Stellungnahme zu dem Entschließungsantrag "Friedenserziehung in

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Stellungnahme zu dem
Entschließungsantrag "Friedenserziehung in
den Schulen Thüringens" der Fraktionen
der SPD und Bündnis 90/Grüne/Neues
Forum {1993)
Günther Gugel
1. Zur Begründung der Notwendigkeit von
Friedenserziehung
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Friedenserziehung ist heute zu einem zentralen Erziehungs-und Bildungsinhalt geworden,
sie ist geradezu eine Notwendig für das Überleben der Menschheit. Vier
Begründungszusammenhänge stützen diese These: Die historischen Erfahrungen und
Lehren, die normativen Grundlagen der Menschenrechte, die aktuellen gesellschaftlichen
und politischen Herausforderungen sowie die Verantwortung gegenüber unseren Kindern.
Zur historischen Dimension
1993 jährt sich zum 60. mal die Machtübernahme Hitlers. Heute vor 50 Jahren, am 18.
Februar 1943, forderte der Propagandaminister Josef Goebbels in seiner Rede im Berliner
Sportpalast den "totalen Krieg".
Am selben Tag wurden Hans und Sophie Scholl verhaftet, beide hatten als Mitglieder der
"Weißen Rose" zum Protest gegen das nationalsozialistische Regime
aufgerufen. Am 22. Februar 1943 wurden sie zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Dies sind Ereignisse, die schlaglichtartig auf unser Thema hinweisen: auf die
Verantwortung und die Lehren aus der deutschen Geschichte.
Theodor Adorno hat auf diesem Hintergrund 1966 in seinem berühmten Aufsatz
"Erziehung nach Auschwitz"(1) als oberstes Ziel allen poltischen Unterrichts
genannt, "daß Auschwitz sich nicht wiederhole". Adorno hat hieraus ein
unbedingtes Aufklärungsgebot abgeleitet. Die einzige Kraft gegen das Prinzip von
Auschwitz, so Adorno, sei die Kraft zur Reflexion, zur Selbstbestimmung, zum NichtMitmachen.
Doch Aufklärung nur durch Worte, das sei gleich zu Beginn bemerkt, kann kaum gelingen.
Demokratisches Bewußtsein kann nur durch aktive Beteiligung gelernt werden. Die
Pluralität von Meinungen und Positionen als Grundvoraussetzung der Aufklärung muß
zum Bestandteil schulischen Lernens werden, ebenso wie Möglichkeiten der echten
Beteiligung und der Konsensfindung. (2)
Erziehung hat in Form von Kriegs- oder Wehrerziehung eine lange Tradition. Wir müssen
heute eine neue Tradition, die der Friedenserziehung begründen. "Im Schulunterricht
(der Bundesrepublik - d.V.) nach 1945 gibt es im Prinzip zwar keine Kriegs- und
Gewaltverherrlichung mehr, aber auch kein ausgewiesenes Eintreten für den Abbau von
Gewalt und für die Erhaltung des Friedens."(3)
Die aktuelle gesellschaftliche und politische Situation
Dies wird umso deutlicher, wenn wir die aktuelle gesellschaftliche und politische Situation
betrachten:
Nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes ist das Ausmaß der Gewalt im internationalen
System nicht geringer geworden: 1992 fanden weltweit über 50 Kriege statt, neu
aufgebrochene ethnonationale Konflikte werden mit einer bislang kaum gekannten
Heftigkeit, ja Brutalität ausgetragen, weltweite Migrations- und Fluchtbewegungen von
gigantischem Ausmaß (die UN spricht 1992 von 15 bis 20 Millionen Menschen, die auf der
Flucht sind) stellen uns alle vor neue Aufgaben. Der Raubbau an den Rohstoffen sowie die
ökologische Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen haben eine neue Form
globaler Bedrohung geschaffen, die nur langsam (viel zu langsam) in unser Bewußtsein
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rückt und die Frage nach einem ökologisch verantwortbaren Lebensstil aufwirft.(4)
Im innergesellschaftlichen Bereich hat eine für die Bundesrepublik bislang nicht gekannte
offene Fremdenfeindlichkeit und Gewaltbereitschaft gezeigt, daß demokratische Tugenden
wie Toleranz und Mitmenschlichkeit noch nicht zur allgemeinen Grundlage unserer
Gesellschaft gehören. Bei vielen Eltern, LehrerInnen und ErzieherInnen ist heute eine
grundlegende Verunsicherung und große Orientierungslosigkeit (und damit verbunden ein
Orientierungsbedarf) bei allen Fragen des Umgangs mit Gewalt festzustellen.
