„Herzlich Willkommen“ DMV Künzell, den 04.11.2012 12.11.2012 Tom-Nicolas Kossak 1 B­Trainerfortbildung, Modul 1: Kommunikation DMV Künzell, den 04.11.2012 12.11.2012 Tom-Nicolas Kossak 2 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Dipl. Psych. Tom­Nicolas Kossak • Studium: Psychologie, Sport (Nebenfach) • Tätigkeiten: Wissenschaftlicher Mitarbeiter TUM, Lehrstuhl für Sportpsychologie Konflikttrainings mit Kindern und Jugendlichen (KISKO) Selbstständiger Sportpsychologe • Promotion: „Einfluss von Stress auf sportliche Leistung“ • Zusatzausbildungen: Sportpsychologie (asp) Hypnotherapie (klinische Hypnose, Milton Erikson Gesellschaft) systemische Therapie (IGST, Heidelberg i.A.) 12.11.2012 3 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Tagesprogramm 1. Block: Grundmerkmale der Kommunikation 2. Block: Gesprächsführung: Feedback und Kritik 3. Block: Streit schlichten, Konflikte mediieren 12.11.2012 4 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Kommunikation • Communicatio (lat.) übers. Mitteilung • Jemand teilt jemand Anderem etwas mit • Beinhaltet immer zwei Seiten: Sender und Empfänger 12.11.2012 5 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Die Grundmerkmale der Kommunikation 12.11.2012 6 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Übung 12.11.2012 7 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Die Grundmerkmale der Kommunikation 5 Axiome nach Paul Watzlawick (1969) 1. Man kann nicht nicht kommunizieren 2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts­ und einen Beziehungsaspekt 3. Kommunikation ist immer auch nicht­sprachlich 4. Wir erleben unser Verhalten meist als Reaktion 5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär 12.11.2012 8 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Jede Kommunikation hat einen Inhalts­ und einen Beziehungsaspekt • • • • • • • Inhaltsaspekt erhält die Aufgabe Informationen zu vermitteln Beziehungsaspekt gibt Aufschluss darüber, wie die Beziehung vom Empfänger aufgefasst wird Oft bestimmt die Beziehungsebene die Inhaltsebene Es gibt keine rein informative Kommunikation z.B.: "Sie haben aber eine schöne Perlenkette. Ist die echt?„ Durch Gestik, Mimik und Tonfall des Sprechers, werden im Angesprochenen verschiedene Reaktionen ausgelöst Wenn eine negative Beziehung auf der Inhaltsebene ausgetragen wird, kann dies eine gestörte Kommunikation zur Folge haben Eisbergmodell: ca. 20% der Kommunikation spielen sich auf der Inhaltsebene ab, der Rest spielt sich auf der Beziehungsebene ab (vgl. Watzlawick, 1969) 12.11.2012 9 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Jede Kommunikation hat einen Inhalts­ und einen Beziehungsaspekt 12.11.2012 10 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Kommunikation ist immer auch nicht­sprachlich • Was ist euch an nicht­sprachlicher Kommunikation in unserem Zugbeispiel aufgefallen? • Zur nonverbalen Kommunikation gehören: Gestik, Mimik, Blickkontakt, Abstand zum Gesprächspartner und Körperhaltung • Mimik und Gestik können unser Denken und Handeln bestimmen (dummes Gesicht; Rechenaufgabe) • Doppelbotschaften • Nonverbale Kommunikation ist meist stärker (entwicklungsgeschichtlich zu erklären) 12.11.2012 11 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Kommunikation ist immer auch nicht­sprachlich 12.11.2012 12 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Wir erleben unser Verhalten meist als Reaktion Teufelskreis 12.11.2012 13 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Wir erleben unser Verhalten meist als Reaktion • Wir meinen, dass wir gar nicht anders hätten handeln können • Wir neigen dazu, uns in schwierigen Situationen als Opfer zu fühlen • Lerne Deine Wirkung in der Kommunikation kennen. Hol dir Feedback • Frage Dich immer, wenn Kommunikation schwierig wird, was ist mein Anteil daran? 