Aus dem Institut für Anatomie und Zellbiologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. agr. Bernd Fischer) Hermann Welcker (1822-1897) - Seine anatomischen Präparate und Modelle Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Medizin (Dr. med.) vorgelegt der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg von Andreas Heller geboren am 24.02.1977 in Staßfurt Betreuer: Prof. Dr. sc. med. Rüdiger Schultka Gutachter: 1. Prof. Dr. R. Schultka 2. Prof. Dr. J. Neumann 3. Prof. Dr. R. Hildebrand (Münster) 04.07.2006 09.01.2007 urn:nbn:de:gbv:3-000011115 [http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=nbn%3Ade%3Agbv%3A3-000011115] Referat und bibliographische Beschreibung Hermann Welcker (1822-1897), erster Hausherr des heutigen halleschen Anatomischen Institutes, gehörte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den führenden deutschen Anatomen. Bekannt wurde er unter anderem durch seine mikroskopischen Untersuchungen an roten Blutkörperchen und durch seine kraniologischen Studien. An der Neuordnung, der sachgerechten Erhaltung und der Erweiterung der Meckel’schen Sammlungen hatte er maßgeblichen Anteil. Welckers Geschick in der Anfertigung von Präparaten und Modellen belegen derzeit noch zahlreiche Stücke im Sammlungsbestand des Institutes für Anatomie und Zellbiologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Viele davon tragen seinen Namenszug. Im Mittelpunkt der Dissertation steht die Analyse der noch vorhandenen Präparate und Modelle Welckers. Ein wesentlicher Arbeitsschritt bestand darin, nach derzeitigen Stücken zu fahnden sowie eine Inventarisierung und Katalogisierung vorzunehmen. Im Weiteren konnte der ermittelte Präparatebestand in Lehr- und Forschungspräparate unterteilt werden. Die Lehrpräparate wurden nach dem Zweck ihrer Anfertigung klassifiziert und ein Großteil von ihnen beschrieben. Ausgewählte Forschungspräparate zu vergleichender Anatomie, makroskopischer Anatomie und Anthropologie wurden nachuntersucht und Welckers Ergebnisse neu bewertet. Große Teile der mikroskopischen Präparatesammlung Welckers konnten wieder aufgefunden werden; Ergebnisse über Zusammensetzung und Herkunft werden dargestellt. Als historische Quellen dienten neben den Welcker’schen Präparaten und Modellen sein handschriftlich angefertigtes Sammlungsverzeichnis, der Accessionskatalog, Publikationen und eine Abbildung Welckers inmitten seiner Präparate sowie zahlreiche Archivunterlagen. Ein weiterer Abschnitt der Arbeit konzentriert sich auf die Gründe der umfassenden präparatorischen Tätigkeit Welckers, besonders der Erweiterung des Bestandes an Lehrpräparaten. Hierbei wird gleichzeitig auf Entstehung, Einsatz und Bedeutung der Objekte eingegangen. Aufgefundene Korrespondenzen mit Zeitgenossen, z.B. mit Charles Darwin, ermöglichen einen Einblick in das wissenschaftliche Umfeld von Hermann Welcker. Die Dissertation stellt wesentliche, oftmals verloren geglaubte Welcker’sche Präparate und Modelle vor, hält deren Zweck und Identität fest und zeigt Welckers großartige Leistungen auf dem Gebiet der Anatomie und seiner Lehrtätigkeit auf. Ebenso dient diese Arbeit dem Schutz und der Erhaltung der anatomischen Sammlungen. Heller, Andreas: Hermann Welcker (1822-1897) – Seine anatomischen Präparate und Modelle. Halle, Univ., Fak., Diss., 124 Seiten, 2006 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung und Zielstellung 2. 2.1 2.2 Methoden und Material Verfahrensweise zu Suche und Identifikation der Präparate und Modelle Inventarisierung der Welcker’schen Präparate und Modelle im heutigen Sammlungsbestand Zuordnung der Präparate und Modelle als Lehr- und Forschungsmaterialien Historische Quellen Welckers „Zugaenge zur normal-anatomischen Sammlung“ Der Accessionskatalog Handschriftliche Aufzeichnungen und Notizen Fotografische Abbildung Welckers mit seinen Präparaten und Modellen 2.3 2.4 2.4.1 2.4.2 2.4.3 2.4.4 3. 3.1 3.2 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4 3.3.5 3.4. 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4 3.4.5 3.5 4. Zum Bestand der Welcker’schen Präparate und Modelle Besondere Probleme, die bei Suche und Analyse des Welcker’schen Präparate- und Modellbestandes auftraten Zuordnung nachweisbarer Präparate und Modelle Präparate zur Lehre Präparate zu Osteologie, Syndesmologie und Myologie Präparate zur Eingeweidelehre Präparate zur Gefäßlehre Präparate zur Anatomie des Nervensystems und der Sinnesorgane Welcker’sche Modelle Präparate zur Forschung Zur vergleichenden Anatomie des Faultieres Zur „morphologischen Bedeutung des ersten Daumengliedes“ Präparate und Modelle zur Anthropologie Spezielle anthropologische Betrachtung zur Konstanz, die Hautleisten der Hand betreffend Zum „Schlangenmenschen Büttner-Marinelli“ Beiträge zur Mikroskopie 4.4 Bedeutung und Entstehung des Welcker’schen Präparate- und Modellbestandes Gründe zur Vermehrung des Präparatebestandes, insbesondere der Lehrpräparate Welckers Unterricht unter Heranziehung von Präparaten und Modellen Bedeutung der Welcker’schen Präparate und Modelle als Lehr- und Forschungsmaterial Zur Entstehung des Welcker’schen Präparate- und Modellbestandes 5. 5.1 Hermann Welcker im Umfeld seiner Zeitgenossen Welcker als Gutachter und Rezensent 4.1 4.2 4.3 Seite 1 3 3 5 6 7 7 8 9 10 12 13 13 15 15 27 32 38 43 50 51 55 60 63 65 68 70 70 73 76 77 81 81 5.2. Korrespondenz mit Charles Darwin (1809-1882), Ernst Haeckel (1834-1919), Wilhelm His (1831-1904), Gustav Retzius (1842-1919), Rudolf Virchow (1821-1902) und Wilhelm Waldeyer (1836-1921) 85 6. Zusammenfassung 87 7. Literaturverzeichnis 90 8. Anhang 102 9. Thesen 118 Tabellarischer Lebenslauf 121 Selbstständigkeitserklärung 122 Erklärung über frühere Promotionsversuche 122 Danksagung 123 Hinweise auf Publikationen von Ergebnissen der Dissertation 124 Abkürzungsverzeichnis A. Arteria Aa. Arteriae AI Institut für Anatomie und Zellbiologie, Halle/Saale DQ Digitale Quellen Lig. Ligamentum Ligg. Ligamenta LWK Lendenwirbelkörper M. Musculus Mm. Musculi N. Nervus Nn. Nervi Proc. Processus R. Ramus UAH Archiv der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/Saale