Dezember 2015 Hochkarätige Referenten beim 24. Marketing Alumni Symposium Auszeichnung – Professor Heribert Meffert erhält Marketing Lifetime Award Bootcamp 2015 – MCM heißt neue Masterstudierende willkommen 2 Inhaltsverzeichnis 3 Editorial 4 Forschung Aktuelle Forschungsprojekte 8 Publikationen Aktuelle Veröffentlichungen 9 Veranstaltungen und Aktivitäten Marketing Life Time Award Das MCM heißt Masterstudierende willkommen Der Marketing Flipper 22 Neues in Kürze Personalien 24 Marketing Alumni 24. Marketing Alumni Symposium MAM-Outgoing Stipendium Impressum Herausgeber Marketing Center Münster Am Stadtgraben 13-15 | 48143 Münster Telefon+49 2 51 / 83-2 50 25 Telefax +49 2 51 / 83-2 50 24 [email protected] www.marketingcenter.de Gestaltung Fotos Livingpage® GmbH & Co. KG, Münster MCM, Bildergalerie der WWU-Pressestelle Editorial 3 Liebe Marketing-Alumni, liebe Förderer und Freunde des MCM, ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende Weiterhin präsentieren wir Ihnen die Ergebnisse entgegen. In der dritten und letzten Ausgabe der von Dissertationen am MCM und geben auch MCM-News für das Jahr 2015 blicken wir auf dieses Mal einen Einblick in aktuelle Forschungs- abwechslungsreiche und erfolgreiche Monate arbeiten und -aufenthalte von MCMlern. Ein wei- zurück. terer Höhepunkt war die Begrüßung der neuen Marketing-Masterstudierenden im Rahmen des Wir berichten dabei ausführlich über das diesjäh- „Marketing Master Bootcamp“, die im histori- rige Symposium des Marketing Alumni Münster schen Rathaus stattfand. Freuen Sie sich außer- e.V., das im November unter dem Titel „Digitale dem auf Berichte über Gastvorträge, die neuen Transformation als Herausforderung für die „Flipper-Aktivitäten“ am MCM sowie über die Marktorientierte Veranstaltungen des Circle of Excellence in Mar- Unternehmensführung“ im Münsteraner Schloss stattfand. Zahlreiche hoch- keting (CEM). rangige Unternehmensvertreter u. a. von BMW, Netflix, Amazon, L’Oréal und dem Tagesspiegel Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen der berichteten über ihre Unternehmensstrategien MCM-News. Sollten Sie Anregungen oder Hin- mit der Herausforderung Digitalisierung. Die weise zu dieser Ausgabe haben, freuen wir uns Referenten und das aktuelle Thema sorgten für über Ihr Feedback ([email protected]). Rekordbeteiligung unter den Mitgliedern. Alles zum Symposium finden Sie ab Seite 24. Das gesamte MCM wünscht Ihnen und Ihren Familien frohe Weihnachten, entspannte Fest- Zudem berichten wir über die Verleihung des tage und ein gesundes und glückliches Jahr 2016! ersten Marketing Lifetime Award an Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heribert Meffert. Münster, im Dezember 2015 Prof. Dr. Thorsten Hennig-Thurau Prof. Dr. Manfred Krafft Prof. Dr. Thorsten Wiesel Prof. em. Dr. Dieter Ahlert Seniorprof. Dr. Dr. h. c. Klaus Backhaus Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Heribert Meffert Forschung 4 Marketing im Zeitalter der Digitalisierung: Marktveränderungen und Reaktionsstrategien unter besonderer Berücksichtigung von Social Media Ansprechpartner Die digitalisierungsbedingten Veränderungen der Konsumentennutzen. Es zeigt sich unter anderem, auf Seiten des LMM: Austauschbeziehungen zwischen Konsumenten dass inhaltsbezogene Initiativen die häufigsten, po- Jonas vor dem Esche und Unternehmen stellen große Herausforderun- sitiv wahrgenommenen SMM-Initiativen sind. Diese [email protected] gen an das Marketing und erfordern eine Überprü- stehen in starker Beziehung zum epistemischen fung der Regeln, Modelle und Paradigmen der Nutzen, der häufigsten SMM-Nutzengruppe. marktorientierten Unternehmensführung. Die kumulative Dissertation von Jonas vor dem Esche un- Mit Hilfe der gleichen Befragung wurde im dritten tersucht in fünf empirischen und konzeptionellen Teil der Studie der Zusammenhang zwischen SMM Beiträgen unterschiedliche Facetten dieser Verän- und verschiedenen Customer Engagement-Konst- derungen und entwickelt neue Denkanstöße für Re- rukten bewertet. Die Daten belegen einen signifikan- aktionsstrategien des Marketing. ten Zusammenhang zwischen SMM und Customer Lifetime-, Customer Referral-, Customer Influencer- Der Hauptbeitrag mit dem Titel „Social Media Mar- und Customer Knowledge Value und zeigen damit keting: A Means-end Framework of Firm Practices, insgesamt einen Zusammenhang zwischen SMM Consumer Consequences, and Its Linkages to Custo- und Unternehmenserfolg auf. Die anschließende mer Engagement Value” entwickelt erstmals eine Analyse industriebezogener Subgruppen offenbart vollständige Theorie zu positiv wahrgenommenen zudem große Heterogenität, weshalb für erfolgrei- Social Media Marketing (SMM)-Initiativen von Un- che SMM-Manager gute Branchenkenntnisse wichtig ternehmen. Auf Basis von 101 durchgeführten Me- sind. Insgesamt leistet die Studie einen wichtigen an-end Interviews und insgesamt 5.485 manuell ge- Beitrag zur Theorieentwicklung im Marketing und codeten Daten wurde der hieraus resultierende liefert neue Erkenntnisse für das SMM. Nutzen für Konsumenten ermittelt. Die Theorie umfasst 33 SMM-Initiativen, die in drei strategische Der zweite Beitrag der Dissertation beinhaltet eine Stoßrichtungen (inhaltsbezogene, kommunikati- im Journal of Interactive Marketing veröffentlichte, onsbezogene und organisationsbezogene Initiati- konzeptionelle Arbeit, die erstmals vier unterschied- ven) gruppiert werden können. Die Stoßrichtungen liche Formen von Konsumentenmacht in digitalen belegen die große Komplexität, die mit erfolgrei- Medien identifiziert und mit vier Entwicklungsstadi- chen Marketing-Aktivitäten in Social Media einher- en des Internets verknüpft. Der dritte Beitrag entwi- geht. Aus den SMM-Initiativen des Unternehmens ckelt ein allegorisches Modell für die Diffusion von ergeben sich 25 Konsumentennutzen, welche sich Marketing-Botschaften in Social Media, welches den Gruppen epistemische Nutzen, Emotionsnut- sich am Spiel an einem Flipperautomaten orientiert. zen, psychosoziale Nutzen und funktionale Nutzen Der vierte Beitrag stellt ein neues organisationales zuordnen lassen. Insgesamt gelingt es durch die ge- Denkmuster für die marktorientierte Unterneh- wählte Forschungsmethode, 20 bisher nicht im Zu- mensführung im digitalen Zeitalter vor, das „Markto- sammenhang mit SMM erforschte Konstrukte zu rientierte Wertschöpfungsnetzwerk“. Der letzte Bei- identifizieren und damit wichtige Impulse für zu- trag schließlich misst in einer repräsentativen künftige Forschungsarbeiten zu geben. Befragung von 2.000 Konsumenten und auf Basis von 4.000 realen Transaktionen den Einfluss ver- Eine anschließende, repräsentative Online-Befra- schiedener digitaler und nicht-digitaler Marketing- gung von 4.000 Konsumenten misst die Stärke der Instrumente auf Kaufentscheidungen deutscher Zusammenhänge zwischen SMM-Initiativen und Verbraucher. 5 Good Social Media Marketing – Erfolgsdeterminanten für B2C-Unternehmen Social Media haben die Art und das Ausmaß der Interak- und den Marketing-Fähigkeiten eines Unternehmens Ansprechpartner tionen zwischen Konsumenten und Unternehmen begünstigt. Jene Determinanten entfallen sowohl auf auf Seiten des LMM: grundlegend verändert und sind heute nahezu allge- unternehmenskulturbezogene und Social-Media-spezi- Jan Flemming genwärtig. Die meisten Unternehmen sehen hierin ins- fische Ressourcen als auch auf Fähigkeiten und belegen [email protected] besondere für ihr Marketing klare Chancen. Allein für folglich die Relevanz aller drei Kategorien für ein erfolg- Westeuropa wird zwischen 2014 und 2019 ein deutlicher reiches Social Media Marketing. Mit der Social-Media- Anstieg der Ausgaben für Social Media Marketing von Strategie und den Marketing-Fähigkeiten üben zwei der 2,6 auf 4,3 Milliarden Euro erwartet. Noch deutlicher wird genannten Determinanten über Social Media hinaus ei- die zunehmende Bedeutung von Social Media für das nen positiven Effekt auf den Erfolg bestehender Kunden- Marketing in den USA, wo sich die Ausgaben im gleichen beziehungen aus. Dieser profitiert zudem von der Kun- Zeitraum sogar mehr als verdoppeln sollen. Sofern diese denorientierung eines Unternehmens sowie von der Mittel richtig eingesetzt werden, lassen sich durch Social Anpassung organisationaler Strukturen und Prozesse im Media Marketing diverse geschäftsrelevante Mehrwerte Hinblick auf deren Eignung für Social Media. erzielen. Dabei müssen Unternehmen jedoch berücksichtigen, dass sich das egalitäre Social-Media-Umfeld Hierauf aufbauend wurden mit dem Zusammenwir- wesentlich von anderen Medien unterscheidet. Um in ken der Erfolgsdeterminanten und dem Zusammen- diesem Umfeld erfolgreich sein zu können, benötigen hang der Erfolgsvariablen zwei naheliegende The- sie Marketing-Ansätze, die sich für die Bewältigung der men untersucht. Dabei wurde gezeigt, dass das besonderen Social-Media-Herausforderungen eignen. Zusammenwirken der Social-Media-spezifischen Ressourcen einen negativen Effekt auf die Größe einer Eine aus unternehmerischer und wissenschaftlicher Fanbasis hat, sich jedoch gleichzeitig positiv auf die Perspektive zentrale Frage ist demnach, ob es einzel- Interaktion mit den gewonnenen Fans auswirkt. Un- ne Determinanten gibt, die den Erfolg des Social Me- ternehmen mit einem holistischeren Social-Media- dia Marketing eines Unternehmens beeinflussen. Vor Ansatz scheinen demnach eher eine intensivere Inter- allem zu Ressourcen und Fähigkeiten als mögliche aktion mit ihren Fans als eine höhere Reichweite Determinanten eines erfolgreichen Social Media Mar- anzustreben. In der Untersuchung des Zusammen- keting gibt die bisherige Forschung keine adäquaten hangs der Erfolgsvariablen konnte für Marken mit ei- Antworten. Das übergeordnete Ziel der Dissertation nem Umsatz in Deutschland von bis zu 500 Millionen ist daher die Untersuchung der Determinanten eines Euro verdeutlicht werden, dass der Social-Media-Er- erfolgreichen Social Media Marketing in Form von folg zur Gestaltung erfolgreicher Kundenbeziehun- Ressourcen und Fähigkeiten. gen beiträgt. Während der Erfolg bestehender