03 |12 - CUBE Magazin

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CUBE
Das Köln Bonner Magazin
für Architektur,
modernes Wohnen
und Lebensart
ARCHITEKTUR Neubau mit Zwillingsdach – Modernes Einfamilienhaus passt sich seiner Umgebung an
Innenarchitektur Insight Cologne – Kölner Unternehmen gewähren für eine Nacht Einblick in ihre Büros
Architektur Gemeinschaft wird groß geschrieben – Im Ernst-Flatow-Haus in Ehrenfeld
Ausflugstipp Ein Ort des Entdeckens – Die Bruder-Klaus-Feldkapelle in Wachendorf / Eifel
03 |12
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Ein Projekt der Stefan FREY Immobilien-Projekt-Management AG
Vertrieb durch INTERHOUSE Immobilienvermittlungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH
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Inhalt
Gemeinschaft wird groSS geschrieben
Im Jahre 2006 lud der Bauherr, die Evangelische
Kirchengemeinde Köln-Ehrenfeld, vertreten
durch die Antoniter Siedlungsgesellschaft zahlreiche Büros zum Architekturwettbewerb ein.
Gesucht wurde ein Konzept für die Bebauung
des 4.000 m2 großen Grundstücks des ehemaligen
Pfarr- und Küsterhauses. Seite 16
Liebe Leserin, lieber Leser,
so langsam beginnt wieder die Zeit, in der man
es sich am liebsten zu Hause gemütlich macht.
Vielleicht mit einem Glas Rotwein, einem guten
Buch – oder der neuen Ausgabe von CUBE, die
Ihnen mit der Gewerkeliste ab sofort einen neuen
Service zu bieten hat. Denn hier werden zu den
vorgestellten Einfamilienhäusern die beteiligten
Unternehmen aufgelistet, so dass Sie schnell einen Überblick erhalten. Außerdem erwarten Sie
natürlich wieder viele interessante Anregungen.
Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie
zum Beispiel die Stahlbrücke an der Himmelsleiter, das Ernst-Flatow-Haus in Ehrenfeld oder
wie man Wohn- und Arbeitsbereich auf einem
Grundstück vereint . Wir wünschen Ihnen viel
Vergnügen mit CUBE – dem Köln Bonner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und
Lebensart.
Ihre CUBE-Redaktion
Innenarchitektur als Visitenkarte Jeder
fängt mal klein an – doch irgendwann ist sie
da: Die Zeit für große Veränderungen. So auch
bei der vorliegenden Anwaltskanzlei, die bis vor
zwei Jahren noch mit beengten Räumlichkeiten
und alten Möbeln auskommen musste. Seite 40
4
Neubau mit Zwillingsdach – Einfamilienhaus passt sich seiner Umgebung an
8
Nah beieinander und doch getrennt – Wohnen und Arbeiten zusammengelegt
10
Der Stein der Weisen – Neues Technikerhaus am Berufskolleg Oberberg
13
Brücke an der Himmelsleiter – Die Renaissance des goldenen Schnitts
16
Gemeinschaft wird groSS geschrieben – Im Ernst-Flatow-Haus in Ehrenfeld
19
In lebendiger Nachbarschaft – Ein Wohnquartier in Lindenthal
22
R(h)einster Traumblick – Eigenheim in Hanglage
24
Entlang der Rheinaue – Moderne Wohneinheiten und Reihenhäuser am Greinshof
26
Mit Klimaschutz groSS werden – Erste klimaneutrale Kita befindet sich in Monheim
28
Neuer BadespaSS in Wipperfürth – Sanierung des Walter-Leo-Schmitz-Bades
31
Das Herzstück der Firma in Szene gesetzt – Gewerbeneubau in Kerpen
36
Aller guten Dinge sind vier – Neue Kaiserbüros auf dem Kaiser-Wilhelm-Ring
40
Innenarchitektur als Visitenkarte – Anwaltskanzlei im Corporate Design
44
INSIGHT COLOGNE – Kölner Unternehmen gewähren für eine Nacht Einblick in ihre Büros
46
WOHNEN AUF DEM WASSER – Der Traum von Freiheit und Mobilität erfordert Zeit
72
Kunst und Kultur – 1912 – Mission Moderne
74
Ein Ort des Entdeckens – Die Bruder-Klaus-Feldkapelle in Wachendorf / Eifel
82
Impressum
3
Architektur
Neubau mit Zwillingsdach
Fotos: Christian Eblenkamp
Modernes Einfamilienhaus passt sich seiner Umgebung an
Der im Jahre 2007 entstandene Neubau im Ber­
gischen wirkt auf den ersten Blick nicht so, als
sei er erst viele Jahre später als seine Nachbarschaftshäuser erbaut wurden. Schließlich ergänzt
er die Baureihe in harmonischer Manier und
passt sich seinen Nebengebäuden in Stil und Aussehen hervorragend an. Doch auf dem zweiten
Blick werden die Besonderheiten des Hauses
schnell deutlich. So umfasst es zum Beispiel im
Gegensatz zur unmittelbaren Bebauung zwei
Satteldächer sowie eine große Einfahrtsituation
und präsentiert sich alles in allem als moderne
Interpretation seiner ihn umgebenden Bebauung.
So war es sicherlich die richtige Entscheidung,
das ehemals bestehende, jedoch ortsuntypische Haus nicht umzubauen und zu erweitern
– wie anfangs überlegt –, sondern stattdessen
abzureißen und einen Neubau zu entwickeln.
Um dieses Projekt zu realisieren beauftragten
die privaten Bauherren das in Köln ansässige
Architekturbüro Axel Steudel. Gewünscht war
ein großzügiges, komfortables Familienhaus,
das sich wie selbstverständlich in seine Umgebung einfügt. Zudem sollte es klare Innenräume
4
mit einer wohnlichen Atmosphäre sowie einem
überdachten Freisitz bieten und mit insgesamt
vier Stellplätzen genügend Parkplatzmöglichkeiten für die Autos der Familie und ihrer Gäste
zur Verfügung stellen.
Die Schwierigkeiten beziehungsweise Heraus­
forderungen, die sich bei der Planung und
Konzeption ergaben, waren zum einen die detaillierten, planungsrechtlichen Vorgaben. So
schrieb die Gestaltungssatzung Satteldächer
Architektur
vor. Hinzu kam, dass es sich – gemessen an der
kleinteiligen Struktur der Siedlung – bei dem
zu entwickelnden Neubau mit einem Grundriss
von 340 m2 Wohnfläche um ein umfangreiches
Raumprogramm mit einem entsprechend großen
Bauvolumen handelte, das dennoch harmonisch
einzufügen war. Um dies zu erreichen und dabei den gesetzlichen Anforderungen gerecht
zu werden, konzipierte der Architekt in enger
Zusammenarbeit mit den Bauherren die eher
ungewöhnliche Bauform mit zwei Quergiebeln.
Diese wurde aus dem Kontext entwickelt, wobei
dessen Maße und Proportionen als Grundlage
für den Neubau herangezogen wurden. So wie
die zweispitzige Dachform das äußere Aussehen
des Hauses bestimmt, so bestimmt sie auch die
grundlegende Anordnung der Innenräume.
Insgesamt bildet das Haus eine Schnittmenge
zwischen der giebelständigen Bebauung auf der
einen und der traufständigen Bebauung auf der
anderen Seite. Indem vertraute Bauformen zur
Ausführung kamen, die sich auch im näheren
Umfeld finden lassen, fügt sich der Neubau harmonisch in seine Umgebung ein.
Leitidee des Entwurfs war die Fortsetzung und
Pflege des baulichen Kontextes bei gleichzeitiger
Umsetzung der von den Bauherren formulierten
Idee eines großzügigen, praktischen Familien-
hauses. So sind die wesentlichen Räume um
eine zentrale Treppenhalle gruppiert, welche
die räumliche und kommunikative Mitte der
Familie bildet.
Um den Entwurf zu realisieren, kam eine Auswahl weniger, natürlicher Materialien zum Einsatz, die gut altern und mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand dauerhaft zu unterhalten sind.
Alle Farben und Oberflächen der Materialien
sind aufeinander abgestimmt und unterstützten auf diese Weise die angestrebte, einheitliche
5
Architektur
Wirkung des Hauses. Darüber hinaus sind die
Baustoffe so gewählt, dass sie baukonstruktiv
der jeweiligen Anforderung Rechnung tragen.
Im Bergischen ein vertrautes und oft gesehenes
Material ist Schiefer, das auch bei dem Dach des
Neubaus in Schuppendeckung genutzt wurde.
Die Fassade weist neben Sohlbänken aus geschliffenem Belgisch Granit einen mineralischen
Kratzputz sowie Gesimsbänder und Fensterfaschen aus Filzputz auf. Die Fenster sind aus
Holz und weiß lackiert. Bei den Innenräumen
wählten Architekten und Bauherrn Böden aus
Eichenparkett in Kombination mit Juramarmor.
Die Wände und Decken sind verputzt und weiß
gestrichen. Bei den Türen und dem Innenausbau
handelt es sich um weiß lackierte Holzwerkstoffe in Kombination mit Eichenfurnier. Eine
Materialwahl, die vor allem in der Bibliothek
eine edle, ruhige Atmosphäre entstehen lässt.
In den Bädern sind die Böden und Wandbeläge
ebenfalls aus hochwertigem Jurarmarmor.
Den Entwurf zeichnet vor allem die harmonische Einbindung in den städtebaulichen Kontext
aus, der entscheidend dazu beiträgt, diesen zu
stärken. Zugleich bezieht der Bau aus diesem
Kontext seine ihm eigene Charakteristik und
Identität. Die innere Aufteilung und Ausstattung dient als Grundlage eines komfortablen
6
Familienhauses. Ästhetisch betrachtet handelt
es sich um ein durchgehendes, bis ins Detail
umgesetztes Gestaltungskonzept einer gegenständlich formulierten Architektur. Die bauliche
Umsetzung, die mit Abbruch des Bestandshauses rund 15 Monate umfasste, geschah in traditionell geprägten und handwerklich bewährten
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Architektur
Nah beieinander und doch getrennt
Wohnen und Arbeiten auf einem Grundstück Fotos: Konni Achenbach
Auf der Suche nach einer Möglichkeit, Wohnen
und Arbeiten sinnvoll miteinander zu verbinden,
sind der Architekt und seine Frau auf das 640 m2
umfassende Grundstück in Köln Hochkirchen
gestoßen, auf dem sich eine ca. 100 Jahre alte
Halle mit Außenwänden aus Ziegelmauerwerk
befand. Nach einer Komplettsanierung bot diese
Halle optimale Räume für das Architekturbüro,
während der Rest des Grundstücks noch ausreichend Platz für ein Wohnhaus hergab. Da das
Ehepaar zuvor in einer ebenfalls selbst geplanten
und gebauten Doppelhaushälfte auf einem Erbpachtgrundstück gewohnt hat, erschien der Bau
eines zweiten Privathauses sehr reizvoll, da sich
hier die eigenen Wünsche und Vorstellungen
noch besser umsetzen ließen.
So liegen der Wohn- und Arbeitsbereich zwar
nah beieinander, stellen aber dennoch zwei
komplett getrennte Einheiten dar, die keine
störenden Einblicke vom Büro ins Privathaus
zulassen. Hinzu kommt der Vorteil großzügiger
Räume, die dank vieler großer Öffnungen, das
Tageslicht optimal einfangen. Das Büro ist zudem durch eine offene Raumgestaltung geprägt,
8
welche es ermöglicht, diese zum Beispiel per
Schiebetüren auch wieder abzutrennen. Auch
im Wohnbereich gibt es verschiedene Ebenen,
so dass nach Auszug der Söhne die Möglichkeit
besteht, einen Teilbereich des Hauses abzutrennen und zu vermieten.
Da sich auf der rechten Seite des Einfamilienhauses ein größeres Mehrfamilienhaus befindet
und man möglichst wenig Einblicke zulassen
wollte, wurde das Haus auf der linken Seite an
eine bestehende Halle angebaut. Dabei galt es
von Anfang an auch, die Freiflächen um das
Architektur
Haus herum miteinzuplanen, da der Abstand
zwischen dem Neubau und der angrenzenden
Bürohalle nicht besonders groß sein konnte.
Leitidee des Entwurfs war es, interessante Räume mit vielen Durchblicken zu schaffen und den
Sonnenverlauf im Haus und auf unterschiedlich
angeordneten Terrassen einzufangen. Mit dem
Ziel, ein gutes Raumklima zu schaffen, haben
die Bauherren Tonziegel für das Mauerwerk
gewählt. Da sowohl innen als auch außen ein
ruhiger Gesamteindruck gewünscht war, wurde
die Gebäudehülle mit Putz und Eternitplatten
in schwarz und weiß gestaltet, während die
Fensterrahmen außen ebenfalls schwarz und
innen weiß gehalten sind. Der Boden im gesamten Haus ist mit Eicheparkett ausgelegt, wobei
lediglich der Eingangsbereich mit Naturstein
gestaltet ist. Die Wände sind mit einer glatten
Vliestapete und Anstrich versehen worden, da
auch hier ein ruhiges, möglichst unauffälliges
Wandbild gewünscht war. Insgesamt herrschen im kompletten Gebäude die Farben weiß,
schwarz und Eiche natur vor. Eine Kombination,
die eine angenehme Behaglichkeit erzeugt und
die Architektur mitsamt ihren Einrichtungsgegenständen gut in Szene setzt. Die Planung des
Gebäudes dauerte sechs Monate, während die
Realisierung acht Monate in Anspruch nahm.
www.achenbach-architektur.de
9
architektur
Der Stein der Weisen
Fotos: Stefan Schilling
Naturstein Grauwacke dominiert neues Technikerhaus am Berufskolleg Oberberg in Wipperfürth
Vor den Toren Kölns gelegen ist der Oberbergische Kreis mit knapp 290.000 Einwohnern das
östlichste Teilgebiet des Naturparks Bergisches
Land, das seit langem als Naherholungsgebiet
genutzt wird. Dank der Wasserkraft von Wupper, Agger, Wiehl und Bröl entwickelten sich
aber auch die Metall- und Textilindustrie sehr
früh – noch vor dem Industrialisierungsschub
im Ruhrgebiet oder Großbritannien. Aus diesen frühindustriellen Wurzeln entstanden
bis heute zukunftsträchtige Branchen wie die
Kunststoff- und Papierverarbeitung, die Automobil-Zulieferer und aktuell die Medizin- und
Transpondertechnik. High-Tech im Grünen ist
hier tagtägliche Praxis. Kein Wunder also, dass
gezielt Jugendliche angesprochen werden, Ausbildung und Studium vor Ort zu absolvieren. Denn
wer einmal abwandert, kehrt häufig nicht mehr
wieder zurück. Das Hand-in-Hand zwischen örtlichen, meist mittelständischer Wirtschaft und
örtlicher Bildungseinrichtungen wird besonders
deutlich beim Verbund der vier Berufskollegs an
ihren kreisweiten Standorten. So kann aus einer
Vielzahl von Aus- und Weiterbildungsangeboten
der Bereiche Agrarwirtschaft, Ernährung und
10
architektur
angrenzenden Erschließungsstraße erschlossen
werden, so dass die Anlieferung nicht länger über
das Schulgelände führen muss.
Hauswirtschaft, Gesundheits- und Sozialwesen,
Technik und Wirtschaft gewählt werden.
Das Berufskolleg Oberberg in Wipperfürth stellte
sich bis 2008 als ein über Jahrzehnte hinweg gewachsenes, unübersichtliches Gebäudeensemble
dar. Bestehend aus einer Vielzahl von Gebäuden
mit An- und Verbindungsbauten ließ es einen
zentralen Ort vermissen. Verstärkt wurde diese
Situation durch die hügelige Topografie sowie
durch mehrere das Schulgelände umgebende
Parkplätze, so dass auch der Zugang nicht zentral
erfolgen konnte. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde dem neuen Technikerhaus
sowohl durch die Nutzung als auch durch seine
Positionierung eine zentrale Stellung auf dem
Gelände zugewiesen. Heute beinhaltet es neben
technischen Schulungsräumen vor allem ein Forum für Schulveranstaltungen, Ausstellungen
und Lossprechungen mit angegliedertem inneren
Schüleraufenthalt und einer sich unmittelbar anschließenden überdachten äußeren Pausenhalle.
Diese Funktionen orientieren sich ausschließlich
nach „Innen“, zum Schulhof hin, der damit neu
gefasst wird und auf den alle von außen kommenden Wege münden. Unter Ausnutzung der
Topografie kann gleichzeitig das Untergeschoss
mit seinen Lehrwerkstätten ebenerdig von der
Als dominierendes Fassadenmaterial wurde
eine hochwertige und langlebige Natursteinverkleidung in Grauwacke als selbst tragende
Vorhangfassade gewählt. Ein lokaltypisches Material, das 15 Kilometer entfernt im Steinbruch
der Firma Quirrenbach in Lindlar abgebaut wird.
Grauwacke ist ein quarzitischer Sandstein und
gehört zur Gesteinsgruppe der Sedimentgesteine. Sie entstammt den Mühlenberg Schichten
der Eifelstufe, einer geologischen Einheit die
vor 380 – 387 Millionen Jahren während des
Erdaltertums abgelagert wurde. Um diesem Material einen zeitgenössischen Bezug zu geben,
haben die Architekten auf den Sichtseiten der
Fassadenplatten die Bohr- und Bearbeitungsspuren aus dem Steinbruch stehen lassen. Im
Vordergrund stand für Architekt Bernd Oxen
hierbei auch der ökologische Aspekt: „Durch die
geringen Transportwege konnte darüber hinaus
ein nachhaltiger Beitrag zur Gesamtökobilanz
des neuen Technikerhauses geleistet werden.
Und gleichzeitig haben die jungen Nutzer mit
dem Natursteinbau ein modernes Identifikationsmerkmal ihrer Heimat erhalten“, erklärt er.
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Öffentliche Bauten
Brücke an der Himmelsleiter
Die Renaissance des goldenen Schnitts
Fotos: Stahl-Informationszentrum, Thomas Mayer
Die in der Sichtachse liegende „Himmelsleiter“
und die Wupperbrücke wurden erneuert, die Gewölbebrücke im Bereich der Wiembachteiche
instandgesetzt. Wie die Bestandsbrücke, die wegen Altersschwäche abgerissen wird, soll sich auch
die neue Brücke an der Himmelsleiter durch Zurückhaltung in der grünen Parklandschaft der
Umgebung unterordnen. Farblich setzen die Planer vom Architekturbüro Ağırbaş / Wienstroer
dem Grün der Natur bewusst das Rot des wetterfesten Stahls als Komplementär entgegen, aus
dem der massive Brückenkörper auf beiden Uferseiten besteht. Massiv daher, um dann die Querung des Flusses mit dem geringstmöglichen
Materialeinsatz, ebenfalls aus Stahl, zu realisieren.
