Das Verkaufsgespräch Was ist eigentlich eine

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Nr. 6
September 2002
Liebe Leserinnen und Leser,
leistungsgerechte Honorierung, das ist das, was
jede Zahnarztpraxis anstrebt.
Budgetierung, Honorarverteilungsmaßstäbe sowie
Degressionskonten zwingen die Zahnarztpraxen
zum Umdenken. Aber das ist nicht der alleinige
Grund. Anspruchsvolle Zahnmedizin verlangt einfach eine leistungsgerechte Honorierung.
Über Geld wird jedoch nicht gerne gesprochen.
Jeder Behandler kann die Vorteile seiner Behandlung dem Patienten sehr gut vermitteln, doch beim
Verkaufsgespräch wird es dann ein wenig schwieriger.
In diesem Praxisbrief erhalten Sie wertvolle Tipps
für Ihr Verkaufsgespräch.
Darüber hinaus informiert Sie dieser Praxisbrief
über ein neues Produkt aus dem Hause Spitta:
»Arbeitssicherheit in der Zahnarztpraxis« – mehr
dazu auf Seite 4 der heutigen Ausgabe.
– Würden ich lieber etwas mehr Geld ausgeben und
dafür einen Zahn erhalten?
– Bekommen die Patienten in unserer Praxis mehr für
ihr Geld als in anderen Praxen?
Was ist eigentlich eine
Kassenleistung?
Die Mitarbeiterinnen sowie der Behandler/Behandlerin sollten gut informiert sein, was überhaupt eine
Kassenleistung ist.
Der Gesetzgeber schreibt uns im Sozialgesetzbuch
vor, dass alle Leistungen ausreichend, wirtschaftlich
und zweckmäßig sein müssen. In den Vertragsmappen, die Ihnen die KZVen zur Verfügung stellen,
können die einzelnen Richtlinien zu allen Behandlungsbereichen nachgelesen werden. Dies hilft,
Kassenleistungen von außervertraglichen Leistungen
zu unterscheiden.
Patienten fragen oftmals, warum zahlt das die Krankenkasse nicht?
Mögliche Antworten:
– Alle Kassenleistungen müssen ausreichend, wirt-
Bettina da Silva
Redaktion Praxisbrief
–
Das Verkaufsgespräch
Insbesondere wenn Sie das Verkaufsgespräch teilweise an die Mitarbeiterinnen Ihrer Praxis delegieren,
müssen auch diese von Ihren Leistungen überzeugt
sein.
Hier hilft oftmals eine Eigenanalyse, denn bevor ich
etwas »verkaufe«, muss ich selbst davon überzeugt
sein!:
–
–
– Würde ich mich in jeder Zahnarztpraxis behandeln
WA-Nr. 600 759
lassen?
– Warum nicht?
– Worin unterscheidet sich unsere Praxis von ande-
ren Praxen?
–
schaftlich und zweckmäßig sein. Ausreichend wäre
bei der Füllungsversorgung auch eine Amalgamfüllung.
Der Gesetzgeber schreibt im Sozialgesetzbuch
genau vor, was eine Kassenleistung ist. Der medizinische Fortschritt, z. B. bei Keramikfüllungen oder
Kunststoff-Füllungen, kann nicht berücksichtigt werden.
Durch unser Sozialsystem sind wir schon sehr gut
abgesichert. Bei einem Unfall brauchen wir uns
keine Gedanken zu machen, ob wir in einem Krankenhaus behandelt werden oder nicht – dies ist
sichergestellt!
Natürlich zahlt die Krankenkasse eine Versorgung.
Wenn es Ihnen ausreicht eine Klammerprothese zu
bekommen, bei der man die Klammern sieht und
die doch Probleme beim Sprechen macht, dann
erhalten Sie natürlich diese Art der Prothese.
Es gibt nichts auf der Welt, was nicht ein bisschen
schneller und biliger geht – was sich aber auch in
der Haltbarkeit und im Tragekomfort bemerkbar
macht.
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Technik des Preis- oder
Kostengesprächs
– Sie selbst sollten Ihre Leistungen an zahnärztlicher
Gesundheit für den Patient wertschätzen, weil Sie
hohe Ziele und Werte für den Patienten schaffen.
– Sprechen Sie nie von Preis oder Kosten allein, son-
dern von Werten wie Gesundheit, Schmerzfreiheit,
Wohlbefinden, Wiederherstellung von stomagnathen Funktionen, Ästhetik, Natürlichkeit, Jugendlichkeit.
