Ein Dienst von www.halle.de Architektur entdecken Architektur bestaunen Ob Barock, Renaissance oder Bürgerlich – Halle bietet eine einmalige dichte und unversehrte großstädtische Struktur mit herausragenden Beispielen bedeutender Architektur. So bietet ein Spaziergang durch die Altstadt Halles einen der schönsten Universitätsplätze in ganz Deutschland, oder ein 400 Quadratmeter großes Wandbild, oder den bedeutendsten erhaltnenen Renaissance-Friedhof nördlich der Alpen in Europa. 1 Große Ulrichstraße 33/ 34 Jugendstil par excellence Der markante Kopfbau zwischen Großer und Kleiner Ulrichstraße, erbaut 1897/ 98 von den halleschen Architekten Reinhold Knoch und Friedrich Kallmeyer, zeigt opulenten Bauschmuck von den Bildhauern Otto Schnartz und Fritz Maenicke sowie feine Mosaiken mit Schwanenmotiven in den Giebelfeldern von Hans Karl Seliger. 1993/94 erfolgte die originale Wiederherstellung der Fassaden mit ihren über drei Geschosse reichenden korbbogigen Verglasungen sowie der Ausbau des hohen Walmdaches für Wohnzwecke. 2 Universitätsring 6 / 6a Gründerjahreprunk am Altstadtring Der ehemalige Geschäftssitz der Preußischen Lebensversicherungs AG wurde 1889-93 von Gustav Wohlgemuth und Paul von Kloch als größter neubarocker Repräsentationsbau Halles an der Ringstraße erbaut. Bei der Sanierung im Jahre 2000 wurde das schon lange Zeit leerstehende denkmalgeschützte Haus von Grund auf instandgesetzt und modernisiert. Im Erdgeschoss entstand ein Mekka der Gastronomie mit vielen Cafés und Bars. In den Obergeschossen sind großzügige Büros und luxuriöse Wohnungen entstanden. 3 Universitätsplatz Campus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Auf dem Gelände des 1828 abgebrochenen Barfüßerklosters, entstand ab 1832 der eigentliche Campus der schon 1694 gegründeten Universität. Auf dem hochgelegenen Areal wurde 1832-34 das zentrale Hauptgebäude, das sogenannte Löwengebäude errichtet, um das sich das Robertinum (1889-91), das Melanchthonianum (1900-03) und weitere Lehr- und Verwaltungsgebäude gruppieren. Das Juridicum und das Auditorium maximum (2000-02) schließen seit jüngster Zeit die Baulücken an der West- und Südseite des Areals. Beide Gebäude entstanden nach Wettbewerbsentwürfen des Architekturbüros Thomas van den Valentin und Gernot Schulz / Köln. Das Juridicum wurde 1996-98 als gläserner Bibliothekskubus mit abgetreppten Leseterrassen und angelagertem Verwaltungstrakt errichtet. Die beispielhafte städtebauliche Integration in das klassizistische Universitätsensemble sowie die überzeugend gelöste Funktionalität wurden mit dem Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2001 ausgezeichnet als eines der hervorragendsten Beispiele neuzeitlicher Architektur. Eine über die gesamte Platzfront reichende Freitreppe, die dem Geländeanstieg folgt, vermittelt zwischen oberer und unterer Platzebene. AZ 13.1-09.02.01.03 06/12/2010 Seite 1 von 5 Ein Dienst von www.halle.de 4 Kleine Ulrichstraße 33 Entblättertes Kleinod Das eindrucksvolle Fachwerkgiebelhaus mit massivem Erdgeschoss an der Ecke Kleine Ulrichstraße/ Dachritzstraße trägt inschriftlich das Erbauungsjahr 1591 unter halleschem Wappenstein. Nach der Entfernung des Putzes im Jahre 1991 trat das dekorative wirkungvolle Sichtfachwerk fränkisch-mitteldeutscher Prägung zu Tage. 1997 bekam die Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH für die qualitätvolle und kostengünstige Sanierung des Hauses den Bauherrenpreis. 5 Händel-Haus-Karree Musikinsel inmitten des Domplatzviertels Das neue Altstadtquartier auf halbem Weg zwischen Markt und Domplatz wurde nach einem Wettbewerb seit 1999 auf einer Abrissfläche unmittelbar um das Museum Händel-Haus errichtet. Während die strenge Blockrandbebauung den Duktus der umgebenden Straßenaufgreift, bauen sich die inneren Gebäude kubisch an ein Wegekreuz voll räumlicher Spannung auf. Mit der eigenwilligen Gestaltung wurden neue Maßstäbe durch das Architekturbüro Kister, Scheithauer und Gross (Köln/Dessau) für die zukünftige Stadterneuerung gesetzt. Ihr Domizil haben hier die Universitätsinstitute der Musikwissenschaft und der Musikpädagogik sowie die Hochschule für Kirchenmusik, die Musikbibliothek und die Instrumentensammlung des Händel-Hauses bezogen. Der gesamte Gebäudekomplex ist von einer mehrgeschossigen Tiefgarage unterbaut. 