Kundenbeziehungen stärker durch die Interaktion mit Mit Hilfe einer quantitativ-empirischen Untersuchung Fans gefördert wird, leistet die Fan-Reichweite bei konnte im Rahmen der Dissertation erstmals gezeigt Marken dieser Größe einen signifikanten Beitrag zur werden, dass je nach Social-Media-Zielsetzung eines Un- Gewinnung neuer Kunden. ternehmens unterschiedliche Determinanten zum Erfolg führen. Für eine hohe Reichweite profitieren Unter- Die Ergebnisse der Dissertation beinhalten sowohl für nehmen insbesondere von einer strategischen Planung die Forschung als auch für die Unternehmenspraxis ihrer Social-Media-Aktivitäten sowie von Mitarbeitern, mehrere bedeutsame Implikationen. Gemeinsam mit die in der Lage, gewillt und befugt sind, diese Aktivitäten den theoretisch-konzeptionellen und methodischen zu unterstützen. Die Interaktion mit Social-Media-Nut- Beiträgen tragen diese zu einem differenzierten Ver- zern wird hingegen von der Interaktionsorientierung, ständnis der Determinanten eines erfolgreichen Social dem Topmanagement-Commitment zu Social Media Media Marketing bei. Forschung 6 Multi-Level-Marketing (MLM) – Neue Forschungskooperation mit der Direct Selling Association und der Northwestern University | Kellogg School of Management Über die neue Forschungskooperation freuen sich (v. l.) die Professoren Anne T. Coughlan (Kellogg School of Management) und Manfred Krafft, Kimberly Harris Bliton (DSEF), Garry Huggins (DSEF), Julian Allendorf und Ben Gamse (DSA). In den letzten Monaten ist eine neue Forschungszusam- jekt „High Flyers“ geht es um die Identifikation von über- menarbeit im Bereich des Multi-Level-Marketing zwi- durchschnittlich erfolgreichen Vertriebsmitarbeitern. schen dem Institut für Marketing, der Kellogg School of Aufgrund von extrem hohen Abwanderungsquoten im Management und der Direct Selling Educational Found- MLM von bis zu 90 % nimmt die Identifikation von be- ation (DSEF) entstanden. Die in Washington, D.C. ansässi- sonders erfolgreichen Mitarbeitern zu Beginn ihrer Tätig- ge Direct Selling Association, zu der auch die DSEF ge- keit eine äußerst wichtige Rolle ein. Ziel des Projektes ist hört, repräsentiert über 60 Mitgliedsunternehmen in es, die treibenden Faktoren zu identifizieren, die indirekt den USA und führt in regelmäßigen Abständen umfang- und direkt den Erfolg von Distributoren beeinflussen. reiche Studien zu relevanten Fragestellungen des Direkt- Im Rahmen eines zweiwöchigen Forschungsaufenthal- vertriebs durch. Einen Schwerpunkt legt die Direct Sel- tes an der Kellogg School of Management haben Profes- ling Association auf den Austausch mit Wissenschaftlern, sor Krafft und der IfM-Mitarbeiter Julian Allendorf im No- die im Direktvertrieb führend sind. In diesem Zusam- vember 2015 gemeinsam mit Professor Coughlan erste menhang haben nun die renommierte Professorin Anne Forschungsergebnisse bei einem Treffen mit DSA-Vertre- T. Coughlan von der Northwestern University sowie Pro- tern in Washington, D.C. präsentiert. Dabei konnten aus fessor Manfred Krafft mit der DSEF eine langfristige Ko- dem Datensatz, der Antworten von mehr als 20.000 Teil- operation schließen können. nehmern enthält, bereits wertvolle Erkenntnisse im Hinblick auf unterschiedliche Profilgruppen innerhalb von Basierend auf den Ergebnissen der jüngsten „National MLM-Organisationen gewonnen werden. Sales Force Study“, deren Datensatz den Wissenschaft- Neben den Forschungsaktivitäten im Rahmen der Ko- lern aus Chicago und Münster exklusiv zur Verfügung operation mit der DSEF nutzten die Münsteraner auch steht, sollen zwei wesentliche Forschungsthemen bear- den Austausch mit befreundeten Wissenschaftlern an beitet werden. Einerseits sollen unter dem Titel „Join – der Northwestern University. So trafen die IfM-Vertreter Stay – Leave“ unter anderem die Fragen beantwortet unter anderem die Professoren Kalyan Raman und Vijay werden, welche Profile von Distributoren in einer MLM- Viswanathan. Mit Professor Viswanathan, der erst im Organisation existieren sowie welche Faktoren Direkt- Sommer 2015 als Gastwissenschaftler für einen sechs- vertriebsmitarbeiter zur Aufnahme, Fortführung und wöchigen Aufenthalt am MCM gewesen ist, konnte Pro- Professor Manfred Krafft, Beendigung ihrer Tätigkeit veranlassen. Ebenso soll un- fessor Krafft zudem an aktuellen Forschungsprojekten Professor Vijay Viswanathan tersucht werden, inwieweit Unterschiede zum klassi- und Einreichungen im Bereich hierarchischer Loyalitäts- und Julian Allendorf (v. l.) schen Vertriebsmanagement vorliegen. Im zweiten Pro- programme arbeiten. 7 Forschungsaufenthalt in Austin Im August dieses Jahres haben Mirja Bues und Darüber hinaus arbeitete Dr. Tillmanns zusammen mit Dr. Sebastian Tillmanns mehrere Wochen als Gast- Professor Frenkel Ter Hofstede (ebenfalls McCombs wissenschaftler an der McCombs School of Business School of Business) an einem Projekt zu Bayesianischen der University of Texas in Austin verbracht. Zusam- Selektionsmodellen sowie mit Professor Jacquelyn Tho- men mit ihrem Gastgeber Prof. Dr. Wayne D. Hoyer mas von der SMU Cox School of Business in Dallas (s. Foto oben) arbeiteten die Nachwuchswissen- (s. Foto rechts) an einem Projekt zum Thema Customer schaftler insbesondere an Forschungsprojekten zum Engagement. Dr. Sebastian Tillmanns mit Thema Consumer Privacy Concerns. Zudem wurde Insgesamt sehen die IfMler auf eine sehr produktive Frau Professor Jacquelyn eine Forschungsidee zu Pay-What-You-Want-Pricing und spannende Zeit in Texas zurück, in der bestehende Thomas intensiv diskutiert und weiterentwickelt. Professor Forschungsprojekte erfolgreich weiterentwickelt und Hoyer ist international führend auf dem Gebiet Con- neue Projekte identifiziert und initiiert werden konn- sumer Behavior und hat mehr als 60 Artikel in hoch- ten. Im Bereich der Lehre wurden zudem Kooperations- rangigen Marketingjournals publiziert. möglichkeiten mit der Universität Münster diskutiert. Ankündigung American Marketing Association’s Winter Educators’ Konferenz: Las Vegas, USA. Vom 26. bis 28. Februar 2016 findet die jährliche Ame- Zudem wird in Verbindung mit der Tagung am Vormit- rican Marketing Association‘s Winter Educators‘ Con- tag des 26. Februar eine Pre-Conference zum Thema ference 2016 unter der Leitung von Prof. Hennig-Thu- “Social Media Marketing” veranstaltet. Diese wird in en- rau vom MCM und Charles F. Hofacker, Carl DeSantis ger Kooperation mit der Forschergruppe „Marketing im Professor of Business Administration an der Florida Kontext Digitaler Sozialer Medien“ der Deutschen For- State University, in Las Vegas statt. Bei der „Winter schungsgesellschaft (DFG) ausgetragen und von dieser AMA“ handelt es sich um eine der weltweit führenden gesponsert. Professor Henrik Sattler von der Uni Ham- wissenschaftlichen Veranstaltungen im Bereich der burg fungiert gemeinsam mit Prof. Hennig-Thurau als Marktorientierten Unternehmensführung; die von Veranstalter dieser Pre-Conference. Die Teilnehmerzahl Herrn Hennig-Thurau und Herrn Hofacker geleitete für die Pre-Conference ist auf 60 begrenzt; es fällt eine 2016er Ausgabe verzeichnet eine Rekordanzahl an zusätzliche Teilnahmegebühr von US-$ 40 an. Einreichungen und Tagungsbeiträgen. “What Happens in Marketing, Stays Digital: Rethinking Marketing for Success in the Era of Unlimited Data” lautet das Thema der Konferenz, die nicht zuletzt eine Bestandsaufnahme der Digitalisierung im Marketing sein wird. Ein Highlight der Tagung wird eine Special Session Series on Digitalization sein, bei der in insgesamt 11 Sessions führende Digitalisierungsforscher und -praktiker die vielfältigen Konsequenzen und Weitere Informationen finden Sie hier: Auswirkungen des Digitalen für die Marketingdiszip- https://www.ama.org/events-training/ lin diskutieren werden. Anmeldungen zur Tagung Conferences/Pages/Winter-Marketing-Educa- sind noch möglich. tors-Conference.aspx Publikationen 8 Aktuelle Publikationen Kategorie Zeitschriften Publikation Krafft, M., Götz, O., Mantrala, M., Sotgiu, F., Tillmanns, S. (2015): The Evolution of Marketing Channel Research Domains and Methodologies: An Integrative Review and Future Directions, in: Journal of Retailing, Vol. 91 [4], pp. 569-585. Bücher Stafflage, M. (2015): In-store Mobile Marketing-Kommunikation. Empirische Analysen von Determinanten aus Konsumentensicht, Springer Gabler Verlag, Wiesbaden MCM in den Medien FAZ-Ökonomenranking: Professor Hennig-Thurau unter Deutschlands einflussreichsten Wirtschaftswissenschaftlern Professor Hennig-Thurau belegt einen Spitzenplatz Die FAZ hat bereits zum dritten Mal ihr Ökonomen- im Ökonomenranking der FAZ. In der Rubrik For- ranking veröffentlicht und ermittelt darin die ein- schung landet er unter allen Betriebs- und Volkswir- flussreichsten Wissenschaftler im deutschsprachi- ten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf gen Raum in den Bereichen Medien, Politik und Platz 14. Betrachtet man nur Forscher deutscher Uni- Forschung. Im Forschungsranking zählt die Zahl der versitäten, schafft er es sogar auf Rang 6 und ist da- Zitate der vergangenen vier Jahre. Diesen Index hat mit bestplatzierter WWU-Professor. der Fachverlag Elsevier aus seiner Forschungsdaten- Quelle: http://www.faz.net/aktuell/ Den ersten Platz belegt Ernst Fehr von der Uni Zürich, bank Scopus, der größten Zitat- und Abstractdaten- wirtschaft/wirtschaftswissen/ gefolgt von Urs Fischbacher von der Uni Konstanz. bank der Welt, berechnet. Prof. Hennig-Thurau zählt f-a-z-oekonomenranking-2015-die- Führender in der Gesamtwertung ist der Chef des Ifo- mit knapp 1700 Forschungszitaten zur Spitzengrup- tabelle-13786151.html Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn. pe der Forscher. Professor Krafft im Fernsehinterview Im Interview mit Explosiv Weekend/RTL erklärte Pro- eventuell sogar strafrechtlich bedenkliche Verhalten fessor Krafft, warum Neukunden im Vergleich zu Be- resultiert auf Bestandskundenseite und welche Rolle standskunden von Unternehmen häufig hofiert wer- spielen hier strategisches Kündigungsverhalten oder Quelle: Das Interview wurde am den. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen Fragen Fake-Profile? Dabei führte Professor Krafft aus, dass ein 17. Oktober 2015 um 19 Uhr in Explosiv wie: Warum geben Unternehmen einen so großen Teil bewusstes Annehmen von falschen Identitäten als be- Weekend auf RTL ausgestrahlt. Explosiv ihres Budgets für die Akquise von Neukunden anstatt trug anzusehen ist und – im Extremfall – mit bis zu fünf Weekend hat ca. 2 Millionen Zuschauer. für die Pflege ihrer Bestandskunden aus? Welches Jahren Haft belegt werden kann. Veranstaltungen und Aktivitäten 9 Lifetime Award des DMV geht an Heribert Meffert den, 110 Doktoranden und 9 Habilitanden nehmen heute wichtige Positionen großer deutscher Unternehmen ein oder sind seinem Beispiel gefolgt und bekleiden Lehrstühle. Die Meffert-Schule ist als weit verbreitetes Netzwerk selbst zu einer Marke geworden. Der Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Praxis war ihm immer ein zentrales Anliegen. So gründete er 1981 zusammen mit Dr. Dr. h.c. Guido Sandler (Oetker) und Prof. Dr. Helmut Siehler (Henkel) die Wissenschaftliche Gesellschaft für Marketing und Unternehmensführung als Forum des Erfahrungsaustauschs und Dialogs von Marketingwissenschaftler und Führungspersönlichkeiten der Praxis. Er holte Laudator und Präsident des Deutschen Marketing Verbandes e.V namhafte Persönlichkeiten der Wirtschaft in seine Professor Heribert Meffert Professor Ralf E. Strauß bei der Übergabe des Marketing Lifetime Veranstaltungen und war selbst Mitglied in zahlrei- Quelle: Jörn Wolter Award 2015 an Professor Heribert Meffert. Quel|e: Jörn Wolter chen Beiträten und Aufsichtsräten. Auch die Vernetzung über Ländergrenzen hinweg war und ist ihm Erstmalig lobte der Deutsche Marketing Verband wichtig, wie die Partnerschaft des MCM mit der den „Lifetime Award für herausragende Verdienste St. Petersburger Graduate School of Management, um das Marketing“ aus und verlieh ihn an Heribert die erst in diesem Jahr ihr Austauschprogramm un- Meffert, Mitgründer und Initiator des MCM. Auf dem ter Leitung von Heribert Meffert und Manfred Krafft Deutschen Marketing Tag am 03. Dezember 2015 in fortführte und bekräftigte. Stuttgart mit rund 1.000 Teilnehmern, darunter viele Ehemalige Mefferts, war die Verleihung des Preises Auch nach seiner Emeritierung 2002 und trotz der Au- ein besonderer Höhepunkt. generkrankung 2005 ist Heribert Meffert aktiv geblieben in Forschung, Lehre und Praxis mit den Schwer- Mit der Gründung des Instituts für Marketing im Jahre punkten Social und Non-Profit Marketing. Heute 1969 etablierte er das Fachgebiet in Forschung und unterstützt er das von ihm ins Leben gerufene AMD- Lehre erstmals an einer deutschen Hochschule. Wie Netz als Vorsitzender des Kuratoriums, berät das Bis- kaum ein anderer hat er mit seinem Verständnis von tum Münster in Fragen der Mitgliederzufriedenheit, Marketing als umfassender marktorientierte Unter- fördert Nachwuchswissenschaftler durch die Heribert nehmensführung die Entwicklung des Faches im Meffert Stiftung, ist Mitglied und Mitherausgeber deutschsprachigen Raum geprägt. Auch wer heute beim Center for Advanced Studies in Management Marketing studiert, kommt an Heribert Meffert und der HHL-Leipzig, lehrte noch im vergangenen Winter seinem nunmehr in der 12. Auflage mit Burmann und Non-Profit Marketing und engagiert sich für eine zu- Kirchgeorg erschienen Lehrbuch, der „blauen Bibel“, kunftsweisende Gestaltung des permanenten Wan- kaum vorbei. Aus Münster ist Heribert Meffert nicht dels im Marketing. wegzudenken. Trotz zahlreicher Rufe und der Übernahme des Rektorats bei der Wiedergründung der Das MCM gratuliert Professor Dr. Dr. h.c. mult. Heri- Handelshochschule Leipzig (HHL) ist er der Universität bert Meffert herzlich zu dieser wohlverdienten Münster treu geblieben. 1999 gründete er zusammen Auszeichnung und wünscht für den aktiven Ruhe- mit den Kollegen Backhaus und Ahlert das Marketing stand weiterhin Schaffenskraft, Gesundheit und Center Münster (MCM). Zahlreiche seiner Studieren- Begeisterung. 10 Veranstaltungen und Aktivitäten Das MCM heißt Masterstudierende willkommen! Nach erfolgreichem Start im letzten Jahr ging das dierenden in zwei Gruppen eingeteilt, die jeweils „Marketing Bootcamp“ am 14. Oktober 2015 in die zwei Unternehmen besuchten und so die Möglich- zweite Runde. 81 BWL Master-Studierende mit dem keit hatten, Einblicke in die Münsteraner Unterneh- Major Marketing wurden im Festsaal des münster- men BASF Coatings GmbH, Schmitz Cargo Bull AG, schen Rathauses vom Team des MCM begrüßt und Brooks Sports GmbH sowie in die Gründergarage erhielten einen ausführlichen Überblick darüber, zu bekommen. Durch dieses exklusive Programm was sie in den nächsten 2 Jahren ihres Masterstudi- bereitete das MCM den neuen Studendierenden ums am MCM erwarten wird. Doch nicht nur die einen besonderen Einstieg ins Masterstudium. Professoren hießen die Teilnehmer willkommen. Fritz Schmücker (Münster Marketing) präsentierte Im Folgenden stellen zwei Teilnehmer ihre Eindrü- Münster, die „Stadt der Wissenschaft und Lebens- cke der Veranstaltung vor: art“, anschaulich als lebendige Großstadt mit vielen „Für mich war das Marketing Bootcamp eine tolle Gesichtern und vielen „Hot Spots“ für Kunst, Kultur, Möglichkeit, in Münster anzukommen und Kommi- Gastronomie, Einkaufen und Nachtleben. Den Vor- litonen sowie das Masterprogramm kennenzu- mittag im Rathaus rundete Matthias Günnewig lernen. Der Tag begann mit Kaffee und Snacks im (Technologieförderung Münster) ab, der mit seiner imposanten Festsaal des Münsteraner Rathauses. Vorstellung der Unternehmenslandschaft von Hier wurden wir Studierenden vom gesamten Münster und dem Münsterland das primäre Ziel MCM-Team und auch Mitarbeitern der Stadt Müns- des Nachmittags einläutete: das Erlebbarmachen ter begrüßt. In netter Atmosphäre wurde uns Neu- der herausragenden Unternehmen in der Region lingen zunächst das Masterprogramm ausführlich und der hiesigen Job- und Karrieremöglichkeiten vorgestellt. Toll war hier, dass sich alle Professoren für Hochschulabsolventen. Hierfür wurden die Stu- und Mitarbeiter die Zeit genommen haben, 11 Studieninhalte und Erfahrungen auszutauschen, gefallen. Beide Besuche boten uns die Möglichkeit, so dass man einen guten Überblick über die bevor- sich über die Geschäftsmodelle und Karrierepers- stehenden 2 Jahre bekommen hat. Im Anschluss an pektiven der Unternehmen zu informieren. Gerade die Vorstellung der Universität stellte sich auch die der letzte Punkt hat mir persönlich sehr zugesagt, da Stadt Münster vor und zeigte uns mit zahlreichen ich aus den Gesprächen mit den Unternehmensver- Bildern, wie schön Münster ist und welche Ecken tretern wertvolle Tipps für eine praxisorientierte Stu- wir hier noch zu entdecken haben. diumsplanung mitnehmen konnte. Mir haben die Nach diesem netten Vormittagsprogramm fühlte Unternehmensbesuche gezeigt, dass die von den man sich wirklich willkommen in Münster und die MCM Professoren betonte „Nähe zur Praxis“ nicht nur Professoren hielten diesen Moment mit einem ge- eine Phrase ist, sondern hier in Münster gelebt wird. meinsamen Selfie aller Teilnehmer fest. Besonders Es war aber nicht nur der Praxisaustausch, der die gefallen hat mir, dass durch das Bootcamp ein Rah- Unternehmensbesuche zu einem Highlight für mich men geschaffen wurde, nicht nur die zukünftigen gemacht hat, sondern auch die tolle Stimmung in- Kommilitonen kennenzulernen, sondern auch die nerhalb der Gruppe. Sowohl während der Busfahrt Marketing-Lehrstühle und die Stadt. Damit kann zu den Unternehmen als auch bei den Veranstaltun- das Masterstudium losgehen.“ gen vor Ort herrschte eine angenehme Atmosphäre, ||Elisaweta Kostenko die es einem leicht gemacht hat, seine neuen Kommilitonen näher kennenzulernen. Insgesamt hat mir Das Highlight des Bootcamps war für mich der Be- der Tag richtig gut gefallen und vor allem gezeigt, such der Unternehmen aus dem Münsterland. Mir wie sehr in Münster die Studierenden des Marketing war vor dem Bootcamp nicht bewusst, welche er- Majors wertgeschätzt werden. Mir ist keine andere folgreichen Unternehmen sich in dieser Region be- Universität bekannt, die ihr Marketing-Masterpro- finden. Meine Gruppe besuchte zum Beispiel den gramm so beginnen lässt. Meiner Meinung nach un- Trailerhersteller Schmitz Cargobull und die Gründer- terstreicht das Event die führende Stellung Münsters garage. Insbesondere die Kombination aus einem im Marketing. Darum hoffe ich, dass auf das zweite etabliertem Industrieunternehmen und einer Grün- Bootcamp noch viele weitere folgen werden.