Musik der Renaissance Barockmusik

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Die wichtigsten Epochen der europäischen Musikgeschichte der Klassik
Musik der Renaissance
Die Musik der Renaissance umfasst Messgesänge, Motetten, Madrigale, Odenvertonungen und
andere Kompositionen, die in der Zeit von 1350 bis 1600 entstanden sind. Frühere Werke werden
der Spätgotik zugerechnet. Da die Kunst der Renaissance von der Auseinandersetzung mit der
griechisch-römischen Antike geprägt war, hatten auch die, meist geistlichen, musikalischen Werke
dieser Epoche oft humanistisches Gedankengut zum Inhalt, wie es später noch lange für klassische
Musik typisch war. Seit der Erfindung des Drucks mit versetzbaren Zeichen um 1450 und der
Erfindung des Notendrucks wenige Jahre später, fanden die Kompositionen und Texte der
Renaissance weite Verbreitung. Auch für die spätere klassische Musik waren diese Erfindungen von
großem Nutzen.
Die Gesangstücke der Renaissance wurden in der Regel komponiert, um in Kirchen aufgeführt zu
werden und nutzten die Akustik dieser sakralen Bauwerke als zusätzliches Gestaltungselement. Seit
der Renaissance gibt es für die klassische Musik die Einteilung der Stimmen in Sopran, Tenor, Alt
und Bass, die bis heute noch Bestand hat. Deshalb konnte sich in der Renaissancemusik der
vierstimmige Chorgesang entwickeln. Die Melodien der Lieder und Choräle der Renaissance sind
von Dreiklangharmonien und Ebenmäßigkeit geprägt. Der Grundstein der musikalischen Werke der
Renaissance wurde nicht nur in Italien, sondern auch in nördlicheren Regionen, wie England und
Burgund, gelegt. Aus diesem Grunde wird die Renaissancemusik in die franko-flämische Schule
und die venezianische Schule unterteilt. Auch die Zahl der zur Verfügung stehenden Instrumente
vergrößerte sich während der Renaissance. Die Gesänge wurden nicht mehr nur von Orgeln oder
Zupfinstrumenten wie Psalter und Laute, sondern auch von Blas- und Streichinstrumenten begleitet.
Dazu gehörten Schalmai, Blockflöte, Querflöte, Sackpfeife, Drehleier, Posaune, Harfe,
mittelalterliche Fidel und Gambe. Auch das Spinett ist ein für die Renaissancemusik typisches
Instrument.
Barockmusik
Als Barockmusik werden musikalische Werke , die in der Zeit von 1600 bis 1750 entstanden sind,
bezeichnet. In dieser Zeit entwickelte sich das Dur-Moll-System, das fortan für die klassische
Musik wesentlich war. Weitere charakteristische Merkmale der Barockmusik sind die neu
entstandenen Werkformen, wie Oratorium und Oper, sowie der Generalbass. Ein Generalbass ist
eine Komposition, in deren schriftlicher Form nur die Bassstimme festgehalten ist. Typische
Instrumente für einen Generalbass sind Orgel, Cello, Laute, Kontrabass, Fagott und Cembalo, eine
Weiterentwicklung des Spinetts. Mit dem Generalbass (Basso continuo), der seitdem die klassische
Musik prägte, wurden sowohl mehrstimmige, als auch einstimmige Stücke begleitet.
Die Oper als musikalische Ausdrucksform entstand um 1600 in Italien und breitete sich bald als
Modetrend in ganz Europa aus. Überall entstanden Opernhäuser, in denen diese komplexen
Bühnenstücke, deren ursprüngliche Gestaltung an das antike Drama erinnerte, aufgeführt werden
konnten. Die ersten Opernhäuser wurden in Venedig, Rom und Neapel erbaut. Weitere folgten in
Dresden und anderen europäischen Residenzstädten. Die Häuser und die darin stattfindenden
Aufführungen wurden zu Prestigeobjekten des Adels. Die Fürsten waren es auch, die die
Komponisten für das Erschaffen neuer Bühnenstücke bezahlten. Deshalb gestalteten die Musiker
dieser Zeit ihre Werke nach dem Geschmack des Hochadels. Es bildeten sich zwei Operntypen
heraus, die ebenfalls von den Italienern erfunden wurden: die Opera buffa (italienisch für "komische
Oper") und die Opera seria (ernste Oper). Die Opern und die anderen Musikstücke, die in der Zeit
des Barock entstanden, handeln vom Prunk, der Lebensfreude und den Eitelkeiten des damaligen
höfischen Lebens, erzählen aber auch von der Erfahrung mit dem Tod, die die Menschen während
des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) machten.
