Herbstausgabe 2014

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Bauen, Sanieren und Energiesparen in der Rhein-Neckar-Region
ENERGIE VOR ORT
Beleuchtung
Von LEDs und
Energiesparlampen
Titelthema
Aus Alt mach Neu
Sanierung von Bestandsobjekten
2. Jhg. /Ausgabe 2/2014
Fertighäuser
Wohnen für Eilige
Alles rund um
die Energieeinsparverordnung 2014
Best Practices aus der Region
Käfertaler Gemeindezentrum
Beleuchtung im Café Steiner
Lilienthalstraße
in Mannheim
Mehr Raum in Schönau
Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, Ihnen mit unserer aktuellen Ausgabe „Energie vor Ort“, Einblicke in die neue Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) geben zu können. Wie wichtig eine gute Aufklärung zu gesetzlichen Neuerungen ist,
erfahren wir immer wieder bei unserer alltäglichen Arbeit in den Energie- und Klimaschutzagenturen. Gerade
Hauseigentümer fühlen sich von Änderungen oftmals überrumpelt, da sie als Laien nicht wissen, was wirklich
neu ist. Auch die Presse ist da nicht immer hilfreich. Stichworte wie „der neue Energieausweis“ geistern dann
zum Beispiel durch die Tageszeitungen und werfen meist mehr Fragen als Antworten auf. Natürlich können
auch wir in unserem aktuellen Heft nicht alle Fragen beantworten. Dies können aber in jedem Fall die Energieberater der Klimaschutzagentur Mannheim und der KliBA Heidelberg- Rhein-Neckar-Kreis. Sie beraten Sie
gerne und stehen Ihnen jederzeit mit Erfahrung und Wissen bei ihren Fragen und Projekten zur Seite. Doch
Klimaschutz und Energiesparen sollte mehr eine Pflicht zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Verordnungen sein. Viele Sachen helfen Ihnen, Ihrem Geldbeutel und der Umwelt gleichermaßen. Informationen
über Klimaschutzprojekte in unserer Region im Allgemeinen, die Umsetzung einer Dachsanierung mit möglichen Förderprogrammen und natürlich die unterschiedlichen Best Practices geben Ihnen wertvolle Einblicke
in den Klimaschutz in der Region. Freuen Sie sich auf eine Vielzahl spannender Themen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!
Die Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Mannheim
Tina Götsch und Josef Krah
Energie Vor Ort
Das Magazin für Bauen, Wohnen und Energie
der KliBA Heidelberg - Rhein-Neckar Kreis und
der Klimaschutzagentur Mannheim
Inhalt
Titelthema: Sanieren im Bestand
Aus Alt mach Neu
Zukunftsweisend: Altes Gebäude mit klimaaktiver Fassade umhüllt
4
10
Planen und Bauen
Energieeffizientes Wohnen für Eilige: Das Fertighaus
Musterhäuser in natura besichtigen: Das Fertighaus Center Mannheim
12
16
Sanieren
Ein gedämmtes Dach überm Kopf
18
Heizen und Energie sparen
Neuer Glanz für die Kronleuchter
Von Energiesparlampen und LEDs
22
27
Finanzen
Was bleibt? Was kommt? Die neue Energieeinsparverordnung 2014
Strom aus Bürgerhand
30
33
Kommunales
Käfertal legt los! Ein ganzer Stadtteil wird energetisch saniert
Leuchtturm in Käfertal: Gemeindezentrum wird zur Begegnungsstätte
Klimaschutz in Neckargemünd: Gemeinsam mehr erreichen
Alte Handys für das Klima: Mannheimer Schulen auf Klimakurs
34
36
38
40
Service
WEG-Forum
Aktuelles und Termine
Impressum
Wir über uns
42
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45
46
klimaneutral
natureOffice.com | DE-291-836645
gedruckt
Sanieren im Bestand
Aus Alt mach Neu
Bestandsobjekte auf Vordermann bringen
Einer Studie der Deutschen Energieagentur dena zufolge werden in Deutschland etwa
38 Prozent der Endenergie für Heizung, Beleuchtung und Warmwasserversorgung in
Gebäuden genutzt. Deshalb liegt hier das größte Potenzial, um Energie einzusparen.
Besonders lohnt sich die energetische Sanierung bei den etwa 13,5 Millionen Wohngebäuden, die vor der ersten Wärmeschutzverordnung aus dem Jahre 1978 erbaut
worden sind. EnergieVorOrt fasst zusammen, worauf Eigentümer achten sollten.
Für viele Eigentümer und Mieter
in Bestandsobjekten sind die Nebenkosten mittlerweile zu einer
zweiten Miete geworden. Kein
Wunder, denn die Energiepreise
sind in den vergangenen 19 Jahren um über 170 Prozent in die
Höhe geschossen, während die
Mieten um vergleichsweise ge-
ringe 24 Prozent gestiegen sind.
Gerade deshalb lohnt sich eine
energetische Sanierung nicht nur
für die Umwelt, sondern auch für
den Geldbeutel.
„Immobilienbesitzer können den
Energiebedarf für Heizung und
Warmwasser durch eine umfas-
sende Sanierung um 50 Prozent
oder mehr senken“, sagt Timo
Spagerer von der Klimaschutzagentur Mannheim. Und nicht nur
das: Ein modernisiertes Haus gewinnt auch an Wert und bietet einen höheren Wohnkomfort durch
ein besseres Raumklima.
4
Die deutschlandweite Aktion „KfW vor Ort – die Infotour rund um Ihr energieeffizientes Zuhause“ startete am
13. September 2012 in Frankfurt. Im eigens für die Infotour konzipierten Haus wurden förderfähige Baumaßnahmen
zur Steigerung der Energieeffizienz im wahrsten Sinne des Wortes erlebbar. (Foto: epr/KfW Bankengruppe)
Schrittweise energetisch sanieren: Die KfW fördert auch Einzelmaßnahmen
wie die Wärmedämmung des Dachgeschosses. (Foto: epr/KfW)
Der richtige Zeitpunkt
Falls möglich, sollten Bauherren
und Bewohner energiesparende
Maßnahmen mit ohnehin anstehenden Modernisierungsarbeiten
verbinden. Wenn etwa die Fassade des Hauses gestrichen werden soll, muss eh ein Gerüst aufgebaut werden; die Mehrkosten
für eine bessere Dämmung der
Außenhülle fallen dann nur wenig
ins Gewicht. Gleiches gilt, wenn
Sie etwa planen, den Dachboden
oder Keller auszubauen.
Unabhängig davon, ob Sie nur
kleinere Instandsetzungsarbeiten
oder eine umfassende Modernisierung durchführen, ist es ratsam, einen Energieberater hinzuzuziehen. Er kann Ihnen sagen,
welche Arbeiten für Ihr Wohngebäude den größten Nutzen haben
und wie Sie Ihr Vorhaben finanzieren können. Außerdem kann er
ein Gesamtkonzept erstellen, bei
dem auch Maßnahmen berück-
sichtigt sind, die erst in ein paar
Jahren anfallen und diese energetisch und bauphysikalisch auf
das Gebäude zuschneiden.
Fördermittel beantragen
Damit Bauherren nicht vor den
Kosten zurückschrecken, gibt es
zahlreiche attraktive staatliche
Förderprogramme. Denn auch
wenn sich eine energetische Sanierung auf die Jahre gerechnet
amortisiert, müssen Sie zunächst
Geld investieren. Wichtig ist, dass
Sie frühzeitig einen Antrag stellen. Ein Recht auf Förderung gibt
es nicht, denn die bereitstehenden Mittel sind jährlich begrenzt.
Deshalb sollten sich Eigentümer
vorab informieren und Angebote
vergleichen, denn nicht alle Programme kommen für jedes Bauvorhaben in Frage.
Mögliche Angebote finden Sie
bei der KfW Bankengruppe oder
dem Bundesamt für Wirtschaft
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den Wert einfach mit 10. Falls Sie
mit der Heizung auch Warmwasser erzeugen, müssen Sie nun
pro Person in Ihrem Haushalt
1000 kWh von Ihrem Jahresverbrauch abziehen. Nun teilen Sie
das Ergebnis durch Ihre beheizte
Wohnfläche.
Liegt der Wert bei einem Ein- oder
Zweifamilienhaus unter 100, haben Sie ein gutes energetisches
Niveau. Liegt er darüber, sind
erste
Sanierungsmaßnahmen
sinnvoll. Bei einem Wert über 200
sollten Sie eine umfassende Sanierung in Betracht ziehen. Allerdings gibt Spagerer zu bedenken:
„Der Kennwert verrät nicht, ob
eine alte Heizung, eine schlechte
Dämmung oder aber das eigene
Heiz- und Lüftungsverhalten die
Ursache für den hohen Energieverbrauch sind.“
Energieausweis
oder Energieberatung?
Positive Energiebilanz: Für eine energetische Sanierung ist es nie zu spät.
Die KfW Bankengruppe belohnt verantwortungsvolle Bauherren mit einer
Finanzspritze. (Foto: epr/KfW-Bildarchiv/Fotograf: Thomas Klewar)
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und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Die
KfW bietet neben zinsgünstigen
Krediten oder Tilgungszuschüssen eine Zuschussförderung an.
Das BAFA fördert vor allem eine
Vor-Ort-Beratung durch Energieexperten sowie den Einbau von
Heizanlagen auf Basis erneuerbarer Energien. Zudem gibt es
zahlreiche regionale und lokale
Förderprogramme. Die Klimaschutzagentur Mannheim sowie
die KliBA Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis beraten Sie gerne.
Eine bauliche Analyse
bringt Licht ins Dunkel
Erster Schritt bei einer energetischen Sanierung ist zunächst
eine umfassende Bestandsauf-
nahme. Wie sieht die Heizungsund Warmwasseranlage aus? In
welchem Zustand sind Fenster,
Dach und Gebäudehülle? Gibt
es Schäden am Mauerwerk? Wie
viel Energie benötigt Ihr Haus
oder Ihre Wohnung im Moment
und wo liegen die größten Energiefresser?
Eine erste Einschätzung liefert
der
sogenannte
Energieverbrauchskennwert, den Sie selbst
ermitteln können. Dazu entnehmen Sie der Endabrechnung Ihres Brennstofflieferanten Ihren
jährlichen Verbrauch an Öl oder
Gas und rechnen diesen gegebenenfalls zunächst von Liter oder
Kubikmeter in Kilowattstunden
(kWh) um. Dazu multiplizieren Sie
Aussagekräftiger sind daher Energieausweis oder Energieberatung. Ein bedarfsorientierter Energieausweis informiert Sie über die
energetische Qualität Ihres Gebäudes im Vergleich zu ähnlichen
Gebäuden. Außerdem zeigt Ihnen
der Energieausweis Maßnahmen
auf, um die Energieeffizienz Ihres
Hauses kostengünstig zu verbessern. Seit Anfang 2009 ist die
Vorlage eines Energieausweises
für alle Wohngebäude bei Verkauf
oder Vermietung Pflicht. Seit Mai
2014 muss der Energieausweis
unaufgefordert bereits bei der
ersten Besichtigung vorgelegt
werden. Die Energieberatung ist
umfassender und macht insbesondere dann Sinn, wenn Sie sich
für die Sanierung entschieden haben oder eine fachmännische Einschätzung der Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten wünschen
oder Sie wissen wollen, wie sich
Energiesparmaßnahmen mit einer
baulichen Instandsetzung verbinden lassen.
Eine Modernisierung der Heiztechnik gehört zu den effizientesten Maßnahmen, den Energieverbrauch eines Hauses
zu senken. Die KfW Bankengruppe fördert beispielsweise den Einbau einer Pelletheizung, denn sie greift auf den
nachwachsenden Rohstoff Holz zurück. (Foto: epr/KfW-Bildarchiv/Fotograf: Thomas Klewar)
Heizung erneuern
Bereits der Austausch Ihres alten
Ofens oder Heizkessels gegen
einen modernen Brennwertkessel lohnt sich. Dieser hat einen
besonders hohen Wirkungsgrad,
weil er auch die im Abgas enthaltene Wärme nutzt. „Oft können
Sie auf diese Weise bis zu 30
Prozent Energie einsparen.“, sagt
Spagerer. Wenn Sie den Brennwertkessel mit einer Solaranlage
ergänzen, ist die Energieeinsparung noch größer. Dabei wird ein
Kollektor auf dem Dach installiert,
Ihr kompetenter Finanzpartner in der Region.
Klima schützen und Geld sparen.
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Zur Person
Lieber das Geld in eine Sanierung stecken, als es zum Fenster hinaus heizen: Zahlreiche Baumaßnahmen zur Verbesserung des Energiehaushaltes
werden von der KfW Bankengruppe finanziell gefördert.
(Foto: epr/KfW-Bildarchiv/Fotograf: Thomas Klewar)
der das Sonnenlicht einfängt und
es über einen Wärmeträger in einen Warmwasserspeicher weiterleitet. Selbst an bedeckten Tagen
können Sie dadurch das Wasser
zumindest vorwärmen, im Sommer den Wärmebedarf meist sogar vollständig decken.
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Noch effizienter arbeiten Wärmepumpen, die der Umgebung Wärme entziehen und für die Raumheizung nutzen. Der Einbau einer
Wärmepumpe ist jedoch aufwendig und teuer. In gut gedämmten
Häusern mit Fußbodenheizung
macht sich eine Wärmepumpe
nach etwa 15 bis 20 Jahren bezahlt.
Neben der Art der Heizung sollten
Sie auch überlegen, wo Sie die
Heizkörper und Heizrohre verlegen. Energieeffiziente Alternativen
sind etwa die Fußboden- oder
Wandheizung. Ähnlich wie bei der
Wärmepumpe ist hierfür jedoch
eine gute Dämmung notwendig.
Belüftung überdenken
Ein weiterer Knackpunkt für ein
angenehmes Raumklima ist neben der Heizung auch eine gute
Belüftung. Denn selbst ungedämmte Wände transportieren
kaum Feuchtigkeit nach außen.
Moderne Lüftungs–anlagen beugen nicht nur wirk–sam Schimmelbildung und Bau–schäden
vor, sondern sparen durch automatisch geregeltes Lüften auch
Energie. Dabei führen Abluftanlagen die verbrauchte und feuchte
Luft aus Küche, Bad und WC;
gleichzeitig strömt frische Luft
über einen sogenannten Außenwand-Luftdurchlass in Wohnund Schlafzimmern nach.
Noch effizienter arbeiten Zu- und
Abluftanlagen mit einer kombinierten
Wärmerückgewinnung.
Dabei erwärmt die warme Abluft
die kalte Frischluft. Mit Kosten
zwischen 5.000 und 10.000 Euro
ist diese Investition jedoch auch
sehr teuer.
Dämmung der Gebäudehülle
Eine energieeffiziente Heizung
lohnt sich besonders, wenn möglichst wenig Wärme über Wände,
Keller, Dach und Fenster und Türen verloren geht. Wenn Sie sich
für eine Dämmung der Gebäudehülle entscheiden, überlegen Sie
Timo Spagerer studierte Geogra–
phie an der Universität Heidelberg
mit den Schwerpunkten (Stadt-)
Klimatologie und Geoinformationssysteme (GIS). Nach seinem
Diplom 2004 arbeitete er unter
anderem an der PH Heidelberg,
absolvierte ein Fernstudium der
Geoinformatik an der Universität
Salzburg und kümmerte sich seit
2008 als Angestellter der Stadt
Mannheim um das Thema Klimaschutz. 2009 machte Spage–rer
die Fortbildung zum BAFA-Energieberater und wechselte danach
zur Klimaschutzagentur Mannheim.
vorab, welche Räume Sie derzeit
oder künftig als Wohnräume nutzen wollen. Diese sollten innerhalb des gedämmten Bereichs
liegen. Unbewohnte Keller- oder
Dachgeschossräume oder Garagen sollen hingegen außerhalb
des gedämmten Bereichs liegen.
