Zusammenfassung Marketing - Moritz Regnier, FHDW, BWL

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Zusammenfassung Marketing
12. März 2002
Inhaltsverzeichnis
1 Customer Relationship Management
1.1
1.2
4
Grundlagen CRM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4
1.1.1
Definition CRM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4
1.1.2
Ziele und Nutzen des CRM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4
1.1.3
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
1.1.4
Kundenbindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
1.1.5
Kundenschnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
1.1.6
Kundenzufriedenheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
1.1.7
Auswirkungen von CRM auf die Kundenbearbeitung . . . . . . . . . . .
6
1.1.8
Kalkulationsschema - Gewinnbeitrag durch CRM . . . . . . . . . . . . .
7
1.1.9
”Goldene Regeln” des CRM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
Instrumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
1.2.1
Komponenten des CRM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
1.2.1.1
Analytisches CRM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
1.2.1.2
Operatives CRM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
1.2.1.3
Kollaboratives CRM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
1.2.2
Multi-Channel-Phänomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
1.2.3
Planung des Kundenbearbeitungsprozesses . . . . . . . . . . . . . . . .
9
1.2.4
1.2.5
1.2.3.1
Aktivitäten im CRM-Prozeß . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
1.2.3.2
Kundenkontaktkanälen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
1.2.3.3
Maßnahmen im Kundenbearbeitungsprozeß . . . . . . . . . .
10
eCRM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11
1.2.4.1
Instrumente und Konzepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11
1.2.4.2
Wichtige Elemente einer Kundenbindungsplattform im Internet
12
1.2.4.3
E-Business und die drei Dimensionen . . . . . . . . . . . . . .
13
1.2.4.4
EMRS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
Organisation des Kampagnenmanagements Call-/Communication Center
14
1.2.5.1
14
Anpassung an den Erfordernissen . . . . . . . . . . . . . . . .
1
INHALTSVERZEICHNIS
1.3
INHALTSVERZEICHNIS
1.2.5.2
Inbound- & Outbound/-Systeme . . . . . . . . . . . . . . . .
14
1.2.5.3
Einsatzmöglichkeiten von Call Centern . . . . . . . . . . . . .
15
1.2.5.4
Automatic Call Distribution (ACD) . . . . . . . . . . . . . . .
15
Steuerungskonzepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
15
1.3.1
ABC-Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
15
1.3.2
Kundenportfolio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
16
1.3.2.1
Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
16
1.3.2.2
Normstrategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
16
1.3.3
Kundenlebenszyklus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
16
1.3.4
Customer-Lifetime-Value (CLV) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17
1.3.5
Prognoseverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17
2 Kommunikationspolitik
2.1
18
Kommunikations-Mix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
18
2.1.1
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
18
2.1.1.1
Ohne persönlichen Kontakt zum potentiellen Nachfrager . . .
18
2.1.1.2
Mit persönlichem Kontakt zum potentiellen Nachfrager . . . .
18
Verkaufsförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
18
2.1.2.1
Verkaufspersonalorienteirte Förderung . . . . . . . . . . . . .
18
2.1.2.2
Handelsorienteierte Verkaufförderung . . . . . . . . . . . . .
18
2.1.3
Public Relations . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19
2.1.4
Neoklassiker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19
2.2
Integrierte Unternehmenskommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19
2.3
System werblicher Entscheidungstatbestände . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19
2.3.1
Kommunikationziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
2.3.1.1
Ökonomisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
2.3.1.2
Kommunikative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
2.3.1.3
Probleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
Werbebudgetierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
2.3.2.1
Generell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
2.3.3
Werbemittelgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
21
2.3.4
Mediaselection . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
22
2.3.4.1
Intermediaselektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
22
2.3.4.2
Intramediaselektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
22
2.3.4.3
Probleme beim Vergleich unterschiedlicher Medien . . . . . .
23
2.3.4.4
Kennzahlen und -ziffern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23
Zeitliche Verteilung des Werbebudgets (Timing) . . . . . . . . . . . . .
25
2.1.2
2.3.2
2.3.5
Werbung im engeren Sinne
2
INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
3 Distributionspolitik
3.1
Vertikale Marketingstrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
3.1.1
Zusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
3.1.2
Definitionen
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
3.1.2.1
Situation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
3.1.2.2
Push Strategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
27
3.1.2.3
Pull Strategie
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
27
3.1.2.4
Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
27
Abgrenzung Erfolgs-/Misserfolgskombinationen . . . . . . . . . . . . .
28
3.1.3.1
Eher erfolgreich eingeschätzt . . . . . . . . . . . . . . . . . .
28
3.1.3.2
Ehrer nicht erfolgreich eingeschätzt . . . . . . . . . . . . . . .
28
Entscheidungstatbestände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
28
3.2.1
System der Absatzkanäle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
28
3.2.2
Logistische Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
29
3.1.3
3.2
26
4 Übungsaufgaben Marketing
30
3
Kapitel 1
Customer Relationship Management
1.1
Grundlagen CRM
1.1.1
Definition CRM
CRM = ganzheitliche Bearbeitung der Beziehung des Unternehmens zu seinen Kunden.
Versuch jeden einzelnen Kunden in ertragreichen Kundensegmenten möglichst individuell, abgestimmt auf seine Bedürfnisse zu bedienen
1.1.2
Ziele und Nutzen des CRM
Wehrmeister
er soll weiter Kunde bleiben (Loyalität)
weitere Produkte kaufen (Cross-selling)
Repräsentant des positiven Images des Unternehmens werden (Multiplikator)1
Helmke
höhere Qualität der Kundenbearbeitung
– Differenzierung (Bearbeitung in Kundensegmenten)
– One-to-One Marketing (individuelle Bearbeitung)
– Mehrwertservices
Verbesserung der internen Verarbeitungsprozesse
– Workflows
– Prozesskennzahlen
Verbessertes Kundendatenmanagement
– Datenintegration
1 Dierk
Wehrmeister, Customer Relationship Management, 2001
4
KAPITEL 1. CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT
1.1. GRUNDLAGEN CRM
– Anwendungsorientierte Auswertung
Verbesserung der Schnittstellen zum Kunden
– Reklamationsbearbeitung
– Kundenhistorie
– Kundenprofile
Steigerung des Unternehmenswertes durch höhere Kundenzufriedenheit und -bindung.
1.1.3
Ergebnis
CRM sorgt für Kundenzufriedenheit durch Kundenorientierung
Imageverbesserung
– Service- und Kundenorientierung durch verbesserten Zugang zu den Kundenschnittstellen
– Verbesserte Bedienung durch die Kundenschnittstellen
CRM erlaubt durch Organisation der Kundenschnittstellen eine schnelle und korrekte Beantwortung von Anfragen
Effizienzsteigerung
– Steigerung der Wirksamkeit von Marketingaktionen
– Stiegerung von Effizienz von Kundenschnittstellen
– Entwicklung neuer Kundenschnittstellen
– Rückmeldung an das Unternehmen zur Verbesserung von Prozessen und Produkten
CRM erlaubt durch die Vielfalt der aufgenommenen Daten zielorientiertes Marketing
Neukundengewinnung
– Umwandlung in Wiederkäufer-/Bestandkunden
– Steigerung des Akquisitionsvolumens
– Akquisition in ertragreichen Segmenten
CRM erkennt durch Auswertung der Daten aus den Kundenschnittstellen die Bedürfnisse
Kundenbindung2
des Kunden und darauf gezielt eingehen
– Generierung von Wiederkäufern
– Senkung der Stornoquote
– Cross-selling (Verkauf artverwandter Produkte; z. B. Auto + Alufelgen)
– Up-selling (Verkauf eines höherwertigen Produktes bei Wiederkauf)
– Bestandsbereinigung zu gunsten ertragreicher Segmente
2 Dierk
Wehrmeister, Customer Relationship Management, 2001
5
KAPITEL 1. CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT
1.1.4
1.1. GRUNDLAGEN CRM
Kundenbindung
Bei der Frage wodurch Kunden sich an ein Unternehmen gebunden fühlen muss man Verbundenheit (emotionale Bindung) von Gebundenheit (ökonomisch, vertraglich oder technischfunktional)
unterscheiden. Verbundenheit ist der Gebundenheit vorzuziehen und ist nur über eine hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen.
