Rundbrief Nr. 187 - Stiftung für Abendländische Ethik und Kultur

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Zürich, im September 2016
Rundbrief Nr. 187
An den Freundeskreis der
STAB Stiftung für
Abendländische Ethik und Kultur
"Weitere islamische Staaten werden zerbrechen"
von Bassam Tibi
Der Islamologe Bassam Tibi hält die fehlende Berechenbarkeit in islamischen Gesellschaften für ein
Entwicklungshindernis. Interview mit Ferdinand Knauss in der WirtschaftsWoche vom 13. Juli 2016.
Islamische Staaten scheitern an der Aufgabe, eine Balance zwischen Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum zu schaffen. Das Problem ist ein entwicklungsfeindliches Menschenbild, sagt der Islamologe
Bassam Tibi. Für Optimismus sieht er keinen Anlass.
WirtschaftsWoche Online: Als geborener Syrer sprechen Sie vermutlich oft mit arabischstämmigen Flüchtlingen in Deutschland. Sie sind aber auch häufig in arabischen Ländern. Welche
Vorstellungen herrschen dort über die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland und Europa?
Bassam Tibi: Ich war im März und April als Gastprofessor an der American University in Kairo.
Wenn man vom Flughafen in die Stadt fährt, sieht man unglaublich viele Werbeplakate – mehr als in
Berlin, Frankfurt oder Düsseldorf. Das gilt nicht nur für Kairo, sondern auch für Algier, Lagos, Jakarta. Diese Werbung auf Plakaten und in den Medien zeigt schöne Häuser, schöne Frauen, schöne Autos.
Die Leute dort bekommen also die Vorstellung: Europa ist das Paradies, da liegt das Geld auf der
Strasse. Ich habe in Kairo mit vielen jungen Menschen, mit Studenten gesprochen. Aber auch mit Bettlern. Es hat sich herumgesprochen – durch Frau Merkel – dass die Türen nach Deutschland auf sind.
Und die Leistungen und die Funktionen des deutschen Sozialstaates sind sehr bekannt. Die Leute wissen das alles genau. Aus dieser Mischung: Werbung auf der einen Seite und einer Bundeskanzlerin, die
sagt: Willkommen! ergeben sich natürlich Anziehungseffekte.
Aber die Mehrheit der hier Ankommenden will doch arbeiten, oder etwa nicht?
Man muss differenzieren. Die jüngeren Leute hoffen, Arbeit zu finden und Karriere zu machen. Aber
ich kenne hier in Göttingen einige Araber und Afrikaner, die ihre Familie dabei haben und so um die
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50 Jahre alt sind. Die sagen, sie können nicht arbeiten. Die haben keine berufliche Perspektive. Sie
können nicht Deutsch, haben keinen Beruf. Ausserdem bekommen sie mit Frau und vier Kindern so
viel Unterhalt wie ich als pensionierter Professor.
Der Migrationsforscher Ruud Koopmans sieht im Gegensatz zu vielen anderen den Islam als Integrationshindernis. Ist da was dran?
Ich sehe das auch so. Als mir der frühere Bundespräsident Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz
verlieh, sagte ich ihm: Ich breche eine islamische Regel, indem ich Sie als mein Staatsoberhaupt anerkenne. Ein Muslim kann nur unter der Führung eines islamischen Imam leben. Das hat mit Fundamentalismus gar nichts zu tun. Nach dem Scharia-Recht dürfen Muslime eigentlich nicht auf Dauer in
einem nicht-islamischen Land leben – nur vorübergehend. Und wenn sie das tun, dürfen sie sich nicht
integrieren.
Wie dominant ist Ihrer Einschätzung nach diese Auffassung bei den jetzt einwandernden Muslimen?
Ich fürchte, die Mehrheit vertritt das. Das ist keine Frage der Bildung. Es gibt eine islamische Sozialisation, die bildungsunabhängig ist. Ich habe in meiner 40-jährigen Laufbahn als Wissenschaftler in 22
islamischen Ländern gelebt und gearbeitet. In Senegal, Kamerun, Nigeria, in fast allen arabischen
Ländern, in Pakistan, in Indonesien. Auch Analphabeten sind dort sozialisiert in einem islamischen
Wertesystem. Als Muslim weiss man, dass man einen Nichtmuslim als Staatsoberhaupt nicht akzeptiert.
Zu Max Webers Zeiten vor etwa 100 Jahren diskutierte man viel über den Einfluss der Religionen auf die Wirtschaft. Weber unterstellte, dass der Islam die wirtschaftliche Entwicklung
bremse – vor allem weil es kein „profanes Recht“ und keine Ethik der Leistung wie im Calvinismus gebe - Stichwort „innerweltliche Askese“.
