Anlage 1 28.05.2015 • • AIDS-Hilfe Rhein-Sieg e.V. Seit 1987 in Troisdorf - 28 Jahre Zuständig für gesamten RSK (600.000 Einwohner) • Aufgaben des Vereins: Aufklärung, Beratung, Fortbildung, Förderung der Selbsthilfe, Testung • seit Juli 2010 bietet die Aidshilfe den HIV-Schnelltest im Auftrag für das Gesundheitsamt an, rund 1400 Tests • Seit 2012 im Bereich Prävention Multiplikatoren-Schulungen • Beratungsstelle in Troisdorf seit 2014 in der Hippolytusstr. 48 • 4 hauptamtliche Stellen 1Vollzeit, 3 Teilzeitstellen ca. 12 ehrenamtliche Mitarbeiter • Finanzierung durch Rhein-Sieg-Kreis und Land NRW und • Eigenmittel/Spenden ca. 35.000 € pro Jahr HIV-Übertragungswege • • • • • • HIV wird in Deutschland zu 99% auf sexuellem Weg oder über intravenösen Drogenkonsum übertragen Eine Ansteckung mit HIV in Alltagssituationen ist nicht möglich HIV ist ein schwer übertragbarer Virus. Längst nicht jeder ungeschützte Sexkontakt führt auch zu einer Infektion Nicht jeder Positive ist automatisch ansteckend. Die Menge der Viruslast spielt bei der Ansteckung eine wichtige Rolle Medikamente können die Viruslast senken, je geringer die Viruslast, desto geringer die Wahrscheinlichkeit der Übertragung PEP Notfallmaßnahme kann bis zu 24 Std. nach Risiko eine HIV-Infektion verhindern 1 Anlage 1 28.05.2015 weltweit • • • • • • Deutschland weltweit leben etwa 35 Millionen Menschen mit HIV pro Jahr ca. 2,1 Millionen Neuinfektionen (davon ca. 240.000 Kinder) seit den 80er Jahren haben sich 78 Millionen Menschen mit HIV infiziert, 39 Millionen sind an den Folgen gestorben Mit 70% aller HIV-Neuinfektionen ist Afrika südlich der Sahara am stärksten betroffen In Osteuropa und Zentralasien ist die Zahl der Neuinfektionen besonders deutlich gestiegen 37 % aller Positiven haben Zugang zu lebensnotwendigen Medikamenten • • • heute leben ca. 80.000 Menschen mit HIV in Deutschland ca. 30.000 Menschen sind bereits an den Folgen von AIDS gestorben 3500 Neuinfektionen/Jahr Altes/Neues Aids -1• • • • Vor 30 Jahren führte HIVInfektion zur AIDS-Erkrankung und damit zum Tod Heute ist HIV eine chronische Erkrankung, die nicht heilbar aber gut behandelbar ist (ART) Bei frühzeitiger Behandlung annähernde Lebenserwartung wie bei Nicht-Infizierten Lebensqualität hat sich durch Behandlung verbessert • • • Neueste Therapiemöglichkeiten haben weniger Nebenwirkungen, die Tablettenzahl konnte reduziert werden Hautausschläge, Durchfall, Müdigkeit, Leber oder Nierenschädigungen spielen aber auch heute noch eine Rolle Das eindeutige Bild von AIDS hat sich zu einem vielfältigen Bild von Leben mit HIV geändert 2 Anlage 1 28.05.2015 Altes/Neues Aids -2• • • • ca. 1/3 aller Positiven in Deutschland ist heute älter als 50 Jahre ca. 2/3 aller Infizierten stehen im Berufsleben (Schätzung) Eine HIV-Positive Frau kann heute zu 99% ein gesundes Kind zu Welt bringen Zeugung ist unter bestimmten Bedingungen auf natürlichem Weg möglich – (unter ARTBehandlung) • • • • Neue Bilder von HIV sind in der Öffentlichkeit nicht bekannt wenige HIV-Positive können offen mit ihrer HIV-Infektion leben Diskriminierung, Stigmatisierung hindern Menschen mit HIV „normal“ zu leben in der Studie „Positive Stimmen“ (DAH 2012) wird berichtet über Tratsch, Beleidigungen, tätliche Angriffe, Verweigerung medizinischer Behandlung, Jobverlust aufgrund von Diskriminierung Altes/Neues Aids -3• • • Männer die Sex mit Männern haben sind hier immer noch die in Deutschland am stärksten betroffene Gruppe (73%) Langzeitpositive (über 25 Jahre), stehen jungen Positiven gegenüber (anderer Umgang mit der HIV-Infektion durch veränderte Lebensbedingungen) • • • • ca. 1/3 der Positiven erfahren erst sehr spät von ihrer HIVInfektion/AIDS-Erkrankung Noch gibt es ca. 760 AIDSErkrankungen pro Jahr Bei HIV Schwerpunktärzten treten altersbedingte Erkrankungen in den Focus Bei Menschen mit HIV scheinen altersbedingte Erkrankungen häufiger und früher aufzutreten Durch neue Flüchtlingsströme sind künftig wieder höhere Infektionszahlen zu erwarten 3 Anlage 1 28.05.2015 Prävention 2013 weltweit Rückgang der HIVInfektionen um 37% • Bis 2030 könnte HIV-Epidemie unter Kontrolle gebracht werden wenn: 1. 95 % aller Positiven durch besseren Zugang zum Test ihren HIV-Status kennen 2. 95 % aller Positiven Zugang zu Medikamenten haben 3. wenn bei HIV-Behandelten die Viruslast unter die Nachweisgrenze gebracht werden kann (nicht mehr infektiös) • Prävention ist: • Niederschwellige HIV-Testung • Gesundheitsförderung und Armutsbekämpfung • Anti-Stigmatisierung und AntiDiskriminierung Zukunfts-Themen: • Sexuelle Entwicklung – Identität – Gesundheit • Vorbeugung sex. übertragbarer Krankheiten • Diversity, Migration • Alter und Behinderung Rechtliche Aspekte • • • • Grundsätzlich bestehen für Menschen mit HIV bei der Berufswahl keinerlei Einschränkungen Keine Mitteilungspflicht von HIV bei der Einstellung Menschen mit HIV können sich strafbar machen, wenn sie ungeschützten Sex haben und den Partner nicht unterrichten Sex ohne Kondom bei HIVPositiven unter der Nachweisgrenze wird von Gerichten unterschiedlich beurteilt • • • • HIV-Positive könne ohne Probleme auch als Ärzte oder Krankenpfleger arbeiten HIV-Positive werden bei Arztbesuchen wegen ihrer HIVInfektion häufig diskriminiert (Zahnarzt) Umgang mit HIV-Infektion beim Arzt - ambivalent Es gibt immer noch Länder, die Menschen mit HIV, die Einreise verweigern 4