In diesem Kontext sei darauf hingewiesen, dass Zufreidenheit dann eintritt wenn die Leistungserwatung von der Leistungswahrnehmung positiv voneinander abweichen.
J. Becker:
”Die Einsicht bzw. die Erfahrung, dass es für ein Unternehmen sinnvoller ist, bestehende Kunden
zu erhalten, als ständig auf der Suche nach neuen Kunden zu sein, rücken jedenfalls sehr stark die
Kundenzufriedenheit bzw. daran anknüpfende Kundenbindungsprogramme sowie auch umfassende Beschwerde-Management-Systeme in den Vordergrund des Marketinghandelns.”3
Arten der Kundenbindung (und deren Wirkungsebene):
Emotionale Bindung (über Kundenzufriedenheit
Ökonomische Bindung (über Wechselkosten
Vertragliche Bindung (über rechtliche Zusage
Verbundenheit)
Gebundenheit)
Gebundenheit)
Technisch-funktionale Bindung (über technisch-funktionale Zusammenhänge
denheit)
1.1.5
Kundenschnittstellen
1.1.6
Kundenzufriedenheit
Leistungserwartung
− Bedürfnisse
− eigene Erwartungen
− Mund zu Mund Kommunikation
− Anbieterkommunikation
Gebun-
Leistungswarnehmung
Vergleich
Erhebliche Abweichung
nein
Indifferenz
1.1.7
ja (−)
ja (+)
Unzufriedenheit
Auswirkungen von CRM auf die Kundenbearbeitung
Effektivität
Fokus: Kundenzufriedenheit und -bindung
– Einführung wertschöpfender Instrumente und Prozesse
– Priorisierte Kundenbearbeitung
– Zielorientierte Erfassung und Auswertung von Kundendaten
3 Becker,
Jochen; Marketing-Konzeption S. 81
6
Zufriedenheit
KAPITEL 1. CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT
1.1. GRUNDLAGEN CRM
Effizienz
Fokus: Wirtschaftlichkeit
– Vereinfachung der täglichen administrativen Arbeit (Prozessoptimierung)
– Systematische Datenintegration
– Verteilung durch Workflows
Akzeptanz bei Mitarbeitern
Fokus: tatsächliche Anwendung
– Aktive Information
– Kommunikation mit den Beteiligten (d. h. den Mitarbeitern)
– Schulungen/Coaching der Mitarbeiter
Eine effektivere und efizientere Kundenbearbeitung hängt letztendlich von der Akzeptanz der Mitarbeiter und der tatsächlichen Anwendung des CRM-systems ab.
1.1.8
Kalkulationsschema - Gewinnbeitrag durch CRM
Der Gewinnbeitrag durch CRM ergibt sich aus Umsatzsteigerung + Kosteneinsparung - Kostensteigerung:
Kostensteigerung: Durch die Einführung des Systems (inklusive der EDV) entstehen Kosten
durch Schulung der Mitarbeiter, Pflege des Systems, Investition in Hardware, Software und
Beratung
Kosteneinsparung: Da durch das CRM z. B. weniger administrativer Arbeitsaufwand (~10%)
im Vertrieb entsteht, hat dieser mehr Zeit seine Kundenbeziehungen zu pflegen; mit anderen
Worten es wird rationalisiert, was nicht bedeutet, dass Mitarbeiter entlassen werden, sondern
dass diese mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe haben.
Umsatzsteigerung: Eine intensivere Pflege der Kundenbeziehung führt zu mehr Kunden, einer
einfacher durchsetzbaren Preissteigerung bei dauerhaften Kunden und einer Mengensteigerung pro Kunde4 .
1.1.9
”Goldene Regeln” des CRM
Einige Regeln und Aussagen in Bezug auf Kunden(-zufriedenheit und -akquise):
1:5 Regel ein neuer Kunde ist teurer als einen bestehenden zu binden
80:20 Regel die Kundenbearbeitung sollte sich durch den Wertbeitrag bestimmen
80% der Kunden deren Probleme gelöst wurden, kaufen wieder
4% der unzufriedenen Kunden bleiben beim Unternehmen
Unzufrieden heit macht schneller die Runde als Zufriedenheit
66% der Kunden wechseln den Lieferanten, wenn der Service schlecht ist
4 Hier fallen die Begriffe ”CrossSelling” d. h. Verkauf von branchenfremden (Neben-)Produkten und ”UpSelling” d.
h. Verkauf eines höherwertigen Produkts anch Verkauf eines Standardprodukts.
7
KAPITEL 1. CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT
1.2
1.2.1
1.2. INSTRUMENTE
Instrumente
Komponenten des CRM
1.2.1.1
Analytisches CRM5
Das analytische CRM ist oft im Marketing (Marktforschung) angesiedelt und umfasst alle Anwendungen zur Analyse des Kundenverhaltens und zur Ableitung von Zielgruppen und Kaufprofilen.
Im Mittelpunkt stehen Data-Warehouse und Data-Mining.
Es ist wichtig die im Backoffice gewonnen Erkenntnisse des analytischen CRM wieder an die
Frontofficebereiche zurück zu spielen (closed loop).
Ziel des analystischen CRM ist eine Individualisierung von Kundenansprache und -angeboten.
Data-Warehouse ist eine Unternehmensdatenbank, die Datenbetsände zeitbezogen sammelt. Es
wird besonders darauf geachtet, dass die Daten kundenorientiert vorliegen, dass das System
so offen gestaltet ist, dass zusätzliche Daten leicht integriert werden können und einfach
Analyseinstrumente bereits vorliegen.6
Ein Data-Warehouse ist eine von den operativen DV-Systemen separiertes Datenbankverwaltungsund Verknüpfungssystem, das Kunden- und Marktdaten themenorientiert, zeitbezogen und
dauerhaft sammelt.7
Ein Data-Mart beschränkt sich nur auf einen Teilbereich eines Data-Warehouses. Er dient der
Informationsversorgung bestimmter Abteilungen bzw. Nutzergruppen8
Data-Mining ist der Prozess des Entdeckens bedeutsamer neuer Zusammenhänge, Muster und
Trends durch die Analyse großer Datensätze mittels Mustererkennung sowie statistischer
und mathematische Verfahren9
Closed loop: sämtliche Kontakt- und Transaktionsdaten, die im Rahmen von Marketingaktionen,
Marktforschung oder im Wege betreibswirtschaftlicher Analysen gewonnen werden, werdennach Analyse und Aufbereitung im Backoffice an das Frontoffice zurückgegeben.