Die Gegenstimme zu Weber ist einer meiner Lehrer: Maxime Rodinson mit seinem Buch „Islam et
Capitalisme“. Er mogelt sich um eine eindeutige Antwort herum. Der Islam ist seiner Ansicht nach
eingebettet in die Tatsache, dass es keinen Kapitalismus gibt in der islamischen Welt. 1987 haben
deutsche Soziologen gemeinsam mit Rodinson ein Buch über „Max Webers Sicht des Islams“ veröffentlicht. Die waren mehrheitlich der Ansicht, dass Religion für die wirtschaftliche Entwicklung eine
wichtige Rolle spielen kann. Das denke ich auch. Ich bin zwar sonst Anhänger von Rodinson, aber in
dieser Frage stimme ich nicht mit ihm überein.
Die islamische Ethik fordert Fleiss. Im Protestantismus gibt es eine Ethik der Arbeit. Wie ist das
im Islam?
Zur islamischen Ethik gehört auch: Man muss arbeiten. Zum Aufruf zum Gebet „Hayya 'ala s-salat“
gehört auch der Aufruf „Hayya 'ala al – Falah“. „Falah“ bedeutet „schaffen, arbeiten“. Man könnte das
also auch als: „An die Arbeit!“ übersetzen. Die islamische Ethik ist gegen Faulheit. Das Problem liegt
woanders.
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Und zwar?
Nach Max Weber ist Berechenbarkeit eine zentrale Voraussetzung für eine moderne Gesellschaft.
Wirtschaftsbeziehungen müssen berechenbar sein. Das gibt es in islamischen Gesellschaften nicht. Da
heisst es „In scha'a llah“ - wenn Allah will. Wenn jemand fragt: Werden wir Erfolg haben?, sagt man:
„Tawakkal-'Ala-Allah“ - Verlasse dich auf Allah. Das Problem für die wirtschaftliche Entwicklungsfähigkeit ist das Menschenbild des Islam, das sich vom europäischen sehr unterscheidet. Im Islam gehört der Mensch immer zu einem Kollektiv. Ich selbst habe auch erst in Frankfurt gelernt, dass ich ein
Individuum bin. Für Immanuel Kant gehört zu diesem Prinzip des Individuums, dass der Mensch autonom ist, also verantwortlich für sein Verhalten. Im Islam ist es umgekehrt: Ich bin ein "Makhluq",
ein Geschöpf Gottes. Allah steuert mich. Wenn ich Erfolg habe, ist es der Wille Gottes. Ein Unternehmer ist ein Individuum, das verantwortlich für sein wirtschaftliches Verhalten ist. Das gibt es im
Islam nicht.
Migrationsforscher Ruud Koopmans sagt „Kulturelle Distanz ist ein Integrationshindernis“
Die Religion spielt für den Misserfolg eingewanderter Muslime auf dem Arbeitsmarkt eine entscheidende Rolle, hat Ruud Koopmans festgestellt - auch wenn das viele Menschen nicht wahr haben wollen.
Ihr Vater war ein erfolgreicher Bau-Unternehmer, ein Self-Made-Man.
Meine Vorfahren sind Aristokraten. Im Islam definiert sich das durch religiösen Status. Die höchsten
Ämter sind der Kadi, also der Richter, und der Mufti, der Rechtsgelehrte, der die Fitwas, also Rechtsgutachten erstellt. Vom 13. bis 19. Jahrhundert gehörten alle führenden Kadis und Muftis der Stadt
Damaskus zur Familie Tibi. Mein Grossvater war Pascha, also General der osmanischen Armee. Er ist
1907 im Jemen im Krieg gefallen. Mein Vater ist im selben Jahr geboren. Die Familie war verarmt.
Schon als 14-Jähriger hat mein Vater alte Häuser abgerissen und das Material als Baumaterial verkauft. Er ist Millionär geworden.
Wie wurden Sie erzogen?
Ich hatte eine islamische Erziehung, ging aber auf die französische Schule in Damaskus. Nach dem
ersten Abschluss bekam ich ein Fahrrad. Die Schulnoten entschieden darüber, wie viele Runden ich
mit dem Fahrrad fahren durfte. Leistung wurde belohnt. Ich habe in meiner Erziehung im Elternhaus
das Leistungsprinzip von meinem Vater verinnerlicht. Ohne Leistung bekam ich nie etwas.
Flüchtlingsansturm Wo Flüchtlinge in Deutschland wohnen haben sich die Bedingungen für Unternehmer seither verschlechtert?
Bis die Alawiten, also Assad, an die Macht kamen, beherrschten mein Vater und seine Brüder den
ganzen Bau-Sektor von Damaskus. Das Assad-Regime hat unsere Familie kaputt gemacht. Nicht weil
wir Unternehmer, sondern weil wir Sunniten waren. Da kommt also wieder die Religion ins Spiel. In
Syrien unter Assad hat man als Unternehmer keine Chance, wenn man nicht Alawit ist.