“ derplattform für junge Start-Ups hat mir dabei sehr ||Thomas Alt < Foto: Peter Grewer Veranstaltungen und Aktivitäten 12 Jährliches Doktorandenseminar Das IfM-Team und die Skipper Das Doktorandenseminar des Instituts für Marke- len Stand ihrer Forschungsprojekte. Auf der Agen- ting fand in diesem Jahr vom 6. bis 8. September da standen unter anderem Vorträge zu Effekten im niederländischen Enkhuizen am Ijsselmeer von Permission Marketing und der Auswirkung statt. Mit dem Segelschiff „De Vriendschap“ sind veränderter Verkaufsgebiete auf die Motivation die Doktoranden nach Lemmer gesegelt und un- und Leistungsbereitschaft von Vertriebsmitarbei- terstützten die Skipper gemeinschaftlich beim tern. Während diese Forschungsprojekte schon Setzen der Segel sowie beim Ab- und Anlegen. sehr weit fortgeschritten sind, präsentierten die Übernachtet, gefrühstückt und gekocht wurde auf neuen IfM-Mitarbeiter Julian Allendorf und Kim dem Schiff, und an den Abenden wurden die Städ- Kötterheinrich Projektideen, die sich noch in ei- te Enkhuizen und Lemmer besichtigt. Viel Spaß nem frühen Stadium befinden und im Team konst- und Spannung erlebte das IfM-Team auch bei der ruktiv diskutiert und weiterentwickelt wurden. Da- Übertragung Schottland- rüber hinaus berichteten die Mitarbeiter Dr. Deutschland (2:3) in einer niederländischen Bier- Sebastian Tillmanns und Mirja Bues von ihrem er- kneipe. Neben diesen Teambuilding-Aktivitäten folgreichen Forschungsaufenthalt in Austin und präsentierten alle Doktoranden auch den aktuel- stellten neu initiierte Projekte vor. des Fußballspiels Podiumsdiskussion zum Thema Marketing versus Unternehmenskommunikation Zu einem „Battle der Fachkulturen“ traten Anfang Gast im Schloss, um sich die Positionen der beiden November die beiden Disziplinen Marketing und Wissenschaftler anzuhören. Moderator Markus Ri- Unternehmenskommunikation an – zwei Fachrich- chard Spiecker, Mitglied des DPRG Landesvorstan- tungen, die sich oft argwöhnisch beäugen, aber ei- des NRW und MCM-Alumni, führte durch den Abend. gentlich Vieles gemeinsam haben. Bislang hätten sich Kommunikationswissenschaft Auf Einladung der Deutschen Public Relations Ge- und Marketing zu wenig zugehört, stellten die Pro- Professor Thorsten Hennig-Thurau (links) sellschaft (DPRG) diskutierten Ulrike Röttger, Profes- fessoren zu Beginn fest. Doch das solle sich mög- diskutiert mit Professor Ulrike Röttger sorin am Institut für Kommunikationswissenschaft lichst bald ändern. Auf ein gemeinsames For- (Foto: Christoph Fein) mit den Forschungsschwerpunkten Public Rela- schungsprojekt mit seiner Kollegin wollte sich der tions/Organisationskommunikation, und Professor MCM-Vertreter zwar vorerst nicht einlassen („ aus Hennig-Thurau über Positionen, Parallelen und Kon- Zeitgründen “). Aber ein Kooperationsabkommen für flikte der beiden Fachrichtungen. Knapp 100 Unter- die Studierenden der Universität Münster stehe nehmensvertreter und einige Studierende waren zu hoch auf der Prioritätenliste und sei längst überfäl- 13 lig. „ Wir möchten unseren Studierenden die Mög- sungen erfordere. Das Bowling-Modell habe im Mar- lichkeit geben, Veranstaltungen aus dem Marketing keting längst ausgedient. „Jetzt funktioniert Marke- und den Kommunikationswissenschaften wechsel- ting eher wie ein Flipper, man gibt einen Impuls und seitig anerkennen lassen zu können. Das ist ein ers- es passiert Unvorhersehbares“, erklärte Professor ter kleiner Schritt zur Zusammenarbeit, der Karriere- Hennig-Thurau. Für das Management dieses Chaos wege an der Schnittstelle von Marketing und sei Kommunikation mit Kunden, aber auch mit ande- Unternehmenskommunikation fördern soll “ , so ren Stakeholdern zentral – und erfordere ein enges Hennig-Thurau. Zusammenspiel von Unternehmensleitung, Marke- Der vermeintliche „Kampf“ zeigte dann reichlich Ge- tingabteilung und PR-Abteilung. Auch die schwin- meinsamkeiten und vergleichbare Herausforderun- dende Rolle der Leitmedien in Zeiten von YouTube gen in den beiden Disziplinen. Auf Titel- und Abtei- ebenso wie das zunehmende Verschwimmen zwi- lungsbezeichnungen komme es immer weniger an, schen PR und Journalismus diskutierten die beiden jetzt, da die Digitalisierung mit großer Kraft neue Lö- Experten. Marketingdirektorin von Netflix zu Gast am MCM Am Vorabend des Marketing Alumni Symposium Branche revolutionieren wird. Während das klassische 2015 lud das Team von Professor Hennig-Thurau Programmfernsehen eine zeitlich angeordnete Abfol- zum marketing&media*talk mit Barbara Daliri Freyd- ge von Sendungen darstellt, kann man auf Videoplatt- uni, Marketingdirektorin von Netflix in Europa. Mit formen wie Netflix schauen, was man will, wann man der Motivation, mehr über die Zukunft des Fernse- es will und wie man es will. hens zu erfahren und vielleicht auch, um für den eigenen Lebensweg Anregungen mitzunehmen, fand Prof. Hennig-Thurau moderierte den Abend. Auf die sich ein internationales studentisches Publikum im Frage, inwiefern sich Netflix von den Silicon Valley-Un- Seminarraum des Marketing Center ein. ternehmen unterscheide, ging Frau Freyduni auf die Unternehmenskultur von Netflix ein und verglich das Im Kamingespräch mit Prof. Hennig-Thurau (YouTube lie- Unternehmen mit einer Jazzband, in der die Mitglie- ferte das Hintergrund-Kaminfeuer – natürlich virtuell…) der zwar zum gleichen Takt (der Unternehmensstrate- gewährte der Gast viele Einblicke in seinen beruflichen gie) spielen, aber gleichzeitig auch viel improvisieren. Werdegang. Frau Daliri Freyduni, die eigentlich Pilotin So werde den Mitarbeitern ein hohes Maß an Freiheit werden wollte, absolvierte eine Ausbildung zur Journa- gegeben, die Unternehmensziele zu erreichen. Diese listin und ein Wirtschaftsstudium. Bevor sie zu Netflix Kultur bezeichnete sie als „highly aligned and loosely kam, arbeitete sie u.a. für Pixelpark, die Deutsche Bahn, coupled.“ Axel Springer und war sieben Jahre lang für Googles Marketingaktivitäten in Deutschland, Österreich und der Die Studierenden nutzten die Gelegenheit und stell- Schweiz zuständig. Dabei habe sie stets die Suche nach ten dem Gast zahlreiche Fragen, sodass ein sehr inter- neuen Herausforderungen und individueller Freiheit an- aktives Gespräch entstand, das spannende Einblicke getrieben. Besonders junge Frauen ermutigte sie bei ih- in die Praktiken des globalen Marktführers im Bereich ren Erzählungen, es ihr gleichzutun. Streaming gewährte. Der Besuch von Frau Daliri Frau Daliri Freyduni erläuterte dann den Teilnehmern, Freyduni erwies sich dabei sowohl fachlich als auch was sie und Netflix vorhaben – und warum das nicht- menschlich als wahre Inspiration für die Besucher. Professor Hennig-Thurau und Barbara lineare Internet-TV des Unternehmens Medium und | Joel Schumacher Daliri Freyduni 14 Veranstaltungen und Aktivitäten Der Marketing-Flipper – jetzt auch ganz praktisch am MCM Professor Hennig-Thuraus Metapher vom Marke- nalberatung Bröer + Partner, Redner und Buchau- ting-Flipper hat es bereits in viele Publikationen tor, gefällt diese Analogie sehr: „Ich las eine geschafft. Jetzt hat er ein echtes Gerät im Büro ste- Abhandlung von Prof. Hennig-Thurau über den di- hen und kann die Funktionsfähigkeit seiner Theori- gitalen Wandel und das Bild vom Flipper-Modell en ganz praktisch erproben. und dachte: Bingo – das ist es. Ein großartiges Bild. Ich liebe es, Menschen mit einfachen Geschichten Die Grundaussage des Marketing-Flippers: Im digi- und Bildern das Leben zu erklären“, sagt Bröer. talen Zeitalter gelten viele der alten Regeln nicht Er hat nun dem Marketing-Forscher und seinem mehr, die bisher für die Vermarktung von Produk- Team einen ebensolchen Flipper ins Büro gestellt. ten und Dienstleistungen zu beachten waren. Wäh- Die Wissenschaftler sollen auf diesem Wege ihre rend Marketing bisher recht linear, einseitig und Theorien einmal anders untersuchen – und am Flip- steuerbar war und die Kunden eine passive Rolle perautomaten ganz praktisch erproben, welche einnahmen, ähnlich dem Bowling-Spiel, werden Strategien am besten geeignet sind, um mit der Marketingbotschaften heute beschleunigt und ab- permanenten Überforderung, die der Marketing- gefälscht von aktiven und vernetzten Kunden. Es Flipper für Manager mit sich bringt, klarzukommen. herrscht große Unsicherheit allerorten. Das aber Zur Einweihung testeten der Professor und der Un- sind zentrale Charakteristika des Flipper-Spiels: ternehmer gemeinsam ihre Flipperfertigkeiten. Manager, so seine Kernthese, müssen lernen, sich Während sich der praxiserfahrene Bröer souverän in dieser dynamischen und interaktiven Welt zu- schlug, war bei Prof. Hennig-Thurau einiger Nach- rechtzufinden und das Chaos zu managen. holbedarf in Sachen praktisches Chaosmanagement nicht zu übersehen. Aber der Forscher ver- Dem in Münster und Los Angeles ansässigen Unter- sprach Besserung – und hatte gleich einige Ideen, nehmer Holger Bröer, Gründer und CEO der Perso- wie er seine Flipper-Theorie verfeinern kann. Unternehmer Holger Bröer (links) stellt dem LMM einen Flipper zur Verfügung. 15 YouTube goes Kino: Vom MCM-Workshop auf die große Leinwand Ein Hauch von Hollywood lag in der kalten Münstera- kutiert wurde. Was das Format so spannend machte, ner Luft als Regisseur (und Oscar-Preisträger) Pepe war im Kern die Übertragung des Konzeptes der Danquart, Medienunternehmer Dr. Michael Kölmel marktorientierten Führung auf eine kreative Branche, (Gründer von Kinowelt, heute Geschäftsführer von in der Marketing meist erst ansetzt, wenn das fertige Weltkino), Filmproduzent und –unternehmer Dietmar Produkt vorliegt – wobei das kreative Element ein ho- Güntsche (u. a. „Das wilde Leben“ und ebenfalls Ge- hes Maß an Offenheit und Sensibilität von allen Betei- schäftsführer bei Weltkino) sowie Producer Jannis ligten erfordert. Die war aber in Münster vorhanden Funk und Weltkino-Marketingmanagerin Sophie Küh- und so geriet der Workshop zu einem vollen Erfolg. ne (MCM-Alumni) am 27. November an das Marketing Das große Engagement aller Beteiligten sorgte glei- Center Münster kamen. Die renommierten Filmexper- chermaßen für große Unterhaltung und wertvolle ten stellten dort ihr neues Filmprojekt im Rahmen ei- Denkanstöße. Die studentischen Teilnehmer und Wis- nes eintägigen Workshops vor, bei dem im Diskurs mit senschaftler erhielten einen faszinierenden Einblick in dem Team vom Lehrstuhl für Marketing & Medien und die Entstehung eines großen Dokumentarfilms, wäh- engagierten MCM-Studierenden neue Inspirationen rend im Gegenzug die Gäste spannende Inspirationen und Antworten auf noch offene Fragen gefunden wer- und manche Lösung mit auf die Heimreise nahmen. den sollten. „Die Diskussionen mit dem MCM-Team und den Stu- Das Team aus Leipzig, München und Berlin stellte ‚You- denten waren spannend. Die Kombination von analy- Talent‘ vor – ein Projekt, das von der Faszination des tischem Scharfsinn und der Medien-Lebenssituation Medienphänomens YouTube auf der großen Lein- der Studenten ist für Filmproduzenten immens wert- wand erzählen soll. Die Macher schilderten zunächst voll. So ein Konzept gibt es hier zu Lande nur in die ursprünglichen Ideen und Gedanken, bevor dann Münster. Wir freuen uns schon auf neue Projekte“, gemeinsam über Kundennutzen, Unique Selling Pro- resümierte Kölmel. position, Zielgruppen und Distributionsmodelle dis- | Benjamin Karwowski Vollversammlung wählt Professor Krafft zum Vertrauensdozenten der Fakultät Aus der Fachschaft der Wirtschaftswissenschaftlichen Auf der letzten Vollversammlung der Studierenden