1.2.1.2
Operatives CRM10
Definition Das operative CRM umfasst alle Anwendungen (und deren Entwicklung), die im direkten Kontakt mit dem Kunden stehen (Frontoffice).
Lösungen zur Marketing-, Sales- und Serviceautomation unterstützen den Dialog zwischen
Kunden und Unternehmen sowie die dazu erforderlichen Geschäftsprozesse.11
Kampagnenmanagement hat die Aufgabe den richtigen Kunden zum richtigen Zeitpunkt die
richtige Botschaft über den idealen Kommunikationskanal bei optimalen Kosten zu senden.
Vertriebsautomation: Dialog zwischen Kunde und Unternehmen wird durch Automatisierung
erleichtert und optimiert.
5 Winkelmann,
3. Auflage, 2002
Wehmeister, CRM
7 Winkelmann, Marketing und Vertrieb, 2002
8 Winkelmann, Marketing und Vertrieb, 2002
9 e. Brethenoux, Gartner Group
10 Winkelmann, 3. Auflage, 2002
11 Hettich, Hippner, Wilde (CRM), in WISU 10/2000
6 Dierk
8
KAPITEL 1. CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT
1.2. INSTRUMENTE
ERP-Einbindung (Enterprise Resources Planning) ist der fachbegriff für die vertikale (über alle Wertschöpfungsstufen) Datenvernetzung, der Gesamtunternehmung. Alle Mengen- und
Wertströme der Unternehmung weden mit Hilfe von Datenbanken sowie von Reportingund Steuerungssoftware erfasst und gelenkt; vom Wareneingang über die Produktion bis hin
zum Verkauf, Fakturierung und Logistik (z. B: SAP R/3). Da bei den ERP-Programmen die
Gesamtvernetzung der Unternehmung im Vordergrund steht, haben diese Systeme zuweilen schwächen auf der Ebene der Fachabteilung mit ihren speziellen Bedürfnissen. Deshalb
klinken sich spezialisierte Abteilungsprogramme z. B. CRM-Programme mittels Schnittstellen sozusagen horizontal an die ERP-Programme an.
Kundenservice z. B. Call-Back Buttons, Kontaktformulare, Lieferdienste
1.2.1.3
Kollaboratives CRM12
Das kollaborative CRM beschäftigt sich mit der Umsetzung der im operativen CRM entwickelten
Maßnahmen über die Kommunikationskanäle/Kundenschnittstellen:
Face-To-Face
Call-Center
Brief/Fax
Web/E-Mail
Ausserdem umfasst es alle Maßnahmen zur Steuerung und Abstimmung dieser Kanäle.
1.2.2
Multi-Channel-Phänomen
Das ”Multi-Channel-Phänomen” sagt aus, dass ein Kunde viele verschiedene Wege durch den
Prozess des Leistungserwerbs gehen kann. Mittels einer Matrix aus den Marketing- und Vertriebskanälen und den einzelnen Stufen des Leistungserwerbs, können alle möglichen Wege abgezeichnet werden.
Ein Beispiel:
Kunde informiert sich über das Internet und ruft bei der publizierten Hotline an (Information
und Kontaktaufnahme). Dort macht der Kunde eine Termin mit einem Berater, der dann ein Angebot macht (Vorverkauf/Angebot), welches zum Kauf führt (Kauf und Produktbereitstellung).
Abschließend wird der Kunde der Kundepflege überlassen (Kundenpflege).
1.2.3
Planung des Kundenbearbeitungsprozesses
Aus der Kombination von Aktivitäten im CRM-Prozeß undKundenkontaktkanälen ergeben sich
folgende Maßnahmen im Kundenbearbeitungsprozeß:
12 Winkelmann,
3. Auflage, 2002
9
KAPITEL 1. CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT
1.2.3.1
Aktivitäten im CRM-Prozeß
Kunden informieren
Kunden terminieren und bereaten
Anfragen bearbeiten/Angebot erstellen
Transaktionen abwickeln
Beschwerde bearbeiten
Wartung/Reparatur durchführen
sonstige Serviceaktivitäten durchführen
1.2.3.2
Kundenkontaktkanälen
Vertriebsmitarbeiter
Telefon/Call-Center
Brief/Fax
Web/E-Mail
1.2.3.3
Maßnahmen im Kundenbearbeitungsprozeß
Information
Personalisiertes Mailing (Letter Shop, Kampagnenmanagement)
Webauftritt
Versenden von Infomaterialien
Beratung (Kundendatenbank)
Beratungsgespräch
Individualisierte Angebote (Produktkonfigurator)
Webberatungsgenerator
Abwicklung
Lieferservice
e-Cash
Finanzierungs-Service
Inbetriebnahme
10
1.2. INSTRUMENTE
KAPITEL 1. CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT
1.2. INSTRUMENTE
After-Sales-Service
Beschwerde-Call-Center (CC-Management (CTI13 , SBR14, ACD15 ), Helpdesk)
Update-Upgrade-Service
Reparatur-Service über Partner (Servicepartnercontrolling)
prozeßbegleitend
Online-/Webforum
Kundenzeitschrift
Customer-Interaction-Center (EMRS16 )
Kundenclub
1.2.4
eCRM
1.2.4.1
Instrumente und Konzepte
Operatives eCRM
Newsletter
SMS-Kampagnen
Produktinformationen bei eShops
Online-Beratung
Online-Wartung
Tracking &Tracing
Kollaborative eCRM
EMRS
Live-Chat
Call-Me-Button
Diskussionsforum/Newsgroup
13 Computer
Telephony Integration (Computerkopplung mit Telephonie z. B. Kundendaten anhand der Telefonnummer)
14 Skill Based Routing (Verteilung der Anrufe auf Call-Center-Agents anhand deren Qualifikation)
15 Automatik Call Distribution (Automatische Anruf Verteilung z. B. Telekom-Help-Line ”Bitte warten . . . ”)
16 E-Mail Management Responce System
11
KAPITEL 1. CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT
1.2. INSTRUMENTE
Analystische eCRM
Clickstrem-Verhalten
Logfileanalyse
Umfragen
Bestellverhalten
1.2.4.2
Wichtige Elemente einer Kundenbindungsplattform im Internet
Produktinformation
Produktpräsentation
Produktberatung
Bedienungsanleitung
FAQ
Guided Tour
Call-Me-Button
Call Center Support
Produktbewertung
Bewertung
Möglichkeit zur Weiterempfehlung
Prosuming17
Online Shopping
Zahlungsabwicklung
Logistik
Peronalisierung
Individualisierte Angebote
Online Konto
17 Feedback
des Kunden
12
KAPITEL 1. CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT
1.2.4.3
1.2. INSTRUMENTE
E-Business und die drei Dimensionen
Systemdimension
Performance
Verfügbarkeit
Optimierung
Systemmanagement
Servicelevel
Angebotsdimension
Seitenzugriff (Zeiten, Seiten)
Ein- und Ausstieg
Verweilzeit
Besucherpfade
Conversionsrate18
Kundendimension
Nutzer
Besucher
Käufer
Verhaltensprofile
Kundensegmente
Personalisierung
Individuelle Angebote
1.2.4.4
EMRS
Kunde schriebt E-Mail
E-Mail-Router sortiert anhand von Vorlagen, Mustern und Textelementen
E-Mail-Router leitet E-Mail nach Qualifikation der Agenten weiter
E-Mail-Roboter gibt dem jeweiligen Agenten einen Antwortvorschlag
Kunde erhält Antwort (gleichzeitige Archivierung)
18 z.