Bereits diese wenigen Beispiele zeigen, daß die Bedrohungen des Friedens (also die
Bedrohungen des Überlebens und eines menschenwürdigen Lebens aller Menschen)
heute nicht nur vielfältiger geworden sind, sondern zugleich globale Dimensionen
angenommen haben. Sie lassen sich nicht mehr allein auf die Frage von Krieg und
Frieden reduzieren, wie dies noch häufig bis Ende der 80er Jahre der Fall war.(5)
Friedenserziehung im Sinne von Erziehung zur internationalen Verständigung, zur
gewaltfreien Konfliktaustragung, zur ethisch-moralischen Verantwortung und politischen
Partizipation ist in einer solchen Situation unabdingbar, um Verantwortungsbewußtsein,
Toleranz und Achtung der eigenen und fremden Kultur und aller Lebewesen zu schaffen.
"In der gegenwärtigen weltpolitischen Situation ist die Befähigung, das Recht auf
Wahrnehmung von Verantwortung für den Frieden verwirklichen zu können, eine
hervorragende Aufgabe allgemein erzieherischen und speziell schulischen
Handelns."(6)
Auch und gerade Schule kann und muß zur Bewältigung der angerissenen
Problembereiche einen Beitrag leisten. Dies kann nur im Rahmen einer umfassend
verstandenen Friedenserziehung geschehen, ohne dabei der Illusion zu verfallen, daß
Friedenserziehung allein diese Probleme lösen könnte.
Die normative Ebene
Die Anerkennung von Friedenserziehung als wichtigem (ja zentralem) Bestandteil
schulischen Lernen ist weitgehend unbestritten und eine Forderung aller gesellschaftlichen
Gruppen und politischen Parteien, ihre ideelle und vor allem materielle Ausgestaltung läßt
jedoch zu wünschen übrig.
Der normative Anspruch einer Erziehung zum Frieden ist so z.B. auf internationaler Ebene
bereits in den auf der 18. Generalkonferenz der UNESCO 1974 verabschiedeten
"Empfehlungen über die Erziehung zu internationaler Verständigung und
Zusammenarbeit und zum Weltfrieden sowie die Erziehung im Hinblick auf
Menschenrechte und Grundfreiheiten" und in den 1980 beschlossenen "Zehn
Grundsätzen für die Erziehung zur Abrüstung" verankert. (7)
Auf nationaler Ebene kann auf den im Grundgesetz formulierten Friedensauftrag ebenso
verwiesen werden wie auf eine Reihe von Landesverfassungen (z.B. Baden-Württemberg,
Art. 12/1 oder auch Nordrhein-Westfalen, Art. 7/2), die eine "Erziehung zur
Friedensliebe" explizit beinhalten.
Die Kultusministerkonferenz hat sich in Form einer Ländervereinbarung bereits 1973 auf
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gemeinsame Erziehungsziele aller öffentlichen Schulen geeinigt. Nach dieser
Vereinbarung soll die Schule u.a. "zu Freiheit und Demokratie erziehen, zu Toleranz,
Achtung vor der Würde des anderen Menschen und Respekt vor anderen Überzeugungen
erziehen, sowie friedliche Gesinnung im Geist der Völkerverständigung wecken". (8)
Aus diesen normativen Grundlagen ergibt sich geradezu eine Verpflichtung der
Erziehungsinstitutionen, insbesondere auch der Schule, Kinder und Jugendliche zur
Wahrnehmung ihrer Menschen- und Bürgerrechte zu befähigen und zu motivieren.(9)
Das Recht von Kindern und Jugendlichen auf Friedenserziehung
Kinder und Jugendliche wachsen heute in eine Welt hinein, die vielen von ihnen Angst
macht und Hoffnungslosigkeit weckt. Alle Untersuchungen über den
"Angsthaushalt" von Kindern und Jugendlichen, die in den letzten zehn Jahren
durchgeführt wurden, kommen zum gleichen Ergebnis(10): sogenannte politische Ängste
(vor einer Umweltkatastrophe oder vor Kriegen) dominieren vor sog. privaten Ängsten (z.B.
vor schlechten Zensuren usw.). Kinder und Jugendliche stehen vor der Aufgabe, eine
eigene Identität und Ichstärke zu entwickeln und die Frage ist heute, wie sie dieses
können, ohne daß die damit verbundenen Unsicherheiten, Ängste und
Minderwertigkeitsgefühle sich gegen Andere richten oder in eigene Selbstzerstörung
münden. Kinder und Jugendliche wachsen in eine Welt der Gewaltpropagierung (z.B. in
den Medien) und der Gewaltakzeptanz (z.B. in der internationalen Politik) hinein. Wie
können sie hier sensibel gegenüber allen Formen von Gewalt werden und Gewalt
aushalten, ohne selbst gewalttätig zu werden?
Kinder und Jugendlichen haben einen Anspruch nicht nur "lesen und
schreiben" zu lernen oder zu lernen, wie man mit modernen
Kommunikationstechniken umgeht; sie haben einen Anspruch, sich mit politischen und
sozialen Fakten und Meinungen auseinandersetzen zu können, um dadurch eigene
Orientierungen zu entwickeln.
Sie haben einen Anspruch, die persönlichen, gesellschaftlichen und politischen
Grundlagen und Voraussetzungen für den Abbau von Gewalt in allen ihren Ausformungen
kennen zu lernen, und sie haben einen Anspruch Möglichkeiten der gewaltfreien
Konfliktaustragung und Strategien zur Verwirklichung von Menschenrechten und
Mitmenschlichkeit lernen und üben zu können.