Entscheiden Sie sich dafür, die
Außenwände etwa im Rahmen
einer Fassadenerneuerung zu verbessern, gibt es grundsätzlich drei
Möglichkeiten – je nach Mauerwerk und Fassade: Bei der Außendämmung wird die Dämmschicht
auf die Außenfläche der Wand
angebracht. Sie eignet sich daher
insbesondere bei einem einschaligen Wandaufbau. Bei der Kern-
dämmung wird das Dämmmaterial
in den Zwischenraum des Mauerwerks geblasen. Voraussetzung ist
ein zweischaliges Mauerwerk. Die
Innendämmung bietet sich vor allem bei denkmalgeschützten Objekten an, da dieses Verfahren aufwändig ist und sorgfältig geplant
werden muss, um Wärmebrücken
gering zu halten. Ein guter Anlass
für diese Dämmform sind etwa
Malerarbeiten oder der Austausch
der Heizkörper.
Empfehlenswert sind dreifach
verglaste Fenster mit einem UWert unter 0,95.
Zuletzt sollten Sie auch den Keller gut dämmen und nach außen
dichten. Bei unbeheizten Kellern
ist eine Dämmung der Kellerdecke ausreichend; in beheizten
Kellerräumen sollten Sie sowohl
Außenwände als auch Fußböden
dämmen.
Neben den Wänden sind auch
ein unsaniertes Dach und einfach verglaste Fenster typische
Schwachstellen in der thermischen Hülle des Gebäudes. Worauf bei der Dachsanierung von
Bestandsobjekten zu achten sind,
lesen Sie auf Seite 18 in diesem
Heft. Fenster müssen insbesondere luftdicht eingebaut werden.
Das erledigt am besten ein Fachmann. Eine wichtige Kennzahl ist
dabei der sogenannte U-Wert,
der angibt, wie viel Wärme durch
das komplette Fenster verloren
geht. Grundsätzlich gilt: Je niedriger der U-Wert, umso besser.
Wichtig ist in jedem Fall, dass
Sie Wärmebrücken so gut es
geht vermeiden. Das sind Bereiche im Gebäude, an denen
überdurchschnittlich viel Wärme
verloren geht. Spagerer erläutert: „Wärmebrücken entstehen
beispielsweise gerne dann, wenn
verschiedene Bauteile und Materialien aufeinander treffen wie
etwa an Balkonen, Dachtraufen
oder Fenstern und Türen. Auch
nachlässig und fehlerhaft angebrachte Dämmung an der Außenwand kann eine Wärmebrücke
verursachen.“
Wärmebrücken vermeiden
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Das sagt die EnEV 2014
Die energetischen Anforderungen an
Gebäude werden in der Energieeinsparverordnung (EnEV) festgelegt. Seit 1. Mai
2014 ist die Novelle in Kraft (lesen Sie
hierzu auch den Beitrag zu den wichtigsten Neuerungen in diesem Heft ab Seite
30.) Während die Anforderungen an den
Primärenergiebedarf von Neubauten ab
dem 1. Januar 2016 um 25 Prozent steigen, sind für den Gebäudebestand kaum
Verschärfungen vorgesehen. Werden nur
einzelne Sanierungen wie etwa die Dämmung der Fassade durchgeführt, so müssen nur die Bauteile bzw. Außenflächen
den aktuellen EnEV-Anforderungen genügen, die tatsächlich verändert wurden.
Bereits seit Anfang 2012 müssten unbeheizte und bis dahin völlig ungedämmte
Dachböden eigentlich mit einem maximalen U-Wert von 0,24 W/m²K gedämmt
sein. Bis Anfang 2016 gilt nun eine neue
Frist, bis zu der oberste Geschossdecken,
die den Mindestwärmeschutz nicht einhalten, entsprechend gedämmt sein müssen.
Die Forderung ist auch erfüllt, wenn das
Dach darüber gedämmt ist oder den
Anforderungen an den Mindestwärme–
schutz entspricht. Auch die Heizungsund Warmwasserrohre in unbeheizten
Räumen müssen gedämmt werden.
Zudem müssen Hausbesitzer Öl- und
Gasheizungen, die vor dem 1. Januar
1985 eingebaut wurden, bis 2015 gegen moderne Heizsysteme austauschen.
Wurden die entsprechenden Heizkessel
nach 1985 eingebaut, müssen sie nach 30
Jahren außer Betrieb genommen werden.
Allerdings gibt es Ausnahmen: Ein Kesseltausch, die Dämmung von Heizungs- und
Warmwasserrohren oder die Dämmung
der obersten Geschossdecke müssen
nicht durchgeführt werden, wenn diese
Maßnahmen unwirtschaftlich sind. Auch
Ein- und Zweifamilienhäuser sind davon
ausgenommen, wenn der Eigentümer bereits seit 1. Februar 2002 selbst im Gebäude wohnt. Wurde die Immobilie allerdings
in der Zwischenzeit verkauft, muss der
neue Eigentümer die Pflichten innerhalb
von zwei Jahren erfüllen.
9
Sanieren im Bestand
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Zukunftsweisend: Altes Gebäude
mit klimaaktiver Fassade umhüllt
Als futuristisch und visionär möchte man es bezeichnen: Das von der GBG Mannheim
in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt sanierte Wohngebäude aus den 1950erJahren im Mannheimer Stadtteil Schönau erstrahlt in neuem Glanz. Seine silbern reflektierende Fassade ist nicht nur ein Hingucker für alle Vorbeilaufenden, sondern setzt
auch neue Maßstäbe in puncto Energiesparen. Für seine Nachhaltigkeit und moderne
Ästhetik wurde das Gebäude gleich zweifach ausgezeichnet.
10
Es sollte effizienter, wohnlicher
und moderner werden. Das waren die Anforderungen an die
typologische und energetische
Sanierung eines Mehrfamilienhauses in der Lilienthalstraße 232
in Mannheim-Schönau. Stattdessen ging die GBG Mannheimer
Wohnungsbaugesellschaft
gemeinsam mit der TU Darmstadt
neue energetische Wege und
brachte das fünfgeschossige
Mehrfamilienhaus aus dem Jahre 1958 auf Passivhausstandard.
Ein Pilotprojekt mit Vorzeigecharakter, wie sich Christian Franke,
Pressesprecher der GBG, freut:
„Im Geschosswohnungsbau ist
dieses Gebäude hinsichtlich seiner Energiebilanz in Deutschland
bislang einzigartig.“
Das für die Nachkriegszeit typische Haus auf einen technologisch, energetisch und ästhetisch neuen Stand zu bringen,
war keine leichte Aufgabe. Bernd
Klotter, technischer Prokurist der
GBG erläutert: „Damals herrschte
große Wohnungsnot, aber gleichzeitig gab es kaum Baumaterialien. Häuser mussten schnell und
günstig hochgezogen werden.
Auf diese Weise entstanden aus
dem Schutt zerbombter Gemäuer neue Häuser in einer schlichten
Form ohne Wärme- und Schallschutz.“ So auch bei dem Objekt
in der Lilienthalstraße: Einfach
verglaste Fenster und eine 25
Zentimeter starke Schüttbetonwand mit vielen Lufteinschlüssen
sorgten für einen hohen Heizenergiebedarf von etwa
273
kWh/m²a.
Doch genau diese porösen Wände machten sich die Fachleute
der TU Darmstadt unter Leitung
von Professor Günter Pfeifer zu
nutze, um solare Wärmeenergie
aktiv zu speichern. Die innovative
Idee: Eine klimaaktive Polycarbonat-Fassade, die das gesamte
Gebäude umschließt, nimmt die
Sonnenenergie auf und gibt sie
nach innen ab. Dadurch erwärmt
sich die Luft in den Rohren, die
auf dem Dach und der Ost- und
Westfassade bis hinunter zum
Kellergeschoss installiert wurden.
Auf diese Weise entsteht ein geschlossener Luftkreislauf, in dem
die warme Luft zirkulieren und je-
den Winkel des Gebäudes erreichen kann. Das Tolle dabei: „Ein
Steinspeicher im Keller speichert
zudem die überschüssige Warmluft. Und im Sommer wird das
Gebäude durch die Umkehrung
des Effekts gekühlt.“
Mit dem neuen Verfahren gelang
es dem Team aus Darmstadt, den
jährlichen Heizwärmebedarf um
95 Prozent zu reduzieren. Ob die
Berechnungen langfristig halten,
wollen die Wissenschaftler durch
ein Monitoring bis 2015 überprüfen; die GBG plant eine mittelfristige Überwachung über fünf Jahre. Ein Zwischenfazit gibt es noch
nicht, dazu sei der Winter zu mild
gewesen, sagt Franke. Dennoch
ist er optimistisch. „Das Verfahren
war sehr aufwendig. Aus unserer
Sicht haben sich die Investitionen
jedoch gelohnt, denn aus dieser
Premiere können wir einerseits
wichtige Erkenntnisse für die Zukunft gewinnen und andererseits
wertet das Objekt das Umfeld architektonisch auf.
Darüber hinaus wurden auch die
Grundrisse der Wohnungen neu
Der 60er-Jahre Wohnungsbau in der Lilienthalstraße in Mannheim-Schönau wurde technologisch und energetisch
auf den neuesten Stand gebracht.
gelegt. Aus vormals vier kleinen
Wohnungen pro Geschoss gestalteten die Planer zwei großzügige
und lichtdurchflutete Dreizimmerwohnungen mit 91 qm Wohnfläche. Ein Aufzug ermöglicht einen
barrierefreien Zugang.
Ein Ergebnis, das überzeugt. Deshalb würdigte die Stadt Mann-
heim das Sanierungsprojekt mit
dem 3. Platz des Umweltpreises, der unter dem Motto „Bauen für die Zukunft“ stand. In der
Jurybewertung heißt es: „Das
Forschungsprojekt zu solaraktivierten Gebäudehüllen ist ein
wegweisender Beitrag für zukunftsfähige und innovative Energiekonzepte im Altbau.“
Daten und Fakten
Ziel: Energetische und typologische Sanierung mit passiven Technologien und klimaaktiven Fassadenelementen
Objekt: Punkthaus in Mannheim Ortsteil Schönau, Baujahr 1958
Projektträger: GBG – Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH
Projektpartner: Technische Universität Darmstadt; Fachbereich Entwerfen und Stadtentwicklung (Prof. Dr. Annette Rudolph-Cleff) und
Fachbereich Entwerfen und Wohnungsbau (Prof. Günter Pfeifer)
Heizenergiekennwert des alten Gebäudes: 273 kWh/qm a
Heizenergiekennwert des sanierten Gebäudes: 11 kWh/qm a
Primärendenergiekennwert: 40 kWh/qm a
Auch die Arbeitsgemeinschaft
Baden-Württembergischer Bausparkassen (ARGE) und das
Land Baden-Württemberg haben
das Wohnungsbaukonzept der
GBG im Rahmen des Wettbewerbs „Haus. Häuser. Quartiere
// Wohnen nachhaltig gestalten“
als herausragend bewertet. „Die
Sanierung des Punkthauses in
Mannheim-Schönau zeigt, wie
50er-Jahre-Siedlungsbauten beispielhaft energetisch und nutzerfreundlich an heutige Ansprüche
angepasst werden können.“, lautet die Begründung der Jury.
Die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt (DBU) und das Programm „Stadt- und Ortsteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf
- die soziale Stadt“ unterstützten das Projekt. Außerdem erhielt
die GBG einen günstigen Kredit
energieeffizientes Bauen über die
Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW).
11
planen und bauen
Energieeffizientes Wohnen für Eilige:
Das Fertighaus
Der Ruf vom billigen Fertighaus, das mit einem Windstoß umzupusten ist, gehört der
Vergangenheit an. Laut dem Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. ist inzwischen
jedes siebte, neu genehmigte Haus ein Fertighaus. Die Vorteile sind nicht von der Hand
zu weisen: kurze Bauphase, Unabhängigkeit vom Wetter, Festpreisgarantie ... Aber wie
sieht es mit der Energieeffizienz aus? Und welche Stolperfallen bestehen trotz allen
Vorteilen beim Kauf eines Fertighauses?
12
Ein Fertighaus wird aus einzelnen
Bauteilen errichtet, die in einer
Werkshalle vorgefertigt und nach
dem Transport zur Baustelle dort
nur noch zusammengebaut werden müssen. Die Konstruktion
nimmt in manchen Fällen nicht
mehr als einen Tag in Anspruch,
weshalb das Haus unabhängig
von Jahreszeit und Witterung
gebaut werden kann. Nachdem
das „Grundgerüst“ steht, dauert
die Fertigstellung meist nur noch
wenige Wochen bis zwei Monate. Somit ist der Einzugstermin
in das neue Heim sehr gut und
kurzfristig zu planen, wodurch
sich ein weiterer Pluspunkt dieser
Art des Häuslebauens ergibt: Die
finanziellen Mehrfachbelastungen
durch eine Miete, die parallel zur
Bauzeit gezahlt werden muss,
sind überschaubar.
Konstruktion
Das Haus wird auf einen vorbereiteten Unterbau gestellt, also auf
eine Bodenplatte beziehungsweise, je nach Wunsch und finanziel-
Barrierefrei auf einer Ebene: Neben dem offenen Familienbereich, dem privaten Trakt und der Doppelgarage bleibt
auch genügend Stauraum für Fahrräder, Ski-Ausrüstung und weiteres Equipment. (Foto: epr/SchwörerHaus)
Das flexible Bau- und Grundrisskonzept lässt Bauherren unbegrenzte Gestaltungsfreiheit. (Foto: epr/Fingerhut Haus)
len Möglichkeiten des Bauherrn,
auf einen Keller. Der Preis für Fertighäuser wird ab normalerweise
„Oberkante Bodenplatte“ oder
eben „ab Oberkante Kellerdecke“
berechnet. Das bedeutet, dass
diese Elemente nicht im Preis
inbegriffen sind, sondern schon
vorhanden sein müssen.
Fertighäuser sind in der Regel
Holzhäuser. Dabei hat der Bauherr die Wahl zwischen zwei
unterschiedlichen
Bauweisen:
Holztafelbau, auch Holzrahmenbau genannt, und Holzskelettbau.
Beim Holztafelbau sind die einzelnen Bauelemente, die zugleich
die Räume abschließen (vereinfacht gesagt die Wände), selbst
tragend. Im Gegensatz dazu tragen beim Holzskelettbau Querund Längsbalken die Last. Das
hat den Vorteil, dass die Wände
aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen können, so
etwa auch aus verhältnismäßig
„unstabilem“ Glas.
Um auch Kunden zu bedienen,
die die Vorteile eines schnell gebauten Fertighauses genießen
und gleichzeitig nicht auf Massivbauweise verzichten möchten, arbeiten einige Anbieter inzwischen
auch mit der Verbundschaltech-
13
planen und bauen
Die effiziente Wärmedämmung steckt in der Wand und ist von außen nicht sichtbar. Zusammen mit der
wärmegedämmten Kellerdecke und der innovativen Haustechnik ist ein WärmeDirektHaus entstanden.
