERVERFAHREN; BAUHERR: SONTOWSKI & PARTNER GMBH BAU H ER R: STA DT LEIPZI G , A M T F Ü R G EBÄU D EM A N AG EM EN T; F OTO: GU N T ER B IN SAC K The Lene Voigt School in Leipzig-Lößnig is a middle school built with precast panels during the 1970s. The building required renovation and a partial redesign – within a tight cost frame. The plans included refurbishing the building envelope, lift installation, renewing the electrical and sanitary systems, and upgrading the fire protection system. The entrances to the stairwells were glazed to their full height on the courtyard side, articulated by end-on windows and coloured panels within a consistent concept of orange and red. These colours are applied to both student entrances and reappear in the facade, the glass panels and the stairwells. Inside, a playful mixture of these colours is used on the floor and ceiling, while the remaining surfaces are finished in bright colours. The works were completed precisely to budget and created a motivational atmosphere for the students and teachers. Retaining the special: in the old town area of the Frankonian regional town of Forchheim is a former brewery with a tower-shaped fermentation house and a historic gable. A design by RKW Leipzig formed part of an expert report considering a proposed new use. This design integrated the characteristic tower and gable into the Brauhaus-Carrée, an up-market residential development. The building ensemble opens towards Badstrasse into an internal courtyard with surrounding access balconies – the heart of the complex. The columns supporting the access balconies are in local sandstone as are the facings to the loggias, which provide places of retreat in the rendered facades. The use of these materials and the careful treatment of the existing building fabric create the necessary bridge: the Brauhaus-Carrée housing development retains the history of the site yet is regarded as a forward-looking location in Forchheim. The jury awarded the design 1st prize. 36. RKW 2014 37. RKW 2014 Bürobau | Office building parts of the glass facade have black photovoltaic and white printed Forschung und Entwicklung | Research and development building B.O.C. Bonneshof Office Center. Düsseldorf “climate panels” attached, which together produce a shimmering Neubau Design-Zentrum. Wolfsburg net effect. These panels reduce the external energy consumption of Moderner Baustein in der Weiterentwicklung eines kompletten Areals: Im nördlichen Düsseldorfer Stadtteil Golzheim hat RKW mit dem Bonneshof Office Center (B.O.C.) eine Erweiterung des 2001 fertiggestellten Bürogebäudes T.O.C. realisiert. Es ist für RKW bereits das neunte Bauprojekt in der unmittelbaren Nachbarschaft, zu der auch das eigene Büro gehört. Für den Nutzer KPMG entwickelt, basiert das B.O.C. auf einer kammartigen Struktur, die es nicht nur mit dem Nachbargebäude verzahnt, sondern möglichst viele Ausblicke und Verbindungen in die Außenwelt entstehen lässt. In seinem Inneren ist der Baukörper klar strukturiert und wird von prägenden Achsen wie der repräsentativen Magistrale im Erdgeschoss bestimmt. Hinter dem Empfang bietet sie ein Bistro und eine Folge von Konferenzräumen mit Parkblick. Die Magistralen in den Obergeschossen sind hingegen Hauptachsen für den Arbeitsalltag, mit Druck- und Kopierstationen, offenen Teeküchen und Kurzzeitarbeitszonen. Von außen am augenfälligsten ist das dritte Kernelement des Entwurfs: die Fassade. Wie ein schimmerndes Netz sind der Glasfassade teilweise schwarze Photovoltaikscheiben sowie weiß bedruckte „Klimascheiben“ vorgesetzt. Letztere reduzieren den Energieeintrag ins Gebäude und sorgen für angenehme Lichtstimmungen, während die Photovoltaikscheiben zur Stromerzeugung beitragen. Mit diesem Dreiklang aus grüner Umgebung, klarer Organisation und innovativer Fassade bildet das B.O.C. ein eigenständiges, intelligentes Bürogebäude für den Zukunftsstandort Golzheim. — BAUHERR: NORDRHEINISCHE ÄR Z TE VERSORGUNG; FOTO: A . M. VAN TREECK A modern module in the further development of a complete site: in the northern Düsseldorf district of Golzheim, RKW realised the Bonneshof Office Center (B. O.C.), an extension to the 2007 T.O.C. office building. It is RKW’s ninth building project in the immediate neighbourhood. Designed for the user KPMG, the B.O.C. is based on an end block with four parallel wings extending at right angles from it that not only enmeshes with the neighbouring buildings, but also manages to offer many views out and connections with the outside world. Internally the building is clearly laid out and defined by strong movement axes, such as the grand central corridor on the ground floor. A bistro and a series of conference rooms with a park view are located behind the reception. The corridors in the upper floors, on the other hand, are main movement routes used for everyday activities, with printing and photocopying points, open kitchenettes and part-time working zones. From outside, the most eye-catching feature is the third core element of the design: the facade. Some the building and create pleasant lighting conditions, while the photovoltaic panels contribute to electricity generation. With this triad of green environmental measures, clear organisation and an innovative facade, the B. O.C. is an independent, intelligent office building for the upwardly mobile district of Golzheim. Kernkompetenzen zurückholen: Gegenüber der von RK W in diesem Jahr fertiggestellten Halle 90 B soll das neue V W Design-Zentrum entstehen, das bislang ausgelagerte Design-Kapazitäten wieder eingliedert und überdies einen losgelösten Gremienpräsentationsbereich beinhaltet. Aufgrund der Geheimhaltung zeigt sich der 90 mal 110 Meter große Komplex nach außen hin als fast hermetisch geschlossene Skulptur. Diese skulpturale Wirkung wird durch den eingezogenen Sockel des Erdgeschosses und ein die gesamte Gebäudehöhe umhüllendes Band aus vertikal angeordneten Metallbändern erzielt. Die Belichtung erfolgt im Wesentlichen über zwei große, mittig eingeschnittene Höfe, um die auf zwei Etagen die Ateliers und Büroflächen der Designstudios angeordnet sind. Im 3. OG befindet sich der Gremienbereich mit dem sogenannten PSK-Raum und zwei angrenzenden Indoor-Präsentationshallen sowie einer 90 mal 25 Meter großen Außenfläche. Hier werden sämtliche Modellentscheidungen aller Konzernmarken getroffen. Ein Vorentwurf wurde dem Bauherrn im Oktober übergeben. — BAU H ER R: VO LKSWAG EN AG Calling upon core competences: intended to bring together the previously outsourced design capacity and house a separate committee presentation area, the new VW Design Center is to be built opposite Hall 90 B, which was completed by RKW earlier this year. Because of the need for secrecy, the 90 × 110 metre complex looks from the outside like an almost hermetically sealed sculpture. This sculptural effect is created by the recessed ground floor plinth and a completely enveloping band of vertical metal strips. Light comes mainly from two large centrally positioned courtyard incisions, around which the workshops and offices of the designer studios are arranged on two floors. On the 3rd floor is the committee area with the product strategy committee (PSK) room, two adjacent indoor presentation halls and a 90 × 25 metre outdoor area. This is where every important decision about the models of all the corporate brands are made. A preliminary design for the VW Design Center was handed to the client in October. 38. RKW 2014 39. RKW 2014 Hotelbau | Hotel building building with a penthouse storey. A sculptural incision emphasis- B & B Hotel. Berlin es the extra height and adds visual impact to the end block. At Eigenständige Adresse an prominenter Stelle: Mit dem Entwurf für das deutsche Flagship-Haus der B&B Hotelkette vis-á-vis des Charlottenburger Tores hat RKW einen hochkarätig besetzten Wettbewerb gewonnen. Das geplante Gebäude hat renommierte Nachbarn. So bildet es gemeinsam mit dem denkmalgeschützten Ernst-Reuter-Haus eine Platzsituation, die sich zum Landwehrkanal und der Straße des 17. Juni hin öffnet – hier ist ein Haus mit Persönlichkeit gefragt. Als monolithische Struktur geplant, setzt es mit einem Staffelgeschoss die Dimensionen des Nachbargebäudes fort. Für einen prägnanten Kopfteil sorgt ein skulpturaler Einschnitt, der die Überhöhung unterstreicht. Am Fuß des Gebäudes ist der Eingang an der Platzseite und der Straßenseite erreichbar und reagiert so auf die besondere stadträumliche Situation. Eine großzügige Erscheinung bewirkt auch die helle Natursteinfassade, in die bodentiefe rahmenlose Glasfenster im Wechsel mit alternierenden Metallpaneelen verbaut sind. — the square and street sides, and therefore acknowledges its W E T T BE W ER B 1. PR EI S; BAU H ER R: B & B H OT ELS G M BH ground level, the building has an entrance that can be reached on special position in terms of urban architecture. The light-coloured natural stone facade with frameless glass windows going down to the ground alternating with metal panels lends the building an air of spaciousness. The Primus-Linie’s mooring is in a prominent location on the bank of the Main in Frankfurt. The river boat and ship-operating company’s previous ticket sales counter was unfavourably sited in front of the nearby historic steps and was not in accord with its surroundings. The new building was therefore also repositioned and now permits direct access to the mooring. With its reduced architecture and a long cantilevering canopy, the building conveys ele- Wandelemente mit Schmetterlingsmotiven beziehen sich auf die Namenspatin des Schiffes, eine Frankfurter Naturforscherin – und erzeugen eine distinguierte Atmosphäre. — BAUHERR: FR ANKFURTER