12.11.2012 14 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär "Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichgewicht oder Unterschiedlichkeit beruht." • symmetrisch: 2 gleichstarke Partner, die nach Gleichheit und Verminderung von Unterschieden streben "spiegelhaftes Verhalten„ • komplementär: es gibt einen "superioren" und einen "inferioren" Partner. Die Partner ergänzen sich in ihrem Verhalten. 12.11.2012 15 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Das Vier-Seiten-Modell der Kommunikation Nach Schulz von Thun Heute hörst Du früh mit dem Training auf Trainer 12.11.2012 16 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Das Vier-Seiten-Modell der Kommunikation Sachebene Apell Heute hörst Du früh mit dem Training auf Beziehungsebene 12.11.2012 Selbstaussage 17 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Das Vier-Seiten-Modell der Kommunikation Sachseite (blau): • Austausch von (Sach)informationen, Fakten, Daten Beziehungsseite (gelb): • Wie steht der Sender zum Empfänger? • Geht häufig aus der nonverbalen Kommunikation bzw. dem Tonfall hervor. Der Ton macht die Musik • Ist uns dies immer bewusst? • Man kann es offen zeigen oder eher verdeckt halten • Bekommt das dann keiner mit? 12.11.2012 18 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Das Vier-Seiten-Modell der Kommunikation Selbstaussage (grün): • Wir sagen immer auch etwas über uns selbst aus • Es wird Stellung zu dem Thema eingenommen: wie würde ich mich in dieser Situation verhalten oder was sind meine Gefühle bzw. Bedürfnisse • Macht eine Person greifbar aber auch angreifbar • Versuchen Personen deswegen häufig zu verschleiern Appell (rot): • Was möchte der Sender mit der Aussage eigentlich bezwecken • Appelle können versteckt (wie hier) oder sehr offen und direkt sein 12.11.2012 19 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Das Vier-Seiten-Modell der Kommunikation Sachebene Apell Heute hörst Du früh mit dem Training auf Beziehungsebene 12.11.2012 Selbstaussage 20 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Das Vier-Seiten-Modell der Kommunikation Sachebene „Es ist früh“ Beziehungsebene „Du machst Dir nen Lenz“ 12.11.2012 Heute hörst Du früh mit dem Training auf Apell „Trainier länger“ Selbstaussage „Ich würde auch gerne nach Hause gehen“ 21 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Empfängermodell: Vier Ohren Sachebene Apell Beziehungsebene Selbstaussage 12.11.2012 22 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Empfängermodell: Vier Ohren Wie reagiert der Schüler, wenn er sich mit jeweils einem Ohr hört? Sach­Ohr (blau): • Sachinformation wird bestätigt „Ja ich mache Schluss“ Appell­Ohr (rot): • Der Schüler trainiert länger Selbstaussage­Ohr (grün): • Schade, dass Sie noch nicht nach Hause gehen können Beziehungsohr (gelb): • neg. Botschaften auf Beziehungsebene führen meist zu Rechtfertigung, Kränkung oder Aggression 12.11.2012 23 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Empfängermodell: Vier Ohren Sachebene Beziehungsebene Apell Übung Selbstaussage Was können Leute besonders gut bzw. besonders schlecht, wenn Ihr Ohr einseitig ausgeprägt ist? 12.11.2012 24 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Diskussion & Austausch • Gibt es bei euren Sportlern welche, die besonders auf einem Ohr zu hören scheinen? • Liegt das am Sender oder am Empfänger? • Spreche ich bei bestimmten Sportlern (evtl. unbewusst) bestimmte Ohren an? • Habe ich evtl. das Gefühl, von bestimmten Personen immer wieder auf demselben Ohr erwischt zu werden? 