Es ist ein Spiel mit Schwere und Leichtigkeit, ein
Dialog von hell und dunkel, dick und dünn, von
© Stahl-Informations-Zentrum
Die Ludwig-Rehbock-Anlage ist eine historische
Parkanlage aus den 1930er Jahren. Das Erholungsgebiet mit künstlichen Teichen, Brücken, Wegeverläufen und der Treppenanlage „Himmelsleiter“ schafft eine Verbindung zwischen dem Siedlungsraum Frankenberg rechts der Wupper und
dem Opladener Zentrum auf der linken Seite.
groß und klein – die Geometrie immer dem Goldenen Schnitt folgend. Direkt über der Wupper
läuft der Passant dann auf Gitterrosten, so dass
er das Wasser unmittelbar unter den Füßen sieht.
Die Spannweite dieses Mittelteils wird durch einen in der Längsachse der Laufplatte angeordneten Balken überbrückt, der als Sitzgelegenheit
genutzt werden kann. So ist die Brücke nicht nur
13
ein Verkehrsbauwerk über einem Fluss, sondern
auch ein Ort zum Verweilen.
Die Analogie zwischen den Proportionen der
Töne und der sichtbaren Formen ist für Künstler
vieler Epochen nicht nur theoretische Spekulation, sondern der feste Glaube an eine mathematisch-harmonische Struktur der Natur gewesen.
Und wenn Proportionen die Harmonie der Architektur bedeuten, ist dieser Entwurf, basierend
auf dem Traktat des Goldenen Schnittes, der
Versuch einer Prüfung dieses künstlerischen
Glaubensbekenntnisses im Jahre 2012.
© Thomas Mayer
© Thomas Mayer
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Architektur
Architektur
Gemeinschaft wird groSS geschrieben
Im Ernst-Flatow-Haus in Ehrenfeld Im Jahre 2006 lud der Bauherr, die Evangelische
Kirchengemeinde Köln-Ehrenfeld, vertreten
durch die Antoniter Siedlungsgesellschaft zahlreiche Büros zum Architekturwettbewerb ein.
Gesucht wurde ein Konzept für die Bebauung
des 4.000 m2 großen Grundstücks des ehemaligen
Pfarr- und Küsterhauses. Nach Begutachtung der
Entwürfe, fiel im Januar 2007 die Entscheidung
auf das in Köln ansässige Büro Lepel & Lepel,
das im Mai 2011 das Projekt fertigstellen konnte.
Dabei handelt es sich um das Ernst-Flatow-Haus,
eine 6-geschossige Wohnanlage mit einem Gemeindezentrum im Erdgeschoss.
Der Entwurf nimmt die bestehenden Raumkanten entlang der Vogelsanger Straße und der Fröbelstraße auf, ergänzt diese und stellt sie mit einer
geschlossenen Bebauung wieder her. Auf diese
Weise werden Straßen und Platzräume neu definiert. Als Herzstück ist im Erdgeschoss auf 245 m2
das Gemeindezentrum untergebracht, wobei eine
einladende Glasfront entlang des Fröbelplatzes
die direkte Sichtbeziehung zur Friedenskirche
herstellt. Der große Gemeindesaal ist teilbar und
so für unterschiedliche Gruppengrößen und für
16
Fotos: Jens Kirchner
Architektur
unterschiedliche Veranstaltungen nutzbar. Der
flexible Foyerbereich kann bei größeren Events
auch als Kirchencafé genutzt werden und lädt zum
Verweilen ein. Hier – wie auch in allen anderen
öffentlichen Bereichen des Gebäudes – findet sich
ein Wechselspiel von hellem Gelb und Türkis
wieder.
Die 25 Wohnungen sind durch Laubengänge miteinander verbunden und bieten durch verschiedene
Grundrisse und Größen Raum für eine heterogene
Mieterstruktur. So können hier sowohl Singles,
als auch Paare, Familien und Senioren ein neues
Zuhause finden. Dabei stehen neben barrierefreien Ein-Zimmer-Appartements unter anderem
auch Penthouse- und Triplex-Wohnungen zur
Auswahl. Sämtliche Wohnungen besitzen Zugänge zum Außenbereich, wie Gärten, Balkone
oder Dachterrassen und orientieren sich zum
begrünten Innenhof. Zugleich sind alle Einheiten über einen Aufzug erreichbar und verfügen
über einen Stellplatz in der Tiefgarage. Insgesamt
zeichnet sich dieser Wohnraum in städtischer
Lage durch ein hohes Maß an Eigentumsqualitäten aus. Der zweigeschossig große Tordurchgang,
der zum Innenhof des Neubaus führt, betont die
Beziehung zur Friedenskirche. Die funktionale
und inhaltliche Beziehung der beiden Gebäude
wird architektonisch auch hier abgebildet und
nach außen erkennbar gemacht. Der Innenhof
wird gemeinschaftlich von Bewohnern und Gemeindemitgliedern genutzt. Das Gebäude verfügt über KfW-60-Standard (z.B. Solaranlage,
Wärmeschutzverglasung, kontrollierte Be- und
Entlüftung zum Lärm- und Immissionsschutz,
Dachbegrünung) und erfüllt somit Kriterien der
Nachhaltigkeit.
www.lepel-lepel.de
17
Rene Rutten
Digitally signed by Rene Rutten
DN: cn=Rene Rutten, o=ReneRutten
Design, ou=Rene Rutten Design,
[email protected], c=NL
Date: 2012.09.04 10:05:31 +02'00'
architektur
In lebendiger Nachbarschaft Fotos: Klaus Zoelzer
Autofreies Wohnquartier mit Stadthäusern und Eigentumswohnungen
Mitten in Lindenthal, einem der besonders
begehrten Wohnviertel in Köln, ist im Jahre
2004 auf einer Gesamtfläche von 4.200 m2 ein
Wohnquartier mit 21 Eigentumswohnungen
und elf Stadthäusern entstanden. Da es sich bei
dem Grundstück, das sich auf dem Gelände einer ehemaligen Maschinenfabrik befindet, um
ein wertvolles Bauland handelte, war eine hohe
Dichte der Bebauung gefragt. Dabei bestand die
Herausforderung vor allem darin, trotz dieser
erforderlichen hohen Dichte attraktive Wohnungen mit intimen Außenbereichen und einer
angenehmen Wohnqualität zu schaffen.
Das gesamte Quartier ist autofrei, da die PKWErschließung über eine, das ganze Wohnquartier durchziehende Tiefgarage erfolgt. Sämtliche
Wohnungen und Stadthäuser wurden mit differenzierten Außenbereichen ausgestattet, wobei
die Eigentumswohnungen in dem straßenbegleitenden Block zur Straße hin große Loggien
aufweisen, die mittels hölzerner Schiebeläden
komplett geschlossen werden können und dank
ihrer Holzböden an den Charakter von Lauben
erinnern.
Die Stadthäuser im Innenbereich haben zum
Erschließungsweg hin offene Küchengärten,
während sie zur Rückseite hin mit kleinen bepflanzten Atrien in der Größe von ungefähr sechs
mal fünf Metern ausgestattet sind. Große Sorgfalt wurde auf die Gestaltung der Fassaden und
deren Materialität verwendet. So bestimmt ein
Kanon aus dänischem Kohlebrandziegel, orangefarbenen Putzflächen und Douglasien-Holz die
Oberfläche aller Häuser. Eine geschickte Wahl,
die den Häusern auf der einen Seite wohnliche
Wärme und auf der anderen Seite eine hohe Prä19
architektur
Architektur
gnanz verleiht. Die beweglichen Schiebeläden der
Loggien und Fenster variieren je nach Stellung
die Gesamterscheinung der Fassaden.
Prägend sind auch die großzügig verglasten
Treppenhäuser mit ihren zweigeschossigen
Eingangsbereichen, die einen Durchblick von
der Straße in den Innenbereich ermöglichen.
Die Grundrisse der Wohnungen sind einfach
und klassisch gehalten: So ermöglicht ein breiter Mittelflur mit daran aufgereihten Räumen
eine hohe Grundrissflexibilität, die sich den
Bedürfnissen seiner Bewohner anpassen kann.
Alle Stadthäuser haben je nach Lage unterschiedliche Innentreppen und sind dadurch vielfältig
nutzbar. Dank dieser Vielseitigkeit fand jeder
Eigentümer ein differenziertes und passendes
Angebot für seine persönlichen Bedürfnisse. Die
großzügigen Dreizimmerwohnungen sind überwiegend von Bewohnern der Generation 50+
genutzt, während die Stadthäuser von jüngeren
Familien mit Kindern bevorzugt werden, die in
den Erschließungswegen und Freibereichen ein
ideales Spielrevier finden. Bobbycars, Roller und
mit Malkreide verschönerte Pflasterflächen bestimmen hier das Bild und sorgen für einen fast
schon dörflichen Charakter mitten in der Stadt.
Der Architekt besucht regelmäßig das Quartier
20
und findet eine über die Jahre gewachsene, lebendige Nachbarschaftsgemeinschaft vor, was
ihm zeigt, dass das von Anfang an anvisierte
Ziel erreicht wurde.
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Architektur
R(h)einster Traumblick
Fotos: Theuerkauf & Krauss
Ein Haus wie ein Adlerhorst
Hoch über dem Rhein hat Bernd Lehnert in einer ganz besonderen Lage seinen Traum vom
Eigenheim verwirklicht: Ein Haus mit offenen
Räumen, interessanten Durchblicken und dennoch
Privatsphäre. Ausgangspunkt war eine exponierte Hanglage am Rande eines kleinen Rheinstädtchens, nahe Bonn, wo der Bauherr ein schönes
Grundstück mit Blick auf eine kleine Burg und
den Rhein fand. „Für mich ist ein ganz besonderer Traum in Erfüllung gegangen“, schwärmt der
Bauherr. Bezüglich der Planung hatte der Bauherr sehr konkrete Vorstellungen und zeichnete
im Vorfeld sein Haus bereits auf Millimeterpapier.
Dabei musste auf ein zur Verfügung stehendes
Baufenster geachtet werden. Zugleich sollte das
Gebäude traufseitig zur Straße, also zum Hang
hin und somit zur schönen Aussicht, angeordnet
werden. Zwei sich gegenüberliegende Garagen bilden den Auftakt einer 42-stufigen Treppe hinauf
zum Wohnhaus, das wie ein Adlerhorst über allen
anderen Häusern thront. Das Haus selbst gliedert
sich in drei Ebenen.
22
Von weitem fallen dem Betrachter weiße Fassaden, große Verglasungen und die vielen Stufen
auf. Schlichtes Understatement von außen, eine
beeindruckend gestaltete Wohnwelt im Inneren.
Mit dem Eintreten lässt man die Außenwelt zwar
zurück, dennoch fühlt man sich noch fast wie im
Freien, da das Haus mehr Glas als Wände zu haben
scheint. „Was heute so harmonisch und perfekt
wirkt, ist das Ergebnis von vielen Gesprächen und
Architektur
einer intensiven Planungsphase“, erklärt Bernd Lehnert, der mit dem Team
von Davinci Haus das komplette Haus geplant und realisiert hat. „Für die
Wahl der Fertigbauweise sprechen einige Gründe: Eine schnelle Verwirklichung, die perfekt ausgeführten Details bei bereits realisierten Objekten
und der Festpreis gehörten dazu“, erzählt Bernd Lehnert.
Der Eingang in das Wohnhaus, der durch eine große Balkonanlage des
Erdgeschosses überdacht wird, erfolgt über das Untergeschoss. Man gelangt über eine großzügige helle Diele in ein ebenso helles Treppenhaus.
Auf dieser Ebene sind ein Abstell-, ein Keller-, ein Heizungs- sowie ein
Weinvorratsraum zu finden. Eine hochwertige Haustechnik gewährleistet
sehr günstige Verbrauchswerte bei den Heizkosten. Und dank der großen
Verglasungen entstehen nicht nur Licht erfüllte Lebensräume. Auch die
passive Sonnenenergie wird effizient genutzt.
Eine einläufige Treppe führt direkt in das Erdgeschoss, wo strahlendes weiß
und ein warmer Parkettboden dominieren. Helle, klare Farben und gerade
Formen bestimmen nicht nur außen, sondern auch innen das Bild auf allen
Ebenen. Eine mit Merbau-Parkett ausgeführte Treppe führt zum Dachgeschoss. Das Studio ist gleichzeitig als Home-Office für den Hausherrn
ausgestattet. Der „private Bereich“ mit Schlafzimmer, Ankleide und Bad
nimmt die halbe Hausbreite über die gesamte Haustiefe ein. Über dem Bett
gibt ein Dachflächenfenster den Blick auf den Sternenhimmel frei.
„Dieses Haus spiegelt mein Leben wider“, erläutert der Bauherr. „Ja, ich liebe
das Leben, das offene Wohnen, diese geradlinige Architektur. Ich treffe mich
hier mit Menschen, die ich mag, in einem Ambiente, das mir jederzeit das
Gefühl gibt, Ehrengast in meinem eigenen Haus zu sein.“
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23
© Tomas Riehle
Architektur
Architektur
Entlang der Rheinaue Fotos: Tomas Riehle, Ralf Baumgarten
Wohnen in Sürth wird bei Kölnern immer begehrter
Das für den Bauherren Doetsch Bauträger GmbH
& Co. KG von den Kölner Architekten Jürgensen & Jürgensen entworfene Gebäudeensemble,
das sich auf dem Grundstück des ehemaligen
Greinshofes befindet, besteht aus vier sich entlang des Rheinufers entwickelnden Gebäuden
mit Eigentumswohnungen und vier kammartig
dazu angeordneten Reihenhausgruppen. Entlang der Straße „Am Rheinufer“ nehmen die
Geschosswohnungsbauten die vorhandenen
städtebaulichen Kanten der Nachbarbebauung
auf und öffnen sich mit ihren eingeschnittenen
24
© Ralf Baumgarten
Das ca. 7.400 m2 große Areal der Wohnbebauung
„Am Greinshof “ liegt im südlich gelegenen Kölner Stadtteil Sürth in unmittelbarer Rheinlage.
Aufgrund seines dörflichen Charakters und den
umliegenden Grünflächen hat sich Sürth in den
vergangenen Jahren zu einem bevorzugten Wohnstandort Kölns entwickelt. Die überwiegend dreigeschossigen Häuser am Ufer bilden durch ihre
Größe und Gestaltung einen harmonischen städtebaulichen Übergang von einem angrenzenden,
siebengeschossigen Wohnhaus im Nord-Osten
zur kleinteiligen Ortsbebauung rheinaufwärts.
Loggien, Dachterrassen und Gärten zur Rheinaue
hin. „Gläserne Fugen“ gliedern die Gebäude entlang des Rheinufers. Dabei wechseln sich bei der
Fassadengestaltung Ziegelmauerwerk und weißer
Putz kontrastreich ab. Statt der sonst verwendeten, unterschiedlich farbigen Holzfenster, die sich
lichtgrau im Sichtmauerwerk und naturfarben in
den weißen Putzfassaden präsentieren, kamen im
Bereich der großflächigen Verglasungen, wie den
„Glasfugen“ und den Treppenhausver­glasungen
Aluminiumfassaden, überwiegend in Pfosten-Riegel-Konstruktion zur Ausführung. In Verbindung
mit den nach Süd-Westen ausgerichteten Reihenhausgruppen entstehen zwischen den Gebäuden
© Tomas Riehle
© Ralf Baumgarten
Architektur
© Ralf Baumgarten
© Tomas Riehle
großzügige Freibereiche, die den Bewohnern der
Einfamilienhäuser überwiegend als Gartenfläche
dienen. Fußläufig zu erschließende Wohnwege
zwischen den Ein- und Mehrfamilien­häusern
sorgen für kurze Verbindungen und unterstützen die nachbarschaftliche Kommunikation. Gestaltet wurden die Freiflächen von den Kölner
Landschaftsarchitekten Lill + Sparla, die Ziegelmauerwerk für Stützmauern und Gartenhäuser,
hellgraue Pflasterbeläge und Sichtbeton für Wege
und Treppen als Ergänzung zum Materialkontext
im Bereich der Außenanlagen wählten. Einheimische Baumgruppen und eine Einfriedung
der Gärten mit Hainbuchenhecken sorgen für
geschützte Freibereiche. Über eine Zufahrtsrampe an der Straße „Am Greinshof “ wird die
eingeschossige, natürlich belüftete Tiefgarage der
Wohnanlage erschlossen, in der 72 Stellplätze zur
Verfügung stehen. Sowohl die Treppenräume der
Geschosswohnungen als auch die Kellerräume
der Reihenhäuser sind über Sicherheitsschleusen
von der Tiefgarage aus zu betreten. Die Wände
der Tiefgarage wurden, wie die Kellerwände des
Untergeschosses, aus Gründen des Hochwasserschutzes aus wasserundurchlässigem Beton
errichtet.
Wandflächen und Feinsteinzeug in den Bädern
zur Ausführung. Im Bereich der Boden- und
Wandgestaltung wurden die Einfamilienhäuser
in Eigenleistung durch die Erwerber ausgebaut.
Sämtliche Eigentumswohnungen sind mit einer
Fußbodenheizung versehen, wobei die Wärmeerzeugung für jedes der vier Wohngebäude getrennt
über eine zentrale, gasbefeuerte Kesselanlage erfolgt. Trotz der insgesamt hohen städtebaulichen
Verdichtung entstanden private Rückzugsbereiche
und geschützte, halböffentliche Zonen.
Bei der Ausstattung der Wohnungen kamen Massivholzböden aus Eiche, fein gespachtelte, weiße
www.juergensen-architekten.de
25
Öffentliche
Architektur
Bauten
Mit Klimaschutz groSS werden
Erste klimaneutrale Kita befindet sich in Monheim
Mit dem Ziel, auch schon der jüngsten Generation
das Thema Klimaschutz nahezubringen, baute
der Bayer-Konzern seine betriebliche Kindertagesstätte „die Sprösslinge“ am Standort Monheim
klimaneutral. Das nachhaltige Gebäude ist bei
der Energieerzeugung und im Betrieb vollständig
emissionsfrei. Zudem weist die Kita eine über den
Jahresverlauf ausgeglichene Energie-Bilanz auf.
Der Eingang ist wie eine große Piazza gestaltet mit
einem weitläufigen, lichtdurchfluteten Raum, der
sich ideal zum Spielen eignet. Von hier aus geht es
zu den fünf Gruppenbereichen, die jeweils über
ein bis zwei Gemeinschaftsräume, einen Schlafraum, einen Sanitärbereich sowie einen direkten
Ausgang zum Garten verfügen. Rund 60 Jungen
und Mädchen im Alter von sechs Monaten bis
zum Schulantritt verbringen hier ihre Zeit mit
Spielen und Lernen. Besonders Kleinkinder unter drei Jahren werden kindgerecht betreut und
gefördert. Das pädagogische Konzept und die
räumliche Umgebung bieten dazu die besten Voraussetzungen: Der Betreiber „educare“ vereint
die führenden nationalen und internationalen
Konzepte der frühkindlichen Bildung und wurde
bereits von der UNESCO ausgezeichnet.