(Foto: epr/SchwörerHaus)
14
nik. Hierbei wird zwischen die
vorgefertigten Holzwerkstoffwände Beton gegossen. Dies kann
die Wärme- und Schalldämmung
erhöhen, aber trotzdem ist der
Marktanteil von solchen „massiven Fertighäusern“ bisher relativ
gering.
Für Heimwerker:
Ausbauhaus und Bausatzhaus
Neben der Bauweise kann der
Bauherr zudem wählen, wie viel
Eigenarbeit er verrichten möchte. Wer Geld einsparen will, kann
sich ein „Ausbauhaus“ liefern lassen - hier ist der Bauherr selbst
für den Innenausbau verantwortlich. Je nachdem welche „Ausbaustufe“ er kauft, muss er dann
zum Beispiel den Estrich selbst
verlegen, die Heizungsanlage ein-
bauen oder gar den kompletten
Ausbau des Dachgeschosses in
Eigenregie vornehmen. Beim sogenannten „Bausatzhaus“ (auch
„Mitbauhaus“) zieht der Bauherr
sogar die Wände selbst hoch.
Hier sollte man seine Kenntnisse
und Fähigkeiten aber realistisch
einschätzen und sich nicht zu viel
zumuten. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg weist
außerdem darauf hin, dass die
Reduzierung des Preises durch
Eigenarbeit oftmals verhältnismäßig gering ist.
Energieeffizienz
Wohngebäude sind für einen
erheblichen Teil des Energiebedarfs in Deutschland verantwortlich. Deshalb ist die Verbesserung und Optimierung ihrer
Energieeffizienz ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Dies
soll durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) erreicht werden,
für die erst 2014 eine Novelle in
Kraft getreten ist. Die gesetzlichen Vorgaben der EnEV gelten
natürlich auch für Fertighäuser.
Fast alle Anbieter setzen jedoch
auf höhere Standards und deshalb entsprechen die meisten
Fertighäuser KfW-Effizienzhäusern. Also Häuser, deren Primärenergiebedarf beispielsweise um
30, 50 oder mehr Prozent unter
den Mindestanforderungen der
EnEV liegen. Dies lässt sich unter
anderem durch den Einbau der
Dämmung ins Innere der Wände
realisieren. Außerdem werden die
einzelnen Bauteile industriell und
maßgenau gefertigt. Das verhindert das Entstehen von Schlitzen
Moderne Fertighausanbieter halten attraktive energetische Lösungen bereit, die gegenüber konventionell erstellten
Häusern viele Vorteile haben. Zum Beispiel die Frischluft-Wärmetechnik. Die innovative Heizungs- und Lüftungsanlage senkt die Energiekosten und garantiert ein gesundes und angenehmes Raumklima, ohne dass auch nur ein
Fenster geöffnet werden muss. (Foto: epr/Libella Haus)
und Löchern, durch die Luft zirkulieren kann. Dank dieser Konstruktionsvorteile lässt sich das
Entweichen von Wärme nach
Außen bei Fertighäusern gut verhindern. Viele Hersteller bieten
sogar Passivhäuser bis hin zu
Plus-Energie-Häusern an. Letztere erzeugen mehr Strom durch
Photovoltaikmodule, als sie insgesamt verbrauchen.
Alle Kosten einrechnen:
Tipps für Käufer
Der Kauf eines Fertighauses sollte ebenso gut durchdacht und
vorbereitet sein, wie ein „normaler“ Bau. Wichtig ist es vor allem,
sich über die unterschiedlichen
Kostenfaktoren im Klaren zu sein.
Denn obwohl es scheinbar so
klingt: mit dem alleinigen Preis für
das Fertighaus ist es nicht getan.
Hinzu kommen viele Formen von
Nebenkosten, das beginnt schon
mit dem Kauf des Grundstücks.
Grunderwerbssteuer oder Notarkosten sind nur zwei von vielen
Kostenfaktoren. Weiter geht es
mit der Erschließung des Grundstücks. Ist die Strom- und Wasserversorgung sowie die Abwasser­
entsorgung bis zum Grundstück
gesichert? Ist es an den Straßenverkehr angebunden? Falls
der Baugrund nicht ausreichend
erschlossen ist, steht schon vor
Baubeginn ein ordentlicher Kostenfaktor ins Haus. Und natürlich
muss der Bau auch erst einmal
genehmigt werden. Die Kosten
für einen Bauantrag liegen durchschnittlich bei etwa 800 Euro.
Fertighäuser sind nur noch selten
„Häuser von der Stange“. Bei der
Planung des Hauses hat der Bauherr viele individuelle Freiheiten.
Das reicht von der Wahl der Dachform über die Raumverteilung bis
hin zum Fußbodenbelag und zur
Sanitäreinrichtung. Doch genau
hier liegt auch eine Kostenfalle,
denn Sonderwünsche bekommt
man selten umsonst. Damit der
Käufer keine böse Überraschung
erlebt, rät die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg deshalb
dazu, sich eine genaue Aufstellung der gewünschten Ausstattung geben zu lassen, in der alle
dafür berechneten Preise dargestellt sind.
15
heizen &und
planen
energie
bauen
sparen
Musterhäuser in natura besichtigen:
Das Fertighaus Center Mannheim
Im Deutschen Fertighaus Center Mannheim kann man 40 Fertighäuser
von 33 Herstellern besichtigen. Vom Passivhaus bis zum Plus-Energie-Haus
ist alles mit dabei. Geplant werden sie individuell und dann im Werk gefertigt.
Wer ein Haus baut, möchte nicht
nur genügend Platz für die ganze
Familie, für Arbeit, Freizeit und Feste, sondern auch eine dauerhafte
Investition, die ihren Wert behält.
Das Haus soll zudem sparsam im
Energieverbrauch sein und ein
angenehmes Wohnklima bieten.
Gut, dass moderne Fertighäuser
all diese Kriterien erfüllen. Und damit Bauherren ihr Fertighaus ganz
16
nach den eigenen Bedürfnissen
planen können, ist es sehr wertvoll,
in Musterhäusern Platzangebot
und Variationsmöglichkeiten, aber
auch ungewöhnliche Bauideen in
natura besichtigen zu können. Dies
ist im Deutschen Fertighaus Center Mannheim möglich: Hier gibt es
das ganze Jahr über 40 Häuser zu
besichtigen. Der Eintritt ist frei.
Beim Bummel durch die parkähnliche Anlage sehen die Besucher
die Häuser aus verschiedenen Perspektiven. Zwischen blühenden
Gärten mit Teichen und Brunnen
bekommt man einen Eindruck von
Fassaden, Erkern und Balkonen,
großen, überdachten Terrassen,
Pultdächern und Solaranlagen,
Carports und Fertiggaragen. Welche Kriterien soll das Traumhaus
erfüllen? Ein geräumiges Haus auf
kleinem Grundstück, bei dem man
durch Eigenleistungen viel Geld
sparen kann? Familienfreundliche
Modelle für den Selbstausbau findet man im Deutschen Fertighaus
Center Mannheim ebenso wie den
großzügigen ebenerdigen Bungalow, das raffiniert aufgeteilte
Mehrgenerationenhaus, das Einfamilienhaus im skandinavischen
Stil, die zeitlose Stadtvilla, das moderne Fachwerkhaus mit viel Glas
und viele mehr. Die „begehbaren
Baupläne“ erleichtern die Entscheidung. Bei der Planung stehen
den Bauherren die Beraterteams
der einzelnen Firmen zur Seite. Die
Beispielhäuser lassen sich beliebig
verändern und an Bauvorschriften,
Grundstücksgrößen und natürlich
an die Wünsche der Bauherren
anpassen. Denn Fertighäuser sind
individuelle Maßanfertigungen. Einige Hersteller bieten auch Grundstücksservice, Finanzierungsberatung und Besichtigung aktueller
Baustellen.
Die Musterhäuser im Fertighaus
Center Mannheim sind allesamt
sehr energieeffizient. Das Spektrum reicht vom Niedrigenergiehaus über das Passivhaus bis zum
Plus-Energie-Haus, das durch
eine raffinierte Kombination unterschiedlicher Energiequellen mit
geeigneter Speichertechnik unterm Strich mehr Energie erzeugt
als es verbraucht. Wärmedämmung und Anordnung der Fenster
spielen eine wichtige Rolle bei der
Energieoptimierung, ebenso die
Haustechnik, die vom Smartphone
aus gesteuert werden kann. In den
Musterhäusern können Interessierte diese Möglichkeiten und Techniken live erleben.
Das Deutsche Fertighaus Center
Mannheim wurde 1970 offiziell eröffnet und gilt als eines der ältesten
und größten Musterhauszentren
Deutschlands. Für Kinder steht ein
großer Spielplatz zur Verfügung –
passend zum Fertigbau ist er mit
Holzgeräten ausgestattet.
Info
Deutsches Fertighaus Center Mannheim
Xaver-Fuhr-Straße 111 • 68163 Mannheim
40 Häuser • 33 Hersteller
Dienstag – Sonntag • 10 – 17 Uhr • Eintrit frei
Info-Telefon 0621 42509-0
www.deutsches-fertighaus-center.de
Anfahrt: A6, Ausfahrt Autobahnkreuz Mannheim
auf die A 656 Richtung MA-Mitte, dann rechts
auf die B 38A in Richtung Maimarktgelände
17
Sanieren
Die Thermodach-Systemelemente werden direkt unter den Dachziegeln angebracht und das Dach wird nicht höher.
(Foto: epr/Thermodach)
Ein gedämmtes Dach überm Kopf
Jeder, der schon einmal im Regen stand, weiß, wie schön es ist, ein Dach über dem Kopf
zu haben. Noch schöner ist allerdings ein Dach, dass nicht nur vor Regen, sondern auch
vor Hitze, Kälte und Zugluft schützt. Eine gute Dämmung sorgt für mehr Behaglichkeit,
und spart auch Heizkosten. Langfristig gesehen eine lohnenswerte Investition.
18
Was den häuslichen Energieverbrauch anbelangt, liegt ein großes
Einsparpotenzial beim Dach. Die
Deutsche Energieagentur dena
attestiert hier einen beachtlichen
Sanierungsstau: Rund 30 Prozent
der Dächer sind ungedämmt. Pro
Jahr gehen dadurch bei einem
Einfamilienhaus zwischen 5000
und 8000 Kilowattstunden Heizwärme verloren, weiß Kerstin
Gattner von der KliBA Heidelberg:
„Mit einer Dachdämmung können
Hausbesitzer bis zu einem Drittel
der Heizkosten sparen.“
Welche Möglichkeiten der
Dämmung gibt es?
Wenn Sie sich für eine Dämmung
entschieden haben, stehen Ih-
nen im Wesentlichen drei Möglichkeiten offen: die Aufsparren-,
Zwischensparren oder Untersparrendämmung. Auch eine
Kombination ist möglich. Welche
Variante zum Einsatz kommt,
hängt vom Zustand des Daches,
von den baulichen Voraussetzungen und den Vorlieben der Eigentümer ab.
Bei der Aufsparrendämmung wird
die Dämmung von außen über
den Sparren angebracht. Diese
Maßnahme ist sehr aufwendig
und teuer, da hier die komplette
Dachhaut entfernt werden muss.
Deshalb ist diese Maßnahme nur
sinnvoll, wenn eine neue Dacheindeckung notwendig ist. Umgekehrt bietet die Aufsparrendäm-
mung aber auch große Vorzüge:
Der Innenraum bleibt während
der Arbeiten bewohnbar, der
Schmutz bleibt draußen und die
Dämmwirkung ist sehr gut, da
keine Wärmebrücken entstehen.
Bei der Zwischensparrendämmung wird der der Dämmstoff wie
zum Beispiel Klemmfilz passgenau zugeschnitten und von innen
in die Zwischenräume der Sparren geklemmt. Diese Methode
eignet sich, wenn Hausbesitzer
den Dachboden ausbauen wollen,
ohne das Dach neu einzudecken.
Allerdings ist die Dämmdicke aufgrund der Sparrenhöhe begrenzt.
Deshalb wird eine Untersparrendämmung oft zusätzlich zur Zwi-
Die Aufsparrendämmung Tetto ASD ist konstruktiv und auch als Behelfsdeckung einsetzbar. So ist der bauliche
Aufwand sehr gering. (Foto: epr/Thermodach)
schensparrung eingesetzt. Weil
das Dämmmaterial unterhalb der
Dachsparren angebracht wird,
geht hierbei Platz im Wohnraum
verloren. Dafür erzielen Hausbesitzer jedoch eine deutlich bessere Dämmwirkung als bei einer
ausschließlichen Zwischensparrendämmung.
Warum luftdicht bauen?
Dächer sollten nicht nur gut gedämmt, sondern auch sorgfältig
gegen Luftströmungen abgedichtet werden. „Andernfalls geht
nicht nur Wärme verloren, sondern es kann sich Feuchtigkeit
in der Dachkonstruktion bilden.“,
sagt Gattner. Holzfäule, Schädlings- oder Schimmelbefall können die Folge sein.
Typische
Problemstellen
im
Dach sind laut Gattner der Übergang von Massivbau zu Leichtbau, Dachflächenfenster oder
fehlende luftdichte Verbindung
zwischen Dachfläche und Gaube. Auch eine Deckenleuchte im
Dachboden kann die luftdichte
Schicht durchstoßen.
Um die Luftdichtigkeit eines Gebäudes zu messen und mögli-
che Schwachstellen in der Hülle
zu identifizieren, eignet sich das
Differenzdruck-Messverfahren,
auch Blower-Door-Test genannt.
Dabei erzeugt ein Ventilator, der in
eine Türöffnung oder ein Fenster
eingesetzt wird, einen konstanten
Unterdruck im Gebäude. Undichte Bereiche kann der Fachmann
jetzt etwa mit Hilfe einer Infrarotkamera erkennen. In einem
zweiten Schritt wird bestimmt,
Alle reden vom Klimaschutz –
Wir bauen ihn!
Carl-Benz-Str. 3  69198 Schriesheim
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wir informieren Sie gerne!
wie hoch die Luftwechselrate bei
einer Luftdruckdifferenz von 50
Pascal (n50-Wert) zwischen dem
Inneren des Gebäudes und der
Umgebung ist. Von einem luftdichten Gebäude spricht man,
wenn die Luftwechselrate bei einem Referenzdruck von 50 Pascal (n50-Wert) nicht größer als 3
ist. In diesem Fall wird die Luft im
Gebäude nicht häufiger als drei
Mal pro Stunde ausgetauscht.
... mehr als nur ein Dach über’m Kopf!
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19
Sanieren
Ein Dachboden ist viel zu schade dafür, ihn ungenutzt zu lassen. Mit den „Do it“-Produkten von Ultrament gibt es
alle Komponenten, um den Innenausbau eigenständig in Angriff zu nehmen – Dämmung inklusive.
(Foto: epr/Ultrament)
20
Hat das Gebäude eine Lüftungsanlage, darf der n50-Wert gemäß
Energieeinsparverordnung maximal 1,5 betragen.
mit einer Wärmeleitfähigkeit von
028 oder besser eingesetzt, sodass 14 bis 18 cm Dämmung
ausreichen.
Welchen Dämmstoff wählen?