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Der Basar, also der Markt, spielt in arabischen und anderen orientalischen Gesellschaften eine
zentrale Rolle. Wieso ist aus dieser Basar-Kultur keine kapitalistische Gesellschaft entstanden?
Denken Sie an Max Weber und sein Argument der Berechenbarkeit. Wer auf dem Basar einkauft, kann
seine Ausgaben nicht im Voraus berechnen, denn er muss immer handeln. Betrug ist das oberste Prinzip des Basars. Deutsche Touristen sind vielleicht glücklich, wenn sie dort etwas für 100 statt 200 Euro kaufen. Aber tatsächlich ist das vermutlich nur 10 Euro wert.
"Der erste Schritt ist eine Änderung des Menschenbildes"
Die Reformation spielte eine zentrale Rolle bei der Entstehung des Kapitalismus in Europa – so
zumindest die Ansicht von Max Weber. Wäre eine islamische Reformation auch die Bedingung
für einen dynamischeren Kapitalismus in den betreffenden Ländern?
Ich bin dieser Auffassung. Der erste Schritt dazu ist eine Änderung des Menschenbildes: Nicht mehr
der von Gott gesteuerte Mensch, sondern ein für sein Handeln verantwortlicher. Es gab dafür schon im
frühen Mittelalter Ansätze. Der islamische Mystiker al-Halladsch berichtete von einem Gespräch mit
Gott: „Ich habe ihn gefragt: Wer bist Du? – Er sagte: Ich bin Du“. Gott wird also vermenschlicht und
der Mensch damit zum Individuum. Al-Halladsch wurde deswegen im Jahr 920 in Bagdad hingerichtet.
Welche Rolle spielt der Westen für die Rückständigkeit der arabischen und anderen islamischen
Länder?
Heute behaupten viele deutsche Islamwissenschaftler ebenso wie die Islamisten, das Problem sei der
Westen, der die Entwicklung in der islamischen Welt behindere. Das ist Unsinn. Das grosse islamische
Imperium mit Bagdad als Hauptstadt ist im 13. Jahrhundert untergegangen. Damals gab es keinen Kolonialismus. Einige Leute sagen dann: Es gab den Vorgänger des Kolonialismus, nämlich die Kreuzzüge, die die Entwicklung der Muslime behindert hätten. Aber die Kreuzritter wollten nach Jerusalem,
nicht nach Bagdad. In meinem Buch „Kreuzzug und Djihad“ berichte ich die Geschichte eines damaligen Imams in der Moschee von Damaskus, der mitten im Gebet plötzlich eine Flasche Wein trank. Die
Gläubigen fielen über ihn her. Da sagte er: Ihr regt euch über Wein in der Moschee auf, aber nicht über
unseren Kalifen in Bagdad, der nichts gegen die Kreuzritter tut. Der Kalif wusste eben, dass die nicht
zu ihm nach Bagdad wollten. Nein, die Kreuzzüge waren nicht der Grund der Unterentwicklung. Der
Niedergang der islamischen Zivilisation hatte interne Ursachen.
Der Iraker Ali Allawi hat ein Buch über „The Crisis of Islamic Civilization“ geschrieben. Er sagt: Wir
müssen aufhören, immer die Schuld bei anderen zu suchen. 90 Prozent unserer Probleme sind selbstverschuldet. Die westliche Dominanz ist ein Faktor, aber die Hauptfaktoren sind innere. Der grösste
islamische Denker des 19. Jahrhundert, al-Afghani, forderte schon damals: Wir sollten aufhören, den
Kolonialismus als Ursache unseres Elends anzusehen. Für ihn war Kolonialismus die Herrschaft von
starken Völkern über schwache Völker. Die Herrschaft von Völkern, die über Wissen verfügen, über
unwissende Völker. Ich vertrete auch diese Position.
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Flüchtlinge Die deutsche Einwanderungspraxis ist eine Farce
Deutschland fehlt eine verantwortungsvolle Einwanderungspolitik. Das beschädigt massiv das Ansehen des Staates. Wir müssen Einwanderung und Asyl endlich voneinander trennen.
Kommen wir in die Gegenwart zurück. Unterscheiden sich Sunniten und Shiiten in ihren Ansichten über grundsätzliche ökonomische Fragen?
Nein. Die Unterschiede beziehen sich auf sektiererische Fragen. Zum Beispiel ob die Prophetie mit
Mohamed zu Ende ging, oder durch die Imame fortgesetzt wird. Aber sie unterscheiden sich nicht in
ihrer theozentrischen, also an Gott orientierten Weltanschauung: Die Menschen sind Schachfiguren,
Gott ist der Schachspieler. Die europäische Weltanschauung ist am Menschen orientiert.
