Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Bericht des Personenkreises Oberflächennahe Geothermie (PK OG) der Ad-hoc-AG Hydrogeologie an den Direktorenkreis der Staatlichen Geologischen Dienste und den Bund-Länder-Ausschuss-Bodenforschung PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten INHALT I II EINFÜHRUNG ANLASS UND AUFTRAG 1 2 III GRUNDLAGEN 3 IV VORGEHENSWEISE 4 V ERGEBNISSE UND EMPFEHLUNGEN 4 VI PRODUKTKATALOG 5 VI.1 BASISDATEN 6 VI.1.1 SCHICHTENVERZEICHNISSE 6 VI.1.2 W ÄRMELEITFÄHIGKEIT DER GESTEINE 7 VI.1.3 W ÄRMEKAPAZITÄT DER GESTEINE 8 VI.1.4 W EITERE PARAMETER 8 VI.2 ABGELEITETE DATEN 8 VI.2.1 SPEZIFISCHE ENTZUGSLEISTUNG 8 VI.2.2 GRUNDWASSERSTAND 9 VI.3 ANWENDUNGEN 9 VI.3.1 DATENBANKABFRAGE „AUTOMATISIERTE ATTRIBUTIERUNG DIGITALER SCHICHTDATEN“ UND VISUALISIERUNG VON PUNKTDATEN 9 VI.3.2 MÖGLICHKEIT DER VISUALISIERUNG 13 VI.3.3 BEISPIELE AUS DEN LÄNDERN FÜR DIE REGIONALISIERUNG 16 VI.4 LEITFÄDEN 21 VII MÖGLICHKEITEN DER KOOPERATION MIT DER WIRTSCHAFT 22 VIII AUSBLICK 24 IX LITERATUR 25 X ANHANG 25 I EINFÜHRUNG Die Staatlichen Geologischen Dienste (SGD) verfügen in Deutschland über den qualitativ hochwertigsten Informationsstand über den Untergrund. Das Bundesberggesetz und das Lagerstättengesetz regeln die Behandlung geothermischer Energie sowie den Fluss und die Aufarbeitung von Untergrundinformationen an und durch die SGD. Ziel der Aktivitäten des Personenkreises Oberflächennahe Geothermie (PK OG) war es, einen Vorschlag für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Nutzung oberflächennaher geothermiPK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 scher Daten zu erarbeiten. Kompatibilität zu bereits bestehenden Produkten der SGD wie beispielsweise in Baden-Württemberg, Brandenburg oder Nordrhein-Westfalen ist dabei selbstverständlich. Im ersten Schritt hat der PK OG die aktuellen untergrundbezogenen Gesetze, Verordnungen, Methoden, Vorschriften, Leitfäden und Datenangebote zur Planung von Erdwärmeanlagen in Deutschland recherchiert. Aufbauend auf diesen Basisdaten wurde eine EDV-gestützte Methodik zur Interpretation, Attributierung und Darstellung von Untergrundinformationen bezüglich geothermischer Parameter erarbeitet. Die Methodik ist modular aufgebaut und ermöglicht mittels Datenbank- und GIS-gesteuerter Verknüpfungen die Berücksichtigung aller zur Ermittlung des Erdwärmepotenzials des Untergrundes erforderlichen geowissenschaftlichen Informationsebenen. Der Produktkatalog wird wie folgt definiert: Die im Zusammenhang mit den Aktivitäten des PKOG entwickelte modulare Datenbankanwendung mit den zugehörigen geowissenschaftlichen Basisinformationen und bei Bedarf anzufertigenden Fachinformationen bilden gemeinsam den Produktkatalog. Der Produktkatalog beschreibt mithin den Prozess der geothermischen Attributierung unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten, insbesondere bei der Regionalisierungsmethodik. Eine Auflistung einzelner Produkte im klassischen Sinne eines produzierenden Unternehmens ist an dieser Stelle nicht gewollt. Das Attributierungsverfahren, das heißt die Zuweisung der Entzugsleistung auf Grundlage petrographischer Informationen sowie Wärmeleitfähigkeiten sollte Länder übergreifend einheitlich angewendet werden. Die Regionalisierungsmethode und die Interpretations- bzw. Aussagetiefe jedoch obliegt den einzelnen Staatlichen Geologischen Diensten. Ein derartiger modularer Produktkatalog erlaubt es den SGD sehr flexibel und dynamisch zu agieren. Die Informationstiefe kann den verfügbaren Ressourcen angepasst und so in die Aufgabenstrukturen integriert werden. Die Zusammenstellung der digitalen Bohrdatenbestände der SGD zeigt einerseits, dass die Informationsdichte über die Fläche und Tiefe heterogen ist und andererseits, dass die Güte bzw. Zuverlässigkeit der Information variiert. Der vom PKOG entwickelte Modulansatz stellt die Erweiterung oder Aktualisierung der erforderlichen Informationsmodule jeder Zeit sicher. Darüber hinaus ermöglicht er die Implementierung in moderne Informations- und 1 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Recherchewerkzeuge wie z.B. internetgestützte WebMapServices oder WebFeatureServices. Eine Vernetzung mit weiteren wichtigen Informationen zur Beurteilung des oberflächennahen geothermischen Potenzials aus anderen Einrichtungen (Topographie, Schutzgebiete, Orthophotos etc.) kann unproblematisch erfolgen. Als wichtige Basisinformation wurde die Hierachiestufe 7 der bundesweit abgestimmten Gliederung der petrographischen Systematisierung der Ad-hoc-AG Geologie mit den derzeit bekannten Gesteins-Wärmeleitfähigkeiten versehen. Dies erlaubt eine Interpretation der Untergrundinformationen hinsichtlich des Potenzials der oberflächennahen Geothermie für ganz Deutschland. Die Attributierungsmethodik lehnt sich eng an die Richtlinie 4640 Blatt 2 „Thermische Nutzung des Untergrundes – Erdgekoppelte Wärmepumpenanlagen“ des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) an. Über den Sprecher des Personenkreises wurde ein Informationsaustausch mit dem zuständigen VDIRichtlinienausschuss aufgebaut, so dass die SGD ihre Kenntnisse in die Weiterentwicklung der VDIRichtlinie 4640 künftig aktiv einbringen können. In einigen Ländern wurden, meist basierend auf den automatisierten Attributierungen der Bohrdatenbanken der Länder, bereits Regionalisierungen der geothermischen Informationen vorgenommen, so dass dort flächendeckende Informationen in Form einer Übersichtskarte vorliegen. Bei diesem Prozess ist die Berücksichtigung von Sekundärunterlagen der Geologischen Dienste unabdingbar, um die Regionalisierung den Gegebenheiten vor Ort anzupassen und spezifische Verhältnisse zu berücksichtigen. Kooperationen mit der Wirtschaft wurden über die Kommission für Geoinformationswirtschaft des Bundeswirtschaftsministeriums eingeleitet. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks und der Bundesverband der Deutschen Wohnungs- und Immobilienunternehmen erarbeiten im Moment gemeinsam mit den beteiligten Behörden regionalspezifische Umsetzungsmodelle für BadenWürttemberg, Brandenburg, Bremen und Hamburg. An dieser Stelle muss festgehalten werden, dass die Kooperationen und Geschäftsmodelle stets vor dem Hintergrund der Gepflogenheiten und Vorgaben in den Ländern in einem iterativen Prozess zwischen Verwaltung und Wirtschaft spezifisch erarbeitet werden müssen. PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 Im Zuge der Bearbeitung wurde deutlich, dass einige Themenbereiche noch vertieft herausgearbeitet werden müssen, um eine qualitative Beratungsleistung durch die SGD langfristig sicherzustellen und auch dort das Alleinstellungsmerkmal „Untergrundkompetenz“ zu erhalten. Restriktionsgebiete sollten regional erfasst und bundeseinheitlich systematisiert, Wärmeleitfähigkeiten aufgenommen, katalogisiert und interpretiert werden, um die Informationsgrundlage kontinuierlich zu verbessern. Vorgaben zu Bohr- und Verfüllungsverfahren sollten über Ländergrenzen hinweg vereinheitlicht werden, um einheitliche und nachvollziehbare Empfehlungen aussprechen zu können. Diese Themen gehören zu den originären Tätigkeitsfeldern der SGD und stellen somit keine zusätzliche Aktivität dar. Es sollte sicher gestellt werden, dass die Erkenntnisse aus den aktuellen Tätigkeitsfeldern im Sinne einer integrierten Kartierung in den Kompetenzbereich der oberflächennahen Geothermie eingepflegt und unter diesem speziellen Aspekt interpretiert werden. II ANLASS UND AUFTRAG Energiegewinnung aus regenerativer Erdwärme hat einen hohen Wert für den Schutz unserer Umwelt. Durch eine verstärkte Nutzung dieser erneuerbaren Energiequelle können fossile Energiequellen wie Erdöl, Erdgas und Kohle substituiert und der CO2Ausstoß in die Atmosphäre reduziert werden. Das öffentliche Interesse, die verbrauchs- und umweltfreundliche Energiequelle „Erdwärme“ zu nutzen, sowie steigende Energiekosten haben in den vergangenen Jahren zu einem sprunghaften Anstieg der Anlagen zur Erdwärmenutzung geführt. Allerdings übertrifft die Anlagenanzahl im europäischen Ausland wie z.B. in der Schweiz, in Frankreich oder in einigen skandinavischen Ländern die Anzahl in Deutschland bei weitem. Die Dimensionierung von Erdwärmesonden (EWS) – dem häufigsten Anlagentyp zur Nutzung der oberflächennahen Geothermie in Deutschland – hängt entscheidend von der jeweiligen geologischen und hydrogeologischen Standortsituation ab. In den Datenbanken der Staatlichen Geologischen Dienste werden alle verfügbaren geologischen und hydrogeologischen Daten archiviert. Somit stehen hier umfangreiche Informationen für eine Abschätzung der Dimensionierung der unterirdischen Teile von EWS-Anlagen zur Verfügung. 2 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Die SGD besitzen in Bezug auf die Kompilation und Interpretation von Untergrundinformationen ein ausgeprägtes Alleinstellungsmerkmal. Sie können Daten für eine große Zahl von Einzelstandorten bereitstellen und aus diesen Informationen gemeinsam mit Erkenntnisses aus anderen Untersuchungen Interpretationen in der Fläche vornehmen. Auf der BLA-Geo-Sitzung 10/2004 in Oldenburg wurde daher beschlossen, dass durch den Personenkreis „Nutzung des oberflächennahen geothermischen Potenzials“ (nachfolgend als PK OG bezeichnet), der der Ad-hoc-AG Hydrogeologie zugeordnet ist, innerhalb eines Zeitraumes von maximal 2 Jahren ein bundeseinheitlicher Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung geothermischer Daten für die oberflächennahe Geothermie erarbeitet werden soll. Der PK OG hat seine Arbeit am 02.02.2005 in Frankfurt am Main mit der konstituierenden Sitzung aufgenommen. III GRUNDLAGEN Als Erdwärme bzw. geothermische Energie wird die unterhalb der Oberfläche der festen Erde vorhandene Wärmeenergie bezeichnet. Diese beruht im Wesentlichen auf dem vom Erdinneren zur Erdoberfläche gerichteten terrestrischen Wärmestrom und der von der Sonne eingestrahlten Wärmeenergie. Die von der Sonne eingestrahlte und die von der Erdoberfläche an die Atmosphäre abgegebene Wärmeenergie sind hierbei maßgebend für die Temperaturen in den oberflächennahen Schichten bis zu einer Tiefe von etwa 10 bis 20 m. In den tieferen Schichten ist der terrestrische Wärmestrom maßgebend. Die Quellen des terrestrischen Wärmestroms sind u. a. die bei der Erdentstehung frei gewordene und die durch den Zerfall radioaktiver Isotope frei gesetzte Energie. Unterhalb des Einflussbereichs der Sonneneinstrahlung, d.h. unterhalb etwa 10 bis 20 m, nimmt in Deutschland die Temperatur im Mittel um rd. 3 °C pro 100 m Tiefe zu. giepfähle genutzt. Die Übergänge zur Nutzung der tiefen Geothermie sind fließend. Die zur Erschließung oberflächennaher Erdwärme am häufigsten genutzten Anlagen in Deutschland sind EWS-Anlagen, die als technisch ausgereift und zuverlässig anzusehen sind. Ein wesentlicher Vorteil der EWS gegenüber anderen Systemen ist ihr geringer Platzbedarf sowie die weitgehende Wartungsfreiheit. EWS werden in Bohrungen mit Tiefen meist oberhalb von 100 m, teils auch tiefer, und Bohrdurchmessern bis 220 mm eingebaut. Die Sonden bestehen in der Regel aus paarweise gebündelten U-förmigen Kunststoffrohrschleifen (Abb. 1). Seltener sind die aus nur einer Kunststoffrohrschleife bestehenden Einfach-U-Sonden und die aus Innen- und Außenrohr bestehenden Koaxialsonden. Bisher nur selten finden sich die seit etwa 6 Jahren auf dem Markt befindlichen, aus flexiblen Kupfer- oder Edelstahlrohr bestehenden CO2Sonden. Der nach Einbau der Sonden in das Bohrloch verbleibende Hohlraum zwischen Sondenbündel und Bohrlochwand sollte mit einer ZementBentonit-Suspension hohlraumfrei verpresst werden. Dies erfolgt zur Verhinderung eines Austritts des Wärmeträgermittels im Schadensfall und der Verhinderung einer hydraulischen Verbindung zweier oder mehrerer Grundwasserstockwerke. Gleichzeitig wird durch die Verpressung eine gute thermische Anbindung der Sonden an den Untergrund erreicht. Oberflächennahe Geothermie In Abhängigkeit von der Erschließungstiefe der Erdwärme unterscheidet man zwischen oberflächennaher und tiefer Geothermie. Bei der oberflächennahen Geothermie wird die Wärmeenergie des Untergrundes bis max. 400 m, meist bis jedoch nur bis 150 m z.B. über Erdwärmekollektoren, Erdwärmesonden, Grundwasserbohrungen PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 oder Ener- Abb. 1: Erdwärmesonde (Quelle: Bundesverband WärmePumpe e.V.). 3 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Der Anschluss der Sonden an die im Haus befindliche Wärmepumpe erfolgt über nahe der Erdoberfläche verlegte Sammelleitungen. Eine in den Sonden in einem geschlossenen Kreislauf zirkulierende Wärmeträgerflüssigkeit nimmt im Heizfall im Untergrund Wärme auf und transportiert diese zur Wärmepumpe. Die „Erdwärme“ kann ebenso zum Kühlen genutzt werden. Als Wärmeträgermittel werden vorwiegend Gemische aus Wasser und Frostschutzmittel (z.B. Glykol, Ethanol) verwendet. In den letzten Jahren werden zunehmend auch Sonden angeboten, die nach dem Prinzip der Niedertemperaturverdampfung arbeiten. IV Hierachiestufe 7 der der von der Ad-hoc-AG Geologie abgestimmten Petrographieliste und – soweit erforderlich – zu weiteren, teils geogenetischen Begriffen (z.B. Geschiebemergel) . 5. Erstellung einer Interpretationsmethodik zur Aufbereitung und Darstellung oberflächennaher geothermischer spezifischer Entzugsleistungen, abgeleitet aus den Wärmeleitfähigkeiten der Gesteine über die petrographischen (und bei Erfordernis auch geogenetischen) Angaben in den Schichtenverzeichnissen der Bohrdatenbanken der SGD (siehe VI.3 Anwendungen). 6. Erarbeitung einer GIS-gestützten Datenbankanwendung zur automatisierten Zuweisung gesteinsspezifischer Wärmeleitfähigkeiten zu den in den Datenbanken der Länder geführten petrographischen (und bei Erfordernis auch geogenetischen) Einheiten (siehe VI.3 Anwendungen). 7. Beispielhafte Regionalisierung spezifischer Entzugsleistungen aus Punktinformationen von Bohrdatenbanken in Kombination mit sekundären Informationen (z.B. Tektonik, Tiefenkarten). VORGEHENSWEISE Die Bedingungen und Vorgehensweisen in den Ländern sind bezüglich der Behandlung geothermischer Fragestellungen heterogen ausgebildet. Aus diesem Grund wurden zu Beginn zunächst Recherchearbeiten erforderlich, die die einzelnen Rahmenbedingungen miteinander vergleichen ließen. Die Auswertung der Nutzungsformen der oberflächennahen Geothermie in Deutschland ergab, dass EWS mit einem Anteil von rd. 90% den häufigsten geothermischen Anlagentyp in Deutschland darstellen. Die Arbeiten wurden daher ausschließlich auf diesen Anlagentyp ausgerichtet. Der PK OG hat folgende Themengebiete bearbeitet: 1. Identifikation der für die Planung und Dimensionierung von EWS-Anlagen erforderlichen geologischen und hydrogeologischen Informationen und Parameter unter besonderer Berücksichtigung der in der VDI-Richtlinie 4640 Blatt 2 „Thermische Nutzung des Untergrundes“ beschriebenen und bundesweit am häufigsten genutzten Methode zur Dimensionierung von EWS-Anlagen. 2. Abgleich des Informationsbedarfs auf der Planungsseite mit den bei den SGD vorgehaltenen geologischen/hydrogeologischen Daten. Abfrage des Sachstandes der Bohrdatenbanken der Länder. 3. Abstimmung der Arbeiten des PK OG mit dem VDI-Richtlinienausschuss 4640 bzgl. der Überarbeitung der VDI-Richtlinie 4640. 4. Durchführung einer Recherche der gesteinsphysikalischen Parameter Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität. Zuweisung von zurzeit vorhandenen Wärmeleitfähigkeitswerten zur PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 V ERGEBNISSE UND EMPFEHLUNGEN Die Planung und Dimensionierung von EWSAnlagen hängt entscheidend von der geologischen und hydrogeologischen Standortsituation ab. Die wesentlichen geothermischen Randbedingungen sind insbesondere die Wärmeleitfähigkeit des am Standort anstehenden Gesteins und das Vorkommen von Grundwasser und dessen Volumenstrom über die Sondenlänge. Weitere Randbedingungen sind die Wärmekapazität des Gesteins sowie die Oberflächentemperatur, der geothermische Gradient und der terrestrische Wärmestrom. Eine flächendeckende Erhebung, Aufbereitung und Bereitstellung dieser Daten ist in Deutschland allein durch die SGD möglich. Nur sie verfügen aufgrund ihrer gesetzlichen Aufträge zur geologischen und hydrogeologischen Landesaufnahme über umfangreiche, flächendeckende Datenbestände, die auch im Zusammenhang mit der oberflächennahen Geothermie verwendbar sind. Die in den meisten Bundesländern fehlenden Informationsangebote haben dazu geführt, dass die Dimensionierung von EWS in der Praxis regelmäßig ohne Berücksichtigung der standörtlichen geologisch-hydrogeologischen Gegebenheiten, sondern 4 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten allein anhand von „Faustwerten“ erfolgt. Die Auswertung von rd. 900 hessischen EWS-Anlagen zeigt, dass unabhängig von der jeweiligen geologisch-hydrogeologischen Standortsituation, für vier von zehn Anlagen von einer identischen thermischen Leistung des Untergrundes von 50 W/m ausgegangen wurde. Fehldimensionierungen sind hierdurch vorprogrammiert. Stehen hingegen geothermische Informationen zur Verfügung, wie z.B. in Nordrhein-Westfalen in Form einer landesweiten „Geothermie-CD“ oder in Baden-Württemberg in Form eines über einen MapServer-Dienst angebotenen geothermischen Informationssystems, werden diese von Planern und Bürgern genutzt. Fehlplanungen werden so minimiert. Die Bereitstellung und Berücksichtigung der den SGD für einen Vorhabensstandort durch nahe liegende Bohraufschlüsse oder durch Regionalisierungen vorliegenden geothermischen Informationen führen in jedem Fall zu einer größeren Planungssicherheit. Mittel- bis langfristig ist so eine noch höhere Akzeptanz der Erdwärmenutzung, der Substitution fossiler Energierohstoffe und der Reduktion von Kohlendioxid zu erwarten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass ein Teil der Planer nicht über ausreichende geologische Fachkenntnisse verfügt, um z.B. in Form geologischer oder hydrogeologischer Karten vorliegende Informationen für die Planung auszuwerten. Die Bereitstellung der Informationen in einer für den Kunden verständlichen und nutzbaren Form ist daher für den Erfolg des Angebotes unerlässlich. Durch eine Verknüpfung geothermischer Informationsangebote mit Informationen, z.B. zu Restriktionsflächen wie Wasser- und Heilquellenschutzgebieten oder zu technischen Anforderungen an die Errichtung und den Betrieb von EWS-Anlagen haben die Länder darüber hinaus die Möglichkeit zu einer konfliktarmen Nutzung dieser regenerativen Energie beizutragen. Der nachfolgende und unter Abschnitt I definierte Produktkatalog ist das Ergebnis der Arbeit des PK OG. In ihm wurden diejenigen geothermisch relevanten Informationen zusammengeführt, die den SGD bereits vorliegen oder durch Datenaufbereitung generiert werden können, um sie dem Bürger bzw. Planer als Produkt der SGD zur Verfügung stellen zu können. PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 VI PRODUKTKATALOG Der PK OG hat den im Folgenden beschriebenen modularen digitalen Produktkatalog entwickelt. Im Zentrum des Katalogs steht eine automatische Attributierungsmethodik der Bohrdatenbanken mit geothermischen Informationen. Hierzu wurden die von der Ad-hoc-AG Geologie klassifizierten petrographischen Einheiten und – soweit erforderlich – weitere, teils geogenetische Begriffe (z.B. Geschiebemergel) mit der wichtigsten geothermischen Information, der Wärmeleitfähigkeit der Gesteine, verknüpft. In weiteren Schritten können diese Informationen, unter Berücksichtigung weiterer hydro-/geologischer Informationsebenen, regionalisiert werden. Auf diese Weise können in übersichtlichen Zeitspannen qualitativ hochwertige Informationen über die Fläche bereitgestellt werden. Der PK OG empfiehlt aufgrund des großen Bedarfs an geothermisch relevanten Informationen und unter Berücksichtigung der zum Teil unterschiedlichen digitalen Datenbestände der Länder ein abgestuftes Konzept der Daten- und Informationsbereitstellung. Hierbei fußen alle Interpretationen und Ergebnisdarstellungen auf der abgestimmten Attributierungsmethode sowie Einheiten, Skalen und Darstellungsformen. Abstimmungen und Datenaustauschverfahren in Grenzregionen der Länder sind obligatorisch. Die möglichen Produkte lassen sich in die Produktbereiche „Basisdaten“, „Abgeleitete Daten“, „Anwendungen“ und „Leitfäden“ unterteilen. Während es sich beim Produktbereich „Basisdaten“ um messbare „geothermische“ bzw. geothermisch relevante Daten handelt, umfasst der Produktbereich „Abgeleitete Daten“ die für die Dimensionierung von Erdwärmesonden gemäß VDI-Richtlinie 4640 Blatt 2 benötigten spezifischen Entzugsleistungen und Angaben zum Grundwasserfluss, die aus den Basisdaten abgeleitet werden können. Im Produktbereich „Anwendungen“ sind die Methoden zur Attributierung digitaler Schichtdaten und deren Regionalisierung sowie Visualisierung zusammengefasst. Unter „Leitfäden“ sind Produkte der SGD zur Beratung der Bürger zu verstehen, die im Hinblick auf den Grund- und Trinkwasserschutz zu einer konfliktfreien Nutzung der oberflächennahen Geothermie beitragen. 