Hier ist die Schule in einer ganz neuen Weise herausgefordert, und bereits hier wird
deutlich, daß Friedenserziehung mehr ist als ein neues zusätzliches Unterrichtsfach.
2. Der Beitrag der Erziehung zum
Frieden
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Die Forderung und Begründung einer Friedenserziehung baut auf der Erkenntnis auf, daß
"Friedensfähigkeit" "vermittelbar" und "lernbar" ist.
Untersuchungen und Erfahrungen zeigen, daß es für das gesellschaftliche und politische
Verhalten sowie für die jeweiligen Überzeugungen und Werthaltungen nicht gleichgültig
ist, welchen Erziehungs- und Sozialisationseinflüssen Kinder und Jugendliche ausgesetzt
waren und sind. Biographien jugendlicher Gewalttäter weisen u.a. auf gravierende
emotionale Defizite, verbunden mit mangelnden Möglichkeiten der Entwicklung von
Ichstärke und einer eigenständigen Identität hin.(11)
Untersuchungen über die Sozialisationsbedingungen von Kriegsfreiwilligen und
Kriegsdienstverweigerern zeigen auf, daß eine Erziehung, die eine Auseinandersetzung
mit humanitären Werten ermöglicht, die auf gleichberechtigten Beziehungen aufbaut, die
Emotionen nicht tabuisiert, die Lebensfreude und Sinn vermittelt und die diese Dinge nicht
postuliert, sondern in den eigenen Lebensvollzug integriert, daß eine solche Erziehung bei
Jugendlichen und jungen Erwachsenen dazu führt, daß diese eher Gewalt ablehnen, sich
eher sozial und politisch engagieren sowie nach gewaltfreien Möglichkeiten der
Konfliktaustragung suchen.(12)
Die bekannten Gehorsamsexperimente von Milgram und die darauf aufbauenden
Untersuchungen haben weiterhin gezeigt, daß es einen engen Zusammenhang zwischen
den Anweisungen einer vermeintlichen Autorität und der Bereitschaft zur
Gewaltanwendung gibt. (13)
Friedenserziehung ist also nicht nur ein ethisches Postulat, mit dem nebulöse Hoffnungen
verbunden werden, sondern basiert auf langjährigen Forschungsergebnissen und
Erfahrungen, die Hilfestellung und Richtschnur bei ihrer Verwirklichung sein können.
"Der Schulunterricht bringt keine Waffen zum Schweigen, wohl aber hoffentlich
diejenigen, die schon früh nach den Waffen rufen", ist in den Grundsätzen zur
Friedenserziehung der Freien Hansestadt Bremen zu lesen.(14)
3. Friedenserziehung darf nicht instrumentalisiert
werden
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Bei aller Hoffnung, die sich mit Friedenserziehung verbindet, soll und darf diese nicht
verkürzt als Instrument gesehen werden, mit dessen Hilfe die Schule soziale und
politische Probleme in Ordnung zu bringen hat oder gar bestimmte politische Gesinnungen
oder moralische Verpflichtungen verbreitet. Es kann nicht Ziel von Friedenserziehung sein,
die Schülerinnen und Schüler von bestimmten Dingen, seien sie staatstragend oder
staatskritisch zu überzeugen. Dies ist politisch und pädagogisch kontraproduktiv. (Zu
erinnern ist hier an den sogenannten Streit der Kultusminister, der ja dann 1983 in zwei
verschiedene Erlasse der sog. A- und B-Länder zur Friedenserziehung mündete.(15))
Manipulation und Gesinnungslenkung, in welcher Richtung auch immer, ist weder mit dem
Bildungsauftrag der Schule noch mit Friedenserziehung vereinbar.(16) Denn
Friedenserziehung ist eine wertgebundene Erziehung, die sich nicht an politischen
Meinungen, sondern an der Verwirklichung der Menschenrechte orientiert. In einer
pluralistischen Gesellschaft soll Schule zwar weltanschaulich neutral, aber dennoch nicht
"wertneutral" sein.
In der politischen Bildungsarbeit wurde Anfang der 80er Jahre der sogenannte
"Beutelsbacher Konsens" formuliert, der auch als Richtschnur für eine
Friedenserziehung gelten kann.(17) Er beinhaltet
ein Indoktrinationsverbot: Es ist nicht erlaubt, die SchülerInnen - mit welchen Mitten auch
immer - im Sinne erwünschter Meinungen zu überwältigen und damit an der Gewinnung
eines selbständigen Urteils zu hindern;
ein Kontroversegebot: Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muß auch in der
Schule kontrovers dargeboten werden;
und eine Aufforderung zur TeilnehmerInnenzentrierung: Die SchülerInnen müssen
befähigt werden, die politische Situation und ihre eigenen Interessen zu analysieren sowie
politisch handeln zu können.
