Ausgabe 1/2011 Kinder,Kinder DGUV 50256 Die Zeitschrift für Sicherheit und Gesundheit in Kindertageseinrichtungen Schwerpunkt Musik in der Kita Besondere Einrichtungen Waldkindergarten Verkehrssicherheit Kita-Warnwesten Foto: Rui Camillo Editorial Inhalt Liebe Leserin, lieber Leser, wenn ich mich kurz vorstellen darf: ich bin Natalie Peine und die neue verantwortliche Redakteurin der Zeitschrift DGUV Kinder, Kinder. Ich freue mich sehr über die neue Herausforderung und hoffe, dass Ihnen die Zeitschrift weiterhin gut gefällt und Sie viele nützliche Informationen und Anregungen für Ihre Arbeit finden. Wie Ihnen liegen auch mir Kinder sehr am Herzen. Die gesunde geistige und körperliche Entwicklung gestalten Sie als Erzieherinnen aktiv mit. Musik kann dabei eine wichtige Rolle spielen. Man kennt es von sich selbst: Musik transportiert, verändert oder verstärkt die eigenen Gefühle und es tut einfach gut, unter der Dusche oder im Auto lauthals zu singen. Neben diesem emotionalen Aspekt kommen aber noch viele andere hinzu, die für die Entwicklung der Kinder förderlich sind: die soziale Kompetenz wird durch gemeinsames Musizieren gestärkt, die kognitiven Fähigkeiten werden beim Nach-Noten-Spielen enorm gefordert und gefördert. Der Rhythmus ist „Vorspiel“ zur Sprachförderung. Im Heft finden Sie praktische Tipps für neue Lieder und Klangspiele zum gemeinsamen Musizieren – dafür müssen Sie keine begnadete Musikerin sein – Spaß und Neugier reichen völlig aus. Doch nicht nur die Gesundheit der Kinder liegt Ihnen am Herzen. Die Sicherheit ist Voraussetzung dafür. Deswegen zeigt die Unfallkasse Rheinland-Pfalz, wie sie das Verkehrssicherheitsprojekt „Kita-Warnweste“ initiiert hat und nun umsetzt. In vielen Praxisbeispielen wird gezeigt, wie das Thema „Sehen und Gesehen werden“ den Eltern und den Kita-Kindern nähergebracht werden kann – besonders in der dunklen Jahreszeit unabdingbare Voraussetzung für den sicheren Weg in die Kita und nach Hause. Nun bleibt mir nichts weiter übrig, als Ihnen eine interessante Lektüre zu wünschen und Sie dazu zu ermuntern, mir immer mal wieder Feedback darüber zu geben, wie Ihnen die Zeitschrift gefällt, ob Sie sich noch andere Themen wünschen, und aktiv an der kontinuierlichen Verbesserung mitzuwirken, indem Sie uns zum Beispiel Material zu „Unser Projekt“ zukommen lassen. Ich freue mich über jede Anregung! Herzlichen Dank Infos & Termine 3 kurz und knapp Schwerpunkt Musik 4 6 Wie die Luft zum Atmen Hier spielt die Musik! Recht 9 Kein Schmerzensgeld für Verletzungen in der Kita Praxis Tschingbumm und Trallala Besondere Einrichtungen Die Waldtrolle sind los! Verkehrssicherheit Sichtbar? Aber sicher! 10 12 14 Sprachförderung Die Muttersprache ist der Schlüssel für die zweite Sprache Ideenbörse Unser Projekt: Freie Fahrt für das „Fuß-Diplom“ Medienbesprechungen: Von singenden Sägen und trillernden Querflöten Gesundheit 17 18 19 Der Rhytmus, bei dem man mit muss 20 Impressum 18 Vorschau DGUV Kinder, Kinder 2/2011 (Mai) Natalie Peine Stellvertretende Chefredakteurin DGUV Kinder, Kinder 2 DGUV Kinder , Kinder 1/2011 „Konflikte unter Kindern“ – Sie alle werden sie nur allzu gut kennen. Doch wie damit umgehen? Sind Konflikte unter Kindern vielleicht sogar eher Probleme der Erwachsenen statt der Kinder? Der Schwerpunktbeitrag dieses Heftes widmet sich ausführlich diesem Thema. Außerdem geplant: Lärmprävention in der Kita. Die Unfallkasse NRW zeigt, wie sie in die Praxis umgesetzt werden kann. (Änderungen vorbehalten) Infos & Termine … kurz und knapp … Sehschwächen werden frühzeitig erkannt Immer mehr Vorschulkinder tragen eine Brille. Dies bestätigt die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK). Von 2008 bis 2009 stieg die Zahl der Brillenverordnungen um fast 20 Prozent. Das bedeutet: Werden Sehschwächen von Kindern frühzeitig erkannt, besteht eine bessere Chance, diese zu heilen. Aufruf zu „Unser Projekt“ Beschreiben Sie Ihr besonders gelungenes oder außergewöhnliches Projekt, das Sie in Ihrer Kita durchgeführt haben, und schicken Sie uns dazu ein aussagekräftiges Foto. Der Umfang sollte maximal eine DIN A 4 Seite betragen. Alle in der Rubrik „Unser Projekt“ veröffentlichten Beiträge werden mit 50 Euro honoriert. E-Mail: [email protected] Info: DAK Foto: fotolia/Monkey Business Der Bundesverband für Logopädie weist darauf hin, Kinder auf Sprachstörungen genau zu beobachten. Insbesondere bei Kindern mit Migrationshintergrund werden Sprachstörungen häufig nicht erkannt, da Erwachsene die Ursachen fälschlicherweise auf die Mehrsprachigkeit oder auf eventuelle soziale Probleme beziehen. Klettern schult Ausdauer und Kraft Beim Klettern sind Körperbeherrschung und Kreativität gefragt, ebenso Kommunikation und gegenseitige Hilfe. Außerdem lernen Kinder mit Wagnissen umzugehen. Der Bayerische Gemeindeunfallversicherungsverband rät, dass Kinder ihren Kletterdrang so oft wie möglich ausleben sollten, da nur wenige Bewegungsformen Ausdauer, Geschicklichkeit und Kraft so intensiv schulen wie das Klettern. Quelle: www.guvv-bayern.de Info: www.dbl-ev.de „Bewegte Kindheit“ Bildungsmesse didacta 2011 Foto: didacta/Vanerum Foto: Gerhard Bayer Sprachstörung häufig nicht erkannt Vom 22. bis 26. Februar 2011 öffnet die didacta ihre Türen in Stuttgart. Hersteller präsentieren ihre Innovationen rund um das Thema Bildung in der Kita, Schule und Hochschule. Außerdem geben Workshops und Seminare die Möglichkeit zur Diskussion. Schwerpunktthemen im Kitabereich sind unter anderem: Aus- und Fortbildung, Medien zur Sprachförderung und interkulturelle Erziehung. Info: www.didacta-stuttgart.de Zum 7. Mal findet vom 17. bis 19. März 2011 der Osnabrücker Kongress „Bewegte Kindheit“ statt. Im Vordergrund stehen Themen wie „Entwicklungsförderung von Kindern unter drei Jahren“, „Sprachförderung durch Bewegung“ und „Bewegtes Lernen“. In Vorträgen, Seminaren und Workshops werden aktuelle Erkenntnisse der Frühpädagogik, Neurowissenschaften, Entwicklungspsychologie und Sportwissenschaft vorgestellt. Info: www.bewegtekindheit.de DGUV Kinder,Kinder 1/2011 3 L u f t e i d e i W Herr Bastian, über Musik und ihre Wirkung wird seit jeher heiß diskutiert. Sie konnten durch eine Langzeitstudie an Berliner Grundschulkindern die Wirkung von Musik auf Kinder nachweisen. Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen? In der empirischen Studie von 1992 bis 1998 konnten wir erstaunliche Wirkungen bilanzieren: unter anderem eine Verbesserung der allgemeinen Kreativität, der sozialen Kompetenz, der Konzentrationsfähigkeit, der Schulleistungen und der Intelligenz. Musik macht Spaß und fördert viele Kompetenzen. Foto: Katja Berghäuser Alle Kinder sind musikalisch! Sie alle werden mit dem Herzschlag der Mutter als Rhythmus, und mit der Stimme als Instrument geboren. Doch welche Wirkung hat Musik eigentlich auf Kinder? Die DGUV Kinder, Kinder-Redaktion hat dazu den emeritierten Musikwissenschaftler Hans Günther Bastian befragt. 