Fakultät war an die Dekanin des Fachbereichs, Frau wurde Professor Krafft für diese neue Rolle als Vertrau- Prof. Dr. Theresia Theurl, der Wunsch herangetragen ensdozent von den Studierenden vorgeschlagen und worden, einen Professor des Vertrauens aus der mehrheitlich gewählt. Die Dekanin gratulierte ihm zu 45-köpfigen Fakultät zu wählen. Aufgabe des Vertrau- dieser verantwortungsvollen Aufgabe und wünschte ensdozenten soll es sein, in schwierigen Gesprächen ihm das rechte Einfühlungsvermögen und Verständ- zwischen Studierenden und Professoren zu vermit- nis für die in Gesprächen zu berücksichtigenden Pers- teln und Anliegen der Studentenschaft den Kollegen pektiven von Studierenden und Kollegen. „Das Votum nahezubringen. So gibt es in seltenen Fällen außerge- der Studierenden und ihr Vertrauen in mich ehren wöhnliche Terminierungen von Lehrveranstaltungen mich sehr – dies ist ja nichts, wofür ich mich bewor- en bloc und/oder außerhalb der regulären Vorle- ben habe, sondern eine indirekte Anerkennung der sungszeiten, Anliegen mit einem gewissen Konflikt- Studenten für ein seit Jahren von Nähe und Offenheit potenzial etc., und die Studierenden trauen sich nicht geprägtes Klima gegenüber den Kommilitonen. Ich oder schaffen es nicht immer, ihre Sicht den Kollegen sehe in dieser Wahl auch eine Auszeichnung des sehr zu vermitteln. studenten-orientierten Umgangs am Marketing Center Münster“, freute sich Professor Krafft. Dr. Michael Kölmel Veranstaltungen und Aktivitäten 16 Consumer Behavior 2015 – TRADITION UND INNOVATION Auch in diesem Jahr bot das IfM die beliebte Lehr- setzten die Studierenden in Kleingruppen ihre ei- veranstaltung „Consumer Behavior“ (ehemals „Con- genen Forschungsprojekte zu psychologischen sumer Marketing“) an. Nachdem Prof. Dr. Götz in Verhaltenstheorien um. Nach einer gründlichen Li- den letzten Jahren für die Veranstaltung zuständig teraturrecherche zu ausgewählten Theorien der gewesen war, war in diesem Jahr erstmalig Prof. Dr. Konsumentenpsychologie wie z. B. „Mental Ac- Krafft für „Consumer Behavior“ verantwortlich. Mit counting Theory“ oder „Cognitive Dissonance The- Frau Dr. Pia Furchheim von der Universität Lau- ory“, konzeptionalisierten und operationalisierten sanne bekam die Veranstaltung ein weiteres neues die Studierenden ihre Forschungsmodelle. Nach Gesicht. Frau Dr. Furchheim übernahm den ersten der Datensammlung über einen Online-Fragebo- Teil der Veranstaltung und lehrte zu spannenden gen folgte die eigenständige statistische Auswer- Themen wie „Choice Architecture“, „Irrational Beha- tung der generierten Daten, die sehr interessante vior“ oder „Behavioral Pricing“. Der zweite Teil der und überraschende Ergebnisse hervorbrachte. So Veranstaltung fand wie gewohnt im Rahmen des fand beispielsweise eine Gruppe heraus, dass sich Besuchs von Prof. Wayne Hoyer, Department Chair die Höhe eines im Produktpreis integrierten ge- des Marketing Departments an der University of spendeten Betrags bei Konsumenten, die ein men- Professor Wayne Hoyer Austin (Texas), als einwöchige Blockveranstaltung tales Konto für Spenden haben, positiv auf die Wei- während der Vorlesung statt. Unser Dank gilt in diesem Zusammenhang im terempfehlungsbereitschaft, nicht aber auf die Besonderen der Henkel AG & Co. KGaA, die diese Kaufwahrscheinlichkeit auswirkt. Die Präsentation Masterveranstaltung seit vielen Jahren wohlwol- der Ergebnisse vor den anderen Gruppen sowie lend sowohl finanziell als auch in Form von Gast- eine gemeinsame kritische Diskussion der erwor- vorträgen unterstützen. In diesem Semester hielt benen Erkenntnisse fand Anfang Dezember statt. Thomas Geister in seiner Position als Corporate Zusätzlich erstellten die Gruppen jeweils einen wis- Vice President Global Market Research & Global senschaftlichen Bericht über die Durchführung ih- Media einen spannenden Vortrag und vermittelte res Experiments am Vorbild eines klassischen Zeit- den Studierenden praxisnahe Einblicke in die schriftenbeitrags. Marktforschung des deutschen Konsumgüterkon- Abgerundet wurden die Veranstaltung „Consumer zerns. Behavior‘“ sowie der Besuch von Prof. Wayne Hoyer Um die in der Vorlesung erläuterten Inhalte auch mit einem abwechslungsreichen Rahmenpro- selbst anzuwenden, wurde den Studierenden er- gramm. Die IfM-Mitarbeiter besuchten mit ihrem gänzend zur Vorlesung, unter Anleitung der wis- Gast nicht nur verschiedene typische Münsteraner senschaftlichen Mitarbeiterin Nadine Kass, eine he- Gaststätten sondern auch am letzten Abend tradi- rausfordernde tionell den Münsteraner Weihnachtsmarkt. Dr. Pia Furchheim Gruppenarbeit gestellt. Dabei 17 Neues vom Circle Of Excellence in Marketing Stammtischtreffen und Begrüßung neuer CEM-Mitglieder In der gemütlichen Wohnzimmeratmosphäre der ka, die das Jahr 2015 für das CEM-Team abschließen. Ansprechpartner: „Pension Schmidt“ am Alten Steinweg fand am 3. No- Während des Stammtisches gab es ebenfalls einen Julian Allendorf vember der Stammtisch für die Teilnehmer aus Müns- kurzen Zwischenstand zur laufenden „Weitblick-Chal- Sascha Leweling ter statt. An diesem Abend wurden insbesondere lenge“, im Rahmen derer drei CEM-Teams noch bis Sina Mohr auch die 11 neuen Mitglieder im Circle of Excellence zum 5. Dezember versuchen, ausgehend von einem Nora Pähler vor der Holte in Marketing willkommen geheißen, die sich Ende Startguthaben in Höhe von 50 Euro, so viel Geld wie [email protected] Oktober für die Teilnahme am Talentprogramm quali- möglich zu erwirtschaften. Die immer näher rücken- fiziert hatten. Neben dem gegenseitigen Kennenler- de Weihnachtszeit möchte das Team des Circle of Ex- nen standen vor allem Gespräche über die Mitte Ok- cellence in Marketing zudem nutzen, um die Studen- tober stattgefundenen Workshops bei Unilever und teninitiative „Weitblick“ Bayer Business Consulting im Mittelpunkt, bei denen Projekten wie z. B. „Uni baut Uni“ in Benin zu unter- die Workshop-Teilnehmer jeweils spannende Einbli- stützen. Dafür wird das CEM-Team am 1. Dezember cke erhalten haben. Die Berichte machten vor allem 2015 am Glühweinstand an der Petrikirche fleißig die Neulinge im Programm neugierig auf die bevor- Waffeln backen und Glühwein kochen, um mit dem stehenden Termine. Bevor das neue Jahr mit einem Verkaufserlös zu 100 % aktuelle Weitblick-Projekte zu Besuch bei Porsche in Stuttgart startet, freuen wir uns finanzieren. nun zunächst auf die Workshops mit L’Oréal und Ede- ||Jana Lange bei aktuellen sozialen Erster CEM-Workshop bei Bayer Business Consulting mit einer Stadiontour durch die BayArena, bei der sogar der ein oder andere Bayer 04 Leverkusen Spieler getroffen wurde. Der zweite Tag fand am Standort von Bayer CropScience in Monheim statt und drehte sich rund um das Thema Digital Farming. Im Rahmen einer Fallstudie hatten die 20 Studierenden die Aufgabe, eine Marketingstrategie für ein neues Produkt aus dem Bereich Digital Vom 26. bis 27. Oktober fand der erste Workshop Farming zu entwickeln und diese in einem Pitch zu des Circle of Excellence mit dem neuen Unterneh- präsentieren. Zudem erhielt die Gruppe bei einer menspartner Bayer Business Consulting statt. Zu Führung durch die Substanzbibliothek sowie das Beginn konnten die Teilnehmer aus Münster, Köln, Institut für Insektizide einen beeindruckenden Ein- Zürich und Berlin das Unternehmen Bayer sowie blick in die Forschung von Bayer CropScience. Ins- speziell Bayer Business Consulting kennenlernen gesamt stieß der sehr abwechslungsreiche Work- und hatten die Möglichkeit, in einem Kurzwork- shop auf positive Resonanz bei den Studierenden, shop erste Berater-Fähigkeiten zu den Themen wofür wir uns ganz herzlich bei Bayer Business „Wie stelle ich mich richtig vor?“ und „Elevator Consulting bedanken möchten. Pitch“ zu entwickeln. Abgerundet wurde der Tag ||Stefanie Lebzelter 18 Veranstaltungen und Aktivitäten Spannende Einblicke ins B2B- Marketing – Der CEM zu Gast beim „Hidden Champion“ Windmöller und Hölscher Bereits zum sechsten Male besuchte der CEM das Blasfolienanlage, ein Projekt, mit dem sich das Un- mittelständische Maschinenbauunternehmen ternehmen aktuell auseinandersetzt. Im Rahmen Windmöller und Hölscher (W&H) in Lengerich. der Kleingruppenarbeit bekamen sie dabei die W&H stellt Maschinen und Systeme zur Herstel- Möglichkeit, verschiedene Mitarbeiter von W&H zu lung und Verarbeitung flexibler Verpackungen interviewen, um eventuelle Technikfragen zu klä- (wie bspw. Einkaufs- und Chipstüten oder auch Ze- ren sowie weitere benötigte Informationen zur Be- mentsäcke) her und gehört laut einer Untersu- arbeitung der Aufgabenstellung zu sammeln. In chung der Wirtschaftswoche zu den 100 wachs- der abschließenden Präsentation diskutierten Stu- tumsstärksten mittelständischen Unternehmen in dierende und Verantwortliche des Bereichs Extrusi- Deutschland. Im Rahmen der drei Geschäftsberei- on angeregt über die unterschiedlichen Vorschläge che Extrusion, Druck und Verarbeitung bietet das der einzelnen Gruppen sowie aktuelle Herausforde- Unternehmen ein Produktsortiment an, welches in rungen des Unternehmens. Hierdurch konnten die seiner Breite und Tiefe einzigartig ist: Blas- und CEMler intensive Einblicke in aktuelle Problemstel- Gießfolienanlagen, Flexo- und Tiefdruckmaschi- lungen im Unternehmen und darüber hinaus, im nen, Maschinen für die Veredelung und Verarbei- Markt für Verpackungsmaschinen gewinnen. tung von Papier, Folien und Kunststoffgeweben Bei einem gemeinsamen Abendessen im Westfäli- und Verpackungsmaschinen. schen Gasthaus zur Post fand der gelungene Work- Für den überwiegenden Teil der 8-köpfigen Müns- shoptag seinen Ausklang. Neben den Mitarbeitern, teraner Gruppe stellte dies die erste Berührung mit die den Workshop über den gesamten Tag beglei- einem B2B-Unternehmen dar. Umso eindrucksvol- tet hatten, lernten die Studierenden während des ler waren für sie die Einblicke, die sie während einer Abendessens auch den Vorstandsvorsitzenden Dr. umfassenden Führung durch das Technikum und Jürgen Vutz kennen. In lockerer Atmosphäre konn- die Werkshallen des Mittelständlers sammeln konn- ten