B. die Ausfallrate bei einem Anmeldeprozess
13
KAPITEL 1. CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT
1.2. INSTRUMENTE
Einsatz sinnvoll wenn . . .
pro Tag mehr als 100 nicht-personalisierte E-Mail-Anfragen
sich E-Mail häufig mit Vorlagen beantworten lassen
Qualitätskontrolle eingeführt werden soll
die Antwort-/Reaktionszeiten verbessert werden sollen
Standards festgelegt werden sollen
1.2.5
Organisation des Kampagnenmanagements Call-/Communication Center
1.2.5.1
Anpassung an den Erfordernissen
Die Kommunikations-Kanäle Post, Fax, Web, E-Mail, Telefon und Face-to-Face werden in ihrer
Ausprägung an folgenden Merkmalen gemesen:
Kommunikationsart (schriftlich oder mündlich)
Interaktionsgeschwindigkeit
Störanfälligkeit
Kosten
Informationsmultimedialität
Flexibilität
Verfügbarkeit
1.2.5.2
Inbound- & Outbound/-Systeme
Anschließend folgt eine Übersicht über die Arten der Kundenbearbeitung in einem KommunikationCenter:
Inbound-Systeme
Pull-Ansatz
Reaktion
passiv
Outbound-Systeme
Push-Ansatz
Aktion
aktiv
Funktionen:
Funktionen:
Beschwerdeaufnahme
Kundeninformation
Technischer Help Desk
Kundenwerbung
Abrechnungs Help Desk
Kundenbefragung
...
...
14
KAPITEL 1. CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT1.3. STEUERUNGSKONZEPTE
Mittels dieser beiden Systeme werden relevante Kundendaten generiert.
1.2.5.3
Einsatzmöglichkeiten von Call Centern
Inbound
Fahrplanauskunft
Reparaturservice und Hilfestellung
Bestellcenter
Outbound
Marktforschung/Umfrage
Fernwartung
Telefonverkauf und Telefonmarketing
1.2.5.4
Automatic Call Distribution (ACD)
Bei der automatischen Anrufweiterleitung können CTI-System ankommende Anrufe nach Kriterien mit bestimmten Methoden behandeln.
Undifferenzierte Nummer
Wartezeit
Bedeutung des Kunden/Kundenbetreuerzuordnung
Kundenproblem (”Skillbased”)
1.3
anhand der gesendeten ISDN-Nummer
Menusteuerung oder separate Telefonnummern
Steuerungskonzepte
1.3.1
ABC-Analyse
Bei der ABCAnalyse werden Kunden anhand einer bestimmten Größe z. B. Anteil am kummulierten Umsatz verglichen und in Cluster geteilt. In der Regel sieht die Verteilung folgendermaßen
aus:
1. A-Kunden ~20% des Kundenbestands bringen ~85% des kummulierten Umsatzes
2. B-Kunden weitere ~30% des Kundenbestands bringen weitere ~10% des kummulierten Umsatzes
3. C-Kunden die letzten ~50% des Kundenbestands bringen die letzten ~5% des kummulierten
Umsatzes
Eine sinnvolle Kombination dieser Analyse ist, wenn man sie parallel für Ist- und Solldaten durchführt. Hieraus lassen sich dann Potentiale erkennen, die dann mittels geeigneter Maßnahmen ausgeschöpft werden können.
”Wenn man weiß wer den Umsatz bringt, dann weiß man auch um wen man sich zuerst kümmern
muss!”
Hinweis auf Pareto’s 80:20 Regel.
15
KAPITEL 1. CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT1.3. STEUERUNGSKONZEPTE
1.3.2
1.3.2.1
Kundenportfolio
Definition
Für die strategische Steuerung und Überprüfung des kundenbezogenen Marketing- und Unternehmenshandelns bieten sich ebenfalls Portfolioanalysen an. Analog zum lassischen Programmportfolio (BCG Matrix) läßt sich ein Kundenportfolio konstruieren, das änliche Überprüfungen
zulässt.19
Für die Kundenattraktivität ist das entscheidende Kriterium zum Beispiel der jährliche Bedarf
des Kunden an Produkten des eigenen Unternehmens und wie er sich zukünftig entwickeln wird.
Ausserdem sind die Erlösqualität, d. h. das Preisniveau, das beim Kunden erlöst werden kann und
das Image des Kunden (Nutzung als Referenzkunde) einzubeziehen.
Der Lieferanteil ist Ausdruck der Lieferantenposition des eigenen Unternehmens beim Kunden.
So wie bei der Berechnung des Marktanteils beim klassischen BCG-Portfolio, wird das beim Kunden realisierte Umsatzvolumen zu seinem gegenwärtigen relevanten Bedarf in Beziehung gesetzt.
Beispiel:
relevanter Bedarf 100.000 EUR; Kunde bezieht für 20.000 EUR Produkte vom eigenen UnternehLieferanteil = 20%.
men
1.3.2.2
Normstrategien
Änlich wie beim BCG-Portfolio lassen sich folgende strategische Stoßrichtungen ableiten:
Entwicklungskunden: Durchbruch oder Aufgabe
Starkunden: Position hlten oder ausbauen
Ertragskunden: Position halten
Mitnahmekunden: selektive Aufgabe
Kundenattraktivität
hoch
Entwicklungskunden
(Fragezeichen)
Starkunden
(Hoffnungsträger)
Mitnahmekunden
(Problemfälle)
Ertragskunden
(Milchkühe)
niedrig
niedrig
1.3.3
Lieferanteil
hoch
Kundenlebenszyklus
Das Konzept des Kundenbeziehungslebenszyklus stellt Steuerungsansätzezur systematischen Kundengewinnung und -bindung in den Mittelpunkt der Betrachtung. Es können sechsPhasen von
19 Jochen
Becker, Marketing-Konzeption
16
KAPITEL 1. CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT1.3. STEUERUNGSKONZEPTE
der Anbahnung bis zur Revitalisierungsphase unterschieden werden. Alle Phasen sind durch jeweils spezifische Zielsetzungen unt entsprechende kundenorientierte Managementaufgaben gekennzeichnet.
Die Managementaufgaben bilden drei Schwerpunkte:
1. Kundenwertidentifizierung
2. Kundenwertoptimierung
3. Kundenbestandssicherung
1.3.4
Customer-Lifetime-Value (CLV)
Ziel des Customer-Lifetime-Values ist es, für jeden Kunden einen Wert zu ermitteln, der den künftigen Ertrag oder das Kundenpotential vorhersagt. So wird zum Beispiel der Kundenlebenszeitwert
von VW-Abnehmern mit einem Durchschnittsalter von 45 Jahren geschätzt: Der Hersteller rechnet
damit, da die Kunden durchschnittlich alle vier Jahre einen Neuwagen für ca. 30.000 DM kaufen,
zusätzlich Serviceleistungen in Höhe von etwa 1.000 DM pro Jahr. Die Geschäftsbeziehung wird
mit 20 Jahren veranschlagt. Somit hat ein durchschnittlicher VW-Autofahrer einen Kundenwert
von 170.000 DM.
