1 Examensvorbereitung | Ältere Deutsche Literaturwissenschaft Scriptum Examenskolloquium Scriptum Examenskolloquium Höfischer Roman Der Reim des höfischen Romans ist der 4hebige Paarreim aabb Erec Nach dem Gewinn des Sperberkampfes ist das öffentliche Ansehen wieder hergestellt, êre ist wieder vorhanden, die Beleidigung seiner selbst und der Königin durch den Zwerg ist gerächt. Kleidungs- und Pferdemotiv Aufdeckung der Kontraste, mit welchen Hartmann arbeitet. Kleidungsverzicht Enites ist funktional, da Ginover selbst sie mit der nötigen Ausstattung versieht. Kleidung demonstriert Macht! Pferd: Pferdedienst als Strafe Neues Pferd von Guivreiz Kontraste, Steigerung, Spiegelung I. Zyklus II. Zyklus Äußeres als Bild der inneren Zustände: Erec ist unerfahren, junger Hänftling, nicht im Kampf erprobt Romanstruktur: Doppelweg Verligen ist eine gesellschaftliche, keine individuelle Krise! Pferd und Kleidung sind nicht strukturbildend, spiegeln diese Struktur aber wieder! Symbol: Etwas, das für etwas anderes steht. Symbole stehen für innere Entwicklung, religiösen Horizont, Gesellschaft. Artusroman: Organisation von Herrschaft Iwein Problematisierte Idealität des Artushofes „Schlafen“ als zentrales Thema Rolle der Artusritter im Iwein: Keie Gawein Prolog, Beleidigung on Iwein vor dessen Abreise, Motivation für Iwein an der Quelle, Kampf gegen Iwein an der Quelle. Keie ist ohne êre und hat ein Interesse an Ansehen Keie ist Bestandteil der arthurischen Welt, zeigt ihre Grenzen und Brüche auf, gehört aber dazu! Somit muss auch seine Tapferkeit gelobt werden. Seine Spottlust überkommt ihn triebhaft, doch er reflektiert darüber Anfang, als Gegenpart zu Keie. Warnung an Iwein, Motivation für Iwein, Aufzubrechen, damit er statt Gawein an der Quelle kämpft Gawein ist an das Regelwerk gebunden (positivistisch), nach dem warum wird nicht gefragt reflektiert nicht! Problem für Artus: Entführung der Ginover: Gewähren der Bitte Schuldfrage Bei Crétien ist Gawein Bote des Artushofes, bei Hartmann gibt er als Freund den Rat zum Turnieren. Iweins Verschulden ist seines, nicht des Artushofes Schuld. Problem: Gawein verschuldet mit Iweins Verschulden! Richard Leinstein 2 Examensvorbereitung | Ältere Deutsche Literaturwissenschaft Scriptum Examenskolloquium Schlußsequenz Laudine wird ein Versprechen abgerungen, weshalb sie Iwein wieder annehmen muss. gütliches Ende im Sinne des Regelwerks, am Ende aber auch moralisch (Fußfallszene), menschlich Problem: Laudine ist Minneherrin und Eheherrin. Problem: Öffentlich Gesagtes kann nicht ohne Weiteres zurückgenommen werden Gattungsstrukturen Doppelwegstruktur Spiegelung, Wiederholung, Variation Artusritter Aventiure Artuswelt Nicht-Artuswelt Dialektik Ehe Minne, Ere Minne Erzählerrolle Form: 4heber, Reimpaar Inhalt: Matière de Britanne Quellen: Romanische Dichtung (Crétien) Idealität des Rittertums als ideologisches Zentrum Vor dem Hintergrund des Heldenepos (Nibelungenlied) gemeinsam unterschiedlich ideologisches Zentrum des Rittertums Heldenepos hat nie ruhendes Zentrum Minnethema Andere Quellen Mann/Frau Anderes Verhältnis Oralität/Schriftlichkeit Unbekannte Autoren Andere Materie: Völkerwanderungszeit Rolle des König Artus im Artusroman Ideelles Zentrum Maximale Verkörperung höfischer Ideale, muss keine Aventiure bestehen Kann einzelne Figuren auszeichnen Sowohl strukturelles Moment als auch moralische Instanz, lebt durch Erzählen weiter, ist Mythos. Parzival Josephsehe: Frischverheiratetes Nebeneinanderliegen, ohne zu wissen, wie Beischlaf funktioniert. Tumpheit: Einfalt, noch nicht geprägt von Courtoise, ein Einfältiger ist ganz bei sich. Regionale Elemente: Erwähnung der Gönner Aventiure-Erwähnungen: Inspiration (Muse) Heldenbild Parzival / Erec Gawan entspricht Erec (Höfischer Ritter und Minneritter) Parzival: Religiöser Ritter, Gralsritter Gahmuret ( Muss sich seine Position erringen, um sich beim Baruc zu bewähren) entspricht Iwein (stellt Rittertum über alles) Ritterausbildung Parzivals: Naturtalent, kann bei Gurnemanz alles nach