– Analysieren Sie Ihr eigenes Wertgefühl über Ihre
Leistungen und folgern Sie dann daraus Ihr Preisgefühl für sich. Empfinden Sie den Preis (Wert) des
Privatanteils eines bestimmten Behandlungsvorschlages zu hoch oder zu niedrig? Zählt nur der
Preis oder gibt es nicht andere Interessen, Ziele
oder Wünsche des Patienten?
– Am besten vor Beratungsgespräch den Patienten
fragen, was er sich von seiner Zahnbehandlung
erhofft (dauerhafte Zufriedenheit, natürliche Zähne,
körperverträgliche Behandlung, Qualität, mir egal?).
– Sind Sie von sich und Ihren Leistungen überzeugt,
dann stimmt Ihr eigenes Wert und Preisverständnis.
– Ihr Ziel beim Verkaufsgespräch sollte es sein, weg
vom Preis zu argumentieren, wobei sich Ausdauer
in dem Gespräch als Vorteil erweist.
– Stellt sich die Frage (mit Behandler/in zu diskutie-
ren), einen Patienten unbedingt haben zu wollen,
der nur wegen des Preises die zahnärztliche Leistung nicht in Anspruch nimmt. Sie sollten nicht
bestrebt sein, jeden Patienten um jeden Preis zu
gewinnen.
– Um wie viel liegt der Vorschlag über Ihren Vorstel-
lungen?
– Nehmen wir an, wir fänden eine andere Lösung.
Was wäre abgesehen von den Kosten wichtig für
Sie?
– Lassen Sie uns untersuchen, was Sie als Gegen-
leistung dafür bekommen und was die gesetzliche
Krankenversicherung erstattet beziehungsweise
bezuschusst.
Durch diese Fragestellung gewinnen Sie den Patienten für sich.
Sie erfahren mehr über ihn und darüber, was ihm
wichtig ist und was nicht.
Feilschen Sie nie über den Preis. Bieten Sie höchstens Ratenzahlungen an!
Der Patient akzeptiert trotz aller
Bemühungen den Preis nicht!
– Unterscheidungsmethode – sagen Sie ihm, was er
als Kassenleistung erwarten kann.
– Beweis – die Langlebigkeit, Qualität, erzielte
Behandlungserfolge ...
– Preisrelativierung – Setzen Sie den Preis in ein
anderes Licht, z. B. umrechnen auf 10 Jahre, wie
viel kostet die Behandlung dann pro Tag (gut bei
Rauchern, oft weniger als eine Schachtel Zigaretten
pro Tag). Im Vergleich zu Autos: Was ist Ihnen wichtiger, Ihr Auto oder Ihre Zahngesundheit.
– Gesund beginnt im Mund – bei Gesundheitsbewus-
sten auf die Auswirkungen schlechten Zahnersatzes hinweisen.
Wie reagiere ich auf die Aussage
»zu teuer«:
– Warum?
– Im Verhältnis wozu ist dieser Behandlungsvor-
schlag zu teuer?
– Lassen Sie uns einmal das Wert- und Leistungs-
verhältnis näher anschauen.
– In Ordnung, worauf wollen Sie verzichten? Auf Tra-
gekomfort, auf Ästhetik, auf Langlebigkeit, auf Körperverträglichkeit?
– Angenommen, wir finden beim Preis eine Lösung,
würden Sie sich dann für den Behandlungsvorschlag entscheiden?
Einwände des Patienten, wie kann
ich darauf reagieren?
Zu lange Behandlungszeit:
Ich verstehe Ihre Reaktion. Andererseits zeigt es
Ihnen, dass dies eine anspruchsvolle Behandlung ist.
Zu teuer!
Im Verhältnis wozu? Womit vergleichen Sie den
Wert?
Hoher Preis – hoher Wert! Ich garantiere Ihnen mit
meiner ganzen Erfahrung.
– Das stimmt, darf ich Ihnen den Grund nennen?
Ich überlege mir das noch mal!
– Womit vergleichen Sie den Wert?
Welcher Punkt scheint Ihnen noch nachdenkenswert?
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Ich muss dies erst noch mal mit meinem Mann/Frau
besprechen.
Ja gewiss – wenn Sie jedoch allein zu entscheiden
hätten, wie würden Sie entscheiden?
Kein Bedarf!
Darum geht es nicht! Als Arzt sorge ich mich um Ihre
Zahngesundheit und um die Erhaltung Ihrer Zähne.