Aus friedenspädagogischer Sicht muß die Notwendigkeit hinzugefügt werden, daß Ziele,
Lerninhalte und Lernmethoden sich entsprechen müssen. Im Erziehungs- und
Bildungsprozeß darf weder in der konkreten Situation noch in der Organisation von
Lernprozessen Gewalt angewendet oder reproduziert werden.
Es geht bei Friedenserziehung nicht um die Herstellung eines Harmoniefriedens oder gar
um Befriedung. Es geht vielmehr um das Aufdecken, Formulieren und Austragen von
unterschiedlichen Interessen und Konflikten ohne die Anwendung von Gewalt. Dies
erfordert Fachkompetenz, soziale Kompetenz sowie Handlungskompetenz im Sinne von
Motivation und Befähigung zu politischem Handeln. Dieses politische Handeln - auch im
Sinne einer Streitkultur - ist zugleich die Grundlage jeder demokratischen Ordnung.(18)
Zu warnen ist nochmals vor kurzfristigen Erfolgserwartungen. Lernprozesse sind
langwierige Prozesse, zumal wenn es um ein Umlernen bzw. Lernen gegen zahlreiche
andere Sozialisationseinflüsse (vor allem der Medien) geht.
4. Womit muß sich Friedenserziehung heute
auseinandersetzen?
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Friedenserziehung muß sich heute mit den Schlüsselthemen unserer Zeit beschäftigen.
Der spezifische Blickwinkel dabei ist die Entstehung von Gewalt und Konflikten auf allen
Ebenen sowie der Umgang damit. Der Frankfurter Friedensforscher Hans Nicklas und die
Friedensforscherin Änne Ostermann formulieren sechs Schwerpunkte als Aufgabe heutiger
Friedenserziehung(19):
Die Auseinandersetzung mit Gewalt
Gewalt reicht von Kriegen über strukturelle Gewaltphänomene bis hin zur Gewalt gegen
Kinder, gegen Frauen und allgemein gegen Schwächere. Ein besonderer Aspekt der
Auseinandersetzung ist dabei die Sensibilisierung für die eigene Rolle als Opfer und
Täter. Unter diesem Aspekt treten auch Fragen der Ökologie oder Unterentwicklung als
Ursachen für (häufig gewalttätig ausgetragene) Konflikte in das Blickfeld der
Friedenserziehung.
Die Auseinandersetzung mit der Legitimation von Militär und Rüstung
Konflikte sind, zumal beim heutigen Stand der Waffentechnik, nicht mehr militärisch
lösbar. Waffen und Militär werden jedoch sowohl innerstaatlich als auch zwischenstaatlich
eingesetzt. Die verschiedenen ökonomischen, politischen und psychologischen
Legitimationsmuster sowie die realenKosten von Rüstung und Militär zu betrachten ist
zweifellos eine wichtige Aufgabe von Friedenserziehung.
Die Entwicklung interkultureller Kompetenz
Der europäische Integrationsprozeß sowie die zunehmenden Einwanderungsbewegungen
nach Europa erfordern eine kulturelle Flexibilität und Toleranz, die heute allenfalls in
Ansätzen vorhanden ist. Das Problem der mangelnden sozialen Akzeptanz von
"Fremden" macht die Entwicklung interkultureller Kompetenz notwendig. Diese
interkulturelle Kompetenz umfaßt zum einen die Erweiterung der eigenen
Wahrnehmungsfähigkeit für Fremdes sowie die Fähigkeit, das andere als anders zu
akzeptieren.
Die Entwicklung interkultureller Kompetenz wird übrigens von der UNESCO als Kern der
Friedenserziehung gesehen.(20)
Die Überwindung eines übersteigerten Nationalismus und Schaffung neuer Loyalitäten
Während in westeuropäischen Staaten bei der Mehrheit der Bevölkerung nationale
Bindungen zurückgehen, ist in Osteuropa (sowie bei einem Teil der Bevölkerung in
Westeuropa) eine beängstigende Revitalisierung der nationalen oder ethnischen Identität
festzustellen. Für eine höhere Friedensfähigkeit ist aber die Entwickung von die nationale
Identität übergreifenden Loyalitäten notwendig. Es scheint also unabdingbar, daß
Menschen lernen mehrstufige Loyalitäten herauszubilden, um beispielweise gleichzeitig
eine türkische, eine deutsche und eine europäische Identität leben zu können.
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Umgang mit Angst und Aggression
Friedenserziehung sollte Hilfestellung beim Umgang mit Angst und Aggression anbieten,
die ja eng zusammenhängen. Sie könnte in diesem Bereich Einstellungsmuster
verändern und Kompetenzen für angemessene Reaktionen entwickeln helfen.
Erwerb von Kommunikationsfähigkeit
Menschen greifen oft zur Gewalt, wenn sie unfähig sind, kommunikative Mittel
anzuwenden. Kommunikative Strategien der Konfliktlösung als Alternative zur Gewalt zu
entwickeln und anzuwenden, bedeutet eine Kultur der Gewaltfreiheit aufzubauen.