zwei Versuchen Krisen: Erec: höfisch Parzival: Menschlich, religiös Bedeutung Trevrizents Trevrizent ist Parzivals Onkel und Bruder von Anfortas und Herzeloide. Er tut stellvertretend für Anfortas Buße. Richard Leinstein 3 Examensvorbereitung | Ältere Deutsche Literaturwissenschaft Scriptum Examenskolloquium Gründe für Rückzug Trevrizent: Hoffnung Sigune: Desparatio Karfreitag = christliche Erlösungstat Trevrizent übernimmt auch Bußleistung für Parzival, vermittelt eigene Schuldfähigkeit Belehren in Religion, Theologie, Demut Gurnemanz: Belehren in weltlichen, höfischen Ritterlichen Belangen Trevrizent vermittelt Tiefenstruktur (Innere Ausbildung) Gurnemanz vermittelt Oberflächenstruktur (Äußere Ausbildung) Beide zusammen situieren Parzival in der Gesellschaft, gesellschaftliche Basis Trevrizent: Lügt aus Mitleid, um Parzivals psychologisches Gleichgewicht nicht zu gefährden. Laientheologie: Beichte darf nur im Notfall von einem Laien abgenommen werden Trevrizent informiert Parzival über den Gral, seine Familie und Gott Gralswelt Artuswelt Unterschiedliche Gestaltung der Artuswelt bei Hartmann und Wolfram Hartmann: Ideelles Zentrum, das Störung erfährt, welche überwunden werden muss. Aufgabe des Helden: Wiederherstellen der ideellen Welt. Iweinprolog: saelde, ere, manheit Krise kommt von außen Laudines Reich als zweites höfisches Zentrum (Märchenelemente [Unsichtbarkeitsring, Brunnen] wie in der Gralswelt) Wolfram: Krise ist im Hof, der Einzelne ist Korrektiv des Ganzen! Gralswelt funktioniert nach eigenen Regeln. Es gibt hier apodiktische Regeln, aber auch göttliche Willkür. Der Gral steht im Zentrum der Gralswelt, während Artus im Zentrum seiner Welt steht. In der Gralswelt gilt göttliches Recht, in der Artuswelt menschliches Recht. Auch die Gralswelt ist defizitär (Anfortas will sterben, doch er wird am Leben erhalten, die Ritter nehmen keine Sicherheit, sondern töten) Gralswelt Positiv: Negativ: Göttliche Nähe Der Einzelne kann der Erwartung nicht gerecht werden. Die Struktur ist nicht hinterfragbar, doch in der Struktur der Welt liegt die Krise Die Gralswelt ist von (göttlichem) Mitleid abhängig, denn die saelde kann durch eigenes Verhalten nicht errungen werden. Das Problem liegt innen, die Lösung erfolgt von außen (Gott) Artuswelt Positiv: Krisen können durch Kampf gelöst werden Êre kann durch eigenes Verhalten erworben werden Problem von außen, Lösung von innen (Ritter) Richard Leinstein 4 Examensvorbereitung | Ältere Deutsche Literaturwissenschaft Scriptum Examenskolloquium Tristan und Isolde Vorgeschichte: Verbindung von „Liebe“ mit „Leid“ und „Tod“, den zentralen Themen des Trisan Motiv der Heimlichkeit bereits bei Marke, Riwalin, Blancheflur Tristan kämpft listig, unhöfisch „Wiedergutmachung“ beim Kampf gegen Morold: Nicht selbstsüchtig Darstellung der Liebe als große Macht (Anfangsszene [Vogel, Leim], Minnetrank) Liebe Isoldes und Tristans: Erste Anzeichen bereits im Bad, als sie ihn erschlagen könne, es jedoch nicht tut Minnetrank als Katalysator, zentrales Bild für Macht der Liebe „Tristan und Isolde“ als zusammengehörig, Tristans Werben an Markes Statt. Parzival Naiv, grobschlächtig Zweifelt an Gott Tristan klug, künstlerisch (Vertreter europ. Hofkultur) Zweifelt an sich selbst Beide: Erziehung legt angelegte Fähigkeiten frei Minne im Artusrman, aber auch bei Tristan : Minne + Ehe Problembehaftet! Minnegrotte Liebe kreiert „neuen Hof“ (Natur) Substitut für den wahren Hof. An diesem Hof jedoch ist ein Verweilen auf Dauer nicht möglich, es fehlt êre! So kann man nicht auf Dauer leben. Wer êre will, muss an den echten Hof zurück. Hof Marke: Hat zunächst fast Arthurische Qualitäte (Tristan bringt Kultur an diesen Hof (Jagd, Musik)) Hof hat Defizite: Intriganten (Melot, M……..) Gott muss dem, der ihn reht bittet, helfen und tut es. Kritik gegen Gottesurteile (Auswüchse kirchlichen Christentums) Kathedrale Minnegrotte Gottfried beschreibt die Macht der Liebe mit den gleichen Mitteln, mit denen christliche Symbole beschrieben werden. Richard Leinstein