12.11.2012 25 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV 1­2­3­4 Gesprächsvorbereitung 1. Appel: Ziele bestimmen • Was ist mein Gesprächsziel? • Was will ich minimal/maximal erreichen? • Welche Wünsche und Forderungen habe ich? 2. Sachinhalt: Themen bestimmen und Argumente sammeln • Welche Themen will ich ansprechen? In welcher Reihenfolge? • Wie ist der Sachverhalt? • Welche Argumente und Beispiele habe ich? 4. Beziehung: Sich in den Gegenüber hineinfühlen/­denken • Wie kann ich ein positives Klima schaffen? • Wie sieht der andere die Situation? • Wie kann ich das Gespräch positiv abschließen? 3. Selbstaussage: Gefühle orten • Wie erlebe ich die Situation? • Wie sind meine Gefühle und Bedürfnisse? • Was davon möchte ich – wie – mitteilen? 12.11.2012 26 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV 4­3­2­1 Gesprächsführung 1. • Appel: Wie soll sich der Andere (meiner Meinung nach) verhalten? 4. Beziehung: • Angenehme Atmosphäre schaffen 12.11.2012 2. Sachinhalt: • Was sind die Fakten? 3. Selbstaussage: • Wie erlebe ich die Situation? 27 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Übung: Gesprächsvorbereitung 12.11.2012 28 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Gesprächsführung: Feedback und Kritik 12.11.2012 29 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Übung: Gesprächsführung 12.11.2012 30 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Übung 1. Gruppe: Nonverbale Kommunikation – Körperhaltung, Gestik, Mimik, Blickkontakt 2. Gruppe: Sachebene – Wie verständlich, wie nachvollziehbar argumentiert A, wie B? 3. Gruppe: Selbstaussageseite – Wie klar vertritt A seinen Standpunkt, wie B? Wie deutlich werden die eigenen Gefühle und Bedürfnisse ausgedrückt? 4. Gruppe: Beziehungsebene – Wie wird das Klima von den Gesprächspartnern gestaltet? Wie gehen sie miteinander um? Inwiefern geht der eine auf den anderen ein? 5. Gruppe: Appellseite – Inwiefern erreicht A bzw. B sein Ziel? 12.11.2012 31 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Feedbackregeln 1. Keine Bewertungen (z.B. Ich fand nicht gut…) sondern Beschreibungen, was haben Sie wahrgenommen und wie hat dies auf Sie persönlich gewirkt(z.B. mir ist aufgefallen, dass…) 2. Konkretes Feedback, keine verallgemeinernden Aussagen (Nicht: Du bist unsicher; Sondern: diese und jene Aktion/Aussage etc. wirkte auf mich unsicher) 3. Positives erwähnen 4. Direkt Feedback 5. Individuelles Feedback 6. Kurzes und prägnantes Feedback 12.11.2012 32 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Kritik konstruktiv äußern Ich­ und Du­Botschaften Kannst Du mal aufhören, mich immer zu unterbrechen. Wenn Du immer dazwischen quatschst, kann ich mich nicht konzentrieren. Du lässt mich jetzt aussprechen und dann kannst Du sagen, was Du zu sagen hast. 12.11.2012 33 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Kritik konstruktiv äußern Ich­ und Du­Botschaften Ich habe ein Problem damit, wenn ich immer unterbrochen werde, da ich mich so nicht konzentrieren kann. Kann ich jetzt erst mal aussprechen und mir dann anhören, was Du zu sagen hast? 12.11.2012 34 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Kritik konstruktiv äußern Die vollständige Ich­Botschaft: Möglichkeit um Konflikten von der Sender­Seite aus konstruktiv zu gestalten 4 wichtige Schritte: 1. Die Situation bzw. Verhalten konkret beschreiben Beispiel: Mir ist aufgefallen, dass Sie mich 3 mal unterbrochen haben Konkret: 3 mal unterbrochen 2. Die Auswirkungen auf mich schildern Folgen: dadurch verliere ich den Faden 3. Die eigenen Gefühle ausdrücken Folgen: das ärgert mich, verunsichert mich (Situations­ und Personenangemessen) 4. Eigene Wünsche und Erwartungen formulieren Bitte lassen Sie mich jetzt ausreden 12.11.2012 35 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Kritik konstruktiv äußern Ich­ vs. Du­Botschaften: • Was ist besser? • Wann passen Ich und wann Du Botschaften besser? • Ich­Botschaften sind nicht das Allheilmitte Achtung: Ich­Botschaft muss zum Sender, zur Situation und auch zum Empfänger passen. Achtung Pseudo­Ich­Botschaften: • Ich erlebe Dich als total