Der Kundenwert ist der diskontierte Einzahlungsüberschuss, den der Kunde im gesamten Verlauf
seiner Kundenbeziehung für das Unternehmen erzeugt.20
E A
CLV ∑ 1 i
n
t
t 0
t
t
E0
A0
E A E A 1 i 1 i
1
1
n
n
n
n = Zielkundenalter (z. B. zwischen 25 und 30 Jahren)
Et = durchschnittliche Wiederkaufsrate
At = Produktkosten, kundenspezifische Kosten
Im Sinne oberziel- bzw. wertorientierter Unternehmensführung gilt es, die Kundedatei vor allem
auch unter dem Aspekt der Kundenprofitabilität und des Kundenwertes (CLV) systematisch zu
nutzen. Ein so verstandenes ”Customer Value Management” versucht, die Kunden des Unternehmens nach der Logik zu steuern wie üblicherweise Produkte oder Investitionen21 .
1.3.5
Prognoseverfahren
Prognosen sind Vorhersagen über künftige Ereignisse oder Entwicklungen, die sich auf Fakten und
Annahmen stützen. Prognosen basieren auf Hochrechnungen und angenommenen Ereignissen.
Operative Geschäftsverlaufsprognosen fallen regelmäßig im Rahmen der Jahres- und Monatsplanung an. Sie treffen kurzfristige Vorhersagen für Auftragseingang, Preis- und Kostenentwicklung,
etc. und beantworten die Frage, ob das Unternehmen strategisch auf Kurs ist (GAP-Analyse).
Eine Sonderform der operativen Prognose ist der Forecast. Im Forecast werden Umsatz- und Ergebnisverläufe kurz- und mittelfristig abgeschätzt und gegen die bestehenden Planwerte abgeglichen22 .
20 Meffert,
S. 948
Jochen; S. 908
22 Winkelman, Marketing und Vertrieb
21 Becker,
17
Kapitel 2
Kommunikationspolitik
2.1
Kommunikations-Mix
2.1.1
Werbung im engeren Sinne
Werbemaßnahmen für potentielle Nachfrager oder Verwender
2.1.1.1
Ohne persönlichen Kontakt zum potentiellen Nachfrager
klassische Werbung (Werbung für das Produkt)
Werbung am Produkt (Verpackung, . . . )
2.1.1.2
Mit persönlichem Kontakt zum potentiellen Nachfrager
Werbung mit dem Produkt (kostenlose Proben)
Werbung beim persönlichen Verkauf (Vertreter)
2.1.2
Verkaufsförderung
Werbemaßnahmen an Absatzmittler (z. B. Handel)
2.1.2.1
Verkaufspersonalorienteirte Förderung
Außendienstwettbewerbe mit Prämien
Boni
Vertreterschulungen und Verkaufshandbücher
2.1.2.2
Handelsorienteierte Verkaufförderung
Förderung des Hineinverkaufs (= Einstieg in den Markt)
Förderung des Abverkaufs (= Verkauf an den Kunden)
18
KAPITEL 2. KOMMUNIKATIONSPOLITIK
2.2. INTEGRIERTE UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION
2.1.3
Public Relations
Werbemaßnahmen für die Öffentlichkeit
2.1.4
Neoklassiker
Neoklassiker der Unternehmenskommunikations sind:
Sponsoring
Co-Branding (”Bosch empfiehlt Ariel”)
Productplacement (”James Bond fährt BMW”)
2.2
Integrierte Unternehmenskommunikation
Integrierte Unternehmenskommunikation beschäftigt sich mit der bewußten und abgestimmten
Gestaltung der auf die Unternehmenswelt aus gerichteten Information einer Unternehmung zum
Zweck der Meinungs- und Verhaltenssteuerung. Hierbei wird die integrierte Unternehmenskommunikation als Prozess der Planung und Organisation verstanden, welcher darauf zeilt, asu den unterschiedliche Quellen der internen und externen Kommunikation von Unternehmen eine Einheit
zu schaffen, um für die verschiedenen Zielgruppen konsistentes Erscheinungsbild zu vermitteln.1
2.3
System werblicher Entscheidungstatbestände
Bestimmung der Werbeziele
Simultan:
– Bestimmung des Werbebudgets
– Aufteilung der Werbebudget auf Werbeobjekte
Abgrenzung der werblichen Zielgruppen
Formulierung der zentralen Werbebotschaft
einerseits Werbemittelgestaltung und
andererseits Mediaselktion, darunter:
– Interselektion
– Intraselektion
– Zeitliche Verteilung des Werbebudgets
sog. Timing
Kontrolle der Werbewirkung
1 Vgl.
Bruhn 1995, S. 13
19
KAPITEL 2. KOMMUNIKATIONSPOLITIK
2.3. SYSTEM WERBLICHER ENTSCHEIDUNGSTATBESTÄNDE
2.3.1
Kommunikationziele
2.3.1.1
Ökonomisch
Absatz
Umsatz
Kosten
Gewinn
2.3.1.2
Kommunikative
Kontakte
Bekanntheit
Wissen
Image
2.3.1.3
Probleme
Zurechenbarkeit
Meßbarkeit
Perioden-Effekte
– Spill-Over-Effekte (positive Wirkung auch in der nächste Periode)
– Decay (Verfall durch Gewohnheit)
– Remanenz (Beharrlichkeit, insbesondere bei neg. Erlebnissen, des Kunden)
Marktziele
Unternehmensziele
Unsicherheit, ob kommunikative Ziel zum Kauf führen
Generell gilt: Wenn die Distribution nicht funktioniert/erreichbar ist, dann kann man trotz Werbung nichts verkaufen.
aus diesem Grund muss der Kommunikations-Mix schlüssig sein.
2.3.2
2.3.2.1
Werbebudgetierung
Generell
1. Budget als %-Satz einer Bezugsgröße des Vorjahres (Umsatz, Gewinn)
Kritik: führt zu einem prozyklischen Verhalten. In wirtschaftlich guten Zeiten wird viel, in
schlechten Zeiten entsprechend wenig für das Unternehmensimage und für die Produktwerbung getan; d. h. wenn das Unternehmen Werbung ”braucht”, geschieht nichts.
20
KAPITEL 2. KOMMUNIKATIONSPOLITIK
2.3. SYSTEM WERBLICHER ENTSCHEIDUNGSTATBESTÄNDE
2. Budget in Abhängigkeit von den verfügbaren finanziellen Mitteln
Kritik: sicherlich ein Begrenzungsfaktor, aber es fehlt der sachlogische Zusammenhang
3. Budget in Abhängigkeit von den Werbeausgaben der Konkurrenz
vernachlässigt unternehmensspezifische Faktoren
4. Budget in Abhängigkeit von den Werbezielen (Erfolg)
Kritik: ermöglicht die Berücksichtigung sachlogischer Zusammenhänge, bedingt aber eine
detaillierte Werbeplanung (finanzielle Mittel werden auch hier nicht berücksichtigt)
2.3.3
Werbemittelgestaltung
Grundlage der Werbemittelgestaltung ist im Allgemeinen eine werbeinhaltliche Basiskonzeption
(Copy-Strategie). Sie bildet den mittel bis langfristig definierten Rahmen, der Werbeansprache
und des Werbeauftritts für ein Produkt, Programm bzw. die dafür eingesetzte Marke. Eine CopyStrategie umfasst in der Regel folgende Elemente als Grundlage für die konkrete Werbeplanung.