26
Der Bau des Kita-Gebäudes ist das Ergebnis eines
integrierten Planungsprozesses des EcoCommercial Building-Netzwerks: Die beauftragten Planer,
das Kölner Architekturbüro tr.architekten und
das Ingenieurbüro P. Jung, entwickelten mit Hilfe von vorausgehenden Simulationsrechnungen
Fotos: Antje Schröder
und unter stetiger Berücksichtigung des Raumkomforts ein Gebäude mit einem ganzheitlichen
Energiekonzept: Mit Photovoltaik-Modulen zur
Stromerzeugung sowie Geo- und Solarthermie
zum Heizen, erzeugt das Gebäude die benötigte Energie auf emissionsfreiem Weg vollständig
Öffentliche Bauten
selbst. Sämtlicher Energiebedarf für Heizung,
Lüftung, Beleuchtung und den Betrieb elektrischer Geräte wird zu 100% durch regenerative
Energien abgedeckt. Gleichzeitig ist das Gebäude mit Polyurethan auf Basis von Rohstoffen
von Bayer MaterialScience wie ein Passivhaus
gedämmt und übertrifft damit bei weitem die
gültigen Wärmedämmstandards. Für das erreichte Ziel einer Null-Emissions-Bilanz optimierten die Planer die Gebäudehülle und -form,
die Anordnung und Größe der Fenster sowie die
Oberlichter. Das Gebäude verfügt zudem über
eine hocheffiziente Anlagentechnik, bei der die
technischen Erfordernisse und die nutzungsspezifischen Anforderungen fein aufeinander
abgestimmt sind. Die gezielte Anordnung von
großflächigen Fenstern mit 3-fach-Verglasung
und Lichtlenk-lamellen kombiniert Tageslichtnutzung und Wärmegewinnung durch die Sonne
mit sommerlichem Wärmeschutz.
Das Gebäude wird über eine Fußbodenheizung
beheizt. Die Frischluftversorgung erfolgt durch
Lüftungskanäle, die unsichtbar in Wänden, Einbaumöbeln und Böden geführt sind. Über einen
Wärmetauscher wird die frische Zuluft an kalten
Tagen durch Abluft erwärmt. Statt einer zentralen
Warmwasserbereitung ist jeder Sanitärbereich
mit einer dezentralen Frischwasserstation ausgestattet, die Energieeffizienz mit hygienischen
Anforderungen auf einfache und ökonomische
Weise verbindet: Statt eines üblich verwendeten
Warmwasserspeichers bei einer Zentralheizung
wird das Wasser nach dem DurchlauferhitzerPrinzip erwärmt.
Für das nachhaltige Energiekonzept erhielt die
Kita in Monheim bereits mehrere Preise: Beim
Wettbewerb „Energieoptimiertes Bauen – Architektur und Energie“ des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Technologie im Jahre 2009, wurde
das Gebäude als erste klimaneutrale Kindertages-
stätte in Deutschland ausgezeichnet. Neben der
„Auszeichnung guter Bauten“ vom Bund Deutscher Architekten überzeugte das „EcoCommercial Building“ auch auf europäischer Ebene: Das
Institut für Energie und erneuerbare Energien der
EU-Kommission prämierte die Kita als bemerkenswertes und vorbildhaftes Energiespar-Projekt
mit dem Annual GreenBuilding Award 2011.
www.tr-architekten.de
www.ecocommercialbuilding.de
27
Öffentliche
Architektur
Bauten
Neuer BadespaSS in Wipperfürth Fotos: Thorsten Kern
Sanierung des Walter-Leo-Schmitz-Bades
Hohe Energiekosten und rote Zahlen zwangen
die Stadt Wipperfürth zu einer Entscheidung:
Sollte das 1974 erbaute Walter-Leo-Schmitz-Bad
geschlossen oder saniert werden? Die Antwort
brachte ein Konzept, das eine kostengünstige Sanierung vorsah. Dabei war es das Ziel, die Funktionshalle modern aufzuwerten, den Sauna­bereich
den heutigen Bedürfnissen und den gängigen
energetischen Standards anzupassen, um das
Bad auf diese Weise kostendeckend zu betreiben. Hier bewies das Kölner Büro Pannhausen
Architektur planerisches und gestalterisches
Fingerspitzengefühl.
Unter der Prämisse, die Bestandsarchitektur der
1970er-Jahre zeitgemäß, aber behutsam neu interpretieren zu wollen, entwickelten die Architekten
ein Farb- und Materialkonzept, das eine klare
Trennung der Bereiche Bad und Sauna und damit
einhergehend eine einfache, bedarfsorientierte
Wegführung durch das Gebäude mit seinem
eigenwillig verwinkelten Grundriss ermöglicht.
Dies wird bereits im Eingangsbereich deutlich, wo
der Besucher von einem Kassenpaneel in strah28
lendem Orange empfangen wird, um von hier
nach links in die Schwimmhalle, nach rechts in
die Sauna geleitet zu werden. Die sich nach links
anschließende, hellblau gekachelte Wand am
Treppenabgang nimmt gemeinsam mit dem Kassenpaneel bereits den Farbklang der Schwimmhalle vorweg, die sich in kräftigen Farbtönen präsentiert. Hier blieben die Bestandsfliesen, eine
Sonderanfertigung für das Wipperfürther Bad, in
weiten Teilen erhalten. Die lamellenartig vertikal
strukturierte Sichtbetonwand der 1970er-Jahre
wurde ebenfalls erhalten und mittels eines neuen
Beleuchtungskonzeptes als Blickfang inszeniert.
Öffentliche Bauten
Ihre stumpfe Oberfläche kontrastiert mit den lebendigen, farbig leuchtenden Transparenzen der
darunter liegenden gläsernen Schiebeelemente, die
für einen optisch fließenden Übergang der Halle
in die Funktionsbereiche Umkleide und Sanitär
sorgen. Dem einfachen Charakter der Halle steht
der hochwertigere und insgesamt ruhige Gesamteindruck des Saunabereichs gegenüber. Während
die Raumstruktur im Badebereich weitestgehend
bestehen blieb, plante man die Sauna großzügig um
und erweiterte sie durch einen Außenbereich. Die
ehemals klinisch weiß gefliesten Wände und Böden
sowie die Neonbeleuchtung wichen einem neuen
Farbkonzept, für das der umliegende Bergische
Wald Pate stand: Gekachelte Wandflächen und
Umkleidenmobiliar in sanftem, kühlen Lindgrün
fügen sich harmonisch zu Böden aus achatgrauen,
warm anmutenden Kacheln, im Außenbereich aus
dem regional bedeutenden Naturstein Grauwacke. Zunächst spielte man im Bodenbereich mit
dem Gedanken an größere Fliesenformate, aber
aufgrund der notwendigen Rutschfestigkeit fiel
die Entscheidung auf Fliesen mit den Maßen 15
x 15 cm aus der Global Collection des Fliesenherstellers Mosa, die den Anforderungen an die
Rutschhemmung gerecht werden. An den Wänden
konnten aus Kostengründen nicht alle Flächen
neu gefliest werden, sodass das Bestandsformat
beibehalten wurde.
Tageslicht in Kombination mit dezentem Kunstlicht unterstützen die Beruhigung des Saunabereiches ebenso, wie Abhangdecken aus Akustikplatten. Insgesamt kamen vorwiegend einfache,
robuste Materialien zum Einsatz. Das Ergebnis
beweist einmal mehr, dass ein konsequentes gestalterisches Konzept auch mit kleinem Budget
realisierbar ist – und das, ohne dem Bestandsgebäude sein ursprüngliches Gesicht zu nehmen.
Was dem Auge des Besuchers verborgen bleibt,
ist das Herz der sanierten Schwimmbadtechnik:
Ein Blockheizkraftwerk, das gemeinsam mit einer
modernen Wärmedämmung eine Senkung der
Betriebskosten und so die langfristige Existenz
des Bades ermöglicht.
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29
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Gewerbe
Das Herzstück der Firma in Szene gesetzt
Corporate Architecture in Kerpen
Fotos: Axel Hartmann
Corporate Architecture bringt den Kern eines
Unternehmens nach außen. Was aus diesem
theoretischen Ansatz alles werden kann, demonstriert die holländische Firma Eleq mit
ihrem 2012 fertiggestellten Neubau in Kerpen:
Michels Architekturbüro und Badtke Architektur „umwickelten“ das neu entstandene Verwaltungsgebäude mit einer kupferroten Fassade. So
dass die Firma und ihr kupferrotes Kernprodukt
- Transformatoren - für jeden Besucher miteinander verschmelzen.
Wer ein neues Unternehmen besucht, der trifft
als Erstes auf seine äußere Erscheinung. Genau
diesen Moment nutzt Corporate Architecture:
In Bruchteilen einer Sekunde erhält der Besucher
einen intuitiven Eindruck von seinem Gegenüber. Damit Architekten das Innere eines Unternehmens aber nach außen bringen können,
muss es zunächst verstanden werden. „Unsere
Architekten haben sich vollkommen auf das Projekt eingelassen und dabei unsere Philosophie
erkannt: Persönliche Kommunikation geht uns
über alles“, bilanziert Geschäftsführer Robert Getreuer. Das Unternehmen fertigt Transformato-
ren, Wandler, Umformer, Messinstrumente und
Anschlusstechnik, die in der Energieversorgung
und in öffentlichen Beleuchtungssystemen, in
intelligenten Stromnetzen und modernen Solarund Windenergieanlagen zum Einsatz kommen.
Das Herzstück der Produktion - der Transformator - wurde zum Initialpunkt für die Architekten. Wer einen Transformator in die Hand
nimmt, sieht einen ringförmigen Kern, um den
sich Stromkreise in Form von Kupferdrähten
winden. Wer anschließend vor dem neuen
Eleq-Firmensitz steht, erlebt einen eindeutigen
Wiedererkennungseffekt: Kupferfarbene, überdimensionale „Drähte“ umkreisen das Verwaltungsgebäude. 1.600 Meter Aluminium-Profil
haben die beiden Architekten um den Korpus
„gewickelt“. Dadurch ist eine Fassade entstanden,
31
Architektur
Gewerbe
die immer wieder eine überraschende Wirkung
hat. Denn je nach Tageslicht und Standort verändert sich der optische Eindruck. „Normalerweise
schleichen sich schnell Gewöhnungseffekte ein
und man sieht ein Gebäude eigentlich gar nicht
mehr. Diese Fassade allerdings fasziniert immer
wieder. Selbst uns“, erklärt Stefan Badtke. „Das
spezialeloxierte Aluminium besitzt sichtbare Tiefe und Farbsättigung, Lebendigkeit und Kraft
- vor allem gegenüber eine pulverbeschichteten
Oberfläche. Ein Experiment für alle, die an der
Produktion beteiligt waren.“
32
Ebenso experimentell: der Abstand zwischen
Fassade und Fensterfront. Er forderte von den
Architekten Feinarbeit und ein ganz praktisches
Ausprobieren. „Niemand sollte sich im Büro eingeschlossen fühlen, gleichzeitig durften Fassade
und Gebäude auch nicht auseinanderfallen“, erinnert sich Andreas Michels. Um weiterhin viel
Lichteinfall zu ermöglichen, plante er in Augenhöhe weniger Profile, im Boden- und Deckenbereich mehr. Um sie auch wirklich gewickelt
aussehen zu lassen, kam es auf die Tiefenwirkung
an, auf die Überlagerungen der einzelnen Bahnen
und ihren Schattenwurf. „Unzählige Animationen sind hierbei ins Land gegangen.“
hineinlugen. „Die Fassade kommuniziert nicht
nur das Innere nach außen, sondern auch das Äußere nach innen“, erklärt Stefan Badtke. Wie ein
Schnittmusterbogen bilden sich die Profilschatten
derart markant auf dem Fußboden ab, dass sie
sogar die Auswahl der Bodenbeläge beeinflussten.
Die ansonsten puristischen Innenräume passend
zu einem produzierenden Betrieb: Sichtestrich und
Sichtbeton bestimmen sie, außerdem Glaswände, welche die Büros hin zur Produktion öffnen.
Schlussendlich ein rundum gelungenes Beispiel
für Corporate Architecture.
Wer heute eines der Büros betritt, trifft auch hier
auf die kupferfarbenen Profile, die in die Räume
www.badtkeplusbadtke.de
www.mic-arc.de
Öffentliche
Architektur
Bauten
Viel Platz zum GroSSwerden
Konjunkturpaket II beschleunigt Sanierung und Ausbau von Kitas Fotos: Antonia Petschat
Im Rahmen des Konjunkturpakets II beauftragte
die Stadt Bonn das in Bonn ansässige Architekturbüro Beyß mit dem Neubau von zwei
Kindertagesstätten sowie der energetischen
Sanierung von zwei weiteren Kindertagesstätten. Dabei beinhaltetet der Auftrag für die Kita
„An der Umkehr“ den Neubau einer vierzügigen
Kindertagesstätte, von denen eine Gruppe als
integrative U3-Gruppe betrieben werden soll,
die drei verbleibenden Gruppen werden in Form
einer U3 sowie 2er gemischter Gruppen konzipiert. Entscheidend bei der Planung war, dass
das Raumprogramm und die Raumgrößen den
Vorgaben des Landschaftsverband Rheinland
(LVR) entsprechen müssen.
Für die Kindertagesstätte stand eine vergleichsweise kurze Planungs- und Realisierungszeit
von insgesamt neun Monaten zur Verfügung.
In Abstimmung mit dem Auftraggeber wurde das Projekt in Holztafelbauweise realisiert.
Der hohe Grad an Vorfabrikation, der bei dieser Bauweise in einem Unternehmen realisiert
wird, reduziert die Zahl der Schnittstellen und
34
gewährleistet somit einen reibungsloseren und
damit schnelleren Bauablauf. Darüber hinaus
wurden die Architekten, anders als sonst üblich,
auch mit der Planung der gesamten Ausstattung
– inklusive der Möbel, Spielgeräte, des Geschirr,
Besteck sowie der Außenspielgeräte – beauftragt,
um auch hier zeitverzögernde Abstimmungen
zu vermeiden.
Das Gebäude ist als Zentralgebäude konzipiert.
Das bedeutet: Alle Funktionen gruppieren sich
Öffentliche Bauten
um eine zentrale Halle, die den Kindern als
Spiel- und Aktionsfläche zur Verfügung steht.
Von hier aus werden sowohl die Gruppenbereiche als auch die Räume der Verwaltung direkt
erschlossen. Verkehrsflächen in Form von monofunktionalen Fluren sind nicht vorhanden.
Die Gruppenbereiche sind als abgeschlossene
Einheiten gestaltet, wobei der große Gruppenraum das zentrale Element ist, von dem aus die
übrigen Gruppenbereiche erschlossen werden.
Von hier aus ist auch der direkte Zugang zu den
vorgelagerten Terrassen und Außenspielflächen
möglich.
Das Gebäude wurde als ‚einfaches‘ Putzgebäude
konzipiert. Um die Idee der zentralen Halle als
‚halböffentlichen‘ Raum – im Gegensatz zu den
‚privaten‘ Gruppenbereichen – zu stärken, zieht
sich der Außenputz auch in die Halle hinein.
Auf diese Weise sind die einzelnen Baukörper
innen ebenso eindeutig ablesbar. Darüber hinaus
ist der robuste Außenputz für die mechanische
Belastung der Wände in diesem Bereich besonders geeignet. Die Wände der Gruppenbereiche
sind gespachtelt und weiß gestrichen. Der einheitliche Kautschuk-Bodenbelag gewährleistet
die optische Durchgängigkeit im Gebäude. Zu
beachten galt, dass sämtliche verwendete Materialien den Vorgaben der Stadt Bonn in Bezug
auf Schadstoffemissionen entsprechen müssen.
die Verkehrsfläche in Form der zentralen Bauweise multifunktional nutzbar. In ästhetischer
Hinsicht zeichnet eine geometrische klare Baukörperstruktur das Gebäude aus – ebenso wie
die Beschränkung auf wenige Gestaltungselemente, wie das Wechselspiel von Fenstern in drei
verschiedenen Breiten mit Unter- bzw. Oberlicht.
Die Beauftragung erfolgte im November 2009,
allerdings lag der Baubeginn erst im April 2010.
Fertiggestellt wurde das Gebäude im August
2010, so dass es seitdem vielen Kindern Platz
zum Spielen, Lernen und Groß werden bietet.
Die Konzeption als Zentralgebäude gewährleistet eine kompakte Bauform mit kurzen Wegen
und geringem Verkehrsflächenanteil. Zudem ist
www.beyss.net
35
InnenArchitektur
36
InnenArchitektur
Aller guten Dinge sind vier
Fotos: Marcus Gloger
Neue Kaiserbüros auf dem Kaiser-Wilhelm-Ring
In der dritten CUBE-Ausgabe des vergangenen
Jahres berichteten wir über die Revitalisierung
einer ehemaligen Pesch Immobilie am Kölner
Kaiser-Wilhelm-Ring. Diese wurde nach dem
Konzept der Kaiserbüros zu anspruchsvollen
Büros umgestaltet. Knapp ein Jahr nach Baubeginn sind die „Kaiserbüros III“ nun vollständig
saniert und bereits vermietet, so dass nun das
nächste Projekt in Angriff genommen werden
kann. Dabei handelt es sich um die exklusiven
„Kaiserbüros IV“ in einem früheren Gebäude
des Gerling Konzerns, die gleich gegenüber den
„Kaiserbüros III“ liegen.
Großartige Platanen, pittoreske Springbrunnenanlagen, hochwertige Möbelhändler und immer
mehr ansprechende Bürohäuser machen den
Kaiser-Wilhelm-Ring zu einer besonders schönen und angesagten Büroadresse in der Dommetropole. Wo sich einst schon Kaiser Wilhelm
I. wohl fühlte und als Namenspatron an kaiserliche Zeiten erinnert, widmet sich der Kölner
Projektentwickler Dr. Martin Küster architektonischem Feingespür und viel Liebe zum Detail
der Veredelung repräsentativer Bürohäuser aus
den 30er bis 50er Jahren. Dabei wird das histo­
rische Flair, das diese Gebäude ausstrahlen, mit
hochwertigen Materialien und moderner Technik
zu einem Gesamterlebnis vereint, das einen neuartigen Wohlfühlcharakter verspricht.