PERSONENSCHIFFAHRT ANTON NAUHEIMER GMBH; FOTOS: R ALPH RICHTER gance and spaciousness. Its surfaces are intentionally reduced to only two materials: black burnished steel inspired by shipbuilding and light-coloured concrete surfaces with a rough-sawn texture. S c h i f fs t e r m i n a l | B o a t t e r m i n a l Ticketverkaufsstand Mainkai. Frankfurt / M In prominenter Lage am Frankfurter Mainufer befindet sich die Anlegestelle der Primus-Linie. Ihr bisheriger Ticketverkaufsschalter stand ungünstig vor der historischen Treppenanlage und harmonierte nicht mit der Umgebung. Daher wurde das neue Gebäude auch neu positioniert und ermöglicht jetzt direkten Zugang zum Anleger. Als reduzierter Baukörper mit einem weit auskragenden Vordach vermittelt es Eleganz und Großzügigkeit. Seine Oberflächen sind bewusst auf nur zwei Materialien reduziert: Schwarzer, brünierter Stahl in Anlehnung an den Schiffbau und helle Betonflächen mit einer sägerauen Struktur. Die Betonflächen gehen von der Unterseite des Vordaches in die Wandfläche am Schalterfenster über und setzen sich im Boden als Platz fort, der mit einem eingelassenen Stahlprofil abgegrenzt wird. Der Tresen springt als schwarzer Block aus der Betonfläche hervor und dient mit einem beleuchteten Logo als Eyecatcher. — BAUHERR: FR ANKFURTER PERSONENSCHIFFAHRT ANTON NAUHEIMER GMBH; FOTO: R ALPH RICHTER The concrete extends from the soffit of the canopy into the wall surface, past the counter window and continues to the ground where it is terminated by a recessed steel section. The counter projects like a black block from the concrete surface and acts as an eye-catcher with its illuminated logo. S c h i f fs b a u | S h i p b u i l d i n g Innenausbau Fahrgastschiff Mainkai. Frankfurt / M Die „Maria Sibylla Merian“ ist ein Fahrgastschiff der Frankfurter Primus-Linie, das für Ausflugsfahrten und Events genutzt wird. Ein neuer, hochwertiger Innenausbau sollte über die übliche Ausstattung von Ausflugsschiffen hinausgehen. Gleichzeitig war hohe Flexibilität gefragt, da das Schiff auch am regulären Tourbetrieb teilnehmen soll. Dafür sorgt ein Innenraumkonzept mit beweglichem Mobiliar, abtrennbaren Bereichen und einem intelligenten Beleuchtungskonzept. Gerade hierbei galt es, immer auch die Außenwirkung zu beachten. So ist es bei Nachtfahrten wichtig, dass die Passagiere die Aussicht genießen können, gleichzeitig aber das Schiff vom Ufer aus gut illuminiert aussieht. Bei Tag sorgt ein großes Oberlicht für viel Helligkeit. Ornamentale The “Maria Sibylla Merian” is a small passenger ship operated by the Frankfurt Primus-Linie and is used for river excursions and events. She was to be enhanced with a new, high-quality internal fit-out beyond the normal standard of river excursion vessel interiors. The brief also called for high flexibility in the design because of the ship’s frequent use on river tours. An interior space concept with movable furniture, separable areas and a cleverly designed An outstanding building in a prominent position: With its design for the B & B Hotel chain’s German flagship building opposite the lighting system was demanded. At the same time, it was always important to bear in mind the external appearance. The passen- Charlottenburg Gate, RKW won a competition packed with top- gers must be able to enjoy views out at night, but the vessel must class entries. The planned building has renowned neighbours. Along still appear to be well-illuminated from the banks. During the day, with the listed Ernst-Reuter-Haus, it enjoys a position on the a large skylight ensures a bright interior. Ornamental wall ele- square and opens onto the Landwehrkanal and Strasse des 17. Juni – ments with butterfly motifs make reference to the historical figure hence a building with personality is demanded here. Designed as and Frankfurt naturalist who lent her name to the ship – and create a monolithic structure, it continues the height of the neighbouring a distinguished atmosphere. 40. RKW 2014 41. RKW 2014 Handelsbau | Retail building IKEA Shopping Centre. Lübeck Mehr als nur ein Einrichtungshaus: In diesem Frühjahr hat das erste deutsche IKEA Shoppingcenter in Lübeck eröffnet. Hier ist der IKEA Store integriert in die Mall eines größeren Shoppingcenters. Dieses Konzept hat IKEA bereits in anderen europäischen Ländern umgesetzt, in Deutschland gibt es bislang zehn so genannte Homeparks mit ergänzendem Einzelhandel in kleinerem Stil. Das Unternehmen will damit Synergieeffekte erzielen und seinen eigenen Standort stärken. Als im Nordosten von Lübeck ein ehemaliges großes Firmengelände von Villeroy & Boch frei wurde, konnte RKW für den schwedischen Konzern ein solches Zentrum planen und realisieren. In seiner Organisation ist das Center nach dem klassischen „Knochenprinzip“ aufgebaut: Eine Mall verbindet zwei starke Endpunkte. So bildet IKEA den einen Magneten, während am anderen Ende der leicht geschwungenen Mall ein großer Edeka-Markt sowie ein Saturn-Elektromarkt angesiedelt sind. Neben den Haupteingängen an den Enden gibt es auch einen kleineren Eingang in der Mitte der Mall. Alle Eingänge sind von großen Ellipsen gekennzeichnet, die eine beeindruckende Raumhöhe von elf Metern aufweisen. Auch die Mall ist mit sieben Metern Höhe ungewöhnlich großzügig dimensioniert. Grundsätzlich ist die Mall eingeschossig, einzelne zweigeschossige Teile werden nur im Inneren erschlossen. Das Ergebnis ähnelt stark einer Ladenstraße, die durch die geschwungene Form der Mall für Spannung sorgt. Insgesamt sind hier 54 Shops und Dienstleister angesiedelt. More than just a home furnishings store: the first German IKEA shopping centre opened this spring in Lübeck. The IKEA store is integrated into the mall of a larger shopping centre. While IKEA has already realised this concept in other European countries, in Germany to date there are ten smaller-scale "Home Parks" with additional retailers. The company wishes to create synergy effects and strengthen its position. When a large site in the north-east of Lübeck formerly belonging to Villeroy & Boch became free, RKW designed and realised one of these centres for the Swedish company. The new centre is organised according to the classic dumbbell principle: a mall connects two highly attractive shopping venues. In this case, IKEA is one of these magnets and at the other end of the dumbbell is a large Edeka supermarket and a Saturn consumer electronics store. In addition to the main entrances at the ends, there is also a smaller entrance in the middle of the mall. All entrances are marked by large ellipses, which have an impressive Das ästhetische Grundthema, das schon in den großen Ellipsen beginnt, ist das der Meeresnähe. Findlinge, Kiesel und Treibholz am Strand – das sind die Assoziationen, die durch eine Fassade aus HPL-Platten mit einer Holzstruktur, runde Dachausschnitte für den Tageslichteinfall sowie runde Formen in den Bodenbelägen ausgelöst werden. Die Nähe zur Natur findet auch in den Ausblicken aus dem Foodcourt im 1. OG ihren Ausdruck – bietet sich hier doch ein Blick auf die Trave und das dahinterliegende Naturschutzgebiet. In seiner Gesamtheit erzeugt das Center den Eindruck von spielerischer Leichtigkeit. — BAU H ER R: IN T ER IK E A C EN T R E, D EU T SC H L A N D; F OTO S: M A RC U S PIE T R EK 11 metre room height. At seven metres high, the mall is also unusually spacious. It is almost all single storey, with just one twostorey part, which is only accessible from the interior. The result strongly resembles a shopping street, to which the curved shape of the mall adds an element of suspense. A total of 54 shops and service providers have taken space here. The basic aesthetic theme, which starts with the large ellipses, is the closeness of the sea. Isolated boulders, pebbles and driftwood on a beach – those are the associations evoked by a high-pressure laminate (HPL) facade with a timber surface texture, round cut-outs in the roof to admit light and circular shapes in the floor coverings. Closeness to nature also expresses itself in the views out from the food court on the 1st floor – from where diners can look onto the Trave and the nature reserve beyond. As a whole, the centre creates an impression of playful lightness. 42. RKW 2014 43. RKW 2014 Ve r w a l t u n g s b a u | A d m i n i s t r a t i v e b u i l d i n g Like a city within a city: spanning several blocks on Ruhrstrasse shopping mall on the periphery of the facade draws the visitor’s Umbau Dienstgebäude Deutsche Rentenversicherung, Ruhrstraße BT C und E. Berlin in the Berlin suburb of Wilmersdorf and linked by a number of attention to vertical movement routes within the building with its bridges stand the public offices of Deutsche Rentenversicherung. escalators and lifts. Its light and open character provides orien- Two of the buildings with a total floor area of 66,000 m 2 in this tation and looks inviting. A new, two-storey car park sits above Wie eine Stadt in der Stadt: An der Ruhrstraße in Berlin Wilmersdorf liegen die Dienstgebäude der Deutschen Rentenversicherung Bund, blockübergreifend und teilweise mit Brücken verbunden. Innerhalb dieses Komplexes sollen zwei Gebäudeteile mit insgesamt 66.000 m 2 modernisiert werden. Ein wesentlicher Teil der Aufgabe: die absolute Wahrung des Denkmalschutzes, stammt doch ein Ziegelbau aus den 1920er-Jahren und der zweite, teilweise mit Natursteinen verkleidete Projektteil aus den 30ern. Diese Substanz wird überarbeitet, gleichzeitig aber auch energetisch aufgewertet und brandschutztechnisch ertüchtigt. Mit maximaler Behutsamkeit wird dabei der ästhetische Erhalt des Ist-Zustands gewährleistet, wie die historischen Kastenfenster und die ornament-verzierte Ziegelfassade. In