4 DGUV Kinder , Kinder 1/2011 zum A tmen Auf Augenhöhe mit Kindern … … und gleichzeitig was für den Rücken tun? Wir haben ein modulares Stuhlprogramm entwickelt, Woran liegt das? Die formalen Lernerfahrungen beim Musizieren wie Disziplin, Genauigkeit, Konzentration und Teamwork sind auch für andere Bereiche nützlich. Die durch Musik erworbenen Kompetenzen können auf andere Fachgebiete übertragen werden, weil die Prinzipien des Lernens gleich sind. Gibt es einen Unterschied in der Wirkung zwischen Musik hören und Musik machen? Ja, den gibt es, denn: Speaking about music is like singing about football. Beim Musizieren wird unter anderem zusätzlich die Motorik trainiert. Ein Instrument zu spielen, ist eine der komplexesten Tätigkeiten, da ein Kind dabei viele Entscheidungen gleichzeitig treffen und sich über längere Zeit konzentrieren muss. Eine Frankfurter Studie hat zum Beispiel bei Erwachsenen nachweisen können, wie sehr das Singen von Chorsätzen dem Nur-Hören in den – vor allem emotionalen – Wirkungen überlegen ist. Wie konnte die Verbesserung der sozialen Kompetenzen in Ihrer Langzeitstudie nachgewiesen werden? In den Grundschulen, in denen Musik besonders gefördert wurde, ist die Zahl von ausgegrenzten Schülern nachweislich geringer. Kinder mit Musikerziehung das exakt auf Ihren Rücken und die haben zudem Vorteile in ihrer sozialen Urteilsfähigkeit, sie sind besser in der Lage, aus Erfahrungen zu lernen und Situationen des Alltags adäquat zu erfassen und zu beurteilen. Anforderungen der Erziehungsarbeit zugeschnitten ist. Setzen Sie auf einen ergonomisch gestalteten Stuhl: strapazierfähig, exibel und in vielen Designs und Wahrscheinlich gibt es auch hier einen Unterschied zwischen Musik konsumieren und selbst machen? Ja, vor allem das gemeinsame Musizieren fordert und fördert das MiteinanderSchaffen, das Voneinander-Lernen, das Aufeinander-Zugehen und das Füreinander-da-Sein in der gemeinsamen Verantwortung für das Gelingen des Ganzen. All diese Aspekte sind fundamental für die soziale Interaktion in einer Gemeinschaft. Farben erhältlich! Bei all den positiven Wirkungen von Musik ist nachzuvollziehen, dass viele Eltern und pädagogisches Fachpersonal ihre Kinder musikalisch erziehen wollen. Kann man es mit der musikalischen Frühförderung aber auch übertreiben? Musikalität ist angeboren. Aber natürlich kann man sie zusätzlich unterstützen. Am wichtigsten ist jedoch, dass die Kinder die Freude an der Musik und am Musizieren entdecken und sich erhalten. „Musik ist ganz nutzlos, und das macht sie so wertvoll“, wie es Oskar Wilde formuliert. Wenn diese Maxime respektiert wird, dann darf auch über die Vorteile gesprochen werden. Vielen Dank für das Gespräch. Professor Hans Günther Bastian, Saaldorf-Surheim DGUV Kinder, Kinder Service Weitere Informationen zur Wirkung von Musikerziehung gibt es im Taschenbuch „Kinder optimal fördern – mit Musik“ von Hans Günther Bastian, erschienen im Verlag Schott Music, 6,95 €. Anzeige Macht Musik also schlau? Nein, so einfach kann man das nicht sagen. Es konnte lediglich festgestellt werden, dass es bei den 6 bis 7-jährigen Kindern einen Zusammenhang zwischen musikalischer Begabung und allgemeiner Intelligenz gab: Der IQ-Wert steigt mit zunehmender Musikalität und umgekehrt. Die Bilanz zur Intelligenzentwicklung: Mehrjähriges Singen und Musizieren führt zu einer Steigerung kognitiver Kompetenzen, wie sie in IQ-Tests gefordert sind. Erfahren Sie mehr über ergonomisches Sitzen und Stehen: www.werksitz.de Werksitz – ein Stück Lebensqualität DGUV Kinder,Kinder 1/2011 5 Hier sp i e l t d i e k i s u M In der Kindertagesstätte Villa Kunterbunt in Gütersloh sind laute und leise Töne, schnelle und langsame Rhythmen, Singen und Tanzen nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Die Redaktion DGUV Kinder, Kinder hat einen musikalischen Vormittag miterlebt. „Araaabi, araaabi, gulli gulli gulli gulli gulli ramsamsam“ – die neun Kinder, die in der Käfergruppe und alle unter Drei sind, sprühen vor Spaß, wenn sie in hohen Tönen ihr geliebtes „Arabi, Arabi“ singen und dabei ihre Arme wild hochwerfen. Für die Erzieherin Petra Füchtemeier ist ein Kita-Tag ohne Musik und Bewegung mittlerweile unvorstellbar: „Wenn man sieht, wie glücklich die Kinder beim Singen und Tanzen sind – da bekommt man doch ganz automatisch Lust, mitzumachen.“ Die Freude an Musik ist so groß, dass sie längst nicht nur am wöchentlichen „Musik-Tag“ mit den Kindern musiziert. Doch das war nicht immer so. Obwohl Singspiele schon in der Ausbildung zur Erzieherin vermittelt werden, hat sie wie viele andere Kolleginnen den Spaß an der Musik erst später entdeckt. „Ich gehörte früher auch immer zu denjenigen, die von sich behauptet haben, total unmusikalisch zu sein und überhaupt nicht singen zu können“, so Petra Füchtemeier. Erst * Namen der Kinder von der Redaktion geändert 6 DGUV Kinder , Kinder 1/2011 durch eine Fortbildung im Rahmen des Projektes „Kita macht Musik“ wurde sie eines Besseren belehrt. „Jeder hat eine Stimme und jeder kann singen – und ein paar nicht getroffene Töne halten die Kinder nicht vom Mitsingen ab. Hauptsache, man hat Spaß und steckt die Kinder mit seiner Freude an.“ Für die Kleinsten am Wichtigsten Insbesondere bei den unter Dreijährigen spielt Musik eine wichtige Rolle. Dabei fängt Musizieren nicht erst beim Singen von bekannten Liedern wie „Alle meine Entchen“ an. Kleine Kinder improvisieren mit Gegenständen wie Sandkastenförmchen, Kochlöffeln und Blechdosen, erfinden Melodien und Texte und erzeugen durch Brummen oder schnelles Pusten erste Geräusche. Über das Entdecken ihrer erzeugten Töne und Rhythmen entdecken sie das Wichtigste – sich selbst. Sie sind stolz, wenn sie einen Rhythmus trommeln und die anderen Kinder diesen nachma- ! chen. Sie sind froh, wenn sie sich an den Händen fassen und gemeinsam in der Gruppe „den Tanzbären“ singen und tanzen. Das alles macht die Kinder glücklich, selbstbewusst und selbstständig. Und all das mit nur ein paar aneinandergereihten Tönen und Takten. Die Erzieherin Petra Füchtemeier erzählt von ihren Erfahrungen mit Musik: „Kristina* war zum Beispiel zu Anfang ein ganz schüchternes Mädchen. Sie hat wenig gesprochen und war sehr zurückhaltend. Doch eines Tages, als wir wie immer gesungen haben, ist sie plötzlich richtig aus sich herausgegangen und hat lauthals mitgesungen. Wir konnten es kaum glauben.“ Beim Singen und Tanzen sei Kristina wie ausgewechselt. Das Schöne dabei sei, dass sie dieses Selbstbewusstsein nun auch im sonstigen Alltag zeige. „Besonders beim gemeinsamen Singen strahlt ihr ganzes Gesicht“, so die Erzieherin. „Das macht so Spaß, sie so zu sehen.“ Oder Anna. Sie spräche wenig, singe dafür umso mehr. „Sobald die Schwerpunkt Musik in der Kita Gemeinsames Musizieren fördert das soziale Miteinander. Wörter in Melodien und Rhythmen ‚verpackt‘ sind, scheinen für sie alle altersbedingten Sprachschwierigkeiten wie weggeblasen zu sein.“ Petra Füchtemeier meint: „Am Anfang beobachten die Kleinen das Geschehen immer erst ganz genau. Wenn sie sich dann unbeobachtet fühlen, fangen sie an, mitzusingen.