Positionierung: ”Platzierung von Vermarktungsobjekten (Produkten, Dienstleistungen, Persönlichkeiten, . . . in einem Mehrdimensionalen Marktmodell mit dem Ziel eine eindeutige
Stellung in der Psyche der Verbraucher zu sichern)”2 ”Positionierung ist das Bestreben des
Unternehmens sein Angebot so zu gestallten, dass es im Bewußtsein der Zielkunden einen
besonderen, geschätzten und von Wettbewerbern abgesetzten Platz einnimmt3 ”
Plazierung eines Produktes durch bestimmte Eigenschaften bei einer gezielten Gruppe in
einem bestimmten Marktsegment. (gleich dem USP4 )
Zielgruppen: Aus der Positionierung heraus werden die Zielgruppen abgeleitet und ihre Anspruchniveaus und -merkmale definiert.
Consumer Benefit: Art bzw. Ansatz den Produktnutzen in Form eines glaubhaften Produktversprechens zu kommunizieren
Reason Why: nachvollziehbare Begründung eines Produktversprechens, möglichst über objektive Kerneigenschaften des Produktes
Werbeidee: Art und Weise der werblichen Produktpräsentation, um die Nachvollziehbarkeit und
Akzeptanz der Werbeaussage zu erreichen
Tonality: Art des werblichen Grundtons bzw. Werbeauftritts, auch als ”atmosphärische Verpackung”
der Werbebotschaft bezeichnet:
Symboltechnik,
Beautical,
Alltagstechnik,
Lifestyle-Technik,
Traumwelt,
Testimonial,
2 Vahlens
großes Wirtschaftslexikon
Bliemel; Marketing Management
4 Unique Selling Proposition
3 Kotler,
21
KAPITEL 2. KOMMUNIKATIONSPOLITIK
2.3. SYSTEM WERBLICHER ENTSCHEIDUNGSTATBESTÄNDE
Humortechnik,
Competenz,
Referenz,
wissenschaftliche Studien als Nachweis
2.3.4
Mediaselection
Umsetzung der Werbe- und Kommunikationszielen
setzt nach der Werbebudgetierung an
Optimierung nach ökonomischem Prinzip:
– bestimmte Werbewirkung mit minimalen Kosten oder
– gegebenes Budget mit maximalem Effekt
Zentrale Vorraussetzung ist:
–
–
–
–
Analyse der Marktgegebenheiten und
der Konkurrenzaktivitäten
Allokation des Budgets auf die Werbeprojekte
Abgrenzung der werblichen Zielgruppen.
Mediaselektion unterteilt sich in:
2.3.4.1
Intermediaselektion
Auswahl der Wereträger (TV, Radio, Zeitung, . . . )
1. Phase; Qualitative (Erfolgs-)Merkmale wie Ausdrucksmöglichkeit, Planbarkeit, . . .
2. Phase; Wirtschaftlichkeit des Mediums
2.3.4.2
Intramediaselektion
Auswahl eines bestimmten Werbeträgers (Zeitung A, Zeitung B, . . . )
Haupteinflussgrößen sind hierbei:
Attraktivität des Mediums,
zeitliche Verfügbarkeit des Mediums,
redaktionelles und werbliches Umfeld,
Image des Mediums,
Nutzerpreis,
quantitative (global) Reichweite,
qualitative (zielgruppenspezifische) Reichweite.
Man unterteilt je nach Erfolg eines bestimmten Mediums in ”Basismedium” und ”flankierendes
Medium”.
22
KAPITEL 2. KOMMUNIKATIONSPOLITIK
2.3. SYSTEM WERBLICHER ENTSCHEIDUNGSTATBESTÄNDE
2.3.4.3
Probleme beim Vergleich unterschiedlicher Medien
Da die Verwendung bestimmter Medien mit den anzusprechenden Kundensegmenten korelliert,
kann man folgende Anforderungen an ein Medium als Vergleichskriterium verwenden5 :
Kaufverhaltensrelevanz
Aussagefähigkeit für Instrumenteneinsatz
Möglichkeit der Messbarkeit
Erreichbarkeit (Kontakte)
Zeitliche Stabilität
Wirtschaftlichkeit (Preis für Medium)
Folgende Merkmale des Inter-Media-Vergleichs nach Becker können als generelle Probleme beim
Vergleich von Medien verstanden werden.
Funktion des Werbeträgers (Information, Unterhaltung, Erholung, . . . )
Darstellungsbasis (Text, Bild, Ton, . . . )
Anspracheart (emotional, rational, informativ, . . . )
Aufnahmesituation (abends, zufällig, ganztags, . . . )
Werbenutzung (einmalig, mehrmalig)
Auswahlmöglichkeiten (Leserstruktur, Panel- oder Umfragemöglichkeit)
Erscheinungsweise (täglich, wöchentlich, . . . )
Verfügbarkeit (gesetzliche/keine Beschränkungen)
Meffert fügt hinzu:
Marktleistung (z. B. verkaufte Auflagen)
Produktionskosten
Kontaktqualität
– demographisch, psychographisch
– werbliches Umfeld
Nutzungspreis (
2.3.4.4
z. B. TKP)
Kennzahlen und -ziffern
Kosten Kosten für das Werbemittel (Bspl. Preis einer 1/1 sw Anzeige, . . . )
5 Becker,
Jochen
23
KAPITEL 2. KOMMUNIKATIONSPOLITIK
2.3. SYSTEM WERBLICHER ENTSCHEIDUNGSTATBESTÄNDE
Wirkgröße
verkaufte Auflage
Leserschaft
Lesergruppen (Bspl. weibliche Leser)
Tausenderkontaktpreis
T KP
Preiseiner Belegung
Zahl der Kontakte
1 000
Da sich der TKP nur als 1000 * Quotient von Kosten für Belegung und Wirkungsgröße (Kontakte)
ergibt ist nicht bekannt wie hoch die Qualität/Warscheinlichkeit der Kontakte ist. Dieser Unterschied zwischen Lesergruppe und eigener Zielgruppe kann reduziert werden indem man den TKP
gewichtet, d .h Zähler und Nenner anpasst.
Kosten (Zähler) werden u. a. bestimmt durch:
Anzeigengröße
Farbausstattung
Als Wirkungsgröße (Nenner) kommen in Frage:
verkaufte Auflage
Kontakte insgesamt (Leser)
Kontakte mit Zielpersonen (Anteil der Zielgruppe * Leser)
Sowohl der ungewichtete als auch der gewichtete TKP vernachlässigen die Werbemittelkontaktchance als auch die Kontaktqualität. In der Praxis werden noch andere Kontaktzahlen verwendet
um dies auszugleichen:
Reichweite Wieviel % der Personen werden mit der Werbung erreicht?
Nettoreichweite Substraktion der Zahl der Konsumenten, die mehrere Medien gleichzeitig nutzen, von der addierten Bruttoreichweite der einzelnen Medien. Die Überlappung der Leser-, Seherbzw. Hörerschaft verschiedener Werbeträger wird als externe Überlappung bezeichnet.
Oder auch:
Die Nettoreichweite ist die Reichweite bei einmaliger Belegung mehrerer Medien. Hier bei
dürfen Personen, die gleichzeitig mehrere der betreffenden Medien nutzen, sogenannte externe
Überschneidungen nur ein Mal mitgezählt werden.
Kummulierte Reichweite Gesamtzahl aller Nutzer eines Werbeträgers, die bei mehrmaliger
Belegung desselben erreicht werden. Dabei wird die Bruttoreichweite des Werbeträgers mit der
Anzahl der Belegung multipliziert und um diejenigen Nutzer des Werbeträgers bereinigt, die wiederholt erreicht wurden (interne Überschneidung).