der jetzt abgeschlossenen Entwurfsphase entstanden auch beispielhafte Innenraumplanungen, etwa mit zeitgemäßen Multi-Space-Bereichen. — BAU H ER R: D EU T SC H E R EN T EN V ER S I C H ERU N G BU N D; F OTO: R K W A RC H I T EK T U R + STÄ DT EBAU complex are to be modernised. An important part of the task: the the retail floors, which is in turn topped by a three-star city hotel. absolute compliance with listed building requirements in the A striking, copper-coloured facade covered with elements that treatment of the two structures; one built in 1920s brick and the resemble fish scales and open outwards provides natural venti- other incorporating some stone cladding from the 1930s. The exist- lation and appears to give off light – from a distance reminiscent ing fabric was redesigned and upgraded in terms of its energy of earlier honeycomb facades. The opening is scheduled for and fire protection performance. With maximum care, the aesthet- spring 2017. ics of the existing buildings, such as the old box-type windows and the ornamented brick facade, were retained. The now completed design phase also included general proposals for internal floor layouts with contemporary multi-space areas. Handelsbau | Retail building Umbau Kaufhof, Berliner Allee. Düsseldorf Stepping up to help the client: the Town Hall Gallery is a new shopping centre in the Hagen inner city. After dismissing the design Erneuerung einer städtischen Institution: Das KaufhofGebäude an der Berliner Allee wurde unter Mitwirkung des RKW-Gründers Helmut Rhode in den 50er-Jahren, damals noch für den Horten-Konzern, errichtet. Nun galt es, für das prominent gelegene Gebäude ein zukunftstaugliches Konzept zu entwickeln. Der Entwurf setzt die Vorgaben des Bauherrn um, die Nutzungen als Fachmarktzentrum mit Gastronomie, Parkhaus und Hotel zu vereinen. Ihre Erschließung erfolgt weithin sichtbar über eine gläserne, weit geöffnete Fassade an der Ecke Berliner Allee und GrafAdolf-Straße. Die peripher an der Fassade gelegene Mall setzt die vertikale Erschließung über Rolltreppen und Aufzüge in Szene und macht sie weithin erkennbar. Dieser helle und offene Charakter gibt Orientierung und wirkt einladend. Über den Handelsetagen wird es zweigeschossig ein neues Parkhaus geben, das wiederum von einem VierSterne-City-Hotel gekrönt wird. Eine markante, kupferfarbene Fassade, deren Elemente sich wie Schuppen eines Fisches anordnen und nach außen öffnen, sorgt für natürliche Belüftung und eine leuchtende Außenwirkung – die entfernt auch an die alte Wabenfassade erinnert. Die Eröffnung ist für Frühling 2017 geplant. — architect, the client commissioned RKW with the coordination of a new planning team with the construction design phase and site supervision. The task was to take the project forward and modify it to suit new situations, such as the tenants’ specific wishes. The facade was also redesigned with oversized barcodes created with alternate dark opaque and milky glass panels. The glass panels are backlit, which creates a stimulating contrast, particularly in the evening. Large light portals are installed at the entrances. The interior of the Town Hall Gallery has a mall on two retail storeys with about 70 shops organised around a central ellipse. Also worth Handelsbau | Retail building Rathaus-Galerie. Hagen uses ranging from specialist retailers to restaurants arranged on Dem Bauherrn zu Hilfe: In der Hagener Innenstadt sollte mit der Rathaus-Galerie ein neues Shoppingcenter entstehen. Nach der Kündigung des Entwurfsarchitekten beauftragte der Bauherr RKW mit der Koordination eines neuen Planungsteams für die Ausführungsplanung und Bauleitung. Es galt, den Entwurf sinnvoll fortzuschreiben und an neue Situationen, etwa mieterspezifische Wünsche, anzupassen. Auch wurde die Fassade überarbeitet, deren Highlight überdimensionale Barcodes aus einem Wechsel von dunklen Scheiben und Milchglasscheiben sind. Letztere sind hinterleuchtet, was besonders abends einen reizvollen Kontrast bildet. Auch um die Eingänge sind große Lichtportale installiert. Innen bietet die Rathaus-Galerie zwei Handelsgeschosse als Mall mit rund 70 Geschäften, organisiert um eine zentrale Ellipse. Auch erwähnenswert ist die angestrebte DGNB-Zertifizierung in Gold – im Handelssegment noch selten. Dafür wurde unter der Galerie das derzeit zweitgrößte Geothermiefeld Deutschlands installiert. — new floor layouts. Visitors enter through the highly visible glazed BAU H ER R: G N O G RU N D ST Ü C KSV ERWA LT U N G G M BH & C O. O B J EK T ELF KG facade on the corner of Berliner Allee and Graf-Adolf-Strasse. The (G ED O G RU PPE ); F OTO S: M I C H A EL R EI SC H BAU H ER R: KÖ LN I SC H E H AU S - U N D G RU N D ST Ü C KSV ERWA LT U N G D R . KO ER F ER G M BH & C O. KG; F OTO: H O LG ER K N AU F The renewal of an urban institution: in the 1950s, RKW founder Helmut Rhode worked on the Kaufhof building on Berliner Allee, which was originally built for the Horten store chain. With the passage of time, it became necessary to develop a forward-looking concept for this prominent building. The design combines several mentioning is the building’s targeted DGNB gold certification, which is still rare in the commercial sector. What was at the time the second largest geothermal heating system was installed to achieve this. 44. RKW 2014 45. RKW 2014 Ve r w a l t u n g s b a u | A d m i n i s t r a t i v e b u i l d i n g To provide additional office space, these facilities were later Forschung und Entwicklung | Research and development building EnBW-Hochhaus, Umgestaltung Vorstandsbereich. Stuttgart condensed and amalgamated – and that freed the 13th floor to be Test- und Entwicklungs-Zentrum für High-Rise Structures. Rottweil im Neckartal Neue Arbeitswelten im Vordergrund: In der Hauptverwaltung des Energieversorgers EnBW hatte RKW im Jahr 2008 die Vorstandsbereiche in den Etagen 13 und 14 realisiert. Zugunsten einer neuen Büronutzung wurden diese reduziert und zusammengeführt – und das freie 13. Stockwerk zu einer Pilotfläche mit offenen und zukunftsweisenden Bürostrukturen umgestaltet. Vielfältige Arbeitsplatzvarianten sorgen für mehr Flexibilität und Kommunikation in offenen Arbeitslandschaften. Sonderbereiche wie Meeting Points, Lounges und Storages sind mit raumakustischen Elementen ausgestattet und werden optisch durch besondere Materialien hervorgehoben. — BAU H ER R: EN BW SYST EM E IN F R AST RU K T U R S U PP O RT G M BH; F OTO: M A RC U S PIE T R EK Focus on new workplace culture: RKW completed the original boardroom facilities on the 13th and 14th floors in the administrative headquarters of the energy provider EnBW in 2008. redesigned as a pilot area with an open and progressive office layout. A wide range of workstation variants results in more flexibility and better communication in an open-plan office landscape. Special areas such as meeting points, lounges and storage have sound-insulating elements and have higher-grade materials for an enhanced finish. Ein einzigartiges Technikbauwerk soll bei Rottweil im Schwarzwald entstehen: Die Aufzugsparte des ThyssenKrupp-Konzerns plant einen Testturm, in dem Fahrstühle getestet, aber auch unter realistischen Bedingungen den Kunden vorgeführt werden können. Am Neckartal stehend, wird der 250-Meter-Turm – höher als der Kölner Dom – dann die kleine Gemeinde überragen, deren höchster Punkt bislang das Rathaus war. So war es ein Hauptaugenmerk des RKW-Entwurfs, mit der Beziehung dieses Turms zu Ort und Landschaft umzugehen. Er zeichnet sich durch seine besondere Schlankheit aus, die durch einen zweigeteilten Schaft und transparente vertikale Fugen noch signifikant verstärkt wird. So wird die Baumasse aufgelöst, die Assoziation mit Grashalmen oder sich wiegendem Korn liegt nahe. Ein Ortsbezug wird außerdem durch die Erker in den Köpfen des Turmes hergestellt, die sich an die traditionellen Häuser der Region anlehnen. Darüber befindet sich eine öffentlich zugängliche Aussichtplattform mit einem spektakulären Ausblick. Die Jury zeichnete den Entwurf von RKW mit dem 2. Preis aus. — W E T T BE W ER B 2. PR EI S; BAU H ER R: T H YS S EN K RU PP ELE VATO R A unique engineering structure is planned for Rottweil in the Black Forest: the elevator department at the ThyssenKrupp Group is planning to build a test tower to test and demonstrate elevators under realistic conditions. Standing 250 metres high – higher than Cologne Cathedral – in the Neckar valley, the tower will rise way above the tiny settlement. Hence a main feature of the design was the relationship of this tower to the locality and the landscape. The tower is remarkable in particular for its slenderness, which is enhanced even more by the two-part shaft and transparent vertical joint. The mass of the structure is resolved with a glancing reference made to grass stalks. A link to the locality is provided through the oriel in the head of the tower, a glazed area designed to draw upon the character of the traditional houses in the region. Above this is a public viewing platform. The jury honoured this design with the 2nd prize. 