Wichtig ist laut Gattner: „Der
Dämmstoff sollte immer möglichst nah am beheizten Raum
liegen und möglichst wenig von
der Dachkonstruktion durchstoßen werden, da andernfalls aufwendig zu dichten ist.“
Bei den Dämmstoffen gibt es
viele Varianten. Bei der Entscheidung sind vor allem zwei Kriterien wichtig: Der Dämmstoff sollte
eine hohe dämmende Wirkung
haben und er sollte zu den baulichen Bedingungen passen.
Die Dämmwirkung wird durch
den sogenannten Wärmeleitfähigkeits-Bemessungswert angegeben. Diese Kennzahl ist auf der
Verpackung des Dämmstoffes zu
finden. Bei einem Dämmstoff mit
der Wärmeleitfähigkeitsstufe von
040 sind Dämmstärken von 20
bis 30 cm sinnvoll. Ist der Platz
für die Dämmung etwa durch
schmale Sparren begrenzt, kann
auch ein Dämmstoff mit einer
Wärmeleitfähigkeit von 035 oder
besser verwendet werden. Bei
der Aufsparrendämmung werden
oft Dämmstoffe aus Polyurethan
Wann lohnt sich
eine Dachsanierung?
Die Kosten einer Dachdämmung
fallen je nach Art der Dämmung
unterschiedlich aus und variieren
zudem je nach Art und Zustand
des Dachs. Am günstigsten ist
eine Untersparrendämmung mit
etwa 40 bis 50 Euro je Quadratmeter. Eine Aufsparrendämmung
mit kompletter Neueindeckung
kann hingegen das Vierfache
kosten. Im Schnitt können Hausbesitzer mit einem Preis von rund
100 Euro pro Quadratmeter kalkulieren.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll,
die Dachsanierung gemeinsam
mit anderen anstehenden Erneuerungsarbeiten zu verbinden.
Günstige Zeitpunkte für die Dachdämmung sind beispielsweise die
Erneuerung der Dacheindeckung,
ein Dachausbau oder die Rundum-Erneuerung eines gekauften
oder geerbten Hauses.
Rechnerisch lohnt sich eine
Dachsanierung, wenn die anfallenden Investitionen geringer sind
als die langfristig eingesparten
Heizkosten. Das ist jedoch unter
anderem vom derzeitigen und
künftigen Energieverbrauch des
Hauses und dem Energiepreis
abhängig. Als grober Richtwert
fließen die Kosten für die Dachsanierung bei einem Einfamilienhaus nach etwa 10 bis 20 Jahren
wieder zurück.
Bauherren können ihr Sanierungsvorhaben fördern lassen,
etwa durch zinsgünstige Kredite
oder direkte Zuschüsse der KfWBank. Gattner empfiehlt, den Antrag unbedingt vor Baubeginn zu
stellen, da sonst der Anspruch
auf Förderung entfällt.
Was sagt die EnEV 2014?
Die Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2014 hat
die Anforderungen von 2009 für
die Gebäudehülle nur geringfügig
geändert. Entscheidend ist der
sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient, auch als U-Wert bezeichnet. Dieser Wert gibt an, wie
viel Transmissionswärme durch
Bauteile verloren geht. Je höher
dabei der U-Wert, desto schlechter ist die Wärmedämmeigenschaft des Stoffs.
Bei Steildächern gilt ein zulässiger U-Wert von 0,24 Watt/(m²K).
Das entspricht etwa 20 Zentimetern Dämmstoff – die genaue
Dicke ist von der Wärmeleitzahl
des eingesetzten Materials und
der Sparrengröße abhängig. Eine
Ausnahme gibt es bei der Zwischensparrendämmung: Ist der
Platz für die Dämmung begrenzt
ist, reicht es aus, einen Dämmstoff mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit bis zur höchstmöglichen Schichtdicke einzubauen.
Bei Flachdächern liegt der maximale U-Wert bei 0,20 W/(m²
K); weitere Ausnahmen gelten
für denkmalgeschützte Häuser.
weiterhin gilt, dass oberste Geschossdecken zum unbeheizten
Dachgeschoss gedämmt sein
müssen.
Näheres zum Thema EnEV 2014
finden Sie in diesem Heft ab der
Seite 30.
Das „Do it X-Board“ ist leicht und
stabil und kann von jedem ambitionierten Heimwerker verarbeitet
werden. Zwei Schritte sind notwendig: Klebemasse auftragen,
Ausbauplatte andrücken – fertig!
(Foto: epr/Ultrament)
Wir sind Sparer.
Energiesparer!
Frank Feigenbutz
Firmenkundenbetreuer,
Heidelberger Volksbank
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Wir haben uns Werten verpflichtet, nach denen wir handeln und wirtschaften. Auf dem Dach unserer Bank in
der Kurfürstenanlage erzeugen wir Strom mit einer Photovoltaikanlage und nutzen für unsere Fahrten in der Stadt
ein Elektrofahrzeug. Aus Überzeugung beraten wir Sie gern bei Finanzfragen zu Ihrem Energiesparprojekt.
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„Be
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Neuer Glanz für die Kronleuchter
Austausch der Leuchtmittel im Café Steiner
Die bunten Kronleuchter im Café Steiner in Heidelberg leuchten hell – und effizient. Im
Sommer vergangenen Jahres wurde die gesamte Beleuchtung des Cafés ausgetauscht.
Organisiert wurde das von der Klimaschutz+ Energiegenossenschaft eG.
22
Das Projekt entstand im Rahmen des „Masterplan 100 %
Klimaschutz“ der Stadt Heidelberg. Um die ehrgeizigen Ziele
des Masterplans zu erreichen,
die zum Beispiel eine Senkung
des Energiebedarfs der Stadt bis
2050 um 50 Prozent vorsehen,
müssen Kräfte gebündelt und
Wissen ausgetauscht werden. So
geschehen im Café Steiner in der
Lutherstraße. Die Klimaschutz+
Energiegenossenschaft eG organisierte und finanzierte hier
im vergangenen Sommer den
Austausch vorhandener Leuchten und Lampen – herkömmliche Halogen-Glühbirnen – gegen
hocheffiziente LED-Lampen und
ermöglicht damit eine dauerhafte
Einsparung von über 30 Prozent
des
Gesamtstromverbrauchs.
Die KliBA gGmbH brachte Werkzeug und Know-how ein, während das Institut für Energie- und
Umweltforschung (Ifeu), welches
den „Masterplan 100 % Klimaschutz“ der Stadt Heidelberg
wissenschaftlich begleitet, in Bezug auf rechtliche Grundlagen
und vertragliche Details beratend
agierte.
Der Austausch der Leuchten und
Lampen im Café Steiner stellt
zwar eine verhältnismäßig kleine
Maßnahme auf dem Weg zu mehr
Energieeffizienz dar, aber dieses
„bundesweit erste Projekt, in dem
LED-Beleuchtung aus Bürgergeld
finanziert wird,“ so Martin Pehnt,
Ifeu, führt in die richtige Richtung
und soll Vorbild sein – auch für
größere Unternehmen. „Vielfach
fehlt das Geld und/oder Zeit und
Initiative, um vorhandene Einsparmöglichkeiten auszuschöpfen“, so Peter Kolbe, Gründer der
Klimaschutz+ Stiftung. Ähnlich
erging es auch Florian Steiner,
Inhaber des gleichnamigen Cafés. Er freut sich über die tolle
Beratung und die für ihn kostenfreie Modernisierung der Cafe
Beleuchtung. Daher ist es für ihn
auch „gar keine Frage“, dass 60
Prozent der ersparten Kosten nun
zwei Jahre lang an die Genossen-
Sämtliche Leuchtmittel wurden
ausgetauscht.
schaft zurückfließen. Schließlich
kann diese damit ihre Investitionskosten refinanzieren und eine
kleine Rendite erwirtschaften, die
wiederum an gemeinnützige Heidelberger Projekte ausgeschüttet
wird.
v.l.n.r.: Dr. Hans-Wolf Zirkwitz (Leiter des HDer Amtes für Umwelt und Energie),
Florian Steiner (Cafe Steiner), Dr. Martin Pehnt (ifeu) Fotos © Udo Lambrecht
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heizen & energie sparen
Von Energiesparlampen und LEDs
Energieeffiziente Leuchtmittel und ihre Besonderheiten
Das Aus der Glühlampe nähert sich: 2016 werden auch die letzten ihrer Art vom
Markt verschwunden sein. Und das zu Recht, denn Glühlampen setzen nur etwa
fünf Prozent der benötigten Energie in Licht um – der Rest verpufft ungenutzt als
Wärme. Es ist also höchste Zeit, sich mit umweltfreundlichen Alternativen auseinanderzusetzen und umzurüsten. Wir zeigen Ihnen, was Energiesparlampen und LEDs
ausmacht und helfen Ihnen durch den Einkaufsdschungel in der Lampenabteilung.
Die Energiesparlampe (ESL)
Die Energiesparlampe hat es
nicht leicht. Während Nostalgiker
das warme Licht der guten alten
„Glühbirne“ in den Himmel loben,
heften der Energiesparlampe
viele Vorurteile an. Sie sei nicht
schaltfest, produziere ungemütliches Licht und zudem enthalte
die Lampe auch noch giftiges
Quecksilber. Grund genug, sich
doch noch schnell einen Glühlampen-Vorrat im Keller anzulegen? Sicherlich nicht, denn viele
der vermeintlichen Nachteile sind
nicht mehr gültig. Und egal, ob
Sie es für Ihren Geldbeutel oder
für die Umwelt tun: Eine Energieeinsparung von bis zu 80 Prozent
gegenüber der herkömmlichen
Glühlampe lohnt sich immer.
Bei der Energiesparlampe (umgangssprachlicher Begriff) handelt es sich um eine sogenannte
Kompaktleuchtstofflampe, kurz
KLL. Klassische Leuchtstoffröhren gibt es schon recht lange,
aber erst seit den 80er Jahren
ist es technisch möglich, sie so
kompakt zu bauen, dass sie die
normale Glühlampe, wie sie in
Privathaushalten eingesetzt wird,
ersetzen können.
Wirkliche Nachteile
oder veraltete Vorurteile?
Das Licht von Energiesparlampen sei kalt und ungemütlich – so
lautet ein häufiges Argument gegen den Kauf von ESL. Tatsächlich kann der Käufer heutzutage
aber zwischen verschiedenen
Lichtfarben wählen. Eine KLL mit
Energiesparlampen mit Splitterschutz sind deutlich besser
vor Lampenbruch geschützt als
beispielsweise Glühlampen.
(Foto: epr/MEGAMAN)
Tipps
Die KliBA bietet auf ihrer Homepage einen Lampennavigator an,
der bei der Auswahl konkreter Produkte hilft:
http://www.kliba-heidelberg.de/ungebraucht_lampennavigator.html
Außerdem beherbergt die KliBA in ihren Räumen im Wieblinger
Weg verschiedene Exponate zur Ansicht. Am besten vereinbaren
Sie telefonisch einen Termin.
Weitere hilfreiche Tipps und Grundlagen finden Sie unter anderem auf
www.ecotopten.de
www.dieenergiesparlampe.de
Ihr Experte bei der KliBA Heidelberg:
Dipl.-Phys. Walter Orlik
Tel. 06221 998 75 23
27
Extra-Warmweißem Licht steht
einer herkömmlichen Glühlampe in Sachen Gemütlichkeit in
nichts nach. Diese Lichtfarbe eignet sich vor allem für Schlaf- und
Wohnräume. Für Küchen- oder
Arbeitsräume sollte man eher auf
Neutral-Weißes Licht zurückgreifen, denn es wirkt nüchtern und
ermüdet nicht.
Andere Stimmen behaupten, dass
Energiesparlampen die Farben
nicht natürlich wiedergeben. Da ist
etwas dran, denn tatsächlich liegt
der Farbwiedergabeindex, also
die Wiedergabe der Farben exakt
wie sie im Sonnenlicht aussehen,
nicht bei 100 Prozent. Inzwischen
schaffen aber auch die ESL bis zu
95 Prozent und der Unterschied ist
kaum mehr wahrnehmbar.
Und wie ist das mit der Verzögerung beim Einschalten? Energiesparlampen der alten Generation
haben immer eine ganze Weile
gebraucht, bis sie ihre volle Helligkeit erreicht haben. Doch auch
in dieser Hinsicht können Verbraucher beruhigt sein. Dieses
Problem tritt nur bei Lampen mit
alter Technik auf. Neue ESL von
guter Qualität starten schnell und
entfalten direkt einen Großteil ihrer Helligkeit.
28
Ein weiterer Nachteil älterer ESLModelle ist die Abhängigkeit der
Lebensdauer von der Schalthäufigkeit. Aber auch hier wurde die
Technik weiterentwickelt und die
neuen Lampen sind schon wesentlich schaltfester. Für Bereiche, in denen ständig das Licht
an und aus geht, so zum Beispiel
in Treppenhäusern, sollte der
Verbraucher aber trotzdem darauf achten, ein vom Hersteller als
„besonders schaltfest“ deklariertes Modell zu kaufen oder doch
auf die LED-Technik zurück zu
greifen, die später noch genauer
erklärt wird.
Eine andere Eigenschaft, die den
Kompaktleuchtstofflampen
als
bedenklich ist. Alle Werte liegen
unterhalb der international empfohlenen Grenzwerte. Wem dieser Punkt aber besonders wichtig
ist, der sollte auf das Zeichen des
„Blauen Engel“ achten. Es bescheinigt geringe UV-Strahlung
und elektromagnetische Felder.
Auch der Quecksilbergehalt ist bei
Produkten mit dieser Zertifizierung
übrigens besonders niedrig.
In Haushalten mit Kindern sind
Energiesparlampen mit Splitterschutz besonders empfehlenswert.
(Foto: epr/Megaman)
negativ angelastet wird, ist ihr
Quecksilbergehalt. Sie müssen
deshalb über den Sondermüll
entsorgt werden. Problematisch
kann es werden, wenn die Lampe zerbricht. Wird das flüssige
Quecksilber aber sofort aufgewischt und der Raum danach gelüftet, ist das keine Tragödie. Die
Überreste steckt man am besten
in ein Glas mit Schraubverschluss
und gibt sie bei einer kommunalen Entsorgungsstelle ab. Trotzdem sollte in Kindergärten oder
an anderen Orten, wo viel Leben
herrscht, darauf geachtet werden, dass alle Lampen gut befestigt sind und nicht zu Bruch
gehen können. Wer auf Nummer
sicher gehen möchte, kauft ESL,
die das Quecksilber in Form der
Metallverbindung Amalgam enthalten. Somit liegt das giftige Element in fester Form vor und kann
sich nicht verflüchtigen und Luft
oder Boden verunreinigen.
Ein letzter Punkt, der bezüglich
der KLL für Diskussionen sorgte,
ist ihre elektromagnetische Strahlung. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weist aber deutlich
darauf hin, dass der Einsatz von
Kompaktleuchtstofflampen nicht
Die meisten der vermeintlichen
Nachteile der Energiesparlampe sind also nicht mehr relevant oder gut zu umgehen. Aber
Qualität hat ihren Preis: Möchte
man gewisse Einschränkungen
umgehen, lohnt es sich, etwas
mehr Geld auszugeben. Trotzdem amortisieren sich die etwas
höheren Kosten für ESL aufgrund
der Energieeinsparung und dank
einer sehr hohen Lebensdauer:
Während die Glühbirne nur etwa
1.000 Stunden leuchtet, schaffen
ESL mindestens das Zehnfache.