„Wenn man sich in einem Büro sprichwörtlich
wie zu Hause fühlt, ist das eigentlich das größte
Kompliment, das man einer Architektur machen
kann. Schließlich bedeutet das doch, dass man
hier gut arbeitet, angenehm entspannt und vor
allem gerne zurückkehrt,“ so Leo Lübke vom
renommierten Möbelhersteller COR+Interlübke,
der für die anspruchsvolle Innenausstattung
sorgte.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Kaiserbüros sind in jüngster Zeit große Flächen in ge37
InnenArchitektur
„Die Vision von Qualität und Ästhetik, die ich
beim Erwerb des ersten Kaiserbüro Objektes hatte,
prägt inzwischen ein Stück Kaiser-Wilhelm-Ring“
so Eigentümer und Projektentwickler Dr. Martin
Küster. Und das zu Recht, denn mit inzwischen
fünf Objekten an einer der schönsten Büroadressen in Köln nimmt man die Aufwertung der Lage
inzwischen mit bloßem Auge wahr.
hobener Qualität für Versicherungsunternehmen entstanden. Die Spezialität der Kaiser­büros
aber sind kleine Einheiten von nur ca. 100500 m2 in einer Qualität, die man sonst eher auf
den Vorstandsetagen von Großkonzernen erwartet. Acht solcher Einheiten wurden vor wenigen Wochen am Kaiser-Wilhelm-Ring 26 und
Von-Werth-Straße 15 fertig gestellt. Als Highlight und Hingucker gelten hier die bis zu vier
Meter hohen Glas-Aluminium Zimmertüren.
Und die ebenfalls jüngst fertig gestellte „Kaisergarage“ erinnert eher an die Lobby eines 5
www.drkuester.de
Sterne-Hotels – inklusive Natursteinfassade und
Teppichläufer.
Seit einigen Wochen wird nun am jüngsten Projekt gearbeitet, dem ehemaligen Hauptsitz der
Gerling Rechtsschutz AG am Kaiser-WilhelmRing 7-9. In Anbetracht der äußerst repräsentativen Ecklage wird hier auf die Fassade sowie auf
die Gestaltung der rund 130 Fenster ein ganz
besonderes Augenmerk gelegt. So kommt eine
Kombination aus pulverbeschichteten dunklen
Aluminiumrahmen und Ziersprossen aus Messing zum Einsatz, die der hellen Natursteinfassade eine besondere Eleganz verleihen. Wie auch
beim Vorgängerprojekt werden auch hier die
freien Etagen vollständig entkernt und nach den
Wünschen der zukünftigen Mieter aufgeteilt.
38
Kaiserbüros IV vor der Sanierung
Von der Verwandlung des Urgesteins
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InnenArchitektur
Architektur
Innenarchitektur als Visitenkarte Neugestaltung einer Anwaltskanzlei entspricht dem Corporate Design
Fotos: Markus Nilling FotoDesign
Jeder fängt mal klein an – doch irgendwann
ist sie da: Die Zeit für große Veränderungen.
So auch bei der vorliegenden Anwaltskanzlei, die bis vor zwei Jahren noch mit beengten
Räumlichkeiten und alten Möbeln auskommen
musste. Doch nach Jahren des Erfolgs und des
kontinuierlichen Wachstums war es nun an
der Zeit, neue, großzügigere Räumlichkeiten
zu beziehen und diese entsprechend zu gestalten.
Nachdem am Kölner Grüngürtel in einem
Bürogebäude eine freie 450 m 2 große Etage gefunden war, beauftragte die Anwaltskanzlei das
Architekturbüro Borchmann mit dem Ausbau
und der Gestaltung des Büros. Nach gemeinsamen Besichtigungen und ersten Planungen war
man sich schnell einig, dass der vorgefundene
Grundriss weitestgehend entkernt und neu organisiert werden sollte. Dreh- und Angelpunkt
des zukünftigen Geschehens sollte der großzügige Empfangsbereich sein, in dem Mandanten
willkommen geheißen und begrüßt werden. Als
besonderer Clou ist die Wand hinter dem Empfangstresen mit einer speziell gefertigten Tapete
im abstrakt verfremdeten Corporate Design der
40
Anwaltskanzlei versehen. Von dem großzügigen
und offenen Empfangsbereich schließen sich in
zwei Richtungen eine Bibliothek mit Lounge
und temporärem Arbeitsplatz, geräumige Konferenzräume sowie die geschlossenen Anwalts-
büros an, die über einen langen schmalen Flur
zu erreichen sind. Insgesamt wirkt die Atmosphäre in der neu gestalteten Kanzlei ruhig und
gediegen. Ein Effekt, den die gewählten Farben
zusätzlich unterstreichen. So ist der Großteil
InnenArchitektur
der Möbel weiß gehalten und nur zum Teil mit
holzfarbenen Elementen versehen. Einzig die
WC-Box in der Mitte der Lounge ist vollständig
mit Holz verkleidet. Passend zur überwiegend
hellen Farbgestaltung der Kanzlei handelt es sich
bei dem Bodenbelag in dem Empfangs- und den
Flurbereichen um einen hochfloorigen grauen
Teppich, der für eine gedämpfte Akustik sorgt,
während in den Büros massives Eiche-Parkett
eine angenehme Atmosphäre erzeugt. Dank des
Penthouse-Charakters mit komplett raumhoher
Glasfassade präsentiert sich die Kanzlei nahezu
zu jeder Tageszeit hell und freundlich.
Mit dem Ziel, neben Geschäftspapieren und
Internetauftritt auch die Innenarchitektur zur
Visitenkarte der Kanzlei zu machen, finden
sich sowohl das Logo als auch die Farben der
Kanzlei in Variationen im Möbelentwurf und
in der Wandgestaltung wieder. Ein gelungener
Schachzug, der dem Corporate Design der Anwaltskanzlei gerecht wird und so den Widererkennungswert erhöht.
www.koitka.de
www.strafverteidigerbuero.de
www.architektur-borchmann.de
41
Innenausstattung
42
Innenausstattung
Gestern und heute auf einem Nenner
Kontemporäre Küche in einer Gründerzeitvilla
Dem Gesamtkonzept des Architekten, das historische Ambiente der Gründerzeit-Villa und das
Moderne der heutigen Zeit auf einen Nenner zu
bringen, folgt auch die Konzeption der Küche.
So mussten ebenso wie der Stuck an der Decke
auch die aufwendigen Fußleisten mit der zeitgenössischen klaren Formsprache der Küche in
Einklang gebracht werden, die zudem den hohen
funktionalen Ansprüchen des Bauherrn gerecht
werden sollte.
zu schaffen. Dabei bildet die Insel eine Verknüpfung zwischen Treppenhaus, Küche und Esszimmer. Die Küche ist optimal geplant, so dass alle
Abläufe organisiert und bestmöglich aufeinander
abgestimmt sind und zudem viel Stauraum vorhanden ist. Ästhetisch betrachtet ist die Farbwahl
ausschlaggebend, da die weißen Hochschränke
mit der Wand des Raums verschmelzen und so die
in schwarz bewusst abgesetzte Insel als Blickfang
fungieren kann.
Leitgedanke war es, trotz des begrenzten Raumes
eine Insel als kommunikatives Zentrum für die Familie und eine multifunktionale Hochschrankzeile
Die Herausforderung in der Anordnung der Insel
und den Hochschränken lag darin, alle Bezüge
wie die Zugänge und Fensteröffnungen aufzunehmen, um so kurze Wege und klare Blickbeziehungen zu schaffen. Zudem sollte die Küche
eine hohe technische Ausstattung erhalten, ohne
dass eine Anhäufung von Geräten in der Gestaltung überwiegt, und zusätzliche Stellflächen für
Stand-Geräte besitzen. Gelöst wurden diese Herausforderungen, indem in der multifunktionalen
Wand alle Einbaugeräte wie Weinklimaschrank,
Kühlgerät, Dampfbackofen, Backofen, Wärmeschublade und eine Nische für Standgeräte wie
die Espressomaschine untergebracht wurden.
Fotos: Susanne Dingeldein
Zugleich verbirgt sich hier auch „unsichtbar“
der Zugang zur Speisekammer.
Das Beleuchtungskonzept bestand darin, die
Betonung der Insel durch die Beleuchtung mit
vorhandenen Pendel-Leuchten zu unterstützen,
die Zeile aber mit einer indirekten Beleuchtung
an den richtigen Stellen wirken zu lassen. Hier
wurde die Nische mit LED´s bestückt und auf der
Hochschrankzeile sorgt ein LED-Band für die Inszenierung der Wand und somit des Deckenstucks.
www.modelsee.bulthaup.de
43
© Uwe Weiser
Innenarchitektur
INSIGHT COLOGNE Anlässlich der Kölner Bürofachmesse ORGA­
TEC (23.-27. Oktober 2012) findet am 26. Oktober zum zweiten Mal die Veranstaltung INSIGHT COLOGNE – die ORGATEC Büro- und
Architekturnacht – in Köln statt. Zwischen 18
und 24 Uhr haben alle Interessierten dann die
Gelegenheit, rund 15 Büros im Kölner Stadtgebiet live zu erkunden. Unter dem Motto „Heute erleben, wie wir morgen arbeiten“ werden im
Rahmen von Besichtigungen und Führungen
Einblicke in unterschiedliche Büro- und Arbeitsplatzkonzepte gewährt, die ansonsten für
die Öffentlichkeit unzugänglich sind.
Die Besucher von INSIGHT COLOGNE erhalten auf ihrer Tour durch außergewöhnliche
Büros einen Eindruck von der Vielfalt moderner (Büro-) Arbeitswelten. Dabei bietet die
Veranstaltung die Gelegenheit, per Bus-Shuttle
spannende Kölner Architektur-Highlights wie
das Gerling Quartier, das Kranhaus 1 im Rheinauhafen, den neuen IT Campus Süd, die Cologne Oval Offices, das Dominium oder auch das
Vulkangelände in Ehrenfeld von innen zu erkunden.
44
Anspruch verfolgt, Kommunikation aufzubauen
und Klarheit zu schaffen. Dabei setzt das Neven
DuMont Haus aus Glas und Beton mit seiner
harmonischen Verbindung aus Funktionalität,
Ästhetik und Umweltverträglichkeit gleichzeitig
ein Zeichen der Identität des Unternehmens.
Die heutige Arbeitswelt ist von zunehmender
Dynamik und Internationalität, rasant fortschreitenden technischen Entwicklungen und
sich verändernden Kommunikationsstrukturen
geprägt. Zeitgemäße Arbeitsplatzkonzepte, die
diesen Veränderungen Rechnung tragen, stehen
insbesondere in der Kategorie „Neue Bürokonzepte und Architekturtrends“ im Fokus. Ein
Beispiel hierfür präsentiert das Pressehaus der
Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg, das den
Dass zukunftweisende Bürokonzepte auch in Bestandsimmobilien Realität werden können, zeigt
u. a. die Detecon Managementberatung. In der
Sternengasse wurden Büros aus den 70er Jahren
intelligent umgestaltet, modernste Raumkonzepte sind entstanden. 600 Mitarbeiter erhalten nun
in dem neuen Hauptsitz des Unternehmens die
Möglichkeit, den Anforderungen an die künftige Arbeitswelt entsprechend zu arbeiten: mobil,
flexibel und vernetzt. Ein weiteres Beispiel für
die Kategorie „hochwertig revitalisierte Gebäude“ kann unter der Überschrift „moderne
Arbeitskultur in alter Industriearchitektur“
auch in Mülheim erkundet werden. Dort verwirklichte das Unternehmen springer f3 in einer
alten Schlosserei seinen Traum vom Arbeiten:
offene Kreativflächen, ein Wohnzimmer zum
Denken, „schwebende“ Büros für Konzeption
Cologne Oval Office, Quelle MEAG, Foto: Markus Bollen
Kölner Unternehmen gewähren für eine Nacht Einblick in ihre Büros
Altes Gaswerk | Markus Mertens eK:
„Hochwertig revitalisierte Gebäude“
betahaus / köln | PIRONET NDH Datacenter GmbH:
„Neue Bürokonzepte und Architekturtrends“
Cologne Oval Offices | YouGov Deutschland AG:
„Nachhaltig entwickelte Büros und Objekte“
IT Campus Süd | Kubalux Architekten GmbH:
„Neue Bürokonzepte und Architekturtrends“
Kupferhütte 4.2. | KaiserGames GmbH:
„Hochwertig revitalisierte Gebäude“
Dominium | Generali Deutschland Holding AG:
„Hochwertig revitalisierte Gebäude“, „Neue Bürokonzepte und Architekturtrends“
Euronova | Bernd Reiter Gruppe:
„Neue Bürokonzepte und Architekturtrends“
Kranhaus 1 | Rödl & Partner – Wirtschaftsprüfer Steuerberater Rechtsanwälte:
„Neue Bürokonzepte und Architekturtrends“
Neubau Goebenstraße | SCOR Rückversicherung Direktion für Deutschland:
„Neue Bürokonzepte und Architekturtrends“, „Nachhaltig entwickelte Büros und Objekte“
Neven DuMont Haus | M. DuMont Schauberg:
„Neue Bürokonzepte und Architekturtrends“
Schlosserei 4 | springerf3 corporate communication GmbH & Co. KG:
„Hochwertig revitalisierte Gebäude“
Seiler Höfe | Uniplan GmbH & Co. KG:
„Hochwertig revitalisierte Gebäude“, „Neue Bürokonzepte und Architekturtrends“
Sternengasse | Detecon International GmbH:
„Hochwertig revitalisierte Gebäude“, „Neue Bürokonzepte und Architekturtrends“
Vulkangelände | eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.:
„Hochwertig revitalisierte Gebäude“, „Neue Bürokonzepte und Architekturtrends“
Verwaltungsgebäude Cölner Hofbräu Früh | Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG
„Neue Bürokonzepte und Architekturtrends“, „ Nachhaltig entwickelte Büros und
Konzepte“
© Detecon International GmbH, Relax-Zone Piazza, Bernd Zöllner
KaiserGames GmbH, Carlswerk, Foto: Frederic Lezmi artwork
(Änderungen vorbehalten):
Vorläufige Teilnehmerliste
SCOR Rückversicherungs Direktion für Deutschland, Foto: Jens Willebrand
Innenarchitektur
und Beratung, ein integriertes Fotostudio und
das eigentliche Herzstück des Unternehmens –
die Küche.
Ein Beispiel für die Kategorie „Nachhaltig entwickelte Büros und Objekte“ stellt u. a. die neue
Deutschlanddirektion der SCOR Rückversicherung dar. Der im Januar 2012 in der Goebenstraße 1 fertig gestellte Neubau entspricht als eines
der ersten Gebäude in Köln den europäischen
Standards für nachhaltiges Bauen und bietet
moderne Arbeitsplätze für 250 Mitarbeiter.
www.insight-cologne.com
45
© Floating Homes
© Floating Homes
Architektur
Seit fünf Jahren Pionier in der Hamburger City - der
B-Type von Floating Homes
WOHNEN AUF DEM WASSER
Der Traum von Freiheit und Mobilität erfordert Zeit und Geduld
46
© Koen Olthuis - Waterstudio.NL
WatervillaII von Waterstudio.NL für Ijburg
© Koen Olthuis - Waterstudio.NL
Morgens durch den Schrei der Wildgänse romantisch auf einem einsamen See geweckt werden, den Wassersport direkt vor der Haustür
auskosten, oder einfach nur auf einem Kanal die
Ruheoase inmitten des hektischen City-Trubels
suchen - es gibt viele gute Gründe, dauerhaft
aufs Wasser zu ziehen. Hausboote – das waren
früher oft ausgemusterte Lastkähne, die mehr
improvisiert als geplant umgerüstet wurden.
Noch heute kann man sie in den Grachten von
Amsterdam entdecken. Mittlerweile gibt es eine
Reihe von Anbietern, die das Wohnen auf dem
Wasser mit dem selben Komfort ausstatten wie
das an Land: Diese Wohnschiffe bestehen meist
aus mehreren Schwimmkörpern, sogenannten
Pontons aus Metall, Stahlbeton oder auch Styroporlagen, die für den nötigen Auftrieb auf dem
Wasser sorgen. Darauf findet ein mehrgeschossiges Haus mit geräumigem Bad samt Terrasse
Platz– je nach Anzahl der Pontons können auch
höhere Quadratmeterzahlen generiert werden.
Da sie keinen eigenen Motorantrieb haben, werden sie von einem Schubschiff an ihren Liegeplatz transportiert, wo sie an Versorgungs- und
Erschließungsstegen andocken.
Fotos: Floating Homes, Nautilus, Waterstudio.NL
Auch wenn sich Architekten seit der Jahrtausendwende der neuen Bauaufgabe angenommen haben, verläuft die Umsetzung immer
noch schleppend. Das liegt vor allem an der
Liegeplatzproblematik. Obwohl es besonders
in wasserreichen Städten wie Hamburg und
Bremen oder den Regionen Berlin-Brandenburg und der Lausitz am politischen Willen
nicht mangelt, fällt es vielen Kommunen doch
schwer ihre „Waterfront“-Visionen in konkretes
Planungsrecht umzusetzen. Denn es ist keineswegs so, dass Liegeplätze wie Baugrundstücke
© Koen Olthuis - Waterstudio.NL + ONW/BNG GO
Architektur
Die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam.
Mittlerweile floriert deshalb auch ein Markt
mit kleineren Alternativlösungen. Die maximal
14m langen Hausboote gelten wasserrechtlich
als Sportboote und können damit – oftmals mit
eigenem Antrieb ausgestattet – zu einem der
Schmal mit einklappbarem Cabriodach, aber überall zu verankern – der Nautilus von Nautilus
© Nautilus
auf dem Wasser bereits verfügbar wären. Viele
dieser Projekte schaffen Präzedenzfälle. Etwa
auf sogenannten Bundeswasserwegen wie der
Rummelsburger Bucht im Osten Berlins, wo
Hausboote bisher planungsrechtlich so wenig
vorgesehen waren wie Einfamilienhäuser auf der
Autobahn. Auch die Frage wie lange ein Wasserliegeplatz erbpachtvertraglich genutzt werden
darf, ist nicht klar gesetzlich geregelt: Für ein
einfaches Hausboot mögen 30 Jahre genügen,
für ein Wohnschiff, bei dem ein Ankerpfahl gesetzt, Versorgungsleitungen und Zugänge gelegt
werden müssen, sind längere Nutzungszeiten
wünschenswert. Je nach dem, wie dauerhaft
ein schwimmendes Haus installiert ist, gelten
bau- oder wasserrechtliche Vorschriften – Ausnahme ist Hamburg wo traditionell alles, was
schwimmt, dem Wasserrecht unterliegt: Auf
dem Eilbekkanal, einem Seitenarm der Alster,
durften die ersten zehn schwimmenden Solitäre
daher besonders individuell im Fassadenbild gestaltet sein - verbindliche Gestaltungsvorgaben
gab es für sie nicht.
© Nautilus
Komplex gestapelt und mit Tiefgarage – bei Den Haag entsteht derzeit die Luxuswohnsiedlung „Citadel“ von Waterstudio.NL
250.000 Bootliegeplätze allein in Deutschland
gefahren werden. Obwohl deutlich kleiner als
ein Wohnschiff, bestechen sie doch durch ihre
räumliche Flexibilität und Mobilität – gerade
als Zweit- oder Ferien-Hausboot eine ideale Lösung. Ob es in Deutschland jemals zu größeren
schwimmenden Haussiedlungen kommt, wie in
den von Klimawandel und Hochwasser bedrohten Niederlanden, scheint eher unwahrscheinlich. Das Wohnen auf dem Wasser ist und bleibt
hierzulande eher etwas für Individualisten.