46. RKW 2014 47. RKW 2014 Bildungsbau | Educational building Überbetriebliche Berufsbildungsstätte für die Kreishandwerkerschaft. Mönchengladbach Acht Disziplinen unter einem Dach: Zur beruflichen Ausbildung im Handwerk gehört der Fachunterricht in einer überbetrieblichen Ausbildungswerkstatt. Um die fundierte und zeitgemäße Unterweisung von Schlossern, Tischlern, Mechatronikern, Installateuren, aber auch Kfz-Mechanikern, Maler- und Lackierern bis zu Friseuren oder Bürokaufleuten für die Zukunft sicherzustellen, entstand für die Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach ein modernes Gebäude mit übergeordnetem Verwaltungsbereich. Aufgabe von RKW war es, alle Nutzungen spezifisch zu behandeln, gleichzeitig aber ein vereinendes Gebäude zu entwickeln, das für das Handwerk eine feste Adresse bildet. Das Ergebnis: Nicht ein großer Komplex, sondern vier Einzelbaukörper, die sich um ein gemeinsames Atrium gruppieren. Dieses Atrium ist das soziale Zentrum des Neubaus, ein lichter Raum mit Sitzgelegenheiten für Pausen und Kommunikation. Von hier aus werden die Werkstätten und die oberen Geschosse erschlossen. Teilweise bieten runde Fenster spannende Einblicke in die einzelnen Arbeitsbereiche. Und für besondere Aufenthaltsqualität sorgt eine Dachterrasse in einer lebendig bewegten, teils begrünten Dachlandschaft. Eine wichtige Rolle spielen die Materialien für Fassaden und Innenräume, die sich auf das Handwerk und auf die in der Lehre vermittelten Werkstoffgruppen wie Metalle, Holz und Farbe beziehen. Robust und nachhaltig, bilden sie einen dichten atmosphärischen Dreiklang mit hellem und freundlichem Charakter – und tragen so zu einer konstruktiven Lernumgebung bei. — BAU H ER R: K R EI S H A N DW ER K ER SC H A F T M Ö N C H EN G L A D BAC H KÖ R PER SC H A F T D ES Ö F F EN T LI C H EN R EC H T S; F OTO S: M A RC U S PIE T R EK Eight disciplines under one roof: the training of tradesmen is best delivered in a multi-craft educational workshop. A modern building with administration offices was realised for the Mönchengladbach District Craftsmen’s Association to provide technically sound and up-to-date vocational education to future locksmiths, carpenters, mechatronics technicians, plumbers and fitters, vehicle mechanics, painters and varnishers, hairdressers and business administration workers. RKW’s task was to consider the separate needs of each use but to design a building which could be used in common by all the trades and serve as their recognised centre. The result: not a large complex but four individual blocks grouped around a shared atrium. This atrium is the social centre of the new development, a light space with seating for breaks and communication. The workshops and upper storeys are accessed from here. In some parts, round windows offer stimulating views into the different work areas. A roof terrace offers the perfect opportunity to spend spare time amid the refreshing natural surroundings of a partially planted roof landscape. The materials used in the interior and the facades, such as metals, wood and paint, play an important role, having been chosen for their relevance to the apprentices’ studies. Robust and durable, they form a close atmospheric triad with a light and friendly character – and contribute to a constructive learning environment. Konstr uk ti ve Atmo sphäre: Auß en natürliche M ater ialien mit H and wer ksb ezug, innen helle Aufge räumtheit – so entsteht eine gute Ler numgebung. — C onstr uc ti ve atmo sphere: outside natural mater ials relevant to the various trades, inside light and unob str uc te d – this le ads to a go o d le ar ning env ironment . 48. RKW 2014 Wo h n u n g s b a u | R e s i d e n t i a l b u i l d i n g Wohnbebauung Mönchenwerther Straße. Düsseldorf Das Areal eines leerstehenden Bürogebäudes in der Mönchenwerther Straße liegt ideal in Düsseldorf Oberkassel und bietet beste Aussicht in den Park oberhalb des Feldmühleplatzes. Die Aufgabe für RKW: Errichten eines hochwertigen Gebäudes des klassischen Wohnungsbaus, das diese Lage ebenso optimal ausnutzt wie das sehr tiefe Grundstück. So entstand ein mit bis zu 24 Metern ungewöhnlich tiefes Wohngebäude mit ausgedehnten Loggien zur sonnigen Straßenseite. Seine symmetrische Fassade mit zweigeschossigem Natursteinsockel vermittelt Großzügigkeit, sein Innenraum überzeugt durch hochwertige Materialien und Beleuchtung. Die Wohnungen sind mit einer großzügigen Mittelachse als Durchwohner organisiert: Ausgehend von einem zentralen Vestibül folgen Küche, Esszimmer und Wohnbereich aufeinander und werden mit Doppeltüren zu 49. RKW 2014 einer Flucht verbunden – mit weitem Blick in die schöne Parklandschaft. — BAU H ER R: R A LF SC H M I T Z G M BH & C O. KG a A; IN N EN A RC H I T EK T U R: ST U D I O O LI V ER J U N G EL; F OTO S: R A LPH R I C H T ER The site of an empty office building in Mönchenwerther Strasse occupies an ideal position in Oberkassel, Düsseldorf and has excellent views into the park over Feldmühleplatz. The task for RKW: to create a high-quality building of traditional housing construction that would make the best use of a very deep plot. And the result was an extraordinarily deep building, up to 24 metres from front to back, with long loggias on the sunny street side. Its symmetrical facade with a two-storey natural stone plinth allows spaciousness and an interior that impresses through its high-quality materials and lighting. The apartments are arranged with a spacious central axis extending from the front to the back of the building: a kitchen, dining room and living area come off a central vestibule and are connected by a series of double doors – with an extensive view over the beautiful park. Gastronomiebau | Restaurant building expansion of capacity is needed and therefore building No. 41 is Brauerei „Zum Schlüssel“. Düsseldorf to be converted. RKW designed a typical old town house with Der Name „Zum Schlüssel“ ist eine Institution. Die Privatbrauerei der Familie Gatzweiler liegt inmitten eines Häuserblocks der Altstadt, zur Bolkerstraße hin befindet sich der Ausschank. Nun ist dringend eine Kapazitätserweiterung nötig, dazu soll das Haus Nr. 41 umgebaut werden. RKW hat hier ein typisches Altstadthaus mit hochgerecktem Giebel entworfen, das sich trotz einer modernen Reduziertheit in den historischen Bestand einfügt. Seine Grundidee im Inneren: Herstellung und Ausschank in einem Raum. Da die benötigten Tanks zehn Meter hoch sind, bleibt der Gastraum bis unter das Dach offen – wie eine „Kathedrale des Biers“. Ihre Materialien lehnen sich an das natürliche Produkt Altbier an – mit geschlämmten Tonziegeln und brüniertem Messing. Und auch die Edelstahltanks erhalten dank farbiger Beleuchtung dieselbe warme, gastliche Farbe. Für dieses neue, alte Stück Düsseldorfer Brau- und Bautradition sind die Vorplanungen abgeschlossen. well, despite its modern, reduced appearance. The basic idea for a high gable, which fitted into the older surrounding buildings very — BAU H ER R: SC H LÜ S S EL G M BH & C O. KG The name “Zum Schlüssel” is an institution. The private brewery belonging to the Gatzweiler family lies in the middle of a housing block in the old town. The sales outlet is on Bolkerstrasse. An urgent the interior: production and sales outlet in one room. Because the tanks for the process are ten metres high, the visitors’ area is open right up to the roof – like a cathedral of beer. The materials chosen relate to the naturalness of the end product, top-fermented dark beer – with whitewashed clay bricks and burnished brass. The stainless steel tanks also appear in the same warm, welcoming tones through the use of coloured lighting. The preliminary planning phase has been completed for this new yet old piece of Düsseldorf brewing and building tradition. L abor- und Ver waltungsgebäude | L abora tor y and admini s tra ti ve building HeidelbergCement Technology Center. Leimen Beton in schönster Form: Das Traditionsunternehmen HeidelbergCement wünschte sich neue Räumlichkeiten für Verwaltung, Prüflabore und Lager auf dem Werksgelände in Leimen. Als Wettbewerbsbeitrag entstand ein Ensemble aus drei Gebäuden, die sich wie die ortstypischen, terrassenartigen Obstgärten in die Topographie einfügen. Das Lagergebäude liegt sogar fast komplett unterirdisch. Direkt an der Straße befindet sich hingegen das repräsentative Verwaltungsgebäude auf einem Sockel aus Bruchsteinen. Sein Hauptkörper zeigt filigranen Beton, dünne Bauteile bilden eine vorgesetzte Sonnenschutzfassade mit einer zweiten Ebene aus Glas- und Holzelementen. Ganz anders zeigt sich der mittlere Baukörper, das Laborgebäude. Hier kommt Beton als monolithischer Leichtbeton mit bis zu 60 Zentimetern Stärke zum Einsatz und formt ein helles Gebäude von pragmatischer Eleganz auf einem campusartigen Gelände. Für diesen Entwurf vergab die Jury den 2. Preis. — W E T T BE W ER B 2. PL AT Z; BAU H ER R: H EID ELBERGC EM EN T AG L ängs s chnit t: G a stronomie und Braute chnik | Longitudinal s e c tion: G a stronomy and brew ing te chnolo g y 50. RKW 2014 51. RKW 2014 Concrete in the most beautiful form: HeidelbergCement, a com- in only two years in Willich. The building, in solid construction, pany with a long tradition, wanted new premises for administration, is notable for its concise elegance with a dark clinker brick facade test laboratories and warehouse on its factory grounds in Leimen. and contrasting light-coloured frame around the main entrance. The competition entry took the form of an ensemble of three build- The ensemble exudes an overall air of fashionable high quality, not ings that fitted well into the typical local topography of terraced least because of the park landscape of well-kept green space orchards. The warehouse is almost completely underground. The and an attractive staff terrace connected to a canteen. The foyer imposing administration building, on the other hand, is directly and the office wing show the design affinity of the owner and at the roadside on a platform of quarry stone masonry. The main the fitting out includes renowned furniture classics from Eames, building in the ensemble is constructed in delicately proportioned Vitra and Corbusier. At the same time, the building also has concrete, with thin components forming an outer solar protec- state-of-the-art workshops and a