Der neue Trend: LEDs
Eine weitere energieeffiziente Alternative zur aussterbenden Glühlampe sind Light-Emitting Diodes
(LEDs), zu Deutsch: Leuchtdioden. Auch wenn deren technische
Grundlagen schon Ende des 19.
und Anfang des 20. Jahrhunderts
entdeckt wurden, wurde die erste (rote) „Lumineszenzdiode“ erst
1962 kommerziell vertrieben. Seitdem stand die Forschung nicht
still und heute gibt es sehr effiziente LEDs in allen erdenklichen
Farben und inzwischen sogar zu
erschwinglichen Preisen. Das besondere an der LED-Technik ist,
dass das Licht in einem sehr eingegrenzten Spektralbereich emittiert wird. Dieser Bereich variiert
unter anderem je nach Halbleitermaterial. Damit ist es möglich,
sehr klare Farben zu erzeugen,
weshalb LEDs heutzutage zum
Beispiel oft für bunte Leuchtreklame eingesetzt werden.
Zwei gleich helle LED-Spots in
unterschiedlichen Bauweisen: links
ein LED-Reflektor mit zwei LEDMultichips. Im eingeschalteten Zustand ist er von Halogenstrahlern
kaum zu unterscheiden. Rechts ein
LED-Spot mit drei LED-Linsen: Hier
sind die LEDs im eingeschalteten
Zustand als drei Lichtpunkte deutlich erkennbar.
(Foto: epr/MEGAMAN)
LED-Lampe aber in jedem Fall –
vor allem für das Klima. Denn die
Energieeinsparung
gegenüber
der Glühlampe liegt ebenfalls bei
ca. 80 Prozent. Ein besonderes
Plus, das gleichzeitig die hohen
Anschaffungskosten einer qualitativ hochwertigen LED-Lampe
rechtfertigt, ist ihre hohe Lebensdauer. Wenn sie ordnungsgemäß
betrieben wird, kann sie durchschnittlich 75.000 Stunden leuchten. Dabei geht die Lampe jedoch
All dieser Kritikpunkte zum Trotz
lohnt sich die Anschaffung einer
Die große Auswahl der Produkte bei Energiesparlampen und LEDs mag zunächst
abschreckend wirken. Trotzdem lohnt
sich ein genauer Blick auf die Verpackung
oder in den Katalog, um festzustellen, welche Lampe die richtige für den konkreten
Zweck ist. Folgende Kriterien spielen bei
der Kaufentscheidung eine Rolle:
1) Helligkeit
• Einheit für den Lichtstrom: Lumen (lm)
• je mehr lm, desto heller die Lampe
• gängige Werte liegen zw. 250 und 1900 lm
2) Energieeffizienz
• wird in Lumen pro Watt (lm/W) gemessen
• je höher dieser Wert, desto effizienter
das Leuchtmittel
• LEDs liegen üblicherweise bei
45-70 lm/W, KLL bei 33-46 lm/W
• eine gute Orientierung bietet die
Energieeffizienzklasse (A bis G)
Pro und Contra LEDs
Auch wenn LEDs vielfach als das
Leuchtmittel der Zukunft gepriesen werden, gibt es einige Kritikpunkte. Da die Farbverteilung bei
LEDs noch nicht so homogen realisiert werden kann wie bei Glühund Energiesparlampe, bleibt es
für die Hersteller weiterhin eine
Herausforderung, Weißlicht mit
guter Qualität zu erzeugen. Es ist
daher wichtig, beim Kauf auf die
bereits angesprochene Farbwiedergabestufe zu achten.
Die Möglichkeit zum Dimmen
ist bei LEDs zwar gegeben, jedoch funktioniert das nicht mit
jedem Dimmertyp. Eine Einzelfallprüfung beziehungsweise die
Beratung eines Elektrikers oder
Fachverkäufers hilft dabei, den
Dimmer mit der passenden LEDLampe zusammenzubringen. Übrigens gibt es inzwischen auch
dimmbare Energiesparlampen,
sie benötigen jedoch ebenfalls einen speziellen Dimmertyp.
Und schließlich sollten auch LEDs
über die Wertstoffsammlung und
keinesfalls über den Hausmüll
entsorgt werden. Hier ist jedoch
nicht Quecksilber, sondern die
enthaltene Elektronik der Grund.
Worauf es ankommt:
Ein kleiner Einkaufsratgeber
Glühlampen und Halogenglühlampen verursachen hohe Stromkosten pro Jahr. Im Vergleich
dazu machen sich die extrem
sparsamen LED-Lampen kaufpreisabhängig nach ein bis zwei
Jahren bezahlt. Energiesparlampen
rechnen sich schon nach einem
halben bis einem Jahr (Beispiel
mit 1.000 Stunden Leuchtdauer
im Jahr entsprechend 2,7 Stunden
Lampennutzung pro Tag).
(Grafik: epr/MEGAMAN)
nie einfach aus, sondern verliert
mit der Zeit an Helligkeit. Das ist
für das menschliche Auge nach
etwa 25.000 Stunden erkennbar.
Im Gegensatz zur Energiesparlampe gibt es bei LED-Lampen
von vorneherein keine Einschränkungen bezüglich der Startzeit
und der Schaltfestigkeit. Damit
sind LEDs auch für Treppenhausbeleuchtung und andere stark
frequentierte Räume gut geeignet.
3) Lichtfarbe
• die Lichtfarbe ist von der Lichttemperatur abhängig (Einheit: Kelvin)
• je heißer eine Materie, desto heller
leuchtet sie (Beispiel: Hufeisen im
Schmiedefeuer)
• warmweißes Licht: 2700 bis 3000 Kelvin,
besonders kaltes Tageslicht-Weiß: bis zu
6500 Kelvin
• Kelvin-Wert wird in Form einer dreistelligen Zahl auf der Packung angegeben
(die erste Ziffer betrifft die Farbwiedergabe, die letzten beiden Ziffern die Lichtfarbe)
• Beispiel: 827 = Lichtfarbe 2700 Kelvin
4) Farbwiedergabe
• 827 = Farbwiedergabeindex liegt bei
über 80 Prozent
• 9XX = Farbwiedergabeindex über 90 %
Je nach Einsatzort sollte man zudem auf
Angaben zur Schaltfestigkeit, Dimmbarkeit,
Startzeit und zur Eignung für den Außenbereich achten. Außerdem muss der Sockel
der Lampe unbedingt zur Fassung passen.
Man unterscheidet beispielsweise kleine
und große Schraubsockel, Bajonettsockel
und Stocksockel.
29
Finanzen
Was bleibt, was kommt?
Die neue Energieeinsparverordnung 2014
Am 16. Oktober 2013 hat der deutsche Bundestag eine Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV) beschlossen. Seit Mai diesen Jahres ist die neue Fassung in Kraft.
EnergieVorOrt fasst die wichtigsten Änderungen für Eigentümer zusammen.
30
Wer baut oder modernisiert,
muss die Energieeinsparverordnung (EnEV) einhalten. Diese
legt fest, welche Vorgaben zum
Zeitpunkt der Bauabnahme erfüllt sein müssen. Um die Energiewende voranzubringen, wurde
die EnEV seit ihrer Einführung vor
12 Jahren mehrfach verschärft.
Mit der Novelle setzt die Bundesregierung die europäische Richtlinie für energieeffiziente Gebäude
2010/31/EU um und kommt dem
Ziel eines nahezu klimaneutralen
Gebäudebestands bis zum Jahr
2050 einen Schritt näher. Denn
die neue Fassung ist eine weitere Zwischenetappe auf dem
Weg zum sogenannten NiedrigstEnergiegebäudestandard, der ab
2021 für alle Neubauten in Europa gilt. Die konkreten Anforderungen für diesen Standard sollen
bis Ende 2018 festgelegt werden.
Änderungen im Neubau
Bis dahin wird der zulässige Jahres-Primärenergiebedarf für einen
Neubau ab dem 1. Januar 2016
um durchschnittlich 25 Prozent
gesenkt. Gleichzeitig wird der
Dämmstandard der Gebäudehülle (der sogenannte Transmissionswärmeverlust) um durchschnittlich 20 Prozent verschärft.
74 Prozent der Deutschen kennen die neue Energieeinsparverordnung
nicht. Foto: PRIMAGAS Energie GmbH & Co. KG
Wie bisher ergeben sich die einzelnen Werte dabei durch den
Vergleich mit einem Referenzgebäude. Um die höheren energetischen Anforderungen zu erfüllen,
können Bauherren beispielsweise auf die Nutzung erneuerbarer
Energien zurückgreifen, die wie
bisher auf den Primärenergiebedarf angerechnet werden.
Änderungen im Gebäudebestand
Bei der Sanierung bestehender
Gebäude hat sich kaum etwas
geändert. Folgende Punkte sollten Eigentümer dennoch beachten:
Alte Heizkessel, die vor 1985 eingebaut wurden, dürfen ab 2015
nicht mehr betrieben werden.
Später eingebaute Heizkessel
müssen nach 30 Jahren ausgetauscht werden. Ausnahmen
gelten für Brennwertkessel und
Niedertemperaturkessel mit besonders hohem Wirkungsgrad.
Zugängliche Decken zwischen
beheizten Räumen und unbeheizten Dachräumen müssen bis
1.1.2016 gedämmt werden, sofern sie nicht den Mindestwärmeschutz (U-Wert deutlich schlechter als etwa 1 W/(m²K)) erfüllen. In
diesem Fall muss das Dach auf
einen U-Wert von maximal 0,24
W/(m²K) nachgerüstet werden.
Alternativ kann das darüber liegende Dach gedämmt werden.
Die Instandsetzung von Sanitärinstallationen kann im Rahmen des
Modernisierungs-Programms mit
einem KfW-Darlehen mit günstigem Zinssatz finanziert werden.
(Foto: epr/KfW)
Die Pflichten für bestehende Gebäude gelten nicht für selbstgenutzte Ein- und Zweifamilienhäuser, bei denen der Eigentümer
seit dem 1. Februar 2002 selbst
darin wohnt. Wurde das Haus
zwischenzeitlich verkauft, muss
der neue Besitzer die geforderten
Maßnahmen innerhalb von zwei
Jahren umsetzen. Allerdings gilt
das Gebot der Wirtschaftlichkeit:
Wenn sich die erforderlichen Investitionen nicht innerhalb eines
angemessenen Zeitraumes durch
Energieeinsparungen amortisieren, sind Eigentümer von den
Austausch- und Nachrüstpflichten befreit. Außerdem greift die
EnEV nur für jene Außenbauteile,
die tatsächlich erneuert werden.
Übrigens: Experten empfehlen,
sich sowohl für Neu- als auch
für Altbauten an den Qualitätsstandards der KfW-Bank zu orientieren. Diese sind mühelos zu
realisieren und machen sich unabhängig von einer Förderung bei
einem so langfristigen Bauobjekt
wie einem Haus oder einer Wohnung auf die Lebenszeit immer
bezahlt.
Änderungen
beim Energieausweis
Der Energieausweis soll den
energetischen Zustand eines
Gebäudes transparent machen.
Deshalb hat der Gesetzgeber
die Regelungen hier deutlich verschärft. Künftig sind Verkäufer
Fernwärme –
damit liegen Sie
richtig
Lehnen Sie sich einfach zurück und genießen Sie unsere umweltfreundliche Wohlfühlwärme: ganz ohne Brennstoffbeschaffung, mit geringen
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Eine Thermografieaufnahme der Gebäudehülle legt offen, wo die energetischen Schwachstellen eines Hauses
liegen. (Foto: epr/hagebau)
und Vermieter von Immobilien
dazu verpflichtet, den Energieausweis bei der Besichtigung
des Objekts vorzulegen und später an den Käufer bzw. Mieter zu
übergeben. Die Regelung betrifft
allerdings nur Energieausweise,
die nach dem 1. Mai 2014 ausgestellt worden sind. Bereits vorhandene Energieausweise, die
gemäß EnEV 2009 gültig sind,
müssen nicht erneuert werden.
Außerdem müssen bereits Immobilienanzeigen bestimmte ener-
Große Umfrage von kalaydo.de unter Maklern und Immobiliensuchenden
zur neuen Energieeinsparverordnung. Foto: kalaydo.de
getische Kennwerte wie etwa
das Baujahr und den Endenergiebedarf des Gebäudes oder
die wesentlichen Energieträger
für die Heizung enthalten. Zudem
wurde der Bandtacho, der den
Primärenergiebedarf eines Gebäudes grafisch dargestellt, neu
skaliert und um die Angabe einer
Energieeffizienzklasse (Klassen
A+ bis H) ergänzt.
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Finanzen
Strom aus Bürgerhand
Energiegenossenschaften in Mannheim und Heidelberg
treiben Energiewende voran
Allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern über eine Beteiligung die Möglichkeit
bieten, die Energiezukunft vor Ort zu sichern und mitzugestalten– das ist nur eines
der Ziele, die sich die BürgerEnergie Mannheim eG und die Heidelberger Energiegenossenschaft eG (HEG) auf die Fahne geschrieben haben. Mit Erfolg.
Die Energiewende muss lokal
geschehen. Getreu diesem Motto haben sich Bürgerinnen und
Bürger aus Mannheim zusammengetan, um sich lokal für eine
umwelt- und klimaschonende
Energiegewinnung zum Nutzen
nachkommender Generationen
einzusetzen. Gemeinsam mit der
Klimaschutzagentur Mannheim
und der MPBM – Mannheimer
Projekt- und Beteiligungs-Management GmbH gründeten sie
Ende Februar 2012 die Bürger–
Energie Mannheim eG.
Die BürgerEnergie Mannheim eG
produziert mittlerweile Strom für
45 Haushalte in Mannheim und
spart dadurch 140 Tonnen CO2
pro Jahr ein. Zwei PhotovoltaikAnlagen auf den Dächern des
TSV Mannheim Hockey e.V. und
dem Verein der Handharmonikafreunde sind bereits installiert; die
Arbeiten an einer weiteren Anlage auf dem städtischen Bunker
in der Wachtstraße laufen auf
Hochtouren. „Bei einer geplanten Anlagenleistung von 77 kWp
kommen wir auf einen prognostizierten, jährlichen Ertrag von etwa
70. 000 kWh.“, freut sich der geschäftsführende Gesellschafter
der MPBM, Stefan Wittig. Die Inbetriebnahme soll im Herbst sein.
Die Heidelberger Energiegenossenschaft eG kann bereits auf eine
vierjährige Geschichte zurückblicken. Sie wurde von der studentischen Gruppe Unisolar ins Leben
gerufen, um die eigenen Erfahrungen weiterzugeben. Denn bereits
zuvor hatten die Studierenden
gemeinsam mit einem externen
Betreiber eine PV-Anlage auf dem
Dach der Neuen Pädagogischen
Hochschule realisiert. Inzwischen
hat die HEG zwölf Anlagen von einem kleinen Dorf in der Pfalz über
Ladenburg bis Nußloch in Betrieb
genommen, weitere Projekte sind
geplant. Diese Anlagen mit einer
Leistung von 700 kWp und einem
Investitionsvolumen von 1 Mio.
Euro wurden komplett von den
über 230 Mitgliedern der Energiegenossenschaft finanziert.