Oder auch:
Die kummulierte Reichweite ist die Anzahl der Personen, die bei einer mehrfach aufeinander
folgenden Belegung eines Werbeträgers, mindestens einmal erreicht werden. Dabei werden Wiederholungskontakte sogenannte interne Überschneidungen nur einfach gezählt.
24
KAPITEL 2. KOMMUNIKATIONSPOLITIK
2.3. SYSTEM WERBLICHER ENTSCHEIDUNGSTATBESTÄNDE
Kombinierte Reichweite Die kombinierte Reichweite als häufigstes Kontaktmaß beschreibt dagegen alle Personen, die bei mehreren Einschaltungen in verschiedenen Medien erreicht werden. Die kombinierte Reichweite stellt eine zusammenfassende Größe aus den beiden vorigen
Maßzahlen dar und berücksichtigt sowohl interne als auch externe Überschneidungen.
Bruttoreichweite Die Bruttoreichweite ist die Summe aller Kontakte ohne die Berücksichtigung von Überschneidungen (ein Grund warum diese Maßzahl heftig diskutiert wird). Die Aussagefähigkeit eingeschränkt, weil nicht erkennbar ist wieviele Personen wirklich erreicht wurden.
Kontaktsumme Summe der insgesamt hergestellten Kontakte
Kontakthäufigkeit und -verteilung
Wie sind dies verteilt?
2.3.5
Wieviele Personen erreiche ich mit einem Werbeträger?
Zeitliche Verteilung des Werbebudgets (Timing)
Werbeerfolg
II
I
Zeit
25
Kapitel 3
Distributionspolitik
3.1
3.1.1
Vertikale Marketingstrategie
Zusammenhang
Ein konventionelles Distributionssystem besteht aus einem unabhängigen Hersteller sowie einem
oder mehreren Groß- und Einzelhändlern. Jeder Beteiligte im Distributionsystem sieht sich als
eigenständiges Wirtschaftssubjekt, dass seinen Gewinn maximieren will, auch wenn dies der Gewinnmaximierung des Gesamtsystems schadet.
Kernproblem der Hersteller- und Handelsbeziehung ist dabei ein struktureller Zielkonflikt. Insbesondere im Hinblick auch die Vermarktung von Markenartikeln im allgemeinen Handel lassen sich
typische Zieldivergenzen identifizieren. Beispiel: Forcierung der Herstellermarke vs. Forcierung
der Handelsmarke.
Eine Lösung für diese Problematik ist die Verfolgung einer vertikalen Marketingsstrategie. Dabei
treten der Hersteller sowie ein oder mehrere Groß- und Einzelhändler als ein ”vereintes” System
auf.
Beispiel: Tchibo (im Gegensatz zu Jakobs) betreibt ein vertikales Marketingsystem von der Rösterei bis zu Verkaufsstäten. Dadurch kann Tchibo beispielsweise Preissenkungen für Röstkaffee
schneller an den Endverbraucher weitergeben. Jakobs kann dies nicht, weil die Groß- und Einzelhändler ihre Bestände zum alten Preis verkaufen wollen.
Vertikale Marketingstrategie
Selektionsstrategie
Betriebs−
formen
3.1.2
3.1.2.1
Unter−
nehmen
Stimulierungsstrategie
Monetäre
Anreize
Präferen−
zen
Kontaktanzeige
langfr.
Kooperation
Fallweise
Regelung
Definitionen
Situation
Art bzw. Intensität kooperativen Marktverhaltens zwischen Industrie und Handel ist natürlich auch
von der jeweiligen Machtposition abhängig.
26
KAPITEL 3. DISTRIBUTIONSPOLITIK
3.1. VERTIKALE MARKETINGSTRATEGIE
Während der Handel vor allem seine Einkaufsmacht auszuspieln versucht, setzen die Hersteller
dem vor allem ihre Markenmacht entgegen bzw. den Pull-Effekt ihrer Marken. D. h. die ersteller
versuchen - durch innovative Produkte und ihre starke Profilierung durch Werbung beim Endverbraucher (sog. Sprungwerbung) -, den Handel durch diese Mobilisierung der Verbrauchernachfrage zu ”zwingen”, entsprechend starke Marken (”Mussmarken”) in das eigene Sortiment aufzunehmen. Die Markenpolitik der Hersteller ist insoweit der eigentliche Schlüssel eigene Konzepte auch
im Handel konsequent durchzusetzen.
Neuere empirische Untersuchungen bestätigen im Übrigen, dass der Handel seine Bereitschaft zur
herstellerkonzept-orientierten Vermarktung in hohem Maße von Pull-Maßnahmen (insbesondere
hohem Werbedruck) und deutlich weniger von Push-Maßnahmen (Hineinverkaufsmaßnahmen der
Verkaufsförderung inklusive Konditionenpolitik) abhängig macht1 .
pull
Kunde zieht das Produkt an sich
Initiative
Produkt
Kunde
Initiative
Handel/Vertreter drückt dem Kunden das Produkt entgegen
push
3.1.2.2
Push Strategie
Initiative des Herstellers
Druck in den Handel
Eine Push-Strategie bedeutete, dass das Produkt mit Hilfe der eigenen Vertriebsoganisation und
handelsgerichteter Absatzförderung gewissermaßen durch das Distributionssystem ”gedrückt” wird.
3.1.2.3
Pull Strategie
Initiative des Kunden
Druck vom Kunden in den Handel (”Mussmarken”)
Kunden
Sog, durch dauerndes Nachfragen der
eine Pull-Strategie bedeutet, dass der Hersteller zur Stimulierung der Nachfrage beim Endverbraucher seine verfügbaren Mittel vor allem für Werbung und verbrauchergerichtete Verkaufsförderung
einsetzt.
3.1.2.4
Fazit
In der Praxis benutzen die meisten Unternehmen weder eine reine Push- noch eine reine PullStrategie, sondern versuchen den Absatz durch Elemente beider Vorgehensweisen zu stimulieren.
Sie setzten jedoch Schwerpunkte, sodass sich die Vorgehensweisen deutlich unterscheiden.2
1 Becker,
2 Kotler,
Jochen; S. 595f.
Bliemel; 1999 Marketing-Management
27
KAPITEL 3. DISTRIBUTIONSPOLITIK
3.1.3
3.2. ENTSCHEIDUNGSTATBESTÄNDE
Abgrenzung Erfolgs-/Misserfolgskombinationen
3.1.3.1
Eher erfolgreich eingeschätzt
Push mit direktem Vertriebssystem
Persönliche Beratung des Kunden
Empfehlung und Demonstration
Bspl. Avon, TupperWare
Pull mit indirektem Vertriebssystem Durch Werbung iniziierter Sog von Kunden in den Handel
Der Kunde fragt dauernd nach
Bspl. Ferrero, Apple, Sony
3.1.3.2
Ehrer nicht erfolgreich eingeschätzt
Push mit indirektem Vertriebssystem Der Hersteller ist vom Good-Will des Händlers abhängig
Bspl. Simonz Sesamsamensuppe
Pull mit direktem Vertriebssystem Die Erzeugung eines Sogs für ein einzelnes Produkt kann
zu teuer sein.
Bspl. IBM Shops
3.2
Entscheidungstatbestände
Unterteilung in zwei Bereiche:
System der Absatzkanäle
Logistische Systeme
Ziel dieser Entscheidungen ist die Entwicklung eines gewinnoptimalen Distributionssystems.