fully automated high-rack storage tion facade with an inner layer of glass and timber units. The middle system – a compelling union of industrial and design quality. building, the laboratory, is quite different. Here the construction is monolithic lightweight concrete up to 60 centimetres thick and creates a light-coloured building of pragmatic elegance on a campuslike site. The jury awarded this entry 2nd prize. Spor tstättenbau | Spor ts venue can also be followed from the foyer of the sports hall. The build- side of the river, the City Harbour serves as a short-term mooring Dreifeldsporthalle, Anton-Philipp-Reclam-Gymnasium. Leipzig ing’s energy concept includes modern building technology such as point for river boat travellers. Situated at the end of the pedestrian thermally activated components and heat pump technology – for zone on Schlossstrasse, it offers a base for city excursions. The high efficiency. City Harbour is framed by the converted municipal swimming pool, Die Dreifeldsporthalle gehört ebenso wie die Pablo-NerudaGrundschule und das sanierte Reclam-Gymnasium zum neuen Schulcampus in der Leipziger Innenstadt. Und sie ist wie die Grundschule Teil des Wettbewerbserfolgs mit einem 2. Platz sowie der nachträglichen Beauftragung von RKW mit der Projektübernahme im laufenden Planungsprozess inmitten der Rohbauarbeiten. Die Dreifeldsporthalle liegt als ein Baustein des Campus unmittelbar am zentral gelegenen Pausenhof. Ihr Baukörper ist im Gelände abgesenkt und der Innenraum von außen einsehbar. Alle Nebenräume werden in einer kompakten, zweigeschossigen Zone organisiert. Wandöffnungen in der Halle belichten die Flure, gleichzeitig bieten sie Einblicke vom Nebenraumtrakt auf die Spielflächen. Ebenso kann man auch vom Foyer der Sporthalle den Spielbetrieb verfolgen. Das Energiekonzept des Baus beinhaltet moderne Haustechnik wie Bauteilaktivierung und Wärmepumpentechnologie – für hohe Energieeffizienz. — now providing high-quality residential space, and a newly built housing block. With its gently sloping seating steps and outdoor Städtebau | Urban design Städtebauliches Konzept. Mülheim /R School and the refurbished Reclam Grammar School on Leipzig’s Mit dem Konzept Ruhrbania ist die Innenstadt von Mülheim an der Ruhr nach Plänen von RKW und GTL Landschaftsarchitekten wieder an den Fluss gerückt. Dazu gehört die Ruhrpromenade, die das Ufer erschließt und mit neuer Wohnund Geschäftsbebauung die Urbanität ans Wasser zurückholt. Ein wichtiger Bestandteil des langjährigen Projekts mit fünf Teilbereichen wurde in 2014 eröffnet: der neue Stadthafen. Vis-á-vis von Stadthalle und Park auf der anderen Flussseite, dient er Bootsreisenden als kurzzeitiger Anlegeplatz. Hinter dem Ende der Fußgängerzone auf der Schlossstraße gelegen, bietet er sich als Ausgangspunkt für einen Stadtausflug an. Eingerahmt wird er vom umgenutzten Stadtbad, in dem hochwertiger Wohnraum entstanden ist, und einem neu gebauten Wohngebäuderiegel. Mit seinen flach abfallenden Sitzstufen und Außengastronomie bietet der Hafen mediterranes Flair – und wird auch für Besucher ohne Boot zum attraktiven Ankerpunkt. — new inner-city education campus. Like the primary school, it was BAU H ER R: STA DT M Ü LH EIM; F OTO: J O S H UA BEL AC K BAUHERR: STADT LEIPZIG , AMT FÜR GEBÄUDEMANAGEMENT; F OTO: GU N T ER B IN SAC K The triple sports hall stands alongside the Pablo Neruda Primary part of the competition entry 2nd prize and the later commission awarded to RKW, which included the takeover of the project in eating places, the harbour presents a Mediterranean flair – and is an attractive anchorage, even for visitors without boats. Gewerbebau | Commercial building Produktions- und Lagergebäude. Willich Schnelligkeit und Stil, ideal kombiniert: Nach einem Brand in seinem alten Gebäude brauchte der Akku-Hersteller Axcom dringend eine neue Europazentrale. So entstand in Willich innerhalb von nur zwei Jahren ein neuer Hauptsitz mit Bürotrakt sowie Produktions- und Lagerhalle. Der Massivbau zeichnet sich durch reduzierte Eleganz aus, mit einer dunklen Klinkerfassade kontrastiert ein heller Rahmen um den Haupteingang. Insgesamt demonstriert das Gebäude mondäne Hochwertigkeit. So wird der Parkplatz von gepflegten Grünanlagen begleitet, eine attraktive Terrasse für Mitarbeiter schließt sich an die Kantine an. Auch im Foyer und dem Bürotrakt zeigt sich die Designaffinität der Inhaberin, die Ausstattung umfasst namhafte Möbelklassiker von Eames, Vitra und Corbusier. Gleichzeitig beinhaltet das Gebäude aber auch modernste Werkstätten und ein vollautomatisiertes Hochregallager – eine überzeugende Verbindung von Industrie und Designqualität. — the middle of the design process and the building carcass works. With the concept for Ruhrbania as planned by RKW and GTL, the The triple sports hall is a key component of the campus and is inner city of Mülheim an der Ruhr will move towards the river again. located directly by the central playground. The building is sunk The proposal includes the Ruhr Promenade, which connects to into the ground and the interior is visible from the outside. All an- the river bank and brings urbanity back to the waterside with new Speed and style, ideally combined: following a fire in its old build- cillary rooms are set out in a compact two-storey zone. Wall residential and commercial developments. An important part of ing, the battery manufacturer Axcom urgently required a new openings in the hall allow light into the corridor and provide views this long-term project in five separate phases was opened in 2014: European headquarters. As a result, a new headquarters with an onto the playing areas from the ancillary room zone. The action the new City Harbour. Opposite the town hall and park on the other office wing as well as a production centre and warehouse was built BAU H ER R: A XC O M G M BH; F OTO S: G A B I K Ü RV ER S 52. RKW 2014 Ausstellungsbau | Exhibition building Deutscher Pavillon. Venedig Der Deutsche Biennale-Pavillon in Venedig ist ein Bauwerk mit einer bewegten Geschichte: Errichtet in bayrisch-klassizistischem Stil anno 1909, wurde er unter anderem im Nationalsozialismus signifikant umgebaut. Heute ist er zu einer Art Kunsthalle geworden, die regelmäßig der Weltöffentlichkeit geöffnet wird. Dieses aufgeladene Bauwerk neu zu interpretieren, war Aufgabe des Deutschen Werkbunds an 22 Architekturbüros – auch um deren jeweilige Haltung zur heutigen, modernen Architektur zu erfragen. Anlässlich der 14. Architektur-Biennale wurden die Antworten zur Ausstellung „This is modern“ zusammengefasst, die von Juni bis August 2014 in Venedig und auch auf Initiative von RKW im November auch in Düsseldorf gezeigt wurde. Der Entwurf stellt die Historie des Gebäudes nicht in Frage – der Bestand wird lediglich erweitert, neu orientiert und transformiert. So bleibt die monumentale Fassade auf der Landseite ebenso bestehen, wie die fast sakralen Ausstellungsräume. Die Errungenschaften der historischen Moderne werden reflektiert, gleichzeitig ist die Formensprache der Zweiten Moderne verpflichtet. Auch greift der Entwurf klassizistische Stilideen auf, führt die vorgefundene Großzügigkeit fort und aktualisiert das repräsentative Element. Grundlegend neu ist eine architektonische Janusköpfigkeit: Der Pavillon erhält ein zweites, ebenbürtiges Gesicht auf der bisherigen Rückseite, hin zur Lagune. Davor weitet sich eine Terrassenanlage, von der eine Freitreppe hinunter zu einer Empfangshalle am Wasser führt. Dadurch erhält das 53. RKW 2014 gesamte Gelände erstmals eine Fassade zur Wasserseite – der Pavillon als erster Palazzo am Canale Grande. — AU S ST ELLU N G S BEI T R AG: T H I S I S M O D ER N — D EU T SC H E W ER K BU N D AU S ST ELLU N G V EN ED I G 20 14; AU S LO BER: D EU T SC H ER W ER K BU N D BER LIN E. V. The German Pavilion at the Venice Biennale is a structure with a turbulent history: erected in Bavarian classicist style in 1909, it was significantly altered during the period of German National Socialism. Today it has become an art gallery, opening on a regular basis to the world’s public. To reinterpret this highly charged building was the task set by the Deutscher Werkbund (German Association of Craftsmen) for 22 selected architects – and to examine its present relevance to today’s modern architecture. The reponses to the exhibition “This is modern” were summarised at the 14th Biennale of Architecture, which took place from July to August 2014 in Venice, and were also on display in November on RKW’s initiative in Düsseldorf. The design does not question the history of the building – the existing is only extended, reoriented and transformed. The monumental facade on the landward side is left unchanged, as are the almost sacred exhibition rooms. The achievements of the historic modern are reflected, while the language of form of the second modern is fully engaged. The design also draws from ideas of classical style, continues the existing grand scale and updates the representative element. The architectural two-faced Janus head is new: the Pavilion gains a second face, equal in status to the first, on the former rear side facing the lagoon. A terrace in front of this second face widens and a set of steps leads down from there to a reception hall at the water’s edge. The whole site now, for the first time, has a facade on the side facing the water – the pavilion becomes the first Palazzo on the Grand Canal. D a s z weite G e sicht: D urch s eine Ö f fnung zur Wa s s er s eite, mit s eine r re prä s e nt ati ve n Ter ra s s e und groß en Freitrepp e zum U fer, w ird der Pav illon zur Fa s s ade de s ganzen A re als . — T he s e c ond fac e: w ith an op ening on the water