dominant • Ich habe das Gefühl, dass Du total unsensibel bist 12.11.2012 36 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Fragetechniken Offene Fragen: • W­Fragen (beginnen meist mit Was, wer, wo, warum? Wirkung: • ausführliche Informationen • guter Kontakt Einsatz: • am Anfang eines Gesprächs 12.11.2012 Geschlossene Fragen: • Entscheidungsfragen: z.B. können wir diesen Punkt abhaken? • Meist kurze Antworten Wirkung: • Klarheit, Verbindlichkeit • Kurze Gesprächsdauer Einsatz: • zum Schluss • wenn ich das Gespräch kurz halten will 37 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Fragetechniken Wer fragt führt: • Wichtig ist die Richtung des Gespräches zu steuern (nicht die Redeanteile) • Durch die Frage kann man immer wieder auf die eigenen Ziele zurückkommen (wichtig, sich über die eigenen Ziele im Klaren zu sein) • Ausgleich zwischen Fragen und Aussagen 12.11.2012 38 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Übung: 12.11.2012 39 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Zuhören Was ist euch aufgefallen: • die Geschichte ist kürzer geworden • Viele Informationen gingen verloren • Details wurden verändert oder verfälscht • Neues wurde hinzugefügt • Lücken und Ungereimtheiten wurden geschlossen, indem einzelne Personen etwas hinzufügen, was aus Ihrer Sicht Sinn macht 12.11.2012 40 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Aktives Zuhören • nach Carl Rogers (Begründer Gesprächspsychotherapie) • Gesprächsführungstechnik, die auf der Empfängerseite der Kommunikation eingesetzt werden kann, um die Kommunikation zu verbessern • Wir können nur begrenzt Informationen aufnehmen • Was können wir auf Empfängerseite tun um die Kommunikation zu verbessern? 12.11.2012 41 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Aktives Zuhören 3 Stufen: 1. aufmerksames Zuhören • Verbessert Kommunikation sowohl auf der Sach­ als auch auf der Beziehungsebene • Aufmerksamkeit signalisieren: Blickkontakt, Nicken, Laute (mhm, ja ah…= soziales Grunzen) 2. den Kern des gehörten zusammenfassen (habe ich das inhaltlich gehörte auch richtig verstanden?) • Verständnis wird überprüft • Bietet dem Erzähler die Chance die eigenen Gedanken zu klären 3. die Gefühle und Bedürfnisse des anderen verstehen und widerspiegeln (Königsstufe) • Besonders hilfreich wenn es Spannungen gibt 12.11.2012 42 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Aktives Zuhören Transfer – Wann kann ich das aktive zuhören in meiner Tätigkeit gebrauchen? • um einen guten Kontakt herzustellen • um komplexe Sachverhalte zu verstehen • wenn der andere abschweift • um den anderen auf den Punkt zu bringen • bei Beschwerden und Konflikten • gezielt einsetzen (nicht zu oft) • das wichtigste wiedergeben 12.11.2012 43 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Aktives Zuhören Übung 12.11.2012 44 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Aktives Zuhören Grenzen: • Gradwanderung: Wenn es nicht ernst gemeint ist, klingt es schnell so als wolle sich der Gesprächspartner lustig machen • Beleidigungen vom Gegenüber (dann lieber in einer Ich­Botschaft) • Manchmal sind klare Grenzen wichtiger 12.11.2012 45 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Streit schlichten, Konflikte mediieren 12.11.2012 46 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Einführung 12.11.2012 47 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Einführung Mediation (lat. „Vermittlung“) ist ein strukturiertes, freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konfliktes. Mediation ist ein kognitives Verfahren. Emotionen sollen möglichst außen vor bleiben Sachthemen keine Emotionsthemen 12.11.2012 48 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Übung 12.11.2012 49 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Anwendungsfelder der Mediation 12.11.2012 50 