Ich überlege dies und rufe Sie noch einmal an.
Was lässt Sie zögern?
Behandlung zu kompliziert.
Was erscheint Ihnen zu kompliziert? Argumente analysieren. Zeichnen Sie dem Patienten anhand einer
selbst erstellten Tabelle die einzelnen Behandlungsschritte, Dauer der Behandlung und die zu erwartenden Kosten je Behandlungsabschnitt auf. So wird die
(für Sie selbstverständliche) Behandlung für den Patienten transparenter.
Dafür bekomme ich ja einen Kleinwagen!
– Der Patient betrachtet begeistert das Demo-Modell.
Wichtiges Kriterium: Visualisieren Sie Ihre Behandlungsziele. Statistisch gesehen nimmt der Patient
bei einem Beratungsgespräch nur 1 Prozent akustisch auf, jedoch 87 % visuell! Nutzen Sie dazu
beispielsweise die Bildatlanten Ȁsthetische
Behandlungsmethoden« und »Zahnärztliche Prothetik« aus dem Hause Spitta.
– Detailfragen signalisieren deutlich, dass der Patient
Ihren Behandlungsvorschlag schon innerlich akzeptiert hat. Er prüft im Geist nach, klärt ab und kalkuliert bereits. Der Patient möchte lediglich Unsicherheiten von Ihnen ausgeräumt bekommen.
– Der Patient erkennt neue Vorteile, die für eine
Zusammenarbeit sprechen.
– Der Patient überlegt laut, wie er das Behandlungs-
ergebnis zu Hause darstellen kann.
– Der Patient fragt konkret nach dem Zeitpunkt des
Abschlusses der Behandlung.
– Zustimmende Äußerungen wie: Das ist richtig was
Und da würden Sie nicht zögern 15.000 EUR auszugeben? Ist Ihnen die Meinung der anderen über ein
neues Auto mehr wert als die eigenen Zähne, die Sie
jeden Tag rund um die Uhr benötigen?
– Detailfragen wie Technik, Materialien etc.
Ich will erst mal nur rechts oben machen lassen.
Fehler beim Verkaufsgespräch
Das wäre so, als würden Sie bei 4 abgefahrenen Reifen beim Auto nur den rechten vorderen Reifen auswechseln.
– Keine Zeit/Ungeduld.
Finanzierung noch unklar!
Wie können wir Sie da unterstützen (Ratenzahlung ist
selbstverständlich in unserer Praxis). Wir wissen,
dass dies eine hohe finanzielle Belastung darstellt,
daher arbeiten wir mit einem Rechenzentrum zusammen, das dies alles regelt.
Ich habe mit niedrigeren Kosten gerechnet!
Wie kommen wir trotzdem zu einer Lösung?
Sie sagen. Das glaube ich auch.
– Schlechte Vorbereitung (Planung vorher studieren,
Preise kennen).
– Ungestörte Atmosphäre schaffen.
– Unpünktlichkeit, den Patienten warten lassen.
– Individuelle Vorstellungen des Patienten nicht
erkannt, Patientenwünsche nicht berücksichtigt.
– Den Patienten mit fachlichen Details und Technik
überflutet.
– Nicht zugehört.
– Zuwenig Fragen gestellt, kein Feed-back gegeben.
So merken Sie, dass das Beratungsgespräch gut läuft
– Der Patient nickt mit. dem Kopf während des
Gesprächs
– Wenn der Patient aufmerksam zuhört, bekundet er
Interesse an dem, was Sie sagen. Stellen Sie ihm
dann lediglich Suggestivfragen wie: »Ist es nicht so,
dass Sie an einer ästhetischen Versorgung interessiert sind?« »Ist es nicht so, dass Sie eine langlebige Versorgung wollen?« »Ist es nicht so, dass Sie
endlich wieder richtig beißen und sprechen wollen?« ...
– Dem Patienten ins Wort gefallen.
– Vorteile des Behandlungsvorschlages nicht genü-
gend aufgezeigt.
– Als Besserwisser aufgetreten.
– Einwände nicht erfragt oder nicht auf Einwände ein-
gegangen.
– Zu direkt oder zu plump auf den Preis zumarschiert.
– Andere Zahnärzte schlecht gemacht.
– Fehlende Überzeugung vom eigenen Behand-
lungsvorschlag.
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– Den Sachverhalt nicht visualisiert.
– Negative Körpersprache.
– Den Patienten mit zu vielen Bedenken, Alternativen
und Optionen verunsichert.