“ Viel Wert lege sie darauf, dass die Kinder im freien Spiel die Instrumente – egal ob selbst gebastelte Rassel oder das gekaufte Xylofon – für sich entdecken und damit experimentieren können. Dabei gibt es kaum Regeln. Sie können so musizieren, wie es ihnen und ihrer Stimmung entspricht. „Ich zeige ihnen zum Beispiel nicht, wie man den Schlägel für das Metallofon richtig hält oder wie man ‚richtig‘ trommelt. Erstens gibt es beim Musikmachen kein Richtig und Falsch, und zweitens kommen die Kinder irgendwann von ganz allein auf den Trichter, dass das Xylofon besser klingt, wenn man es möglichst weit weg vom Körper hält.“ sich bewusst und intensiv darauf. Zudem verstehen sie natürlich die Texte von Liedern wie „Hänsel und Gretel“ oder „Dornröschen“ schon viel besser als die jüngeren Kinder. Durch das Singen im Sitzkreis wird ihr Selbstbewusstsein stark gefordert und gefördert, wenn sie zum Beispiel alleine in der Kreismitte stehen, singen und alle anderen Kinder zuhören. Natürlich hängt es aber auch immer von der jeweiligen Persönlichkeit des Kindes ab, ob es Kinder genießen, im Mittelpunkt zu stehen und laut mitzusingen, oder ob sie sich eher im Hintergrund wohler fühlen, ob sie lieber laut trommeln oder leise mit dem Schellenband rasseln. Lesen Sie weiter auf Seite 8 Hals über Kopf in die Musik eintauchen Freie Fahrt für freies Experimentieren! Fotos: Steffen Krinke Bei den über Dreijährigen spielt das intuitive Entdecken ihrer selbst erzeugten Töne und der der Instrumente eine untergeordnete Rolle. Die älteren KitaKinder interessieren sich weniger für das Experimentieren mit den Instrumenten, sondern mehr für das Singen und die Verklanglichung von Texten. Dabei wird zum Beispiel beim Thematisieren des Herbstes Blättergeraschel oder Regen imitiert. Bei ihnen läuft Musik schon stärker über den Verstand als über die Intuition wie bei den Kleinsten. Die älteren Kinder können sich außerdem die Texte und Melodien der Lieder besser merken und konzentrieren DGUV Kinder,Kinder 1/2011 7 Schwerpunkt Musik in der Kita Foto: Steffen Krinke Die Kombination aus Musik und Bewegung ist besonders förderlich. Von lauten und leisen Tönen „Manchmal habe ich gedacht, diese Lautstärke hältst du keine weiteren fünf Sekunden aus. Aber dann habe ich mir wieder gesagt, dass das eben auch dazugehört. Gerade die ganz Kleinen sollen völlig frei die Instrumente ausprobieren, auch wenn es ab und zu für die eigenen Ohren nicht so angenehm ist“, lacht die Erzieherin. Wenn es doch mal zu heftig wird, versuche die Erzieherin einzugreifen, in dem sie den Kindern den Unterschied zwischen laut und leise sowie schnell und langsam zeige. Ruhe sei eine wichtige Erfahrung für die Kinder. „Außerdem kombiniere ich Musik auch immer mit Bewegung, was den Kindern sehr entgegenkommt. Nicht nur bei unserem ‚Tanzbären-Liedʻ tanzen und hüpfen wir im Takt. Bei unserem ‚Bauarbeiter-Lied‘ werden wir besonders 8 DGUV Kinder , Kinder 1/2011 kreativ: die Kinder erfinden zum Beispiel Bewegungen und Geräusche zum Staubsauger, den der Bauarbeiter zum Wegsaugen der Holzspäne benutzt: die Klanghölzer reiben sie aneinander, wenn sie die Säge imitieren.“ Der Kreativität der Kinder seien keine Grenzen gesetzt, und alle Vorschläge würden aufgegriffen, damit jedes Kind stolz auf sich sein könne. Aller Anfang ist schwer Nicht nur die Kinder der Kita Villa Kunterbunt mussten sich erst einmal an den musikalischen Alltag gewöhnen. Auch für Erzieherin Petra Füchtemeier kam der Stein nur langsam ins Rollen. „Mir ist es zunächst ganz schön schwer gefallen, mich singend und tanzend voller Selbstbewusstsein vor den Kindern zu präsentieren. Erst später hat es ‚klick‘ gemacht und ich habe gemerkt, dass ich es einfach tun muss, ohne mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Die Kleinen haben es mir allerdings nicht gerade leicht gemacht. Zuerst war ich sogar ganz schön verzweifelt, weil sie überhaupt nicht mitgemacht haben. Sie haben weder mitgesungen noch mitgetanzt, haben mich nur angeschaut, während ich den Alleinunterhalter gespielt habe“, lacht die Erzieherin. „Aber nach und nach haben die Kinder die Bewegungen mitgemacht und später dann auch mitgesungen. Es war für mich eine wichtige Erfahrung, dass die Kinder sich erst sicher genug fühlen müssen. Gerade die unter Dreijährigen müssen die Melodien der Lieder und die Bewegungen dazu gut kennen, um mitzumachen.“ Auch die Instrumente wollen zunächst erkundet sein. Mittlerweile gäbe es aber kein Halten mehr. Jetzt räumten die Kleinen auch nicht mehr ohne ihr Aufräumlied auf und duldeten keinen Tag ohne ihr Begrüßungslied. „Wenn man diesen Spaß an Musik erst einmal am eigenen Leib erfahren hat, dann hört man nicht mehr auf und die Musik begleitet einen den ganzen Tag!“ Natalie Peine ist Redakteurin bei DGUV Kinder, Kinder. Recht Kein Schmerzensgeld für Verletzungen in der Kita Ein Kind, das sich in der Kita verletzt hat, hat keinen Schmerzensgeldanspruch gegen den Kindergartenträger. Dies hat der Bundesgerichtshof in einem Grundsatzurteil entschieden. Im vorliegenden Fall besuchte ein Kind eine sogenannte Waldkindergruppe des städtischen Kindergartens. Beim Spielen im Wald zog ein Spielkamerad einen Schraubenzieher aus dem Boden und traf das Opfer im Auge. Die von den Eltern im Namen des Kindes erhobene Schmerzensgeldklage blieb in allen Instanzen erfolglos. vorsätzlich. Diesen Haftungsausschluss hält der Bundesgerichtshof für verfassungsgemäß. Unfallkasse ist leistungsstarker Partner Gerade für Kindergärten und Schulen – so der Bundesgerichtshof – bestehe aufgrund des Bewegungsdranges der Kinder ein erhöhtes Verletzungsrisiko, das nicht immer auf ein schuldhaftes Verhalten der Aufsichtspersonen zurückzuführen sei. Eben zu dieser Vermeidung von Haftungslücken sei die gesetzliche Unfallversicherung für Kindergartenkinder eingeführt worden (Urteil vom 4. Juni 2009 - III ZR 229/07). Die zwei Erzieherinnen hatten sich insoweit korrekt verhalten, als die mittels eines Handwagens mitgeführten Werkzeuge über eine geringere Schärfe als Arbeitswerkzeuge verfügten. Allerdings drängen sich auch kritische Nachfragen auf. Warum wurden 18 Zentimeter lange Schraubenzieher an drei bis sechs Jahre alte Kinder ausgegeben, ohne sie nach dem Gebrauch direkt wieder einzusammeln? Und dann die falsche Einschätzung, der Junge habe lediglich etwas Sand ins Auge bekommen. Tatsächlich, so stellte sich später heraus, gab es einen Schnitt in die Hornhaut, der sofort hätte medizinisch versorgt werden müssen. So waren Pflichtenverstöße vorliegend nicht auszuschließen. Am Vorsatz fehlte es jedoch. Dr. Thomas Molkentin ist Leiter des Referates Unfallversicherung im Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Anzeige Das Kind besuchte eine Kindertageseinrichtung und war deshalb nach dem Siebten Buch Sozialgesetzbuch gesetzlich unfallversichert. Nach dessen Vorschriften sind Schmerzensgeldansprüche gegen Träger und dessen Personal ausgeschlossen, es sei denn, sie handelten DGUV Kinder,Kinder 1/2011 9 Foto: fotolia/ mr.nico Kinder in einer Kindertageseinrichtung sind gesetzlich unfallversichert. Im Schadensfall steht ihnen mit der Unfallkasse ein leistungsfähiger Partner gegenüber. Denn die sogenannte Haftungsablösung, bei der die Haftung vom Arbeitgeber auf die gesetzliche Unfallversicherung übertragen wird, ist ein zentraler Kern der gesetzlichen Unfallversicherung. Sie leistet einen wichtigen Beitrag für die