Die modernen islamischen Bewegungen, die Muslimbrüder vor allem, behaupten, einen Ausweg
aus dem Elend zu kennen.
Die Hauptparole der Islamisten von der Muslimbrüderschaft lautet: Es gibt eine Krise, es gibt Elend
und „Al-islam huwa al-hal“ – Der Islam ist die Lösung. John Waterbury, früher Professor in Princeton
und dann Präsident der American University of Beirut, hat die Muslimbrüderschaft in seinem Buch „A
Political Economy of the Middle East“ sehr genau untersucht, aber er konnte überhaupt keine ökonomische Strategie entdecken. Also sagt er: Nein, der Islam ist nicht die Lösung.
"Ab 1970 begann der Aufstieg des Islamismus". Als Grund für die Rückkehr des Islams in die
Politik wird meist das Trauma der Araber wegen der Niederlage gegen Israel im 6-Tage-Krieg
1967 genannt. Spielten da auch ökonomische Gründe, also das Scheitern der sozialistischen Experimente in Ägypten und Syrien eine Rolle?
Ja. Die Niederlage Ägyptens gegen Israel unter Nasser hatte nicht nur rein militärische, sondern auch
wirtschaftliche Ursachen. Das wirtschaftliche Versagen ging dem militärischen schon voraus. Mit dem
6-Tage-Krieg begann der Zusammenbruch der säkularen arabischen Regime. Daraufhin entstand ein
Vakuum mit Machtkämpfen zwischen drei Kräften: die alten Regime, der politische Islam und eine
neu entstandene arabische Linke. Ich war ein Teil dieser linken Bewegung. Ich wollte damals nicht in
Deutschland bleiben, ich schrieb arabisch. Wir, die Linken, haben verloren. In einem Artikel in der
Zeit habe ich das beschrieben. Ab 1970 begann dann der Aufstieg des Islamismus.
Muslime in Deutschland Deutsche wissen nur wenig über den Islam
Die Flüchtlinge und die zunehmende Bedrohung durch islamistische Terroristen in Europa führen dazu, dass in Deutschland zur Zeit viel über den Islam gesprochen wird. Mit den Muslimen sprechen
aber nur wenige.
Wir erleben seit einigen Jahren den Zerfall mehrerer islamischer Staaten. Sie haben das schon
vor vielen Jahren vorausgesagt. Was ist die Ursache?
Das Hauptproblem in der Welt des Islam ist doch dieses: Ein geringes Wirtschaftswachstum und ein
riesiges Bevölkerungswachstum. Beispiel Ägypten: Ich war in diesem Jahr nach 10 Jahren Unterbre-
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chung dort. In der Zwischenzeit hat die Bevölkerung von rund 80 auf 96 Millionen Menschen zugenommen. Aber die wirtschaftliche Entwicklung war im gleichen Zeitraum gering. Diese Diskrepanz ist
auch das Hauptmotiv nach Europa zu kommen. Und die grosse Schere zwischen demographischer und
wirtschaftlicher Entwicklung zerstört die Legitimation des Staates. Zur Ursachenbekämpfung der Migration, über die Angela Merkel immer redet, gehört eine gesunde Proportion von wirtschaftlicher und
demographischer Entwicklung. Ich weiss nicht, wie Merkel das machen will.
Wird der Zerfall weitergehen?
Es werden noch weitere Staaten zerbrechen. Ägypten ist stabil, Marokko auch. Aber in den nächsten
zwei oder drei Jahren könnte es in Jordanien passieren. Irgendwann wird auch Saudi-Arabien zerfallen
und die Staaten am Golf. In Kuweit und den Vereinten arabischen Emiraten sind nur rund 20 Prozent
der Bevölkerung Einheimische, die grosse Mehrheit sind Ausländer aus Asien und Afrika. Wie lange
werden die sich noch unterdrücken lassen? Noch halten die Regime mit Geld aus den Öl-Einnahmen
die Entwicklung auf. Mein Freund Volkhard Windfuhr, der für den Spiegel aus islamischen Ländern
berichtete, prophezeit, dass als nächstes die Türkei zerfallen wird. Erdogan trägt zur Destabilisierung
bei.
Sie sind sehr pessimistisch.
Die Meinungsführer in Deutschland wollen über diese Dinge nicht reden. Positiv denken, lautet die
Devise. Aber dadurch verschwinden die Fakten nicht.
Bassam Tibi wurde 1944 in Damaskus geboren und lebt seit 1962 in Deutschland. Er war bis 2009
Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Göttingen und A.D. White Professor an
der Cornell University. Er hat mehr als 30 Bücher veröffentlicht und prägte die Begriffe Leitkultur,
Parallelgesellschaft und Euro-Islam.
Im Jahre 2003 empfing er zusammen mit Prof. Michael Wolffsohn den STAB-Jahrespreis.
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