5 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten VI.1 BASISDATEN Bei den im Produktbereich „Basisdaten“ zusammengefassten Daten handelt es sich um Informationen, die für interne Anwendungen der SGD in digitaler Form vorliegen und im Rahmen der Beratungstätigkeit durch die SGD bereitgestellt werden sollten. VI.1.1 SCHICHTENVERZEICHNISSE Schichtenverzeichnisse liefern die Basisinformationen zur Planung und zur Dimensionierung von EWS-Anlagen. Die SGD verfügen als zentrale geowissenschaftliche Einrichtungen der Länder über die umfangreichsten Bohrdatenarchive Deutschlands. Für eine automatisierte Zuordnung und Bewertung sind ausschließlich die durch die SGD bereits in digitale Bohrdatenbanken übertragenen Anteile der Schichtenverzeichnisse von Interesse. Im Rahmen der Methodenentwicklung wurden daher bei den SGD die Anteile digitaler Schichtenverzeichnisse und der geologisch geprüften Schichtenverzeichnisse innerhalb der digitalen Datenbestände der Bohrdatenarchive abgefragt. Da die Dimensionierung von EWS-Anlagen nach der VDI-Richtlinie 4640 Blatt 2, eine Mindesttiefe der Sonden von mindestens 40 m voraussetzt, wurden zudem die Tiefenverteilungen der digital vorliegenden Schichtenverzeichnisse abgefragt. Die Aufteilung erfolgte in 20 bzw. 40 m-Intervallen (< 20 m, 20 - 40 m, 40 - 60 m, 60 - 80 m, 80 - 120 m, > 120 m). Neben den Angaben zur Lithologie und Tiefe der archivierten Bohrdaten besitzen besonders in den Lockergesteinsbereichen auch die hydrogeologischen Verhältnisse für eine Anlagendimensionierung eine entscheidenden Rolle. Daher wurden ergänzend die Angaben über Flurabstand und Grundwasserstand in den Datenbanken ermittelt. Die Auswertung der Abfrage in Bezug auf den Anteil der digital vorliegenden Schichtenverzeichnisse am Gesamtdatenbestand ergibt ein länderspezifisch stark variierendes Bild (Tab. 1). Die Übertragung der analogen Schichtenverzeichnisse in digitale Datenbanken liegt zwischen 4 und 100 % und beträgt im Mittel 50 %. Ebenso variierend wie der Bestand der digitalen Bohrdaten ist der Anteil der qualitätsgeprüften Schichtenverzeichnisse. Hier variieren die Angaben zwischen 0 und 100 %. Geht man davon aus, dass nur überprüfte Daten für die hier vorgestellte Methodik herangezogen werden dürfen, reduziert sich die Anzahl der für eine automatisierte Bewertung zur Verfügung stehenden Schichtenverzeichnisse dadurch noch einmal deutlich. Um in Zukunft eine möglichst hohe Datendichte bereitstellen zu können, ist es daher notwendig die bereits in allen Ländern existierenden digitalen Datenbestände auf Vollständigkeit und Richtigkeit zu überprüfen. Keinen Einfluss haben die SGD auf die Verteilung Tab. 1: Bohrdatenbestände von 10 SGD (Abfrage 01/2006). Dig. Datenbestand 1 30% 2 52% 3 50% Staatlicher Geologischer Dienst 4 5 6 7 8 15% 47% 87% 30% 100% 9 90% 10 4% Geologisch geprüft 30% 40% 30% 95% 50% 91% 5% 0% 100% k.A. Prüfung in Planung k.A. k.A. k.A. k.A. 70% 100% k.A. k.A. 0% k.A. Tiefenverteilung max. 20 m 74% 69% 30% 71% 30,6% 74% 57% 73% 58% 40% 20 - 40 m 15% 18% 13% 14% 31,2% 14% 11% 10% 15% 18% 40 - 80 m 80 - 120 m 6% 2% 8% 2% 27% 20% 8% 3% 23,7% 6,6% 6% 2% 21% 8% 6% 2% 10% 5% 19% 12% > 120 m 3% 3% 10% 4% 6,7% 5% 3% 7% 6% 11% < 40 m 89% 87% 43% 85% 61,8% 88% 68% 83% 70% 58% > 40 m 11% 13% 57% 15% 37% 13% 32% 15% 21% 42% Hydrogeologie Flurabstand k.A. k.A. k.A. 30% 40% k.A. 40% 0% k.A. 33% Grundwasserstand 25% k.A. 12% k.A. 40% 30% 40% 100% k.A. 2,50% PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 6 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten der Bohrtiefen. Hier ergibt die Abfrage ein einheitlicheres Bild. Der Anteil der Bohrungen mit einer Tiefe von weniger als 40 Metern schwankt bei der Länderabfrage zwischen 43 und 89 %. Der Anteil der für eine Dimensionierung geothermischen Sondenanlagen nach VDI-Richtlinie 4640 zur Verfügung stehenden Schichtenverzeichnisse > 40 m liegt in den einzelnen Ländern zwischen 11 und 57 %. Die Abfrage ergab auch, dass in vielen Ländern die Flurabstände bzw. Grundwasserstände in den Datenbanken nicht erfasst werden. Dies liegt zu einem Großteil daran, dass den Angaben zum Grundwasser aus den Schichtverzeichnissen nicht vertraut wird. Liegt ein digitales Geländemodell vor, dann reicht für eine geothermische Bewertung auch nur der Grundwasserstand. Bei 8 von den 10 SGD, die die Abfrage durch den PK OG beantwortet haben, liegen Daten zu den Flurabständen bzw. Grundwasserständen vor. Der Anteil an diesen Daten variiert in den Ländern zwischen 12 und 100 %. Der Anteil der überprüften Flurabstände bzw. Grundwasserstände wurde nicht abgefragt. Zusammenfassend zeigt sich, dass zurzeit nur ein Teil des gesamten Datenpools der Bohrarchive direkt für die hier vorgestellte Methodik zur Verfügung steht. Hier wird ein deutlicher Handlungsbedarf seitens der einzelnen SGD gesehen. Je vollständiger Bohrdaten in die landeseigenen Datenbanken übertragen werden, desto kompetenter können die SGD mittels automatisierter Verfahren, z.B. durch die hier vorgestellte Methode zur oberflächennahe Geothermie, Auskunft geben. Neben der Vervollständigung der Datenbanken durch Übertragung der anlogen Archive ist es möglich, die Datenbestände über die Erstellung von Interpretationsprofilen zu erhöhen. Bei der Erstellung von Interpretationsprofilen werden die vorliegenden Schichtenverzeichnisse überprüft und nach einem definierten und standardisierten Modus je nach Fragestellung auf einen gleichen Qualitätsstandard gebracht. Dies ermöglicht zum Beispiel für die für eine Dimensionierung nach VDI-Richtlinie 4640 zu kurzen Schichtenverzeichnisse (< 40 m) eine geologische Extrapolation. Somit könnte der Anteil der Informationen über den Aufbau in mehr als 40 m Teufe deutlich erhöht werden. Nordrhein-Westfalen beispielsweise erprobt derzeit im Rahmen der integrierten Kartierung die Erstellung und Anwendung solcher Interpretationsprofile sowie eine automatisierte geothermische Bewertung nach der hier vorgestellten Methodik. PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 VI.1.2 WÄRMELEITFÄHIGKEIT DER GESTEINE Die Wärmeleitfähigkeit des Gesteins ist der Schlüsselparameter zur Ableitung der spezifischen Entzugsleistung und damit zur Dimensionierung von EWS. Durch die Wärmeleitfähigkeit wird der Wärmetransport aus dem Umgebungsgestein zu den EWS quantifiziert. In der Überarbeitung der allgemein anerkannten VDI-Richtlinie 4640 Blatt 2, wird zukünftig eine stärkere Berücksichtigung der Wärmeleitfähigkeit als messbare Größe bei der Dimensionierung von EWS verlangt. Die Wärmeleitfähigkeit ist eine Materialeigenschaft der Gesteine und von Zusammensetzung, Geometrie der Gesteinsmatrix bzw. des Porenraumes und der Porenfüllung abhängig. Zusätzlich wird die Wärmeleitfähigkeit von Umgebungsdruck und Umgebungstemperatur beeinflusst, was jedoch bei der oberflächennahen Geothermie wegen der geringen Veränderung des Druckes und der Temperatur mit der Tiefe vernachlässigt werden kann. Für die Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit sind mehrere Verfahren üblich, die von der direkten Messung des Gesteins (z.B. Bohrkern) bis zur Abschätzung der Wärmeleitfähigkeit aus dem Mineralbestand reichen. Um die Heterogenitäten in einer geologischen Abfolge besser fassen und damit mittlere Wärmeleitfähigkeiten für einen Tiefenbereich angeben zu können, existieren auch Verfahren, die Wärmeleitfähigkeit in-situ im Bohrloch zu messen (Thermal-Response-Test) oder sie indirekt aus geophysikalischen Bohrlochmessungen abzuleiten. Von den SGD wurden in der Vergangenheit keine regelmäßigen Messungen der Wärmeleitfähigkeit im Rahmen der Landesaufnahme durchgeführt, so dass nur für wenige Standorte bzw. Gesteine SGDeigene Messwerte vorliegen. Aus Sicht des PK OG ist es daher empfehlenswert, dass die SGD kurzbis mittelfristig mit der Durchführung eigener Routinemessungen dieses Parameters beginnen. Durch eine Vielzahl von Messungen kann eine Regionalisierung der Wärmeleitfähigkeit unterschiedlicher Gesteine verbessert und so Unsicherheiten durch breite Wertebereiche von Literaturdaten überwunden werden. In den Ländern Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein wurden in jüngerer Zeit bereits einige Messungen der Wärmeleitfähigkeit durchgeführt. Für die aktuelle Beratungstätigkeit der SGD sollte zunächst auf die in der Literatur dokumentierte Messwerte zurückgegriffen werden. Die Länder 7 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Sachsen und Hessen haben bereits entsprechende Literaturstudien zur Erhebung dieser Daten durchgeführt. Derzeit werden die verfügbaren Werte aufbereitet und im Anschluss an die Mitglieder des PK OG weitergeleitet. Die Zuweisung von Wärmeleitfähigkeiten zu petrographischen Begriffen wurde anhand der von der Ad-hoc-AG Geologie erarbeiteten Petrographieliste und – soweit erforderlich – weiteren, teils geogenetischen Begriffen (z.B. Geschiebemergel) durchgeführt. Die in dieser Liste aufgeführten Gesteinsarten (Hierachiestufe 7) wurden dem VDI-Richtlinienausschuss für die Neubearbeitung der Richtlinie 4640 Blatt 1 vorgeschlagen. Hinweis: Wird im folgenden Text auf die Attributierung petrographischer Begriffe eingegangen, so gilt die Ausführung auch jeweils für Begriffe, die nicht in der Petrographieliste der Ad-hoc-AG Geologie enthalten sind, z.B. „Feinsand“ oder geogenetische Begriffe wie Geschiebemergel. Diese Begriffe sind für die Umsetzung der Methodik in einzelnen Ländern (z.B. Bremen) erforderlich. VI.1.3 WÄRMEKAPAZITÄT DER GESTEINE Die Wärmekapazität quantifiziert das Speichervermögen der Gesteine für Wärme. In der Praxis der Auslegung von Erdwärmesonden (EWS) hat die Wärmekapazität eine geringere Bedeutung als die Wärmeleitfähigkeit. Sie wird in der Regel nur bei größeren Anlagen, für deren Dimensionierung Rechenprogramme wie Earth Energy Designer (EED) von ESKILSON et al. (2000) oder Berechnungsmodul für Erdwärmesonden (EWS) von HUBER & SCHULER (1997) verwendet werden, berücksichtigt. Eine große Bedeutung hat die Wärmekapazität dagegen bei der saisonalen Speicherung von Wärme im Untergrund mit Erdwärmesonden. Dieser Aspekt der Erdwärmenutzung wird in Zukunft verstärkt an Bedeutung gewinnen. Wie bei der Wärmeleitfähigkeit spielt bei der Wärmekapazität der Gesteine das Porenwasser eine große Rolle, da die Wärmekapazität von Wasser im Vergleich zur Gesteinsmatrix hoch ist. Hoch poröse Gesteine mit hohem Porenwasseranteil haben daher in der Regel eine höhere Wärmekapazität als gering poröse. Von den SGD wurden in der Vergangenheit - wie bei der Wärmeleitfähigkeit - keine routinemäßigen Messungen der Wärmekapazität durchgeführt, so dass nur für wenige Standorte bzw. Gesteine Messwerte vorliegen. PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 Aus Sicht des PK OG sollten daher von den SGD gezielt Messungen zur Bestimmung der Wärmekapazität, parallel zur Messung der Wärmeleitfähigkeit durchgeführt werden. Beide Parameter sollten katalogisiert und verfügbar gemacht werden. Entsprechend der Wärmeleitfähigkeit sollten die SGD zunächst auf Literaturwerte zurückgreifen. Für statistische Auswertungen empfiehlt es sich, eine länderübergreifende Datenbank der Basisdaten Wärmeleitfähigkeit, Wärmekapazität aufzubauen. VI.1.4 WEITERE PARAMETER Die weiteren Parameter Oberflächentemperatur, Geothermischer Gradient bzw. terrestrischer Wärmestrom können zunächst vereinfachend als weitgehend konstant für die Fläche Deutschlands angesehen werden. Für zukünftige weitergehende geothermische Arbeiten der SGD sollten diese Daten jedoch mittel- bis langfristig flächendeckend erhoben werden. Im Falle der Oberflächentemperatur ist eine Ableitung anhand klimatischer Daten bzw. vermutlich eine Abfrage z.B. bei DWD möglich VI.2 ABGELEITETE DATEN VI.2.1 SPEZIFISCHE ENTZUGSLEISTUNG Die spezifische Entzugsleistung ist in der gängigen Praxis die Bemessungsgröße zur Auslegung der unterirdischen Anlagenteile von EWS-Anlagen. Es handelt sich dabei nicht um eine messbare oder anhand analytischer Lösungsansätze berechenbare Größe, sondern um eine in der Vergangenheit durch Erfahrungen und heute in der Regel durch Rechenmodelle wie EED oder EWS ermittelte Bemessungsgröße. In der spezifischen Entzugsleistung sind unterschiedliche Parameter verknüpft: • geologische Parameter: Wärmeleitfähigkeit, Wärmekapazität, Untergrundtemperatur etc., • sondentechnische Parameter: Bohrlochdurchmesser, Sondentyp, -anordnung und zahl, Verfüllbaustoff, • haustechnische Parameter: Heizbedarf sowie Zahl und Verteilung der jährlichen Betriebsstunden. In der VDI-Richtlinie 4640 Blatt 2 sind mögliche spezifische Entzugsleistungen tabellarisch für sog. „einfache Fälle“ und unterschiedliche Betriebsstunden für verschiedene Gesteinsarten angegeben. Die Wärmeleitfähigkeit des Gesteins als gesteinsphysikalischer Parameter ist bis zu Tiefen von rd. 8 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten 200 m näherungsweise konstant, nicht aber die spezifische Entzugsleistung. Bedingt durch die Vielfalt unterschiedlicher Anlagenkonstellationen und die technische Weiterentwicklung (z.B. Verpressmaterial mit besserer thermischer Leitfähigkeit) unterliegt diese Veränderungen und kann auch nur bei Kenntnis der jeweiligen Wärmepumpenanlage und des Wärmebedarfs ermittelt werden. Die SGD können daher grundsätzlich keine eigenen Werte der spezifischen Entzugsleistung generieren bzw. zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund ist weiterhin eine enge Zusammenarbeit zwischen den SGD und dem VDI-Richtlinienausschuss 4640 erforderlich. serstandsdarstellung in vielen Bereichen nicht durchführbar. VI.3 ANWENDUNGEN Methodisch erfolgt die Attributierung der Schichtdaten durch die automatisierte Zuweisung geothermischer Parameter zu den in den digitalen Bohrdatenbanken der Länder verzeichneten Schichten. In den Ländern Baden-Württemberg und NordrheinWestfalen erfolgt bereits heute die Regionalisierung geothermischer Einheiten und deren Attributierung auf der Grundlage geologischer Modelle. VI.3.1 VI.2.2 GRUNDWASSERSTAND Im Lockergestein hat neben den gesteinsspezifischen Eigenschaften Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität das Grundwasser einen großen Einfluss auf die spezifische Entzugsleistung und somit auf die Dimensionierung der EWS-Anlagen. Aufgrund seines hohen Porenraumanteils wird in Porengrundwasserleitern die Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität maßgeblich durch die Wassersättigung und – wenn vorhanden – auch durch die Durchströmung des Porenraumes beeinflusst. Beispielsweise führt ein hoher Volumenstrom bei grundwassererfüllten sandig-kiesigen Ablagerungen gegenüber einem identisch ausgebildeten trockenen Sediment zu einer geringeren Temperaturabsenkung in unmittelbarer Sondenumgebung und somit zu einer deutlichen Erhöhung der gewinnbaren Energiemenge bei gleicher EWS-Länge. Bei Festgesteinen mit geringer Porosität bzw. Klüftigkeit spielt die Wasserführung eine untergeordnete Rolle. Lediglich bei starker Verkarstung, hoher Porosität und hoher Klüftigkeit werden die geothermischen Eigenschaften ebenfalls durch das Grundwasser beeinflusst. Grundwasserrelevante Daten wie Grundwasserstandsmessungen, Grundwassergleichenpläne und Flurabstandskarten sind nicht flächendeckend bundesweit in großen Maßstäben verfügbar. Gebiete mit Lockergesteinen können gegenüber Bereichen mit Festgestein deutlich besser erfasst werden und ihre hydraulischen Parameter sollten daher flächendeckend dargestellt werden. Aufgrund der geringeren Datendichte in Gebieten mit anstehendem Festgesteinen oder geringmächtiger Lockergesteinsüberdeckung ist eine flächendeckende Grundwas- PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 DATENBANKABFRAGE „AUTOMATISIERTE ATTRIBUTIERUNG DIGITALER SCHICHTDATEN“ UND DIE VISUALISIERUNG VON PUNKTDATEN Die vom PK OG entwickelte und allen SGD bereits vorliegende Access-Datenbankanwendung ermöglicht eine automatische Zuweisung des Parameters Wärmeleitfähigkeit und damit auch der spezifischen Entzugsleistung zu den in den digitalen Bohrdatenbanken der Länder verzeichneten Schichten. Im Falle einer externen Abfrage wird dem Interessenten der interpretierte geothermische Kennwert, nicht hingegen das tatsächliche Schichtenverzeichnis mitgeteilt. Im ersten Schritt werden den Petrographien die entsprechenden Wärmeleitfähigkeiten zugeordnet. Die folgende qualitative Beschreibung der Methodik erfolgt durch das praktische Beispiel einer Umsetzung in ACCESS. Im Moment bezieht sich die VDI 4640 auf empirische Entzugsleistungsdaten. Der Personenkreis zieht für die Berechnung allerdings die Wärmeleitfähigkeiten der Gesteine hinzu. Dies ist in Zukunft auch bei der VDI 4640 geplant. Die Methodik ist in eine Reihe von Unterschritten zu unterteilen. Diese sind in Tab. 2 zusammen gefasst und werden im Folgenden genauer erläutert. Teilweise bilden die Unterschritte eine Auswertung für einen konkreten Standort (Standortabfrage, SA), teilweise eine Auswertung über einen ganzen Bereich (Bereichsabfrage, BA) zur späteren kartographischen Darstellung ab. Eingabeparameter durch den Nutzer Als Eingabeparameter sind die Ortsangaben für den auszuwertenden Bereich nötig. Dies sind in der Regel die Koordinaten (Rechts- und Hochwerte), der Liegenschaftsgrenzen oder Adresskoordinaten. In Anlehnung an die VDI-Richtlinie wird die Jahres- 9 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Tab. 2: Durchzuführende Abfrageschritte zur Bohrdatenauswertung hinsichtlich des Entzugspotenzials oberflächennaher Geothermie. durchzuführende Abfrageschritte Nutzereingaben benötigte Datenbasis Standortabfrage Angabe der Lagekoordinaten Suchradienkarte (IRQ, Q-Basis) 1. Verschnitt mit Radienkarte 2. Suche nach Bohrungen innerhalb des Interpretationsradius (IR) bzw. innerhalb des auszuwertenden Bereichs 3. Erstellung der für die Interpretation angepassten Petrographie Interpretationstabelle 4. Zuweisung der geothermischen Eigenschaften GW-Gleichenplan bzw. GWFluss ja/nein 5. Zuweisung hydraulischer Parameter zum Standort (Flurabstand, kf-Wert, Gefälle. Richtung nur bei Standortabfrage) 6. Zuweisung der spez. Entzugsleistung gemäß VDI-Richtlinie 4640 Blatt 2 digitale Bohrdatenbank (insbes. korr. Lage, Höhe und Eingabeformat) Angabe der Anlagenkonfiguration (Betriebsstunden) Bereichsabfrage 7. Berechnung der Entzugsleistungen für die Tiefenschritte 40 m, 50 m, 60 m, 70 m, 80 m, 90 m, 100 m Berechnung der Entzugsleistungen für die Tiefenschritte 40 m, 60 m, 80 m, 100 m Optionales Zusatzmodul – Ausgabe verschiedener Sondenauslegungen gewünschte Ent8. Berechnung verschiedener Sonzugsenergie denauslegungen zum Erlangen der vorgegebenen Entzugsenergie Optionales Zusatzmodul – Ausgabe des Temperaturabsenkungsbereiches 9. Zuordnung verschiedener stanTabelle standardisierter Temdardisierter Temperaturabsenperaturabsenkungsbereiche kungsbereiche und deren Ausrichtung in Grundwasserfließrichfür verschieden Grundwasserfließgeschwindigkeiten tung arbeitsstundenzahl abgefragt. Interpretationsradienkarte Für die Auskunft zu einem Standort werden Bohrungen aus einem vorgegebenen Radius herangezogenen. Mit Hilfe einer zu erstellenden Interpretationsradienkarte (Tab. 3) kann der Interpretationsradius räumlich (horizontal und vertikal) variiert werden und so regionalen geologischen Strukturen (z.B. Quartäre Rinnen oder Grabenstrukturen, homogenere Ablagerungen unterhalb der Rinnenbasis) angepasst werden. Es entsteht eine Zusatzinformation zur Verdichtung der Datenlage und zur Qualitätserhöhung. Die Interpretationsradienkarte ist ein Rasterdatensatz mit 5 Feldern. Tab. 3: Struktur des Rasters zur Interpretationsradienkarte. Rechtswert des RasX-Wert terpunktes Hochwert des RasterY-Wert punktes Tiefe ab der ein veränderter Interpretationsradius angewendet werden soll Z-Wert Interpretationsradius Z-Interpretationsradius Tab. 4: Struktur der Tabelle der digitalen Bohrdaten – Stammdaten. XCOORD YCOORD ZCOORDB Digitale Bohrdaten Als Basis sind digitale Bohrdaten (Tab. 4) unabdingbar. BohrungsID Rechtswert der Bohrung Hochwert der Bohrung Höhe des Bohransatzpunktes (mNN) eindeutige ID zur Zuordnung der Schichtdaten Schichtdaten: GENESE eindeutige ID zur Zuordnung der Stammdaten ID der Schicht Tiefe der Schichtoberkante unter Gelände (m) Tiefe der Schichtunterkante unter Gelände (m) Genese der Schicht PETRO Petrographie der Schicht BohrungsID Schicht-ID Interpretationstabelle DEPTHFROM Die beispielhafte Interpretationstabelle (Tab. 5) beinhaltet die in der VDI-Richtlinie 4640 Blatt 2 angegebenen spezifischen Entzugsleistungen in Abhän- DEPTHTO PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 Interpretationsradius oberhalb Z Interpretationsradius unterhalb Z 10 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Tab. 5: Beispiel einer Interpretationstabelle zur Zuweisung der spezifischen Entzugsleistungen entsprechend der VDI Richtlinie 4640 Blatt 2 zu ausgewählten petrographischen Lockergesteinsbegriffen. (Wärmeleitfähigkeit WLF nach VDI-Richtlinie 4640, Blatt 1 und Earth Energy Designer EED; Untergrenze = trocken, Obergrenze = gesättigt). Vereinfachte Lithologie WLF Kürzel Beschreibung W/(mK) Gesteinsbegriffe der Petrographieliste (vgl. Anlage 2) H Torf 0,2 – 0,7 T Ton 0,4 – 2,2 U Schluff 0,4 – 2,2 S Sand 0,3 – 5,0 G Kies 0,4 – 2,6 X Steine 0,4 – 2,6 ^s Sandstein 1,3 – 5,1 ^t Tonstein 1,1 – 3,2 ^k Kalkstein 2,2 – 4,0 ^brk (Hart-) Braunkohle 0,2 – 1,7 Weitere (teils geogenetische) Gesteinsbegriffe F Mudde 0,4 – 1,5 M Mergel 1,5 – 3,9 Mt Tonmergel 1,5 – 2,5 L Lehm 0,4 – 2,2 Lg Geschiebelehm 0,4 – 2,4 Mg Geschiebemergel 0,4 – 2,5 ffS Feinstsand 0,3 – 5,2 fS Feinsand 0,3 – 5,2 mS Mittelsand 0,3 – 5,2 gS Grobsand 0,3 – 5,2 fG Feinkies 0,4 – 2,6 mG Mittelkies 0,4 – 2,6 gG Grobkies 0,4 – 2,6 fX Steine, fein 0,4 – 2,6 C Geröll 0,4 – 2,6 ^mk Kalkmergelstein 0,4 – 3,4 ^kr Schreibkreide 0,4 – 2,8 gigkeit der Wärmeleitfähigkeiten der petrographischen Einheiten. Bei einer Überarbeitung der Datengrundlage kann diese Tabelle problemlos kontinuierlich aktualisiert und an den Stand der Technik angepasst werden. Regionale Unterschiede können durch eigene Messungen eingearbeitet werden. beispielhafte spez. Entzugsleistung (W/m) 2.400 h/a 1.800 h/a gesättigt trocken gesättigt trocken 30 35 35 60 65 65 70 60 60 35 30 35 35 35 35 35 55 55 60 65 65 65 65 65 60 55 35 20 20 20 30 20 20 20 20 20 20 20 20 20 40 40 50 70 80 75 80 70 65 45 40 45 45 45 45 45 65 70 75 75 80 80 80 80 70 60 45 25 25 25 40 25 25 25 25 25 25 25 25 25 weiterer Faktor aktiviert werden, der die spez. Entzugsleistung erhöht. Längentabelle der Kälteausbreitungsfahnen (optional) Die Temperaturabsenkungsbereiche bei verschie- Grundwassergleichenplan Für die Zuweisung der spez. Entzugsleistung in Lockergesteinen (trocken oder wassergesättigt) ist die Abfrage des Grundwasserstandes nötig (Tab. 6). Bei starkem Grundwasserfluss kann ein Tab. 6: Rasterdaten des digitalen Grundwassergleichenplans. GWX Rechtswert des Rasterpunktes GWY Hochwert des Rasterpunktes Lage des Grundwassers in Meter GWL über NN (Druckspiegel) Fließrichtung des Grundwassers (in GWR Grad gegen Nord) GWS Gefälle des Grundwassers (in %) PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 denen Nutzungsszenarien wurden in einer Diplomarbeit bestimmt (PANNIKE 2005, PANNIKE et al. 2006). In dieser Arbeit wurden u.a. für unterschiedliche Nutzungsszenarien Parameter für Reichweiten des Abkühlungsbereichs berechnet (Tab. 7). Tab. 7: Ausdehnung der Temperaturabsenkungsbereiche bei verschiedenen Grundwasserfließgeschwindigkeiten nach PANNIKE (2005), PANNIKE et al. (2006). GWFG Fließgeschwindigkeit des Grundwassers L1 Länge des Temperaturabsenkungsbereichs in Fließrichtung L2 Länge entgegen der Fließrichtung L3 Länge senkrecht zur Fließrichtung 11 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Erläuterung der Abfrageschritte Schritt 1: Verschnitt mit Interpretationsradienkarte Um regionale (horizontale wie vertikale) geologische Heterogenitäten zu berücksichtigen und zugleich eine möglichst umfangreiche Datenbasis zu nutzen, kann die Entfernung, innerhalb derer die Bohrungen zur Beurteilung eines Standortes herangezogen werden, räumlich variiert werden. Hierzu wird der dem Standort nächstgelegene Rasterpunkt der Interpretationsradienkarte (s. o.) gesucht. Schritt 5: Zuweisung hydraulischer Standortparameter Aus der digitalen Informationsebene „Grundwasserstand“ werden dem Standort die Parameter Grundwasserstand sowie optional das Gefälle und für die Standortabfrage zusätzlich die Fließrichtung zugewiesen. In der Bereichsabfrage erfolgt die Zuweisung zu jeder einzelnen Bohrung. Optional werden jeder Schicht eine Porosität und ein kf-Wert zugewiesen. Diese sind für die optionale Zuweisung einer erhöhten spez. Entzugsleistung bei starkem Grundwasserfluss und der Ausweisung der Temperaturabsenkungsbereiche erforderlich. Schritt 2: Auswahl der Bohrungen Im zweiten Schritt der Abfrage werden die auszuwertenden Bohrungen innerhalb des gesuchten Bereiches aus der Bohrdatenbank gefiltert. Schritt 3: Erstellung der zur Interpretation vereinfachten Petrographie Aus den petrographischen Schichtdaten werden die zur Interpretation benötigten vereinfachten Petrographien erzeugt, die – soweit möglich – den von der Ad-hoc-AG Geologie vorgeschlagenen Oberbegriffen entsprechen (Ausnahme z.B. Geschiebemergel). Bei Vorhandensein mehrere Bestandteile ist bei Locker- wie Festgesteinen der Hauptbestandteil entscheidend. Für optionale Funktionen der Auswertung (z.B. Ausweisung des Temperaturabsenkungsbereiches) ist darüber hinaus die Erfassung von Nebenbestandteilen erforderlich. Schritt 4: Zuweisung der geothermischen Eigenschaften Anhand der vereinfachten Petrographie wird jeder Schicht einer Bohrung aus der Interpretationstabelle die ihr entsprechende Wärmeleitfähigkeit zugewiesen, anhand derer dann die spezifische Entzugsleistung zugeordnet wird. Dabei werden zunächst vier Fälle betrachtet: für unterschiedliche Jahresarbeitsstunden der Wärmepumpe (1.800 oder 2.400 h) und trockenes bzw. wassergesättigtes Gestein. Bei ungenauen petrographischen Schichtbeschreibungen werden Angaben zur Genese bei der Zuweisung der Wärmeleitfähigkeit und somit der spez. Entzugsleistung heran gezogen (Beispiel: „Geschiebemergel“). PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 Schritt 6: Berechnung der spez. Entzugsleistung bezogen auf die Mächtigkeit der Schichten Die Entzugsleistungen der einzelnen Schichten werden durch Multiplikation der spezifischen Entzugsleistung des Gesteins mit der Schichtmächtigkeit berechnet. Für Schichten oberhalb des Grundwasserdruckspiegels wird die spezifische Entzugsleistung der trockenen Gesteine verwendet. In einem gesonderten Feld wird die Entzugsleistung innerhalb der jeweiligen Bohrung bis zur Oberkante der aktuellen Schicht aufsummiert. Bei Kiesen und Sanden mit starkem Grundwasserfluss wird gemäß der VDI-Richtlinie 4640 Blatt 2 eine spezifische Entzugsleistung von 80 W/m angesetzt. Als starker Grundwasserfluss wird eine Fließgeschwindigkeit von 1 m/d angenommen. Dieser berechnet sich aus den der Schicht zugewiesenen hydraulischen Parametern Porosität und kf-Wert und dem Gefälle am Standort, wie es aus dem Gleichenplan zugewiesen wurde. Schritt 7: Berechnung der Entzugsleistungen für Tiefenschritte Die Entzugsleistungen der Bohrungen werden in einer neuen Tabelle für 10 m Tiefenschritte (beginnend bei 40 m) ausgegeben. Schritt 8 (optional): Berechnung für verschiedene Sondenlängen Dieser Teil ist eine optionale Umrechnung der zuvor durchgeführten Auswertung. Hiermit können für verschiedene Standard-Bohrtiefen (40, 60, 80, 100 m) die durchschnittliche spezifische Entzugsleistung 12 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten pro Sondenmeter und die jährliche Gesamtentzugsenergie (kWh/a) für diese Bohrtiefen berechnet werden. Dies kann vom Planer als Hinweis für die Bemessung der Sondenlänge genutzt werden. Eine weitere Zusatzoption ist die Ausgabe der Temperaturabsenkungsbereiche im direkten Umfeld der Sonde. Notwendig für diese Angabe ist jedoch die Kenntnis der hydraulischen Parameter Gefälle und Fließrichtung. Schritt 9 (optional): Bestimmung des Temperaturabsenkungsbereiches Bei bekannter Fließrichtung und Geschwindigkeit kann optional der Bereich einer Temperaturabsenkung von mehr als 1 K angegeben werden. Hierfür wird aus der Tabelle mit der Länge der Temperaturabsenkungsfahnen für jede Richtung der innerhalb der Bohrung ungünstigste Fall ausgewählt und ausgegeben. Zu beachten ist, dass für jede Richtung eine andere Schicht den ungünstigsten Fall bilden kann. Der ausgegebene Temperaturabsenkungsbereich kann sich also aus den Längen verschiedener Modellszenarien ergeben. Ergebnisausgabe der Bereichsabfrage Für die Bereichsabfrage sollen in 20 m Tiefenschritten (beginnend ab 40 m) die durchschnittlichen spezifischen Entzugsleistungen bis zu dieser Tiefe dargestellt werden. Für die Regionalisierung sind in Grenzregionen in dem regional erforderlichen Umfang Bohrungen aus den benachbarten Bundesländern mit hinzuzuziehen um eine versatzfreie Darstellung zu gewährleisten. Die Darstellung soll in folgenden Klassen und Farben erfolgen: < 35 W/m 35 - 45 W/m 45 - 55 W/m 55 - 65 W/m > 65 W/m blau grün gelb orange rot Standortabfrage Für die Standortabfrage werden die Entzugsleistungen bis in verschiedene Tiefen (beginnend bei 40 m alle 10 m) ausgegeben. Zusätzlich erfolgt eine Umrechnung in die durchschnittliche spezifische Entzugsleistung (W/m), um eine einfache Vergleichbarkeit des Standorts mit den Daten der VDI zu ermöglichen. Die farbliche Darstellung einer Bohrsäule sollte dabei in denselben Klassen und Farben erfolgen wie die Kartendarstellung der Bereichsabfrage. Als Zusatzoption kann die benötigte Sondentiefe für verschiedene Entzugsleistungen bei unterschiedlichen Sondenkonfigurationen ausgegeben werden. PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 VI.3.2 M ÖGLICHKEIT DER VISUALISIERUNG Die Akzeptanz und die Bereitschaft die bereitgestellten Informationen zu nutzen, hängt hauptsächlich von ihrer Zugänglichkeit für den Nutzer ab. Begriffe wie beispielsweise Rechts- und Hochwert sind sicherlich für Fachleute oder Fachbehörden geläufig. Dem normalen Nutzer bzw. Bürger sind diese Begriffe in der Regel jedoch fremd. Für diesen Nutzerkreis muss ein einfacher Weg bereitgestellt werden, der entweder über die Abfrage einer Adresse oder die Angabe eines Zielgebietes in einer Karte den Zugang zu den Daten erlaubt. Solche Zugänge werden in vielen Bundesländern entwickelt oder werden schon jetzt durch die einzelnen Vermessungsbehörden zur Verfügung gestellt. Durch diese dezentralen Entwicklungen ist sichergestellt, dass regionale Unterschiede in der Bereitstellung der Daten berücksichtigt werden können. Diese betreffen in erster Linie Unterschiede zwischen Ballungszentren, wo hauptsächlich die Bohrungsinformationen abgefragt werden, und ländlichen Gebieten, in denen auf Grund der geringen Bohrdichte auf regionalisierte Flächeninformationen zurück gegriffen werden muss. Das Geologische Landesamt Hamburg hat mit dem Bohrdaten Portal ein internetfähiges Werkzeug zur Abfrage von Bohrungsinformationen entwickelt. Zurzeit wird dieses für die Nutzung der Abfrage geothermischer Informationen erweitert. Beispiel Hamburg Die grundlegende Konzeption dieser WebApplikation basiert auf einer ArcView Extension die den Zugriff auf etwa 250.000 im GLA Hamburg digital erfassten Bohrungen zulässt. Diese Programme ermöglichen die Kombination von räumlichen Kriterien und den in Datenbanken abgelegten Attributen wie zum Beispiel der geothermischen Entzugsleistung. Für die räumliche Eingrenzung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung (Abb. 2): 13 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Abb. 2: Bohrdaten Portal-Abfragemaske nach Straße und Hausnummer. • Auswahl eines DGK-5 Blattes, • Auswahl von Straßennamen und Hausnummer sowie eines wählbaren Suchradius, • freie Wahl eines Zielgebietes durch Aufziehen eines Kartenrahmens in einer Übersichtskarte. Alle Bohrungen, die der Rechercheanfrage genügen, werden in dem definierten Kartenausschnitt durch verschiedene Symbole, die die Endteufe der Bohrungen verdeutlichen, angezeigt (Abb. 3). Dieser Kartenausschnitt kann mit den üblichen Navigationselementen verändert werden. Die Bohrpunkte werden gemäß den Vorgaben des Datenschutzes in verschiedene Gruppen unterteilt. Private Bohrungen die keine Freigabe besitzen, werden nur als Lagepunkt ohne weitere Attributierung angezeigt. Zusätzlich zu den Bohrpunkten können verschiedene regionalisierte Karten (z.B. geothermische Ergiebigkeit usw.) als Hintergrundbild geladen werden (Abb. 4). Gemäß der im PK OG erfolgten Abstimmungen werden in das Bohrdaten Portal Karten der mittleren spezifischen Entzugsleistung (W/m) in Tiefenschritten von 20 m eingestellt. Diese Karten vermitteln dem Nutzer einen Eindruck über die Möglichkeit der Nutzung von oberflächennaher Geothermie auch abseits der verfügbaren Bohrungen. Karteninformationen ist in Vorbereitung. Zur Darstellung der Bohrungsinformation können die Bohrungen selektiert werden. Die Bohrsäule wird dynamisch aus der Datenbank generiert und aus maßstäblich dimensionierten und gemäß der DIN 4023 eingefärbten Rechtecken aufgebaut. Weiterhin wird über ein Imagemap die Schichtbeschreibung der Einheiten im Klartext als Tooltip dem entsprechenden Segment zugeordnet. Ergänzt wird die Bohrsäule durch Teufenangaben, Grundwasserstand und zukünftig den aus der automatisierten Attributierung generierten Werten der spez. Entzugsleistung. (Abb. 5). Die Druckausgabe der Bohrsäule und der Schichtinformationen erfolgt im PDF-Format. Mit dem Bohrdaten Portal steht eine internetfähige Anwendung zur Verfügung, die durch geringe Anpassungsarbeiten den Nutzern einen einfachen Zugang zu geothermisch attributierten Bohrungen erlaubt. Es ist geplant, dieses Tool zur Visualisierung der im Rahmen des PK OG zu erstellenden geothermischen Karten weiter zu entwickeln. Durch die Einstellung weiteren Kartenmaterials können dem Nutzer zusätzliche Informationen, wie z. B. Gebiete, in denen aus rechtlichen Gründen keine Nutzung der Erwärme zulässig ist (Restriktionsgebiete), zur Verfügung gestellt werden. Eine Erweiterung des Bohrdaten Portals zu abfragbaren PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 14 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Abb. 3: Anzeige Kartenausschnitt mit den Bohrungen. Abb. 4: Anzeige Kartenausschnitt mit den Bohrungen und Karte der geothermischen Ergiebigkeit bis 40 m Tiefe. PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 15 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Abb. 5: Abfrage der geothermischen Bohrungsinformationen. Beispiel Baden-Württemberg VI.3.3 BEISPIELE AUS DEN LÄNDERN FÜR DIE REGIONALISIERUNG Um von den Punktdaten in die Fläche zu gehen (Regionalisierung), werden zusätzliche geologische und hydrogeologische Informationen - wie beispielsweise Quartärbasiskarten - zur weiterführenden Interpretation in die Auswertung einbezogen. Eine große Herausforderung stellt die Entwicklung einer Methode zur Regionalisierung von Punktdaten dar. Dazu sind unterschiedliche Verfahren zu testen. Zu berücksichtigen sind dabei u.a. strukturgeologische Einheiten sowie Fazies- und Gesteinswechsel, sowie regionale hydrogeologische Verhältnisse. Ziel dieser Entwicklung soll sein, einerseits Aussagen über das geothermische Potenzial in Gebieten mit geringer Punktdatendichte treffen zu können und andererseits großflächige Darstellungen der geothermischen Verhältnisse in verschiedenen Tiefenschnitten zu ermöglichen. Als Beispiele für landesspezifische Regionalisierungen werden nachfolgend die Umsetzungen in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen skizziert. PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 Für den baden-württembergischen Teil des Oberrheingraben wurde ein geologisches 3D-Modell erstellt. Mit der Überführung der aus Schichtlagerungskarten, Verbreitungskarten und Störungen abgeleiteten Schichtflächendaten in Rasterdaten wurden für den Tiefenbereich bis 400 m ein räumliches geologisches Modell mit einer Zellgröße von 100 x 100 m und insgesamt rd. 300.000 Zellen geschaffen. Aus der Vielfalt der petrographisch unterschiedlich ausgebildeten Schichten und dem Grundwasserstand erfolgte vereinfachend die Bildung hydrogeologischer und nachfolgend geothermischer Einheiten, die mit Wärmeleitfähigkeiten sowie für den Tiefenbereich bis 100 m mit aus der VDI-Richtlinie 4640 abgeleiteten spezifischen Entzugsleistungen attributiert wurden (Abb. 6). Der Interessent erhält auf Anfrage über einen MapServer-Dienst für einen beliebigen Punkt innerhalb des Bearbeitungsgebietes einen interpretierten geothermischen Kennwert und ein vereinfachtes prognostisches Schichtenverzeichnis. Beispiel Mecklenburg-Vorpommern Die Bereichsabfrage für einen vorgegebenen Koordinatenbereich liefert die bohrungsbezogene mittle16 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Abb. 6: Durchschnittliche spezifische Wärmeentzugsleistung der oberen 100 m in einem Teilbereich des Oberrheingrabens im Land Baden-Württemberg (Betrieb: 1.800 h/a). re spezifische Wärmeentzugsleistung für alle in diesem Bereich befindlichen Bohrungen. Pro Bohrung liegen diese Werte, abhängig von ihrer Endteufe für mehrere Tiefenstufen (in 20 m Schritten, zwischen 40 und 100 m) und zwei Betriebsstundenvarianten (1.800 und 2.400 h/a, siehe VDI 4640, Blatt 2) vor. Die Bereichsabfrage kann als Sonderfall auch die Gesamtfläche eines Bundeslandes umfassen, wie das entsprechend der vom PK OG entwickelten Methodik für Mecklenburg-Vorpommern auf der Basis von mehr als 15.000 Bohrungen exemplarisch durchgeführt worden ist. Zur Vermeidung von „Randeffekten“ wurden dazu auch Bohrungen aus einem 10 km – Streifen der benachbarten Bundesländer in die Regionalisierung mit einbezogen. Die dadurch erstellten Karten stellen in erster Linie Übersichtskarten dar, die in der Planungsphase von Erdwärmesondenanlagen zur überschlägigen Abschätzung der erforderlichen Sondenlängen genutzt werden können. Sie liefern differenziertere Richtwerte als VDI 4640 (Bl. 2, Tab. 2), solange kein PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 verlässliches lithologisches Tiefenprofil für den konkreten Nutzungsstandort bekannt ist. Durch Regionalisierung lässt sich aus diesen bohrungsbezogenen Werten für jede der Tiefenstufen und Betriebsstundenvarianten eine flächenhafte Verteilung der Wärmeentzugsleistung ableiten und in einer Isolinien- oder Isoflächenkarte darstellen. Die Plausibilität der regionalisierten Ergebnisse hängt ganz entscheidend von der Anzahl und der räumlichen Verteilung der Stützstellen ab. Aus wenigen Einzelwerten (kleiner Ausschnitt bei Bereichsabfrage) lassen sich sinnvoller Weise nur Trends berechnen, während bei vielen, relativ gut verteilten Einzelwerten detaillierte Karten erzeugt werden können. Regionalisierungsverfahren stehen in einer großen Vielzahl zur Verfügung. Hier soll nur auf ein Verfahren verwiesen werden, das in SURFER (Golden Software Inc.) neben etlichen anderen angeboten wird. Es handelt sich dabei um das KRIGINGVerfahren, das zu den geostatistischen Verfahren zählt. Dieses Verfahren wurde bei Erarbeitung von 17 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten landesweiten Karten des oberflächennahen geothermischen Potenzials in Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich eingesetzt. Im Ergebnis liefert es eine Fläche, die bei der jeweils zugrunde liegenden Stützstellenverteilung die geringste Varianz (gegenüber anderen Verfahren) aufweist. Der eigentlichen Regionalisierung ist jedoch eine Varianzanalyse (Variographie) voranzustellen, die in SURFER menügeführt leicht möglich ist. Das dabei abgeleitete Variogrammmodell bildet die Grundlage für eine, der tatsächlichen Werteverteilung angepassten Wichtung der Stützstellen während der Erstellung des Grids. Über die Wahl der Suchkriterien lässt sich das Regionalisierungsergebnis beeinflussen. Dazu gehören als wichtigste der Radius, die Sektoreneinteilung und die minimale Anzahl von Stützstellen pro Sektor. Ein geringer Suchradius und mehrere Sektoren würden zwar wünschenswerter Weise die lokalen Verhältnisse in den Bohrungsdaten besser berücksichtigen, als Nachteil kaufte man sich in Teilbereichen mit „lockerer“ Stützstellenverteilung „weiße Flächen“ innerhalb der Gesamtkarte ein. Deshalb empfiehlt es sich, diese Suchkriterien schrittweise an die konkrete Aufgabe anzupassen. Für die Bearbeitung landesweiter Karten, die auf den aktuell verfügbaren Gesamtbestand von Boh- rungsinformationen zurückgreifen und die deshalb zeitlich längeren Bestand haben, sollte man für Teilbereiche mit räumlichen Lücken eine Strategie entwickeln, geologisch oder auch statistisch begründete fiktive Verlängerungen von Bohrprofilen vorzunehmen. Weil bei zunehmender Tiefenstufe auf immer weniger ausreichend tiefe Bohrungen zurückgegriffen werden kann, liegt die Konzentration auf den Bohrungen, die die vorherige Stufe noch sicher belegen, aber die nächste nicht mehr ganz erreichen. Dabei muss sicher gestellt sein, dass der Regionalisierungsfehler unter Einbeziehung solcher fiktiven Stützstellen geringer ist, als ohne diese. Währenddessen bei der bohrungsbezogenen Berechnung der Wärmeentzugsleistung auf der Basis des lithologischen Profils und der hydrogeologischen Verhältnisse mittels eindeutig definierter Algorithmen gearbeitet wird, kann man bei der Regionalisierung nur Empfehlungen geben. Das liegt vor allem am Umfang sowie der räumlichen und Werteverteilung der Stützstellen, die für jeden konkreten Anwendungsfall sehr unterschiedlich sein kann. Beispiele für einheitliche Flächenkarten geothermischer Entzugsleistungen aus den Ländern Bremen (Abb. 7), Hamburg (Abb. 8) und Mecklenburg-Vorpommern (Abb. 9) sind im Folgenden aufgeführt. Abb. 7: Durchschnittliche spezifische Wärmeentzugsleistung der oberen 40 m im Land Bremen (Betrieb: 2.400 h/a). PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 18 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Abb. 8: Durchschnittliche spezifische (Betrieb: 1.800 h/a). Wärmeentzugsleistung der oberen 60 m im Land Hamburg mittlere spezifische Wärmeentzugsleistung % < 35 W/m 35 - 45 W/m 45 - 55 W/m 55 - 65 W/m 65 - 75 W/m % Bergen Stralsund See >100 ha % % % Grimmen Rostock % Wismar % % Greifswald Demmin Güstrow % % Ueckermünde Schwerin % % % Waren Neubrandenburg % Pasewalk Ludwigslust Abb. 9: Durchschnittliche spezifische Wärmeentzugsleistung der oberen 80 m im Land MecklenburgVorpommern (Betrieb: 1.800 h/a). PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 19 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Gezeigt werden verschiedene Teufenschnitte für Szenarien mit dem Betrieb von Heizungsanlagen allein (1.800 h/a) sowie dem Betrieb von Heizung inklusive Warmwasserbereitung (2.400 h/a). Beispiel Nordrhein-Westfalen Damit die Erdwärme für alle Bürger in NRW nutzbar wird sowie zur Ankurbelung des Wärmepumpenmarktes, hat die Landesregierung NordrheinWestfalens im Jahr 2000 beim Geologischen Dienst NRW die Studie „Geothermie NRW" für das oberflächennahe Erdwärmepotenzial in Auftrag gegeben. Das Herzstück der Studie ist ein landesweites geologisch-geothermisches Modell des Untergrundes bis 100 m Tiefe. Das Modell beinhaltet Angaben über die Art, Verbreitung und Mächtigkeit geothermisch relevanter Einheiten, ihre stratigraphische und hydrogeologische Einstufung sowie Angaben zu mittleren Grundwasserständen in Lockergesteinen. Zur Erfassung des Erdwärmepotenzials wurden den geothermischen Einheiten die so genannte „spezifische geothermische Ergiebigkeit“ [kWh/(m a)] zugeordnet. Da die „spezifische geothermische Ergiebigkeit“ neben geologischen Verhältnissen zusätzlich von mehreren technischen Faktoren abhängig ist, wurde auf Angaben aus der VDIRichtlinie 4640 „Thermische Nutzung des Untergrundes“ zurückgegriffen. Zur Ermittlung weiterer geothermische Kennwerte wurden zudem an eige- nem Bohrkernmaterial Wärmeleitfähigkeiten und Wärmekapazitäten gemessen so wie zahlreiche Thermal-Response-Tests ausgewertet. Die flächenhafte Darstellung des geothermischen Potenzials erfolgt derzeit über die in der geothermischen Datenbank enthaltenden ca. 56 000 fiktive regionalisierte Standardschichtenverzeichnissen. Generiert wurden hieraus beispielhaft die geothermischen Karten für die Tiefenbereiche 40 m, 60 m, 80 m und 100 m (Abb. 10) sowie für 1.800 und 2.400 Jahresbetriebsstunden. Sämtliche Daten werden in der Datenbank weiterhin gesammelt, kontinuierlich gepflegt und über ArcGIS visualisiert. Eine konsistente Datenbankhaltung ermöglicht eine zügige Anpassung an neue technische Vorgaben, wie zum Beispiel einer Änderung von Jahresbetriebstundenzahlen. Die Ergebnisse werden mittlerweile in der 2. überarbeiteten Auflage auf einer CD-ROM zur Nutzung bereitgestellt (Abb. 11). Hierbei wird zwischen einer vereinfachten Bürgerversion und einer detaillierten Planerversion unterschieden. Es ist geplant, diese Daten den Nutzern zukünftig ebenfalls über eine Internetplattform bereitzustellen. Abb. 10: Geothermische Karten in Nordrhein-Westfalen für die Tiefenbereiche 40 m, 60 m, 80 m und 100 m. PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 20 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Abb. 11: Geothermische Ergiebigkeit in Nordrhein-Westfalen für Erdwärmesonden mit einer Länge von 40 m und 2.400 Betriebsstunden. VI.4 LEITFÄDEN Die SGD verfügen über umfangreiche Erfahrungen zu Fragen des Grundwasserschutzes. Sie sind zudem in den meisten Bundesländern regelmäßig in die wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren für geothermische Nutzungen eingebunden. "Produkte“ zur Qualitätssicherung bei der Errichtung und dem Betrieb von EWS wurden daher bereits in verschiedenen Ländern durch die SGD z.B. in Form von Leitfäden oder Empfehlungen mit erarbeitet. Es zeigt sich jedoch, dass die Anforderungen der einzelnen Länder zum Teil deutlich voneinander abweichen. Dieses führt bei Planern und Bohrfirmen, die i.d.R. in mehreren Ländern tätig sind, zu Missverständnissen, zu Unverständnis und nicht selten auch zur unbewussten Missachtung länderspezifischer Anforderungen. Aus Sicht des PK OG sollte daher eine Vereinheitlichung der in den Ländern bereits bestehenden Regelungen angestrebt werPK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 den und daher einheitliche fachliche Empfehlungen der SGD für die Qualitätssicherung erarbeitet werden. Im Rahmen der Bearbeitung des aktuellen Auftrags des PK OG, war die inhaltliche Bearbeitung dieses Produktes nicht möglich. Im Folgenden werden daher zunächst nur einige grundsätzliche Aussagen zum Aspekt der Qualitätssicherung gemacht. Fachliche Anforderungen an die Durchführung Neben der Wirtschaftlichkeit mit einer möglichst effizienten Nutzung stellt auch der Schutz des Grundwassers hohe Anforderungen an die Qualität von Planung und Bau von EWS-Bohrungen. Der dauerhafte Erhalt der Funktion der natürlichen geologischen Trennhorizonte, der Schutz des Grundwassers vor Verunreinigungen und die optimale Energiegewinnung für die einzelnen Anlagen erfordern eine dem Stand der Technik entsprechende 21 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Ausführung der EWS-Anlagen. Der Stand der Technik wird in den technischen Regelwerken des Deutschen Instituts für Normung e.V. (DIN), den Richtlinien des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) sowie den Schriften der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfachs e.V. (DVGW) beschrieben. Als Qualitätsmerkmal und Genehmigungsvoraussetzung für die Durchführung der Bohrarbeiten gilt in einer Reihe von Bundesländern eine Zertifizierung des Bohrunternehmens nach DVGW W 120, das Gütesiegel für EWS-Bohrfirmen oder vergleichbares. Ergänzende Hinweise bzw. Anforderungen finden sich in den Leitfäden einzelner Bundesländer (siehe http://www.infogeo.de/infogeo/home/geothermie). Bohrplanung Bereits bei der Planung einer EWS-Anlage sind die zu erwartenden geologisch/hydrogeologischen Verhältnisse zu beachten, um die erforderliche Bohrtiefe sowie das geeignete Bohrverfahren festzulegen und mögliche Georisiken zu berücksichtigen. Bei ausreichendem Kenntnisstand kann dies zu einer Optimierung der Anlage (Bohrtiefe; Zahl der Sonden) führen und Unter- bzw. Überdimensionierungen vermeiden. Aus Sicht des Grundwasserschutzes sind die Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung zu erhalten (kein Eintrag von Schadstoffen von der Geländeoberfläche) und hydraulische Kurzschlüsse zwischen verschiedenen Grundwasserstockwerken zu verhindern. Dies erfordert eine sichere Abdichtung mit einem ausreichenden Bohrlochdurchmesser, einem zuverlässigen Einbauverfahren und die Verwendung geeigneter Verpressmaterialien, die u. a. die Kriterien Frostbeständigkeit, Beständigkeit bei aggressiven Wässern, Umweltverträglichkeit, Dichtungseigenschaft, Suspensionsdichte und Druckfestigkeit erfüllen müssen. Zusätzlich wird eine hohe Wärmeleitfähigkeit des Verpressmaterials zur guten thermischen Anbindung an den Untergrund angestrebt sowie ein Mindestabstand der Bohrungen untereinander gefordert. Bei einem zu erwartenden großen Unterschied der Druckpotenziale zweier oder mehrerer Grundwasserleiter oder bei einem nicht auszuschließenden schwachen Gaszutritt ist die Verwendung bzw. der Einbau von Sperrrohren vorzusehen. PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 Durchführung der Bohrung Die fachlichen Anforderungen an die Ausführung der EWS-Bohrungen sind in den o. g. Schriften und Regelwerken aufgeführt. Grundlage für das Erreichen hoher Qualitätsziele ist eine sorgfältige und umsichtige Durchführung der Arbeiten. Dies beinhaltet auch die Aufnahme und Dokumentation von bohrzeitlichen Beobachtungen, um anhand der Ergebnisse das Einzelvorhaben zu beurteilen, aber auch den allgemeinen geologisch/hydrogeologischen Kenntnisstand zu verbessern. Hierzu zählen beispielsweise die petrographische Ansprache des Bohrguts, die Aufzeichnung von Wasserständen, die Dokumentation von Spülungsverlusten sowie die Beschreibung von Klüftigkeit und Hohlräumen. Nach dem möglichst zentrischen Einbau der Sonden sollten dauerhaft stabil abdichtende Zement-Bentonit-Suspensionen (beständig gegenüber Temperaturschwankungen und ggf. aggressiven Grundwässern) eingesetzt werden. Die Verpressung sollte von unten nach oben erfolgen. Das Verpressvolumen und der Verpressdruck sollten dokumentiert werden. Die Qualität des Verpressmaterials kann anhand von Rückstellproben belegt werden. Die qualifizierte geologische Aufnahme der Bohrungen sollte gefordert werden. Bei unklaren geologischen Verhältnissen sollten ggf. ergänzend geophysikalische Bohrlochmessungen (Gamma-Ray-Log) vorgesehen werden. Für eine eventuelle detaillierte geologische Aufnahme wird eine Aufbewahrung des Bohrguts empfohlen. Grundsätzlich kann sich die Qualitätssicherung aus der Zertifizierung der Bohrfirmen und des zugehörigen Personals ergeben. Bei Bedarf sollte bei einzelnen Bauvorhaben ergänzend zur Qualitätssicherung für die Bauüberwachung ein unabhängiges Fachbüro hinzugezogen werden. Darüber hinaus sollte die Qualitätssicherung in den Ländern auch durch wissenschaftliche Begleitung sowie durch Forschungsvorhaben zu den Aspekten von Bau und Ausbau von EWS-Bohrungen flankiert werden. VII MÖGLICHKEITEN DER KOOPERATION MIT DER WIRTSCHAFT Die Aufgabe der Kommission für Geoinformationswirtschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (GIW-Kommission) ist es, die Bedürfnisse der Wirtschaft am Zugang zu staatlichen Geoinformationen zu formulieren und das 22 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten Lenkungsgremium Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) diesbezüglich beim Aufbau der Geodateninfrastruktur Deutschland zu beraten. Dies rückt insbesondere vor dem Hintergrund des Informations-Weitergabe-Gesetzes, des InformationsFreiheitsgesetzes, des Umwelt-InformationsGesetzes und der EU-Richtlinie INSPIRE in den öffentlichen Fokus. Ziel der GIW-Kommission ist es, neue Wertschöpfungsketten und damit neue Geschäftsprozesse oder -modelle zu ermöglichen und damit Arbeitsplätze zu schaffen und den Wirtschaftsstandort Deutschland - auch im internationalen Vergleich - zu stärken. Für eine wirtschaftsorientierte Nutzung staatlicher Geoinformationen sind bestimmte Voraussetzungen unentbehrlich: Die Daten müssen verfügbar sein. Sie sollten inhaltlich, methodisch und im Format harmonisiert sein, die Abgabebedingungen sollten wirtschaftsorientiert, transparent und homogen gestaltet sein. Im Falle der Geoinformationen zur Nutzung der oberflächennahen Geothermie wurde vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GDW) Bedarf angemeldet. Der ZDH möchte seinen Mitgliedsunternehmen die Chance verschaffen, qualitativ hochwertige Beratungsleistung bei der Installation von EWS leisten zu können und auf diese Weise dieses Geschäftsfeld stärken. Parallel werden Schulungsmaßnahmen zur Qualifikation der Unternehmen vorgesehen, bei denen auch die Staatlichen Geologischen Dienste gefragt sein werden. Der GDW betreut bundesweit 5 Mio. Wohneinheiten. Viele dieser Immobilien stehen in den nächsten Jahren vor einer Grundsanierung. Um die Energiekosten von derzeit etwa 4 Mrd. Euro pro Jahr zukünftig signifikant zu reduzieren, möchte der GDW im Sanierungsbereich der Altgebäude Erdwärme mit der entsprechenden Haustechnik einsetzen. Die Wirtschaft hat also starkes Interesse die Kompetenz der Staatlichen Geologischen Dienste zu nutzen. Sie benötigt die verfügbaren Informationen für die Dimensionierung von Erdwärmeanlagen. Hierbei sind bereits bestehende Angebote wie in Baden-Württemberg, Brandenburg, MecklenburgVorpommern oder Nordrhein-Westfalen ebenso von Interesse wie künftige bundesweit einheitliche methodische Vorgehensweisen im Sinne der GDI-DE. Abgestimmte Anwendungen zur Optimierung der PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 Planung von EWS-Anlagen sollten zukünftig verfügbar sein. Als Kunden ist hier insbesondere an die Bohrbranche, die Wärmepumpenbranche sowie Unternehmen im Bereich Sanitär, Heizung, Klima oder auch Planungsbüros zu denken. Weiterhin können Energieversorger als weitere Interessenten bezüglich langfristiger Kundenbindung über geeignete Contracting-Modelle in Betracht kommen. In der GIW-Kommission wurde dieses Thema über die GIW-Geschäftsstelle (GIW GSt.), gemäß oben genanntem Auftrag des BLA-GEO, in die entsprechenden Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft sowie in das Lenkungsgremium (LG) Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) hineingetragen, um Partnerschaften für gemeinsame Dienstleistungsportale und Geschäftsmodelle zu gewinnen. Die vorbereitenden Abstimmungen zwischen der GIW-Geschäftsstelle, dem ZDH und den SGD der Startregionen sind erfolgt. Im März 2006 fand die Auftaktsitzung des Projektes „Geothermie“ der GIWKommission beim Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg statt. An diesem Treffen nahm auch der Sprecher des PK OG teil. Als Startregionen sind zunächst die Länder, BadenWürttemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, und NordrheinWestfalen beteiligt. Behördenseitig sind für diese Thematik neben den SGD auch die Vermessungsverwaltungen und die Umweltverwaltungen der Länder sowie das Bundesamt für Kartografie und Geodäsie beteiligt. Die Beteiligungsstruktur wird auch an dem Datenspektrum deutlich, das für einen WebMapService oder auch später für einen WebFeatureService „Geothermie“ der Geschäftspartner in den Regionen erforderlich ist: • Topografische Informationen in den verschiedensten Maßstäben bis hin zum Maßstab 1:1000 sind die Basis der Web-Anwendungen, • Orthophotos und DGM sind für die Planungen der Bohrunternehmungen unerlässlich, • Adresssuche durch Einbindung von Hauskoordinatendiensten erleichtern die Lokationssuche, • Schutzgebietsinformationen Entscheidungskriterien, • genehmigungsrechtliche Unterlagen und Auflagen sind das Gerüst jeder Planung, • Untergrundinformationen der Staatlichen Geologischen Dienste erlauben eine kompetente Planung der Erdwärmeanlage, bieten wichtige 23 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten • „Gelbe Seiten“ der anbietenden Unternehmen können das Angebot komplettieren. Diese Geo-Fachinformationen können in die gemeinsamen Portalanwendungen der Wirtschaft und Behörden, aber beispielsweise auch in das Produktportal der SGD „infogeo.de“ eingebunden werden. Durch die Verknüpfung dieser Daten mit denen der Umweltverwaltungen und denen des GDI-DE Modellprojektes „Schutzgebiete“ findet eine Verknüpfung mit dem Pilotvorhaben „Schutzgebiete“ von GDI-DE statt. In die Projektentwicklung sind von Beginn an die Beteiligten aus Wirtschaft, Behörden und dem Lenkungsgremium GDI-DE operativ eingebunden. Die grundsätzliche Struktur derartiger Projekte im Rahmen der GDI-DE sieht vor, dass die Daten bei den bereitstellenden Behörden verbleiben. Innerhalb der Anwendungen der Wirtschaft wird lediglich in vernetzten Serverstrukturen auf die Datenbanksysteme der beteiligten Einrichtungen zugegriffen. In welcher Form die Geschäftsmodelle regional aufgestellt werden und welchen Anteil die jeweiligen Projektpartner an den Geschäftsmodellen haben können, soll in dem Leitprojekt der GIWKommission und seinen regionalen Arbeitsgruppen gemeinsam entwickelt. Hier gilt es viele länder- und behördenspezifische Belange zu berücksichtigen. Ergebnisse aus anderen GIW-Leitprojekten können selbstverständlich auch innerhalb dieses Projektes genutzt werden. Beispielsweise werden parallel Studien zu datenschutzrechtlichen Aspekten und Abgabebedingungen behandelt, die bereits jetzt länderübergreifende Harmonisierungen erkennen lassen. Die Mitwirkung des Lenkungsgremiums GDI-DE hilft eine politische Akzeptanz der Projektergebnisse herzustellen. Das GIW-Leitprojekt „Geothermie“ der GIWKommission eröffnet den beteiligten Behörden Möglichkeiten zu einer engen Kooperation mit der Wirtschaft. Unternehmen und staatliche Einrichtungen können ihre Marktposition stärken, und Alleinstellungsmerkmale aufbauen. VIII AUSBLICK Es ist davon auszugehen, dass die oberflächennahe Geothermie ein immer wichtiger werdender Teil des zukünftigen Energiemixes sein wird. Die Arbeit des PK OG bestätigt, dass der Bedarf an hochwertig aufbereiteten geowissenschaftlichen Informationen PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 für die Planung und Dimensionierung von oberflächennahen geothermischen Anlagen steigt. Diese Informationen können ausschließlich durch die SGD bereitgestellt werden. Der Bedarf an diesen hochwertig aufbereiteten Geoinformationen wird gleichermaßen von Bürgern, Behörden, Wirtschaft und Politik formuliert. Viele der genannten erforderlichen Arbeiten gehören bereits zum regulären Aufgabenspektrum der SGD. Teilweise erfordert die Vertiefung des Themengebietes Geothermie die Berücksichtigung neuer Aspekte, teilweise lediglich die Priorisierung einzelner Aufgaben. Eine hohe Priorität sollte hierbei das Aufbereiten und Übertragen geprüfter Bohrungsinformationen in digitale Bohrdatenbanken erhalten. Des Weiteren sollten die SGD auch der methodischen Vereinheitlichung geothermischer Informationen künftig einen hohen Stellenwert einräumen. Für die Anwendung der entwickelten Methode auf alle Gesteinsformationen sollten vom PK OG die bei den SGD für verschiedene Regionen und Gesteinsarten vorliegenden Wärmeleitfähigkeiten abgefragt, zusammengetragen und einheitlich ausgewertet werden. Dies umfasst sowohl eigene Messwerte als auch Literaturdaten. Dies unterstützt eine dauerhafte Verankerung der Anzeigepflicht von Bohrungen gemäß Lagerstättengesetz und damit einen besseren Datenfluss von Untergrunddaten an die SGD. Basierend auf den konkreten Wärmeleitfähigkeitswerten sollten auch Arbeiten zum Einfluss von EWS auf das natürliche Temperaturregime des Untergrundes, ergänzend zu denen von PANNIKE et al. 2006, initiiert werden, um z.B. Empfehlungen zum Abstand von EWS untereinander oder zur Grundstücksgrenze aussprechen zu können. Des Weiteren besteht Erkundungsbedarf zum quantitativen Einfluss des fließenden Grundwassers auf die Entzugsleistung von EWS. Hierzu finden sich in der Literatur keine konkreten Angaben. Um die Anforderungen in den Genehmigungsverfahren der Länder anzugleichen, sollten die aus (hydro-) geologischer Sicht erforderlichen Anforderungen an Errichtung und Betrieb von EWSBohrungen, insbesondere in Restriktionsgebieten (z.B. Gebiete mit Vorkommen mehrerer Grundwasserstockwerke, von Artesern, Salzwässern oder Karst sowie Wasserschutzgebiete), formuliert werden. Die Daten über Wärmeleitfähigkeiten und Wärmekapazitäten sollten in einer zentralen Datenbank gesammelt und ausgewertet werden. Dies 24 Sachstandsbericht für einen bundeseinheitlichen Produktkatalog zur wirtschaftlichen Anwendung oberflächennaher geothermischer Daten stellt eine größtmögliche statistische Sicherheit der Informationen für eine Attributierung zu den Gesteinseinheiten in Deutschland her. IX Andreas Dietze TLUG, TH Dr. Jörg Elbracht LBEG, NI Dr. Thomas Fritzer LfU, BY Tatjana Häntze LAGB, SA Joachim Iffland LUNG, MV Dr. Reinhard Kirsch LANU, SH Jens Kröger GLA, HH Dr. Winfried Kuhn LGB, RLP Alexander Limberg SEN, B Dr. Karsten Obst LUNG, MV Dr. Björn Panteleit GDfB, HB Michael Pawlitzky LBGR, BB Dr. Jörg Reichling GIW-GSt., BMWi Dr. Peter Riedel LfUG, SN LITERATUR ESKILSON, P., HELLSTRÖM, G., CLAESSON, J., BLOMBERG, T. & SANNER, B. (2000): Earth Energy Designer Version 2.0. HUBER, A., SCHULER O. (1997): Berechnungsmodul für Erdwärmesonden. Forschungsprogramm UAW, Bundesamt für Energiewirtschaft, Bern. ENET Nr. 9658807. PANNIKE, S. (2005): Ausbreitung der Kältefahnen oberflächennaher EWS in Lockergesteinen. Diplomarbeit. Universität Bremen, Bremen. PANNIKE, S., KÖLLING, M., PANTELEIT , B. REICHLING, J. SCHEPS, V. & SCHULZ, H. D. (2006): Auswirkungen hydrogeologischer Kenngrößen auf die Kälte- und Wärmefahnen von EWS-Anlagen in Lockersedimenten. Grundwasser. VEREIN DEUTSCHER INGENIEURE (VDI) [Hrsg.] (2000): Thermische Nutzung des Untergrundes. – Grundlagen, Genehmigungen, Umweltaspekte. Richtlinie 4640, Blatt 1; Düsseldorf. VEREIN DEUTSCHER INGENIEURE (VDI) [Hrsg.] (2001):Thermische Nutzung des Untergrundes – Erdgekoppelte Wärmepumpenanlagen. Richtlinie 4640, Blatt 2; Düsseldorf. X Tab. 8: Mitglieder des PK OG. Dr. Sven Rumohr (Sprecher) HLUG, HE Ingo Schäfer GD, NW Roman Storz LGB, RLP Dr. Christian Trapp LGRB, BW Thomas Walter LUA, SL Doreen Wenzel LfUG, SN ANHANG 1 Begriffsliste „Petrographische Gesteinsbezeichnung“ der Ad-hoc-AG Geologie 2 Auszug der Begriffsliste „Petrographische Gesteinsbezeichnung“ der Ad-hoc-AG Geologie (Hierachiestufe 7) mit zugewiesenen Wärmeleitfähigkeitswerten PK OG; Bericht DK/BLA GEO; April 2008; Version 1.3 25 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 Anhang 1 24 16 17 18 16 17 18 24 14 15 14 15 23 13 13 23 11 12 11 12 22 10 10 21 9 9 22 8 8 21 6 7 6 7 19 4 5 4 5 20 3 3 19 2 2 20 1 1 35 31 35 31 31 35 31 31 30 3 28 25 26 25 5 22 22 18 18 18 18 15 15 5 13 5 8 10 10 8 8 5 5 5 3 4 2 1 9 LkS 8 Sc 9 FspS 8 gS 8 Sis 9 QS 8 fS 8 mS 7S 5 lpsa 9 Das 8D 9 Ksl 8K 7C 9 DM 9 KM 8 CM 8 SM 8 UM 8 TM 8 Tc 8 Uc 7M 9 Kie 7 TUc 8 siU 9 Ben 9 siU 8 siT 8L 7 siTU 7T 7U 5 lpel 6 TU 4 lsk 3 ls 1l Begr.