47
Haustechnik
Ein bisschen so wie damals
Sanierung und Erweiterung einer Unternehmervilla
Die frühere Unternehmervilla in Leverkusen aus
dem Jahr 1966 wurde Mitte der 90er Jahre in zwei
separate Wohnhaushälften geteilt und seit dieser
Zeit von den Kindern des Erbauers mit ihren Familien bewohnt. Alter und Zustand gaben Anlass
für das Bauvorhaben „project vierfalt“. Dieser
Arbeitstitel überschreibt die vier Aspekte wie
Vergrößerung des Wohnraums, Neuanlage eines
kleinen Schlaftraktes nebst Bad in der bestehenden Garage, energetische Modernisierung sowie
Behebung von im Laufe der Zeit eingetretener
Schäden am Objekt. Insbesondere statische und
wärmedämmtechnische Defizite wie Rissbildungen in Aussenwänden, einseitiges Absenken der
Bodenplatte, undichte Fenster sowie eine ungedämmte Fassade galt es zu beheben.
Im Rahmen dieser Renovierungsarbeiten
wünschten sich die Bauherren der rechten Wohnhälfte eine Wiederherstellung des großzügigen
Wohnbereichs aus der Zeit vor der Trennung des
Gebäudes. Bei allen Wünschen war es besonders
wichtig, dass der ursprüngliche Charakter des
Gebäudes geachtet und zum Teil wieder hergestellt wird.
48
Fotos: Mats Kubiak
Die Herausforderung bei diesem Projekt lag darin,
dass der Wohnzimmerbereich eine bis zu 14 cm
abgesackte, schiefe Bodenplatte aufwies und nur
eine geringe statische Belastbarkeit erlaubte. Darüber hinaus standen die beauftragte Architektin
Monika Mika und das mit der technischen Planung und Ausführung beauftragte HaustechnikUnternehmen Schmalen Versorgungstechnik in
der Garage vor dem Problem, dass aufgrund der
geringen Aufbauhöhe analog zum Wohnraum
Sonderlösungen bei Flächenheizung und Heiz­
estrichen erarbeitet werden mussten. Zusätz­
Haustechnik
liche Dehnungsfugen waren erforderlich, die im
Oberbodenbelag nicht sichtbar sein sollten. Eine
weitere Herausforderung im Zuge der Fassadenerneuerung war die vorgegebenen, geringen
Dachüberstände aus der früheren Dachsanierung
nicht zu verändern.
Lösungen für diese Herausforderungen wurden gefunden, indem Dünnschicht-Flächenheizungssysteme und Spezialestriche mit geringsten Flächenlasten sowie Sonderlösungen bei unverzichtbaren
Dehnungsfugen gewählt wurden. Darüber hinaus
wurden zusätzliche Fundamente geschaffen, bestehende Fundamente verstärkt und teilweise neue
Auflager für überstehende Dachflächen erstellt.
Alle Maßnahmen wurden dabei der Leitidee untergeordnet den Charakter des Bestandsgebäudes
zu respektieren und zugleich die unmittelbare
Umgebung in das Gebäudeinnere zu „holen“,
um innerhalb des langgezogenen Wohn- und
Eingangsbereiches eine größtmögliche Transparenz zu schaffen.
Als Materialien kamen dabei natürliche Baustoffe
wie Beläge aus Naturstein, Fliesen, Hölzer und
Gläser zum Einsatz, die hell sind, wenig Licht
absorbieren und so das Sonnenlicht in seinem
Ost-West-Verlauf möglichst weit bis in das Gebäudeinnere tragen. Zudem wurden teilwiese
Holzbodenbeläge gewählt, die sich möglichst harmonisch an bestehende Holzböden anschließen.
Was den Entwurf besonders auszeichnet, sind eine
freie Sicht und der ungehinderte Blick zu beiden
Gebäudehauptfassaden hinaus. Vom Wohnzimmer
kann man nun auf den angrenzenden See schauen
und von der Badewanne in den Garten. Besonders sind Fensterlösungen mit Ganzglasecken, die
wohltuende Einblicke in die Natur gewähren sowie
die pfiffige Nutzung des Badezimmers mit Dusche,
Badewanne und WC, das Schlicht mit Glas und
hochwertigen Fliesen ausgestattet wurde. Verantwortlich für die technische Planung und Realisation der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnik
war die Firma Schmalen Versorgungstechnik aus
Köln, die unter anderem eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine bodengleiche Dusche, Badewanne mit Armaturentechnik
im Wannenrand, flächenbündige WC-Betätigung
und Waschbecken mit verdeckter Ablauftechnik
installierte.
www.monikamika.de
www.schmalen-koeln.de
49
Handwerk
Die Welt der Fliesen
Neues MACC im Rheinauhafen
Fotos: Gregor Rameaekers
Im Jahre 1883 von Louis Regout gegründet, hat
sich der niederländische Fliesenproduzent Mosa
mittlerweile zu einem innovativen Hersteller hochwertiger Produkte entwickelt, die bereits mehrere
internationale Designpreise gewannen. Wer sich
vom Design inspirieren lassen möchte, ist in den
Mosa Architectural Ceramic Centers (MACC) gut
aufgehoben. Hier werden die vollständigen Fliesenkollektionen von Royal Mosa in einer minimalistischen Atmosphäre gezeigt. Im Juni eröffnete das
erste, in Eigenregie geführte, Mosa Architectural
Ceramics Center im Rheinauhafen. Architekten,
Designer und andere Interessierte können sich hier
beraten lassen sowie Fliesen erwerben.
„Wir haben deutschlandweit unsere Partner gefunden, die unsere Visionen und Strategien verstehen
und mit Einsatz, Motivation und Fachwissen auf
die Wünsche der Kunden eingehen. Wir haben
uns bewusst für diese Vertriebsstrategie und Produktpräsentation entschieden, da unsere Fliesen
auf eine Art gezeigt werden sollten, die es dem
Kunden möglich macht, sich mit der einzelnen
Fliese zu befassen und nicht von einer unübersicht50
lichen Präsentation in Schubladen und Schränke
erschlagen zu werden. Nach Chemnitz, Erfurt,
Hamburg, Lübeck, Mainz, Münster, München,
Potsdam, Stuttgart haben wir nun auch ein MACC
in Köln eröffnet,“ erzählt Verkaufsleiter Wolfgang
Nolden. Neben Innovation und Design ist für das
Unternehmen auch Nachhaltigkeit ein wichtiger
Aspekt. Als erstem Hersteller ist es Mosa gelungen,
Fliesen zu produzieren, die gemäß dem Prinzip
der Ökoeffektivität Cradle-to-Cradle zertifiziert
wurden.
www.mosa.nl
Haustechnik
Hier spielt die Musik
Das Klangerlebnis im Paket
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Machen Sie mit und gewinnen Sie mit etwas
Glück eines von zehn Musik-Center-Paketen
inkl. iPod touch 8GB von JUNG!
Hier unsere Gewinnspielfrage:
Aus welchem edlen Material besteht der
Designrahmen des Musik-Centers, wie es
im Komplettpaket enthalten ist?
Das klingt doch gut: Mit dem Musik-Center
von Jung laden Sie nicht nur MP3-Player, iPod
und iPhone, sondern genießen über die hochwertigen Lautsprecher vor allem auch beste
Klangqualität. Dabei ist es so leicht zu montieren wie ein Lichtschalter, denn es wird einfach
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über die Line-out-Ausgänge schließen Sie außerdem auf Wunsch auch HiFi- und Multiroomanlagen an.
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Komplettpaket. Und im Design LS 990 in Alpinweiß mit Glanzchrom-Rahmen stimmt natürlich
auch die Optik! Als besonderes Extra beinhalten
die Pakete einen iPod touch 8 GB mit exklusiver
Jung Gravur – ein echtes Highlight, welches das
Musik-Center sinnvoll ergänzt.
www.jung.de
Senden Sie uns bitte Ihre Antwort per E-mail
an [email protected] oder an CUBE,
Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf. Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2012. Der
Rechtsweg ist aus­geschlossen. Unter den
richtigen Einsendungen wird der Gewinner
gelost. Der Gewinner wird von uns schriftlich
informiert und in der kommenden Ausgabe
von CUBE bekannt gegeben.
51
© inka reiter fotodesign
Architektur
Das von Architektin Cornelia Lurz geplante Wohn- und Geschäftshaus mit seinen roten Kunststofffaser-Paneelen von Fundermax zieht alle Blicke auf sich.
Gut verkleidet
Moderne Fassaden aus Kunststoff und Metall
Auffallend rot leuchtet das Wohn- und Geschäftshaus von Architektin Cornelia Lurz
und Bauherren Jürgen Kupferschmid aus der
übrigen Wohnbebauung hervor. Nicht nur
wegen der Farbe und der modernen minimalistischen Architektursprache. Sondern auch
aufgrund des Fassaden-Materials: Lange, rechteckige Kunststoff-Paneelen kleiden das Haus
52
ein. „Das gibt dem Haus eine ganz besondere
ästhetische Qualität“, findet der Auftraggeber.
Cornelia Lurz ist auf nachhaltiges Bauen spezialisiert: „Das barrierefrei und energieeffizient
verwirklichte Haus bringt Nachhaltigkeit und
architektonische Qualität in Einklang. Es ist
ein Blickfang in zentraler Lage – insbesondere
durch die langlebigen Kunststofffaser-Paneelen.“
Die Grund­investition für die Fassade sei zwar
zunächst einmal höher gewesen, als bei einer
Putzfassade, dafür aber entfallen Folgekosten,
wie zum Beispiel das Streichen: „Die Paneele
© LAMILUX Heinrich Strunz Gruppe
Die Fassade ist die Visitenkarte eines jeden Hauses. Sie verleiht ihm sein individuelles Aussehen, gibt ihm Charakter und Ausdruck. Das
war schon im Mittelalter so. Damals wurden aus
Kostengründen lediglich die dem Stadtkern zugewandten Fassaden aufwendig gestaltet, während alle anderen Hauswände ganz einfach und
ohne Dekoration belassen wurden. Doch die
Welt des Bauens hat sich gewandelt. Heute ist
längst nicht mehr alles nur Fassade. Die Verkleidung des Hauses muss höheren Anforderungen
gerecht werden: Nachhaltigkeit, Ökologie, Gestaltungsfreiheit. Fassaden aus Kunststoff- oder
Aluminium-Paneelen können eine spannende
Alternative zu Holz, Klinker und Putz sein –
auch im Wohnungsbau.
Ästhetisch, pflegeleicht und langlebig: Fassaden aus Kunststofffaser-Paneelen.
© Foto-Studio W. Mayrhofer
© Foto-Studio W. Mayrhofer
Architektur
Optisch und funktional ein Highlight: Komplettverkleidung eines Wohnhauses mit Aluminium Metall von Trumpf Metallbau.
© LAMILUX Heinrich Strunz Gruppe
sind äußerst pflegeleicht. Wenn es regnet reinigen sie sich quasi von selbst.“
Tatsächlich handelt es sich bei KunstofffaserPaneelen um eine leichte, wartungsfreie und
wetterfeste Fassadenverkleidung die einfach zu
montieren ist. Wie ein schützender Mantel legt
sie sich um das Gebäude und hält Sonne, Sturm,
Regen und Schnee ab. Temperaturschwankungen von minus 20 bis plus 60 Grad Celsius sind
kein Problem.
Widerstandsfähigkeit, Feuchtigkeitsresistenz,
Umgang mit zum Teil extremen Temperaturen
- auch Alu- und Stahlfassaden genügen diesen
Anforderungen. „Aluminium ist ein besonders
leichtes Material bei hoher Tragfestigkeit, das
sich einfach zu anspruchsvollen Profilen verarbeiten lässt,“ erklärt Volker Trumpf, Geschäftsführer der Trumpf Metallbau aus Walzbachtal.
Immer häufiger verkleidet er mit seinem Unternehmen auch Wohnhäuser rundherum mit
Metall. In Sachen Optik bieten Metallfassaden
Planern und Bauherren ein breites Spektrum an
gestalterischen Möglichkeiten: verschiedenste
Metalle, Materialstärken, Oberflächen, Glanzgrade, Formate und Profile stehen zur Auswahl.
Es gibt gelochte und ungelochte Bleche. Die
ungelochten gibt es als flache, wellenförmige
oder trapezförmige Bleche. Die Oberfläche kann
Ein transparenter Hingucker. Die Kunststofffaser-Paneelen von Lamilux können auch effektvoll hinterleuchtet werden.
eloxiert werden (immer metallfarbig) oder in
den verschiedensten RAL-Farben einbrennlackiert werden (matt oder glänzend). „Aluminium-Metall-Fassaden zeigen eine moderne Art
des gehobenen Wohnens. Hier treffen KnowHow und die neuesten technischen Standards
zusammen“, so Volker Trumpf.
Fassade entsteht. Eine Dämmung ersetzt diese
nicht. In Kombination mit einer zusätzlichen
Mineralfaserplatte von 14 bis 20 cm Stärke lassen
sich jedoch auch mit einer solchen Fassadenlösung sehr gut Energiekosten einsparen.
Die Kunststoff-Faser- oder Aluminium-Paneelen
werden auf eine Unterkonstruktion genietet oder
geklebt, so dass eine vorgehängte, hinterlüftete
53
Service
Wer ist eigentlich wer am Bau?
Eine hilfreiche Agenda für Bauherren
Wer bauen will, braucht starke Nerven, Kapital
und gute Berater! Beim Bauen geht immer etwas schief. Ein Haus besteht aus tausenden von
Einzelheiten, die hunderten von Vorschriften
entsprechen müssen. Der Bauherr ist Laie und
braucht deshalb seriöse, erfahrene und vor allem
unabhängige Berater.
Architekt und Bauingenieur
Klassische – und vor allem unabhängige - Helfer
am Bau sind die „freischaffenden Architekten“
oder entsprechend für Bauingenieure die „beratenden Ingenieure“. Beide müssen sich haftpflichtversichern. Wer in eigener Regie bauen
will, sucht sich einen Architekten, beauftragt und
bezahlt ihn für seine Leistung. Der Architekt ist
sein Sachwalter, berät den Bauherrn und realisiert
dessen Wünsche technisch korrekt und gesetzeskonform. Er achtet von der Ausschreibung
bis zur Bauüberwachung auf Qualität und reelle
Preise. Er entdeckt die beim Bauen unvermeidlichen Mängel rechtzeitig und lässt sie beseitigen.
Schlüsselfertiganbieter
werben mit einem Schlüsselfertigobjekt mit
54
Fotos: VPB
„Festpreis“ und festem Einzugstermin. Die
Schlüsselfertiganbieter unterteilen sich in drei
Gruppen: Die Bauträger (BT), die Generalunternehmen (GU) und die Generalübernehmer(GÜ).
Als Schlüsselfertigerwerber haben Sie nicht die
gleichen Möglichkeiten wie ein Bauherr, der auf
eigenem Grundstück mit eigenem Architekten
baut. Der Erwerber kann keinen direkten Einfluss auf den Bauablauf nehmen, z.B. Handwerker selber anweisen, sondern muss sich an den
Schlüsselfertiganbieter wenden. Der „Bauleiter“,
der von Rechts wegen den Bau betreut, steht im
Dienst des Schlüsselfertiganbieters und nimmt
vom Käufer keine Anweisungen entgegen.
Bauträger
verkaufen Grundstück und schlüsselfertigen
Neubau. Sie unterliegen der Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV), Verträge müssen
notariell beurkundet werden. Der Bauträger
übernimmt alle Arbeiten, der Käufer zahlt vertraglich vereinbarte Abschläge und wird erst nach
Fertigstellung und Bezahlung Eigentümer. Eine
Insolvenz des Schlüsselfertiganbieters ist immer
teuer und kompliziert, eine Bauträgerinsolvenz
Service
kann zum völligen finanziellen Desaster führen.
Als Bauherr keinesfalls Vorkasse leisten, denn bei
Insolvenz ist das bereits gezahlte Geld verloren.
Da der Bauträger auf seinem eigenen Grundstück
baut - im Gegensatz zu GÜ und GU - ist der Bauträger der Bauherr und kann dem Käufer sogar
das Betreten der Baustelle verbieten.
Generalunternehmer und Generalübernehmer
bieten dem Grundstücksbesitzer Planung und
Erstellung des Baus. Der GU bietet alle Leistungen
aus einer Hand. Der GÜ ist lediglich Koordinator, er baut nicht selbst, sondern vergibt und
koordiniert sämtliche Arbeiten bis zum schlüsselfertigen Objekt. Wie bei allen Schlüsselfertig­
objekten schulden GU und GÜ dem Bauherrn
nur, was vertraglich vereinbart wurde. Der Begriff
„schlüsselfertig“ ist gesetzlich nicht definiert,
der Bauherr interpretiert ihn als „bezugs- und
gebrauchsfertig“. Es gilt aber nur, was im frei
gestaltbaren Bauvertrag vereinbart wurde, was
viele Bauherren überfordert. Sie müssen häufig
erhebliche Zusatzzahlungen leisten, angepriesene Festpreise und Einzugstermine werden weit
überschritten.
klären Probleme mit dem Schlüsselfertiganbieter
und überwachen die Mängelbehebung. „Baubegleiter“ ist keine geschützte Berufsbezeichnung,
deshalb gibt es auf diesem Sektor auch selbst
ernannte „Experten“. Bauherrenberater sollten
erfahrene Bausachverständige, immer freischaffende Architekten oder beratende Bauingenieure
sein und firmen- und produktneutral beraten.
Bausachverständige und Bauherrenberater
begleiten den Käufer durch das Baugeschehen,
unterstützen bei Vertragskontrolle und -verhandlungen, überprüfen Qualität und Einhaltung von
Vorgaben im Bauvertrag und geltender Gesetze,
Baubetreuer und Projektsteuerer
umwerben private Bauherren mit Angeboten zur
„schlüsselfertigen Erstellung“ eines Wohnhauses.
Viel Ärger gibt es aufgrund komplexer Verträge, die aus einer Bauleistungsbeschreibung sowie
einem -vertrag bestehen, der die verschiedenen
Gewerke aufzählt. Vertragspartner sind lauter
einzelne Handwerker. Der Bauherr kettet sich also
an den Baubetreuer und eine Vielzahl von Handwerkern, die er nicht einmal selbst ausgesucht
hat. Hier ist ein unabhängiger Sachverständiger
unabdingbar, der den Vertrag prüft und den Bau
laufend überwacht.
www.vpb.de
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55
Architektur
Sanitär
Professionelle Badgestaltung
Mit den Profis von Kemmerling zum persönlichen Traumbad
Fotos: Kemmerling
Am Anfang einer Badsanierung steht zunächst
einmal der Wunsch nach Veränderung. Erst
nach und nach entwickeln sich vage Vorstellungen und erste Ideen, wie das eigene Bad in
Zukunft aussehen könnte. Und damit es sich
nach erfolgter Planung auch tatsächlich so präsentiert wie in den eigenen Vorstellungen, ist
es ratsam, sich an erfahrene Profis zu wenden,
die das Badezimmer mit durchdachter Funktionalität bis ins kleinste Detail planen können.