side, a pre stigious ter rac e and a large set of steps down to the b ank , the p av ilion is the fac ade for the w hole site. L inks: A nsicht zum G iardini, re chts: Fa s s ade zum C anale Grande | Lef t: elevation to G iardini, r ight: fac ade to C anale Grande 54. RKW 2014 Wo h n u n g s b a u | R e s i d e n t i a l b u i l d i n g Wohnbebauung Klosterhof. Kempen 55. RKW 2014 Kempener Altstadt entstand in enger Abstimmung mit der Politik. Wo h n u n g s b a u | R e s i d e n t i a l b u i l d i n g Privathaus Oberkassel. Düsseldorf — Die Altstadt der niederrheinischen Stadt Kempen ist durch historische Giebelfassaden und enge Gassen geprägt. An der Ecke Burg- und Orsaystraße errichtete RKW ein innerstädtisches Wohn- und Geschäftshaus, das sich sensibel an die Örtlichkeit anpasst. Als Ergebnis einer städtebaulichen Untersuchung entstand ein Gebäudeensemble, das genau dem alten Wegesystem der Stadt mit seinen verschobenen, gegeneinander versetzten Gassen entspricht. Diese Wege wurden aufgenommen und von vier Häusern auf einem gemeinsamen Sockel ergänzt. Das Sockelgeschoss, abgesetzt durch eine klassische Natursteinfassade, bietet kleinteiligem Einzelhandel Platz. Im Obergeschoss gruppieren sich hochwertige Wohnungen um ein nach Süden orientiertes Plateau, das einen gut belichteten „Stadtgarten“ mit einem Wandelgang entstehen lässt. Das ausgewogene Gebäude für die BAU H ER R: R A LF SC H M I T Z G M BH & C O. KG a A; F OTO: R A LPH R I C H T ER Historic gable facades and narrow streets define the old town area in Kempen. On the corner of Burg- and Orsaystrasse, RKW have realised an inner-urban residential and retail building with great sensitivity to the locality. Resulting from an urban design study, an ensemble of buildings has been built that is in total accord with the town’s disjointed old network of crooked narrow streets and passageways. These thoroughfares were incorporated and improved in the design of the four buildings sharing a common ground floor storey. This storey, distinguishable by its traditional natural stone facade, offers space for small retail premises. High-quality apartments on the first floor are grouped around a south-facing raised square which provides a well-lit town garden to walk through. The building, designed in close compliance with planning policy, is in harmony with its Kempen old town surroundings. Lebensqualität auf vielen Ebenen: In einer ruhigen Wohnstraße in Düsseldorf Oberkassel hat RKW ein Wohnhaus für private Bauherren errichtet. Wunsch der Bauherren war die räumliche Aufteilung der verschiedenen Nutzungen auf die fünf einzelnen Etagen. So entstand ein Gebäude, das in seiner Organisation an historische Stadtpalais erinnert. Im Erdgeschoss betreten die Gäste ein Entree, das in eine großzügige Wohnküche mit einer dahinterliegenden Nebenküche führt – die Küche wird zum ersten, geselligen und repräsentativen Anlaufpunkt. Erst im 1. OG liegt der Wohnbereich mit Bibliothek, in den die Gäste später gebeten werden können. Dem Anspruch an das Gebäude angemessen, befinden sich neben dem formell gestalteten Eingang auch zwei Stellplätze unmittelbar im Gebäude. Gartenseitig führt eine Treppe von der Terrasse in den Garten – als letzte, ebenso attraktiv gestaltete Nutzungsebene. — BAU H ER R: O BER K AS S ELER G RU N D BES I T ZG ES ELLSC H A F T M BH; EI G EN T Ü M ER: PR I VAT; F OTO S: R A LPH R I C H T ER Living quality on many levels: in a quiet residential street in Oberkassel, Düsseldorf, RKW realised a house for private clients. The clients requested a spatial division of the various uses on the five individual floors. The resulting building is reminiscent of earlier town houses in its organisation. On the ground floor, the guests step into an entrance hall leading to a spacious living kitchen with a utility room behind – the kitchen is the initial, gregarious and tonesetting point of departure for the rest of the building. The living areas are on the 1st floor along with a library, into which guests can be later invited. Appropriately for the status of the property, two parking places are incorporated directly into the building near the formally designed entrance. On the garden side, a set of steps leads from the terrace into the garden – a final and equally attractive utility area. Wo h n u n g s b a u | R e s i d e n t i a l b u i l d i n g Wohnbebauung Schanzenstraße. Düsseldorf Auf der Schanzenstraße in Düsseldorf Oberkassel lag eines der letzten großen Grundstücke des Stadtviertels. Hier entstand ein hochwertiges Stadtpalais im klassischen Stil, das rückwärtig an den zukünftigen Belsenpark grenzt. Auf diese vorteilhafte Lage galt es, angemessen zu reagieren. So verfügt das Gebäude nicht über eine Vorder- und Rückseite im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr zwei Hauptfassaden. Zur Parkseite wie auch zur Straße wirkt die durch Gesimsbänder stark gegliederte Fassade gleichermaßen repräsentativ. Ebenfalls zu beiden Seiten hat jede Wohnung außergewöhnlich große Loggien mit eigenen Raumqualitäten. Erschlossen wird das Haus über ein ausgedehntes Foyer mit Hotelcharakter. Ein Concierge begrüßt hier Bewohner und Gäste, die dann über zwei Aufzüge die 18 Wohnungen erreichen. Ihre Grundrisse entsprechen dem Ideal großbürgerlichen Wohnens – mit jedem denkbaren Komfort. — BAU H ER R: N AT G M BH & C O. KG; F OTO S: R A LPH R I C H T ER 56. RKW 2014 57. RKW 2014 Städtebau | Urban design Bildungsbau | Educational building Stadtquartier Viktoriastraße. Bochum Pablo-Neruda-Grundschule mit Einfeldsporthalle. Leipzig Am zentralen Husemannplatz in der Bochumer Innenstadt wird der sogenannte Justizblock abgerissen. Hier soll das Viktoriaquartier entstehen, eine Kombination verschiedener urbaner Nutzungen mit einem Schwerpunkt auf Einzelhandel. Das entsprechende Vergabeverfahren hat RKW gemeinsam mit dem Investor HBB gewonnen. Der Siegerentwurf sieht ein Einkaufsquartier mit einer stadträumlichen Durchwegung vor, die zwar von einem Glasdach überspannt wird, aber dennoch einen starken Straßencharakter hat. „Stadt und Einkaufszentrum miteinander versöhnen“ ist das Motto des Entwurfs. Dafür wird auch eine Galerie im 1. OG, die mit Brücken die einzelnen Gebäude verbindet, in die Fassaden eingelassen – so bleibt der Eindruck einer Gasse erhalten. — On Schanzenstrasse in Düsseldorf Oberkassel is one of the last W E T T BE W ER B 1. PR EI S & ZU SC H L AG; BAU H ER R: H BB large plots of land in the quarter. A prestigious town house in the traditional style was designed for this site backing on to the future Belsen Park. This advantageous position demanded an appropriate reaction. Therefore the building does not have a front and a back in the normal sense but two main facades. The facades, proportioned with cornice bands, look equally impressive on the park and the street sides. Likewise, the apartments on both sides have extra- In der Leipziger Innenstadt ist im Rahmen eines VOF-Verfahrens mit Wettbewerb ein neugestalteter Schulcampus entstanden. Dieser umfasst die neu gebaute Pablo-NerudaGrundschule, eine neue Dreifachsporthalle sowie das sanierte Reclam-Gymnasium. RKW hatte im Wettbewerb den 2. Platz erzielt, wurde aber im laufenden Planungsprozess inmitten der Rohbauarbeiten beauftragt, die Dreifeldsporthalle und die Grundschule kurzfristig zu übernehmen. Letztere gliedert sich in zwei versetzt übereinander liegende Baukörper, die ein schwebendes Quadrat bilden. Es gliedert den Pausenhof und schafft eine regengeschützte Freifläche. Im Erdgeschoss sind der Hort, die Fachkabinette und der Speiseraum angeordnet, während darüber die Klassenräume liegen. Eine Einfeldsporthalle mit ihren Nebenräumen ist im Untergeschoss platziert. Der Neubau im Passivhausstandard konnte dank des flexiblen und kompetenten Einsatzes termingerecht eröffnet werden. — professional services. This included the new Pablo Neruda Primary School, a new triple sports hall, and the refurbished Reclam grammar school. RKW took 2nd place in the competition but was asked in the middle of the planning process and with building carcass works under way, to take over responsibility for the triple sports hall and the primary school. The primary school consists of two offset, partially raised components arranged on plan in a square. Dividing the playground, the building provides an open space sheltered from the rain. The ground floor has the children’s day- BAU H ER R: STA DT LEIPZI G , A M T F Ü R G EBÄU D EM A N AG EM EN T; care centre, specialist subject classrooms and the dining hall, with F OTO S: GU N T ER B IN SAC K the other classrooms on the floor above. A smaller, general sports hall with its ancillary rooms is in the basement. RKW’s flexibility ordinarily large loggias with their own spatial qualities. Entry to the building is through an extended foyer with a hotel-like character. A concierge welcomes residents and guests, who reach the 18 apartments by two lifts. The floor layout is ideal for an upper class lifestyle – with every conceivable comfort. The Justice Block was demolished on the central Husemannplatz in an inner-city location in Bochum. Soon to be built here, the Viktoriaquartier provides for a combination of different urban uses with a focus on retail. RKW and the investor HBB won the award process for the project. The winning design proposes a retail quar­­­­­­­ter with an urban thoroughfare that keeps its strong street character although covered by a glass roof. “City and retail centre reconciled” is the motto of the design. Therefore it incorporates a gallery on the 1st floor connected to the individual buildings by bridges built into the facade – thus retaining the impression of a narrow street. A design competition was held for the redesign of an inner-city and expertise contributed to the opening on schedule of the new school campus in Leipzig under the contract procedures for build to Passivhaus standards. 