Existenzsicherheit von Einrichtungen und Betrieben sowie den sozialen Frieden. Die durch die gesetzliche Unfallversicherung zu erbringenden Leistungen sind so umfangreich, dass im Schadenfall sogar fiktive Schmerzensgelder mitabgegolten sind. Der Grundsatz, dass ein zu Schaden gekommenes Kind durch die gesetzliche Unfallversicherung umfangreiche Leistungen zum Schadenersatz bekommt, gilt allerdings nicht bei Vorsatz. Tschingbumm und Trallala Fotos: Katja Berghäuser Wer die auf dem See schwimmenden Entchen genug besungen hat, braucht Anregung für neue Lieder und Musikspiele. Singen kann man in fast jeder Situation 10 kleine Tauben (10 Finger zeigen), im Gruppenalltag: Um ein Sachthema die saßen auf dem Dach (Hände als Dach einzuführen, als Signal zum Aufräumen, zusammengelegt hoch über den Kopf als Singspiel in der Turnhalle und natürlich halten). einfach nur zum Spaß. ErzieherInnen Da flog eine davon (Arme als Flügel sollten neue Lieder möglichst auswendig bewegen), singen, um bei der Einführung gut auf und die and‘ren sah‘n ihr nach die Gruppe eingehen zu können. Eine („Schau-Geste“ mit der Hand an der kindgerechte – nicht zu tiefe Tonlage – ist Stirn). ebenfalls wichtig. Besonders gut kommen die Lieder an, bei denen Bewegungen 9 kleine Tauben (9 Finger zeigen) usw. den Text begleiten. Das Lied von den 10 Zehn kleine Tauben kleinen Tauben zum Beispiel wird mit Melodie und Text: einfachen Gesten untermalt: Kati Breuer F C Zehn klei - ne Tau - ben, die sa - ßen F auf dem Dach. Da flog C ei - ne da - von und die And' - ren F sah'n ihr 2. Neun kleine Tauben, die saßen auf dem Dach... 3. Acht kleine Tauben... Sieben kleine Tauben... 10 4.DGUV Kinder , Kinder 1/2011 Schluss: Keine kleine Taube, die saß auf dem Dach. Da flog keine davon und nach. Mein Körper macht Musik Voller Freude entdecken die Kinder, wie viele verschiedene Geräusche selbst ihr eigener Körper macht. Da wird geklatscht, auf die Oberschenkel gepatscht, auf Brust, Bauch und Po getrommelt oder mit den Füßen gestampft. Hieraus können sich einfache Begleitungen zu Liedern ergeben. Besonders gerne haben es die Kinder, wenn sie reihum bestimmen dürfen, mit welchem Körperklang ein gemeinsames Lied begleitet wird. Ein ganz einfaches Beispiel lässt sich zur Melodie von „Alle meine Entchen“ singen und mit dem Körper begleiten: Kommt wir wollen klatschen, 1, 2, 3; 1, 2, 3. Kommt wir wollen klatschen; sei doch mit dabei. Statt zu klatschen, wird in den folgenden Durchgängen gepatscht, geschnipst, gestampft und so weiter. Gesunde Ernährung Praxis Instrumentenspiele Klangspiele Die meisten Einrichtungen verfügen über einen kleinen oder auch größeren Fundus an Orff-Instrumenten. Dazu gehören Glockenspiele und Xylofone, Klanghölzer und Triangeln, Tamburine und Röhrentrommeln und noch einige mehr. Schon mit einer kleinen Grundausstattung können die Kinder herrlich Musik machen. Neben der Begleitung von Liedern gibt es eine ganze Reihe von kleinen Spielen, bei denen Instrumente eingesetzt werden können. Tipp: Es hat sich bewährt, beim Einsatz von Instrumenten zunächst ein Leisezeichen zu verabreden und einzuüben, zum Beispiel die Arme über den Kopf heben. Die Kinder haben meistens viel Spaß daran, einige Male zur Probe richtig laut auf ihren Instrumenten zu spielen und dann beim Leisezeichen augenblicklich still zu sein. Mit einfachen Instrumenten lassen sich viele tolle Spiele spielen. Gerne vertonen die Kinder zum Beispiel Gedichte oder Geschichten mit passenden Geräuschen, sodass eine Klanggeschichte entsteht. Hierzu gibt es eine Fülle an Literatur: Bilderbücher eignen sich sehr gut zur musikalischen Umsetzung. Auch das Bewegen zu Klängen (zum Beispiel kleine Schritte zu Triangelschlägen, große zum Ton der Trommel) ist sehr beliebt. Und wie wäre es einmal mit einem musikalischen Versteckspiel? Hierfür darf sich ein Kind verstecken. Es macht ab und zu ein paar Töne auf einem Musikinstrument und die restliche Gruppe versucht, es anhand des Klangs wiederzufinden. Richtig schwierig wird das, wenn gleich mehrere Instrumentenkinder versteckt sind. Liedbegleitung Klangvoll auch ohne Instrumente Die einfachste Form des Instrumentenspiels ist sicherlich, die Kinder nach ihrem eigenen Ermessen zu einem gesungenen Lied Töne erzeugen zu lassen. Dies eignet sich besonders gut für kurze Lieder. Die Regel dabei sollte lauten, dass die Instrumente nur so laut klingen dürfen, dass der Gesang noch zu hören ist. Dies müssen die Kinder meist erst noch üben. Spielt man längere Lieder mit mehreren Strophen mit einer solchen freien Begleitung, so klingt das oft ein wenig langweilig und ermüdend. Hier bietet es sich an, das Lied aufzuteilen: Die Strophen werden gesungen und im Refrain darf dann zum Gesang musiziert werden. Viele einfache Lieder erhalten so einen abwechslungsreichen Klang. Ein Beispiel für diese Form der Liedbegleitung wäre das bekannte Lied „Ein Vogel wollte Hochzeit machen“: Die Strophen singt die ganze Gruppe unbegleitet, das „Fidirallala“ im Refrain wird gesungen und mit den Instrumenten begleitet. Die Kinder müssen natürlich gut aufpassen, wann die Instrumente dran sind und schulen so ganz unbemerkt ihre Konzentration. Tipp: Soll ein ganz bestimmter Rhythmus eingehalten werden, ist es für die Kinder einfacher, wenn sie dazu halblaut sprechen – das gilt auch für die Pausen. Auch wenn es keine gekauften Instrumente gibt, macht das gar nichts. Dann werden sie eben selbst gebaut! Einfache Rasseln entstehen aus Schachteln, Plastikfläschchen oder Dosen, die mit Steinchen oder Perlen gefüllt werden. Diese sollten gut verschlossen und sogar zugeklebt werden. Schellenbänder für Hand- und Fußgelenke sind ebenfalls schnell gemacht und besonders beliebt beim Tanzen. Dafür einige Glöckchen im Wechsel mit Holzperlen auf ein Stück Hutgummi (etwa 15 cm lang) fädeln und fest verknoten. Die Kinder können sich diese Bänder überstreifen und „klingeln“ dann bei jedem Schritt. Vielleicht schaffen sie es ja auch, einmal so vorsichtig damit zu laufen, dass man die Glöckchen gar nicht hört? Tipp: Gute Bastelanregungen für einfache Instrumente findet man im Internet, zum Beispiel unter www.musikinstrumentenbau.de. Kati Breuer ist Autorin und Komponistin in Stuhr-Brinkum. DGUV Kinder, Kinder Service Weitere Lieder, Tänze und Klanggeschichten von Kati Breuer gibt es in „Mit Musik durchs Kita-Jahr“. Das Buch mit Audio-CD ist im Verlag an der Ruhr erschienen und kostet 19,80 €. Die Instrumente dürfen nur so laut sein, dass der Gesang noch zu hören ist. Anzeige Das Phorms-Konzept basiert auf anspruchsvoller bilingualer Bildung, qualifizierter Ganztagsbetreuung und individueller Talentförderung. Für unsere anspruchsvolle Ganztagsbetreuung in unseren Kindergärten, Grundschulen und Gymnasien suchen wir Erzieher/innen Sozialpädagogen/innen Ref.:1432, die unsere Teams an den Standorten Berlin, Hamburg, Frankfurt und München unterstützen. Sie verfügen über einen Abschluss im Bereich Sozialpädagogik oder eine staatliche Anerkennung als Erzieher/-in und suchen einen interessanten Berufseinstieg oder haben bereits erste Berufserfahrung gesammelt? Ihnen liegt die Förderung von Kindern am Herzen, Sie zeichnen sich durch Eigeninitiative und Engagement aus und verfügen idealerweise über Englischkenntnisse? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung mit der Kennziffer „1432“ per E-Mail an [email protected] Weitere Informationen zu unseren Schulen und unserem Konzept finden Sie unter: www.phorms.de Anzeige: 1/6 Seite 56 x 128 DGUV Kinder,Kinder 1/2011 11 Fotos: Wiebke Schönbohm-Wilke Die Waldtrolle sind los Wald bekanntlich keine Wände hat, wird es bei den „Trollen“ auch nie richtig laut. „Außerdem werden die Kinder bei uns viel früher selbstständig“, beschreibt Michaela Zippel einen Vorteil des pädagogischen werden, sie kommen alleine auf 1000 Wald-Konzeptes. Ein Beispiel: Schon die Ideen“, erzählt Erzieherin Elke Eggers. Der Wald sei für die Kinder jeden Tag ein neues, Dreijährigen tragen jeden Tag ganz alleine ihre Isomatte und den Frühstücksrucksack spannendes Abenteuer. für das Picknick in den Wald. Wenn die Im Einklang mit der Natur „Trolle“ in die Schule kommen, ist es für sie Seit sieben Jahren lebt Elke Eggers daher ein Kinderspiel, die Verantwortung zusammen mit ihrer Kollegin Michaela für ihre Sachen zu übernehmen oder Zippel das pädagogische Waldkonzept. sich alleine an- und auszuziehen. Denn Zuvor waren die Pädagoginnen in Regeldurch die Bewegung an der frischen Luft, kindergärten beschäftigt. Erste Versuche das Klettern über Baumwurzeln und die mit einzelnen Waldtagen überzeugten hautnahe Beschäftigung mit der Natur wird sie aber davon, dass sich Kinder in der die Motorik der Kinder intensiv trainiert. Natur ganz anders entwickeln. Die Kinder „Die Waldkinder bewegen sich meist sehr gehen hier ausgesprochen harmonisch geschickt, stolpern entsprechend selten und friedlich miteinander um. Und weil der und können Gefahren des Waldes gut Regen, Matsch und kalter Wind: Die kleinen Trolle des Waldkindergartens im friesischen Schortens haut so schnell nichts um. Schlammspritzer sitzen auf Nasen und Wangen von Fynn und Leo. Den ganzen Morgen hat es ununterbrochen im Waldkindergarten „Die Trolle“ geregnet. Ein Wetter, bei dem man eigentlich niemanden vor die Tür schicken mag. Aber die 15 Mädchen und Jungen im Alter zwischen drei und sechs Jahren scheint die Dauerdusche im Wald nicht zu stören. Von Kopf bis Fuß wasserdicht verpackt in Gummistiefeln, Buddelhosen und Mützen sitzen die Kleinen friedlich auf ihrer Waldwiese und spielen. Fynn und Leo zum Beispiel bauen gerade für ihren entdeckten Regenwurm ein Regenwurm-Schlafzimmer. „Die Kinder müssen bei uns nicht beschäftigt 12 DGUV Kinder , Kinder 1/2011 Besondere Einrichtungen Im Wald müssen Kinder nicht beschäftigt werden. Sie kommen ganz alleine auf viele kreative Ideen. einschätzen. Sie wissen beispielsweise genau, dass ein nasser Baum glitschig ist und sich nicht zum Klettern eignet“, unterstreicht Elke Eggers. Frische Luft macht gesund und glücklich „Vielen Eltern fällt es schwer, ihre Kinder bei klirrender Kälte bei uns abzugeben“, schmunzeln die beiden Erzieherinnen. Spielregeln für den Wald Tatsächlich würden die Kinder im Winter Damit den Kindern im Wald nichts durch die ständige Bewegung im Wald passiert, gibt es feste Regeln, die auf aber eher schwitzen als frieren. Das A dem ersten Elternabend besprochen und und O sei daher die richtige Kleidung. dann mit den Kindern täglich eingeübt Optimal ist der „Zwiebellook“, bei werden. Die wichtigsten davon lauten: dem mehrere Kleidungsschichten Es darf nichts aus dem Wald gegessen übereinandergezogen werden. Dank werden. Selbst auf dem Wiesenareal frischer Luft, Abhärtung und geringer Anvor dem Wald können über Nacht giftige steckungsgefahr haben die Kinder jedoch Fliegenpilze wachsen. Und schon die mit Kinderkrankheiten wenig zu tun. „Nur Dreijährigen wissen: Brombeeren im Winter, wenn wir wegen Glätte- und könnten infiziert sein. Außerdem: Alle Verletzungsgefahr lange in unsere NotTiere bleiben im Wald. Auch wenn der unterkunft ausweichen müssen, führt die Regenwurm von Fynn und Leo noch so Heizungsluft zu mehr Krankheitsfällen“, niedlich ist, müssen sie sich bald von erzählt Michaela Zippel. „Wir unternehihrem kleinen Freund verabschieden. men mit den Kindern natürlich auch sonst Ganz wichtig: Balanciert wird nur auf viel. In der letzten Woche waren wir bei einzelnen Bäumen, nicht auf Stapeln. einem Bäcker und in einer Turnhalle. Aber Denn Stämme könnten wegrutschen und dann kamen gleich die Fragen: Wann die Kinder in ernsthafte Gefahr bringen. gehen wir wieder in unseren Wald?“ Wiebke Schönbohm-Wilke ist freie Journalistin in Jever. Die Waldkindergarten-Idee stammt von einer dänischen Mutter, die 1952 gerne mit ihren eigenen vier Kindern und Nachbarskindern den Tag im Wald verbrachte. Seit Anfang der 70er Jahre wurden auf dieser Grundlage in ganz Skandinavien Waldkindergärten gegründet. In Deutschland entstand 1969 in Flensburg ein erster Kindergarten nach diesem Konzept. Heute gibt es schätzungsweise 300 Waldkindergärten in Deutschland. Das pädagogische Konzept ergibt sich aus den „natürlichen“ Lernsituationen im Wald. Die Förderung der Grob- und Feinmotorik geschieht durch lustvolle Bewegungsanlässe und -möglichkeiten. Die Kinder erfahren dabei die Grenzen ihrer eigenen Körperlichkeit. Gelernt wird ganzheitlich, das heißt mit allen Sinnen. DGUV Kinder, Kinder Service GUV-Information (GUV-SI 8084) „Mit Kindern im Wald - Möglichkeiten und Bedingungen in einem natürlichen Spiel- und Lebensraum“. Bestellung über www. dguv.de (webcode d2236 – Datenbank Regelwerk Sicherheit und Gesundheitsschutz). Die Broschüre „Sicherheit im Waldkindergarten“ mit Empfehlungen für die Sicherheit von Kindern und Kindergartenpersonal im Waldkindergarten ist auf der Internetseite www.ekd.de/efas unter der Rubrik Dienstleistungen/Publikationen kostenlos herunterzuladen. Mit der richtigen Kleidung macht der Schlamm den Kindern nur eines: Spaß. DGUV Kinder,Kinder 1/2011 13 Sichtbar Aber sicher Damit die Sichtbarkeit von Kita-Kindern im Straßenverkehr verbessert wird, startet die Unfallkasse Rheinland-Pfalz das Projekt „Kita-Warnweste“. Kinder sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Sie haben eine andere Wahrnehmung als Erwachsene. Bedingt durch ihre geringe Körpergröße ist ihr Sichtfeld im Straßenverkehr eingeschränkt. Zudem reagieren sie oft spontan und unberechenbar für andere Verkehrsteilnehmer, die die Kinder wiederum häufig nicht oder zu spät wahrnehmen. Um Kinder vor Gefahren im Straßenverkehr besser zu schützen, wurde innerhalb der Präventionskampagne „Risiko raus!“ das Projekt „Kita-Warnweste“ von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz initiiert. Eines der Ziele dieses Projektes ist es, Kinder und Eltern für das Thema „Sehen und Gesehen werden“ zu sensibilisieren. Erprobung in Worms und Frankenthal Im Januar 2010 wurden 25 Kindertageseinrichtungen in Worms und Frankenthal mit leuchtend gelben Warnwesten ausgestattet. Diese trugen die Kinder bei Ausflügen, Spaziergängen und anderen Touren. Außerdem erhielten die Einrichtungen das Handbuch „Kind und Verkehr“ vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR), das viele Übungen sowie ein Eltern-Informationsschreiben enthält. Nach drei Monaten erfolgte eine Evaluation in Form einer Befragung von Erziehern und Erzieherinnen durch das Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Das Projekt „Kita-Warnweste“ sensibilisiert die Kinder zum Sehen und Gesehen werden. 