Wie die Oper, so gehen noch zwei weitere musikalische Erfindungen des Barock auf die Italiener
zurück: das Oratorium und das dreisätzige Konzert. Das Oratorium entstand etwa um 1600. Es baut
auf die geistlichen Choräle der Renaissance auf und läutet gleichzeitig mit seinen Neuerungen die
Epoche des Barock ein. Ein Oratorium ist ein komplexes Chorwerk mit einer meist instrumentalen
Einleitung, orchestraler Begleitung, besonderen Zwischenspielen mit Arien oder Duetten und einem
oft feierlichen Nachspiel als Abschluss. Das Oratorium wurde geschaffen, um in Kirchen aufgeführt
zu werden (vor 1600 wurde eine Kapelle, in der sich eine Orgel befindet, als Oratorium bezeichnet,
und auch heute bezeichnet dieser Ausdruck nicht nur die klassische Musik). Deshalb sind für
Oratorien geistliche Texte charakteristisch.
Der dreisätzige Konzerttypus wurde um 1700 geschaffen. In diesen Konzerten wechseln sich TuttiRitornellen (Zusammenspiele aller Instrumente) mit Solopassagen eines einzelnen Instruments ab.
Weitere für die Zeit des Barock typische Musikstücke waren die Fuge, die Sonate, das Rondo, die
Passion und die Kantate.
Die in der Barockmusik verwendeten Instrumente waren teils aus der Renaissance übernommene,
wie Pauke, Harfe und Posaune und teils solche, die sich aus Renaissanceinstrumenten entwickelten,
wie die Violine, die die Fidel ersetzte, die Mandoline, die eine Verbesserung der Laute war, sowie
die Querflöte und das Fagott, die eine Weiterentwicklung von Instrumenten wie Blockflöte oder
Sackpfeife sind. Einige Instrumente der Renaissance verschwanden in der Barockmusik ganz. Die
Tasten, beziehungsweise Register, von Cembalo und Orgel wurden erweitert. Der Klang der
Barockinstrumente wurde den damaligen Vorstellungen angepasst und war im Allgemeinen etwas
leiser als der heutiger Instrumente.
Musik der (Früh-)Klassik
Als Frühklassik wird die Übergangsphase von der Barockmusik zur Wiener Klassik von etwa 1740
bis 1780 bezeichnet. Die Frühklassik wird oft als selbstständige Epoche bezeichnet, weil die
Komponisten der Frühklassik eine klassische Musik mit einem eigenständigen Charakter und
eigenen musikalischen Gedanken komponierten, deren leichter, galanter Stil sich anmutig vom
biederen Barock abheben sollte. So wendet sich die Frühklassik von der Gestaltung der Stücke
durch mehrere selbstständig verlaufende Stimmen ab und verwendet nur eine vordergründige,
dreiklangsgebundene Melodie als Kennzeichen des jeweiligen Werkes. Nun folgten die Melodien
einer, der volkstümlichen Musik entliehenen, gradlinigen Periodik. Die Mehrstimmigkeit wird
durch eine gleichmäßig harmonische klangfüllende Mittelstimme abgelöst. Demgegenüber werden
die Werke der Frühklassik nicht mehr von einem einheitlichen Leitthema bestimmt, sondern ein
Stück kann mehrere kontrastierende Themen aufweisen.
Anders als in der Barockmusik, wird in der Frühklassik der musikalischen Gestaltung der Werke
nicht mehr gleichviel Bedeutung beigemessen, wie ihrem Inhalt. Die Komponisten der Frühklassik
nutzen den musikalischen Rahmen ihrer Stücke als Experimentierfeld und reichern ihn mit
originellen Ideen an. Die Orchestersätze werden nicht mehr vom Generalbass bestimmt. Diese Art
Musik zu schreiben wurde zugunsten ausdruckstärkerer Mittel nahezu völlig aufgegeben.
Verglichen mit der Barockmusik verweltlichte die klassische Musik stärker und einige der, im
Barock noch vorhandenen, musikalischen Formen, wie die Passion, kamen in der Frühklassik nicht
mehr vor. In dieser Epoche dominierten zunehmend Sinfonien und Streichquartette. Aus dem
Cembalo entwickelte sich das Hammerklavier.