58. RKW 2014 59. RKW 2014 Bildungsbau | Educational building Schule Steinkaul, Sanierung und Erweiterung. Düsseldorf Vom Dorf zum boomenden Stadtteil: Düsseldorf Himmelgeist, im Süden der Landeshauptstadt gelegen, erlebt derzeit einen starken Zuzug. Dank großem Neubaugebiet ist der Standort direkt am Rhein vor allem für junge Familien mit kleinen Kindern attraktiv geworden. Kurzfristig mussten folglich Grundschulplätze geschaffen werden. Die im benachbarten Holthausen gelegene Schule hatte ihre Kapazitätsgrenze erreicht, und die Schule an der Alt-Himmelgeister Hauptstraße Steinkaul verfügte lediglich über drei Klassenräume. So sollte RKW das denkmalgeschützte Gebäude sanieren und zusätzliche Flächen auch für die Einrichtung eines Ganztagsangebots schaffen. Dafür entwickelte RKW auf einem kleinen Grundstück einen modernen, kubischen Anbau, der mittels einer Glasfuge an das Bestandsgebäude angeschlossen ist. Der Altbau mit einem Satteldach wurde in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt saniert, die Fassade mit ihren abgesetzten Ornamenten in einem hellen Beigeton gestrichen. Als Kontrast wurde der Neubau aus – gerade für die Kinder – haptisch erlebbaren Ziegeln errichtet, die aber in der gleichen Farbwelt gehalten sind wie das alte Gebäude und so einen harmonischen Gesamteindruck erzielen. Auch die Innenräume sind hell und freundlich, dabei aber maximal zurückhaltend gestaltet, um möglichst viel Ruhe in das Gebäude zu bringen. Dank dieser Erweiterung ist die Schule nun zweizügig und verfügt über sieben Räume für Klassen und zwei weitere für das OGS-Angebot. Dabei ist der Erweiterungsbau direkt für weiteres Wachstum angelegt, etwa durch die Orientierung der Flure und die Einrichtung von Sollbruchstellen in den entsprechenden Wänden. Denn der Trend nach Himmelgeist hält an. — BAU H ER R: STA DT D Ü S S ELD O R F, A M T F Ü R G EBÄU D EM A N AG EM EN T; F OTO S: M I C H A EL R EI SC H rooms. So RKW was commissioned to refurbish the listed building and to create additional space for the establishment of a full-time service as well. For that purpose, RKW developed a modern, cubistic annex connected to the existing building with a glass joint on a small plot. The existing building with the saddle roof was refurbished in close coordination with the listed building authorities, the facade with its offset ornaments was painted in a light beige colour. In contrast to that, the new building was built with bricks that provide for a more haptic experience – especially for children – and however, have the same colours as the old building and achieve a harmonious overall impression in that way. The rooms inside are bright From village to booming suburb: Düsseldorf Himmelgeist, to the and friendly too, but a really low profile was maintained there south of the state capital, currently experiences a great influx of in order to bring as much tranquillity as possible in the building. people. As a result of the large development area, the location Thanks to this extension, the school has enough space for two directly on the Rhine has become attractive to young families with parallel classes in each grade now and disposes of seven rooms for children in particular. Therefore primary school space had to be classes and two more for the public full-day school service (OGS). created at short notice. The school in the neighbouring district The extension has been designed for further development, for ex- Holthausen had reached the limits of its capacity, and the school ample with the orientation of the hallways and the realisation on Alt Himmelgeist’s main street Steinkaul had only three class- of predetermined breaking points in the respective walls. For the trend to move to Himmelgeist continues. A lt und neu vereint: Eine s ensible Verk nüpfung de s denkmalge s chüt z ten alten S chulb aus mit der modernen Er weiterung gelang auch mit Hilfe de s glä s er nen Ver bindungsb aus . — O ld and new unite d: a s ensiti ve link ing of the liste d old s cho ol building w ith the mo der n ex tension suc c e e ds w ith the help of the gla ze d c onne c ting str uc ture. 60. RKW 2014 61. RKW 2014 Handels- und Bürobau | Retail and office building Industriebau | Industrial building Büro- und Geschäftshaus Schadowstraße. Düsseldorf Jet-Halle, Flugzeughangar Gebäude 321. Manching Eine neue Adresse an der neuen Schadowstraße: Düsseldorfs Einkaufsmeile erhält mit dem U-Bahn-Bau der Wehrhahnlinie und dem angrenzenden Kö-Bogen eine immense Aufwertung. Dazu passt ein neues Geschäftshaus, das von RKW an der Ecke Bleichstraße /Schadowstraße geplant und umgesetzt wurde. Die mehrgeschossige Handelsimmobilie wird von der Textilkette Primark genutzt, die von der hohen Sichtbarkeit des Gebäudes im Straßenbild der Schadowstraße profitiert. Zurückspringende Fugen gliedern die Fassade horizontal und lassen zweigeschossige Bänder entstehen. Im zweiten und dritten Stockwerk wird in einem weiten Schwung, dem Straßenverlauf der Bleichstraße folgend, ein Erker ausgebildet, der die Ecke der beiden Straßen prägt und sie wie selbstverständlich verbindet, während auf Straßenniveau zweigeschossige Schaufenster die Möglichkeit bieten, die Angebote zu inszenieren. An einer idealen Handelsadresse ist so ein neues Textilhaus für Düsseldorf entstanden. Für das Unternehmen Airbus Group /Airbus Defence & Space entstand eine Flugzeughalle für 20 Tornado-Jets, um eine Vielzahl bestimmter Wartungsabläufe zu vereinen. Eine hoch komplexe Entwurfsaufgabe, für die RKW das Werkzeug der Moderation nutzte, um alle späteren Nutzer an einen Tisch zu holen. So wurden vor Planungsbeginn in Workshops die Anforderungen an die Halle klar und präzise formuliert. Das Resultat ist ein maßgeschneidertes Gebäude, das die Jet-Plätze mit Büros und Werkstätten verbindet. Dabei bildet der Büro- und Werkstattbereich das Rückgrat des Baus und bietet direkte Zugänge und gelenkte Einblicke. Für einen reibungslosen Betrieb der einzelnen Wartungsstationen musste ein komplett stützenfreies Bauwerk hergestellt werden. Dank eines Tonnendachs mit einem hochkomplizierten, dreidimensionalen Stahltragwerk entstand eine Halle mit den enormen Abmessungen von 220 mal 67 Metern. Auf einer Gebäudeseite tragen sechs Verbundstützen von jeweils nur 50 mal 50 Zentimetern die Last des Daches. Durch den Einsatz dieser Doch das Haus hat auch ein zweites Gesicht: Das zur Einkaufsstraße offene, auffallende C.O.R. bewahrt zur seitlichen Bleichstraße gegenüber dem Schauspielhaus die Ruhe einer geordneten Fassadenstruktur. Hier orientiert sich die Fassade mit Linienführung und Traufen harmonisch an den Nachbargebäuden, etwa dem ebenfalls von RKW gebauten Hofgartenpalais. Auch in den oberen Geschossen ist dank fast raumhoher Fenster für viel Licht gesorgt. Die anthrazitfarbenen schmalen Fensterrahmen sind mit einem außenliegenden Sonnenschutz ausgestattet, helle Natursteinplatten als Fassadenelemente befördern das Bild eines hellen, einladenden Gebäudes noch weiter. Großer Wert wurde auch auf zertifizierte Nachhaltigkeit gelegt – erstmals konnte mit dem Einsatz von RKW-Architekten für ein Handelsobjekt ein DGNB-Zertifikat in Gold erreicht werden. — BAUHERR: C.O.R . DÜSSELDORF GMBH & CO. KG; FOTO: MICHAEL REISCH strasse and moulds the character of the corner of the two streets and connects them quite naturally, while two-storey shop windows on the street level offer the opportunity to put the goods on display. In that way, a new clothes store for Düsseldorf was created at an ideal business address. However, the building has another face too: The bold C.O.R. building, open to the shopping mile, demonstrates the tranquillity of a well-arranged facade structure to Bleichstrasse at the side, vis-à-vis the theatre. Here the lines and eaves of the facade fit in harmoniously with the neighbouring buildings, like for example the Court Gardens Residence also built by RKW. A lot of light is A new address on the new Schadowstrasse: with the underground provided for on the upper floors as well thanks to windows that are construction of the Wehrhahn line and the adjacent Kö-Bogen, almost as high as the rooms. The anthracite-coloured, narrow Düsseldorf’s shopping mile is up-valued enormously. A new com- window frames are equipped with outside sun protection, pale nat- mercial building that was designed and realised by RKW on the ural stone slabs used as facade elements further enhance the corner of Bleichstrasse/Schadowstrasse blends in well. The multi- impression of a radiant, appealing building. Great importance was storey retail building is used by the clothing chain Primark, which also attached to certified sustainability – for the first time, the profits from the great visibility of the building in the street scene work of RKW architects helped to obtain a gold DGNB certificate of Schadowstrasse. Set-back joints subdivide the facade horizon- for a commercial building. tally and create two-storey bands. On the second and third floors, there is a wide-sweeping oriel that follows the course of Bleich- filigranen Stützen konnten auf der Südseite 42 Meter breite Tore eingerichtet werden. Die Halle wurde im Februar 2014 fertiggestellt, eingeweiht und bezogen. — BAU H ER R: A IR BU S D EF EN C E & S PAC E; F OTO: T H O M AS EF F IN G ER An aircraft hangar to simplify maintenance work on 20 Tornado jets was built for Airbus Group /Airbus Defence & Space. A highly complex design task, for which RKW used the tool of moderation to get all the later users around one table. The requirements for the hangar were clearly and precisely formulated in workshops before the design began. The result is a tailor-made building that combines jet stands with offices and workshops. The offices and workshop area forms the spine of the building and provides direct access and controlled views into the hangar. The structure had to be completely free of intermediate supports so that work could be performed efficiently at the individual maintenance stands. Thanks to the barrel roof with its highly complex steel structure, the hall has the enormous dimensions of 220 × 67 metres. On one side of the building, the weight of the roof is carried by six 50 × 50 cm composite columns. These slender supports allow enough room for 42 metre wide doors. The hangar was completed in February 2014. 