14 DGUV Kinder , Kinder 1/2011 Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG), das von der Unfallkasse RheinlandPfalz beauftragt wurde. Anhand der Befragungsergebnisse wurde überprüft, wie die Aktion von den ErzieherInnen der Kindertageseinrichtungen bewertet wurde und ob das Tragen von Kinderwarnwesten im Straßenverkehr für sinnvoll angesehen wird. Ergebnisse der Erprobungsphase Die ErzieherInnen bewerteten die Wirkung der Aktion insgesamt sehr positiv. So gaben 95 Prozent der Befragten an, dass die Kinder die Warnwesten „sehr gut“ beziehungsweise „gut“ annahmen. 93 Prozent erklärten zudem, dass das Verkehrssicherheit An- und Ausziehen der Westen unproblematisch war. Sogar 96 Prozent der Befragten stellten eine deutliche Verbesserung der Sichtbarkeit der Kinder gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern fest. Die insgesamt positiven Resultate veranlasste die Präventionsabteilung der Unfallkasse Rheinland-Pfalz, dieses Projekt landesweit umzusetzen. Umsetzung des Projektes Ziel des Projektes ist es, zehn Prozent aller rheinland-pfälzischen Kindertageseinrichtungen innerhalb von zwei Jahren zu erreichen. Aus diesem Grund luden die Beteiligten der Aktion zu zwei regionalen Fachtagungen in Rheinland-Pfalz ein. Diese waren gleichzeitig das Startsignal für die landesweite Umsetzung. Etwa 300 ErzieherInnen folgten den Einladungen, um sich über das Konzept zu informieren. Schnell wurde allen Teilnehmern klar, dass es den Veranstaltern nicht ausschließlich darum ging, die Warnwesten großflächig in den Kindertagesstätten zu verteilen. Vielmehr geht es um einen ganzheitlichen Ansatz, das heißt die Einbeziehung der ErzieherInnen, der Kinder und deren Eltern. Daher sind folgende Bedingungen mit der Teilnahme am Projekt verbunden: Das Tragen der Warnwesten ist Bestandteil des Projektes innerhalb der „Risiko raus!“-Kampagne. • das regelmäßige Tragen der Kinder- und Erwachsenenwarnwesten bei Aufenthalt im öffentlichen Straßen verkehr, • die Sensibilisierung der Kinder, • die aktive Einbindung der Elternschaft, • die Erstellung eines Projektberichtes, • die Beteiligung an einer Evaluation. Folgende Partner konnten für das Projekt „Kita-Warnweste“ gewonnen werden: • Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz • Landesverkehrswacht Rheinland-Pfalz • IKK Südwest • 3M-Deutschland • Institut für Arbeit und Gesundheit Des Weiteren hatten die ErzieherInnen bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallder Veranstaltung die Gelegenheit, sich versicherung (IAG) in Workshops spielerische Anregungen • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen rund um das Thema Sicherheit durch Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA). Sichtbarkeit zu holen, sowie sich aktiv über Erfahrungen in punkto Elternarbeit Heike Stanowski ist Mitarbeiterin der auszutauschen. Abteilung Prävention der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. Anzeige Turnen, Bauen, Spielen und ganz viel Spaß! Ein MUSS für alle KLEINEN... Mini-Würfel-Set NEU Zur psychomotorischen Förderung speziell für KLEINKINDER und als Ergänzung Ihrer vorhandenen Bewegungsbaustelle - passend zu unserem Standardsortiment! 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Die Ergebnisse der Auswertung werden nun Schritt für Schritt umgesetzt und fließen in die weitere Arbeit mit ein. Verkehrssicherheit Übungen zum Thema „Gesehen werden“ Kindern die Bedeutung von Sichtbarkeit bei Dunkelheit zu vermitteln, ist Ziel dieser Übungen, die von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz zusammengestellt wurden. Kinder sollen lernen, dass „Gesehen werden“ keine Selbstverständlichkeit ist, sondern dass sie selbst aktiv dazu beitragen müssen. Findet die Geister! Wo sind wir? Materialien: Reflektierende Geister mit unterschiedlich farbigen Augen, Taschenlampen Beschreibung: Fünf Kinder verlassen den Raum. Jedem der fünf Kinder wird ein Geist mit einer Augenfarbe zugeordnet (rot/grün/weiß/ gelb/rosa). Die anderen Kinder verteilen die Geister auf dem Fußboden. Die fünf Kinder betreten den abgedunkelten Raum mit einer Taschenlampe. Nun suchen die Kinder den Raum nach den Geistern ab. Welches Kind hat zuerst all seine Geister mit der entsprechenden Augenfarbe gefunden? Gesprächsanlässe des Spiels: Welchen Sinn hat reflektierendes Material im Straßenverkehr (es macht uns sichtbarer – aber aufpassen müssen wir trotzdem)? Materialien: Reflektierende Geisterpaare mit zwei gleichen Symbolen auf der Rückseite, Taschenlampen Beschreibung: Drei Kinderpaare verlassen den Raum. Im Raum werden die Geisterpaare auf dem Fußboden verteilt. Die Kinderpaare suchen in dem dunklen Raum mit einer Taschenlampe nach je zwei reflektierenden Geistern mit gleicher Rückseite. Nach Finden eines Geistes kontrollieren die Kinderpaare im Schein der Taschenlampe, ob auch auf der Rückseite des Geistes gleiche Motive zu sehen sind. Welches Team hat die meisten Geisterpaare gesammelt? Gesprächsanlässe des Spiels: Welchen Sinn hat reflektierendes Material im Straßenverkehr (es macht uns sichtbarer – aber aufpassen müssen wir trotzdem)? „Sucht die Kinder-Paare!“ Materialien: Unterschiedliche reflektierende Materialien mindestens in zweifacher Ausgabe, Taschenlampe Beschreibung: Zwei Kinder suchen zu zweit in einem abgedunkelten Raum mit einer Taschenlampe nach je zwei gleich reflektierenden Kindern. Dazu befestigen fünf Kinderpaare reflektierendes Material an ihrer Kleidung vor allem an Armen und Beinen. Alle Kinder (auch die kein reflektierendes Material tragen) stehen im Kreis. Der Raum wird abgedunkelt. Das Kinderpaar stellt sich in die Mitte des Kreises und versucht, alle Kinderpaare zu entdecken. Variation: Die Kinder verteilen sich kreuz und quer im Raum. 16 DGUV Kinder , Kinder 1/2011 Fotoshooting – „Wer blitzt das beste Bild?“ Materialien: Taschenlampen mit starkem Lichtstrahl Beschreibung: Besonders augenscheinlich wird der Effekt von retroreflektierendem Material, wenn man es mit Blitzlicht fotografiert. Kinder gehen durch die Einrichtung und suchen Gegenstände, die mit retroreflektierendem Material ausgestattet sind, und fotografieren diese. Anschließend werden alle Bilder an einer Wäscheleine, die quer durch den Raum gespannt ist, aufgehängt. Die Kinder betrachten gemeinsam die Bilder und wählen die besten aus. Die Aufnahmen legen die Fragen nach dem „Warum?