3.2.1
System der Absatzkanäle
”Über welche Partner und wie will ich welche Produkte vertreiben?”
Absatzwege
Absatzmittler
Außendienstmitarbeiter
28
KAPITEL 3. DISTRIBUTIONSPOLITIK
3.2. ENTSCHEIDUNGSTATBESTÄNDE
Distributionsgrad
der belie f ertenAbsatzmittler einesAbsatzweges
( AnzahlGesamtzahl
Absatzmittler des Absatzweges
Nachfrage bzw. Erlöse und Kosten
3.2.2
Logistische Systeme
Grenzgebiet zum SupplyChainManagement
Transportmittler
Vertriebslager
Standort
Lieferservice
Nachfrage bzw. Erlöse und Kosten
29
je höher der D desto hoher die D-Kosten )
Kapitel 4
Übungsaufgaben Marketing
1. Erläutern Sie unterschiedliche Formen der Kundenbindung.
siehe 1.1.4 auf Seite 6
2. Erläutern Sie das Konzept des Customer-Life-Time-Values.
siehe 1.3.4 auf Seite 17
3. Grenzen Sie die Begriffe Inter-Media-Selektion und Intra-Media-Selektion voneinander ab.
Welche Probleme entstehen beim Vergleich unterschiedlicher Medien?
siehe 2.3.4 auf Seite 22
4. Vergleichen Sie den Pull-Ansatz mit dem Push-Ansatz des vertikalen Marketings?
siehe 3.1 auf Seite 26
5. Was versteht man unter Werbekostenzuschüsse, und wie werden sie strategisch eingesetzt?
Werbekostenzuschüsse sind eine Beteiligung der Herstellers an den Werbekosten des Handels (regionaler Autohändler macht Werbung - dies dient dem Markenaufbau des Herstellers
- deshalb finanzielle Unterstützung des Händlers). In der Praxis wird dieses Intrument der
Finanzierung mißbraucht und als versteckter Rabatt eingefordert (Um im Einzelhandel gelistet zu werden, fordert der Händler überproportionale Werbekostenzuschüsse).
6. Diskutieren Sie ökonomische und kommunikative Werbeziele kritisch.
siehe 2.3.1 auf Seite 20
7. Erläutern Sie die unterschiedlichen Möglichkeiten der ACD (Automatic Call Distribution).
siehe 1.2.5 auf Seite 14, genauer 1.2.5.4 auf Seite 15
8. Vergleichen Sie Kennzahlen zur Bewertung von Mediaplänen miteinander.
siehe 2.3.4.4 auf Seite 23 und
9. Diskutieren Sie den TKP (Tausender-Kontakt-Preis) in seiner Grundfrom kritisch.
siehe 2.3.4.4 auf Seite 24 und 2.3.4.4 auf Seite 23
10. Stellen Sie das System werblicher Entscheidungstatbestände dar, und erläutern Sie es ausführlich.
siehe 2.3 auf Seite 19
30
KAPITEL 4. ÜBUNGSAUFGABEN MARKETING
11. Warum stellt CRM-Software lediglich einen Technology Enabler dar?
CRM bietet die technische Unterstützung für den Erfolg des CRM-Einsatzes im Unternehmen.
Für eigentlichen Sinn des CRM siehe:
1.1.1 auf Seite 4,
1.1.2 auf Seite 4 und
1.1.3 auf Seite 5
Es bedarf in erster Linie eines schlüssigen CRM-Gesamtkonzeptes.
Die Software ist nur ein Instrument zur Steigerung der Effizienz von vorhandenen Maßnahmen.
Die Anschaffung einer CRM-Software ist jedoch nur ein erster Schritt: ein Nutzen wird nur
erzielt, wenn diese sinnvoll eingesetzt und von den Mitarbeitern akzeptiert wird.
12. Erläutern Sie ausführlich Ziele des CRM-Ansatzes.
siehe 1.1.2 auf Seite 4
13. Erläutern Sie den Begriff SLAs.
Instrument zur Steuerung von Partnern (intern und extern) über die vertragliche Festlegung
von Qualitätsstandards und die kontinuierliche Kontrolle mittels Soll-/Istvergleichen.
Zielgrößen werden festgelegt und bei Überschreitung mit einem Bonus belohnt und bei
Unterschreitung mit einem Malus bestraft.
14. Erläutern Sie Vor- und Nachteile eines exklusiven Vertriebs im Vergleich zu einem ubiquitären Vertrieb.
ubiquitäre Distribution: Bei der ubiquitätren Distribution werden alle Handelsbetriebe
eingeschaltet, die grundsätzlich in Betracht kommen, um annähern eine ”Überallerhältlichkeit” zu erreichen.
exklusive Distribution: Die exklusive Distribution ist dem gegenüber dadurch gekennzeichnet, dass hierbei vergleichsweise wenige Handelsbetriebe mit überdurchschnittlichem Niveau (u. a. in Bezug auf Standort, Sortiment, Ladengestaltung, Warenpräsentation und Beratung) einbezogen werden, um ein anspruchvolles Markenkonzept am
Markt durchzusetzten (z. B. Rollex)
selektive Distribution: Die selektive Distribution steht im Prinzip zwischen ubiquitärer
und exklusiver Distribution. Sie ist darauf gerichtet, all diejenigen Handelsbetriebe in
den Vertrieb einzubeziehen, die definierte Selektionskriterien erfüllen (z. B. bestimmte
Beratung und Servicegrade).
15. Stellen Sie dar und erläutern Sie Entscheidungstatbestände der Distributionspolitik.
siehe 3.2 auf Seite 28
16. Welche Formen des Outsourcings existieren bei Call-Center-Dienstleistungen? Stellen Sie
Problembereiche des Outsourcings dar.
Volloutsourcing
Teiloutsourcing:
– Spitzenlastoutsourcing
31
KAPITEL 4. ÜBUNGSAUFGABEN MARKETING
– Wöchentliches Outsourcing
– Inhaltliches Outsourcing
Einflussgrößen auf die Frage, ob ein Call-Center (CC) ausgesourced werden sollte oder
nicht:
Callvolumen
Ein hohes Callvolumen spricht für den inhouse Betrieb
CC verdient hätte, werden eingespart.
die Margen, die ein externes
Schwankungen und Spitzen des Callvolumens
Weist das Callvolumen hohe Schwankungen auf, sollte ein externes CC beauftragt
werden. Dieses kann die Spitzen durch ein insgesamt höheres Callvolumen besser
auffangen.
Komplexität der Telefonanrufe
Bei hoher Komplexität der Geschrächsinhalte sollte das CC inhouse betrieben werden,
um Qualitätssicherung und Produktnähe zu gewährleisten
Die drei Kriterien Volumen, Volumenspitzen und Komplexität führen zu einer Wirtschaftlichkeitsberechnung, die ja nach Ausprägung zu Gunsten von Outsourcing oder zu Gunsten
eines internen CC ausfällt.
Weitere Kriterien:
Externes CC senkt die Fixkosten
Liquidität, da keine Fixkostenbelastung (interessant für Unternehmen, die stark wachsen wollen oder hohe Risiken eingehen)
Bei sehr hohem Callvolumen bietet sich eine Mischung aus externem und internem
CC an.
Mittels SBR:
– Standardanfragen
externes CC
– Komplexe Anfragen internes CC
32
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