Schließlich erfordern besondere Wünsche auch
einen besonderen Sachverstand – und zwar von
der Planung bis zur Ausführung. Bei der Kreation des Bades sollten daher Fachwissen, hochwertige Materialien und Präzision zusammenspielen. Apropos zusammenspielen: Nicht selten
sind an den Sanierungsarbeiten eines Bads bis
zu zehn unterschiedliche Gewerke beteiligt. Und
da ist es gut, wenn einer da ist, der alles steuert
– wie professionelle Badplaner, die Fliesenleger,
Elektriker, Sanitärinstallateure, Heizungsinstallateure, Tischler, Trockenbauer, Maurer,
Maler, Glaser und viele weitere Fachhandwerker
koordinieren. Das spart nicht nur Stress, son56
dern auch Zeit. Zudem muss man sich nicht mit
lästigen Fragen nach Vorschriften rund um die
Themen Abwasser, Elektrizität, Wärmedämmung, Belüftung usw. beschäftigen, sondern
kann diese getrost dem jeweiligen Spezialisten
überlassen.
Da ein Badezimmer nicht alle paar Jahre saniert
und neu gestaltet wird, spielen eine hohe Qualität sowie eine zuverlässige Qualitätssicherung eine
wichtige Rolle. Dabei kann man sich bei Profibetrieben auf Qualitätssicherung handmade
verlassen. Denn auch im Zeitalter von Hightech
Sanitär
Die besten Tipps zur richtigen Bad-Planung
1
und Automatisierung sind bei Produkten mit
hohem Anspruch die Sinne des Fachmanns das
Maß aller Dinge.
Ebenso wichtig wie die Qualität ist eine gute
Mischung aus Komfort und Funktionalität.
Dabei finden Bauplaner mit Erfahrung immer
den richtigen Wohlfühlmix. Allerdings ist es
dennoch ratsam, sich vorher in Badausstellungen mit vollständig eingerichteten Badwelten
inspirieren zu lassen. Von klassisch bis extravagant – meist lassen sich in solchen Ausstellungen die verschiedensten Stilrichtungen entdecken und zugleich auch die passenden Materialien auswählen. So kann man von Anfang an
sicher sein, auch das Badezimmer zu erhalten,
das man sich vorgestellt hat.
www.badideen-kemmerling.de
Erstes Beratungsgespräch: Vor der
Pla nung steht die Beratung. Diese erfolgt
bei Badideen Kemmerling durch drei erfahrene Innenarchitektinnen. In den Ausstellungsräumen lassen sich Badausstattungen
verschiedener Stilrichtungen zur Inspiration
finden. Auf Grundlage der Wünsche, Budgetvorstellungen und Ansprüche der Kunden, die
in einem ersten Gespräch festgehalten werden, lassen sich individuelle Wohnraum- oder
Energiekonzepte entwickeln..
2
Bedarfsermittlung: Bei einem Termin im
Hause des Kunden wird die räumliche Situation und die Möglichkeiten der Badgestaltung geklärt. Dabei werden die persönlichen
Vorstellungen sowie das Budget für das neue
Bad abgestimmt und alle wichtigen RaumMaße, Planungsdetails, Anschlüsse und technische Gegebenheiten erfasst.
3
Entwurfs-Planung:
Daraufhin entwerfen
Badplaner eine Grundrissplanung für das
Bad. Je nach beauftragtem Planungsumfang
werden individuell darauf abgestimmte Ideen
zur Raumgestaltung geplant sowie Vorschläge
für die Bad-Einrichtung, Boden- und Wand-
gestaltung, Beleuchtung, Möbel, Spiegel und
mehr gemacht.
4
Präsentation und Materialwahl:
Im
zweiten Beratungsgespräch präsentiert der
Badplaner passende Entwürfe und Ideen für
die Wünsche und Vorstellungen des Kunden.
Gemeinsam werden dann Details festgelegt
und die weiteren Schritte besprochen.
5
Detailplanung und Angebot:
Nachdem
die besprochenen Details abgestimmt und
in die Planung eingeflossen sind, wird nun ein
Angebot mit Festpreis- und Termingarantie
erstellt, das alle gewünschten Ausführungen
und Gestaltungselemente beinhaltet. Damit
ist die Basis für die Verwirklichung des Bades
gelegt.
6
Auftragserteilung:
Sobald die fertige
Planung und das Angebot für das Bad besprochen wurde, kann der Kunde den Auftrag
für die Umsetzung erteilen. Nach Auftragserteilung wird der Einbau durch versierte
Fachhandwerker vorgenommen.
57
Kamine
Architektur
und Öfen
Lagerfeuercharme zu Hause
Kamintrends: Gemütlichkeit trifft auf Design
© Skantherm– Turn
In der kühlen und dunklen Jahreszeit erwacht
in Vielen der Wunsch nach einem wohligen Kaminfeuer. Das flackernde Licht der Flammen, das
sanfte Knistern und Knacken der Holzscheite
schafft eine entspannte Atmosphäre und besondere Behaglichkeit. Allerdings ist die Anschaffung
eines Kaminofens nicht nur ein Gewinn im Winter
sondern birgt viele Vorzüge für das ganze Jahr.
Während der frostigen Wintermonate bringt ein
Kamin Gemütlichkeit in die eigenen vier Wände,
aber auch an kühlen Frühsommerabenden bietet
er eine willkommene Heizquelle. Durch die attraktiven neuen Designs dient er selbst an sonnigen
Tagen als stilvolles Wohnaccessoire. Heutzutage
ist der Kamin weit mehr als eine Feuerstelle, einige
Modelle ähneln eher einem Kunstwerk. Neben
der ansprechenden Ästhetik spielt beim Erwerb
eines Kamins auch das Sparen an Heizkosten eine
wichtige Rolle. Manche Kamine können sogar an
die Warmwasserbereitung angeschlossen oder an
die Zentralheizung gekoppelt werden. Auf diese
Weise heizt der Kamin nicht nur das Wohnzimmer
Treffen Sie Ihren Traumofen ... in der exklusiven Ausstellung
im Alten Bahnhof in Montabaur.
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Kamine und Öfen
sondern gibt zusätzlich Energie an die Zentralheizung des ganzen Hauses ab.
Je mehr Feuer zu sehen ist, desto gemütlicher wird
es. Offene Kamine ohne Türen, haben jedoch eine
so hohe Feinstaub-Emission und Ökobilanz, dass
sie zum Wohle der Umwelt und der eigenen Gesundheit tabu sein sollten. Es gibt jedoch einige
Tricks, das Feuer trotzdem gemütlich zu inszenieren. Eine Möglichkeit für die freie Sicht auf
das knisternde Feuer sind Sichtfenster aus Glas.
Richtiges Lagerfeuerfeeling kommt auf wenn der
Kamin auf drei Seiten mit Glas bestückt ist. Die
Sichtfenster können hoch oder zur Seite geschoben werden.
Eine weitere interessante Lösung bieten Kamine
zum Hängen. Praktisch bei Kindern und Tieren,
denn durch die höhere Platzierung im Raum sinkt
die Verbrennungsgefahr. Ein weiterer großer
Vorteil ist die freie Platzwahl. Der Kamin kann
zentral im Raum aufgehängt werden und muss
nicht in einer bestimmten Ecke installiert werden.
Bei manchen Varianten kann der Kamin gedreht
werden, so ist wirklich von jeder Stelle im Raum
der Blick auf das Feuer gegeben. Auch der Rücken
freut sich, da das Bücken zum feuern und reinigen durch die Höhe entfällt. Wer keine Möglichkeit zum Hängen hat kann den Kamin in ein
Schrankelement integrieren. Hierbei können die
KAMINE & ÖFEN
Mit viel Freude und Liebe zum Detail haben wir ein Kamin- & Ofen-Studio für exklusive Wohnraumfeuerungen gestaltet.
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Kamine
Architektur
und Öfen
Stauraumelemente für das Kaminholz und Zubehör genutzt werden. Sehr beliebt ist die schwebende Kaminversion, bei der alle Elemente an
der Wand befestigt sind und teilweise in die
Wand eingelassen wurden. So erscheint der
Kamin fast wie ein Gemälde an der Wand.
Kamine die mit Pellets oder Gas befeuert werden
sind weniger aufwendig in der Wartung und es
muss kein Holz geschleppt werden. Da Pellets
einen höheren Wirkungsgrad haben wird eine
geringere Menge gebraucht. Gas hat zudem den
Vorteil, das Kamin und Luft sauber bleiben.
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60
Trotzdem erzeugt der Gas-Kamin das wohlige
Kaminfeeling, da die Flammen direkt hinter
der Glastür zu sehen sind. Mit einer Fernbedienung kann das Flammenbild je nach Stimmung
angepasst werden.
Ein Designtrend ohne Schornstein Auflagen ist
der mit Bioethanol betriebene Kamin. Eine
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Kamine und Öfen
delle wird kein Schornstein benötigt, deshalb
können sie mobil platziert werden. Ob im Wohnzimmer, im Bad oder sogar auf der Terrasse und
im Garten die designorientierten Kamine schaffen eine angenehme Atmosphäre und sind dazu
noch dekorativ. Noch mehr Mobilität bietet die
neuste Kaminidee: Eine Version, die einfach
überall hin mitgenommen werden kann. Wer
gar nicht mehr auf den Feuerzauber verzichten
möchte, ist mit dieser Reisekoffervariante gut
bedient. Ähnlich funktioniert das Tischfeuermodel, ein mobiler Bioethanol-Kamin der mit
seinen kleinen Maßen auf jeden Tisch passt. Die
vielfältigen Kaminvarianten sorgen in jedem
Fall überall für ein gemütliches Glühen, Flackern
und Knistern.
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61
Innenausstattung
Einfach und beständig
Fotos: zeitraum-möbel
Möbel von Zeitraum
Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Charakter und Substanz, alles was es zu bewahren gilt, gewinnt an
Wert und bietet emotionalen Schutz – Luxus ist
damit neu definiert. Luxus kann auch 2012 nur
bedeuten: bewusst wenig und dafür besser. Diesen Grundsatz vertritt das Möbel-Unternehmen
Zeitraum. Einfachheit, Nachhaltigkeit und Beständigkeit sind die wichtigsten Bestandteile der
Zeitraum Möbelkollektion. Diese Inhalte finden
sich auch in den sensiblen Entwürfen der Friday
Kollektion wieder. Es ist Freitag Abend, mit einem
Drink macht man es sich auf dem Sofa oder dem
Sessel bequem. Das subtil geformte Holzgestell
von Friday ist im Rücken mit Kernleder bezogen,
dessen Form an ein Schnittmuster erinnert. Weiche, daunige Kissen liegen leicht im Gestell. Ein
raffinierter technischer Aufbau der Federung und
des Sitzkissens bietet Komfort und Bequemlichkeit und ist für eine lange Lebensdauer ausgelegt.
Über die Wahl des Holzes, des Kernleders und
der Kissenbezüge ist Friday variantenreich. Die
Polstermöbel sind als Sessel, 2- und 3-Sitzer erhältlich. Das Gestell besteht aus Massivholz Eiche
oder Nussbaum und ist mit natürlichen Ölen und
Wachsen behandelt. Sitz- und Rückenkissen sind
62
mit einer Ziernaht bestückt. Die Kissenbezüge aus
Leder und Textil sind abziehbar, außerdem sind
Sitz- und Rückenkissen mit einem Reißverschluss
verbunden. Der Zeitraum Tisch Kontur steht auf
einem starken Mittelfuß aus Stahl und bietet viel
Bewegungsfreiheit. Die gewichtige Basis des Tischfußes ist geprägt von zwei übereinander liegenden
amorphen Stahlplatten. Grundgestaltungsidee war
es eine Tischkollektion zu entwerfen, deren Basis
wie ein topografisches Landschaftsmodell aufgebaut ist. Die Bodenplatten wecken Assoziationen
zu Höhenlinien eines Modells in einem anderen
Maßstab. Mit vier Höhen, runden, quadratischen
und amorphen Plattenformen bietet dieser Tisch
viele Varianten und Einsatzmöglichkeiten.
„Avec plaisir“ - mit Vergnügen - der Name ist Konzept bei dem Beistelltisch Plaisir. Eine thematische
Anlehnung an orientalische Tabletttischchen transportiert formal die Geste des Servieren von Tee
und Kaffee. Unbeschwert trägt ein feines, niedriges
Dreibeingestell aus Holz ein abnehmbares, tiefmatt
farblackiertes Aluminiumtablett. Die Oberfläche
ist durch eine zusätzliche Soft-Touch-Beschichtung
verfeinert. Zum einen erhält man dadurch einen
warmen, angenehmen Kautschukgrip, zum anderen verhindert es das Verrutschen der getragenen
Gegenstände. Die höhere, schlanke Ausführung
trägt einen zarten, abnehmbaren Holzteller.
www.zeitraum-moebel.de
Innenausstattung
Das kleine B
Schwebende Bücherregale
Fotos: Anselm Gaupp
„das kleine b“ entwirft und produziert Möbel und Wohnobjekte – vorzugsweise aus Holz. Klare, moderne
Formen und originelle Detaillösungen prägen das Design. Alle Stücke
werden von Hand in der eigenen
Werkstatt gefertigt. Die Tischler Jens
Baumann, Marek Reelsen und Kai
Witt sind die kreativen Köpfe und
handwerklichen Könner, die hinter
dem Unternehmen „das kleine b“
stehen. Das Bücherregal „b“ ging als
erstes in Serie. Ein massiver Holzrahmen und Edelstahlwinkel, die zwischen den Büchern verschwinden,
erzeugen den Eindruck von schwebenden Büchern so überzeugend, dass
mancher Betrachter nach Magneten oder durchsichtigen Schnüren suchte.
Wie hält das denn an der Wand? Ob Kunstband oder Taschenbuch - einzig der massive Holzrahmen scheint den Büchern Halt zu geben. Ohne
Bücher lüftet sich das Geheimnis, eingelassene Edelstahlwinkel halten die
Konstruktion an der Wand. Doch das Regal ist nicht nur ungewöhnlich
in seiner Funktion, es ist auch ästhetisch überzeugend. So fand es auch
seinen Weg in Hamburgs Wohnzimmer und bald auch weit darüber hinaus.
Mal stylisch, mal smart, mal verspielt. Dem Geschmack
sollten keine Grenzen gesetzt werden – weder bei der
Garderobe noch bei der Einrichtung. Entdecken Sie
bei FENNOBED hochwertige Bettsysteme, die Sie ganz
nach Wunsch gestalten können. Wir freuen uns auf
Ihren Besuch in unseren Showrooms oder online unter
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Ab Anfang Oktober finden Sie uns in der Berliner Allee 43.
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63
Inneneinrichtung
Ein Regal mit Seele
Pattern von Quodes
Das Designunternehmen Quodes aus den Niederlanden offeriert zeitgenössische Möbel „mit
Seele“. Der dynamische Möbelhersteller hat es
sich zum Ziel gesetzt, seinen Kunden Möbel als
lebenslangen Begleiter zu bieten. Quodes erarbeitet Kollektionen gemeinsam mit Designern
wie BarberOsgerby, Marcel Wanders und Alfredo
Häberli. Von Letzterem stammt auch das Regal
Pattern.
Der aus Argentinien stammende Designer wählte
für das Pattern Regal unterschiedliche geometrische Grundformen. Diese stapelte er eins nach
dem anderen aufeinander, die Anordnung erinnert an Honigwaben. Die dadurch entstehenden
interessanten Muster bilden die Regalfächer. Sowohl die Variation als auch die Konturen verleihen dem Möbelstück faszinierende sowie visuelle
Formen. Pattern eignet sich um Bücher oder andere Objekte zu beherbergen, aber eigentlich ist
diese besondere Möbelskulptur fast zu schade um
einfach nur Dinge darin zu lagern. Durch die Einzigartigkeit der Bretter-Anordnung wirkt es eher
wie ein Kunstwerk. Pattern ist in verschiedenen
Versionen und Größen zu erhalten: von einem of64
fenen Sideboard, über eine horizontale Variante,
bis hin zu einem quadratischen Regal. Immer aber
findet sich die auffällige Wabenstruktur wieder. Es
eignet sich auch als Raumteiler, mitten in einem
Raum kommen die Ornamentteile erst richtig
zur Geltung. Die schwarzen Kanten die durch
das Fräsen entstanden sind heben sich farblich
von dem weiß lackierten Aluminium ab. Neben
Satin-Weiß ist das Regal auch in Silber erhält-
lich. Wer eine schmale, hohe Regal-Konstruktion
bevorzugt für den ist das Model Empire von Alfredo Häberli das Passende. Auch hier wirkt das
Regal durch die geometrischen und aufeinandergesetzten Formen wie eine Möbelskulptur. Wie
alle Quodes-Möbelstücke verspricht auch dieses
Produkt Langlebigkeit mit Seele.
www.quodes.com
Garten und Landschaft
Feuerring – Mit Kunst grillieren
Die ästhetische Version von Grillen kombiniert mit gesunder Ernährungsphilosophie
Der Feuerring bietet die etwas andere Möglichkeit
des Grillens: eine aus massiven Stahlplatten konstruierte Form, die auf höchstem handwerklichen
Niveau gefertigt wird. Er bietet eine ästhetisch ansprechende Alternative zum gewöhnlichen Rostund Gasgrill. Das exklusive und europaweit patentierte Design stammt von Stahlplastiker Andreas
Reichlin, der die aufs Wesentliche reduzierten
Objekte in seinem Atelier am Schweizer Zugersee
entwirft. Das bei den tiefen Modellen bodennah
lodernde Feuer schafft ein archaisches und ursprüngliches Grillerlebnis; in geselliger Runde
geniesst man Zusammensein und Kulinarik um
ein prasselndes Feuer herum. Das Modell Luna
besticht durch seine individuelle Höhe; hier wird
durch einen Doppelboden das Feuer auf der idealen Höhe sichtbar gemacht. Trotz des schweren
Materials, lassen sich die standardmäßig 1-1,20
Meter Durchmesser großen Stahlschalen durch
die runde Form einfach bewegen.
Der Feuerring überzeugt nicht nur mit seiner
sinnlichen Form, er verbindet ästhetisches Design mit genussvollen, und gut bekömmlichen
Gaumenfreuden. Hinter dem Feuerring steckt
eine gesunde Ernährungsphilosophie, die durch
ein einzigartiges Grillverfahren kultiviert wird.
Es ermöglicht schonendes Garen, Dämpfen und
Grillen von Klassikern wie Fisch, Fleisch, Gemüse;
aber auch Spiegeleier, Rösti, Crepes oder Raclette
lassen sich perfekt und einfach zubereiten. Der
Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: auf dem
runden Stahlring, der um das lodernde Feuer
positioniert ist, kann so manches kulinarische
Experiment in geselliger Runde entstehen.