“ nahe. Hinweis: An einer Leine, zum Beispiel neben der Informationstafel für Eltern, werden verschiedene reflektierende Materialien ausgestellt. Die Kinder als Experten erklären ihren Eltern die Wirkung der Materialien. Quelle: www.aktion-bodyguard.de Modenschau – Wie sichtbar bin ich? Materialien: Lachende und traurige Smiley-Karten, Taschenlampen mit starkem Lichtstrahl Beschreibung: Der Kindergarten wird zum Laufsteg. Ein Teil der Kinder zieht seine eigene Jacke, Schal, Schuhe etc. an, die anderen Kinder bilden die Jury. Jeder Juror erhält eine Karte mit einem „lachenden Smiley“ und einem „traurigen Smiley“. Begutachtet werden soll die „Sichtbarkeit der Kleidung“, die die Kinder im Straßenverkehr anziehen. Auf der einen Seite des Raumes führen die Kinder ihre aktuelle „Herbstkollektion“ vor, die Jury auf der anderen Seite besitzt eine oder mehrere Taschenlampen. Wichtig ist, dass die Kinder nahe bei der Lichtquelle sitzen. Der Raum wird abgedunkelt, die Modenschau beginnt. Zwei Kinder führen ihre Kleidung vor, sie gehen ein- oder zweimal auf und ab, drehen sich um die eigene Achse. Im Anschluss macht die Erzieherin das Licht an, die Juroren bewerten die Sichtbarkeit der Kinder. Anschließend werden sie von der Jury einzeln beurteilt. War das Kind gut zu sehen, heben sie die Karte mit dem „lachenden Smiley“, wenn nicht, die andere Karte. Am Schluss geben die Kinder ihre Eindrücke wieder und diskutieren die unterschiedlichen Abstufungen von Sichtbarkeit. Gesprächsanlässe: Waren die Kinder gut zu sehen? Welches Kleidungsstück war gut zu sehen? Welche Auswirkung hat meine Kleidung in der dunklen Jahreszeit? Gesunde Ernährung Sprachförderung Foto: GIFIL „Die Muttersprache ist der Schlüssel für die zweite Sprache“ Wer seine Muttersprache beherrscht, hat nach Meinung einiger Experten den Grundstein für weitere Sprachen gelegt. Das bedeutet: Kindergartenkinder, deren beide Elternteile nicht deutsch sprechen, müssen zweisprachig gefördert werden. Wie sich dies in den Kindergartenalltag einbauen lässt, erläutert Gila Hoppenstedt vom German Institute for Immersive Learning (GIFIL) im Interview. Gila Hoppenstedt spricht sich für das korrekte Erlernen der Muttersprache aus. Frau Hoppenstedt, für rund ein Drittel der Kita-Kinder ist Deutsch nicht ihre Muttersprache. Von allen Seiten wird gefordert, dass sie möglichst früh die deutsche Sprache lernen. Wie ist das Dilemma zu lösen? Wir nehmen die Bedeutung der Muttersprache für den Erwerb der deutschen Sprache sehr ernst. Die Muttersprache gilt als der Schlüssel für die zweite Sprache und die Kinder greifen lange darauf zurück. Die Muttersprache ist Teil ihrer Identität, nur in ihr können sie anspruchsvolle Inhalte verstehen und sich vollständig altersgemäß ausdrücken. Sie ist so lange Motor ihrer kognitiven Entwicklung, bis die deutsche Sprache diese Rolle übernehmen kann. Das wird immer wieder von der Forschung bestätigt. Inzwischen wird es endlich auch von der Politik angemahnt. Wie kann es gelingen, beide Sprachen – also die Muttersprache und Deutsch – zu fördern? Schließlich sind ErzieherInnen in der Regel nicht mehrsprachig. Wünschenswert wären mehr Erzieherinnen und Erzieher in den Muttersprachen der Kinder. Wir können aber über Medien wie mehrsprachige Bilderbücher und Hör- bücher beide Sprachen dadurch fördern, dass wir gleiche Inhalte in beiden Sprachen anbieten. Dafür bieten sich kleine interkulturell verständliche Geschichten an. Die Kinder erhalten über den muttersprachlichen Text einen Zugang zu dem deutschen Text. Sie wissen, worum es geht, sind motiviert und können sich auf das Einhören konzentrieren, das so wichtig für den Spracherwerb ist. Welche Rolle spielen die Eltern? Die Eltern sind ganz wichtig. Sie sind sehr glücklich, wenn sie erfahren, dass die Kinder auch in der Muttersprache gefördert werden. Dadurch wird ihre Muttersprache ernst genommen, sie werden als kompetente Partner angesprochen, und sie werden motiviert und interessiert sein, sich mit den Kindern über die Inhalte zu unterhalten. Die Einbeziehung der Eltern ist Sprachförderung im besten Sinne. die pädagogischen Fachkräfte haben endlich etwas, womit sie anfangen und Brücken zu den Eltern bauen können. Gila Hoppenstedt ist Geschäftsführerin beim German Institute for Immersive Learning (GIFIL) in Kiel und Autorin. DGUV Kinder, Kinder Service Materialien der Reihe „Meine Sprache als Chance – Förderung von Mehrsprachigkeit“ mit Handbuch sowie zweisprachigen Bilderund Hörbüchern gibt es in den Sprachen Deutsch-Englisch, Deutsch-Russisch und Deutsch-Türkisch. Sie sind im Bildungsverlag EINS erschienen. Im Nordsüd Verlag ist das Bilderbuch „Der Regenbogenfisch entdeckt die Tiefsee“ neben der deutschen Version in sieben zweisprachigen Ausgaben erschienen. Zu jedem Buch erhält der Leser die von einem Muttersprachler vorgelesene Geschichte als MP3-Hörbuch dazu. Haben Sie bereits Rückmeldungen aus den Kitas? Die ersten Rückmeldungen sind positiv. Sie zeigen, wie wichtig der Ansatz ist. Das Bewusstsein für die wichtige Rolle der Muttersprache ist gewachsen und DGUV Kinder,Kinder 1/2011 17 Ihre Meinung „Unser Projekt“ Schreiben Sie uns! Wir sind gespannt auf Ihre Meinung und freuen uns über jede Anregung. Gerne beantworten wir auch Fragen zu Themen aus Ihrem Berufsalltag mithilfe von Fachleuten. Möchten Sie ein besonders gelungenes oder außergewöhnliches Projekt vorstellen? Zögern Sie nicht: Schicken Sie uns Ihre Beiträge mit Fotos und Bildern! Alle unter der Rubrik „Unser Projekt“ veröffentlichten Einsendungen werden mit 50 Euro honoriert (bitte maximal eine DIN-A4-Seite). Freie Fahrt für das „Fuß-Diplom“ Haben Sie ein neues Fachbuch, eine Audio-CD oder eine empfehlenswerte CD-ROM entdeckt? Ihre Bewertung interessiert sicher viele Kolleginnen und Kollegen. Für veröffentlichte Medienbesprechungen halten wir 25 Euro bereit. Foto: Kita Don Bosco Schreiben Sie an: Universum Verlag GmbH Redaktion DGUV Kinder, Kinder Postfach 65175 Wiesbaden Fax: (0611)9030-381 E-Mail: [email protected] Unsere Füße tragen uns durchs ganze Leben. Die Füße sind das Fundament jedes Menschen. Sie tragen uns ein Leben lang. Mit unserem Projekt „Fuß-Diplom“ lenken wir die Aufmerksamkeit der Kinder auf ihre Füße. Gymnastische Übungen und Spiele fördern die Fußgesundheit der Kinder. Das Projekt findet einmal jährlich im Rahmen der Gesundheitsförderung statt und dauert circa zehn Wochen. Am Ende der zehn Wochen erhalten die Kinder ihr Fuß-Diplom, worauf sie sehr stolz sind. Während des gesamten Projektes haben wir einen Leitspruch: „Wir reisen jetzt ins Barfuß-Land und alle reisen mit, unsre Füße, die sind fit!“ Impressum DGUV Kinder, Kinder erscheint vierteljährlich Herausgeber: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), Mittelstr. 