Zeitfenster April 2014 Handgeschriebener Lebenslauf des Komponisten Walter Braunfels im Stadtarchiv Handgeschriebener Lebenslauf von Walter Braunfels (1882-1954), Komponist und Pianist, aus dem Nachlass von Dr. Julius Hagemann (1863-1939), undatiert (Stadtarchiv Bonn SN 74 Nr. 2). „… in den letzten Gymnasialjahren trat die Musik so sehr bei mir zurück, daß ich schließlich als Student der Jurisprudenz und Nationalöconomie nach München (u. später nach Kiel) ging. Bald schon wieder nahm mich aber die Musik so vollkommen ein, daß ich mich im Herbst 02 nach Wien zu [Theodor] Leschetitzky begab. [...] Herbst 1903 kehrte ich nach München zurück, wo ich zuerst bei Theville [Ludwig Thuille] und [Bernhard] Stavenhagen studierte...“. So beschreibt Walter Braunfels seine Hinwendung zur Musik und seinen Werdegang bis zum Jahr 1909. Als seine wichtigsten Arbeiten nennt er die Opern „Falada (04/05) [...] und Prinzessin Brambilla (06/08) die nahezu fertig ist ...“. Am 25. März 1909 – vor 105 Jahren – fand die Uraufführung seines Werkes „Prinzessin Brambilla“, ein Phantasiestück nach E.T.A. Hoffmann, am Staatstheater in Stuttgart statt. Impressum: Der Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn, Stadtarchiv/Presseamt 1933 wurde Braunfels von den Nazis als ein sogenannter „Halbjude“ als Direktor der Musikhochschule Köln entlassen. Zwischen 1933 und 1937 lebte er in Bad Godesberg, Kurfürstenstraße 10. In dieser Zeit entstand seine Oper „Der Traum ein Leben“. Diese wird zur Zeit an der Oper Bonn aufgeführt; die Premiere fand am 30. März 2014 statt. Der Nachlassgeber Dr. Julius Hagemann war Arzt (u.a. als Chirurg im St. Franziskus-Hospital in Kessenich tätig) und Musikmäzen. Sein Wirken fand wegen seiner jüdischen Abstammung in der NS-Zeit 1938 ein Ende. Er emigrierte im hohen Alter nach Indien, wo er bald darauf (1939) verstarb. Weitere Informationen zu Leben und Werk finden sich unter: www.theater-bonn.de und www.walter-braunfels.de. Impressum: Der Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn, Stadtarchiv/Presseamt