Da die Grilladen auf dem Ring gegart werden,
tropft kein Fett ins Feuer; die Rauchproduktion
fällt weg und das Grillgut bleibt frei von giftigen Chemikalien des Rauchs. Einfaches Speiseöl
schützt den Feuerring vor Korrosion. Nach dem
Grillen lässt sich der Feuerring einfach reinigen
und ist schnell bereit für das nächste Grillfest.
Im Laufe der Jahre wird der Stahl durch Natur
und Nutzung und die entstehende Patina immer
schöner und macht den Feuerring zu einem Erbstück, mit dem bis in den Winter Wärme und
Geselligkeit gelebt werden kann.
www.feuerring.ch
65
Weintipp
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Badmöbel von Antonio Lupi
Ein Wein für
GenieSSer
Der Auxerrois
Im Duft schon merkt man sogleich die Vielschichtigkeit und Eleganz dieses
Weines. Zuerst mutet er zwar eher zurückhaltend an, doch gönnt man ihm
ein wenig Luft entfalten sich gelbe, reife Früchte und feine Würznoten.
Anschließend beweist er im Gaumen einen beeindruckenden Geschmack:
mineralisch, geprägt von feiner Würze und äußerst finessenreich. Der
ausdrucksstarke, cremige Körper erfüllt den Gaumen auch noch lange
nach dem Runterschlucken mit seiner angenehmen Präsenz.
Der Auxerrois ist ein ausgezeichneter Essensbegleiter und passt besonders
gut in die Herbstzeit. Er harmoniert mit hellem Fleisch, Sahnesaucen
und Gerichten mit Wurzeln, Kartoffeln, Nüssen und Pilzen. Auch milden
Käse versteht er gut zu begleiten. Der Auxerrois gehört zu den besonderen
Sorten des Weingutes und ist ein Wein für Genießer.
Burgstraße 26a • 53809 Ruppichteroth
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Inneneinrichtung
Rheinische LeuchtenManufaktur
insight
cologne
Die orgatec Büro- & architekturnacht
26.10.2012 | 18 –24 uhr
heute erleben, wie wir morgen arbeiten
LED-Leuchten von less’n’more
Die rheinische Leuchten-Manufaktur less’n’more, hat sich dem Einsatz von
LED-Leuchtmitteln verschrieben. Mit Akribie und viel Herzblut entwickelt
und produziert less’n’more hochfunktionale und designorientierte LEDLichtobjekte und -systeme. Die Entscheidung, ausschließlich mit LEDLeuchtmitteln zu arbeiten spiegelt nicht nur die aktuelle Marktsituation
wieder, sondern hat auch Vorteile für den Nutzer: LED-Leuchtmittel haben
eine lange Lebensdauer, sind bruch- sowie stoßfest und entwickeln bei
entsprechendem Wärmemanagement nahezu keine Hitze.
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süD | meDiengruppe m. Dumont schauBerg | neven Dumont haus |
markus mertens ek | altes gaswerk | pironet nDh Datacenter gmBh
Das prämierte System athene baut auf einer patentrechtlich geschützten
Technologie auf: Einem fokussierbaren Leuchtkopf. Dieser ist aus einem
vollen Stück Aluminium gedreht. Er sorgt dafür, dass die erzeugte Wärme der LED abgeleitet und der Leuchtkopf dadurch nicht zu heiß wird.
Einzigartig ist die Verstellbarkeit des Lichtkegels: Er lässt sich – quasi im
Handumdrehn – von 25 bis 100 Grad variieren.. Die spezifische Form und
Größe des Leuchtkopfes haben die Designer um die LED herum konzipiert
und gewährleisten somit eine optimale Funktion des Leuchtmittels. Neben
athene hat mittlerweile auch das System zeus seinen festen Platz in der
Less’n’more Familie gefunden. zeus versteht sich als perfekte Ergänzung zu
athene für alle Anwendungsbereiche, in denen der Lichbedarf geringer ist.
Less‘ n‘ more finden Sie in Bonn im Lichthaus Enzinger, Drachenburgstr. 2-6
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Eine Veranstaltung der Koelnmesse/A Koelnmesse event. ORGATEC – Modern Office & Object
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DAS ARCHITEKTEN-MAGAZIN
67
Buchtipp
Köln im Porträt
Die neue Ausgabe von Merian Köln ist da
Soeben ist, nach einer Pause von 10 Jahren, eine
neue Ausgabe „Köln“ des Reisemagazins MERIAN erschienen. Die großzügig bebilderten Reportagen widmen sich dem Entdecken von Köln.
Ob man Köln besucht, hier arbeitet oder wohnt;
man erfährt viel über die Lebensart der rheinischen Metropole und den ihr eigenen Charakter.
Stephan Grünewald, bekannt durch sein Buch
„Köln auf der Couch“, analysiert die kölsche
Seele“und diagnostiziert: „Kölner wollen Erfolg
ohne Aufwand. Das macht sie lebenstüchtig.“
Unter dem Titel „Verspätete Schönheit“ hat Peter
Richter ein Architekturporträt der Stadt verfasst.
Geleitet von der Frage „Ist Köln eigentlich schön?
Oder ist Köln eher hässlich?“ ging er auf Streifzug
durch die Innenstadt, sah sich die Prestigebauten, aber auch die unschönen Ecken an, führte
Gespräche mit dem Kölner Architekten Johannes
68
Schilling und dem renommierten Architekturhistoriker und -kritiker Prof. Dr. Wolfgang Pehnt.
Tinka Dippel hat das Ungers Archiv für Architekturwissenschaft in Köln-Müngersdorf besucht
und stellt die Bibliothek eines der international
bekanntesten deutschen (und Kölner) Architekten
Oswald Mathias Ungers (1926-2007) vor.
In weiteren Berichten geht es u.a. um die Rettung der beim Archiveinsturz beschädigten
Dokumente, um die archäologisch bedeutsamen Ausgrabungen am Rathausvorplatz, um
die Veedelsmentalitäten im Belgischen Viertel,
in Ehrenfeld, in Kalk und in der Südstadt. Und
selbstverständlich finden sich im neuen Merian
auch Tipps und Adressen ausgewählter Orte,
Sehenswürdigkeiten und Gastronomie.
Merian Köln, 140 Seiten, 7,95 Euro
www.merian.de/heft/koeln-2012
Fotos: Merian
Lebensart
Radeln für den guten Zweck
Fotos: Expobike
Vierter Prolog der EXPOBIKE 2012 startet in Köln
Mit dem Ziel Gutes zu tun und durch sportliches
Radfahren das Networking zu fördern, veranstaltet Expobike 2012, die Charity-CyclingTour der Immobilienwirtschaft, ihren 3. Prolog
des Jahres. Nach Berlin und den Niederlanden
ging es Anfang September nach Hamburg. Etwa
40 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet
starteten auf dem Rennrad zu einer rund 200 km
langen Tour rund um die Stadt, in Richtung Lüneburger Heide und zurück. Gefahren wurde
in drei Leistungsgruppen. Etappenzielort war
Gut Thansen in Soderstorf, wo die Fahrer ein
zünftiger Abend mit den Sponsoren der Tour
erwartete. Am nächsten Tag ging es zurück in die
Hansestadt und anschließend zur Zielankunftsparty auf die Dachterrasse des Hard Rock Cafes
bei den St. Pauli Landungsbrücken.
Vom 1. bis zum 2. Oktober findet dann der 4. Prolog von Köln nach Frankfurt statt, an den sich
unmittelbar die 4-tägige Haupttour nach München zur Expo Real anschließt. Etappenziele auf
dem Weg dorthin sind Heidelberg, Schwäbisch
Hall und Günzburg. Zielankunft in München
wird am 6. Oktober sein. Auf der Gesamt­strecke
von Köln nach München werden die Fahrer ca.
680 km und 5.500 Höhenmeter bewältigen.
Die Veranstalter erwarten wie im letzten Jahr
eine – mit bis zu 70 Teilnehmern – vollständig
ausgebuchte Tour. Der Erlös der vier Prologe
sowie der Haupttour kommt einer karitativen
Organisation zugute, die sich um obdachlose
Kinder und Jugendliche kümmert.
www.expobike.de
69
Kunst und Kultur
© Ben Plefka, Lebensraum02, 2006
© Feng Yan, Corner Bonsai, 2006
Made in China Bild-/Textquelle: Museum für Angewandte Kunst Köln
Chinesische Architektur im Fokus internationaler Fotografen
Die Ausstellung im Museum für Angewandte
Kunst in Köln (MAKK) stellt zeitgenössische
Architekturfotografien in einen Dialog, die die
Gemeinsamkeit aufweisen, alle in China entstanden zu sein, aber von ganz unterschiedlichen, zum
einen westlichen, vorwiegend deutschen, zum
anderen chinesischen Fotografen in künstlerischer und nicht rein dokumentarischer Intention
angefertigt wurden.
Architektur wird dabei verstanden als der geplante Entwurf einer von Menschen gebauten
Umwelt. Soziale, historische, geographische und
technische Bedingungen prägen sowohl Einzelgebäude als auch urbane Landschaften. Daraus
folgend beschränkt sich die ausgewählte Fotografie nicht auf die Darstellung einzelner Bauwerke,
sondern orientiert sich an den soziokulturellen
und ästhetischen Folgen städtebaulicher und industrieller Baumaßnahmen.
China ist seit einigen Jahren ein Gigant in Sachen
architektonischer Neuschöpfungen. Das Land hat
sich die Aufgabe gestellt, in nur 15 Jahren urbanen Wohnraum für 350 Millionen Menschen zu
70
© Michael Wolf, a39, 2005
schaffen. Gewaltige Umsiedlungen finden innerhalb weniger Jahre statt. Da viele Städte an ihre
infrastrukturellen Grenzen stoßen, müssen in
kurzer Zeit neue Megastädte für mehrere Millionen Einwohner entstehen.
Von Fotografen wird dieser rasende Prozess sehr
unterschiedlich wahrgenommen. Viele westliche
Fotografen interpretieren die urbanen Strukturen
im Sinne der klassisch historischen Reisefotografie: einerseits staunende Betrachtungen des uto-
Kunst und Kultur
Die chinesischen Fotografen, von denen sehr viele
in Europa und den USA studiert und die internationale Bildsprache längst für sich adaptiert
haben, fokussieren sich dank ihrer originären
Kulturkenntnisse oft sehr konzentriert auf die
Darstellung der Auswirkung des urbanen Umbaus auf das Individuum und die soziale Mikrostrukturen.
© Tania Reinicke, beij0155, 2002
pischen urbanen Raumes, andererseits bewusster Rückzug auf Metaphern von historisch und
nostalgisch interpretierenden Bildausschnitten.
Es entsteht nicht nur eine sehr unterschiedliche
Wahrnehmung der architektonischen Umgebung, sondern auch der Darstellung von Menschen. Viele westliche Fotografen tendieren
dazu, Chinas Bewohner als Teil einer anonym
erscheinenden Massengesellschaft zu interpretieren, während die chinesischen Künstler gerade
die individuellen Wechselwirkungen zwischen
Menschen und ihrer architektonischen Umgebung sehr eindringlich visualisieren.
heads, Chen Xiaoyun, Feng Yan, Jian Pengyi,
Luo Yongjin, Shao Yinong und Mu Chen, Song
Tao, Weng Feng, Xiang Liqing, Yang Zhenzhong,
Zhenchen Liu, Zhou Zixi, Peter Bialobrzeski,
Martin Claßen, Harald Fuchs, Candida Höfer,
Nadav Kander, Ben Plefka, Tania Reinicke, Frank
Schoepgens, Petra Stockhausen, Michael Wolf.
Die Ausstellung stellt diese unterschiedlichen
künstlerischen Arbeitsweisen in den verschiedenen Facetten der aktuellen zeitgenössischen
Fotografie, aber auch mit Installationen und Videos dar. Gezeigt werden Arbeiten von: Bird-
Ausstellungsdauer:
01. September – 25. November 2012
Museum für Angewandte Kunst Köln
An der Rechtschule, 50667 Köln
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© Peter Bialobrzeski, Nail Houses 24, 2010
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71
Kunst und Kultur
Vincent van Gogh, Eingang zum Park in Arles, 1888
The Phillips Collection, Washington, D.C.
Edvard Munch, Amor und Psyche, 1907
The Munch Museum, Oslo, Photo: © The Munch
Museum / The Munch Ellingsen Group / VG BildKunst, Bonn 2012
Henri Edmond Cross, Die Lichtung, 1906/07
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud,
Köln, Photo: © Rheinisches Bildarchiv, Köln
1912 - Mission Moderne
Die Jahrhundertschau des Sonderbundes Foto-/Textquelle: Wallraf-Richartz-Museum
100 Jahre ist es her, dass in Köln eine der wichtigsten Ausstellungen des 20. Jahrhunderts stattfand:
die heute legendäre Internationale Kunstausstellung
des Sonderbundes Westdeutscher Kunstfreunde
und Künstler. Mit mehr als 650 Kunstwerken von
Meistern wie Cézanne, Cross, Gauguin, van Gogh,
Picasso, Macke, Munch, Nolde und Schiele war sie
in ihrer Quantität und Qualität atemberaubend.
Im konservativen Kaiserreich kam die Ausstellung
einer Revolution gleich und wurde zum wichtigsten Wegbereiter für die Moderne in Deutschland.
Anlässlich des runden Jubiläums lässt das WallrafRichartz-Museum diese einmalige Schau unter dem
Titel „1912 - Mission Moderne“ wieder aufleben.
Dafür wurden rund 120 hochkarätige Exponate aus
der ganzen Welt zusammengetragen, darunter allein 15 Gemälde von Vincent van Gogh. Das Spektrum der Schau reicht vom Postimpressionismus
über den deutschen Expressionismus, vertreten
durch die jungen Maler der Brücke und des Blauen
Reiters, bis hin zum frühen Kubismus.
Leihgeber dieser Retrospektive sind unter anderem
das Amsterdamer Van Gogh Museum, die Staat72
Sonderbundausstellung, Köln 1912 - Blick in Saal 20: Edvard Munch, Photo: © Rheinisches Bildarchiv, Köln
lichen Museen zu Berlin, das Art Institute of Chicago, die National Gallery London, das Museum
of Modern Art in New York, das Munch-Museum
Oslo, das Pariser Musée d`Orsay und die National
Gallery in Washington, sowie zahlreiche private
Sammler, die sich für „1912 - Mission Moderne“
Kunst und Kultur
Egon Schiele, Mutter und Kind (II), 1912
Leopold Museum - Privatstiftung, Wien
von Meisterwerken trennen, die zum Teil seit Jahrzehnten nicht mehr öffentlich ausgestellt wurden.
Mit dieser einmaligen Retrospektive, die nur in
Köln zu sehen ist, zeigt das Wallraf wie innovativ,
revolutionär und bahnbrechend die Sonderbund-
schau war. Sie gilt als Abschied von den konzeptionslosen Sammelschauen des 19. Jahrhunderts.
International ausgerichtet, programmatisch und
nichtkommerziell begründete sie einen neuen
Ausstellungstypus und setzte Maßstäbe, die bis
heute gelten. So wurden die Exponate auf weiße
Wände und teils sogar nur einreihig gehängt. Heute
geläufig war es damals eine Innovation und verlieh den Exponaten eine kräftigere Ausstrahlung.
Der Ideenreichtum der Organisatoren reichte aber
noch weiter: Erstmals gab es für die Besucher einen Kurzführer zu den Exponaten, und in einem
Erfrischungsraum wurde für ihr leibliches Wohl
gesorgt. Darüber hinaus bewarb man die Schau
flächendeckend mit Plakaten, Transparenten und
Fahnen. Alle diese Neuerungen machten die Sonderbundschau zu einem der wegweisenden Ereignisse in der deutschen Kunstgeschichte.
„1912 – Mission Moderne. Die Jahrhundertschau
des Sonderbundes“ zeichnet ein prägnantes Bild
der Kunst vor 100 Jahren und zeigt den Verlauf
der nachfolgenden Entwicklungen innerhalb der
Kunst der Moderne auf, wie ihn die Organisatoren von 1912 lediglich erahnen konnten. Sowohl
Anton Faistauer, Liegender Frauenakt mit
Apfelstillleben, 1911, Salzburg Museum
für Kunstexperten wie auch Laien dürfte diese
Schau einer der Höhepunkte im Ausstellungsjahr
2012 werden.
Ausstellungsdauer:
31. August bis 30. Dezember 2012
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM &
FONDATION CORBOUD
Obenmarspforten
50667 Köln
www.wallraf.museum
73
Ausflugstipp
Architektur
Ein Ort des Entdeckens Fotos: Christian Wendling
Die Bruder-Klaus-Feldkapelle in Wachendorf / Eifel Kleine Schilder weisen den Weg zum Parkplatz
am Ortsrand von Wachendorf, einem 600-Einwohner-Dorf in der Nordeifel, 40 km von Bonn
entfernt. Von hier sieht man bereits das Ziel: die
Bruder-Klaus-Feldkapelle präsentiert sich auf
einer Anhöhe. Vorbei an Feldern und Scheunen
geht es in einem Bogen etwa eine Viertel Stunde
zu Fuß leicht bergauf; immer wieder mit Blick
auf die turmartige, 12 m hohe Skulptur. Oben
angekommen, offenbart sich die wundervolle
Lage inmitten der weiten Landschaft. Diese
Annäherung Schritt für Schritt scheint Teil des
Konzeptes zu sein, ist doch die Kapelle als Ort
der inneren Einkehr und Meditation geplant.
Aus „Dankbarkeit für ein gutes und erfülltes
Leben“ faßte die Familie Scheidtweiler aus Wachendorf den Entschluß, dem Schutzpatron der
katholischen Landvolkbewegung und Schweizer Friedensheiligen „Nikolaus von Flüe“ eine
Kapelle zu errichten. Auf der Suche nach einem
Architekten wurde man durch Berichte über den
Neubau des Kolumba Kunstmuseums in Köln
(siehe CUBE 04/11) auf den Schweizer Architekten Peter Zumthor aufmerksam und gewann ihn
für die interessante Aufgabe.
74
Außen und Innen der auf fünfeckigem Grundriss
entstandenen, fensterlosen Kapelle sprechen eine
überraschend unterschiedliche Material- und
Formensprache und bilden doch eine Einheit. Als
Monolith erscheint der Bau nur aus der Ferne,
erst die Nähe offenbart die horizontale Schichtung,
erst das Betreten die vertikale Struktur. Eine zeltförmige Konstruktion aus 112 Fichtenstämmen
bildete die innere Schalung, der Zwischenraum
zur konventionellen Außenschalung wurde in
Ausflugstipp
sorgt auf der von der Schalung verbliebenen Negativstruktur für langsam wechselnde Licht- und
Schattenspiele; auf dem Boden sammelt sich das
Regenwasser und der Blick nach oben fokussiert
den Himmel.