die Studierenden das Unternehmen als poten- ten. Begeistert von dem Gesehenen wurde bereits ziellen Arbeitgeber näher kennenlernen. Auch beim anschließenden Mittagsessen mit den zahl- wenn W&H nur wenigen von Ihnen zuvor ein Be- reich vertretenen Mitarbeitern über die Besonder- griff war, dürfte dieser eindrucksvolle Workshop heiten im B2B-Marketing diskutiert. Am Nachmit- dazu beigetragen haben, ihr Interesse für den „Hid- tag erarbeiteten die Studierenden dann Konzepte den Champion“ W&H zu wecken. zur kundenorientierten Angebotsdarstellung einer || Sebastian Sandfort 19 Hamburg, meine Perle: Der CEM zu Gast bei Unilever In diesem Herbst öffnete das Unternehmen Unilever Den zweiten Tag starteten die Teilnehmer mit einer mit Sitz im schönen Hamburger Hafen das erste Mal Führung durch das Unilever-Gebäude. Dabei sorgten seine Türen für den Circle of Excellence in Marketing. nicht nur die zahlreichen Langnese-Eistruhen für Be- 22 Studierende aus Münster und Köln nahmen die geisterung. Im Anschluss lauschten die CEMler dem Chance wahr, einen der weltweit größten Herstellern Vortrag des Media Directors über seinen beruflichen von Verbrauchsgütern einmal genauer unter die Lupe Werdegang innerhalb des Unternehmens, bevor sie nehmen zu können. schließlich selbst ihre Arbeiten vorstellen konnten. Der zweitägige Workshop begann mit der Vorstellung Zum Teil bis spät in die Nacht waren die Präsentatio- des Unternehmens und seiner Geschichte sowie der nen der Fallstudie finalisiert worden. Die Jury zeigte hauseigenen Nachhaltigkeitsphilosophie, dem Unile- sich beeindruckt von den Ergebnissen und den zahl- ver Sustainable Living Plan. Die Studierenden trugen reichen Ideen der Studierenden. dabei mit ihren zahlreichen Fragen zu einer angeregten und kritischen Diskussion bei. Nach einem ausgie- Als sich die CEMler am Nachmittag auf den Heimweg bigen Mittagessen in der hauseignen Kantine arbeite- machten, hatten sie einen umfassenden Einblick in ten die Studierenden in vier Gruppen an einem Mar- die Atmosphäre und Arbeitsweise des global agie- ketingkonzept für eine Produkteinführung in der renden Unternehmens gewonnen. Deo-Kategorie. | Benjamin Karwowski Neue Unternehmenspartnerschaft mit Porsche Der Circle of Excellence in Marketing freut sich über neuen Jahres vom 28. bis 29. Januar in Stuttgart einen neuen Unternehmenspartner aus der Auto- stattfinden. Betreut wird die neue Kooperation mit mobilbranche. Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG ist von dem traditionsreichen Sportwagenhersteller von nun an als überregionales Partnerunternehmen im Dr. Stephan Naß, der als CEM-Alumnus und ehema- Talent-Programm vertreten. Der erste Workshop, liger Doktorand am IfM inzwischen als Manager Di- an dem CEM-Mitglieder aus Münster, Köln, Berlin gital & Dialogue Marketing im Bereich Marketing- und Zürich teilnehmen können, wird zu Beginn des kommunikation bei Porsche tätig ist. 20 Veranstaltungen und Aktivitäten 17. SALTY-Tagung in Münster Vom 20. bis 22. September trafen sich die MarketingWissenschaftler des SALTY-Netzwerks zu ihrer Jahrestagung „Quantitatives Marketing“ in Münster. SALTY steht für Sönke Albers Lehrstuhl Treffen und besteht aus den akademischen Schülern von Prof. Dr. Dr. h. c. Sönke Albers und dessen „Nachkommen". Die Tagung bietet den Teilnehmern ein Forum für den regelmäßigen wissenschaftlichen Austausch sowie die Möglichkeit, den persönlichen Kontakt innerhalb dieses akademischen Netzwerks zu vertiefen. Neben einem abwechslungsreichen Rahmenpro- der konstruktiven Diskussionen konnten nicht nur gramm, wie dem SALTY Fußball-Cup, Stadtführun- die Zuhörer neue Erkenntnisse zu spezifischen The- gen durch Münster per Pedes oder mit dem Fahrrad menschwerpunkten gewinnen, auch die Referen- und u.a. einem festlichen Abendessen in der Back- ten bekamen Anregungen für ihre weitere For- halle des Speichers 10, erhielten die rund 90 Teilneh- schungstätigkeit. mer der dreitägigen Konferenz interessante Einbli- Ein weiterer spannender Tagungspunkt war die Dis- cke in aktuelle Marketing-Forschung. kussionsrunde der Professoren Sönke Albers, Klaus Der erste Tag beinhaltete Vorträge zu den Themen Backhaus und Bernd Skiera zum Thema: „Gute Wis- “Product Return Management”, “Price Transparency” senschaftler” = „Schlechte Praktiker”. Für die Dokto- und “How Customers Contribute to Customer Life- randinnen und Doktoranden bot ein Fallstudien- time Value after Their Death”. Workshops von McKinsey&Company darüber hinaus Der zweite Tag bot interessanten Input zu den hautnahe Einblicke in den Beratungsalltag. Themen „Consumers’ Perceptions of Inflation across Categories“, „A Knowledge Sharing Platform for Mas- Nach drei Tagen lebhafter Diskussionen, vieler Ein- sively Open Online Courses” und „Real-Time Online blicke in Forschungsprojekte, aber vor allem auch Advertising”. Jeweils im Anschluss an Ihre Vorträge des persönlichen Austauschs verabschiedeten sich stellten sich die Wissenschaftler den Fragen und die Teilnehmer bis zur nächsten SALTY-Tagung 2016 Kommentaren der Tagungsteilnehmer. Während in Tübingen. 21 STRATEGY & PROCESS – GO DIGITAL 69. Führungsgespräch der Wissenschaftlichen Gesellschaft Am 22. und 23. Oktober lud die Wissenschaftliche Vice President, Chief Financial und Operating Of- Gesellschaft für Marketing und Unternehmens- ficer, Nokia Networks. Samih Elhage verdeutlichte führung ihre Mitglieder zum 69. Führungsge- anschaulich, wie Transformationsprozesse bei No- spräch in den Wirtschaftsclub nach Düsseldorf kia Networks erfolgreich umgesetzt wurden. Da- ein. Die rund 40 Teilnehmer diskutierten über nach präsentierte Karel Dörner, Partner, McKinsey Chancen und Herausforderungen der digitalen & Company, welche Unternehmensprozesse all- Transformation. gemein bei der Umsetzung digitaler Transformationen berücksichtigt werden müssen. Die digitale Transformation verändert Geschäfts- In der anschließenden 1. Dialogrunde diskutierten modelle und führt zu einem radikalen Wandel der Achim Berg, Vize-Präsident, Bitkom e.V., Karel Dör- Märkte. Neue Technologien wie Mobile und Cloud ner und Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Rektor, HHL Computing treiben diese Entwicklung voran. Die Leipzig Graduate School of Management, über die daraus resultierenden Herausforderungen sind Dimensionen der strategischen Neuorientierung vielschichtig, ziehen sich durch jegliche Unter- von Unternehmen. Kernaussage der Diskussion nehmensbereiche und stellen auch Unternehmen war, dass für eine erfolgreiche Transformation der mit lang etablierten Geschäftsmodellen vor eine CEO aktiv die Führung hin zur Digitalisierung über- große Herausforderung. Digitalisierung, Internet nehmen muss, eine klar definierte Strategie ver- of Things, Big Data und Industrie 4.0 sind hierbei folgt werden sollte, die Mitarbeiter mit ins Boot ge- die Schlüsselbegriffe. holt werden müssen und ein schrittweises Vorgehen, flexibles Handeln und eine offene Inno- Höhepunkt am Donnerstagabend war das Kamin- vationskultur unabdingbar sind. Mark Bothorn, gespräch zwischen Prof. Dr. Stefan Wrobel, Insti- Executive Director, Experience Design, McKinsey & tutsleiter am Fraunhofer-Institut für intelligente Company sowie Robin Buschmann, Gründer & Analyse- und Informationssysteme IAIS, und Prof. CEO, GiroMatch, stellten in der abschließenden 2. Gregory Crane, Alexander von Humboldt Profes- Dialogrunde Implikationen für Unternehmenspro- sor of Digital Humanities, Universität Leipzig. Un- zesse und –kultur vor, um die digitale Transforma- ter der Moderation von Prof. Dr. Manfred Kirchge- tion erfolgreich im Unternehmen umzusetzen. org und Dr. Jürgen Meffert entwickelte sich eine Hier lag der Fokus der Diskussion auf der Notwen- lebhafte und facettenreiche Diskussion zum The- digkeit hoch motivierter und qualifizierter Mitar- ma „Herausforderungen der digitalen Transforma- beiter und der Herausforderung, diese digitalen tion für Unternehmen und Gesellschaft“. Talente langfristig an das Unternehmen zu binden. Nach der Begrüßung durch Herrn Prof. Kirchgeorg Das 70. Führungsgespräch wird am 21. und 22. und Herrn Dr. Jürgen Meffert startet der Freitag April 2016 in Hamburg stattfinden und sich dem mit einem Vortrag von Samih Elhage, Executive Thema „Shopping 4.0“ widmen. 22 Neues in Kürze Neue Mitarbeiter Julian Allendorf Julian Allendorf, M.Sc., wurde am 12. Juni 1990 in punkt Marketing. Im Rahmen seiner Ausbildung ver- Coesfeld geboren. Nach dem Abitur nahm er das brachte er Auslandsaufenthalte in England, der Studium der Betriebswirtschaftslehre im European Tschechischen Republik und in Südafrika. Praxiser- Business Programme an der Fachhochschule Müns- fahrung sammelte er u. a. in der Automobil- und ter und der University of Portsmouth auf. Dieses Stu- Konsumgüterbranche. Seit September 2015 ist er als dium vertiefte er im anschließenden Master an der wissenschaftlicher Mitarbeiter am IfM bei Professor Handelshochschule Leipzig (HHL) mit dem Schwer- Krafft tätig. Kim Kötterheinrich MBA Kim Kötterheinrich wurde am 29. Oktober 1990 Pacific University in Kalifornien. Zuletzt arbeitete sie in Münster geboren. Nach dem Abitur am Pascal- als Junior Consultant bei !HEPP Unternehmensim- Gymnasium Münster studierte sie Geoinformatik an pulse. Seit Oktober 2015 ist sie als wissenschaftliche der WWU, bevor sie durch ein Sport- und Bildungs- Mitarbeiterin bei Professor Krafft tätig. stipendium in die USA wechselte. Dort absolvierte sie ihren Bachelor in Business Management und ihren Master in Business Administration an der Azusa Abgeschlossene Promotionen Jonas vor dem Esche Marketing im Zeitalter der Digitalisierung – Marktveränderungen und Reaktionsstrategien unter besonderer Berücksichtigung von Social Media Jan-Alexander Flemming Good Social Media Marketing – Erfolgsdeterminanten für B2C-Unternehmen Philipp Gausling Bewertung und Management von Risiken internationaler Großprojekte – eine Untersuchung des Einflusses der Partitionierung auf die Risikosituation internationaler Großprojekte am Beispiel der Fallstudie DESERTEC Wir gratulieren zur abgeschlossenen Promotion! 