62. RKW 2014 Ve r a n s t a l t u n g s b a u | E v e n t & e n t e r t a i n m e n t c o m p l ex Hotelbau | Hotel building Ufa Palast Komfortkino. Düsseldorf Hotelerweiterung Öschberghof. Donaueschingen Der in den 90er-Jahren von RKW geplante UFA-Palast Düsseldorf war das erste Multiplex-Kino der Stadt und bietet fast 3.000 Plätze. Bis ins Jahr 2001 wurden in einem speziellen Saal auch Filme im Überformat IMAX vorgeführt. Nachdem sich die Technik – auch aufgrund zu geringen Filmangebots – nicht durchsetzte, stand der Saal mit seiner besonderen IMAX-Architektur mit übergroßer Leinwand und steiler Aufsattelung mehr als ein Jahrzehnt leer. Hier ist nun ein Luxuskinosaal entstanden, mit veränderter Raumgeometrie und flacherer Aufsattelung. Ein hoher Reihenabstand bietet größte Beinfreiheit, auch zum Sitznachbarn ist viel Platz. Optisches Highlight sind zwei große Kronleuchter, die vor der Vorstellung hochgezogen werden. Ein roter Vorhang öffnet sich zum Filmbeginn – und lässt klassische Kinokultur lebendig werden. — Das Golf- und Wellnesshotel Öschberghof in Donaueschingen ist weithin bekannt und gut ausgelastet. Eine Erweiterung und Umorganisation für weiteres Wachstum war Thema eines Wettbewerbs. Der RKW-Entwurf fügt dem Haus einen neuen Gebäudeteil hinzu, der aus der Gesamtanlage erst eine echte U-förmige Hofstruktur entstehen lässt. Als zweiter Hauptaspekt des Entwurfs wird der Haupteingang auf die Nordseite verlegt, und sorgt so für ein markantes Entree. Weitere Qualitäten des Hauses werden verstärkt, etwa die Lage in den makellosen Greens des Golfplatzes. So werden alle Zimmer des neuen Bettentrakts mit Grünblick ausgerichtet. Auch spielt der Entwurf mit der Topographie, indem etwa ein geschützter Gang zur Golfakademie teilweise in die Landschaft eingelassen wird. Weitere Aspekte beinhalten einen vergrößerten Wellness-Bereich, vielfältigere Gastronomie und eine intelligente Erschließung für Gäste und Mitarbeiter. — BAU H ER R: F S F G M BH & C O. KG; F OTO: T H O M AS R A B SC H GU TAC H T ERV ER FA H R EN; BAU H ER R: Ö SC H BERG H O F G M BH The golf and wellness hotel Öschberghof in Donaueschingen is widely known and has a good occupancy rate. An extension and reorganisation to permit further growth was the subject of a competition. The RKW design adds a new part to the building, which gives the overall layout a true U-shaped courtyard structure. As a second key aspect of the design, the main entrance is moved to the north side and provides a striking entrée. Other qualities of the building are also improved, such as its outlook with respect to the golf course’s immaculate greens, with all the rooms on the new bedroom wing designed to have a view of the course. The design also plays with the topography by incorporating some of a sheltered path to the golf academy into the landscape. Further improvements include an extended wellness area, many dining options and well-designed movement routes for guests and Designed by RKW in the 1990s, the UFA Palace Düsseldorf was the city’s first multiplex cinema and had seats for almost 3,000. Until 2001, it had a special auditorium where people could watch large-format IMAX films. After the technology failed to become established – not helped by the inadequate range of films – the room, with its special architecture including an over-sized projection screen and steep row incline, stood empty for more than a decade. A luxury cinema is to be built in its place, with a different room geometry and more gentle inclining rows. A greater distance between the rows of seats offers more leg room and there is also more space between adjacent seats. The visual highlights are the two chandeliers that are raised up high before the performance. A red curtain opens as the film begins – and brings traditional cinema culture to life. EnBW Vorstandsbereich, Stut tgar t; Foto: Marcus Pietrek employees. 64. RKW 2014 Impressum | Imprint RK W Architektur + Städtebau Düsseldorf Leipzig München Warschau Moskau Tersteegenstraße 30 D–40474 Düsseldorf Tel +49 (0)211 43 67– 0 Fax +49 (0) 211 43 67–111 [email protected] www.rkw-as.de Geschäftsführende Gesellschafter | Shareholders Friedel Kellermann Wojtek Grabianowski Dieter Schmoll Prof. Johannes Ringel Lars Klatte Matthias Pfeifer Barbara Possinke Joachim Hein Thomas Jansen Kaufmännische Leitung | Commercial Director Geschäftsführer Dietmar Liebig Gestaltung | Design ED Design Graphic + Web, ed-works.com Texte | Text Jens Frantzen, text-appeal.de Übersetzung | Translation Schellnack Translation Service Produktion | Production freie-produktioner.de 8. RKW 2014 64. RKW 2014 Impressum | Imprint 10. RKW 2014 11. RKW 2014 Assoziierte Partner | Associated partners Mitarbeiter | Team Philipp Gerhard Julia Kolz Casper Maximilian Ohm Gisela Sommermeier Tobias Bünemann Beatriz Alonso Pérez Gregor Gnot Marcus Korzer Sonja Oros Dimitri Sonnenberg Jan Pieter Fraune Astrid Ammermann Azade Goharwar Timo Kosmell Eike Otto Dana Spoden Lukas Hampl Maria Ankiersztajn Adam Gonsior Remigiusz Kowalczyk Madlen Packebusch Malgorzata Sroczynska Norbert Hippler Sarah Bandorf Tina Grentrup Janine Köster Grazyna Pelka Dietmar Stadtler Peter Kafka Ruba Bani Elisabeth Grimm Ewelina Krajewska Amador Perez Moreno Andrea Stadtler-Pricking Daniel Kas Eric Baumbach Leonie Groneck Cornelia Kratsch Ursula Pfiszterer Igor Steinke RK W Architektur + Städtebau Ursula Markowitz Astrid Baurmann Sirkka Günkel Gerhard Krawietz Natalia Podkovirina Beate Steinrücken Düsseldorf Andreas Middendorf Allan Beatty Katrin Hädrich Natascha Krönke Nurcan Polat Irina Stoyanova Leipzig Andreas Niemann Kerstin Behrens Tobias Hannibal Benjamin Kuhn Nina Pollich Guido Strathmann München Jürgen Resch Christoph Beyer Carolin Hanrath Karsten Kus Ihor Popovych Leslaw Strauss Warschau Norbert Schmitz Laura Biedendorf Petra Hartmann Gabriele Kürvers Monika Pytlik Ludmilla Streich Moskau Jochen Schulz Tobias Bloemeke Mirjam Hassler Andrzej Latos Dirk Quadflieg Kerstin Strobel Avi Spievak Susanna Böcherer Daniela Hegner Karl-Hans Lentzen Slawomir Rabaszowski Niklas Stypa Tersteegenstraße 30 Wolfgang Suhr Axel Bollig Silke Henning Tobias Liers Tanja Rachwalik Mark Surges D–40474 Düsseldorf Jens Thormeyer Nicole Bonneß Karolin Herrmann Verena Linßen Tamara Raddatz Andreas Swirkowski Tel +49 (0)211 43 67– 0 Dirk Tillmann Uwe Brakel Stefanie Hermanns Felix Lohfink Farahnaz Razai Michaela Thies Tobias Brox Jorge Hernández Nieto Michael Lommes Cindy Reichert Birgit Thormeyer [email protected] Assoziierte | Associates Christiane Brüchner-Hüttemann Tim Hesker Karin Löcher Eric Rekus Peter Tillmann www.rkw-as.de Ihsan Atilgan Stephan Burmester Nina Hesselmann Dominique Lunkenheimer Antje Renziehausen Michaela Tonn Fax +49 (0) 211 43 67–111 Klaus Bischoff Hülya Caliskan Sabine Hoffmann Süheyla Madenci-Tapper Jerome Rhysen Meike Tunnissen Geschäftsführende Gesellschafter | Shareholders Jörg Dinger Oscar Calvo Barriga Jessica Holterhaus Stefan Magino Martina Röseler Lessandra Ungermann Friedel Kellermann Tanja Frink Fadime Can Pamela Hoorn Daria Malajka Nicole Rockel Birge Uyan Wojtek Grabianowski Romy Fuchs Lijing Chen André Hoppenkamps Kamil Malecki Holger Rohleder Juan José Valenzuela Lianez Dieter Schmoll Marc Gräfe Andreas Crynen Jan Horstmann Elmar Malzahn Moritz Sachöndorf Andrea Verstegge Prof. Johannes Ringel Sylvia Groß Dieter Cuypers Ana Hostnik Roberta Mascazzini Beatriz Salcedo López Jule Vochezer Lars Klatte Andreas Grote Tonia Dahlmeier Frank Hörster Karin Meier Steffen Schade Katja van der Laar Matthias Pfeifer Christian Hein Mohamad Dalloul Daniel Hüsgen Nicole Merschmann Stefan Schaper Thomas von der Beeck Barbara Possinke Heinrich Heinemann Patrizia Decker Britta Immand Christiane Mertens Torsten Scheffer Stephan von Ostau Joachim Hein Elke Justus Freia Doms Martin Inglis Renate Methner Michael Simons Claude Wantz Thomas Jansen Rolf Ketteler Victoria Dutowa Heike Jagla Marc-Philipp Michel Regina Schatz Christian Wawrzinek Marc Kleinbongartz Michael Dworschak Yasmin Jarjour Klaus Mones Pia Audrey Schlue Bozenna Wawrzyniak-Manko Kaufmännische Leitung | Commercial Director Silke Lange Dagmar Emgenbroich Sung-yoon Jung Victrice Moore Philip Schmalor Thomas Weber Geschäftsführer Dietmar Liebig Martin Leffers Anja Emmerich Won dae Jung Ulrike Morell Angelika Schmidt Pia Weil Sebastian Lenz Daria Emsermann Annette Kappert Andreas Möller Marita Schmidt Michael Weiler Anne van Loh Hendrik Faber Gregor Kastner Florian Mörsch Karina Smorczewski Daria Willmann Yvonne Pyka Thomas Fiebiger Alexander Keller Maria Murawsky Jörg Schlieckmann Franz-Josef Wiglinghoff Beate Risse Kathrin Fierenkothen 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Schwendler Gudrun Gelhaar Yannic Kohnen Katharina Oberloskamp Julia Sdun Peter Georgi Zofia Kolakowska Gudrun Offermann-Schulte Paul Sommer Produktion | Production freie-produktioner.de Motel One, Leipzig; Foto: Gunter Binsack 12. RKW 2014