Diesen sechs Themenbereichen soll ein weiterer hinzugefügt werden:
Entwicklung von Bewußtsein für die Eine Welt
Friedenserziehung sollte mithelfen, den eurozentrischen Blickwinkel in Fragen der
ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Sicherheit zu überwinden und globale Denkund Handlungsansätze für die heute anstehenden Problembereiche zu entwickeln.
Diese Schlüsselthemen bilden keinen abschließenden Katalog, sondern eher eine
Orientierung für die weitere Auseinandersetzung.
5. Wie kann eine Friedenserziehung in der Schule
aussehen?
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Die pädagogische Eigenständigkeit, der Freiraum, den Bildung und Erziehung vor
staatlicher Einflußnahme benötigt, ist gerade bei Friedenserziehung unentbehrlich. Denn
kritisches politisches Bewußtsein läßt sich ebensowenig verordnen oder in einem
kausalen Verständnis anerziehen wie die Ablehnung von Gewalt oder der tolerante und
einfühlsame Umgang mit Fremden. Für friedenspädagogische Ansätze müssen
Freiräume in der Unterrichtsorganisation und Unterrichtsgestaltung vorhanden sein. Diese
Freiräume sollten für gemeinsame Lernprozesse von LehrerInnen und SchülerInnen
genützt werden. Denn wenn Demokratie gelernt werden soll, muß das Lernen
demokratisch sein. Wenn Gewaltfreiheit gelernt werden soll, muß das Lernen gewaltfrei
sein. Wenn Dialog und Zusammenarbeit gelernt werden soll , dann muß gemeinsam
gelernt werden. Dieser innere Zusammenhang zwischen den Zielen, Inhalten und
Methoden von Friedenserziehung ist gerade bei der Organisation des Lehrens und Lernen
zentral.
Friedenserziehung beinhaltet zwar immer auch die Auseinandersetzung mit spezifischen
Inhalten und Sachthemen, die sich aus der Bedrohung der Menschheit und dem zu
realisierenden Ziel eines umfassenden Friedens ableiten (hierzu gehören u.a. die oben
genannten Schlüsselthemen) - aber dies ist eben nur ein Aspekt.
Der zweite Aspekt, der jedoch unabdingbar zu einer Friedenserziehung gehört, ist der des
Abbaus von Herrschaft in Lernsituationen, das Respektieren aller Beteiligten, das
Vermeiden von Gewalt und die Einbeziehung möglichst aller Betroffenen in
Entscheidungsprozesse. Diesen Bereich könnte man als pädagogisches Prinzip
beschreiben, das die Schul- und Unterrichtsorganisation in der Dimension des sozialen
und politischen Lernens betrifft, also die Art und Weise, wie Wissen und Einstellungen
vermittelt werden.
Friedenserziehung läßt sich deshalb nicht auf einzelne Unterrichtseinheiten begrenzen,
obwohl diese natürlich auch von Belang sind. Es geht auch (und zentral) um die
Schulkultur, um die Art des Lehrens und Lernen, denn Schule besteht nicht nur aus
Unterricht. (21)
Die saarländische Kommission Friedenserziehung, die im Auftrag des saarländischen
Kultusministeriums eine Konzeption zur Friedenserziehung an Schulen ausgearbeitet hat,
hat für diesen Bereich eine Reihe von Vorfragen an schulische Friedenserziehung
formuliert, von denen nur einige hier angeführt werden können: (22)
Wieviel Kommunikation und Kooperation zwischen LehrerInnen kann von den
SchülerInnen miterlebt werden? Wieviel Raum zur Kommunikation bietet die Schule
überhaupt?
Wieviel Einübung in Kommunikation und Kooperation ist im Unterricht möglich?
Wieviel Mitsprache und Mitverantwortung wird in den verschiedenen Bereichen ermöglicht
und wahrgenommen?
Wie werden Konflikte bearbeitet?
Ist die räumliche Ausstattung befriedigend, die Atmosphäre in den Klassenräumen und
Fluren anregend?
Sind Verwaltung und Schulaufsichtsbehörde in der Lage, im Rahmen der gegebenen
Möglichkeiten friedenspädagogische Maßnahmen zu fördern?
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Einige der zentralen Fragen sind dabei, welche Lernprozesse tatsächlich in der Schule
ablaufen, was Schüler in der Schule erleben, und welches Verhalten dort belohnt wird.
Denn wie Untersuchungen zeigen, sind es nicht so sehr die schulischen
Einzelmaßnahmen, die auf die Kinder wirken, sondern der jeweilige qualitative Stil der
einzelnen Schule. Dieser "Schulethos" ist die eigentlich prägende Kraft, die
darüber entscheidet, ob "Frieden oder Friedlosigkeit" dort gelernt wird.