23 Verleihung des Datenschutz-Awards der Deutschen Bahn AG Am 8. Oktober nahmen Professor Krafft und Profes- eine Checkliste für die spezifische Berücksichtigung sor Hennig-Thurau im Kaiserbahnhof in Potsdam an persönlicher Wünsche von Dienstjubilaren prämiert. der Verleihung des Datenschutz-Awards 2015 der Nach der Keynote durch Professor Hennig-Thurau Deutschen Bahn AG teil. ließ es sich Professor Krafft nicht nehmen, persönlich Im Rahmen dieser erstmals ausgetragenen Veranstal- eine Laudatio für einen der drei Preisträger zu halten. tung wurden vom Datenschutz-Beirat der Deutschen Besonders erwähnenswert bleibt, dass die ausge- Bahn, dem Professor Krafft angehört, drei praxisnahe zeichneten Ideen nicht von hauptberuflichen Daten- Lösungen für den Schutz persönlicher Informationen schützern eingereicht wurden. Laut Klaus-Dieter im DB-Konzern ausgezeichnet. Neben einem Kon- Hommel, Vorsitzender des Datenschutz-Beirats, be- zept zur besonderen Verschlüsselung von E-Mails zur legt dies, „dass Datenschutz bei der DB trotz steigen- Versendung von Online-Tickets waren dies eine Lö- der Anforderungen gelebter Alltag ist.“ sung zur konsequenten, nutzerspezifischen und al- Für alle Beteiligten war die Veranstaltung, die am tersabhängigen Inhaltskontrolle auf der DB-eigenen Abend in gemütlicher Runde ausgeklungen ist, ein Jugend-Internetplattform www.jungebahn.de sowie voller Erfolg. Kunstwerke von Professor Siegfried Vögele am IfM Vor drei Jahren widmete Professor Vögele Professor Krafft fünf seiner Kunstdrucke, ausgewählt aus der Edition „Die akademischen Jahre“. „Die akademischen Jahre“ hat Professor Vögele selbst als eine Lernphase für Stil und Technik beschrieben. Während seines Senioren-Studiums der Malerei in den Jahren 2005 bis 2010 entstanden zahlreiche Bilder in verschiedenen Stilrichtungen und gemalt in unterschiedlichen Techniken. Ebenso breit gefächert waren die Themen, die Professor Vögele in seinen Bildern aufgriff. So lassen sich Stillleben, Landschaften, abstrakte Darstellungen, sowohl impressionistische als auch expressionistische Inhalte Julian Allendorf und Mirja Bues (v.l.) wiederfinden. Später fokussierte sich Siegfried Vögele in seinen künstlerischen Werken insbesondere Zur Person: Professor Siegfried Vögele gilt als Pio- auf den Dialog zwischen Bild und Betrachter. nier des Dialogmarketing und lehrte u. a. an der LMU München und der WU Wien. Er ist Namens- Die Atelier-Drucke von Professor Vögele sind alle geber des Siegfried Vögele Instituts, die 2002 als handsigniert, nummeriert und limitiert. In den Tochter der Deutsche Post AG gegründet wurde. Räumen des IfM sind nun fünf dieser Kunstdrucke Professor Vögele verstarb nach kurzer Krankheit dauerhaft ausgestellt. am 18. März 2014. 24 Marketing Alumni Digitale Transformation als Herausforderung für die Marktorientierte Unternehmensführung – das 24. Marketing Alumni Symposium Es wurde eng im Münsteraner Schloss. Hochkarätige Experten und das Thema „Digitale Transformation als Herausforderung für die Marktorientierte Unternehmensführung“ lockten viele Alumni zurück an die Stätte ihres Studiums. Nach seiner Begrüßungsrede wollte Prof. Hennig-Thurau seinen Platz auf der Bühne auch nur ungern räumen – zu schön war der Anblick der vollen Aula. Das MCM sagt seinen Alumni Danke für ihre rege Teilnahme am diesjährigen Symposium! Bereits vor dem Schloss sorgte das Symposium für Aufmerksamkeit – ein BMW i8 mit MCM/Alumni-Folierung sorgte für neugierige Blicke vieler Münsteraner und stimmte die Alumni auf die Grundidee des Symposiums ein: Es ging um nicht weniger als die fundamentale Frage, wie sich traditionelle, in analogen Zeiten gegründete Unternehmen selbst neu erfinden müssen, um mit Startups („Digital Natives“) mithalten zu können. Im Kern der Präsentationen und Diskussionen stand der notwendige Wandel von Geschäftsmodellen im Hinblick auf die Wettbewerbs- und Überlebensfähigkeit in einer digitalen je zuvor. Aber hinzu kommen neue Faktoren, die Welt. dem Gedanken des dynamisch-chaotischen Marketing-Flipper Rechnung tragen: das Angebot von Lö- Dabei wurde sehr schnell klar, dass Kundenorientie- sungen statt Produkten, eine hohe Flexibilität der rung eine zentrale Konstante ist. Mehr noch: Das Pri- Geschäftsprozesse und, damit eng verbunden, eine mat der markt- und insbesondere kundenorientier- flüssige, durchlässige und kundenzentrierte Unter- ten Unternehmensführung und die Erzielung eines nehmenskultur, die eine Konstante in bewegten Zei- langfristigen Wettbewerbsvorteils sind wichtiger als ten sein kann und muss. Viele traditionelle Unternehmen neigen dazu, Startups zu unterschätzen. Vor 20 Jahren ignorierten Buchhändler den Neuling Amazon. Wer kauft schon Bücher im Internet? Vor zehn Jahren übersahen Fernsehsender und Videotheken Netflix. Wer nutzt schon Streaming? Und heute gibt es vielleicht noch einige Optiker, die denken, dass sich ihr Markt nicht ändert. Warum sollte man auch Brillen im Internet kaufen? Marktorientierte Start-ups wie Mister Spex Professor Manfred Krafft, Dr. Christian Böing, sind jedoch dabei, nahezu jeden Markt zu revolutio- Professor Thorsten Hennig-Thurau, Professor Heribert Meffert und nieren und diejenigen vor sich her zu treiben, die im- Professor Thorsten Wiesel (v. l.) mer noch auf den alten Regeln beharren. Doch es 25 Zudem ist aus Sicht von Frau Daliri Freyduni kritisches Feedback auf allen Mitarbeiterebenen wichtig, um weiterhin führend zu bleiben. „Context, no Control“ bedeutet konkret, dass sichergestellt werden muss, dass alle Mitarbeiter das übergeordnete Unternehmensziel verinnerlichen. Die verantwortlichen Einheiten entscheiden allerdings selbst, wie dieses Ziel erreicht wird. Statt ewige Diskussionen mit dem Ziel, Einigkeit zu erreichen, will man hier flexibel auf Marktänderungen reagieren. Dr. Jens Uwe Intat (Vice President Hardlines, Amazon EU SARL, Niederlassung Deutschland) betonte in seiner Präsentation, welche zentrale Rolle die Kunden heutzutage einnehmen. Die Kunden sind besser informiert und untereinander vernetzt. Kundenservice gewinnt deshalb immer mehr an Bedeutung. Unternehmen müssen lernen, dass nicht mehr das Produkt, sondern der Wert des Gesamtangebots aus Kundensicht zählt. Um in einem solchen Wettbewerbsumfeld erfolgreich bestehen zu können, ist auch aus Sicht von Dr. Intat die Unternehmenskultur zeigte sich, dass es auch die andere Seite gibt: tradi- entscheidend: das gesamte Unternehmen richtet tionelle Unternehmen wie BMW oder L‘Oreal, die en- sich an den Kundenbedürfnissen aus. Negative Kun- gagiert handeln, sich den Herausforderungen offen- denerfahrungen müssen nachhaltig abgeschaltet siv stellen und schon heute den künftigen Markt und die Mitarbeiter aktiv motiviert werden, neue aktiv gestalten statt abzuwarten. Die den Mut ha- Ideen zu testen. Zentral ist auch „being misunder- ben, nicht alles wissen zu müssen, in einer Zeit, in der stood for a long time“, d. h. Amazon investiert in Pro- keiner alles wissen kann. dukte, die andere noch gar nicht als potenzielle Ge- Barbara Daliri Freyduni (Director of Marketing, Netflix Europe) verdeutlichte in ihrer Präsentation, dass bei Netflix die Unternehmenskultur die Grundlage für den Erfolg darstellt. Netflix ist deshalb so erfolgreich, weil man sich frühzeitig auf sich wechselndes Verbraucherverhalten eingestellt hat. So wurde aus einem Verleiher von DVDs zunächst ein Anbieter von Streaming-Inhalten und heute ein globaler Entertainment-Anbieter. Kern der Unternehmenskultur sind dabei zentrale Werte wie „high performance“ und „context, no control“. High Performance beginnt bei der Personalrekrutierung. „Gut“ reicht nicht aus, es werden Mitarbeiter gesucht, die „great“ sind. Barbara Daliri Freyduni und Dr. Jens Uwe Intat 26 Marketing Alumni schäftsfelder verstehen. Schließlich nimmt man sich den Luxus, langfristig zu planen und tiefer zu denken – wertvolle Raritäten in einer hyperdynamischen Marktumwelt, die den rasanten Aufstieg des als Online-Buchhändler gestarteten Weltkonzerns zumindest zum Teil erklären. Deutschland hat die erste Halbzeit bei der Digitalisie- Dr. Steven F. Althaus rung, neuen mobilen Geschäftsfeldern und im MultiChannel Management verschlafen, so eine zentrale Ausnahmen bestätigten auch in Münster die Regel. Erkenntnis des folgenden Streitgesprächs mit Dr. Mir- Und so bewies die Präsentation von Dr. Steven F. Alt- ko Caspar (Geschäftsführer, Mister Spex GmbH), Jo- haus (Director Brand Management BMW und Marke- chen Krisch (Herausgeber Exciting Commerce), Prof. ting Services, BMW Group) eindrucksvoll, dass sich Dr. Gerrit Heinemann (Leiter des eWeb Research Cen- BMW aktiv den Herausforderungen der Zukunft stellt. ter, Hochschule Niederrhein), das MCM-Prof. Thors- Urbanisierung wird die Art der Mobilität der Zukunft ten Wiesel moderierte. Zudem stehen deutsche entscheidend prägen. Heute leben erstmals mehr Unternehmen und Start-ups vor besonderen Heraus- Menschen in Städten als auf dem Land. Nicht jeder forderungen: Venture-Capital und auch die Unter- Stadtbewohner wird ein eigenes Auto besitzen kön- stützung von politischen Entscheidern fehlen viel- nen. Sharing ist einer der globalen Megatrends, wes- fach. Schlimmer noch, viele Unternehmen sind zu halb Unternehmen wie Uber inzwischen eine höhere risikoavers und ihnen fehlt schlicht die Fähigkeit, vor- Marktkapitalisierung aufweisen als BMW. Die Mobili- ausschauend in neue Geschäftsfelder zu investieren. tät der Zukunft muss deshalb neu definiert werden, und BMW will diese Zukunft aktiv gestalten. Während andere Autohersteller ihren Wettbewerb in der gleichen Branche suchen, definiert BMW seinen Wettbewerb breit: jeder Mobilitätsanbieter ist Teil des Wettbewerbs, „don’t benchmark within your industry“. BMW entwickelte neue Lösungen wie Drive now und AlphaCity (Carsharing), Park now (Parkplatzsharing), Charge Now (Sharing von Elektroladestationen) und schließlich das BMW „i“ Concept. Erfolgsfaktor ist auch Professor Thorsten Wiesel, Professor Gerrit Heinemann, bei Dr. Althaus eine Unternehmenskultur, die solch ra- Dr. Mirko Caspar und Herr Jochen Krisch (v. l.) dikale Innovationen ermöglicht. Eva Henry-Künne (Chief Marketing Officer, L’Oréal) veranschaulichte in ihrer Präsentation, vor welchen Herausforderungen Konsumgüterunternehmen in digitalen Zeiten stehen. Unterschiedlichste Kundengruppen müssen personalisiert und über unterschiedliche Distributionskanäle angesprochen werden. Erfolgsfaktor ist dabei nicht nur Multi-Channel Management, sondern auch eine integrierte Werbekommunikation. L’Oréal sieht sich dabei als Vorreiter bei der Gestaltung von Kundenbeziehungen und hat sein Portfolio an KPIs um digi- Eva Henry-Künne tale Kennziffern wie customer engagement ergänzt. 