23 Lagen Stampfbeton aus Flusskies, rotgelbem
Sand und weißem Zement in alter Handwerkstradition aufgefüllt. Die konstruktiv notwendigen
Verbindungen der beiden Schalungen blieben als
lichtdurchlässige Löcher erhalten, die mit 350
mundgeblasenen Glaspfropfen verschlossen sind.
Eine dreieckige Öffnung ist Ein- und Ausgang
und wird durch eine schwenkbare, gewichtige
Tür aus Chromstahl verschlossen. Der schmale
Gang mündet in einen runden, sich nach oben
verjüngenden, introvertiert höhlenartigen Raum,
der oben offen ist. Das so eintretende Streiflicht
Ein Ort des Entdeckens, der Ruhe und der Meditation - für Gläubige und Architekturinteressierte zugleich.
www.feldkapelle.de
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CUBE – Das lokale Magazin für Architektur, modernes
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75
Lebensart
very important cars only Fotos: Christian Wendling
Die Schloss Bensberg Classics begeistern Oldtimer-Fans
Das Schloss Bensberg, bis 1711 von Herzog Johann Wilhelm II. („Jan Wellem“) als Jagdschloss
in direkter Nachbarschaft des weitläufigen Königsforst errichtet, hatte über die Jahrhunderte
unterschiedlichste Nutzungen z.B. als Kaserne,
Lazarett und Gymnasium, bis es 1997 in das
renommierte Fünf-Sterne-Grandhotel umgebaut wurde. Besondere Attraktionen sind hier
neben dem durch die erhöhte Lage möglichen,
weit reichenden Blick über die gesamte Kölner
Bucht auch die seit 2009 jährlich ausgetragenen
„Schloss Bensberg Classics“, das „Festival der
Meisterköche“ und der traditionelle Weihnachtsmarkt. Für Architekturbegeisterte lohnt sich auch
der 5-minütige Fußweg zum Rathaus Bensberg,
einem Hauptwerk (1964-1969) von Prof. Gottfried
Böhm, dem bisher einzigen mit dem Pritzkerpreis
(dem „Oscar“ der Architektur) ausgezeichneten
deutschen Architekten.
Bei den „Schloss Bensberg Classics 2012“ stand
am zweiten Septemberwochenende zunächst die
„Rallye Historique“ auf dem Programm der zahlreichen Oldtimer-Fans. Etwa 90 Teams fuhren mit
ihren auf Hochglanz polierten Fahrzeugen eine
76
170 km lange Schleife auf einer idyllischen Strecke
durch das kurvenreiche und hügelige Bergische
Land zwischen Bevertalsperre im Norden und
Overath im Süden, mit vom Publikum stark besuchten Start und Ziel am Schloss Bensberg sowie
einem Zwischenstop im Schlosshotel Lerbach.
Dabei hatten die Teams Gleichmäßigkeits- und
Geschicklichkeitsprüfungen zu absolvieren. Von
einem Bugatti 35T (Baujahr 1926) bis zu einem
Rolls-Royce Silver Wraith II (1979) waren 54 Jahre
illustrer Automobilgeschichte am Start, darunter
wundervolle Raritäten wie der für seine Flügeltü-
Lebensart
ren bekannte Mercedes-Benz 300 SL (1954), aber
auch heute noch auf den Straßen anzutreffende
Fahrzeuge wie der VW Golf I (1979).
Beim „Concours d’Elégance“ am zweiten Tag
des Festivals präsentierten sich 40 exklusiv ausgewählte Klassiker im Innenhof des Schlosses,
um sich in 17 Kategorien der Bewertung einer
hochkarätig besetzten Jury zu stellen, z.B. „Italienische Eleganz“, „Ästheten der Beschleunigung“
oder auch „bester unrestaurierter Zustand“. Den
vielen Zuschauern - darunter viel Prominenz aus
Sport, Film und Fernsehen – boten sich exklusives
Design mit edlen Materialien, feinsten Details
und außergewöhnlichen Linienführungen. Publikumsmagnete waren z.B. der Ferrari 250 GTO
(1962), der Jaguar E-Type Lightweight (1963), das
Bugatti Typ 57 Cabriolet (1936) oder der Citroen
DS 19 LeDandy (1962).
Eine Sonderausstellung Motorsport rundete das
Programm ab; im Innenhof und im Schlosspark
konnten ehemalige Rennwagen der Formel 1 und
des Rallyesports aus der Nähe bestaunt werden.
Auch 2013 werden die Schloss Bensberg Classics
wieder stattfinden – ein guter Anlass für einen
Besuch im Bergischen Land!
www.sbc2012.de
77
Inneneinrichtung
Möbel für jede Lebenslage
Neuheiten von COR
2012 hat COR seine Kollektion mit einigen Möbeln erweitert. Darunter der neue Tisch Conic
sowie Stühle und Cocktailsessel der ShrimpFamilie. Im vergangenen Jahr haben die Berliner Designer MurkenHansen kreisförmige
Tableaus in verschiedenen Radien auf konische
Säulenelemente gesetzt – und damit Beistelltische geschaffen, die zu fast jedem Polstermöbel
passen. Jetzt haben sie mit Conic einen großen
Tisch entwickelt, der nicht nur aus dem Tafeln
mit der Familie oder Freunden, sondern auch
aus Konferenzen und Besprechungen eine „echte
Runde“ macht. Der innovativen Form entspricht
ein gleichartiges Material: Tischplatte und Mittel­
säule sind aus Cristalplant gegossen – ein einzigartiger Verbundwerkstoff, der zu einem hohen
Anteil aus natürlichen Materialien besteht. Verschmutzungen können auf dem Material einfach
abgerieben werden. Das Modell gibt es mit runder oder ovaler Platte, der Fuß ist vom gleichen
Grundriss konisch aufsteigend.
Erweitert wurde auch die Shrimp Kollektion von
COR. Die Designer Jehs+Laub stellen dem 2011
entwickelten und gefeierten Loungchair mit federnder Holzschale und gepolstertem Innenleben
78
einen Cocktail-Sessel zur Seite, dessen Eleganz in
jedem Raum zur Geltung kommt. Zuerst fällt die
scharf geschnittene Silhouette auf. Ihre Eleganz
resultiert aus flachen Polstern und einer Formholzschale, die dank seitlicher Einschnitte besonders fein wirkt. Auf diese Weise fügt sich Shrimp
auch in Räume ein, die nicht gerade Hotelhallen
sind. Zugleich können wahlweise Holz, Leder
oder Stoff für die Schale sehr unterschiedliche
Akzente setzen. Beim Setzen erlebt man den Sinn
eines guten Cocktailsessels: Man sinkt nicht ein,
ist gut gestützt und dennoch geborgen. Hier ist
Entspannung angesagt, unterstrichen durch die
Drehbarkeit des Sessels und den dazugehörigen
Hocker. Dem ungewöhnlichen Gestaltungsprinzip mit seinen signifikanten Seiteneinschnitten
bleiben auch die neuen Stühle treu. Den Stuhl
gibt es mit verschiedenen Gestellen, von Holz
bis Metall. Dazu passen, durch korrespondierende Unterteile, die COR Esstische mit runder
oder eckiger Platte, die jeweils an den Kanten
abgeflacht ist.
www.cor.de
Immobilien
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Individuelle Wohnträume für junge Familien
Zeitgemäß und modern
Renovierte Altbauten, Neubauwohnungen oder
Häuser: Der Trend bei jungen Familien auf der
Suche nach einem Eigenheim geht in Richtung
Individualität. Gerade junge Eltern legen Wert
auf ein Zuhause, in dem sie ihren Lebensstil gemeinsam mit ihren Kindern verwirklichen können. Sie suchen ausreichend Platz für die persönliche Entfaltung in einem sicheren und familienfreundlichen Umfeld. Das neue Zuhause soll
zeitgemäßen, modernen Wohnkomfort mit den
individuellen Bedürfnissen von Groß und Klein
verbinden. Auch Platz für das Familienleben ist
wichtig.
Ein weiterer bedeutender Punkt bei der Suche
nach der Traumimmobilie ist das Zukunftspotenzial, das sich hinter ihr verbirgt. Denn speziell bei jungen Familien kann sich die Lebenssituation schnell ändern – zum Beispiel wenn sich
weiterer Nachwuchs ankündigt. Neben der hohen
Wohnqualität möchten junge Familien darüber
hinaus eine gute Anbindung an eine kinderfreundliche Infrastruktur und kurze Wege berücksichtigt wissen.
Um diesem Anspruch an zeitgemäßem und
modernem Wohnen gerecht zu werden, hat die
KSK-Immobilien GmbH, größter Makler im
Rheinland und hundertprozentige Tochter der
Kreissparkasse Köln, Beraterinnen, die spezialisiert sind auf die moderne Lebensgestaltung
junger Familien. Gabriele Witzgall-Straub und
Bettina Vogt haben langjährige Erfahrung in
diesem Bereich und berücksichtigen die individuellen Wohnwünsche ihrer Kunden. Gleichzeitig achten sie auf unausgesprochene Aspekte wie eine funktionale Gebäudeverwaltung,
eine solvente Eigentümergemeinschaft, eine
barrierefreie Ausstattung, aber auch auf Spielplätze, Parks und ein familienfreundliches
Gastronomieangebot. Kurzum: Sie begleiten
junge Familien auf ihrem Weg in ihr individuelles Zuhause.
Ihre Ansprechpartner für die Exklusiv-Immobilien bei der KSK-Immobilien GmbH:
Gabriele WitzgallStraub
(Exklusiv-Beraterin)
0151 17118057
Bettina Vogt
(Exklusiv-Beraterin)
0151 17118073
Kontakt KSK-Immobilien GmbH
Richmodishaus am Neumarkt
Richmodstraße 2
50667 Köln
www.ksk-immobilien.de
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News
Architektur
Aktuelles in Köln und Umgebung
Richard Meier. Building as Art
2012 feiert das Arp Museum Bahnhof Rolandseck fünfjähriges Bestehen im spektakulären
Neubau von Richard Meier. Nun präsentiert
das Museum vom 30.09.2012 bis 03.03.2013
eine Ausstellung, die den künstlerischen Entwurfsprinzipien Richard Meiers, einem der
international bedeutendsten Architekten der
Gegenwart, gewidmet ist.
Der 1934 geborene Richard Meier begann seine
Karriere mit Aufträgen für Villen einer wohlhabenden Klientel in den USA. Weltweit bekannt
wurde er aber mit seinen herausragenden Museumsprojekten. Dem Atheneum in Indiana
(1979) folgten eine Reihe von Museums- und
Bildungsbauten in den Vereinigten Staaten, von
denen das Getty Center in Kalifornien (1998)
das berühmteste ist – der größte Privatauftrag,
der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
an einen Architekten vergeben wurde.
In Europa errichtete Meier acht Museen, von
denen allein sieben in Deutschland realisiert
wurden: Neben dem Arp Museum Bahnhof
Rolandseck (2007) unter anderem das Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt (1985),
das Ulmer Stadthaus (1993) und das Museum
Frieder Burda in Baden-Baden (2004).
www.arpmuseum.org
Architektur / Wettbewerb
Erweiterung Wallraf-RichartzMu­seum & Fondation Corboud
Positiv aufhorchen lässt eine Meldung der Stadt
Köln vom 17.08.2012, nach der die schon seit
längerem diskutierte Erweiterung des WallrafRichartz-Museums mit Fondation Corboud nun
konkrete Züge annehmen soll. Der Stifterrat von
80
Kölns ältestem und international renommiertem
Museum stellt bis zu 450.000 Euro zur Verfügung,
um einen internationalen Architekturwettbewerb
für eine Erweiterung auf dem benachbarten
Grundstück durchzuführen.
Die Stadt Köln hatte das Grundstück des ehemaligen Kaufhauses Kutz bereits 2000 erworben, um
es einer kulturellen Nutzung zuzuführen. Seit dem
Abbruch des Kaufhauses in 2004 nutzen die Kölner Verkehrs-Betriebe KVB das Gelände für die
Baustelleneinrichtung des Neubaus der Nord-SüdStadtbahn; Baucontainer bestimmen seit Jahren
das Bild dieses exponiert am Rathausvorplatz
gelegenen Grundstückes.
Mehrfach beabsichtigte die Stadt Köln den Verkauf
des Grundstückes an einen Investor, stieß dabei
aber auf Kritik in der Fachwelt, die auch aus Gründen der städtebaulichen Qualitätssicherung einen
Architekturwettbewerb einforderte. Genau dies
scheint jetzt der begrüßenswerte Konsens zu sein,
sicherlich auch motiviert durch die Ankündigung
des Stifters Corboud, seine Stiftung abzuziehen,
sollte die Stadt die versprochene Erweiterung des
Museums nicht umsetzen. www.wallraf.museum
© Zhou Wanping
Ausstellung im Haus der Architektur Köln
Chinesische Mauer – Weltwunder
und Weltkulturerbe
Amtsantritt von Franz-Josef Höing
Neuer Baudezernent in Köln
Köln hat einen neuen
Bau­dezernenten. FranzJosef Höing ist Nachfolger von Bernd Streitberger und hat am 13.08.2012
sein Amt als Dezernent
für Stadtentwicklung,
Planen, Bauen und Verkehr angetreten. Die
Erwartungshaltung an den ausgebildeten Raumplaner und bisherigen Bremer Senatsbaudirektor ist hoch, steht doch in Köln u.a. die Umsetzung des Masterplanes für die Kölner Innenstadt
auf der Agenda, aber auch die Sanierung vieler
Straßen und der Rheinbrücken. Sicherlich wird
es auch zu seinen Aufgaben zählen, die Rahmenbedingungen für urbanes Wohnen mit zu
gestalten, eine nachhaltige Stadtentwicklung in
Zeiten demografischer Veränderungen und des
Klimawandels zu steuern, aber auch die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu verbessern.
Ein ausführliches Interview mit Herrn Höing
wird es in der CUBE-Ausgabe 04/12 geben.
© Stadt Köln
© Roland Halbe, Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Ausstellung im Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Die Chinesische Mauer übt schon angesichts
ihrer Atem beraubenden Ausmaße eine große
Faszination aus; sie gilt aufgrund ihrer Länge
als größtes Bauwerk der Welt. Besonders imposant ist ihre Verbindung mit der Landschaft,
deren Höhen, Tiefen und Windungen sie nahtlos
nachführt.
Zhou Wanping lebt als Bauer seit Kindesbeinen
an und mit der Mauer am Abschnitt Jin Shanling. Und als Fotograf sieht er diese aus anderen,
nur ihm vertrauten Blickwinkeln zu allen Tagesund Jahreszeiten. Deshalb sind seine Fotografien
so imposant, authentisch und außergewöhnlich
stimmungsvoll. 1998 gewann Zhou Wanping
den 2. Preis des weltweiten Fotowettbewerbs
„Weltkultur- und Naturerbe“ der UNESCO in
Paris, zu dem über 49.000 Fotografien eingesandt wurden. Seitdem hat sich das Leben des
bescheidenen, fotografierenden Bauern Zhou
Wanping dramatisch verändert. Inzwischen ist
er mit seinen Fotografien in ganz China bekannt.
Die Ausstellung im Haus der Architektur Köln
anlässlich des Kölner Chinajahres ist seine erste
Ausstellung außerhalb Chinas. Zu sehen ist sie
vom 15.09. bis 13.10.2012.
www.hda-koeln.de/zhou-wanping.html
Gewerkeliste
An den Projekten beteiligte Gewerke
© Konni Achenbach
© Christian Eblenkamp
Seite 4
Architekt: Axel Steudel Architekt
www.axelsteudel.de
Dachdecker: Johannes Rössel
Innen- und Außenputz:
Rosen GmbH www.rosen-koeln.de
Fliesen- und Naturstein:
Winkler-Strauss GmbH & Co KG
www.winkler-strauss.de
Parkett:
Parkett Dietrich
www.parkett-dietrich.de
Bibliothek:
Lorenz & Thelen Schreinerei GmbH
www.lorenz-thelen.de
Küche:
Siematic www.siematic.com
© Markus Nilling FotoDesign
Als neuen, zusätzlichen Service bieten wir Ihnen ab sofort in jeder Ausgabe
unseres CUBE Magazins auch eine Gewerkeliste. Von Architekten über
Sanitär- bis hin zu Heizungsfirmen finden Sie hier schnell und bequem
verschiedene Unternehmen, die am Bau der jeweils vorgestellten Gebäude
beteiligt waren.
Seite 8
Architekt: Achenbach-Architektur
www.achenbach-architektur.de
Zimmerarbeiten:
Christian Franzen
Material / Fliesen + Parkett:
Fliesen Rodenkirchen
www.fliesen-rodenkirchen.de
Holz City, www.holzcity.de
Fliesenleger: Wojciech Suchocki
Malerarbeiten:
Hakenes + Kremer
Fenster / Haustür:
AK Kreyenborg
www.tischlerei-kreyenborg.de
Schreinerarbeiten:
Thomas Heyne
www.tischlerei-heyne.de
Küche: Marquardt Küchenstudio
www.marquardt-kuechen.de
Schlosser / Treppe:
Björn Olfs Metallbau
www.bo-metall.de
Kaminbau: Kaminwelt Kirchhoff
www.kaminwelt-kirchhoff.de
Steinmetz:
Steinmetzatelier Heber
Estrich:
Krüger Fußboden­tech­nik
Seite 22
Architekt:
Architekturbüro Borchmann
www.architektur-borchmann.de
Sanitär: Heinze GmbH
Elektro: Holi Gmbh
Boden: Prinz Bodenkonzepte
www.prinz-boden.de
Maler: Malermeister Schraa
www.malermeister-schraa.de
Tischler: Koitka Innenausbau
GmbH
www.koitka.de
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Impressum
CUBE 03|12
Das Köln Bonner Magazin für Architektur,
modernes Wohnen und Lebensart
Chefredaktion
Gerrit Menke (verantwortlich)
Folker Willenberg (verantwortlich)
Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf, Telefon 0211-650264-0
Verlag
b1 communication GmbH
Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf
Telefon 0211-650264-0, [email protected]
Sitz und Registergericht: Düsseldorf, HRB 64429
Geschäftsführung
Gerrit Menke, Folker Willenberg
Redaktion
Dunja Hennes, Manuela Gravius, Gerrit Menke,
Folker Willenberg, Katja Kümmel, Kunst und Kultur: Heiko Cramer
Architektur und Stadtentwicklung: Dipl.-Ing. Christian Wendling
Gesamtanzeigenleitung
Gerrit Menke
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Telefon 0211-650264-12, [email protected]
Vertrieb
b1 communication GmbH
Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf
Telefon 0211-650264-0, [email protected]
Art Direction
Folker Willenberg
Gestaltung
Stefanie Emken, Vera von Laufenberg
Druck
hofmann druck, Nürnberg
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Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung
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zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von
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Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme,
dass solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen.
Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen,
auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.
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