Friedenserziehung muß sich deshalb auch wesentlich auf die Entwicklung und Gestaltung
der jeweiligen konkreten Schule vor Ort beziehen.(23)
Friedenserziehung in der Schule bedarf also eines umfassenden Ansatzes, der das
soziale System Schule als Ort der Begegnung und Auseinandersetzung begreift und der
außerschulische Lernorte nicht nur einbezieht, sondern den Austausch zwischen Schule,
Elternhaus und außerschulischen Trägern der Friedenserziehung geradezu
voraussetzt.(24)
Friedenserziehung in der Schule bedeutet so,
daß friedensrelevante Inhalte in den einzelnen Fächern systematisch aufgegriffen und
behandelt werden und gleichzeitig aber auch, wo immer möglich, fächerübergreifend und
problemorientiert gearbeitet wird,
daß das Prinzip Friedenserziehung in Unterricht und Schulorganisation der einzelnen
Schulen Eingang findet,
daß die Struktur des Schulwesens und die Schulen als Institution auf ihre
Friedenstauglichkeit hin geprüft werden.
Friedenserziehung in der Schule bedeutet weiter,
daß vorhandene Schulbücher und Materialien auf ihre Verwendbarkeit für eine
Friedenserziehung hin untersucht und entsprechend geeignete didaktische Materialien
angeboten bzw. entwickelt werden,(25)
daß traditionelle Lernformen ergänzt werden durch Schulprojekte und außerschulische
Lernorte,
daß Maßnahmen der Lehrerfortbildung (in verschiedenster Form, von schulbezogenen
"Pädagogischen Tagen" bis zu mehrtägigen thematischen
Fachveranstaltungen) angeboten werden, und natürlich mittel- und langfristig
Friedenserziehung bereits in die grundständige Lehrerausbildung integriert wird.(26)
daß Lehrern eine Beratungs- und Materialstelle zur Verfügung steht, die begleitend und
unterstützend tätig wird.(27)
Friedenserziehung bedeutet nicht zuletzt,
daß die Bereiche der Schulorganisation sowie die der Gestaltung des sozialen Raumes
Schule auf die Mitbestimmungsmöglichkeiten und Übernahme von Verantwortung durch
SchülerInnen hin überprüft werden.
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daß die Erziehungs- und Bildungsziele in den Blick genommen werden und nicht nur die
Lehrpläne, sondern die gesamte Schulpolitik auf ihre Friedenstauglichkeit hin untersucht
werden.
Das Ziel, durch Erziehung und Bildung einen Beitrag zur Friedensfähigkeit der Kinder und
Jugendlichen zu leisten, ist nicht billiger zu haben. Denn ganzheitlich gebildete Menschen,
die in der Lage sind, ihr Leben und das ihrer sozialen Umwelt verantwortlich zu gestalten,
brauchen nicht nur kognitives Wissen, sondern müssen eben auch soziale und politische
Lernprozesse durchlaufen.
6. Probleme mit
Friedenserziehung
Natürlich wird die Einführung von Friedenserziehung an Schulen auch Schwierigkeiten
und Probleme mit sich bringen. Austausch und Beteiligung heißt für viele Betroffene
zunächst auch, mehr Engagement bringen zu müssen und Zeit zu investieren. Viele
LehrerInnen klagen jedoch bereits jetzt, wegen der Überfülle des Stoffplans und der
Unterrichtsverpflichtungen keine Zeit zu haben.
Wenn Konflikte offen ausgetragen statt von oben geregelt werden, bringt dies oft neue
Unsicherheiten auf allen Seiten mit sich, zumal in der Schule bislang eher Anpassung statt
Konfliktfähigkeit belohnt wird. Geklärt werden muß auch, wie mit gesellschaftlichen
Fragen umgegangen werden kann, wenn Zensuren und Zeugnisse ständig im Hintergrund
sind, oder wie sich soziales Lernen in einer Schulorganisation, die auf Lernoptimierung im
Sinne von Vermittlung möglichst großer Mengen abfragbaren Wissens ausgerichtet ist,
verwirklichen läßt.
Auf diesem Hintergrund besteht die Gefahr, daß "Friedenserziehung" zur
Belehrung und reinen Stoffvermittlung wird. In den normalen Unterrichtsvollzug
eingebettet, mit den gleichen Methoden betrieben ist sie dann zur Wirkungslosigkeit
verdammt.
In den bisherigen Ausführungen wurden zahlreiche Aspekte angesprochen, die durchaus
allgemeinpädagogischer Art sind. Dies ist richtig und wichtig, denn Friedenserziehung ist,
wie gesagt, auch eine Form des Lernens und des Unterrichtens. Man kann
Friedenserziehung so auch als einen Blickwinkel oder besser eine Meßlatte und
Perspektive verstehen, mit deren Hilfe Schulunterricht und Schulorganisation auf ihre
Friedenstauglichkeit hin geprüft werden können.
7. Auf welche Erfahrungen kann zurückgegriffen
werden?
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In einer Reihe von Bundesländern (NRW, Saarland, Hessen, Bremen) gibt es langjährige
Erfahrungen vor allem auf dem Gebiet der Qualifikation und Weiterbildung von
LehrerInnen, die auch schriftlich dokumentiert sind.(28)
Desweiteren gibt es Einrichtungen der Friedensforschung und Friedenspädagogik, die im
Bereich der inhaltlichen Fundierung sicher gerne beratend tätig werden.