Musik der Romantik
Als Musik der Romantik werden musikalische Werke, die später als 1830 entstanden, bezeichnet.
Die romantische Musik des 19. Jahrhunderts wurde überwiegend von Themen aus Traum- und
Fantasiewelten geprägt. Weitere Text- und Themenquellen für die Musik der Romantik sind Sagen
oder Balladen, die sich mit Mystik, Heldentum und Naturerscheinungen beschäftigen. Sie bilden
den inhaltlichen Rahmen zahlreicher Kunstlieder und Opernlibrettos des 19. Jahrhunderts.
Charakteristisch für die klassische Musik der Romantik ist die ihr innewohnende erzählende Kraft,
also ihre Assoziationsfähigkeit mit Bildern aus der Natur, der Literatur und der Sagenwelt. Die
Komponisten der Romantik haben sich gründlich mit der Dichtung, der Philosophie und den
politischen Idealen ihrer Zeit auseinandergesetzt und sie in ihre Werke einfließen lassen. Somit
demonstrierten sie ein erwachendes Bewusstsein dafür, aus der Geschichte und der Literatur für die
Gegenwart zu lernen. Musikalisch mussten die Schöpfer der romantischen Musik sich zunächst an
der Größe Beethovens messen und es schien unmöglich, ihn zu übertreffen. Deshalb wurden
überwiegend kurze Klavierstücke und Lieder geschrieben. Andere für diese Zeit typische Formen
der Musik waren die Symphonie, der romantische Liederzyklus und das lyrische einsätzige
Charakterstück. Bald gelang es den Musikern der Romantik, die Möglichkeiten des Klaviers besser
auszuschöpfen, als jemals ein Komponist für klassische Musik zuvor. Die Idee, umfassende
literarische Werke in der Musik zu verarbeiten entstand in Frankreich und griff von dort auch auf
Deutschland über, wo die symphonische Dichtung begründet wurde. Mit den neuen klanglichen
Mitteln dieser Epoche gelang es den Komponisten der Romantik, die Mystik und die progressive
Kraft der literarischen Vorlagen in die klassische Musik zu transportieren.
Die Oper zählten einige Komponisten der Romantik überhaupt nicht oder nur sehr wenig zu ihrem
Arbeitsfeld. Deshalb nahm die Entwicklung dieser komplexen musikalischen Bühnenwerke in der
Romantik ihren ganz eigenen Weg. Diejenigen Komponisten, die sich mit der Oper beschäftigten,
ersetzten die stark verzierten Melodien, die aus traditionellen italienischen Opern bekannt waren,
durch volksliedähnliches Material mit unverschnörkelten Melodien. Die deutsche Oper der
Romantik hat sich durch Werke wie "Der Freischütz" oder "Lohengrin", aufbauend auf das
klassische Singspiel, zum monumentalen Musikdrama entwickelt.
Auch die italienische und die französische Oper entwickelten sich in der Epoche der Romantik
weiter. So beeindrucken Bühnenwerke wie "Nabucco" und "Carmen" durch mitreißenden
Rhythmus, kraftvolle Melodien und ergreifende Handlungen. Im Osten Europas entstanden zur
selben Zeit unvergleichliche und sehr unterhaltsame Werke wie "Die Moldau", "Eugen Onegin",
"Die verkaufte Braut" und andere. Allmählich brachte die klassische Musik neue
Unterhaltungsformen hervor. Das waren das Ballett und die Operette. Es entstanden Werke wie die
Nussknackersuite und die Fledermaus. Sie zählen kaum noch zur Romantik und läuten die Moderne
ein.
Neue Musik
Als Neue Musik wird ernste klassische Musik, die ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert entstanden
ist, bezeichnet. Die Neue Musik wird in zwei Bereiche eingeteilt: Werke des 20. Jahrhunderts, die
vor 1945 geschaffen wurden und Werke aus der Zeit nach 1945. Zunächst sollte der Begriff "Neue
Musik" für zeitgenössische Musik stehen, doch er hat sich zur Bezeichnung für die Musik einer
ganzen Epoche entwickelt: der Moderne. Der Begriff "Neue Musik" wurde 1909 vom deutschen
Musikschriftsteller und Kritiker für zeitgenössische und klassische Musik, Paul Bekker eingeführt.