-ID Begr.-ID Vater-ID Hier Kürzel alt Ad-hoc-AG Geologie Gesteins-Bezeichnung Lithoklastsand Sand, karbonatisch Feldspatsand Grobsand Sand, siliziklastisch Quarzsand Feinsand Mittelsand Sand Psammitisches Lockergestein Dolomitasche Dolomit, fein, locker Kalkschlamm Kalk, fein, locker Karbonat, fein, locker Dolomitmergel Kalkmergel BY mod BY mod BY mod Murawski 1992: 113 Doppler et al. 2002 Seite 1 von 13 Sand, siliziklastisch mit dominierenden silikatischen Lithoklasten. Sand aus karbonatischen und siliziklastischen Komponenten. Sand, siliziklastisch mit auffälligem Feldspatanteil. Sand mit domninierenden Komponenten 0,6-2 mm. Sand, weitestgehend karbonatfrei. Sand, siliziklastisch weitestgehend aus Quarz oder Kieselgesteinstrümmern. Sand mit dominierenden Komponenten 0,06-0,2 mm. Sand mit dominierenden Komponenten 0,2 -0,6 mm. Füchtbauer 1988: 100 Doppler et al. 2002 Füchtbauer 1988: 100 DIN 4022 Doppler et al. 2002 Füchtbauer 1988: 100 DIN 4022 DIN 4022 Feinkörniger, locker gelagerter Dolomit mit dominierenden Komponenten 0,002- Doppler et al. 2002 0,06 mm. Klastisches Lockergestein, mit dominierenden Komponenten 0,06-2 mm, Füchtbauer 1988: 130 komponentengestützt Psammitisches Lockergestein ohne weitere Differenzierung. DIN 4022 BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod Feinkörniges, locker gelagertes Karbonat mit dominierendem Calcit- und hohem Doppler et al. 2002 Wasseranteil. Feinkörniges, locker gelagertes Karbonat mit dominierendem Dolomitanteil. Doppler et al. 2002 BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 AG Boden 2005: 376; Doppler et al. 2002 AG Boden 2005: 376; Doppler et al. 2002 AG Boden 2005: 376; Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 BY mod BY mod BY mod Doppler et al. 2002 Füchtbauer 1988: 777 Füchtbauer 1988: 55 BY mod BY mod BY mod BY mod DIN 4022 DIN 4022 Füchtbauer 1988: 130 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 BY mod BY mod Quelle Doppler et al. 2002 Feinkörniges, locker gelagertes Karbonat mit dominierendem Calcitanteil. Mergel mit dominierendem Anteil an Karbonat in Form von feinverteiltem Zwischenmittel oder Komponenten. Karbonatmergel mit dominierendem Calcitanteil bei den karbonatischen Komponenten. Karbonatmergel mit dominierendem Dolomitanteil bei den karbonatischen Komponenten. Pelitisches Lockergestein, weitgehend rein karbonatisch. Mergel mit deutlichem Anteil an Komponenten 0,06-2 mm. Weitestgehend karbonatfreies, pelitisches Lockergestein aus Komponenten 0,002-0,06 mm. Schluff, siliziklastisch, aus dominierend kieseligen Komponenten. ca. 2-10% Karbonat führendes, pelitisches Lockergestein ohne Trennung in die Korngrößenklassen Ton oder Schluff. ca. 2-10% Karbonat führender Ton. ca. 2-10% Karbonat führender Schluff. Karbonatreiches (ca. 10-85%) pelitisches Lockergestein ohne Trennung in die Komponenten Ton oder Schluff. Mergel mit dominierendem Anteil an Komponenten < 0,002 mm. Weitestgehend karbonatfreies, pelitisches Lockergestein ohne Trennung in die Korngrößenklassen Ton oder Schluff. Weitestgehend karbonatfreies, pelitisches Lockergestein aus einer Mischung von Ton und Schluff, vielfach mit untergeordneten Anteilen gröberer Komponenten, sonst Diamikton (->).. Weitestgehend karbonatfreies, pelitisches Lockergestein aus Komponenten < 0,002 mm. Ton, siliziklastisch, mit dominierendem Smektit-Anteil. Ton, siliziklastisch, mit dominierendem Kaolin-Anteil. Sedimentäres Lockergestein aus (vorwiegend) mechanisch entstandenen Komponenten . Klastisches Lockergestein, weitestgehend aus Komponenten < 0,06 mm. Pelitisches Lockergestein ohne Trennung in die Korngrößenklassen Ton oder Schluff. Pelitisches Lockergestein weitestgehend aus Komponenten < 0,002 mm. Pelitisches Lockergestein weitestgehend aus Komponenten 0,002-0,06 mm. Sandmergel Karbonatmergel Literatur Nicht durch Zementation oder andere Bindungskräfte verfestigtes Gestein; im Doppler et al. 2002 bergfeuchten Zustand Komponenten durch Fingerdruck gegeneinander bewegbar. Lockergestein aus an der Erdoberfläche abgelagerten, mechanisch, chemisch Doppler et al. 2002 oder biogen entstandenen Komponenten. Daneben auch vergleichbar ausgebildete Gesteine, die durch Verwitterung oder Impakt entstanden. Durch tektonische Beanspruchung entstandene Gesteine unter Tektonit (->). Begriffserklärung Mergel mit dominierendem Anteil an Komponenten 0,002-0,06 mm. Silt Feinsediment, locker Klastit, locker Sedimentit, locker Synonym Tonmergel (nach Korngröße) Schluffmergel Ton, karbonatisch Schluff, karbonatisch Mergel Kieselerde Ton/Schluff, karbonatisch Schluff, siliziklastisch Bentonit Kaolinton Ton, siliziklastisch Lehm Ton/Schluff, siliziklastisch Ton Schluff Pelitisches Lockergestein Ton/Schluff Klastisches Lockergestein Sedimentäres Lockergestein Lockergestein 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Petrographische Gesteinsbezeichnung Definition gegenüber Füchtbauer verändert Definition gegenüber Füchtbauer verändert Definition gegenüber Füchtbauer verändert Aus Hierarchiegründen, inhaltlich übereinstimmend mit "psammitischem Lockergestein" vor allem aus Verwitterungsprozessen abweichend von Definition aus Ton-Kalk-Systematik (Correns, Füchtbauer 1988) z.B. Kieselgur Vorwiegend aus Verwitterungsprozessen Bemerkungen g g g g g g g g g o g o g o o g g g g g g g g g g g g g g g g g g g o g o o o x x x x x x x x x x x x Klass Kons 04.04.2006 74 75 76 77 78 78 79 80 81 82 Anhang 1 73 77 65 66 67 68 67 70 71 72 71 72 64 66 75 76 61 62 63 63 64 65 69 60 60 70 59 59 73 58 74 57 53 53 58 52 52 57 51 51 56 50 50 56 48 49 48 49 54 46 47 46 47 55 45 45 54 44 44 55 40 41 42 43 40 41 42 43 77 1 74 74 73 1 69 69 69 68 64 64 64 3 44 59 59 44 59 44 55 55 55 44 51 51 51 44 44 45 44 45 45 44 43 31 40 40 3 CS KS DS lpse CG CX CY lDm 7 Kig 4 lsi 7 Sch 7 Kon 5 lK 4 lsc 8 Dmc 8 CDm 8 siDm 7 Dm 8 8 8 5 7 CGY 8 siX 8 siY 7 GYc 8 siG 7 siGY 8 eY 8 eX 8 eG 7 eGY 8 rY 8 rX 8 rG 7 GYr 7Y 8 gG 7X 8 fG 8 mG 7G 6 GY 8 9 9 5 Begr.-ID Begr.-ID Vater-ID Hier Kürzel alt Ad-hoc-AG Geologie Gesteins-Bezeichnung Begriffserklärung Sand weitestgehend aus karbonatischen Komponenten. Karbonatsand aus dominierend calcitischen Komponenten. Karbonatsand aus dominierend dolomitischen Komponenten. Klastisches Lockergestein, überwiegend aus Komponenten > 2 mm, komponentengestützt Grobsediment, locker Psephitisches Lockergestein ohne Trennung in die Korngrößenklassen Kies, Steine und Blöcke sowie ohne Beachtung des Rundungsgrads. Psephitisches Lockergestein weitestgehend aus Komponenten 2-63 mm und ohne Beachtung des Rundungsgrads. Kies weitestgehend aus Komponenten 2-6 mm. Kies weitestgehend aus Komponenten 6-20 mm. Synonym Kieselgur Diatomeenerde et et et et al. al. al. al. 2002 2002 2002 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Flint et al. 1960; Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler Doppler Doppler Doppler Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 AG Boden 2005: 150; Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 AG Boden 2005: 150; Doppler et al. 2002 AG Boden 2005: 150; Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 DIN 4022 DIN 4022 DIN 4022 DIN 4022 DIN 4022 DIN 4022 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Füchtbauer 1988: 130 Literatur Seite 2 von 13 Kiesel-Lockergestein vorwiegend aus Diatomeenskeletten Füchtbauer 1988: 513 Sedimentäres Lockergestein überwiegend das aus oft wasserhaltiger Doppler et al. 2002 Kieselsäure, durch Organismen oder chemische Prozesse entstanden. Die makroskopische Unterscheidung von einer klastischen Entstehung (Klastisches Lockergestein ->) ist meistens nur bei Komponenten > ca. 0,06 mm möglich. Bruchstücke tierischer Kalkskelette. Schill Kiesel-Lockergestein, biogen/chemisch Biogen/chemische, rundliche Kalkkomponenten. Kalk-Lockergestein erkennbar nicht-klastischer Entstehung > ca. 0,06 mm. Sedimentäres Lockergestein überwiegend aus Karbonatmineralen, durch Organismen oder chemische Prozesse entstanden. Die makroskopische Unterscheidung von einer klastischen Entstehung (Klastisches Lockergestein >) ist meistens nur bei Komponenten > ca. 0,06 mm möglich. Kies, weitestgehend aus karbonatischen Komponenten. Steine, weitestgehend aus karbonatischen Komponenten. Blöcke, weitestgehend aus karbonatischen Komponenten. Klastisches Lockergestein mit weitgestufter Kornverteilung, mindestens von Schluff bis Kies, ohne dominierende Korngröße. Klastisches Lockergestein mit weitgestufter Kornverteilung, mindestens von Schluff bis Kies, ohne dominierende Korngröße, matrixgestützt. Diamikton mit karbonatischen und siliziklastischen Komponenten und karbonatführendem Zwischenmittel. Diamikton mit karbonatführenden Komponenten und Zwischenmittel. Diamikton, Komponenten und Zwischenmittel weit überwiegend karbonatisch. Kies bis Blöcke, weitestgehend aus karbonatischen Komponenten. Steine, weitestgehend ohne karbonatische Komponenten. Blöcke, weitestgehend ohne karbonatische Komponenten. Kies bis Blöcke, mit karbonatischen und siliziklastischen Komponenten. Kies, weitestgehend ohne karbonatische Komponenten. Kalkkonkretionen Kalk, locker, biogen/chemisch Karbonat-Lockergestein, biogen/chemisch Diamikton, karbonatisch Karbonatdiamikton Diamikton, siliziklastisch Diamikton Karbonatkies Karbonatsteine Karbonatblöcke Diamiktisches Lockergestein Steine, siliziklastisch Blöcke, siliziklastisch Kies bis Blöcke, karbonatführend Karbonatkies bis -blöcke Kies, siliziklastisch Kies weitestgehend aus Komponenten 20-63 mm. Psephitisches Lockergestein weitestgehend aus Komponenten 63-200 mm und ohne Beachtung des Rundungsgrads. Psephitisches Lockergestein weitestgehend aus Komponenten > 200 mm, und Blöcke ohne Beachtung des Rundungsgrads. Geröll; Grobsediment Psephitisches Lockergestein vorwiegend aus gerundeten Komponenten, ohne Kies bis Blöcke, gerundet (locker, gerundet) Trennung in Kies, Steine und Blöcke. Kiesgeröll Psephitisches Lockergestein vorwiegend aus gerundeten Komponenten 2-63 Kies, gerundet mm. Geröll Psephitisches Lockergestein weitestgehend aus gerundeten Komponenten 63Steine, gerundet (Steinkorngröße) 200 mm und ohne Beachtung des Rundungsgrads. Blockgeröll Psephitisches Lockergestein weitestgehend aus gerundeten Komponenten > Blöcke, gerundet 200 mm. Grus bis Blockschutt Psephitisches Lockergestein vorwiegend aus ungerundeten Komponenten, ohne Trennung in Kies, Steine und Blöcke. Grus Feinschutt Psephitisches Lockergestein vorwiegend aus ungerundeten Komponenten 2-63 mm. Grobschutt Psephitisches Lockergestein weitestgehend aus ungerundeten Komponenten 63-200 mm und ohne Beachtung des Rundungsgrads. Blockschutt Psephitisches Lockergestein weitestgehend aus ungerundeten Komponenten > 200 mm. Kies bis Blöcke, weitestgehend ohne karbonatische Komponenten. Kies bis Blöcke, siliziklastisch Grobkies Steine Feinkies Mittelkies Kies Kies bis Blöcke Karbonatsand Kalksand Dolomitsand Psephitisches Lockergestein 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Petrographische Gesteinsbezeichnung mod mod mod mod mod mod mod mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY BY BY BY BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY BY BY BY Quelle g g g g g g g g g g g g g g g o I.a. nur ab ca. 0,06 mm von klastischen Ablagerungen unterscheidbar I.a. nur ab ca. 0,06 mm von klastischen Ablagerungen unterscheidbar Aus Hierarchiegründen, inhaltlich übereinstimmend mit "diamiktisches Lockergestein" g o g g o o g g g g g g g o g g g g g g g x x x x x x x x x x x x x Klass Kons Begriff gegenüber üblichem Gebrauch in der Geologie auch auf g Grobkiesfraktion ausgedehnt g Bemerkungen 04.04.2006 1 85 86 83 84 85 86 87 88 89 7 TUvk 92 98 98 98 96 97 98 99 100 101 96 97 Anhang 1 343 98 5 lvs 94 95 106 107 107 102 102 102 1 103 104 105 106 108 92 102 94 94 TUvt Svt XYvt lso 7 Kak 4 lt 7 7 7 3 5 lvt 7 XYvk 7 Svk 7 XYv 7 Lap 7 Asv 6 Tea 95 93 94 5 lvp 4 lvk 94 92 91 92 3 lm 7 lBax 6 lLMox 7 Ock 5 lEox 6 lFeox 3 le 5 Ko 7 Bkw 7 Hu 7H 93 1 89 90 91 87 86 88 89 80 80 5 Pfl 4 lo 93 92 355 79 83 81 82 86 87 2 80 84 79 79 83 Begr.-ID Begr.-ID Vater-ID Hier Kürzel alt Ad-hoc-AG Geologie Gesteins-Bezeichnung Vulkanische Bomben/Blöcke Bomben-/Block-Tephra Kakirit Tektonit, locker Tuffitischer Ton/Schluff Tuffitischer Sand Tuffitische(r) Kies bis Blöcke Sonstiges Lockergestein Bruchbreccie; In-situBreccie Störungsgestein, locker Seite 3 von 13 Lockeres Störungsgestein mit zahlreichen tektonisch erzeugten Rutsch- und Kluftflächen, polyedrischer (Interkorn-)Zerfall im cm-dm-Bereich. Pyroklastisch/epiklastische Mischablagerung; ca. 75-25 % pyroklastisches bzw. 25-75% epiklastisches (durch Erosion älterer vulkanischer Ablagerungen entstandenes) Material; Untergliederung entsprechend der Sedimentklassifikation (z. B. Tuffitischer Sand). Tuffitisches Lockergestein mit dominierender Korngröße < 0,06 mm Tuffitisches Lockergestein mit dominierender Korngröße 0,06-2,0 mm Tuffitisches Lockergestein mit dominierender Korngröße > 2,0 mm Lockergestein, nicht sedimentärer Entstehung und nicht aus Erzmineralen zusammengesetzt. Lockergestein, dessen Gesamtcharakter durch Texturen bestimmt ist, die durch Deformation im Rahmen tektonischer Vorgänge hervorgerufen wurden. Vulkaniklastisches Lockergestein mit dominierender Korngröße > 2,0 mm Vulkaniklastischer Sand Vulkaniklastische(r) Kies bis Blöcke Tuffit, locker Vulkaniklastisches Lockergestein mit dominierender Korngröße 0,06-2,0 mm Vulkaniklastischer Ton/Schluff Tephra, Pyroklasten-Größe > 64 mm; rundliche Komponenten = Bomben, eckige = Blöcke. Tephra, Pyroklasten-Größe vorwiegend 2 bis 64 mm. Tephra, Pyroklasten-Größe vorwiegend < 2 mm. Lockeres Gemenge aus humifizierten pflanzlichen Resten. Lockeres Gemenge aus im wasserübersättigten Milieu unvollständig zersetzten pflanzlichen Resten. Inkohltes organisches Lockergestein. Unvollkommen verfestigtes oder aufgelockertes Material geringen Inkohlungsgrads. Lockergestein mit dominierendem Anteil von Mineralen, die als Rohstoff zur Metallgewinnung dienen können (unabhängig der Wirtschaftlichkeit). Sonstige Gesteinsbezeichnungen dürfen nicht zutreffen. Locker gelagertes Erz aus Metall-Oxiden und/oder -hydroxiden Locker gelagertes Erz aus Eisen- und/oder Mangan-Oxiden und/oder hydroxiden Locker gelagertes Erz weitestgehend aus Eisen-Oxiden und/oder -hydroxiden, aus dem Grundwasser ausgefällt. Locker gelagertes Erz weitestgehend aus Leichtmetall-Oxiden und/oder hydroxiden. Locker gelagertes Erz vorwiegend aus Aluminiumhydroxiden (Gibbsit, Diaspor, Böhmit) Lockergestein überwiegend aus Komponenten, die aus einer Gesteinsschmelze (Magma) gebildet wurden, pyroklastischer bis vulkaniklastisch-sedimentärer Entstehung. Magmatisches Lockergestein aus > ca. 25% vulkanischen Gesteinsbruchstücken, unabhängig von ihrer Entstehung durch explosive vulkanische Eruption oder klastische Aufarbeitung. Magmatisches Lockergestein weitgehend aus durch explosive vulkanische Eruption entstandenen (=pyroklastischen) Komponenten. Untergliederung nach Korngrößen (s. Tephra). Pyroklastisches Lockergestein mit > ca. 75% Pyroklasten. Lockeres Gemenge aus dominierend organischen (= nicht-mineralischen) Bestandteilen. Lockeres Gemenge aus nur eingeschränkt veränderten planzlichen Resten. Begriffserklärung Vulkaniklastisches Lockergestein mit < 25 % pyroklastischen Komponenten, vorwiegend sedimentär durch Erosions- und Umlagerungsprozesse entstanden; Untergliederung entsprechend der Sedimentklassifikation (z. B. Vulkaniklastischer Sand). Vulkaniklastisches Lockergestein mit dominierender Korngröße < 0,06 mm Tuffitisches Lockergestein Lapilli Lapilli-Tephra Vulkaniklastisch-sedimentäres Lockergestein Vulkanische Asche Pyroklastisches Lockergestein Pyroklastit, locker; Tephra Magmatit, locker Organisches Lockermaterial Synonym Aschen-Tephra Tephra Pyroklastisches Lockergestein Vulkaniklastisches Lockergestein Magmatisches (auch vulkaniklastischsedimentäres) Lockergestein Oxidisch/hydroxidisches Leichtmetallerz, locker Bauxit, locker Oxidisch/hydroxidisches Erz, locker Oxidisch/hydroxidisches Eisen/Mangan-Erz, locker Eisenocker Erz, locker Kohle, locker Weich-Braunkohle Humus Torf Pflanzliches Material, locker Organisches Lockergestein 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Petrographische Gesteinsbezeichnung Murawski 1992: 96, Heitzmann 1985, Matthes 1996: 356 Matthes 1996: 356 Schmincke 1984: 298; Cas & Wright 1987: 8 Doppler et al. 2002 Füchtbauer 1988: 690; Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 AG Boden 1994: 142 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Literatur HE HE HE HE HE HE HE HE HE HE BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod Quelle g g g g o Gruppenbezeichnung zur Wahrung der Symmetrie mit entsprechenden Festgesteins-Bezeichnungen Nur ein Teil der Tektonite kann als Metamorphit eingestuft werden (siehe dort). g o g g g o g g g o g g g g o o o g o g x x x x x x x x x x x x x x x Klass Kons o Obwohl für die Lockererze von sedimentärer Genes ausgegangen werden kann, höhere Hierarchiestufe symmetrisch zu festen Erzen o o Die Bezeichnung "Gestein" erscheint bei organischem Lockermaterial nicht immer passend Bemerkungen 04.04.2006 113 131 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 109 110 111 112 113 114 115 116 117 120 121 122 134 135 Anhang 1 132 134 124 132 133 123 129 121 125 125 125 121 121 121 121 120 113 115 115 115 115 114 108 116 105 117 115 104 113 118 114 103 112 107 113 102 111 106 111 112 99 106 110 101 107 109 8 sirGst 7 rGst 7 CGst 6 Gst 5 fpse 9 Sstk 8 Sstc 9 Grwk 9 FspSst 9 QSst 8 siSst 8 gSst 8 mSst 8 fSst 7 Sst 5 fpsa 7 TUstc 7 siTUst 7 Ust 7 Tst 6 TUst 5 fpel 4 fsk 3 fs 1f 4 li 7 Katl Begr.-ID Begr.