6 Stadtcenter "Rolltreppe" - Große Ulrichstraße 57-63 Einkaufszentrum im Herzen der City Der Geschäfts- und Wohnhauskomplex entstand 1999/2000 nach Plänen der Architekturbüros Chapman-Taylor-Brune /Düsseldorf und Uwe Graul / Halle (Saale) unmittelbar an zwei wichtigen Einkaufsstraßen in markanter Ecklage in Marktplatznähe. Passagen verbinden ein zentrales gläsernes Forum mit dem Außenraum. 30 Läden auf zwei Etagen bieten eine Mischung aus Handel, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen. Mit diesem Neubau erhielt die Einkaufsmeile Große Ulrichstraße einen großzügigen Auftakt. 7 Kleine Klausstraße 3 Ehemaliger historischer Gasthof in neuem Gewand Das Gebäude wurde 1903 von dem halleschen Architekturbüro Lehmann und Wolff für den Gastwirt Josef Streicher erbaut, der hier ein Hotel einrichtete. Es erhielt die bis heute vorhandene große Inschrift "Zu den drei Königen", als Erinnerung an den ehemaligen hier gelegenen historischen Gasthof. In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts war es ein über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes Kabarett, bis es ausschließlich für Wohnzwecke genutzt wurde. Im Zuge der Sanierung des seit langem leerstehenden Hauses restaurierte der Maler HansJoachim Triebsch sein 1988 am Südgiebel geschaffenes monumentales 400 Quadratmeter großes Wandbild, das zu einer touristischen Attraktion Halles geworden ist. In den oberen Etagen des Gebäudes entstanden Wohnungen und Büros. Das Ergeschoss erhielt seiner historischen Tradition entsprechend gastronomische Einrichtungen. AZ 13.1-09.02.01.03 06/12/2010 Seite 2 von 5 Ein Dienst von www.halle.de 8 Ackerbürgerhof - Große Klausstraße 15 Rettung in letzter Minute Der sogenannte Ackerbürgerhof zählt zu den ältesten Bürgerhäusern Halles. Inmitten des Plattenbauwohngebietes im Domviertel hatte sich dank glücklicher Umstände und zähem Engagements dieses Gebäudeensemble erhalten. Das malerisch verwinkelte, denkmalgeschützte Anwesen dokumentiert nun nach der 1998 erfolgten Sanierung Profanarchitektur vom Mittelalter bis zum Barock. Im Inneren sind noch barocke Stuckdecken der Zeit um 1600 mit allegorischen Darstellungen der vier Kontinente und der Jahreszeiten vorhanden, die nach großen restauratorischen Anstrengungen erhalten werden konnten. Bei der umfassenden Instandsetzung wurde ein neuer Nordflügel mit westlichem Verbindungstrakt zum Südflügel in Anlehnung an die ehemalige Grundstruktur erbaut. 9 Marktplatz 18 Ehemaliges Jugendstilkaufhaus Das fünfgeschossige Gebäude wurde 1906/07 von Heinrich Schlumpp für ein Textilgeschäft in wirkungsvoller Ecklage am Kleinschmieden auf leicht geschwungenem Grundriss erbaut. Bei der Sanierung 1998 wurde die schöne Jugendstilfassade, die 1965 zum Teil zerstört und verkleidet worden war, wieder freigelegt. Nach Auswertung von Archivalien und restauratorischen Befunden erfolgte eine Rekonstruktion der gut gestalteten, stark vertikal betonten und mit Goldmosaik ausgelegten Rasterfassade. Die Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes bedeutet einen großen Gewinn für den halleschen Marktplatz. 10 Stadtsparkasse - Rathausstraße 5 / 6 Repräsentationsbau von ausgezeichneter raumbildender Wirkung Die Stadtsparkasse wurde als Vierflügelanlage mit überglastem rechteckigem Innenhof, der die Schalterhalle aufnimmt, 1914-16 vom damaligen Stadtbaurat Wilhelm Jost erbaut. Zwei Giebelfassaden sind geschmückt mit Erkern von abgebrochenen barocken Bürgerhäusern. Die farbige Keramik im Vestibül stammt von dem Bauplastiker Ludwig Vierthaler. Die Sanierung von 1995-97 erfolgte unter Wiederherstellung der Außenansicht. Die im Laufe der Jahre verbaute Schalterhalle erhielt mit der Glasdecke und neuer Möbelierung ihre Großzügigkeit zurück. 