„Wir verbinden eine sichere Kapitalanlage in reale Produktionsgüter mit praktischem Klimaschutz.“, erklärt einer der beiden
Vorstände, Andreas Gißler, und
fährt fort: „Auf diese Weise können auch Menschen, denen Investitionen in Erneuerbare Energien normalerweise nicht möglich
wären, ab einen Beitrag von 100
Euro an der Energieversorgung
der Zukunft teilhaben.
Besonders stolz ist Gißler darauf,
dass die HEG nun im Verbund
mit anderen Energiegesellschaften Ökostrom aus Bürgeranlagen
und aus einem Wasserkraftwerk
in Bayern an Endkunden liefern
können. „Damit können wir die
Energiewende noch besser gestalten.
Das Team der HEG und „ihre“ PV-Anlage auf dem Dach der
Neuen Pädagogischen Hochschule.
33
Kommunales
„Käfertal legt los!“
Ein ganzer Stadtteil wird energetisch saniert
Es ist ein ehrgeiziges Ziel, dass sich die Stadt Mannheim auferlegt hat: Bis zum Jahr
2020 will sie die CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent reduzieren. Das
Quartierskonzept Käfertal-Zentrum bringt die Stadt in puncto Klimaschutz weiter voran.
Ein Gebiet von etwa 37 Fußballfeldern soll energetisch beispielhaft saniert werden und
anderen Stadtteilen den Weg weisen. Erste Dialogtreffen haben bereits stattgefunden.
34
„Die energetische Sanierung eines ganzen Stadtteils gelingt
nur, wenn alle an einem Strang
ziehen.“, weiß Alexander Fucker,
Sanierungsmanager bei der MVV
Enamic Regioplan. Deshalb setzt
die Kooperation aus Klimaschutzagentur Mannheim, MVV Enamic
Regioplan und Klimaschutzleitstelle der Stadt Mannheim gezielt
auf Bürgerbeteiligung. Die Kampagne „Mannheim auf Klimakurs
– Käfertal legt los!“ soll die Energiewende in den kommenden
Jahren voranbringen und Bürger­
innen und Bürger für das Thema
sensibilisieren.
„Wir verstehen uns als Impulsgeber“, sagt Fucker und fährt fort:
„Wir wollen alle Akteure an einen
Tisch bringen und gemeinsam
Maßnahmen für eine energieeffiziente und klimafreundliche Entwicklung von Käfertal erarbeiten.“
Deshalb haben Fucker und seine
Kollegen Gewerbetreibende, Politiker, Bürger und Partner aus
der Wirtschaft zu einem runden
Tisch eingeladen; weitere Treffen, Akzeptanzprojekte und ein
Klimawettbewerb sind geplant.
Auch die Schulen sollen stärker
mit Projekten wie „Klimahelden“
Die Käfertalschule erstrahlt nach Sanierung in neuem Licht
und „Heldentaten für das Klima“
(siehe den Beitrag zu Bildungsprojekten auf den Seiten 40 - 41)
miteinbezogen werden und ein
Energierundgang durchs Quartier mit Bürgermeisterin Felicitas
Kubala informiert die ansässige
Bevölkerung.
Hintergrund dieser Ideen zur
Aktivierung der Öffentlichkeit
ist das sogenannte Integrierte
Quartierskonzept, das der Frage
nachgeht, wo Käfertal in Sachen
Klimaschutz steht und was die
Gemeinde tun muss, um ihre
Energie- und CO2-Bilanz zu verbessern. Fucker erläutert: „Der
Ausgangspunkt des Konzepts ist
eine detaillierte Ist- und Sollanalyse. Wir haben zahlreiche Daten
ausgewertet und Bewohner befragt. Daraus haben wir den jährlichen Verbrauch der Käfertaler
Bevölkerung für alle klimarelevanten Bereiche bestimmt und
Die Klimaschutzagentur Mannheim
fördert private Eigenheimsanierer
mögliche Einsparpotentiale für
das Quartier mit konkreten kurz-,
mittel- und langfristigen Handlungsempfehlungen ermittelt.“
Das Ergebnis: 21,56 Gigawattstunden verbrauchen die rund
2.150 Bürgerinnen und Bürger,
davon 64 Prozent für Wärme, 24
Prozent für Strom und 12 Prozent
für Verkehr. Etwa zwei Drittel der
Gebäude im Untersuchungsgebiet weisen einen Sanierungsbedarf auf, weil sie erbaut wurden,
als Wärmedämmung und eine
effiziente Haustechnik noch keine
Rolle spielten. Deshalb seien die
Potenziale einer energetischen
Quartierssanierung bei gleichzeitiger Aufwertung des Stadtbildes
groß, wie Tina Götsch, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur
bekräftigt.
Dem Wärmebereich kommt dabei die größte Bedeutung zu, da
hier auch am meisten Energie
verbraucht wird. Derzeit werden
pro Jahr im Schnitt ein Prozent
der Gebäude saniert. Das Team
des Sanierungsmanagements will
diese Sanierungsrate mindestens
verdoppeln, im Idealfall sogar auf
knapp 8 Prozent steigern. „Wenn
wir das erreichen, können wir den
jährlichen Endenergieverbrauch
bis 2020 im Vergleich zu 2010
zwischen 12,8 und 33,7 Prozent
senken.“, sagt Tina Götsch.
Mobil durch Käfertal mit dem ÖPNV
Auch beim Strom und im Bereich
Verkehr lässt sich Energie einsparen. Deshalb setzen Klimaschutzagentur, MVV Enamic Regioplan
und Klimaschutzleitstelle auf
persönliche Beratung und informieren beispielsweise, wie Hauseigentümer Strom sparen und
erneuerbare Energien einsetzen
können. Auch neue Mobilitätskonzepte wie CarSharing werden
diskutiert.
„Mit dem vorliegenden Quartierskonzept haben wir die Weichen
gestellt, damit sich Käfertal nachhaltig entwickeln kann.“, ist Sanierungsmanager Fucker zuversichtlich und fährt fort: „Jetzt tun
wir unser Möglichstes, damit unsere Arbeit in den nächsten zwei
Jahren Früchte trägt.“
35
Vernetzung von Partnern: 1. Akteurstreffen
Kommunales
Leuchtturm in Käfertal
„Be
s
aus t Pract
ic
der
Reg e“
ion
Gemeindezentrum wird zur Begegnungsstätte
Unauffällig und unaufdringlich fügt sich das neue Gemeindehaus mit seiner schlichten
Geometrie zwischen Unionskirche und altem Pfarrhaus ein. Doch der Neubau in Mannheim-Käfertal hat es in sich, und zwar im wörtlichen Sinne: Auf 1150 Quadratmetern
haben neben dem neuen Gemeindesaal auch das Pfarramt und vier Krippen- und zwei
Kindergartengruppen ihren Platz gefunden. Ein Ort der Begegnung und des Miteinanders.
36
Auf die großflächige Glasfront
zum Kirchplatz hin haben die
Kindergartenkinder einen großen Apfelbaum mit vielen bunten
Schmetterlingen gemalt. Überall
toben, spielen und lachen Kinder.
Auch im Gemeindesaal, der tagsüber in eine Turnhalle verwandelt
wird und in dem abends und am
Wochenende
Veranstaltungen
stattfinden. Das ist für Pfarrerin Kyra Seufert das Besondere
an dem 4,5 Millionen Euro teuren Gebäude: „Es ist ein Ort des
Spielens, des Miteinanders und
des Austauschs für Jung und Alt,
für Menschen mit und ohne Behinderung.“
Gemeinsam mit ihrem Mann Pfarrer Gerd Frey-Seufert wirkt Kyra
Seufert in der „evangelischen Gemeinde käfertal und im rott“ und
fühlt sich wohl in ihrem neuen
Zuhause mit den lichtdurchfluteten Räumen und einer eigenen
Gartenanlage: „Der Bau sieht
nicht aus wie ein Fremdkörper,
sondern fügt sich in das Gesamtbild, als sei es von Anfang an so
geplant gewesen.“ Ihr Ehemann
Gerd Frey-Seuffert sieht das ähnlich: Wir sind stolz, in einem so
gelungenen Bau, der Gemeinde
Die großflächige Glasfront zum Kirchplatz des neuen Gemeindezentrums in
Käfertal. Alle Fotos: netzwerkarchitekten
und KITA auf diese besondere Art
und Weise vereint, mit Menschen
arbeiten zu dürfen.“
Dabei war der Anlass der Baumaßnahme nicht erfreulich: Der
Gebäudebestand der evangelischen Kirche ist deutlich zu groß
und nicht mehr finanzierbar. Daher sind Flächenreduktionen und
Gebäudeoptimierung unumgänglich. In den Gemeinden muss vor
allem der Gebäudebestand verkleinert werden. Seufert erläutert:
„Uns stehen 385 Quadratmeter
zu; doch wir hatten davor fast
das Dreifache an Fläche. Das
war ein großer Kostenberg.“
Doch anstatt die geräumten
Gebäude möglichst gewinnbringend an einen Investor zu
verkaufen, entschieden sich die
Leitungsgremien gemeinsam mit
den diakonischen Partnern dazu,
das Profil „Diakonie in Käfertal“
zu stärken. In das alte Pfarrhaus
zogen jetzt die b.i.f. ambulante
Eine Herausforderung für jeden Architekten - das archetypische Langhaus...
…die aufwändige Abstimmung mit
der Denkmalschutzbehörde
…die unmittelbare Nachbarschaft zum Baudenkmal Unionskirche
Dienste der Gemeindediakonie
Mannheim. Menschen mit Behinderung und deren Angehörige
finden hier eine Anlaufstelle rund
um sämtliche Fragen zu ihrer Lebenssituation. Im ersten Obergeschoss sollen nach der Renovierung Menschen mit und ohne
Behinderung in einer inklusiven
Wohngemeinschaft zusammenleben.
aus Darmstadt. Architekt Philipp
Schiffer erläutert: Der Idee des
archetypischen Langhauses entsprechend sind hier unterschiedliche Funktionen unter einem
Dach vereint. Die einheitlich verwendeten Hochdrucklaminatplatten für Fassade und Dach mit den
natürlich schimmernden Brautönen ergeben ein ruhiges Bild.
Den Kontrast dazu markieren die
Stirnseiten, die komplett transparent sind und einen imposanten
Blick in den Innenraum bieten.“
Entworfen wurde das Gebäude von den netzwerkarchitekten
Daten und Fakten
Ziel: Neubau eines Gemeindehauses mit Kindertagesstätte,
Unionsstraße 4 in Mannheim-Käfertal
Projektträger: Evangelische Kirche in Mannheim
Projektpartner: Architektur: netzwerkarchitekten, Darmstadt; Tragwerk:
Dr. Kreutz + Partner, Nürnberg; Landschaftsarchitektur: club L 94, Köln;
Haustechnik: iba Ingenieurbüro Bawel & Angermayer, Bensheim
Heizenergiekennwert des Neubaus: 146,5 kWh/m2a
Primärendenergiekennwert: 195 kWh/m2a
Besonders herausfordernd waren
für Schiffer und sein Team der eng
gesteckte Kostenrahmen und die
unmittelbare Nachbarschaft zum
Baudenkmal Unionskirche, die
aufwendige Abstimmungen mit
der Denkmalschutzbehörde mit
sich brachte.
Dennoch zieht Schiffer ein positives Fazit: „Mit Blick auf die energetische und haustechnische
Konzeption haben wir eine ökonomisch wie nachhaltige Lösung
erarbeitet. Sogar die Anforderungen der Energieeinsparverordnung sind um 30 % übertroffen.
Das Ergebnis ist zu unserer vollsten Zufriedenheit und wir sind
stolz darauf.“ Der Bauträger, die
Evangelische Kirche in Mannheim (EKMA), zeigt sich ebenfalls
zufrieden. „Der Architektenwettbewerb mit vier beteiligten Büros
hat sich gelohnt.“, freut sich Thomas Esper von der Abteilung Bau
und Liegenschaften der EKMA.
„Mit dem Wettbewerb im Jahr
2009 wollten wir sicherstellen,
dass auch die Kirche zur Baukultur in der Region beiträgt.“
37
Kommunales
Klimaschutz in Neckargemünd:
Gemeinsam mehr erreichen
Neckargemünd ist schon seit vielen Jahren im Klimaschutz aktiv. Gemeinsam mit der
KliBA und dem IFEU-Institut in Heidelberg hat die Stadt ein Integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet und steckt nun mitten in der Umsetzung. Bereits zu Beginn des Jahres
nahm der Klimaschutzbeirat seine beratende Tätigkeit auf, in dem fachkundige Bürger
aus der Energiebranche die Maßnahmenplanung der Stadt begleiten. Seit 1. Oktober
2014 koordiniert eine Klimaschutzmanagerin die Umweltmaßnahmen der Stadt mit
allen Akteuren vor Ort und hält die Öffentlichkeit auf dem Laufenden.
38
Es sind ambitionierte Ziele, die die
Stadt Neckargemünd in Sachen
Umweltschutz verfolgt. „Wir wollen unseren Teil dazu beitragen,
dass die von Deutschland eingegangenen internationalen Minderungsverpflichtungen im Klimaschutz auch erreicht werden
können.“, bringt es Bürgermeister
Horst Althoff auf den Punkt und
fährt fort: „Und wir wollen Vorbild
sein für die Region und andere
Städte und Kommunen.“
Kein Wunder, dass sich Gemeinderat und Stadtverwaltung angesichts dieser guten Vorsätze
schon vor vielen Jahren eine freiwillige Selbstverpflichtung zum
Energiesparen auferlegt haben.
Althoff berichtet: „Wir setzen
beispielsweise bei allen großen
Neubauten der öffentlichen Hand
auf Passivhausstandard, viele
öffentliche Gebäude wie etwa
unsere Sporthalle wurden nach
und nach energetisch saniert.“
Mit Erfolg: Für den Bau der bis
2008 größten Passivhausschule
in Deutschland nahm die Stadt
Neckargemünd mehrere Auszeichnungen entgegen.
Bürgermeister Horst Althoff, Michael Teigeler, GF der Stadtwerke Heidelberg
Energie und Gerhard Barth, kaufmännischer GF der Stadtwerke Neckargemünd, bei der Vorstellung des Neckargemünder Solardachkatasters
Die Liste der bereits umgesetzten Maßnahmen lässt sich weiter
fortführen: Eine Holzpelletanlage
versorgt das Neubaugebiet Kleingemünd mit Strom aus regenerativen Energien, die Straßen werden
mit Energiesparlampen und zertifiziertem Strom aus Wasserkraft
beleuchtet, die Radwege werden
erweitert und die 930 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf
dem neu errichteten Schulzentrum liefert jährlich Strom für etwa
28 Haushalte. Zudem kooperiert
Neckargemünd intensiv mit Kreis
und Land, um den öffentlichen
Nahverkehr auszubauen, und hat
gemeinsam mit den Stadtwerken
Heidelberg einen Klimafonds ins
Leben gerufen. Das Konzept: Für
jeden Kunden, der sich für das
Ökostromangebot neckartal KLI-
MA entscheidet, zahlen die Stadtwerke Heidelberg 15 Euro in einen
Fonds ein, mit dem klimafreundliche Projekte finanziert werden.