Auch Unterrichtshilfen und -materialien brauchen nicht vollständig neu entwickelt zu
werden. Hier kann auf Vorhandenes und Bewährtes zurückgegriffen und den eigenen
Bedürfnissen angepaßt werden.(29)
Schließlich gibt es ein Kommunikationsnetz, Fachtagungen und jährliche Konsultationen
der in der Friedenspädagogik Tätigen, sodaß ein direkter fachlicher Austausch möglich
wird. (30)
8.
Empfehlungen
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1. Es wird dringend empfohlen, Friedenserziehung in den Schulen Thüringens
einzuführen und diese als Unterrichtsinhalt und das Prinzip der Schul- und
Unterrichtsorganisation zu verstehen.
2. Friedenserziehung darf im Detail nicht verordnet werden. Sie basiert auf beiden Seiten,
der der LehrerInnen und der SchülerInnen, auf Freiwilligkeit.
3. Es sollte ein Arbeitsgruppe, die die Konzeption und Ausgestaltung der
Friedenserziehung in den Schulen Thüringens ausarbeitet, eingerichtet werden. Diese
Arbeitsgruppe sollte neben MitarbeiterInnen aus dem Bereich der Schule und
Schulverwaltung alle gesellschaftlichen Gruppen umfassen.
4. Es sollte eine Koordinationsstelle Friedenserziehung eingerichtet werden, die das
weitere Vorgehen bündelt.
5. Bereits kurzfristig sollten Informations-, Weiterbildungs- und Beratungsangebote in
Sachen Friedenserziehung für LehrerInnen angeboten werden.
6. Bei der Realisierung der o.g. Punkte sollte auf Erfahrungen in anderen Bundesländern
zurückgegriffen werden.
Anmerkungen
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1) Vgl. Theodor W. Adorno: Erziehung nach Auschwitz. In: Ders.: Erziehung zur
Mündigkeit. Frankfurt 1982, S. 88 - 104.
2) Vgl. Evang. Akademie Bad Boll: Protokolldienst 35/88: Erziehung nach Auschwitz 1988.
Zur Frage der Kriegserziehung, vgl.: Lemmermann, Heinz: Kriegserziehung im
Kaiserreich. Studien zur politischen Funktion von Schule und Schulmusik 1890 - 1918. Bd.
1: Darstellung. Bd. 2: Dokumentation. Lilienthal / Bremen 1984, 630, 304 S.
3) Freie Hansestadt Bremen. Der Senator für Bildung, Wissenschaft und Kunst:
Grundsätze zur Friedenssicherung - Friedenserziehung. In: Ders. : Arbeitsmappe
Friedenssicherung - Friedenserziehung. Folge 7, Teil A. Bremen 1988, S. XIII.
4) Vgl. Jahrbuch Frieden 1993. Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit. München 1992.
Jahrbuch Dritte Welt. Daten, Übersichten, Analysen. München 1992. Jahrbuch Ökologie.
München 1992. Hessische Stifung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK),
Forschungsstätte der Evang. Studiengemeinstschaft (FEST), Institut für
Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) (Hrsg.):
Friedensgutachten 1992. Münster 1992.
5) Vgl. Günther Gugel / Uli Jäger / Helmut Kreidenweis: Neue Dimensionen von Sicherheit
und Frieden. Tübingen 1991.
6) Klaus Rehbein: Friedenserziehung als Verfassungsauftrag. In: Peter Kern / Klaus
Rehbein: Recht auf Frieden. Ethisch-rechtliche Orientierungen - nicht nur für Lehrer.
München 1986, S. 65.
7) Deutsche UNESCO-Kommission (Hrsg.): Empfehlung über die Erziehung zu
internationaler Verständigung und Zusammenarbeit und zum Weltfrieden sowie die
Erziehung im Hinblick auf die Menschenrechte und Grundfreiheiten. Köln 1975.
Deutsche UNESCO-Kommission (Hrsg.): Internationale Verständigung, Menschenrechte
und Frieden als Bildungsziel. Drei Texte der UNESCO. Bonn 1992.
8) Vgl. KMK-Beschl. Nr. 824, 25.5.1973. In: KMK 1982, Erg. L.44, S. 2f.
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9) Vgl. Klaus Rehbein: Friedenserziehung als Verfassungsauftrag. A.a.O.
10) Vgl. K. Boehnke / M.J. Macpherson / F. Schmidt (Hrsg.): Leben unter atomarer
Bedrohung. Ergebnisse internationaler psychologischer Forschung. Heidelberg 1989.
11) Aichhorn, August: Verwahrloste Jugend. Die Psychoanalyse in der Fürsorgeerziehung.
Bern/Stuttgart 1957.
Lempp, Reinhard: Jugendliche Mörder. Bern/Stuttgart/Wien 1977.
Gugel, Günther: Erziehung und Gewalt. Waldkirch 1983.
