Ethik Klausur Nr. 2 Zusammenfassung 1.Utilitarismus a. Bentham und Mill i. Quantitativer Hedonismus nach Bentham (1748-1832) • Faktoren werden einzeln bewertet und sind gleich wichtig • !Es zählt die reine Summe: Glück der größtmöglichen Zahl • Das hedonistische Kalkül: Instrument, das den sozialen Nutzen von Handlungen misst o Intensität, Dauer, Gewissheit, Entfernung, Folgenträchtigkeit, Reinheit, Ausmaß ii. Qualitativer Hedonismus nach Mill (1806-1873) • Bedürfnishierarchie: Qualität über Quantität o Geistige Lust (Sittlichkeit, Wissenschaft) über sinnlicher Lust (natürliche Triebe) • Objektive Beobachter nötig • Hohe Qualität = moralisch richtig b. Vier Grundprinzipien i. Konsequenzprinzip (=Folgen) ii. Hedonistisches Prinzip (=Glück) iii.Universalistisches Prinzip (=Mehrheit) iv. Utilitätsprinzip (=Nutzen) ➔Utilitaristischer Imperativ: Handle so, dass die Folgen für das Wohlergehen aller Betroffenen optimal sind! c. Formen i. Handlungsutilitarismus • Keine Verallgemeinerungen !immer wieder genaues Abwägen • Kritik: nicht pragmatisch, was ist objektiv? 1 • Glück auf Kosten der Folgen, Nutzen und Mehrheit ii. Regelutilitarismus • Zentrale Regeln • Folgen, Nutzen und Mehrheit auf Kosten des Glücks iii.Präferenzutilitarismus • Interne/externe Interessen statt Glück: Nutzen = objektive Erfüllung von Präferenzen • Urteil eines unparteiischen Betrachters • Wichtig ist Zukunftsausrichtung und Selbstbewusstsein des Menschen d. Moralische Dilemmata i. Die sechs Schritte zur ethischen Urteilsfindung • Problemstellung • Situationsanalyse • Verhaltensalternativen • Normen- und Werteprüfung • Entscheidung • Blick auf Folgen 2.Kant a. Allgemein i. 4 Grundfragen • Was kann ich wissen? • Was soll ich tun? • Was darf ich hoffen? • Was ist der Mensch? ii. Der Kategorische Imperativ 2 • „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde!“ !objektiv und allgemein • Hypothetischer Imperativ: an Bedingung geknüpft • Maximekollision durch Einzigartigkeit des Kategorischen Imperativs verhindert • Mensch wird moralische Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit zugeschrieben • Menschen sind nie bloße Mittel !Menschenwürde = unantastbar b. Kritik der reinen Vernunft i. Erkenntnislehre/Metaphysik (Was kann ich wissen?) • Empiristen (Erkenntnis entsteht durch Erfahrungen und Eindrücke) ⬄ Rationalisten (Erkenntnis an sich selbst heraus mit Verstand) • Kant verbindet Sinnlichkeit (a posteriori: aus Erfahrung stammende Erkenntnis) mit Verstand (a priori: Vernunfterkenntnis) !“Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ ii. Der Mensch als Bürger zweier Welten • Äußere Sinneswelt o Unendlich, Mensch nur unwichtige Materie o Naturgesetze (heteronom) o Ästhetik • Innere Verstandeswelt o Wahre Unendlichkeit, beginnt bei eigener Persönlichkeit, nur in Vorstellung o Intelligenz hebt eigenen Wert o Moralgesetze (autonom) iii.Die Idee der Freiheit • Vernunft entdeckt in intelligibler Welt der Ideen: Unsterblichkeit, Freiheit, Gott 3 • In Sinneswelt: Naturkausalitäten; in Vernunftwelt: ethisches Sollen durch Willensfreiheit ➔kein Widerspruch zwischen Freiheit und Natur • Treibende Kräfte in Kants KrV: ethische Motive !für spätere Moralphilosophie c. Unterschiede i. Folgen-/Glücksethik nach Bentham/Mill • Konsequentialistisch, teleologisch • Streben des Menschen nach Glück • Handlungsmotivation durch Glück/Freude (Triebe) • Kalkül äußerer Umstände und Folgen ii. Pflichtethik nach Kant • Deontologisch • Streben des Menschen nach Glück • Mensch ist Vernunftwesen !sollte nicht nur nach Trieben handeln • Faktum der Pflicht (moralischer Kompass) • Freiheit (Selbstgesetzgebung) • Kategorischer Imperativ • Pflicht = eindeutig, nützlich, uneigennützig iii.Goldene Regel • Hypothetischer Imperativ, da von Wünschen und Bedürfnissen des Handelnden abhängig !allgemeiner Ratschlag iv. Kategorischer Imperativ • Kategorischer Imperativ !allgemeines Gesetz d. Das Moralprinzip i. Allgemeine Voraussetzung 4 • Gesellschaftliche Funktion von Moral: Moral gewährleistet Schutz !ermöglicht gemeinsames Handeln, Ordnung ii. Warum moralisch handeln? • Tradition, Religion, Angst, Gewohnheit • Wohlüberlegtes Eigeninteresse • Unbedingte moralische Verpflichtung !Kant: Kann die Vernunft Grundlage dafür sein? iii.Rolle der praktischen Vernunft • Technische Imperative • Pragmatische Imperative • Maximen !Vernunftsätze drücken nur bedingte Verpflichtung aus iv. Die praktische Vernunft als Grundlage für unbedingte moralische Verpflichtung • Moralprinzip als Lösung: der Kategorische Imperativ 5