-ID Vater-ID Hier Kürzel alt Ad-hoc-AG Geologie Gesteins-Bezeichnung Begriffserklärung Pelitisches Festgestein mit Karbonat ca. 2-10 %, ohne Trennung in die Korngrößenklassen Ton oder Schluff Klastisches Festgestein, weitestgehend aus Komponenten 0,06-2 mm. Ausgenommen sind hier sandkörnige Karbonatgesteine (->). Klastisches Festgestein, weitestgehend aus Komponenten 0,06-2 mm und nicht dominierend karbonatisch (ca. < 60% karbonatische Komponenten oder Bindemittel). Sandstein, weitestgehend aus Komponenten 0,06-0,2 mm. Gestein in fester Form; in bergfeuchtem Zustand Komponenten durch Fingerdruck nicht gegeneinander bewegbar. Durch sedimentäre Prozesse (klastisch, chemisch oder biogen) entstandenes und häufig diagenetisch überprägtes Festgestein. Festgestein aus Komponenten, die durch mechanische Zerstörung von Gesteinen enstanden sind. Nicht berücksichtigt sind hier zur Gruppe der Karbonatfestgesteine (->) gerechnete feinerkörnige Klastite, nämlich Ton/-Schluff-Korn-Gemische (Lutite) mit mehr als ca. 10% Karbonat, Sandkorngemische (Arenite) mit mehr als ca. 60% Karbonat. Dagegen werden auch reine Karbonatgesteine im Kies/Block-Korn-Bereich (Rudite) als klastische Festgesteine geführt. Klastisches Festgestein, weitestgehend aus Komponenten < 0,06 mm. Ausgenommen sind hier feinkörnige Karbonatgesteine (->). Pelitisches Festgestein ohne Trennung in die Korngrößenklassen Ton oder Schluff. Ausgenommen sind hier feinkörnige Karbonatgesteine (->). Pelitisches Festgestein weitestgehend aus Komponenten < 0,002 mm und < ca. 10% Karbonat. Pelitisches Festgestein weitestgehend aus Komponenten 0,002-0,06 mm und < ca. 10% Karbonat. Weitgehend karbonatfreies, pelitisches Festgestein ohne Trennung in die Korngrößenklassen Ton oder Schluff. Konglomerat/Breccie Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Füchtbauer 1988: 99 Füchtbauer 1988: 99 Füchtbauer 1988: 100 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Füchtbauer 1988: 130; Doppler et al. 2002 DIN 4022; Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 DIN 4022; Doppler et al. 2002 DIN 4022; Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Füchtbauer 1988: 130; Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Murawski 1983 Doppler et al. 2002 Murawski 1992: 96, Heitzmann 1985, Matthes 1996: 356, IUGS 2004 Literatur Seite 4 von 13 DIN 18123, 4022 Füchtbauer 1988: 130; Doppler et al. 2002 Klastisches Festgestein mit deutlichem Anteil an Komponenten > 2 mm (> ca. Füchtbauer 1988: 130; 30%) Doppler et al. 2002 Klastisches Festgestein mit deutlichem Anteil an Komponenten > 2 mm (> ca. 30%) ohne Berücksichtigung zwischen eckigen oder gerundeten Komponenten Karbonatischer Sandstein, Karbonat überwiegend als Calcit. Sandstein, siliziklastisch, mit siliziklastischen Komponenten vorwiegend aus Feldspat. Sandstein, siliziklastisch, graugefärbt, mit phyllosilikatischer Matrix und vorwiegend silikatischen Gesteinsbruchstücken. Sandstein mit ca. 5-60% Karbonat als Komponenten oder Bindemittel. Sandstein, weitgehend karbonatfrei (ca. < 5% karbonatische Komponenten oder Bindemittel). Sandstein, siliziklastisch, weitestgehend aus Quarz oder Kieselgesteinstrümmern. Sandstein, grobkörnig Sandstein, weitestgehend aus Komponenten 0,6-2 mm. Sandstein, mittelkörnig Sandstein, weitestgehend aus Komponenten 0,2 -0,6 mm. Sandstein, feinkörnig Klastit, fest Sedimentit, fest Tektonische Breccie; Lockeres Störungsgestein, spröde Deformation, stärkerer Kornzerfall incohesive cataclasite (Microbreccie), Zerbrechungserscheinungen in und an Einzelmineralen; Kataklasten (feines Trümmermaterial) und Porphyroklasten (Mineralbruchstücke), richtungslos. Tektonische Breccie mit ± unveränderten, eckigen Gesteinsfragmenten im cm- bis dm- Bereich Lockergestein, beim Impakt von Meteoriten und anderen kosmischen Körpern ausgeworfen, gekennzeichnet durch impakt-beeinflusste Komponenten, u. a. mit Merkmalen der Stoßwellenmetamorphose, Hochdruckparagenesen und Hochdruckmineral-Modifikationen (z.B. Stishovit, Coesit). Synonym KarbonatPsephitisches Festgestein, weitestgehend aus karbonatischen Komponenten Konglomerat/-Breccie (incl. Karbonat-Diamiktite); ohne Unterscheidung zwischen eckigen oder gerundeten Komponenten Konglomerat Nagelfluh Psephitisches Festgestein, Komponenten vorwiegend zumindest kantengerundet (incl. Diamiktite mit gerundeten Komponenten). Konglomerat, siliziklastisch Konglomerat, weitgehend ohne karbonatische Komponenten oder Bindemittel (Karbonatanteil ca. <10%) Rudit Konglomerat/Breccie Psephitisches Festgestein Kalksandstein Sandstein, karbonatisch Grauwacke Arkose Quarzsandstein Sandstein, siliziklastisch Grobsandstein Mittelsandstein Feinsandstein Psammitisches Festgestein (außer Karbonatgestein) Sandstein Ton/Schluffstein, karbonatisch Ton/Schluffstein, siliziklastisch Schluffstein Tonstein Pelitisches Festgestein (außer Karbonatgestein) Ton/Schluffstein Klastisches Festgestein (außer Karbonatgestein) Sedimentäres Festgestein Festgestein Impakt-Lockergestein Kataklasit, locker 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Petrographische Gesteinsbezeichnung BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod g g g g o g g g g g g g g g g BY mod g o BY mod BY mod g g BY mod BY mod g g o o o o o g x x x x x x x x x x x x x x x Klass Kons BY mod Bemerkungen BY mod BY mod BY mod BY mod BY Quelle 04.04.2006 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 Anhang 1 165 150 134 150 149 133 163 148 132 164 147 131 147 146 130 149 144 145 128 129 143 127 138 138 140 141 164 161 162 161 112 158 158 154 155 155 154 112 147 147 147 147 147 147 142 143 143 143 142 112 138 139 142 132 138 134 137 126 125 134 136 7 Fst 5 Hor 7 Dia 5 Pzt 4 fsi 7 KCl 7 NaCl 5 Clst 7 Gyp 7 Ahy 5 SOst 4 fss 7 Spa 7 Are 7 Mik 7 Dst 7 DKst 7 Kst 5 Cst 7 Kstki 7 Ksts 7 Mst 5 Cstsi 4 fsc 8 eGstc 8 CeGst 8 sieGst 7 eGst 8 CrGst 8 rGstc Begr.-ID Begr.-ID Vater-ID Hier Kürzel alt Ad-hoc-AG Geologie Gesteins-Bezeichnung Feuerstein Hornstein Diatomit Porzellanit Seite 5 von 13 Füchtbauer 1988: 526; Doppler et al. 2002 Dichtes Kieselfestgestein mit hornartigem Glanz; Überbegriff für alle nichtMurawski 1992: 86 porösen Kieselfestgesteine. Hornstein aus Chalcedon-Varietät Jaspis und wasserhaltigem, amorphem Opal. Füchtbauer 1988: 539 BY mod BY mod BY mod BY mod Leichtes Kieselfestgestein mit feinporöser Struktur (vergleichbar unglasiertem Porzellan); Entstehung der Porosität bei Ablagerung oder durch spätere Entkalkung. Porzellanit aus Kieselalgengehäusen. Füchtbauer 1988: 502; Doppler et al. 2002 BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Füchtbauer 1988: 435; Doppler et al. 2002 Füchtbauer 1988: 337 Füchtbauer 1988: 337 Füchtbauer 1988: 402; Doppler et al. 2002 Füchtbauer 1988: 337 Füchtbauer 1988: 337; Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 AG Boden 2005: 376; Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 g g g g o g g o g g o o g g g g g g o g g g o o BY mod g g g g x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Klass Kons g g Bemerkungen BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod Quelle Festgestein aus verschiedenen, oft wasserhaltigen Kieselsäure-Modifikationen Füchtbauer 1988: 501; Doppler et al. 2002 (z. B. Chert) mit höchstens ca. 2% Karbonatanteil. Nicht berücksichtigt sind klastisch entstandene Festgesteine mit Komponenten über 0,06 mm Korngröße bzw. metamorphe oder magmatische Kieselgesteine (z. B. Gangquarz). Chloridsalzgestein zu mehr als 80% aus Kaliumchlorid. Salzgestein zu mehr als 80% aus Chloridmineralen. Sulfatsalzgestein zu mehr als 80% aus hydriertem Calciumsulfat. Sulfatsalzgestein zu mehr als 80% aus wasserfreiem Calciumsulfat. Sedimentäres Karbonatfestgestein mit silikatischen oder kieseligen Beimengungen < ca. 10%. Sedimentäres Karbonatfestgestein, rein, mit > ca. 80% des Karbonats als Calcit. Sedimentäres Karbonatfestgestein, rein, mit Anteilen von Calcit und Dolomit jeweils > 20%. Sedimentäres Karbonatfestgestein, rein, mit > ca. 80% des Karbonats als Dolomit. Sedimentäres Karbonatfestgestein mit Komponenten unter 0,06 mm (Ton- bis Schluffkorn), unabhängig von Karbonatart. Klastisches, reines Karbonatfestgestein überwiegend aus Komponenten von 0,06 bis 2 mm (Sandkorn), unabhängig von Karbonatart Spätiges Karbonatfestgestein, Spatkristalle über 0,06 mm dominierend, unabhängig von Karbonatart. Meist durch Evaporation entstandenes Festgestein mit mehr als ca. 60% des Gesamtvolumens aus leicht löslichen Salzmineralen (Chloride und Sulfate der Alkalien und Erdalkalien). Die Karbonatgesteine (->) werden als eigene Gruppe behandelt. Salzgestein zu mehr als 80% aus Sulfatmineralen. Sedimentäres Karbonatfestgestein mit nennenswertem Anteil silikatischer oder kieseliger Substanz als Komponenten oder Zwischenmittel (ca. 10-85% bei dominierender Ton-Schluff-Korngröße; ca. 10-40% bei dominierender Sandkorngröße) Sedimentäres Karbonatfestgestein weitestgehend aus Komponenten < 0,063 mm, davon ca. 10-90% karbonatisch. Sedimentäres Karbonatfestgestein mit ca 15-40% silikatischen oder kieseligen Komponenten von 0,063-2 mm. Kalkstein mit feinverteilter und/oder lokal angereicherter kieseliger Komponente. Kalisalz Sedimentäres Kieselfestgestein (außer Klastit) Literatur Konglomerat mit karbonatischen und silikatischen Komponenten oder Bindemittel (Karbonatanteil ca. 10-90%) Konglomerat, weitgehend aus karbonatischen Komponenten oder Bindemittel (Karbonatanteil ca. > 90%) Psephitisches Festgestein, Komponenten vorwiegend eckig (incl. Diamiktite mit Füchtbauer 1988: 84; eckigen Komponenten). Doppler et al. 2002 Breccie, weitgehend ohne karbonatische Komponenten oder Bindemittel (Karbonatanteil ca. <10%) Breccie mit karbonatischen und silikatischen Komponenten oder Bindemittel Breccie, weitgehend aus karbonatischen Komponenten oder Bindemittel (Karbonatanteil ca. > 90%) Doppler et al. 2002 Festgestein mit maßgeblichem Anteil karbonatischer Komponenten oder karbonatischen Zwischenmittels (> ca. 10% Karbonat bei dominierender TonSchluff-Korngröße; > ca. 60% bei dominierender Sandkorngröße). Hier nicht berücksichtigt sind Karbonatkonglomerate oder -breccien (Rudite) sowie zu den Metamorphiten (->) oder Magmatiten (->) rechnende Karbonatgesteine. Begriffserklärung Chloridsalzgestein zu mehr als 80% aus Natriumchlorid. Flint Dolomit Kalk Brekzie Synonym Steinsalz Chloridgestein Gips Anhydrit Sulfatgestein Salzgestein Sparit Arenit Mikrit/Lutit Dolomitstein Dolomit-Kalkstein Sedimentäres Karbonatfestgestein, rein Kalkstein Kieselkalkstein Sandkalkstein Mergelstein Sedimentäres Karbonatfestgestein, silikatführend Sedimentäres Karbonatfestgestein (außer Psephit) Breccie, karbonatisch Karbonat-Breccie Breccie, siliziklastisch Breccie Karbonat-Konglomerat Konglomerat, karbonatisch 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Petrographische Gesteinsbezeichnung 04.04.2006 185 186 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 153 154 155 156 158 159 352 353 354 356 357 358 359 360 361 160 161 165 166 187 194 194 194 191 192 193 194 195 196 197 170 171 172 Anhang 1 190 190 169 190 190 188 188 189 168 187 188 167 174 174 174 111 183 111 178 176 175 174 175 111 171 170 171 112 168 112 164 167 152 164 166 151 Ec Esu Eel fh Met fk 7 Svkst 7 eGvkst 7 TUvkst 5 fvs 7 XYvst 7 Lapst 7 Asvst 6 Tuf 7 Ign 5 fvp 4 fvk 3 fm 5 5 5 3 5 2 7 lBax 7 Lim 6 lLMox 5 Eox 6 Feox 3 fe 7 Stk 5 Kost 7 Bkh 4 fo 7 Pos 4 fsp 7 Rad 7 Kar Begr.-ID Begr.-ID Vater-ID Hier Kürzel alt Ad-hoc-AG Geologie Gesteins-Bezeichnung Steinkohle Vulkaniklastischer Ton/Schluffstein Vulkaniklastischer Sandstein Vulkaniklastische Breccie Vulkaniklastisch-sedimentäres Festgestein Bomben-/Block-Tuff Lapilli-Tuff Aschen-Tuff Tuff Ignimbrit Pyroklastisches Festgestein Vulkaniklastisches Festgestein Magmatisches (auch vulkaniklastischsedimentäres) Festgestein Karbonatisches Erz Sulfidisches Erz Elementares Erz Extraterrestrisches Festgestein Meteorit Kristallingestein Oxidisch/hydroxidisches Erz, fest Oxidisch/hydroxidisches Eisen/Mangan-Erz, fest Limonit Oxidisch/hydroxidisches Leichtmetallerz, fest Bauxit, fest Erz, fest Kohle, fest Hart-Braunkohle Organisches Festgestein Phosphorit Sedimentäres Phosphatfestgestein Radiolarit Karneol 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Pyroklastit, fest Magmatit, fest Kristallin; Kristallines Festgestein Brauneisenstein Synonym Seite 6 von 13 Vulkaniklastisches Festgestein mit dominierender Korngröße 0,06-2,0 mm Vulkaniklastisches Festgestein mit dominierend eckigen Komponenten der Korngröße > 2,0 mm Vulkaniklastisches Festgestein mit < 25 % pyroklastischen Komponenten, vorwiegend sedimentär durch Erosions- und Umlagerungsprozesse entstanden; Untergliederung entsprechend der Sedimentklassifikation (z. B. Vulkaniklastischer Sandstein). Vulkaniklastisches Festgestein mit dominierender Korngröße < 0,06 mm Tuff, Pyroklasten-Größe > 64 mm; rundliche Komponenten = Bomben, eckige = Blöcke. Tuff, Pyroklasten-Größe vorwiegend 2 bis 64 mm. Tuff, Pyroklasten-Größe vorwiegend < 2 mm. Magmatisches Festgestein aus > ca. 25% vulkanischen Gesteinsbruchstücken, unabhängig von ihrer Entstehung durch explosive vulkanische Eruption oder klastische Aufarbeitung. Magmatisches Festgestein, weitgehend aus durch explosive vulkanische Eruption entstandenen (=pyroklastischen) Komponenten. Untergliederung nach Korngrößen (s. Tuff). Pyroklastisches Festgestein, aus einem pyroklastischen Strom hervorgegangen. Pyroklastisches Festgestein, Pyroklastengröße nicht spezifiziert. Festes Erz aus Metall-Karbonaten Festes Erz aus Metall-Sulfiden Festes Erz aus elementarem Metall Von anderen Himmelskörpern stammendes Festgestein. Kosmischer Körper, im Bereich der Erde und ihrer Atmosphäre Festgestein, das durch Kristallumwandlung und -neubildung aufgrund geänderter Druck- und/oder Temperaturbedingungen entstanden ist. Der Sammelbegriff umfasst Magmatite (->) und Metamorphite (->). Festgestein, das durch die Erstarrung einer natürlichen Gesteinsschmelze (Magma) entstanden ist (u. U. fragmentiert). Festes Erz, vorwiegend aus Aluminiumhydroxiden (Gibbsit, Diaspor, Böhmit) Festes Erz, weitestgehend aus Leichtmetall-Oxiden und/oder -hydroxiden. Festgestein mit dominierendem Anteil von Mineralen, die als Rohstoff zur Metallgewinnung dienen können (unabhängig der Wirtschaftlichkeit). Sonstige Gesteinsbezeichnungen dürfen nicht zutreffen. Festes Erz aus Metall-Oxiden und/oder -hydroxiden Festes Erz aus Eisen- und/oder Mangan-Oxiden und/oder -hydroxiden Kohle mit höherem Inkohlungsgrad (< ca. 44% flüchtiger Bestandteile). Häufig intensiv gefärbter (rot, grün, braun, schwarz) Hornstein aus Radiolarienschlamm der Tiefsee. Durch Ausfällung oder Verdrängung entstandenes Festgestein vorwiegend aus Phosphatmineralen. Meist knolliges, hornsteinartiges, geschichtetes Gemenge aus Phosphatmineralen (z.B. Apatit) mit unterschiedlicher Beteiligung von Kalk-, Sand- oder Ton-Komponenten. Festgestein aus mehr als ca. 40% organischen, nicht-mineralischen Bestandteilen. Inkohltes organisches Festgestein. Kohle mit niedrigerem Inkohlungsgrad (> ca. 44% flüchtiger Bestandteile). Gelblichbraun bis rot gefärbter Hornstein aus Chalcedon. Begriffserklärung Petrographische Gesteinsbezeichnung Wimmenauer 1985: 3 Füchtbauer 1988: 683 Füchtbauer 1988: 690; Doppler et al. 2002 Füchtbauer 1988: 696 o o o o g o g g o HE HE HE o HE g g g o g g g g g o x x x x x x x x x x x x x x o o x o x x x x x g g g o g o g g Klass Kons gegenüber Literaturzitat modifiziert; zusammen mit den o metamorphen Gesteinen auch als Kristallin(gestein) bezeichnet Bemerkungen HE BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod Füchtbauer 1988: 546 Füchtbauer 1988: 683 BY mod BY mod BY mod Quelle Füchtbauer 1988: 543 Füchtbauer 1988: 527 Murawski 1992: 98 Literatur 04.04.2006 202 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 197 198 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 Anhang 1 214 205 196 214 214 203 208 210 210 208 208 203 204 204 204 202 203 203 204 195 198 198 200 201 186 198 199 202 187 198 174 173 5 fmvb 7 Lat 7 Tra 7 ATr 6 tra 7 Dac 8 Ryd 8 Rye 7 AfRy 7 Ryw 6 ryda 7 Pec 7 Obs 7 Bim 5 fmvs 6 vgl 4 fmv 7 Svtst 7 rGvtst 7 TUvtst 5 fvt Begr.-ID Begr.-ID Vater-ID Hier Kürzel alt Ad-hoc-AG Geologie Gesteins-Bezeichnung Tuffitischer Sandstein Tuffitisches Konglomerat Tufftischer Ton/Schluffstein Vulkanit, fest, basisch bis ultrabasisch (außer Pyroklastit) Latit Trachyt Alkali-Trachyt Trachytoid Dacit Rhyodacit Rhyolith i.e.S. Alkalifeldspat-Rhyolith Rhyolith i.w.S. Rhyolithoid/Dacitoid Pechstein Obsidian Bims Vulkanit, fest, sauer bis intermediär Vulkanisches Glas Vulkanit, fest (außer Pyroklastit) Tuffit 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Liparit Vulkanisches Festgestein Tuffitisches Festgestein Synonym Literatur Wimmenauer 1985: 53 g g g o g kann quarz- oder foidführend sein Trachytoid mit P 35-65 von AP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Felder 8*, 8, Le Maitre 1989: 83 8' Seite 7 von 13 Vulkanisches Festgestein mit weniger als 52% SiO2. kann quarz- oder foidführend sein Trachytoid mit P 10-35 von AP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Felder 7*, 7, Le Maitre 1989: 124 7' o g g g kann quarz- oder foidführend sein Trachytoid mit P 10-35 von AP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Felder 6*, 6, Le Maitre 1989: 124 6' g g g x x x x x x x x x g g x x x g o g g Synonym Liparit nach Le Maitre 1989: 86, laut Wimmenauer (S. g 175) aber glasige Matrix Wimmenauer 1985: 53, modifiziert x x Klass Kons der Glasanteil bis 80% ist nicht namensgebend, aber als o Merkmal anzugeben; darüber als vulkanisches Glas einzustufen Bemerkungen g Le Maitre 1989: 59 Le Maitre 1989: 112 Le Maitre 1989: 112 Le Maitre 1989: 43 Le Maitre 1989: 112 HE HE HE HE Quelle Vulkanit mit Q 0-20 von QAP bzw. F 0-10 von FAP und P 0-65 von AP; QAPFKlassifikation für Vulkanite, Felder 6*, 6, 6', 7*, 7, 7', 8*, 8, 8´ Dacitoid mit P 65-100 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Feld 4 Rhyolithoid mit P 35-65 von AP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Feld 3b Rhyolithoid mit P 10-35 von AP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Feld 3a Rhyolithoid mit P 0-10 von AP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Feld 2 Rhyolithoid mit P 10-65 von AP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Felder 3a, 3b Vulkanit mit Q 20-60 von QAP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Felder 2, 3a, Le Maitre 1989: 112 3b, 4 Vulkanisches Glas, äußerst blasenreich (>30%), schaumig, hell, intermediär bis Wimmenauer 1985: 221; sauer Le Maitre 1989: 108; Murawski 1992: 20 Vulkanisches Glas, Zusammensetzung wie Rhyolith oder Dacit, dunkel, massiv Wimmenauer 1985: 175; Le Maitre 1989: 97 mit muscheligem Bruch (< 1% Wasser) Vulkanisches Glas, Zusammensetzung wie Rhyolith oder Dacit, durch Wimmenauer 1985: 175; Wasseraufnahme (> 4% Wasser) verändert, an Pech erinnernder Glanz. Le Maitre 1989: 103, 106 Vulkanisches Festgestein mit über 52% SiO2. Vulkanit, ± vollständig glasig ausgebildet (holohyalin) (> 80% Glas), u.U. einzelne Kristalle (Einsprenglinge; Mikrolithe) Tuffitisches Festgestein mit dominierender Korngröße 0,06-2,0 mm Tuffitisches Festgestein mit dominierend gerundeten Komponenten der Korngröße > 2,0 mm Le Maitre 1989: 3, 127 Magmatisches Festgestein mit feinkörnigem bis dichtem Gefüge, vollständig mod. kristallin ausgebildet (holokristallin) bis vollständig glasig ausgebildet (holohyalin), meist ungleichkörnig (heterogranular), oft porphyrisch (mit bloßem Auge einzelne Kristalle erkennbar); an oder nahe der Oberfläche erstarrt (± extrusiv); auch fragmentiert. Die Einteilung kann nach dem Chemismus oder nach dem modalen Mineralbestand (dann Vorsilbe "Phäno-") erfolgen. Gesondert geführt werden die bei explosiven Vulkanausbrüchen geförderten Pyroklastischen Fest- und Lockergesteine (->). Pyroklastisch/epiklastisches Mischgestein; ca. 75-25 % pyroklastisches und 25- Wimmenauer 1985: 218; 75% epiklastisches Material; vorwiegend aus Umlagerungsprozessen Füchtbauer 1988: 735 entstanden; Gliederung nach der Korngrößeneinteilung der Sedimente (z. B. Tuffitischer Sandstein). Tuffitisches Festgestein mit dominierender Korngröße < 0,06 mm Begriffserklärung Petrographische Gesteinsbezeichnung 04.04.2006 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 186 187 188 189 190 191 192 193 194 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 211 Anhang 1 219 185 237 229 237 230 230 230 230 230 230 229 186 218 218 224 224 218 222 218 219 219 218 7 Lam 5 sogg 7 Peg 7 MKa 7 MUm 7 MFo 7 MDG 7 MSy 7 MGr 5 mmag 4 fmg 6 vka 6 foi 7 Bsn 7 Tep 6 tep 7 Pho 6 pho 7 Bas 7 And 6 anba Begr.-ID Begr.