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Anwendungsfelder der Mediation Mediation kommt zum Einsatz bei Konflikten und Auseinandersetzungen … • zwischen Spielern, Trainern, Vereinsvertretern und anderen Funktionsträgern • zwischen und innerhalb von Abteilungen, Vereinen, Verbänden und Unternehmen • zwischen Vereinen, Verbänden und Sponsoren • zwischen Interessensgruppen bei Großveranstaltungen (EM, WM, etc.) • bei Planung, Bau und Betrieb von Sportstätten • bei der Verteilung von Einnahmen, Fördermitteln, Lizenzen oder Risiken zwischen den Betroffenen • innerhalb und zwischen Mannschaften mit Spielern und anderen Beteiligten unterschiedlicher Nationalitäten 12.11.2012 51 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Phasen der Mediation 1. Mediationsvereinbarung • Kontakt aufbauen • Mediationsverlauf erläutern • Motivation und Bereitschaft zur Mediation abklären • Auftragsklärung 2. Die Themen herausarbeiten • Sammlung der Regelungspunkte (Themen) • Bereiche der Übereinstimmung und der Nichtübereinstimmung feststellen • Erarbeitung einer (gemeinsamen) Rangliste 3. Von den Positionen zu den Interessen • U nterschiedliche Positionen benennen und verstehen • Bedürfnisse und Interessen erarbeiten 4. Optionen entwickeln und bewerten • Optionen entwickeln • Auswählen, ausprobieren, verhandeln 5. Vereinbarung schließen • Vereinbarung entwerfen • Überprüfung durch die Medianden, Rechtsanwälte und andere Fachleute • U nterzeichnung 12.11.2012 52 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Phasen der Mediation 1. 2. 3. 4. 5. Kontrakt: Mediationsvereinbarung Themensammlung Von den Positionen zu den Interessen Optionen entwickeln und bewerten Vereinbarungen schließen 12.11.2012 53 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Mediationsvereinbarung Inhalt: • Verfahren vorstellen: 5 Phasen • Regeln erarbeiten • Wollen wir den Konflikt selber lösen? Haltung des Mediators • Wertschätzende Sprache Techniken • Aktives Zuhören • Spiegeln • Zusammenfassen (ohne Vorwürfe) Konkrete Fragen • Aus welchem Grund sind Sie hier? • Habe ich das richtig verstanden? Ziel • Klärung des Verfahrens 12.11.2012 54 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Voraussetzungen für Mediation • • • • • • • • • Freiwilligkeit Verantwortlichkeit für sich selbst zu übernehmen Offenheit Bereitschaft zur Fairness gegenüber dem/der Anderen Ehrlichkeit/Vertraulichkeit Kein paralleles juristisches Verfahren Den Mediator nicht als Zeugen zu benennen Informiertheit Maximal mittlere Konfliktebene (nach Glasl) 12.11.2012 55 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Informiertheit • • • • Funktion des Mediators Klärung der Kosten Abgrenzung der Mediation zu anderen Verfahren Abgrenzung gegenüber Beratung und Therapie 12.11.2012 56 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Beratung und Therapie vs. Mediation Beratung/Therapie Prozessebene Inhaltsebene 12.11.2012 Mediation Prozessebene Inhaltsebene 57 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Voraussetzungen für Mediation • • • • • • • • • Freiwilligkeit Verantwortlichkeit für sich selbst zu übernehmen Offenheit Bereitschaft zur Fairness gegenüber dem/der Anderen Ehrlichkeit/Vertraulichkeit Kein paralleles juristisches Verfahren Den Mediator nicht als Zeugen zu benennen Informiertheit Maximal mittlere Konfliktebene (nach Glasl) 12.11.2012 58 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Eskalationsstufen nach Glasl 12.11.2012 59 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Prinzipielle Konfliktlösungsmodelle Kampf: • • • Vernichtung des Gegners Erzwungene Unterwerfung des Gegners Unterwerfung beider Konfliktparteien durch eine dritte Partei Flucht: • • • Verlassen des Kampfplatzes Freiwillige Unterwerfung Nicht wahrnehmen wollen eines Konfliktes Gesetze /Regelwerke/Delegation der