Doch Althoff und der Gemeinderat sahen noch immer Verbesserungspotenzial. „Neben den
vielen Einzelmaßnahmen fehlte
uns ein übergreifendes Konzept
zur strategischen Bündelung
aller Aktivitäten.“, erläutert der
Bürgermeister. Im Frühjahr 2011
wurde ein integriertes Klimaschutzkonzept in Auftrag gegeben und ein finanzieller Zuschuss
beim Bundesumweltministerium
beantragt. Seit Sommer 2013
liegt das von der KliBA und dem
IFEU Institut Heidelberg erarbeitete Klimaschutzkonzept nun vor.
„Ziel eines solchen Klimaschutzkonzeptes ist es, für alle Betei-
Die 930 Quadratmeter große PV-Anlage auf dem Dach des Schulzentrums.
ckargemünd – Was können wir
alle gemeinsam und jeder selbst
dafür tun?“ diskutierten und erarbeiteten die Teilnehmenden
mögliche Maßnahmen für Klima-
Neueste energetische Standards auch für die ganz kleinen:
die Kita in Kleingemünd.
ligten Wege zu klimaschützenden Veränderungen aufzuzeigen
und Impulse zum Energiesparen
zu geben.“, erläutert der verantwortliche Projektleiter bei der KliBA, Peter Kolbe. Damit das gelingt, hatten KliBA und Stadtrat
bereits im Vorfeld alle Bewohner
und Bewohnerinnen zu einem
gemeinsamen Bürgerworkshop
ins Rathaus eingeladen. Unter
dem Motto: „Klimaschutz in Ne-
schutz und Energieeinsparung.
Denn Bürgerbeteiligung ist laut
Althoff „unabdingbar, wenn eine
Kommune klimafreundlich agieren will“.
Die Ideen des Workshops waren
zahlreich und reichten von einem
Ausbau der Fahrradwege über
Abwrackprämien für energieiverschwendene Elektrogeräte und
Umweltbildung in der Schule bis
zum Aufbau weiterer Nahwärmenetze und Biogasanlagen. Alle
diese Maßnahmen wurden von
den Experten der KliBA auf ihr
Potenzial zur Energieeinsparung
bewertet und werden jetzt auf
ihre Umsetzbarkeit hin überprüft.
Dafür hat die Stadt Neckargemünd die neue Stelle einer Klimaschutzmanagerin geschaffen,
die zur Hälfte vom Bundesumweltministerium gefördert wird.
Anfang Oktober hat die Geographin Nicola Lender ihren Dienst
begonnen und freut sich auf die
spannende Aufgabe.
„Dass die Gemeinde diese Stelle
geschaffen hat, zeigt ganz klar,
dass diesem Thema in Neckargemünd eine hohe Priorität gegeben wird.“, freut sich Peter Kolbe. Die Frage, ob seine Aufgabe
in Neckargemünd daher erledigt
sei, beantwortet der Diplom-Ingenieur dennoch mit einem „entschiedenen Jein“: „Unser Auftrag
ist mit der Veröffentlichung des
Klimaschutzkonzepts zwar erfüllt, aber als Klimaschutz- und
Energieberatungsagentur
des
Landkreises und seiner Kommunen stehen wir Neckargemünd in
der Umsetzungsphase selbstverständlich weiterhin als Ansprechpartner beratend zur Seite.“
39
Kommunales
Alte Handys für das Klima:
Mannheimer Schulen auf Klimakurs
40
Sie ist 5 Meter hoch, 7 Jahre alt und wurde durch ausrangierte Handys finanziert.
Die Rede ist vom Baum des Jahres 2014, einer Traubeneiche, die sechs Mannheimer
Schulen gemeinsam mit der Klimaschutzagentur Mannheim dem Luisenpark im August gestiftet haben. Eines von derzeit vielen Umweltprojekten, mit denen sich Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz stark machen.
Noch ist die Laubkrone mit 3 Metern recht klein, um den vielen
rutschenden Kindern am Wasserspielplatz des Luisenparks
Schatten zu spenden. „Aber das
wird sich in den nächsten Jahren schnell ändern“, ist die gärtnerische Leiterin Ellen Oswald
überzeugt. Sie freut sich ganz
besonders, dass die Integrierte Gesamtschule MannheimHerzogenried, die Interkulturelle
Waldorfschule, die Konrad-Duden-Werkrealschule, die Friedrich-List-Schule, die Pestalozzi-
schule und die Justus-von-Liebig
Schule zusammengelegt und
den Baum des Jahres gespendet
haben. „Hier wird er noch vielen
Generationen von Kindern zugute
kommen, denn die Traubeneiche
wird bis zu 1000 Jahre alt.“
Der Anlass für die Baumspende geht auf eine besondere Gemeinschaftsleistung
anlässlich
der Earth Hour 2014 zurück. So
sind im März diesen Jahres neun
Mannheimer Schulen dem Aufruf
der Klimaschutzagentur gefolgt
und haben gemeinsam mit zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern
ausgediente Mobiltelefone um
die Wette gesammelt. Das Ergebnis lässt sich sehen: 1013 Geräte
kamen zusammen, die von der
Umwelthilfe fachgerecht entsorgt
und dem Rohstoffkreislauf wieder
zugeführt wurden.
Auf diese Weise profitieren
Mensch und Umwelt: „Zum einen können die wertvollen Metalle wieder verwendet werden,
was die natürlichen Ressourcen
Der Name ist Programm: In zwei
Doppelschulstunden dreht sich
alles um das Thema Energieeinsparung. Umgesetzt wird das
Projekt für den Rhein-NeckarKreis von der KliBA. Die Nachfrage ist groß. Bereits 240 Klassen
von knapp 50 Schulen haben in
den vergangenen vier Schuljahren teilgenommen.
Am 13. August wurde die Traubeneiche im Luisenpark Mannheim gemeinsam mit Umweltbürgermeisterin Kubala, Rocco Mulè, Caroline Golly und
Ellen Oswald (v.l.n.r.) gepflanzt.
schont, Umweltschäden reduziert und den Energieverbrauch
senkt“, erklärt Caroline Golly von
der Klimaschutzagentur Mannheim und fährt fort: „Zum anderen tun die Schulen direkt etwas
für den Umweltschutz vor Ort.
Denn für die drei erfolgreichsten
Schulen gab es zusätzlich zu den
Erlösen für die Altgeräte Preisgelder bis zu 1.000 Euro für eigene
Klimaprojekte.“
Die Ideen sind kreativ. Die
Pfingstbergschule (1. Platz mit
1.000 Euro) will Nistkästen für Fledermäuse bauen und damit die
bedrohte Tierart in den Wäldern
rund um Mannheim schützen. Das
Johanna-Geissmar-Gymnasium
(3. Platz mit 600 Euro) plant ein
grünes Klassenzimmer für Unterricht im Freien und die Neugestaltung des Schulhofs. Am JohannSebastian-Bach-Gymnasium (2.
Platz mit 800 Euro) ist das erste
Projekt sogar schon umgesetzt:
Am 27. September wurden hier
neue Hochbeete eingeweiht, auf
dem sich bereits erste zarte Pflanzen dem Sonnenlicht entgegenstrecken. „Für unsere Gruselparty
im Herbst wollen wir hier bereits
Kürbisse ernten,“ hofft Annkatrin
Esser, Schülersprecherin und Initiatorin des Projekts.
Die engagierte Schülerin ist bei
der Grünen Jugend aktiv und hat
bei der Organisation der diesjährigen Earth Hour mitgeholfen.
„Da lag es auf der Hand, dass
wir uns auch bei der Sammelaktion beteiligen.“ Gemeinsam mit
Lehrern, Eltern, dem Hausmeister, dem Caterer und Schülern
unterschiedlicher Klassen bildete
Esser ein Team, das in der letzten
Schulwoche, aber auch abends
und am Wochenende die Hochbeete anlegte.
Was mit dem noch übrigen Geld
geschieht, darüber sollen die
Schüler gemeinsam in einer Befragung abstimmen. Denn für Esser ist klar, dass die Handy-Sammelaktion und die Hochbeete nur
der Anfang waren. „Das Interesse
ist auf jeden Fall sehr groß und
gemeinsam mit der Bio-Top AG,
der Mensa und engagierten Lehrern wollen wir eine ganze Reihe
an Projekten starten.“
Auch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
Baden-Württemberg will Kinder
und Jugendliche schon frühzeitig zu umweltbewusstem Verhalten anleiten und hat deshalb das
landesweite Klimaschutzprojekt
„Stand-by“ ins Leben gerufen.
„Die Kinder lernen so von klein
auf den sorgsamen Umgang mit
Energie“, erläutert Anita Köhler,
Umweltpädagogin der KliBA, das
Konzept. Je nach Jahrgangsstufe
passt Köhler die Lehrinhalte an.
„Mit den Grundschülern erarbeiten wir das Thema spielerisch,
mit den Älteren berechnen wir
den Strombedarf einzelner Geräte und ermitteln mögliche Einsparpotenziale.“
Auch die Klimaschutzagentur und
das Umweltforum Mannheim haben sich zum Ziel gesetzt, junge
Menschen für eine ressourcenschonende und nachhaltige Lebensweise zu sensibilisieren. Das
Gemeinschaftsprojekt „Klimahelden” widmet sich in sieben separaten Unterrichtsmodulen der Frage, welchen Einfluss Menschen
auf das Klima haben und wie sie
ihr Verhalten ändern können. „Der
besondere Reiz dieses Angebots
liegt darin, dass die Schülerinnen
und Schüler sich nicht nur selbst
Gedanken machen, sondern das
erlernte Wissen auch nach Hause
tragen“, sagt Caroline Golly von
der Klimaschutzagentur Mannheim. Zudem entwickeln die
Schüler eigene Projektideen für
mehr Klimaschutz an ihrer Schule
und sollen diese auch in die Tat
umsetzen.
Schulen, die gerne mit von der
Partie sein wollen, sollten schnell
sein: Die Anmeldephase für
„Stand-by“ und „Klimahelden“
für das Schuljahr 2014/2015 hat
bereits begonnen.
41
2. Forum für Wohnungseigentümergemeinschaften
in der Metropolregion Rhein-Neckar am 19. 11. 2014
Das 2. Forum für Wohnungseigentümergemeinschaften in
der Metropolregion Rhein-Neckar findet am 19. November
2014 in der Rheingoldhalle in
Mannheim statt. Das Forum
informiert Sie über die Wohnungspolitik des Landes Baden-Württemberg und widmet
sich der Frage, welchen Beitrag Wohnungseigentümergemeinschaften zum Erreichen
der Klimaschutzziele von Land
und Bund leisten können.
meisterin der Stadt Mannheim
•Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Ulrich von
Weizsäcker, Co-Chair, International Resource Panel (UNEP),
Co-President, The Club of Rome
•
Dr. Eckart Meyberg, Ministerium für Finanzen und Wirtschaft
Baden-Württemberg
•
Rainer
Feldmann,
externer
Sachverständiger der KfW
•Helmut Trampota, Verwaltungsbeirat WEG Plankstadt
•Norman Fricke, Referent Fern-
wärmerecht der AGFW – Der
Energieeffizienzverband
für
Wärme, Kälte und KWK e.V.,
Frankfurt am Main
•Dr. Markus Klimsch, Fachanwalt
für Miet- und Wohnungseigentumsrecht, Kanzlei SEK
•
ein Rundgang durch die Firmenausstellung der Partner mit
kompetenten Ansprechpartnern
für alle Ihre technischen Umsetzungsfragen zu Sanierungen
und Modernisierungen
Die Veranstaltung liefert eine
fundierte Entscheidungsgrundlage für Verwaltungsbeiräte,
Hausverwaltungen, Wohnungseigentümergemeinschaften und
Wohnungseigentümer und zeigt
auf, wie gleichzeitig Energie und
Kosten gespart werden können.
Darüber hinaus informiert das
Forum über hilfreiche Informationen zu Fördermitteln, rechtlichen
Fragen und der Umsetzung Ihrer
Sanierungsvorhaben.
42
Das erwartet Sie unter anderem bei der Veranstaltung:
•Felicitas Kubala, Umweltbürger-
Auf einen Blick
2. WEG Forum Metropolregion Rhein-Neckar
Mittwoch, 19. November 2014
14.00 Uhr bis ca. 18.30 Uhr mit anschließendem Buffet
Rheingoldstrasse 215, 68199 Mannheim
Kosten: Der Beitrag beinhaltet sämtliche Pausensnacks, Tagungsgetränke und ein Abendbuffet sowie die Teilnehmerunterlagen.
Unkostenbeitrag: 23,80 Euro (inklusive MWSt.)
Anmeldung: Hier geht es zum Online-Anmeldeformular: www.wegforum.net/rhein-neckar/anmeldung/. Eine Anmeldung per E-Mail
unter [email protected] oder telefonisch unter der Nummer
0621-862 484 10 bei der Klimaschutzagentur Mannheim ist ebenfalls möglich.
Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie unter
www.weg-forum.net/rhein-neckar/
Rückblick
So war das 1. WEG-Forum Metropolregion Rhein-Neckar
Am 9. November 2013 veranstalteten die KliBA HeidelbergRhein-Neckar-Kreis, die EnergieEffizienz Agentur.E2A, die
Klimaschutzagentur Mannheim
und die Energieagentur Regio
Freiburg das 1. WEG Forum für
Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG). Die Aktualität
energetischer Modernisierung für
Wohnungseigentümergemeinschaften, die zahlreichen und
ausnahmslos positiven Rückmeldungen der rund 100 Teilnehmer
bestärken die Veranstalter, eine
Fortsetzung des WEG-Forums
in diesem Jahr.„Der rege Austausch zwischen Gästen und
Experten, die zahlreichen und
positiven Rückmeldungen der
Veranstaltungsteilnehmer zeigen
deutlich, dass es uns gelungen
sei“, freute sich Dr. Klaus Keßler,
Geschäftsführer der KliBA.
Die Teilnehmer informierten sich
in der Heidelberger Stadthalle
in Fachbeiträgen zu Planung,
Finanzierung, rechtlichen und
steuerlichen Aspekten sowie
technischen Lösungen für die
Praxis. Dabei ging es um konkrete Anliegen: Auf welchem
Stand ist die Haustechnik?
Welche Dämmmaterialien sind
empfehlenswert? Wie kann
eine Sanierung modernen
Anforderungen bei Fenstern
oder Aufzugsanlagen genügen?
Einer der Höhepunkte der
Veranstaltung war der Vortrag
von Franz Alt, preisgekröntem Journalisten und Buchautor, der in einer außergewöhnlichen engagierten und
gewinnenden Art glänzend
darstellte, warum uns die
Energiewende zu Gewinnern
macht.
Die Kooperationspartner waren
verschiedene Partner, die sich
der Modernisierung des Gebäudebestands verschrieben haben: GUTEX GmbH & Co. KG, C.
Haushahn GmbH & Co., Hilzinger
Fenster + Türen GmbH, LUWOGE
consult GmbH, Stadt Heidelberg,
Stadtwerke Heidelberg, Senertec
Center Südbaden GmbH, sto AG,
Techem Energy Services GmbH,
Viessmann Deutschland GmbH.
www.weg-forum.net
2. WEG-Forum
Metropolregion
Rhein-Neckar
Rheingoldhalle M
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Mittwoch, 19. Nov
ember 2014
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Moderation: Tina
Götsch, Klimasch
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Mannheim
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PELLETTI TOUCH: Warme Räume per Fingertipp
44
Heizen mit Holz ist günstig,
ökologisch verträglich – und
mit dem neuen Pelletti Touch
so komfortabel wie nie. Der
neueste Holzpelletskessel von
Paradigma, dem Experten für
ökologische Heizsysteme, vereint das CO2-neutrale Heizen
mit höchster Betriebssicherheit
und einer einfachen Bedienung
per modernem Touchpad. Und
das Beste: Der neue Kessel ist
noch kompakter als sein Vorgänger, sodass er nur wenig
Platz im Heizungskeller benötigt.