-ID Vater-ID Hier Kürzel alt Ad-hoc-AG Geologie Gesteins-Bezeichnung Aplit Mikro-Syenitoid Lamprophyr Sonstiges Ganggestein Pegmatit Mikro-Karbonatit Mikro-Ultramafit-Plutonit Mikro-Foiditoid Mikro-Dioritoid/Gabbroid Aplit Mikro-Granitoid Mikromagmatit Le Maitre 1989: 10, 56 Le Maitre 1989: 68 Wimmenauer 1985: 53 Seite 8 von 13 Mikromagmatit mit Q 20-60 von QAP; analog QAPF-Klassifikation für Plutonite. TGL Magmatite; Le Maitre 1989: 22 Mikromagmatit mit Q 0-20 von QAP bzw. F 0-10 von FAP und P 0-65 von AP; TGL Magmatite; Le Maitre 1989: 22 analog QAPF-Klassifikation für Plutonite. Mikromagmatit mit Q 0-20 von QAP bzw. F 0-10 von FAP und P 65-100 von TGL Magmatite; Le Maitre 1989: 17, 22, 60 AP; analog QAPF-Klassifikation für Plutonite. Mikromagmatit mit F 60-100 von FAP; analog QAPF-Klassifikation für TGL Magmatite; Le Plutonite. Maitre 1989: 68 Mikromagmatit mit M 90-100%. TGL Magmatite; Le Maitre 1989: 20, 125 Mikromagmatit mit > 50% primärem Karbonat. Wimmenauer 1985: 53; Le Maitre 1989: 10, 56 Ganggestein, das nicht als Mikromagmatit eingeordnet wird Gangmagmatit, ungleichkörnig, grob- bis riesenkörnig. Wimmenauer 1985: 168; Le Maitre 1989: 103 Gangmagmatit mit primär hydroxylhaltigen Mineralen (Biotit, Amphibol) neben Le Maitre 1989: 83; Wimmenauer 1985: 146 Cpx und Ol, hohe Alkali-Gehalte; oft hydrothermal alteriert (Chlorit, Talk, Sericit, Calcit, Zeolithe). Gangmagmatit, klein- bis feinkörnig. Magmatit mit kleinkörnigem bis dichtem Gefüge (mit bloßem Auge oft Kristalle Wimmenauer 1985: 52; erkennbar), vollständig kristallin ausgebildet (holokristallin), ± gleichkörnig TGL Magmatite (equigranular) oder phyrisch bzw. groß- bis riesenkörnig; häufig in Gängen und Lagergängen nahe der Oberfläche erstarrt (hypabyssisch intrusiv). Vulkanit mit > 50 % primärem Karbonat Karbonatit-Vulkanit Ganggestein Vulkanit mit F 60-100 von FAP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Feld 15 Foiditoid Tephritoid mit P 90-100 von AP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Feld 14, Ol Le Maitre 1989: 50 >10% Basanit Le Maitre 1989: 104 Tephritoid mit P 90-100 von AP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Feld 14, Ol Le Maitre 1989: 121 <10% Vulkanit mit F 10-60 von FAP und P 50-100 von AP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Felder 13, 14 Phonolithoid mit P 0-10 von AP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Feld 11 Vulkanit mit F 10-60 von FAP und P 0-50 von AP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Felder 11,12 Le Maitre 1989: 50 Le Maitre 1989: 24, 46 Literatur Tephrit Tephritoid Phonolith Phonolitoid Basaltoid mit Farbzahl >35 Basalt Vulkanit mit Q 0-20 von QAP bzw. F 0-10 von FAP und P 65-100 von AP; QAPF-Klassifikation für Vulkanite, Felder 9, 10; wenn SiO2 > 50 Gew.% = Andesitoid, wenn < 50 Gew.% = Basaltoid Begriffserklärung Andesitoid mit Farbzahl <35 Mesomagmatit; Gangmagmatit; Übergangsmagmatit Synonym Andesit Andesitoid/Basaltoid 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Petrographische Gesteinsbezeichnung Quelle o g g g g g g g g g g sensu vermerkter Literatur sensu vermerkter Literatur x x x o g g g g g sensu vermerkter Literatur g sensu vermerkter Literatur g sensu vermerkter Literatur sensu vermerkter Literatur x x x x x x x x x x x x Klass Kons o Im allgemeinen sind Mikromagmatite mit der PlutonitBezeichnung und dem Präfix "Mikro-" zu versehen; porphyrische Gangmagmatite erhalten den adjektivischen Zusatz "porphyrisch", Synonym dazu ist jeweils der Zusatz "-Porphyr" zum jeweiligen Plutonitnamen (also: Porphyrischer Mikro-Granit = Granit-Porphyr); Wimmenauer 1985: 53, modifiziert Wimmenauer 1985: 52, modifiziert Bemerkungen 04.04.2006 242 243 252 255 256 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 219 220 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 250 Anhang 1 186 242 218 265 265 256 256 256 256 256 257 257 257 252 252 247 247 245 245 243 245 245 243 240 241 217 229 240 216 SyGr MzGr Grd Ton sye 7 Pyx 7 Per 6 uma 6 fol 6 ano 6 fodiga 6 fosy 7 Gab 7 Di 7 MsDi 5 fmtb 6 diga 7 Mz 7 Sy 7 AFSy 8 8 7 7 6 7 AFGr 7 Gr 6 gra 5 fmts 6 qgr 4 fmt 7 Qzg 5 gmin Begr.-ID Begr.-ID Vater-ID Hier Kürzel alt Ad-hoc-AG Geologie Gesteins-Bezeichnung Plagioklasit Gabbroid mit P 90-100 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Feld 10; An >50 Gabbro Pyroxenit Peridotit Ultramafischer Plutonit Foidolithe Anorthosit Foid-Dioritoid/Gabbroid Le Maitre 1989: 17, 22, 60 Le Maitre 1989: 15 Le Maitre 1989: 15 Seite 9 von 13 Ultramafischer Plutonit mit Ol 40-100 von Ol-Opx-Cpx oder Ol-Px-Hbl; Klassifikation für ultramafische Plutonite, Abteilung "Peridotit" Ultramafischer Plutonit mit Ol 0-40 von Ol-Opx-Cpx; Klassifikation für ultramafische Plutonite, Abteilung "Pyroxenit" Plutonit mit M 90-100% Le Maitre 1989: 21 Le Maitre 1989: 21, 104 Le Maitre 1989: 20, 125 68 14, 17 g g g g g g g g g o g g g g g g g g g g g g o g o g o x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Klass Kons g besteht > 90% aus mafischen Mineralen (Olivin, Ortho- und Klinopyroxen) kann quarz- oder foidführend sein kann quarz- oder foidführend sein kann quarz- oder foidführend sein bestehen neben Plagioklas auch aus mafischen Mineralen (oft Amphibol, Biotit und Pyroxen) kann quarz- oder foidführend sein kann quarz- oder foidführend sein kann quarz- oder foidführend sein auch als Granit i.w.S. bezeichnet Le Maitre 1989: 3,107 modifiziert Bemerkungen 67 BY mod BY mod Quelle 66 Le Maitre 1989: 17, 68 Le Maitre 1989: 61 Plutonit mit F 10-60 von FAP und P 0-50 von AP; QAPF-Klassifikation für Le Maitre 1989: Plutonite, Felder 11,12 Plutonit mit F 10-60 von FAP und P 50-100 von AP wenn An in Plag <50 Mol% Le Maitre 1989: = Foid-Diorit, wenn An in Plag >50 Mol% = Foid-Gabbroid; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Felder 13,14 Plutonit mit F 60-100 von FAP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Feld 15 Le Maitre 1989: Plutonit, > 90% aus Plagioklas mit M 0-10% Le Maitre 1989: Dioritoid mit P 90-100 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Felder 10*, 10, 10'; An <50 Foid-Syenitoid 14 14 14 14 22 Dioritoid mit P 65-90 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Felder 9* 9, 9' Le Maitre 1989: 93 Diorit Monzodiorit Plutonit mit weniger als 52% SiO2. Plutonit mit Q 0-20 von QAP bzw. F 0-10 von FAP und P 65-100 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Felder 9*, 9, 9', 10*, 10, 10´; wenn An in Plag <50 Mol% = Dioritoid, wenn An in Plagioklas >50 Mol% = Gabbroid Syenitoid mit P 35-65 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Felder 8*, 8, 8' Monzonit Plutonit, basisch bis ultrabasisch Dioritoid/Gabbroid Le Maitre 1989: Le Maitre 1989: Le Maitre 1989: Le Maitre 1989: Le Maitre 1989: Le Maitre 1989: 14 Le Maitre 1989: 14 Le Maitre 1989: 22 Le Maitre 1989: 15, 22 Le Maitre 1989: 3, 107 Literatur Syenitoid mit P 0-10 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Felder 6*, 6, 6' Le Maitre 1989: 15 Granit mit P 10-35 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Feld 3a Granit mit P 35-65 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Feld 3b Granitoid mit P 65-90 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Feld 4 Granitoid mit P 90-100 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Feld 5 Plutonit mit Q 0-20 von QAP bzw. F 0-10 von FAP und P 0-65 von AP; QAPFKlassifikation für Plutonite, Felder 6, 7, 8 Gangförmige Ausscheidung einer Minerallart im Gefolge magmatischer Vorgänge; Verwendung der entsprechenden Mineralnamen, ggf. mit Zusatz "Gang-". Weitestgehend reines, derbes Quarzgestein aus hydrothermalen Abscheidungen in Klüften Magmatit mit mittel- bis grobkörnigem Gefüge (mit bloßem Auge erkennbare Kristalle), vollständig kristallin ausgebildet (holokristallin), oft ± gleichkörnig (equigranular); intrusiv (nach dem Eindringen als Magma noch innerhalb der Erdkruste erstarrt) Plutonit mit über 52% SiO2. Plutonit mit Q 60-100 von QAP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Felder 1a,1b (entspricht unbenanntem Feld der Gelände-Klassifikation) Plutonit mit Q 20-60 von QAP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Felder 2,3a,3b,4,5 Granitoid mit P 0-10 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Feld 2 Granitoid mit P 10-65 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Felder 3a,3b Begriffserklärung Syenitoid mit P 10-35 von AP; QAPF-Klassifikation für Plutonite, Felder 7*, 7, 7' Dioritisches/Gabbroides Gestein Syenitisches Gestein Granitisches Gestein Tiefengestein Synonym Syenit Alkalifeldspat-Syenit Syenogranit Monzogranit Granodiorit Tonalit Syenitoid Alkalifeldspat-Granit Granit Granitoid Plutonit, sauer bis intermediär Quarzreicher Granitoid Plutonit Gangquarz Gangmineralisation 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Petrographische Gesteinsbezeichnung 04.04.2006 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 253 254 255 256 257 258 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 Anhang 1 268 269 251 252 298 297 295 269 292 292 291 291 289 270 287 286 286 270 283 283 270 281 277 277 277 271 271 275 272 271 272 271 270 269 256 185 uSst uArk uGwk fusg 7 Hfs 5 fuk 7 uDiGa 4 fuh 7 uSyt 7 uGrt 6 utb 6 uts 7 uBat 5 fut 7 uRyt 6 uvb 6 uvs 5 fuv 6 upyb 6 upys 5 fupy 7 uKgl 7 7 7 6 6 fuss 7 Tsf 7 Qsf 6 fust 7 uKisf 6 fuski 5 fus 4 fun 6 tka 3 fu Begr.-ID Begr.-ID Vater-ID Hier Kürzel alt Ad-hoc-AG Geologie Gesteins-Bezeichnung Hornfels Kontaktmetamorphit, mittel- bis hochgradig Meta-Plutonit, sauer bis intermediär Meta-Syenitoid Meta-Granitoid Meta-Plutonit, basisch bis ultrabasisch Meta-Dioritoid/Gabbroid Metamorphit, mittel- bis hochgradig Meta-Vulkanit, sauer bis intermediär Meta-Rhyolithoid Meta-Vulkanit, basisch bis ultrabasisch Meta-Basaltoid Meta-Plutonit Meta-Pyroklastit, sauer bis intermediär Meta-Pyroklastit, basisch bis ultrabasisch Meta-Vulkanit Meta-Pyroklastit Meta-Konglomerat Meta-Sandstein Meta-Arkose Meta-Grauwacke Meta-Psephit Meta-Psammit Tonschiefer Quarzschiefer Meta-Pelit Meta-Kieselschiefer Meta-Kieselgestein Meta-Sediment Anchimetamorphit Karbonatit-Plutonit Metamorphit 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Begriffserklärung Thermometamorphit Metamorphit, höhergradig Meta-Tuff - Seite 10 von 13 Kontaktmetamorphit, vollständig kristallin ausgebildet (holokristallin), massig, dicht bis feinkörnig, muscheliger bis splittriger Bruch, vollständige Umkristallisation unter weitgehender Entregelung des Gefüges, verschiedene Mineralzusammensetzungen. Metamorphit, durch höhere Temperaturen im Kontakt zu magmatischen Körpern um- und rekristallisiert. anchimetamorph umgewandelter Dioritoid bzw. Gabbroid. Metamorphit, bei dem das Edukt so stark verändert ist, daß eine der nachstehenden Metamorphitbezeichnungen vergeben werden kann; Gliederung nach Chemismus, Gefügemerkmalen und Mineralbestand in Anlehnung an LORENZ 1980, 1981a, 1981b, WIMMENAUER 1985, MATTHES 1987. anchimetamorph umgewandelter Basaltoid. Plutonisches Gestein mit geringer metamorpher Überprägung, die den ursprünglichen Charakter noch deutlich erkennen lässt. Saurer bis intermediärer Metamorphit, anchimetamorph umgewandelter saurer bis intermediärer Plutonit. anchimetamorph umgewandelter Syenitoid. anchimetamorph umgewandelter Granitoid. Basischer Metamorphit, anchimetamorph umgewandelter basischer Plutonit. Vulkanisches Gestein mit geringer metamorpher Überprägung, die den ursprünglichen Charakter noch deutlich erkennen lässt. Saurer bis intermediärer Metamorphit, anchimetamorph umgewandelter saurer bis intermediärer Vulkanit. Rhyolithoid mit geringer metamorpher Überprägung. Basischer Metamorphit, anchimetamorph umgewandelter basischer Vulkanit. Pyroklastisches Gestein mit geringer metamorpher Überprägung, die den ursprünglichen Charakter noch deutlich erkennen lässt. Saurer bis intermediärer Metamorphit, anchimetamorph umgewandelter saurer bis intermediärer Pyroklastit. Basischer Metamorphit, anchimetamorph umgewandelter basischer Pyroklastit. Sandkörniges Gestein mit geringer metamorpher Überprägung, die den ursprünglichen Charakter noch deutlich erkennen lässt. Metamorphes Quarzgestein, Edukt Sandstein mit Quarz > 50 %. Meta-Arkose, wenn Feldspatgehalt >25 % Grauwacke mit geringer metamorpher Überprägung Kies- bis blockkörniges Gestein mit geringer metamorpher Überprägung, die den ursprünglichen Charakter noch deutlich erkennen lässt. Gestein aus gerundeten Kies- bis Blockkomponenten mit geringer metamorpher Überprägung, die den ursprünglichen Charakter noch deutlich erkennen lässt. Plutonit mit > 50% primärem Karbonat Metamorphes Gestein Gestein, das im wesentlichen unter Beibehaltung des festen Zustands durch Umkristallisation und/oder Deformation anderer Gesteine entstanden ist. Ursächlich dafür sind physikalische und chemische Bedingungen, die von den ursprünglichen Bildungsumständen abweichen (v.a. Druck, Temperatur, Fluidzufuhr). Ausgenommen sind hier Veränderungen durch Verwitterung, Diagenese und völlige Aufschmelzung. Geringmetamorphes Metamorphit mit nur gering verändertem Charakter des Ausgangsgesteins; Gestein häufig Bezeichnung nach Edukt mit Vorsilbe "Meta-" (z.B. Meta-Sediment oder Magmatit). Sedimentgestein mit geringer metamorpher Überprägung, die den ursprünglichen Charakter noch deutlich erkennen lässt. Kieselgestein mit geringer metamorpher Überprägung, die den ursprünglichen Charakter noch deutlich erkennen lässt. Lydit Schiefriges Meta-Kieselgestein, Edukt Kieselsediment aus Quarz und Chalcedon. Metamorphes Quarzgestein mit Quarz 50-80%, deutlich geschiefert. Ton- bis schluffkörniges Gestein mit geringer metamorpher Überprägung, die den ursprünglichen Charakter noch deutlich erkennen lässt. Meta-Pelit Metamorpher Ton- oder Siltstein, anchimetamorph bis niedrige GrünschieferFazies; geschiefert (Ablösung vorzugsweise nach der Schieferung), Schieferungflächen matt glänzend; ursprünglicher Mineralbestand nur unwesentlich verändert, jedoch Tonminerale weitgehend rekristallisiert; vorherrschende Blättchengröße der Phyllosilikate < 0,02 mm). Synonym Petrographische Gesteinsbezeichnung Bucher & Frey 1994, Murawski 1992: 86; Matthes 1996: 361 Wimmenauer 1985: 255; Murawski 1992: 126; Matthes 1996: 350 Reinsch 1988: 106 Le Maitre 1989: 10, 56 Wimmenauer 1985: 2; Murawski 1992: 125; Matthes 1996: 345 Literatur Quelle Kontaktmetamorphit eigentlich nur, wenn Kontakt nachweisbar ist, (Thermometamorphit allgemeiner), ist die Kontakt-Bildung unsicher, vorzugsweise unter Regionalmetamorphiten einzuordnen ist nur Kieselschiefer genannt, Überschneidungen mit sedimentären, nicht-metamorphen Kieselgesteinen zusammen mit den metamorphen Gesteinen auch als Kristallin(gestein) bezeichnet Bemerkungen g o g o g g o o g o g o o o o o o g g g g g g g g g g g x x x x x x x x x x x x x x x x x o o x x g o Klass Kons 04.04.2006 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 288 289 292 293 294 295 296 297 299 300 301 302 310 311 312 313 314 315 316 317 Anhang 1 300 287 314 314 314 314 314 314 297 305 305 309 305 305 305 305 305 297 303 300 301 300 297 7 Ekl 7 Grlb 7 Amp 7 Gpsf 7 Pra 7 Gsf 5 fub 7 Grl 7 Gn 8 QPhy 7 Glsf 7 Phy 7 Fspfs 7 Fspsf 7 Qzt 5 fus 7 Ksifs 6 Ksi 7 Mar 6 uC 5 fuc Begr.-ID Begr.-ID Vater-ID Hier Kürzel alt Ad-hoc-AG Geologie Gesteins-Bezeichnung Saurer bis intermediärer Metamorphit, meist Amphibolit-Fazies; fein- bis grobkörnig mit deutlicher flächenhafter und/oder linearer Paralleltextur durch eingeregelte Minerale (Glimmer, Amphibol etc.), bevorzugt lagenweise Anordnung dunkler und heller Minerale; plattig (Teilbarkeit zumeist > 1 cm); meist Quarz, Feldspat > 20%, Glimmer > 10%, dazu Chlorit, Amphibol, Pyroxen. Saurer bis intermediärer Metamorphit, Granulit-Fazies; granoblastisches Gefüge, lagige bis schiefrige Paralleltextur ähnlich Gneis; Feldspat (meist Perthit mit hohem Albit-Gehalt) > 20%, Quarz häufigste Komponente, oft zu flachen Linsen oder Scheiben verformt ("Diskenquarz"), Mafite primär OH-frei (Hypersthen, Granat), auch Hornblende, Biotit, nicht Muscovit. Mittel- bis hochgradiger Metamorphit, < 52% SiO2, regionalmetamorph. Gneis Eklogit Basischer Granulit Amphibolit Glaukophanschiefer Prasinit Grünschiefer Metamorphit, mittel- bis hochgradig, Meta-Basit basisch bis ultrabasisch Granulit Seite 11 von 13 Basischer Metamorphit, Granulit-Fazies; granoblastisches Gefüge, lagige bis schiefrige Paralleltextur ähnlich Gneis; Feldspat (meist Perthit mit hohem AlbitGehalt) > 20%, Mafite primär OH-frei (Hypersthen, Granat), auch Hornblende, Biotit, nicht Muscovit. Basischer Metamorphit, aus pyropreichem Granat und Omphacit (Klinopyroxen), daneben Disthen, Quarz, Zoisit, Rutil, kein Feldspat. Basischer Metamorphit, Grünschiefer-Fazies; grün; Albit bis Albit-Oligoklas, Chlorit, Epidot, Aktinolith, ± Quarz, ± Calcit, ± Klinozoisit. Basischer Metamorphit, höhere Grünschiefer-Fazies; Oligoklas, Hornblende, Epidot/Klinozoisit, ± Chlorit, ± Rutil. Basischer Metamorphit, Glaukophanschiefer-Fazies; tief- bis grünlichblau, dickschiefrig; aus Glaukophan mit Lawsonit, Chlorit, Hellglimmer, Albit, Epidot, evtl. Jadeit. Basischer Metamorphit, Amphibolit-Fazies; Amphibol häufigste Komponente, Feldspat > 10% (meist Plagioklas) und Quarz < 10%, daneben Granat, Zoisit/Epidot, Biotit, Pyroxen; grobschiefriges bis massiges Gefüge. Phyllit mit Quarz als weiterer Hauptkomponente (Quarz ≥ 10%). Metamorpher Ton-/Siltstein, Grünschiefer- bis Amphibolit-Fazies; mittel- bis grobschiefrig (Teilbarkeit 1-10 mm), Schieferungsflächen Perlmutterglanz; Glimmer häufigste Komponente, Feldspat < 20%; lang durchhaltende Glimmerhäute, vorherrschende Blättchengröße der Phyllosilikate > 0,2 mm. Phyllit Feldspatfels Quarzphyllit Glimmerschiefer Saurer bis intermediärer Metamorphit aus Quarzgestein mit Quarz > 80%, massig, Quarz metamorph rekristallisiert. Metamorphes Karbonat- bis Kalksilikatgestein mit Kalksilikatmineralen 50-90% von Karbonat-Kalksilikat (Karb-Ksk-Qz-Dreieck, Lorenz). Kalksilikatgestein, dessen Mineralbestand durch Kalksilikat-Minerale (Diopsid, Epidot, Ca-Amphibol, etc.) dominiert wird (> 50%); massig; kontakt- oder regionalmetamorph. Mittel- bis hochgradiger Metamorphit, > 52% SiO2, regionalmetamorph. Metamorphit, > 50% Karbonatminerale (meist Calcit und Dolomit, seltener Siderit, Magnesit, etc.) oder Kalksilikatminerale (Pyroxen der DiopsidHedenbergit-Reihe, Granat der Grossular-Andradit-Reihe, Epidot/Zoisit/Vesuvian, Ca-Amphibole (Tremolit), Wollastonit, Anorthit, Skapolith), kontakt- oder regionalmetamorph. Metamorphes Karbonat-Kalksilikatgestein mit Karbonatmineralen 50-80% von Karbonat-Kalksilikat (Karb-Ksk-Qz-Dreieck, Lorenz). Metamorphes Karbonat- bis Kalksilikatgestein mit Karbonatmineralen > 50%. Begriffserklärung Saurer bis intermediärer Metamorphit aus überwiegend Feldspat, > 10% Glimmer, geschiefert. Saurer bis intermediärer Metamorphit aus überwiegend Feldspat, > 10% Glimmer, nicht texturiert. Metamorpher Tonstein, Grünschiefer-Fazies; feinschiefrig (Teilbarkeit < 1 mm), Schieferungsflächen seidig glänzend; Phyllosilikate ("Sericit", Chlorit, gelegentlich Biotit) erscheinen megaskopisch als zusammenhängende Überzüge; vorherrschende Blättchengröße der Phyllosiklikate 0,02-0,2 mm. Synonym Feldspatschiefer Metamorphit, mittel- bis hochgradig, sauer bis intermediär Quarzit Kalksilikatfels Kalksilikatgestein, metamorph Marmor Metamorphes Karbonatgestein Metamorphes Karbonat- bis Kalksilikatgestein 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Petrographische Gesteinsbezeichnung Matthes 1996: 367 Wimmenauer 1985: 275, Matthes 1996 Wimmenauer 1985: 234, Matthes 1996: 365, Reinsch 1988: 109 Matthes 1996: 364, Reinsch 1988: 109, Murawski 1992: 76, Wimmenauer 1985: 234 Matthes 1996: 363, Reinsch 1988: 109, Matthes 1996: 363, Reinsch 1988: 107, Wimmenauer 1985: 235 Lorenz 1980, 1981 Matthes 1996: 364, Reinsch 1988: 124 Wimmenauer: 306 Matthes 1996: 364 Literatur BYmod Quelle wird in SN als Spezialfall von Pyrigarnit aufgefasst Edukt kann sowohl sedimentären als auch magmatischen Ursprungs sein! nicht metamorphe Gesteine dürfen NICHT Quarzit genannt werden! Meta-Sandstein nur bei niedriggradiger Umwandlung! Nach IUGS: "Karbonat-Kalksilikatgestein" Bemerkungen g g g g g g x x x x x g o x x x x x x x x x g g g g g g g o g o g o o Klass Kons 04.04.2006 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 320 321 322 323 325 328 329 330 331 334 335 337 338 339 340 342 343 344 346 347 348 349 350 Anhang 1 321 319 337 337 337 337 337 337 337 333 332 335 269 332 269 328 328 328 269 325 325 324 314 314 269 314 Sue Tkt Mdv ft 7 Phyt 7 Bmyl 7 Umyl 7 Myl 7 Pmyl 7 Kat 7 Kak 7 5 7 4 5 GIBr 4 fui 7 Skr 7 Glfs 7 Grs 4 fums 7 Dix 7 Mex 5 Mig 7 Tal 7 ClAksf 4 fuu 7 Sep Begr.-ID Begr.