Lösung • Rechtsprechung • Unterwerfung unter Schiedsspruch Aushandeln/ Finden einer Lösung: • Kompromiss • Konsens 12.11.2012 60 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Anforderungen an den Mediator • Neutralität • Schweigepflicht • Verantwortung für den Prozess und nicht für den Inhalt • Bemüht sich aktiv um Neutralität • Erkennt an, dass es mehrere Wirklichkeiten gibt • Traut den Klienten Eigenverantwortlichkeit zu • Vertraut, dass sich die Klienten verändern können • Vertraut in die eigenen Fähigkeiten • Vertrauen die Konfliktparteien erreichen zu können 12.11.2012 61 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Phasen der Mediation 1. 2. 3. 4. 5. Kontrakt: Mediationsvereinbarung Themensammlung Von den Positionen zu den Interessen Optionen entwickeln und bewerten Vereinbarungen schließen 12.11.2012 62 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Themensammlung Inhalt: • Agenda erstellen • Über was wollen wir sprechen? • Was will ich (im Moment)? Haltung • wertschätzende Sprache • wertfreie, neutrale Sprache Techniken • offene, verhandelbare Fragen Konkrete Fragen • Gäbe es noch einen anderen Weg? • Können Sie das noch anders formulieren? Ziel • Verständnis erarbeiten über Themen 12.11.2012 63 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Themensammlung Konfliktpartei A W­Fragen Was? Wann? Wie? Wo? Wieviel? 12.11.2012 Konfliktpartei B Es soll genau geklärt werden, wer was fordert, ohne jedoch eine Konkrete/Endgültige Lösung zu haben. Um welches Thema/um welche Themen soll es gehen? 64 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Phasen der Mediation 1. 2. 3. 4. 5. Kontrakt: Mediationsvereinbarung Themensammlung Von den Positionen zu den Interessen Optionen entwickeln und bewerten Vereinbarungen schließen 12.11.2012 65 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Von den Positionen zu den Interessen Inhalt: • Hintergründe erfahren • Interessen erarbeiten • Wünsche explorieren • Hoffnungen erarbeiten • Warum will ich das? Haltung • Neutralität Techniken • Skalierungs­Fragen • hypothetische Fragen • Arbeiten mit innerem Team • Farbfilm statt Schwarzweiß Bild • Windows of Understanding 1 12.11.2012 Konkrete Fragen • Was wäre wenn …? • Angenommen, Ihr Gegenüber würde ab jetzt …? Ziel • Klient versteht sich besser 66 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Von den Positionen zu den Interessen Konfliktpartei A Konfliktpartei B Warum und wofür? Wenn Sie einen Moment innehalten und in sich hineinhören, worum geht es Ihnen jetzt an diesem Punkt... ganz genau? Was ist Ihr persönliches Anliegen? Was wird Ihr Gewinn sein, wenn Sie diese Position bzw. diesen Wunsch durchsetzen...? Wozu wäre eine einvernehmliche Regelung für Sie wichtig? Das Verstehen „warum“ jede Partei seine Forderung stellt, steht im Vordergrund. 12.11.2012 Selbstverständnis 67 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Windows of understanding 1 Konfliktpartei A Konfliktpartei B Person A Person B Interessen A Interessen B Sowohl Konfliktpartei A als auch B lernen sich selbst und die eigenen Interessen besser zu verstehen. 12.11.2012 68 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Phasen der Mediation 1. 2. 3. 4. 5. Kontrakt: Mediationsvereinbarung Themensammlung Von den Positionen zu den Interessen Optionen entwickeln und bewerten Vereinbarungen schließen 12.11.2012 69 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Optionen entwickeln und bewerten Inhalt: • verschiedene Lösungsmöglichkeiten erarbeiten • Wie kann das gehen? Haltung • Lösungsneutralität Techniken • Zirkulär fragen • Refraimen • zukunftsorientierte Fragen • Brainstoarming • Windows of Understanding2 12.11.2012 Konkrete Fragen • was glauben Sie , was ihr Kind sagen würde? • was glauben Sie , würde in der Zukunft hilfreich sein? Ziel • Lösungsoptionen entwickeln • in die Zukunft weisen 70 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Windows of understanding 2 (Konflikt)partei A (Konflikt)partei B Person A Person B Interessen A Interessen B • Die Interessen des jeweils anderen werden gesehen • Gemeinsam sollen Optionen erarbeitet werden 12.11.2012 71 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Optionen entwickeln und bewerten (Konflikt)partei A (Konflikt)partei B • Wir könnten ja… • …oder wir probieren … Vielleicht , geht auch… 12.11.2012 Möglicherweise funktioniert… Was haben Sie herausgehört, worum es Ihrem Gegenüber dabei geht? Haben Sie gehört/verstanden (auch wenn Sie vielleicht nicht einverstanden sind!), was genau das Anliegen / die Sorge / der Wunsch / das Bedürfnis Ihres Gegenübers ist? 72 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Phasen der Mediation 1. 2. 3. 4. 5. Kontrakt: Mediationsvereinbarung Themensammlung Von den Positionen zu den Interessen Optionen entwickeln und bewerten Vereinbarungen schließen 12.11.2012 73 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Vereinbarungen schließen Inhalt: • Lösungen konkretisieren Haltung • Vertrauen in den Prozess • Vertrauen in Fähigkeiten und Ressourcen der (Konflikt)parteien Techniken • Moderieren Ziel • Lösungen konkretisieren 12.11.2012 74 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Selbsterfahrung Interessen Denken Sie an Ihren letzten Konflikt, mit Ihrem Partner/Partnerin oder mit jemand Anderem. Versuchen Sie jetzt herauszufinden, welche Interessen, Bedürfnisse und tieferen Bedeutungen bei Ihnen dahinter steckten, und phantasieren Sie, welche bei Ihrem Partner dahinter steckten. Schreiben Sie beide Seiten in zwei Spalten. 12.11.2012 75 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Selbsterfahrung Interessen Denken Sie an Ihren letzten Konflikt mit Ihrem Partner/Partnerin. Versuchen Sie jetzt herauszufinden, welche Interessen, Bedürfnisse und tieferen Bedeutungen bei Ihnen dahinter steckten, und phantasieren Sie, welche bei Ihrem Partner dahinter steckten. Schreiben Sie beide Seiten in zwei Spalten. Versuchen Sie nun herauszufinden, welche Interessen Sie auf der Seite Ihres Partners verstehen und vielleicht akzeptieren können. Phantasieren Sie, welche Ihr Partner/ihre Partnerin wohl bei Ihnen akzeptieren und verstehen kann. Markieren Sie die gegenseitig verstandenen Interessen. 12.11.2012 76 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Selbsterfahrung Interessen Denken Sie an Ihren letzten Konflikt mit Ihrem Partner/Partnerin. Versuchen Sie jetzt herauszufinden, welche Interessen, Bedürfnisse und tieferen Bedeutungen bei Ihnen dahinter steckten, und phantasieren Sie, welche bei Ihrem Partner dahinter steckten. Schreiben Sie beide Seiten in zwei Spalten. Versuchen Sie nun herauszufinden, welche Interessen Sie auf der Seite Ihres Partners verstehen und vielleicht akzeptieren können. Phantasieren Sie, welche Ihr Partner/ihre Partnerin wohl bei Ihnen akzeptieren und verstehen kann. Markieren Sie die gegenseitig verstandenen Interessen. Auswertung: Was ist Ihr Erkenntnisgewinn? 12.11.2012 77 Tom-Nicolas Kossak 12.11.2012 Modul 5: DMV 78 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Fragen? 12.11.2012 79 Tom-Nicolas Kossak Modul 5: DMV Ausbildungsinstitute • Akademie Perspektivenwechsel (München, http://www.akademie­perspektivenwechsel.de/) • Institut für Mediation, Streitschlichtung und Konfliktmanagement e.V. (München, http://www.mediation­ ims.de/) • Institution für Konfliktberatung und Mediation (Frankfurt, http://www.ikom­frankfurt.de/) • Bundesverband Mediation (http://www.bmev.de/) 12.11.2012 80 „Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit“ Kontakt Dipl. Psych. Tom­Nicolas Kossak Kirchenstr. 4 81675 München Tel. E­Mail: 12.11.2012 0179/4157228 [email protected] Tom-Nicolas Kossak 81