Die Neue Musik gründet sich auf das Schaffen der großen Komponisten der Klassik und der
Romantik. Als Ausgangspunkt der Neuen Musik sind die berühmten Opern und Operetten des
ausgehenden 19. Jahrhunderts zu betrachten. Eine weitere Grundlage für die Neue Musik bildet die
klassische Symphonik. Viele Komponisten, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirkten, bezogen
sich mit ihren Werken direkt auf die klassische Musik. Andere versuchten, sich deutlich davon
abzusetzen. So schufen sie etwas völlig Neues: den Impressionismus. Die impressionistischen
Stücke bezogen sich in ihrem Ausdruck nicht mehr direkt auf eine bestimmte Handlung oder
inhaltliche Aussage, sondern waren reine Klangkompositionen.
Eine weitere Verwegenheit der Begründer der Moderne, die später Neue Musik genannt wurde, war,
die Tonalität, die für die klassische Musik typisch war, zu sprengen. Die Gebundenheit der Töne,
Klange und Akkorde an eine Tonart wurde aufgehoben, was eine Aufgabe der Harmonie zur Folge
hatte. Mithilfe der so entstehenden Atonalität wurden in manchen ansonsten harmonischen
Musikstücken besondere Effekte gesetzt.
In anderen Stücken wurde Atonalität nicht zum Setzen von Höhepunkten verwendet, sondern sie
bestimmte die Musik an sich. Hierbei wurde es wichtig, trotzdem das Gleichgewicht aller zwölf
Töne der chromatischen Tonleiter zu wahren. Das führte zur Erfindung der Zwölftontechnik 1924.
Obwohl die Anhänger der Zwölftontechnik glaubten, dass zukünftig alle Komponisten ohne
Verwendung der herkömmlichen Tonstufen Dur und Moll arbeiten würden, schufen viele namhafte
Künstler neue Werke, die sich in ihrer Struktur auf die klassische Musik bezogen. Auch diese
Musiker, die sich unter anderem mit dem Kontrapunkt der Vorromantik auseinander setzten,
konnten aus den verschiedensten Materialien durch intelligente Symbiose Neues schaffen.
Die Innovation dieser Musik, die nicht die Zwölftontechnik nutzte, sondern die klassische Musik
zum Vorbild hatte, bestand mitunter darin, dass einzelne Elemente eines Stücks hintereinander
aufgereiht wurden, ohne thematisch miteinander verknüpft zu sein. Diese Art zu komponieren
eigneten sich vor allem Künstler russischer oder ungarischer Abstammung an, die auf einen reichen
Fundus folkloristischen Liedgutes aus ihren Heimatländern zurückgreifen konnten, um ihn in ihren
Werken zu verarbeiten.
Doch die Gruppe der eisernen Verfechter der Zwölftontechnik ging noch einen Schritt weiter und
legte noch eine Steigerung der Zwölftontechnik fest. Diese Weiterentwicklung ist die serielle
Musik. Sie wurde 1950 entwickelt. In der seriellen Musik wird jeder einzelnen Note mit
mathematischer Präzision eine genaue Dauer und eine bestimmte Dynamik zugeordnet. Mitunter
werden auch Instrument und Klangfarbe für jede Note notiert.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie es ermöglicht, neue Klänge zu verwirklichen und große
Datenmengen zu verarbeiten und problemlos authentisch zu vervielfältigen. Das hatte für einige
Komponisten in den 70er Jahren die logische Konsequenz, die elektronische Musik in den
Mittelpunkt ihres Schaffens zu rücken. Doch die völlig geordnete Systematik, die die serielle Musik
hervorrief, trieb einige Komponisten in die Opposition und sie machten den Zufall zur Grundlage
ihrer künstlerischen Arbeit. Sie traten der genauestens determinierbaren seriellen Musik mit der
Postmoderne entgegen.
Der Begriff der Postmoderne entstand in den 60er Jahren. In der Postmoderne ging man davon aus,
dass alles, was geschaffen wird, auf die Kunst vergangener Epochen, also auch auf die klassische
Musik, zurückgreift. Die Postmoderne brach mit allen Konventionen, war verspielt und auf keinen
bestimmten Stil festgelegt. Doch mit der Zeit war die Postmoderne nicht mehr modern und wurde
selbst zum historischen Schlagwort. In den 80er und 90er Jahren war die ernste Musik von der
"Neuen Einfachheit" geprägt. Diese Strömung wurde von Komponisten ins Leben gerufen, die die
Emotionalität in die Musik zurückholten. Nach 1990 erweiterte sich die Neue Musik durch den
verstärkten Einfluss aus Osteuropa um eine unüberschaubare Zahl zusätzlicher Stile.
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