-ID Vater-ID Hier Kürzel alt Ad-hoc-AG Geologie Gesteins-Bezeichnung Phyllonit Blastomylonit Ultramylonit Mylonit Protomylonit Kataklasit, fest Kakirit, verfestigt Tektit Moldavit Tektonit, fest Suevit Glas-Impakt-Breccie Impakt-Festgestein Skarn Glimmerfels Greisen Metasomatit Diatexit Metatexit Migmatit Talkgestein Chlorit-Aktinolith-Schiefer Ultrametamorphit Serpentinit 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Tektonische Breccie DislokationsMetamorphit, KinetoMetamorphit, DynamoMetamorphit Bruchbreccie; In-situBreccie StoßwellenMetamorphit; Impaktgestein (metamorph) Metasomatisches Gestein Schlierenmigmatit, Nebulit Anatexit Ultrametamorphes Gestein Synonym Matthes 1987 Literatur Seite 12 von 13 Festes Störungsgestein, spröde Deformation, stärkerer Kornzerfall (Microbreccie), Zerbrechungserscheinungen in und an Einzelmineralen; Kataklasten (feines Trümmermaterial) und Porphyroklasten (Mineralbruchstücke), richtungslos. Tektonische Breccie mit ± unveränderten, eckigen Gesteinsfragmenten im cm- bis dm- Bereich) Dynamometamorphit, duktile Deformation, synkinematisch rekristallisiert, penetrative Paralleltextur (Foliation) und Lineationen (Streckungslineare); rekristallisierte Matrix und > 50% Porphyroklasten (Mineralbruchstücke). Dynamometamorphit, duktile Deformation, synkinematisch rekristallisiert, penetrative Paralleltextur (Foliation) und Lineationen (Streckungslineare); rekristallisierte Matrix und 10-50% Porphyroklasten (Mineralbruchstücke). Dynamometamorphit, duktile Deformation, synkinematisch rekristallisiert, penetrative Paralleltextur (Foliation) und Lineationen (Streckungslineare); rekristallisierte Matrix und < 10% Porphyroklasten (Mineralbruchstücke). Dynamometamorphit, ähnlich Mylonit aber stark rekristallisiert (starke Sprossung von Porphyroblasten bzw. Neoblasten). Dynamometamorphit, stark mylonitisiert, geschiefert, ähnlich Phyllit; Sericitisierung, Chloritisierung, Epidotisierung (Diaphthorese). Matthes 1996: 357, Heitzmann 1985: 285 Murawski 1992: 147, Heitzmann 1985: 282 Matthes 1996, Heitzmann 1985 Murawski 1992: 135, Heitzmann 1985: 282 Matthes 1996, Wimmenauer 1985: 312 Murawski 1992: 96, Heitzmann 1985, Matthes 1996: 356 Murawski 1992: 96, Heitzmann 1985, Matthes 1996: 356, IUGS 2004 Nur ein Teil der Tektonite kann als Metamorphit eingestuft werden. Lockeres Störungsgestein mit zahlreichen tektonisch erzeugten Rutsch- und Kluftflächen, polyedrischer (Interkorn-)Zerfall im cm-dm-Bereich. z. B. Moldavit z.B. Suevit ist die metasomatische Bildung unsicher, ist das Gestein vorzugsweise bei Regionalmetamorphiten einzuordnen Migmatit ist petrographisch, Anatexit ist genetisch Bemerkungen Festgestein, dessen Gesamtcharakter durch Texturen bestimmt ist, die durch Deformation im Rahmen tektonischer Vorgänge hervorgerufen wurden. Matthes 1996: 356 Wimmenauer 1985: 319 Wimmenauer 1985: 337, Matthes 1996: 362 Wimmenauer 1985: 2, Matthes 1996: 424 Quelle Durch Impakt entstandenes Gesteinsglas. Metamorphit, durch chemische und mineralische Veränderung (Stoffaustausch durch Austauschreaktionen mit überkritischen Gasen oder hydrothermalen Lösungen) von Gesteinen im überwiegend festen Zustand entstanden (incl. Autometasomatose von Magmatiten, Diaphthorese). Metasomatit mit Glimmer als häufigster Komponente, nicht texturiert. Metasomatit, Ausgangsgesteine saure Plutonite (meist Granitoide) und Nebengesteine, autometasomatisch, pneumatolytisch; charakteristische Minerale Quarz, Hellglimmer, Lithiumglimmer, Topas, Turmalin, Zinnstein, Wolframit. Metasomatit mit Kalksilikatmineralen als häufigste Komponenten, aus (mergeligen) Karbonatgesteinen im Kontakt zu silikatischem Nebengestein; grobkörnig, ungeregelt; typisch Hedenbergit, Fe-reiche Hornblende, Andradritreicher Granat, Epidot und Vesuvian, häufig sulfidische und/oder oxidische Erze. Metamorphit, durch Stoßwellen-Metamorphose beim Impakt von Meteoriten und anderen kosmischen Körpern entstanden, gekennzeichnet durch Hochdruckparagenesen und Hochdruckmineral-Modifikationen (z.B. Stishovit, Coesit). Impaktit mit Gesteinsfragmenten (v.a. aus dem kristallinen Grundgebirge) mit Merkmalen einer Stoßwellen-Metamorphose und Glasanteilen. Ultrametamorphit, ultrametamorph, d.h. teilweise aufgeschmolzenes Matthes 1996: 420, präexistierendes Gestein; makroskopisch heterogen, geochemisch mobile Wimmenauer 1985: 321 (magmatische Gefüge: pegmatitisch, aplitisch, plutonitisch) und immobile bzw. weniger mobile (metamorphe Gefüge) Anteile. Migmatit, teilweise aufgeschmolzen; deutliche Unterscheidung von nicht geschmolzenem Paläosom (± unverändertes Ausgangsgestein) und Melanosom (an mafischen Mineralen angereicherter, nicht mobilisierter Anteil) und teilgeschmolzenem Leukosom (an hellen Mineralen wie Feldspat und Quarz angereicherter, mobilisierter Anteil). Migmatit, nahezu vollständig aufgeschmolzen; Paläosom (± unverändertes Ausgangsgestein) und Melanosom (an mafischen Mineralen angereicherter, nicht mobilisierter Anteil) zunehmend verschwunden, schlierige nebulitische Texturen mit Übergängen zu homogenen Gesteinstexturen. Ultramafischer Metamorphit mit Talk > 90%. Ultramafischer Metamorphit mit Aktinolith + Chlorit > 90%. Hochgradig metamorphes Gestein mit deutlichen Merkmalen von teilweiser oder weitgehender Aufschmelzung des Edukts (Ausgangsgestein). Ultramafischer Metamorphit mit Serpentin-Mineralen (Chrysotil, Lizardit, Antigorit) häufigste Komponente, dunkelgrün, H2O > 10%. Begriffserklärung Petrographische Gesteinsbezeichnung g g g g g g g g g g o g o g g g o g g g g g o g x x x x x x x x x x x xx x x x x x x x x x Klass Kons 04.04.2006 346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 362 363 364 365 366 367 368 369 370 372 373 375 378 379 380 383 384 387 390 391 393 395 396 397 398 399 400 90 91 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 Anhang 1 345 351 384 376 384 381 381 377 378 376 377 378 346 367 370 371 367 373 359 358 358 346 367 368 359 359 359 359 358 347 346 355 348 349 349 349 349 349 348 346 347 337 slz Bifl Erd Bitp Erdw Pla sfl sfg sfl slw Was 7 KMat 3 ku 7 KV 7 Tun 7 Scha 5 Hohk 7 Kast 3 kh 5 Hohn 7 KlSp 3 sg 1k 5 6 7 6 7 5 4 4 3 5 7 5 Bib 5 Mtl 5 fBau 5 Gls 4 fa 4 sfl 3 sf 6 Kop 5 lag 7 Mul 7 Bau 7 Skk 7 Slk 7 Ask 5 mr 1s 3 sl 4 la 7 Pst Begr.-ID Begr.-ID Vater-ID Hier Kürzel alt Ad-hoc-AG Geologie Gesteins-Bezeichnung Keine Materialbeschreibung Material unbekannt Kernverlust Tunnel Schacht Hohlraum, künstlich Karsthohlraum Hohlraum Hohlraum, natürlich Kluft/Spalte Gas Kein Material Flüssigkeit, ölig bis zähplastisch Bitumen, flüssig Erdöl Bitumen, plastisch Erdwachs Kunststoff Gefrorene Flüssigkeit Gefrorenes Gas Flüssigkeit Flüssigkeit, wässrig Wasser Bituminöser Baustoff Metall Mineralischer Baustoff, fest Glas Künstlicher Feststoff Gefrorene Flüssigkeit, locker Sonstiger Feststoff Kohleprodukt Künstliches Lockermaterial, geogen Stollen Leerraum Plastik Doppler et al. 2002 Seite 13 von 13 Bereich ohne Information über vorhandenes Material. Verlorenes Gesteinsmaterial bei einer Bohrung mit ungestörten Proben (Kernen). Gesteinsmaterial nicht angesprochen. Langgestreckter, weitgehend waagrecht geführter künstlicher Hohlraum. Fehlender Gesteinskörper oder äquivalentes Material aufgrund menschlicher Tätigkeit. Langgestreckter, weitgehend senkrecht geführter künstlicher Hohlraum. Durch Karbonatlösung entstandener Hohlraum. Bereich ohne Feststoff, Lockermaterial oder Flüssigkeit. Natürlicher Bereich ohne Flüssigkeit, locker oder fest gelagerte Feststoffe. Offener Bruch im Gestein. Gasförmiger Stoff Bereich ohne erkennbares Material oder ohne Informationen über dessen Art. Höher viskose Flüssigkeit Flüssiges bis zähflüssiges Gemenge aus Kohlenwasserstoffen. Flüssiges Gemenge aus Kohlenwasserstoffen. Natürliches, zähplastisches Gemenge aus Kohlenwasserstoffen. Wachsartiges, natürliches Bitumen. Synthetisch hergestellter Feststoff Flüssigkeit unter ihrem Gefrierpunkt. Gas unter dem Gefrierpunkt Material im flüssigen Aggregatzustand, ohne Formkonstanz. Niedrig viskose Flüssigkeit. H2O in flüssigem Zustand. Baustoff aus Bitumen oder mit bituminösem Zwischenmittel. Festgesteinsähnlicher Baustoff aus mineralischen Bestandteilen. Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Murawski 1983 Murawski 1983 Murawski 1983 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Locker gelagerte Partikel einer Flüssigkeit unter ihrem Gefrierpunkt. Doppler et al. 2002 Alle nicht unter Locker- und/oder Festgesteinen erfassten Materialien aus festen Bestandteilen. Künstlich hergestellter, manchmal gesteinsähnlicher Feststoff, der mit Begriffen Doppler et al. 2002 für natürliche Festgesteine nicht sinnvoll bezeichnet werden kann. Künstliches Lockermaterial aus der Kohleverarbeitung. 2002 2002 2002 Doppler et al. 2002 Vorwiegend künstliches, aus der menschlichen Verwendung entferntes Lockermaterial, oft heterogener Zusammensetztung und Korngrößen. Künstlich zusammengesetztes Lockermaterial aus natürlichen Komponenten. Bauschutt Schlacke, künstlich Schlamm, künstlich 2002 Doppler et al. 2002 Doppler et al. 2002 Murawski 1992: 135, Matthes 1996: 357, Heitzmann 1985: 282 Literatur Müll Jedes nicht zu den natürlichen Gesteinen zählende Material Jedes nicht zu den Gesteinen zählende Lockematerial Lockermaterial aus künstlichen Komponenten oder unnatürlicher Zusammensetzung, das mit Begriffen für natürliche Lockergesteine nicht sinnvoll bezeichnet werden kann. Lockeres Abfallmaterial aus künstlichen Prozessen. Dynamometamorphit, glasige Gesteinsmasse (Mylonitisierung mit Teilaufschmelzung durch Friktionswärme). Begriffserklärung Lockermaterial aus künstlichen Prozessen, Komponenten weitestgehend < ca. Doppler et al. 0,06 mm, zumindest bei Ablagerung trocken. Lockermaterial aus künstlichen Prozessen, Komponenten weitestgehend < 2 Doppler et al. mm, zumindest bei Entstehung wassergesättigt. Lockermaterial aus künstlichen Verbrennungs- und Verhüttungsprozessen, Doppler et al. weitgehend aus Komponenten < ca. 20 mm. Künstliches Lockermaterial aus Baustoffresten des Hoch- und Tiefbaus. Doppler et al. Anthropogener Feststoff Anthropogenes Lockermaterial Synonym Asche/Staub, künstlich Müll/Reststoff Sonstiger Stoff Sonstiges Lockermaterial Künstliches Lockermaterial Pseudotachylit 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Petrographische Gesteinsbezeichnung mod mod mod mod mod mod mod mod mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY BY BY BY BY BY BY BY BY BY mod BY mod BY mod BY BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod BY mod Quelle Nur für unnatürlich zusammengesetztes Material, nicht z.B. für künstlich geschütteten Kies Bemerkungen g o g g g o g o o g o o o g g g g g o o o o g g g g g o o o g o g g g g g g o o o g x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Klass Kons 04.04.2006 Anhang 2 105 106 107 343 95 96 97 6 7 8 15 18 25 31 45 49 50 51 55 59 65 66 73 79 80 82 86 87 89 355 Begr.ID alt 6 7 8 15 18 25 31 45 49 50 51 55 59 63 64 69 75 76 78 81 82 84 88 90 95 96 97 99 100 101 103 104 105 108 109 116 117 118 5 5 5 5 5 5 30 44 44 44 44 44 44 44 44 68 74 74 77 80 80 83 87 89 94 94 94 98 98 98 102 102 102 107 107 115 115 115 Begr.-ID Vater-ID Hier 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 SN BW Tst Ust siTUst HE, mod. HE, mod. HE, mod. Hu H lBk Kürzel T U siTU TUc M CTU S G X Y rGY eGY siGY GYc CGY Di KKk Schi Seite 1 von 5 GesteinsBezeichnung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe T Ton U Schluff siTU Ton/Schluff, siliziklastisch TUc Ton/Schluff, karbonatisch M Mergel C Karbonat, fein, locker S Sand G Kies X Steine Y Blöcke GYr Kies bis Blöcke, gerundet eGY Grus bis Blockschutt siGY Kies bis Blöcke, GYc Kies bis Blöcke, CGY Karbonatkies bis -blöcke Dm Diamikton Kon Kalkkonkretionen Sch Schill Kig Kieselgur Hu Humus H Torf Bkw Weich-Braunkohle Ock Eisenocker lBax Bauxit, locker Asv Aschen-Tephra Lap Lapilli-Tephra XYv Bomben-/Block-Tephra TUvk Vulkaniklastischer Svk Vulkaniklastischer Sand XYvk Vulkaniklastische(r) Kies TUvt Tuffitischer Ton/Schluff Svt Tuffitischer Sand XYvt Tuffitische(r) Kies bis Kak Kakirit Katl Kataklasit, locker Tst Tonstein Ust Schluffstein siTUst Ton/Schluffstein, Kürzel von 0,4 0,3 0,4 0,4 0,3 0,4 0,4 0,4 1,1 1,1 1,1 1 0,8 0,5 1 0,8 0,5 0,5 0,5 3,5 3,5 3,5 0,7 0,7 1 0,4 0,2 0,2 1 1 1 1 3,5 1 0,8 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 2,5 0,4 0,4 0,4 0,4 1,5 0,4 0,3 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 1 bis Kies Kies Kies Kies Kies Kies Kies Moräne Ton Bemerkung * 0,5 0,4 0,4 0,5 0,4 0,4 0,4 0,4 2,2 2,2 2,2 Sand Kies Kies Kies Ton Sand Kies 0,4 0,4 Torf 0,5 Ton empfohlen 0,5 0,5 0,5 0,5 2,1 0,5 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 2 Wärmeleitfähigkeit (W/mK) Auszug der Petrographieliste der Ad-hoc-AG Geologie (Hierachiestufe 7) mit zugewiesenen Wärmeleitfähigkeiten Anhang 2 196 197 198 108 110 123 124 125 128 129 130 132 133 134 135 136 137 140 141 143 144 147 150 151 152 154 158 159 356 358 168 170 171 172 Begr.ID alt 119 121 133 134 138 144 145 146 148 149 150 151 152 153 156 157 159 160 163 165 166 167 169 172 173 177 179 189 191 192 193 195 196 197 199 200 201 205 206 207 115 120 132 132 132 143 143 143 147 147 147 147 147 147 155 155 158 158 162 164 164 164 168 171 171 176 178 188 190 190 190 194 194 194 198 198 198 204 204 204 Begr.-ID Vater-ID Hier 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 TH TH TH HE, mod. HE, mod. HE, mod. y Ahy NaCl KCl Dia Feu Karn Rad Php Bkh Stk Gst Br Mst SKst KiKst Kst DKst Dst Kürzel TUstk Sst Seite 2 von 5 GesteinsBezeichnung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe TUstc Ton/Schluffstein, Sst Sandstein CGst Rudit rGst Konglomerat eGst Breccie Mst Mergelstein Ksts Sandkalkstein Kstki Kieselkalkstein Kst Kalkstein DKst Dolomit-Kalkstein Dst Dolomitstein Mik Mikrit/Lutit Are Arenit Spa Sparit Gyp Gips Ahy Anhydrit NaCl Steinsalz KCl Kalisalz Dia Diatomit Fst Feuerstein Kar Karneol Rad Radiolarit Pos Phosphorit Bkh Hart-Braunkohle Stk Steinkohle Lim Limonit lBax Bauxit, fest Ign Ignimbrit Asvst Aschen-Tuff Lapst Lapilli-Tuff XYvst Bomben-/Block-Tuff TUvkst Vulkaniklastischer Svkst Vulkaniklastischer eGvkst Vulkaniklastische Breccie TUvtst Tufftischer Svtst Tuffitischer Sandstein rGvtst Tuffitisches Konglomerat Bim Bims Obs Obsidian Pec Pechstein Kürzel von 1,1 1,1 1,1 1,1 1,3 1,3 1,1 1,3 1,3 1,1 1,3 2,5 1,3 1,3 1,5 1,3 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 1,3 1,5 5,3 5,3 3,6 3,6 3,6 3,6 1,3 0,2 0,3 1,3 bis 1,1 1,1 1,1 3,5 5,1 5,1 3,5 5,1 5,1 3,5 5,1 4 5,1 5,1 3,5 5,1 4 4 4 4 4 4 4 2,8 7,8 6,4 6,4 6,6 6,6 6,6 6,6 5,1 0,7 0,6 5,1 11 11 11 2,2 2,3 2,3 2,2 2,3 2,3 empfohlen 2,2 2,3 2,8 2,3 2,3 2,1 2,3 2,8 2,8 2,8 2,8 2,8 2,8 2,8 1,6 4,1 5,4 5,4 6 6 6 6 2,3 0,4 0,3 2,3 Wärmeleitfähigkeit (W/mK) Tuff Tuff Tuff Ton-/Schluffstein Sandstein Sandstein Ton-/Schluffstein Sandstein Sandstein Sandstein Steinsalz Quarzit Quarzit Quarzit Quarzit Sandstein Torf Kalkstein Kalkstein Kalkstein Kalkstein Kalkstein Kalkstein Sandstein Sandstein Mergel Sandstein Kalkstein Bemerkung * 278 279 280 282 265 266 267 269 Anhang 2 209 210 213 215 216 217 220 221 223 225 226 231 232 233 234 235 236 238 239 241 246 247 250 251 253 254 255 258 259 260 266 267 273 274 276 277 277 277 281 208 208 208 214 214 214 219 219 222 224 224 230 230 230 230 230 230 237 237 240 245 245 245 245 252 252 252 257 257 257 265 265 272 272 275 Begr.-ID Vater-ID Hier 176 177 180 182 183 184 186 187 189 191 192 201 202 203 204 205 206 208 211 217 227 228 231 232 234 235 236 238 239 240 246 250 256 257 263 Begr.ID alt 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 TH TH TH TH TH, mod. TH, mod. TH, mod. TH, mod. TH, mod. TH, mod. TH TH BW SN SN, NW, NI, BY Kürzel TH TH, mod. TH, mod. TH, mod. TH, mod. TH, mod. TH, mod. TH, mod. TH, mod. TH, mod. TH, mod. TH TH TH TH TH TH TH TH uSst uArk uGwk uKgl AfRy Ryw Dac ATr Tra Lat And Bas Pho Tep Bsn MGr MSy MDG MFo MUm MKa Peg Lam Qzg AFGr Gr Grd Ton AFSy Sy Mz MsDi Di Gab Per Pyx uKisf Qsf Tsf Kürzel Seite 3 von 5 Meta-Sandstein Meta-Arkose Meta-Grauwacke Meta-Konglomerat GesteinsBezeichnung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Alkalifeldspat-Rhyolith Rhyolith i.w.S. Dacit Alkali-Trachyt Trachyt Latit Andesit Basalt Phonolith Tephrit Basanit Mikro-Granitoid Mikro-Syenitoid Mikro-Dioritoid/Gabbroid Mikro-Foiditoid Mikro-Ultramafit-Plutonit Mikro-Karbonatit Pegmatit Lamprophyr Gangquarz Alkalifeldspat-Granit Granit Granodiorit Tonalit Alkalifeldspat-Syenit Syenit Monzonit Monzodiorit Diorit Gabbro Peridotit Pyroxenit Meta-Kieselschiefer Quarzschiefer Tonschiefer von 5,8 3,7 5,8 5,8 3,5 3,5 3,5 2,9 2,9 2,5 5,3 5,3 5,8 5,8 2,6 1,7 1,7 1,7 2 2 1,7 3,8 3,8 5,8 5,8 1,5 5,8 2,5 5,8 5,8 3,4 3,4 3,4 2,25 2,25 2,3 2,3 2,3 2,3 2,3 2,3 4,1 4,1 4,1 4,1 4,1 4,1 4,1 4,1 4,1 4,1 4,1 2,9 3,1 3,1 3,1 2,8 2,8 1,3 1,3 1,3 1,3 1,3 1,3 2,1 2,1 2,1 2,1 2,1 2,1 2,1 2,1 2,1 2,1 2,1 2 bis 5,8 2,9 5,8 5,8 2,6 2,6 2,6 2,6 2,6 1,9 4 4 5,8 5,8 2,1 empfohlen 3,3 3,3 3,3 3,55 3,55 1,7 1,7 1,7 1,7 1,7 1,7 3,4 3,4 3,4 3,4 3,4 3,4 3,4 3,4 3,4 3,4 3,4 2,6 Wärmeleitfähigkeit (W/mK) Metaquarzit Arkose Metaquarzit Metaquarzit Peridotit Metaquarzit Metaquarzit Syenit Diorit Syenit Diorit Basalt Basalt Basalt Granit Granit Granit Granit Granit Granit Granit Granit Granit Granit Rhyolith Rhyolith Rhyolith Trachyt Trachyt Basalt Basalt Bemerkung * 302 304 306 307 308 309 311 312 313 315 316 317 318 319 320 321 322 323 326 327 329 330 331 334 336 338 339 340 289 293 295 296 297 299 301 302 310 312 313 314 315 316 317 319 320 321 325 328 330 331 334 338 340 343 344 346 Anhang 2 288 290 293 294 296 299 314 314 325 325 328 328 328 333 335 337 337 337 314 305 314 314 314 314 314 314 305 305 301 303 305 305 305 305 287 289 292 292 295 298 Begr.-ID Vater-ID Hier 275 277 280 281 283 286 Begr.ID alt Grl Gsf Pra Gpsf Amp Grlb Ekl Gn Glsf Mar Ksifs Qzt Fspsf Fspfs Phy 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 SN BW BY BY NI BY, SN SN BW Tal ClAksf Mex Dix Glfs Grs Skr Sue Mdv Kak Kat Pmyl 7 NI, BY, BW Sep Kürzel 7 7 7 7 7 7 NI, SN, Kletti 7 SN 7 7 7 SN 7 SN 7 SN, NW, NI, BY 7 SN, NW, NI, BY 7 SN, NW, NI, BY 7 7 SN 7 SN 7 7 BW, SN 7 7 BY, NI, BW Seite 4 von 5 Talkgestein Chlorit-Aktinolith-Schiefer Metatexit Diatexit Glimmerfels Greisen Skarn Suevit Moldavit Kakirit, verfestigt Kataklasit, fest Protomylonit Serpentinit Granulit Grünschiefer Prasinit Glaukophanschiefer Amphibolit Basischer Granulit Eklogit Gneis Glimmerschiefer Marmor Kalksilikatfels Quarzit Feldspatschiefer Feldspatfels Phyllit GesteinsBezeichnung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe uRyt Meta-Rhyolithoid uBat Meta-Basaltoid uSyt Meta-Syenitoid uGrt Meta-Granitoid uDiGa Meta-Dioritoid/Gabbroid Hfs Hornfels Kürzel von 1,5 2,3 1,9 1,5 1,5 1,5 2,1 1,9 2,3 1,9 1,5 1,3 5,8 3,6 1,5 1,9 1,5 3,1 1,3 1,7 2,1 1,7 5,8 bis 2,6 4,3 4 2,6 2,6 3,1 3,6 4 4,2 4 3,1 3,1 5,8 6,6 3,1 4 3,1 3,4 2,3 3,5 4,1 2,5 5,8 Gneis Gneis Tonschiefer Tonschiefer Glimmerschiefer Glimmerschiefer Gneis Glimmerschiefer Metaquarzit Rhyolith Basalt Syenit Granit Gabbro Metaquarzit Bemerkung * 2,1 Tonschiefer 3 2,9 2,1 2,1 2 2,9 2,9 2,9 2,9 2 2,1 5,8 6 2 2,9 2 empfohlen 3,3 1,7 2,6 3,4 1,9 5,8 Wärmeleitfähigkeit (W/mK) 341 342 343 344 345 350 351 352 353 354 369 372 374 379 380 382 383 385 386 337 337 337 337 337 349 349 349 349 349 368 371 373 378 378 381 381 384 384 Begr.-ID Vater-ID Hier 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 AStb Slm Slk Bsch Mül Was Öl Ewa Kl/Sp Kar Scht Tun KV nbs Kürzel SN BY BY SN Myl Umyl Bmyl Phyt Pst Ask Slk Skk Bau Mul Was Erd Erdw KlSp Kast Scha Tun KV KMat Kürzel GesteinsBezeichnung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Hierarchiestufe Mylonit Ultramylonit Blastomylonit Phyllonit Pseudotachylit Asche/Staub, künstlich Schlamm, künstlich Schlacke, künstlich Bauschutt Müll Wasser Erdöl Erdwachs Kluft/Spalte Karsthohlraum Schacht Tunnel Kernverlust Keine Anhang 2 Seite 5 von 5 VDI-Richtlinie 4640, Blatt 1 Earth Energy Designer (EED) 2.0 VDI-Richtlinie 4640, Blatt 1 oder EED 2.0 Bei diesen Gesteinen, für die keine WLF-Angaben vorlagen, wurde hier zunächst auf Werte anderer (vergleichbarer) Gesteine zurückgegriffen. Bei Gesteinen, die nicht relevant erscheinen, wurde auf eine Angabe verzichtet. Die zugewiesenen Wärmeleitfähigkeiten basieren auf verschiedenen Quellen, die wie folgt farblich gekennzeichnet sind: 347 348 349 350 351 366 367 368 369 370 397 400 91 405 406 408 409 411 412 Begr.ID alt 0,02 0,02 2,6 0,6 1,5 bis 0,6 von Bemerkung * 0,02 Luft 0,6 bei + 10°C 2,1 Tonschiefer empfohlen Wärmeleitfähigkeit (W/mK)