11 Marktplatz 3-7 Kaufhaus aus der Zeit des Neuen Bauens Auf fünf Grundstücken wurde 1929 im Auftrag der Kaufmannsfamilie Lewin von Bruno Föhre in kubischen platzbildbeherrschenden Proportionen ein Kaufhaus erbaut, das im Rückraum durch einen in den Markt hinein wirkenden Turm bestimmt wird. Die Fassaden des Stahlbetonskelettbaus wurden mit fränkischem Muschelkalk verkleidet, die aus dieser Materialwahl ihre betont wuchtige Monumentalität beziehen. Saniert und am Schülershof mit einem Neubau durch das Architekturbüro Brambach und Ebert/ Halle (Saale) erweitert, wurde das Gebäude 1998 als Buch- und Bekleidungshaus wiedereröffnet. AZ 13.1-09.02.01.03 06/12/2010 Seite 3 von 5 Ein Dienst von www.halle.de 12 Leipziger Straße Fußgängerzone mit eigenständiger Gestaltung Die pulsierendste unter den Hauptgeschäftsstraßen der halleschen City ist die vom Hauptbahnhof zum Marktplatz führende, ca. 840 Meter lange, Leipziger Straße. Seit 1999 wurde die Neugestaltung der Straßenbeläge unter Austausch der verschlissenen Betonplatten von 1975 durch Granitplatten und Basaltpflaster in differenzierter kleinteiliger Gestaltung durchgeführt. Der Straße wurde ihre Dreigliedrigkeit von Trottoir und Mittelzone zurückgegeben. Die rhythmische Gliederung in gleichgestaltete Straßenabschnitte und besonders hervorgehobene Platzbereiche bestimmt den Gesamtcharakter der Fußgängerzone. Die im Rückraum der unteren Leipziger Straße stehende Ulrichskirche, seit 1976 Konzerthalle, wird durch abendliche Beleuchtung stimmungsvoll hervorgehoben. 13 Schleiermacherhaus - Große Märkerstraße 21 / 22 Größter Renaissancehauskomplex an der "Professorenstraße" Die heute als Doppelhaus nummerierten repräsentativen dreigeschossigen Hauptgebäude errichtete 1561/62 vermutlich der Ratsbaumeister Nickel Hoffmann. Der nördliche Hofflügel ist eines der ältesten mittelalterlichen Wohngebäude und stammt aus spätromanischfrühgotischer Zeit um 1200/1220. Berühmtester Bewohner war 1804-07 der Theologe und Religionsphilosoph Daniel Friedrich Schleiermacher (1768-1834), damals Professor an der halleschen Universität. Die umfangreiche Sanierung des verwahrlosten Anwesens begann 1992 mit der Dach- und Fassadeninstandsetzung. Bemerkenswertes Ergebnis der denkmalpflegerischen Bemühungen ist u. a. die Wiederherstellung des großen repräsentativen Saales im 1. Obergeschoss. Das "Schleiermacherhaus" ist heute Sitz des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt. 14 Sternstraße Kneipenmeile in der südlichen Altstadt Der nach dem ehemaligen Gasthof "Zum goldenen Stern", in dem der bekannte hallesche Chronist Johann Christoph Dreyhaupt (1699-1768) geboren wurde, benannte Straßenzug zwischen Kleinem Berlin und Kleiner Brauhausstraße, entstand 1890 als neue Wohnstraße. Heute noch lückenlos erhalten mit historistisch reich gestalteten vierstöckigen Mietshäusern, ist es eines der eindrucksvollsten gründerzeitlichen Straßenbilder Halles. Seit der Sanierung gibt es auf 100 Meter Länge eine Vielzahl von Lokalen unterschiedlicher Prägung. In den Sommermonaten beginnt hier das Leben am Abend auf den Freisitzen vor den Kneipen und Restaurants. 15 Große Märkerstraße 14 / 15 Platzbildprägende Hausgruppe an der Westseite des Kleinen Berlin Im Kern mittelalterlich, wurden die Häuser 1700 und um die Mitte des 19. Jahrhunderts mehrfach umgebaut. Deutlich ablesbar kann man an der Hausfront und an der Dachzone verschiedene Bauphasen erkennen, was auf die Zusammenlegung mehrerer Grundstücke zurückzuführen ist. Nach jahrelangem Leerstand und Verfall wurden die Häuser mit ihren schlichten Fassaden für Wohn- und Bürozwecke saniert. Nach drastischen Bauschäden im Hofbereich wurde die rückwärtige verfallene Fachwerkwand durch eine tragende Stahlbetonkonstruktion mit Ganzverglasung ersetzt. AZ 13.1-09.02.01.03 06/12/2010 Seite 4 von 5 Ein Dienst von www.halle.de 16 Rannische Straße 9 Renaissancegiebelhaus mit stattlichem Portal Das 1540 erbaute Haus stellt eines der letzten spätmittelalterlichen Giebelhäuser in Halle dar. Bei der aufwändigen Rekonstruktion 1999 / 2000 erfolgte die bauliche Durchführung unter der Maßgabe, die denkmalgeschützte Bausubstanz nicht nur äußerst schonend zu behandeln, sondern auch soweit wie möglich zu erhalten. Im Erdgeschoss wurde das noch vorhandene restaurierte Renaissanceportal wieder eingesetzt. Die wertvollen Deckenmalereien im Erdgeschoss sowie die barocken Stuckdecken im 1.Obergeschoss sind nach restauratorischen Befunden wiederhergestellt worden. AZ 13.1-09.02.01.03 06/12/2010 Seite 5 von 5