51, 10117 Berlin, www.dguv.de Chefredaktion: Gregor Doepke (verantw.), DGUV Berlin Redaktionsbeirat: Ulrike Fister (DGUV), Andreas Kosel (Unfallkasse Rheinland-Pfalz), Dr. Torsten Kunz (Unfallkasse Hessen), Sabine Margraf (Kindertagesstätte Große Lache, Wehrheim/Ts.), Angelika Röhr (Unfallkasse NRW), Jörg Stojke (BGW), Thorsten Vent (Unfallkasse Nord), Kirsten Wasmuth (Unfallkasse Berlin), Dr. Annekatrin Wetzstein (IAG) Redaktion: Natalie Peine (Stv. Chefredaktion), Diane Zachen Redaktionsassistenz: Andrea Hütten 18 DGUV Kinder , Kinder 1/2011 Treue Begleiter Außerdem werden die Kinder von zwei Bällen begleitet, die sie bei Beginn jeder Einheit begrüßen und am Ende wieder verabschieden. Der eine Ball namens Paul ist groß und angenehm weich. Die Igelballschwester, Pauline, ist klein und stachelig-hart. sie vom Boden aufheben. Besonders mögen die Kinder das Murmelspiel. Hierzu sitzen die Kinder in einem Kreis, die Murmeln liegen auf dem Boden verteilt und eine Dose steht in der Mitte. Dann greifen die Kinder mit den Füßen nach den Murmeln und lassen sie in die Dose fallen. Füße geschickt einsetzen Füße entspannen Die Kinder lernen auf spielerische Art, was sie alles mit ihren Füßen machen und wahrnehmen können. Sie werden angeregt, jeden Teil ihres Fußes zu spüren, verschiedene Formen und Temperaturen wahrzunehmen. Außerdem machen wir Fußabdrücke in bunten Farben. Bei allen Übungen werden abwechselnd der rechte und der linke Fuß bewegt. Neben den Spielen und gymnastischen Übungen massieren die Kinder ihre Füße mit Igelbällen und cremen sie mit Fußbalsam ein. Das entspannt sie und ist ein guter Ausgleich zu der „anstrengenden Arbeit“. Sie stehen auf Zehenspitzen, gehen auf ihren Fersen oder auf den Innen- und Außenseiten der Füße. Außerdem greifen sie mit ihren Füßen nach Gegenständen, zum Beispiel nach Tüchern, die E-Mail: [email protected] Produktion und Vertrieb: Universum Verlag GmbH, Taunusstr. 54, 65183 Wiesbaden, vertretungsberechtigte Geschäftsführer Siegfried Pabst und Frank-Ivo Lube. Die Verlagsanschrift ist zugleich auch ladungsfähige Anschrift für die im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten. Tel.: (0611) 9030-0, Fax: (0611) 9030-281 Anzeigen: Anne Prautsch, Tel.: (0611) 9030-246 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 6. Internet: www.universum.de, www.kiki-online.de Herstellung: Alexandra Koch Grafische Gestaltung: Konzept fünf, Offenbach Druck: alpha print medien AG, Kleyerstr. 3, 64295 Darmstadt Benedikt Schulz ist Leiter der Kindertagesstätte Don Bosco in Hamm. Titelfoto: Katja Berghäuser ISSN 2191-1525 Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Für mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge wird lediglich die allgemeine presserechtliche Verantwortung übernommen. Bestellungen: Annemarie Jung, Tel.: (0611) 90 30-264, Fax: (0611) 9030-277, [email protected] Bezugspreise: Einzelpreis € 1,95 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten, Jahresabonnement € 7,80 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten Einem Teil der Auflage liegt eine Beilage einzelner Unfallversicherungsträger bei. Ideenbörse Medienbesprechungen Von singenden Sägen und trillernden Querflöten Instrumentenkunde für kleine Leute Es gibt eine Vielzahl von Instrumenten und sie alle machen ganz unterschiedliche Laute. Das ist spannend für Kinder. Leider steht uns nicht immer ein ganzes Orchester zur Verfügung, um mit ihnen in die Welt der Klänge einzutauchen. Umso besser, dass wir gleich zwei CDs gefunden haben, die auf kindgerechte Art und Weise erste differenzierte Klangerlebnisse schaffen und den kleinen Hörern die Eigenarten der präsentierten Instrumente auf unterhaltsame Weise „vor Ohren“ führen. In bewährter Jeckscher Art präsentiert der Lieblingsprofessor der DGUVKinder, Kinder-Redaktion sein neuestes musikalisches Werk Professor Jecks Instrumenten-Show. Von der singenden Säge bis hin zu Gitarre, Flöte und sogar einem Dudelsack werden hier die unterschiedlichen Eigenschaften, Klänge und Besonderheiten der Musikinstrumente vorgestellt – verpackt in originelle Musikstücke und kleine Geschichten. Die Lieder unterschiedlichster Gattung laden zum Tanzen und Mitsingen ein und eignen sich aus diesem Grunde auch schon für jüngere Hörer ab vier Jahren. Marco Simsa wiederum ist einschlägig bekannt als Produzent von Klassik für Kinder und führt seine Zuhörer mit Tina und das Orchester in die Welt der Orchesterinstrumente. Tinas Onkel ist Dirigent, und als sie Geburtstag hat, darf sie zur Orchesterprobe mitkommen und am Abend das festliche Konzert besuchen. Im Laufe des Hörspiels präsentieren die Musikerinnen und Musiker des Orchesters ihre Instrumente, erklären deren Besonderheiten und spielen kurze Stücke vor. Neben dem Hörspiel gibt es den Titel auch als Bilderbuch mit CD, auf der zu den jeweiligen Textseiten kurze Tonbeispiele zu hören sind. Vom Herausgeber empfohlen wird das Hörspiel ab fünf, das Buch ab sechs Jahren. Da auch das Hörspiel eine intensivere Einführung in die Instrumentenkunde ist, denken wir, dass es eigentlich besser für Sechsjährige geeignet ist. Unser Fazit: Alle drei Medien bieten erste differenzierte akustische Erlebnisse zu verschiedensten Musikinstrumenten und lassen sich gut im Rahmen einer Musikstunde, aber auch zum „einfach mal Zuhören“ in der Kita einsetzen. Catherine Bauer ist Mitarbeiterin der Redaktion DGUV Kinder, Kinder. DGUV Kinder, Kinder Service Professor Jecks Instrumenten-Show, Audio-CD, Terzio Verlag, ca. 9,95 € Tina und das Orchester, Audio-CD, JUMBO neue Medien, ca. 12,95 € Tina und das Orchester, Buch mit CD-ROM, Annette Betz Verlag, 19,95 € Anzeige Jetzt bestellen! ,kinder kinder sund sicher /ge us.d www.risiko-ra e iehung Verkehrserz er Kita in d nzept Mit einem Ko inar nsem für ein Elter erheit ich zur Verkehrss Verkehrserziehung in der Kita Mit einem Konzept für ein Elternseminar Die Broschüre gibt praktische Anregungen für eine altersgerechte Verkehrserziehung und Beispiele für das Einüben des Verhaltens im Straßenverkehr. Außerdem bietet sie ein ausführliches Konzept für einen Elternabend zur Verkehrserziehung mit Kopiervorlage für einen Elternbrief. Umfang: 38 Seiten Format: 10,5 x 21 cm Jetzt bestellen! Internet www.kiki-online.de Telefax 0611/9030-277 oder -181 _____ Expl. (ab 10 Expl. 2,85 E pro Expl. 2,49 E pro Expl.) Zzgl. 3,- E Versandkosten. Versand erfolgt gegen Rechnung. Keine Nachnahme. Einrichtung Name Straße PLZ/Ort Datum/Unterschrift Verkehrserziehung in der Kita wurde erstellt von der Redaktion der Zeitschrift DGUV Kinder, Kinder. Universum Verlag GmbH Taunusstraße 54 . 65183 Wiesbaden Kinder,Kinder 1/2010 19 Telefon 06 11 /90 30 -Kinder,Kinder 501 . www.universum.de DGUV 2/2010 t h y m h u R s , r e D e i d e m m a n m i t m u ss b Lieder, Klanggeschichten und Kribbelverse machen den Kindern viel Freude und fördern die Sinneswahrnehmung und Sprachentwicklung. Ja, ic h bin da! , liebe Leute Guten Morgen bin a, ich da! te en, liebe Leu Guten Morg h? ac w le al on n sch seid ihr den ? te bei uns heu Wer ist alles nach. al m n ei schauen Kommt, wir du da? Jannis, bist Ja, ich bin da! t du da? Johanna bis Usw. Ja, ich bin da! ir da! w d Alle, alle sin orgen! M n te Schönen gu J Die Kinder sprechen den Text gemeinsam. Bei „Jannis, Jannis, bist du da?“ setzen Sie den Namen des Kindes ein. Je nach Alter und Selbstbewusstsein kann das Kind vielleicht schon alleine antworten: „Ja, ich bin da!“ Falls das noch nicht klappt, können Sie natürlich helfen und sagen: „Ja, du bist da!“ Das angesprochene Kind sucht das nächste aus: „Johanna, Johanna, bist du da?“ usw., bis alle Kinder einmal dran waren. Text entnommen aus dem Buch „Mit Musik durchs Kita-Jahr!“ vom Verlag an der Ruhr; Illustrationen: Katrin Wolff Variationen für Könner: Wenn die Gruppe das Spiel gut kennt, kommen Bewegungen dazu: Bei der Frage: „Jannis, bist du da?“ macht der Fragende eine beliebige Bewegung vor, zum Beispiel klatschen. Fragt er nun seinerseits „Johanna, bist du da?“, wählt er eine neue Bewegung aus, die von Johanna erwidert wird usw. DGUV Kinder, Kinder 1/2011