Lange bewährt und doch ganz
neu: Der Pelletti Touch fügt sich
nahtlos in die lange Pellets-Erfahrung von Paradigma ein, bietet
dabei aber so manche Innovation. Die Auffälligste ist sicher das
einfach zu bedienende Display
am Feuerungsautomat, über das
sich alle Funktionen über Berührung anwählen lassen – wie beim
Tablet oder Smartphone. Im Inneren verfügt die neue Anlage über
eine verbesserte Verbrennungsregelung mit Feuerraumsensor,
der auf eventuell schwankende
Pellets-Qualitäten reagiert. Der
Brennstoff selbst gelangt über
ein automatisches Saug- oder
Schneckensystem vom Pelletslager zum Brenner. Und ebenso
automatisch kann optional auch
die Asche in einen externen,
leicht zugänglichen Aschebehälter befördert werden. Damit bietet der Pelletti Touch denselben
Komfort wie moderne Gas- oder
Ölbrennwertgeräte, spielt dabei
aber in einer deutlich ökologischeren Liga.
Der nachwachsende Rohstoff
Holz setzt bei der Verbrennung
nur so viel klimaschädliches
CO2 frei, wie der Baum während
seines Wachstums vorab aus
der Atmosphäre aufgenommen
hat. Um das Heizen noch klimafreundlicher zu machen, lässt
sich der Pelletti Touch zusätzlich
mit einer der hocheffizienten Paradigma
Solarthermie-Anlagen
kombinieren. Dann sorgen Holz
und Sonne gemeinsam für war-
die richtige Wahl. In unterschiedliche Ausführungen können die
modernen Pelletskessel Leistungsbereiche von 12 kW bis 32
kW abdecken und liefern damit
im Eigenheim genauso wie im
Mehrfamilienhaus
zuverlässig
ausreichend Heizwärme und warmes Wasser. Bis 56 kW stellt der
me Räume und für ein deutliches
Plus im Portemonnaie des Hausbesitzers. Denn Holzpellets sind
deutlich günstiger als Gas und Öl
und die Sonne ist gänzlich kostenfrei.
Ob groß oder klein – der PELLETTI TOUCH ist für jede Immobilie
Pelletti Maxi Touch Wärme bereit. Damit ist selbst die Produktion sehr großer Wärmemengen
ökologisch konsequent, mit dem
nachwachsenden Rohstoff Holz,
möglich.
www.paradigma.de
Impressum
Herausgeber:
KliBA gGmbH • Klimaschutz- und
Energie-Beratungsagentur
Heidelberg - Rhein-Neckar-Kreis
Wieblinger Weg 21 | 69123 Heidelberg
und Klimaschutzagentur Mannheim
D2, 5-8 | 68159 Mannheim
Chefredaktion:
Tina Götsch
(Klimaschutzagentur Mannheim) &
Dr. Klaus Keßler (KliBA)
Realisation & Koordination:
Wolf Verlag GmbH
Tine Messerschmidt
Hostackerweg 21 | 69198 Schriesheim
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Caroline Golly
Olga Marksteder
Lydia Prexl
Pia Reich
Gestaltung:
Wolf Verlag GmbH • Schriesheim
Claudia von Bihl
Titelfoto:
Syda Productions - Fotolia.com
Druck:
Sonnendruck
Ludwig-Wagner-Str. 16
69168 Wiesloch
Veranstaltungen
4. - 5.November 2014 • green2market • Stuttgart
green2market ist die erste interdisziplinäre Umweltpsychologie- Konferenz, bei der „grüne“ Akteure, also Unternehmer, Entwickler, Marketing und Vertriebsexperten, politische Entscheider und Medien auf die Träger des
„geheimen Wissens“, die Umweltpsychologen, treffen. http://www.green2market.de/programm/
5. November 2014 • Herbstforum Altbau • Stuttgart
Das Herbstforum Altbau ist die etablierte Fachtagung zu den Themen energetische Gebäudesanierung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Der Fachkongress ist für alle interessant, die sich den Herausforderungen einer zukunftsweisenden Klimaschutzpolitik in Baden-Württemberg stellen und für die Steigerung der
Gebäudesanierungsrate einsetzen. http://www.zukunftaltbau.de/service/herbstforum/index.php
20. November 2014 • Sind Sie schon „smart“?
Chancen, Technik und Trends „smarter“ Energienutzung am 20. November 2014 im IHK-Haus Pforzheim für
Interessierte aus Industrie, Gewerbe, Handwerk, Kommunen, Forschung, Beratung und dem privaten Bereich.
http://energiewende.baden-wuerttemberg.de/index.php?id=7559
28. November • 14.00 – 17.00 Uhr • Marktplatz Mannheim
Aktionstag und Sammelaufruf zur Europäischen Woche zur Abfallvermeidung
Gemeinsam mit der Abfallwirtschaft Mannheim macht die Klimaschutzagentur im Rahmen eines Aktionstags am
28. November ab 14:00 Uhr auf dem Marktplatz in Mannheim auf das Thema Abfallvermeidung und Recycling
aufmerksam. Im diesen Zusammengang ruft die Klimaschutzagentur dazu auf, gereinigte Dosenkonserven sowie gebrauchte CDs und DVDs bis zum 28.November zu sammeln und bei der Agentur abzugeben. Unter allen
Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden Preise verlost.
23. Januar 2015 • 9.00 – 16.00 Uhr • Mannheimer Schloss
Schülerkongress: „Global Eyes – Augen auf für eine zukunftsfähige Welt!“
Am 23. Januar 2015 findet im Mannheimer Schloss der Schülerkongress „Global Eyes – Augen auf für eine
zukunftsfähige Welt!“ statt. Hier haben Schülerinnen und Schüler ab der 7.Klasse in Mannheim die Möglichkeit
über Nachhaltigkeit, Fairer Handel und Klimawandel zu diskutieren.
Anfang 2015 • Mannheim-Käfertal • Nacht der Thermografie
Private Eigentümer eines Wohngebäudes im Sanierungsgebiet Käfertal-Zentrum haben die Möglichkeit, eine
Thermografieaufnahme der Straßenfront ihres Gebäudes machen zu lassen. Die Hauseigentümer erhalten dadurch erste, wichtige Hinweise über Schwachstellen und Wärmebrücken an ihrem Haus.
Über den genauen Termin werden die interessierten Käfertaler Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig informiert.
Gutscheine für die Aktion wurden bereits an alle Haushalte verteilt und können bei der Klimaschutzagentur
Mannheim eingelöst werden.
45
Die Klimaschutzagentur
Mannheim gGmbH
Klimaschutzagentur Mannheim gemeinnützige GmbH
D 2, 5-8
68159 Mannheim
Telefon: 0621 - 862 484 - 10
Fax: 0621 - 862 484 - 19
[email protected]
Internet: www.klima-ma.de
46
Um die Bürger, Unternehmen,
Vereine und Kirchen in ihren Bemühungen für den Klimaschutz
zu unterstützen, wurde im April 2009 die Klimaschutzagentur
Mannheim ins Leben gerufen.
Vier Jahre nach ihrer Gründung
ist sie heute als zentrale Anlaufstelle rund um die Themen Energie und Klimaschutz bekannt. Als
gemeinnützige GmbH (gGmbH)
mit der Hauptgesellschafterin
Stadt Mannheim und den weiteren Gesellschaftern MVV Energie AG und GBG - Mannheimer
Wohnungsbaugesellschaft mbH
verfolgt die Agentur das Ziel,
über energiesparendes Verhalten zu informieren und zum eigenen Handeln zu motivieren.
Nach dem Motto „Global denken
– lokal handeln“ resultiert daraus
eine Win-Win-Situation für die
Menschen in Mannheim und die
Umwelt weltweit.
Aufgabenbereiche
Die Energie effizient nutzen, den
Verbrauch senken und erneuerbare Energien verstärkt einsetzen das sind die Ziele der Klimaschutzagentur Mannheim. Um diese zu
erreichen, fördert die Agentur das
Bewusstsein für den Klimaschutz
in der Bevölkerung und unterstützt
die Klimaschutzbemühungen in
der Stadt Mannheim.
Ein entscheidender Aufgabenbereich umfasst dabei die Öffentlichkeitsarbeit. So bieten
die Mitarbeiter neutrale und unabhängige Beratungen in der
Agentur und vor Ort in den Bürgerdiensten rund um das Thema
Energie an und zeigen mögliche
Fördermittel auf. Zudem bearbeiten sie die Förderprogramme im
Stadtgebiet Mannheim.
Um den Informationsbedarf der
verschiedenen Zielgruppen zu
decken, ist das Team auf zahlreichen Veranstaltungen, Workshops sowie Fachvorträgen vertreten und gibt Publikationen zu
verschiedenen Themen heraus.
Ferner organisiert und unterstützt
es eine Reihe von Kampagnen
und Aktionen, die dazu beitragen, aktuelle Entwicklungen und
innovative Klimaschutzprojekte
zu vermitteln. Zu den Zielgruppen gehören sowohl die Bürger
als auch klein- und mittelständische Betriebe, das Handwerk
und der Handel sowie Kirchen
und Vereine in Mannheim.
Darüber hinaus verfolgt die Agentur
das Ziel, die überregionale und lan-
desweite Zusammenarbeit mit weiteren Energieagenturen auszubauen und Synergien zu bündeln. Dazu
ist sie Partner im Netzwerk der Klimaschutz- und Energieagenturen
der Metropolregion Rhein-Neckar
sowie im Verein der deutschen
Energieagenturen (eaD).
Die Leistungen:
Für Endverbraucher:
• Kostenfreie und unabhängige
Erstberatung in der Klimaschutzagentur und in den
Bürgerdiensten
• Beratung zu Förderprogrammen des Bundes und Landes
Baden-Württemberg
• Beratung zu Förderprogrammen speziell für Mannheimer
Bürger: Energetische Sanierung von Ein- bis Dreifamilienhäusern, Heizungsoptimierung, Mikro-KWK-Anlagen,
Vereine und Kirchen
• Erstellung von Wärmepässen
der Stadt Mannheim
• Präsenz auf verschiedenen
Veranstaltungen
Für Gewerbe:
• Initialberatung für KMU, Handel und Handwerk
Für Kommunen/Öffentliche
Einrichtungen:
• Energiechecks für Kirchen
und Vereine
• Umweltbildungsangebot für
Schulen und weitere Bildungseinrichtungen
• Unterstützung bei kommunalen Projekten
Weitere Leistungen:
• Durchführung von Kampagnen
und Aktionen
• Herausgabe von Publikationen
• Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
KliBA - Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur
Heidelberg - Rhein-Neckar-Kreis gGmbH
Als unabhängige Energieagentur
unterstützt und berät die KliBA
seit 1997 Bürger, Kommunen
und Unternehmen in der Metropolregion Rhein-Neckar bei
energie- und klimaschutzrelevanten Maßnahmen. Vorausgegangen war der Heidelberger
Energie-Tisch, ein Forum aus
Industrie- und Handelskammer,
Handwerkern, Architekten, Hauseigentümern- und Mieterverbänden,
Wohnungsunternehmen
sowie Vertretern von Umweltschutzorganisationen,
Bürgerinitiativen und Stadtwerken. Sie
erarbeiteten das Konzept einer
neutralen und unabhängigen
Energieberatungsagentur für die
Rhein-Neckar-Region.
Unser Ziel ist eine verantwortungsvolle und klimafreundliche
Gestaltung der Energiewende.
Dafür beraten wir Bürger, Gewerbe und Kommunen im Rhein-Neckar-Kreis zu allen Fragen rund
um den effizienten und umweltschonenden Energieeinsatz.
Gesellschafter der Agentur sind
die Stadt Heidelberg, der RheinNeckar-Kreis und weitere 26
Kommunen sowie die Sparkasse
Heidelberg.
Mit dem Beitritt des Rhein-Neckar-Kreises zum Kreis der KliBAGesellschafter im September 2012
wurde die Klimaschutz- und Energieberatungsagentur HeidelbergNachbargemeinden gGmbH zu
einer kreisweiten Agentur. Damit
steht nun etwa 683.000 Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Neckar-
KliBA Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur
Heidelberg-Rhein-Neckar-Kreis gGmbH
Wieblinger Weg 21 • 69123 Heidelberg
Telefon: 06221 - 99875-0
Fax: 06221 - 99875-12
[email protected]
www.kliba-heidelberg.de
Raum eine unabhängige regionale
Energieberatung zur Verfügung.
Unser Service für Bürgerinnen
und Bürger
In einem kostenfreien Beratungsgespräch erhalten Bürger alle Informationen, die für eine energetische Modernisierung oder einen
energieeffizienten Neubau notwendig sind. Interessierte Bürger
informieren wir über erneuerbare
Energien und zeigen ihnen Möglichkeiten, diese sinnvoll in Form
von Solarenergie oder Biomasse zu nutzen. Über den neusten
Stand diverser Förderprogramme informieren wir ebenso wie
über Energiesparen im Alltag.
Unser Service für Kommunen
im Rhein-Neckar-Kreis:
• Kommunales Energiemanagement, z. B. beim Aufbau
eines Energieberichtswesens,
eines Energiecontrollings,
beim energieoptimierten
Anlagenbetrieb oder bei der
Erstellung von Jahresenergieberichten.
• Klimaschutzkonzepte:
Erstellung der Antragsunterlagen für das Klimaschutzkonzept, Erarbeitung von
integrierten und Teil-Klimaschutzkonzepten.
• Contracting: Die KliBA berät
über die Möglichkeiten des
Contractings, hilft bei der
Auswahl geeigneter Liegenschaften und der Suche nach
einem Contractor.
Der Service für Gewerbe
Mit einer Initialberatung für kleine
und mittlere Unternehmen legen
wir den Grundstein dafür, wie sie
ihre laufenden Kosten durch Energieeinsparmaßnahmen senken.
Wir prüfen das Einsparpotential
vorhandener
Querschnitttechnologien wie Heizung, Klimatisierung, Druckluft, Beleuchtung,
Antriebe etc. Mit Hilfe dieser Bestandsaufnahme zeigen wir den
Unternehmen, wo sie bereits heute die Energie optimal nutzen und
wo sie zu viel verbrauchen.
Für Bürger, Gewerbe und
Kommunen verschafft die KliBA den Überblick über die relevanten Fördermittel und Finanzierungsmöglichkeiten
durch
Kommunen, Land und Bund. Für
Kommunen begleitet die KliBA
entsprechende Antragsverfahren.
47
RECHNEN SIE MIT
IHREN ENERGIEKOSTEN AB.
@ Jetzt können Sie sogar beim Energiesparen sparen. Die L-Bank fördert den Bau, den Kauf und
die energetische Sanierung von Häusern und Wohnungen. Auch Unternehmen bekommen
günstige Darlehen für Investitionen, die Energie sparen. Was wir außerdem für Sie, Ihre Firma
und den Klimaschutz tun können, erfahren Sie unter www.l-bank.de/energie-und-umwelt
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