12) David Mark Mantell: Familie und Aggression. Zur Einübung von Gewalt und
Gewaltlosigkeit. Eine empirische Untersuchtung. Frankfurt 1972.
Klaus Horn: Gewalt, Aggression, Krieg. Studien zu einer psychoanalytisch orientierten
Sozialpsychologie des Friedens. Baden-Baden 1988.
13) St. Milgram: Einige Bedingungen von Autoritätsgehorsam und seiner Verweigerung.
Zeitschrift für experimentelle u. angewandte Psychologie. Band 13, 1966, S. 433 - 466.
14) Vgl. Freie Hansestadt Bremen, a.a.O.
15) Vgl. Dieter S. Lutz (Hrsg.): Weder Wehrkunde noch Friedenserziehung? Baden-Baden
1984.
Buchrow, Ulrich / Rainer Eckerts (Hrsg.): Die Bundeswehr im Schulunterricht. Ein Prozeß
gegen Indoktrination. Baden-Baden 1988.
16) Vgl. Andreas Flitner: Friedenserziehung im Streit der Meinungen. In: Zeitschrift für
Pädagogik, 1986, S. 763 - 777.
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17) Vgl. Siegfried Schiele (Hrsg.): Politische Bildung im öffentlichen Auftrag - Chancen und
Gefahren. In: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hrsg.): Politische
Bildung im öffentlichen Auftrag. Stuttgart u.a. 1982, S. 17 - 34.
18) Vgl. Günther Gugel / Klaus Lange Feldhahn (Hrsg.): Mit brennender Geduld.
Gedanken, Einblicke, Arbeitshilfen für die Praxis der Friedenserziehung. 2 Bde. Tübingen
1985.
19) Vgl. Hans Nicklas / Änne Ostermann: Friedensfähigkeit. Aspekte der bisherigen
Diskussion und Perspektiven für die Zukunft. Manuskript. Frankfurt 1992.
20) Vgl. Irmela Neu-Altenheimer: Gegen die kulturelle Verarmung von Bildung und
Erziehung. 43. UNESCO-Weltkonferenz der Bildungsminister (43. ICE, Genf, 14 bis 19.
September 1992. In: UNESCO heute extra 1992/1993, S. 368 ff.
21) Vgl. Lutz Dunker: Rückfragen an Didaktik und Schulstruktur. Pädagogische
Überlegungen zum Frieden in der Schule. In: Evang. Akademie Bad Boll: Protokolldienst
15/89: Lernfeld Frieden. Entwicklungen, Pädagogische Initiativen und Tätigkeiten. S. 68 77.
22) Vgl. Landesinstitut für Pädagogik und Medien (Hrsg.): Friedenserziehung in der
Schule (I). Konzeption und Anregungen für den Unterricht. Dudweiler 1989, S. 27 f.
23) Georg Israel / Botho Priebe: Friedenserziehung: Worauf es jetzt ankommt!. In:
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung (Hrsg.): Schularbeiten, Heft 2, Dez. 1989:
Friedenserziehung, S. 2 - 9.
K. Klemm u.a.: Bildung für das Jahr 2000. Bilanz der Reform. Zukunft der Schule. Reinbek
1985.
24) Ackermann, Paul (Hrsg.): Politisches Lernen vor Ort. Außerschulische Lernorte im
Politikunterricht. Stuttgart 1988
25) Vgl. K. Peter Fritzsche: Frieden - ein Thema in europäischen
Schulgeschichtsbüchern. Hildesheim 1992.
Stellungnahme zu dem Entschließungsantrag "Friedenserziehung in den Schulen Thüringens"
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Deutsch-israelische Schulbuchempfehlungen. Zur Darstellung der jüdischen Geschichte
sowie der Geschichte und Geographie Israels in den Schulbüchern der Bundesrepublik Zur Darstellung der deutschen Geschichte und der Geographie der Bundesrepublik
Deutschland in den israelischen Schulbüchern. Braunschweig 1985
Jacobmeyer, W. (Hrsg.): Die deutsch-polnischen Schulbuchempfehlungen in der
öffentlichen Diskussion der Bundesrepublik Deutschland. Braunschweig 1979.
Jeismann, K.-E. (Hrsg.): Geschichte als Legitimation? Internationale Schulbuchrevision
unter den Ansprüchen von Politik, Geschichtswissenschaft und Geschichtsbedürfnis.
Braunschweig 1984.
Kuhlmann, Caspar: Frieden - kein Thema europäischer Schulgeschichtsbücher
Günther Gugel: Stellungnahme zu dem Entschließungsantrag „Friedenserziehung in den
Schulen „Thüringens“ (1993). In: Günther Gugel / Uli Jäger (Hrsg.): Friedenserziehung.
Arbeitsansätze, Anregungen und Erfahrungen aus dem Verein für Friedenspädagogik
Tübingen. Eine Dokumentation. Tübingen 1993.
Stellungnahme zu dem Entschließungsantrag "Friedenserziehung in den Schulen Thüringens"
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