27 Innovationen wurden nicht nur wurde sehr deutlich, welche diskutiert, sondern bei der Ge- Rolle Leitmedien in der heuti- staltung des Symposiums ge- gen Zeit spielen. Turner erläu- probt: so wurde in diesem Jahr terte, dass zwar die meisten des Menschen die neuen techni- „Marktplatzes der Ideen“ getes- schen Möglichkeiten nutzen, erstmals das Konzept der überwiegende Teil aller- tet. In fünf parallelen Foren wurden Handlungsoptionen für Un- Sebastian Turner dings eher passiv. Aktiv sei le- ternehmen präsentiert und mit diglich ein kleiner Kern, für den den Teilnehmern diskutiert. So Leitmedien eine entscheidende gab beispielsweise Dr. Mirko Rolle spielen und diese in einer Caspar spannende Einsichten in Flipper-Umwelt mächtig weiter- das Erfolgskonzept von Start- verbreitet. 80% der markenbe- ups: „customer centric“, „data zogenen Facebook-Einträge be- driven“ und agil, so lässt sich die ziehen sich laut Turner auf Inhalte aus diesen Medien. Mar- DNA erfolgreicher Unternehmen kurz zusammenfassen. Dr. Olaf Rotax ketingmanager seien daher in Althaus diskutierte mit den Teil- Zukunft gut beraten, nicht nur nehmern seines Forums über in neue Kommunikationsmedi- „Smart Cities – Smart Mobilität: en The Role of Digital“. „Social Me- ebenso in besagte Leitmedien. zu investieren, sondern dia Intelligence“ und die Frage, wie man mit Big Data bessere In einer abschließenden Diskus- Entscheidungen treffen kann, sionsrunde erläuterten dann standen im Mittelpunkt des Fo- alle Referenten noch einmal ihr rums von Dr. Volker Meise (COO, Dr. Volker Meise ganz persönliches „Take Away“ linkfluence Germany). Das The- des Symposiums. Klar wurde da- ma des von Olaf Rotax (Partner bei: Die digitale Transformation dgroup GmbH) geleiteten Fo- führt nicht zur nächsten Stabili- rums war die Frage danach, wie tät. Mirko Caspar empfahl da- sich digitale Transformation or- her, dass wir uns besser an die ganisieren lässt, und im Forum Transformation von „Digital Thinker“ Björn Og- stand gewöhnen sollten. als Dauerzu- nibeni (BuzzRank) ging es darum, welche Ziele und KPIs für di- Björn Ognibeni Den feierlichen Abschluss des gitales Marketing in Zeiten von Symposiums bildete die Über- Facebook, Snapchat & Co. die gabe der Henkel Thesis Awards. richtigen sind. Ist Engagement Susanne Klier (Marketing-Direk- am Ende eine Kennziffer, die in- torin Henkel Beauty Care Ger- nigen many, Henkel AG & Co. KGaA) Kundenbeziehungen eher im Wege steht? verlieh die mit jeweils 1.000 Euro dotierten Preise für die In einer abschließenden Keyno- besten Abschlussarbeiten an te von Sebastian Turner (Her- Susanne Klier mit den Preisträgern des Christin Becker, Sophia von See- ausgeber Henkel Thesis Award 2015 len und Hennig Ebke. Der Tagesspiegel) 28 Marketing Alumni Neue Vorstandsmitglieder und Wechsel an der Spitze des Beirats Die Mitgliederversammlung von Marketing Alumni Bosch und Dr. Sascha Witt bedanken, die aus dem Münster e.V. hat beim diesjährigen Symposium Vorstand ausscheiden. Beide haben Marketing zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt. Stefan Alumni als Mitglieder des Vorstands tatkräftig un- Benthaus (1. Stellv. Vorsitzender) und Utz Riehl terstützt. (2. Stellv. Vorsitzender) werden ab sofort dem Vorstand angehören. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Anfang November hat Professor Manfred Krafft den Christian Böing und Vorstandsmitglied Simon Beiratsvorsitz von Kollege Thorsten Hennig-Thurau für Monske wurden in ihrem Amt bestätigt. Neben der die nächsten drei Jahre übernommen. Die Geschäfts- Begrüßung der neuen Vorstandsmitglieder möch- stelle des Vereins ist nun am Institut für Marketing an- te sich der Verein ganz herzlich bei Dr. Christian gesiedelt. Utz Riehl Stefan Benthaus Professor Manfred Krafft WMA am Lehrstuhl für WMA am Institut für Anlagen Direktor des Instituts Marketing & Medien und Systemtechnologien für Marketing Neues aus dem Mitgliederbereich Wir begrüßen folgende Neu-Mitglieder bei Marke- Henrike Kalthoff, Julia Zurhake, Benedikt Tostmann, ting Alumni Münster e.V. : Marc Schnöring, Marvin Bilgin, Andrea Schöndeling, Johanna Foltz, Kathrin Haug, Beate Anniés, Frank Laura Vieth, Christian Kaldewei, Adrian Muser, Bene- Mackenroth, Patrick Eickholt, Sebastian Springer, dikt Einwag, Anna Merget, Luisa Maisch, Marvin Laura Alexius, Antje Dittrich, Pia Reimann, Matthias Homburg, Benjamin Karwowski, Claudia Florenz, Ca- Wilberg, Mario Martini, Frederik Bosse, Adrian Bühler, rolin Vormann, Joel Schumacher und Thales Tolan. Sofern auch bei Ihnen berufliche und persönliche sehr freuen, wenn Sie diese mit den anderen Alumni Veränderungen, wie eine neue Anschrift, eine Hochzeit teilen und an [email protected] oder Geburt, stattgefunden haben, würden wir uns senden würden. 29 Outgoing Stipendiatin in Wladiwostok Um Russland und seine Mannigfaltigkeit hautnah zu erfassen, sind Reisen innerhalb des Landes aber unabdingbar. Zu Beginn des Semesters ging es mit Freunden nach Wjasma, eine Kleinstadt 250 km westlich von Moskau. Wir sind bei einer russischen Familie untergekommen und wurden mit kulinarischer russischer Gastfreundlichkeit überschüttet. Obwohl der Lebensstandard außerhalb der Großstädte spürbar geringer ist, sind die Menschen unbeschreiblich herzlich. Ich war ebenfalls in Sotchi und durfte mit dem Schwarzen Meer und dem Kaukasus die perfekte Kombination aus Strand und Bergen erleben. Assoziiert man Russlands Klima doch meistens mit Kälte, so war es ein einzigartiges Gefühl, im Oktober (!) in Russland (!) im Meer zu schwimmen. Dank des Outgoing-Stipendiums von Marketing Alumni Münster e.V. werde ich noch eine ganz besondere Reise antreten. Es geht 9.000 km östlich von Это Руссия. / That’s Russia. Ein Satz, der häufig zur Er- Moskau über sieben Zeitzonen hinweg nach Wladi- klärung russischer Eigenarten herangezogen wird. wostok. Dort werde ich einen Einblick in die asiati- Und ein Satz, den ich nicht unterschreiben kann. schen Einflüsse auf die russische Kultur erhalten. An- Nach der Hälfte meines viermonatigen Auslandsse- schließend wird mich die Transsibirische Eisenbahn mesters in Moskau weiß ich, dass sich die kulturelle auf einer viertägigen Fahrt durch Sibirien an den Bai- und geografische Vielfalt Russlands nicht in einer kalsee befördern. Das ungemütliche Wetter und die Zeile zusammenfassen lässt. Enge im Zug werden sicherlich eine Herausforderung darstellen. Aber ich bin sicher, dass die Men- Mit Hilfe des International Relations Center habe ich schen, die mir auf dieser Reise begegnen, und die einen Studienplatz an der Hogher School of Econo- Landschaft sowohl auf der Zugstrecke als auch am mics Moscow, einer der renommiertesten Universi- See selbst jegliche Mühen wert sind. täten Russlands, erhalten. Interaktivität, kleine Kurs- Gerade aufgrund der negativ anläutenden Berichter- größen und Dozenten aus der Praxis erweitern mein stattung über das Land in den europäischen Medien Masterstudium in Münster durch wertvolle Einblicke freue ich mich über die Möglichkeit, mir ein eigenes in das russische Marketinggeschehen. Dafür muss Bild über die Menschen und ihre Ansichten machen ich jedoch stets eine Stunde Anfahrt mit der Metro zu dürfen. Ich habe festgestellt, dass viele Russen re- auf mich nehmen – Sitzplatz inklusive. Moskau re- flektiert an die politische Situation ihres Landes her- vanchiert sich für das Metrogedränge allerdings mit angehen und sehr interessiert an Kontakten zu aus- einer außerordentlichen Vielfalt an Parks und wun- ländischen Besuchern sind. Schubladendenken im derschönen orthodoxen Kirchen, die einen ruhigen Sinne von „это Руссия“ ist nicht angebracht. Statt- Zufluchtsort bieten. Insgesamt ist das Freizeitange- dessen empfehle ich jedem, der über ein wenig Vi- bot in Moskau schier unendlich, sodass man jeden sumsorganisation hinwegsehen kann, Russland als Tag neue Museen, Konzerte, Kirchen oder Denkmä- nächstes herausforderndes, lehrreiches und ein- ler besuchen könnte und die Stadt das gesamte Se- drucksvolles Reiseziel zu berücksichtigen. mester nicht verlassen müsste. ||Katharina Husser Marketing Alumni 30 Business Contacts 2016 – Die Karrieremesse in Münster Ansprechpartnerin Die erfolgreiche Karrieremesse „Business Con- keit, sich für Einzelgespräche mit den Unterneh- auf Seiten des MCM: tacts“ öffnet am 20. Mai 2016 wieder ihre Pforten men vor Ort zu bewerben und so den ersten Anja Jakszentis im Juridicum. Mehr als 50 Spitzen-Unternehmen, Schritt in Richtung Praktikum oder Jobeinstieg anja.jakszentis@ die unter anderem von Marketing Alumni Müns- zu gehen. Alle Details und nähere Informationen wiwi.uni-muenster.de ter e.V. für die Messe akquiriert werden, stellen zu den Ausstellern finden Sie in Kürze unter sich interessierten Studierenden und Absolven- www.businesscontactsmuenster.de. ten vor. Für die Besucher wird neben der Messe noch ein umfangreiches Rahmenprogramm an- Für weitere Fragen steht Ihnen die Geschäftsstel- geboten: Besonders interessant ist die Möglich- le von Marketing Alumni gerne zur Verfügung. 31 Das MCM wünscht allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest und viel Glück, Gesundheit und Erfolg im neuen Jahr! Lehrstuhl für Marketing & Medien Institut für Anlagen und Systemtechnologien Marketing Center Münster Am Stadtgraben 13-15 | 48143 Münster Telefon +49 2 51 / 83-2 50 25 Telefax +49 2 51 / 83-2 50 24 E-Mail [email protected] www.marketingcenter.de