Bringen Sie konzentriert das in das Ende des Beratungsgespräch, was den Patienten überzeugt hat.
Bewegen Sie den Patienten dazu, mehrfach eine
positive Bestätigung Ihrer Argumente zu geben.
Falls keine Bestätigung des Patienten erfolgt, hinterfragen Sie: Welche Alternative sehen Sie noch?
Vermeiden Sie Eigenkapitulation, falls der Patient
keine Entscheidung treffen will. Lassen Sie sich
»Türen offen«. Bieten Sie ihm einen weiteren (fest
vereinbarten) Beratungstermin an.
Legen Sie fest, was Sie zum nächsten Beratungstermin erledigen wollen.
Fragen Sie den Patienten, wie es nach seiner Meinung nach jetzt weitergehen soll.
Warum ist der Heil- und Kostenplan
so teuer?
Erklären Sie, was sich hinter der »Zahl« versteckt.
Dazu müssen Sie die Behandlungsabläufe kennen
und selbst wertschätzen!
Erklären Sie, was er als Kassenleistung erhalten
kann:
– Modellgussprothese mit sichtbaren Klammern und
nicht optimalem Halt.
– Frontzahnkrone mit lediglich labialer Verblendung in
einer Standardfarbe.
Erklären Sie die einzelnen Positionen der Privatvereinbarung: Dentinbonding, adhäsive Aufbauten,
warum Funktionsdiagnostik ...
Warum ist die PZR so teuer?
– Die professionelle Zahnreinigung umfasst individu-
elle Schwachstellenanalysen, individuelle Beratung
über Zahnputzgewohnheiten, Entfernung der nicht
sichtbaren Beläge und das sehr schonend, Fluoridierung der Zähne, Politur, damit sich nicht wieder
so schnell neue Beläge bilden können. Dieser Auf-
wand lässt Sie noch lange Freude an Ihren eigenen
Zähnen haben.
Abschließend sei festzuhalten:
Sagt den Leuten nicht, wie gut Eure Leistungen sind,
sondern sagt Ihnen, wie gut Eure Leistungen für sie
sind!
Neu von Spitta: »Arbeitssicherheit
in der Zahnarztpraxis«
Was bringt eine effiziente Umsetzung der Arbeitssicherheitsvorgaben für Ihre Praxis?
– Rechtliche Absicherung - insbesondere des Praxis-
inhabers - durch Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben.
– Verringerung der Ausfalltage in Folge von Krankheit
und Arbeitsunfällen und damit verbundene Kostensenkung.
– Konventionalstrafen infolge mangelnder Aufklärung
werden ausgeschlossen.
– Die Verantwortlichkeit jedes einzelnen Praxismitar-
beiters wird gefordert und gefördert.
Der Ordner »Arbeitssicherheit in der Zahnarztpraxis«
gibt Ihnen eine Übersicht über alle relevanten Sicherheits-Themen. Kurzfassungen der Gesetzestexte,
prägnante Zusammenfassungen und Checklisten
sowie die dazugehörigen Dokumentationsunterlagen
garantieren Ihnen die Einhaltung der gesetzlichen
Bestimmungen.
Die Merkblätter können als Kopiervorlagen für die
umfassende Aufklärung Ihrer Mitarbeiter genutzt werden.
Als Nachweis der von Ihnen durchgeführten Unterweisungen enthalten die entsprechenden Kapitel
jeweils Formblätter, die von Ihren Praxismitarbeitern
unterzeichnet werden. Zum schnellen Auffinden sind
diese Dokumentationsblätter auf farbigem Papier
gedruckt, sodass Sie auch bei einer Kontrolle ohne
langwieriges Suchen Ihre Unterlagen parat haben.
»Arbeitssicherheit in der Zahnarztpraxis; Leitfaden
zur Organisation und Dokumentation gesetzlicher
Vorgaben – mit umfangreicher Formularsammlung«
Bestellnummer: 20050
Preis: 74,80 EUR zzgl. MwSt. und Versandkosten
Praxisbrief – Informationen für den erfolgreichen Zahnarzt, September 2002
Autoren der Beiträge: Heike Herrmann, Tiefenbronn, http://www.zahnarztabrechnung.de
Redaktion: Bettina da Silva • Tel. 07433 952-353 • Fax 07433 952-347 • E-Mail: [email protected]
Alle Informationen sorgfältig recherchiert, jedoch ohne Gewähr
Abonnementverwaltung: Angelika Müller • Tel. 07433 952-170 • Fax 074 33 952-111
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