2 Aufbauprinzipien der Materie Atombau und chemische Bindungsarten 3. Wie sind Metalle aufgebaut? Elektronenpaar 1. Wie stellt man sich Atome vor? Elektron Neutron Proton 12.1 Modell eines neutralen Chloratoms mit 17 p+ und 18 n0 im Kern sowie 17 e– in der Hülle. Das Innere des Atoms – der Atomkern – bestimmt die Art des Elements und die Atommasse. Der Atomkern besteht aus positiv geladenen Protonen (p+) und ungeladenen Neutronen (n0). Die nebelartige Atomhülle bestimmt die Größe des Atoms und besteht aus negativ geladenen Elektronen (e–). Im Schalenmodell sind die Elektronen paarweise in Elektronenschalen angeordnet. Wenn Elektronen von einer Schale auf eine weiter innen liegende Schale wechseln, wird Energie in Form einer Lichtfarbe sichtbar. Dies kannst du bei V1 beobachten. Metalle glänzen, lassen sich schmelzen, verformen und leiten Strom und Wärme gut. Die Metalleigenschaften ergeben sich dadurch, dass Metallatome, zB Kupfer (Cu) oder Natrium (Na), ihre äußeren Elektronen abgeben. Sie bestehen daher aus positiv geladenen Metall-Ionen (zB Cu2+, Na+), die von frei beweglichen Elektronen zusammengehalten werden. M V2 Der Neon-Strichcode (Abb. 12.2) V1 } M Neonspektrum 12.2 Der Neon-Strichcode Atome bestehen aus einem Atomkern aus positiv geladenen Protonen und ungeladenen Neutronen sowie einer Atomhülle aus negativen Elektronen. Neutrale Atome haben gleich viele Elektronen wie Protonen. Atome mit mehr oder weniger Elektronen als Protonen sind elektrisch geladen und heißen Ionen. 2. Was sind Edelgase? Die Elektronen der äußeren Elektronenschale (= Außenelektronen oder Valenzelektronen) sind die Kontaktstellen zu anderen Atomen. Bei Edelgasen ist die äußere Elektronenschale voll mit Elektronen besetzt. Daher können sich diese Atome nicht mehr mit anderen Atomen verbinden. Sie sind zu „edel“, um sich mit anderen Atomen zu verbinden. Die Edelgase heißen Helium (He), Neon (Ne), Argon (Ar), Krypton (Kr), Xenon (Xe) und Radon (Rn). Man verwendet sie als Füllgas in Glühlampen, in Gasentladungslampen oder als Schutzgas bei Schweißarbeiten. Alle Atome wollen einen Edelgaszustand erreichen. Durch Abgabe oder Aufnahme von Elektronen können sie eine voll besetzte äußere Elektronenschale erhalten (acht Außenelektronen, Ausnahme: nur zwei bei He). 12.3 Die Edelgase Helium, Neon, Argon, Krypton und Xenon leuchten in einem Hochspannungsfeld. M Die Atome von Edelgasen besitzen eine Außenschale, die mit Elektronen voll besetzt ist. Alle Atome wollen einen Edelgaszustand erreichen und gehen deshalb Verbindungen ein. Neon Metallatome können Elektronen abgeben und positive Ionen (zB Na+) bilden. Nichtmetalle können Elektronen aufnehmen und negative Ionen bilden (zB Cl–). Treffen positive und negative Ionen aufeinander, bilden sich salzartige Stoffe. Es bildet sich zB ein Kochsalzkristall, wenn Na+-Ionen und Cl–-Ionen einander anziehen und ein Kristallgitter bilden: Na+Cl–. Die chemischen Namen dieser Stoffe nennen zuerst das positive, dann das negative Ion. Der chemische Name für Kochsalz ist daher Natriumchlorid. M 10 p+ Isolatoren haben keine freien Elektronen oder Ionen. Ihre Atome verbinden sich durch gemeinsame Elektronenpaare und bilden Moleküle (= Teilchen aus mehreren Atomen, zB Wasser, Zucker) oder Atomgitter (zB Diamant). M Atombindung: Atome verbinden sich durch gemeinsame („bindende“) Elektronenpaare miteinander und bilden Moleküle oder Atomgitter. H 18 p+ C 12 Arbeitsblätter p55e74 Film v5j6vb Elektronenformel H H H H C 12.6 Linus Pauling (1901–1994) erhielt den Nobelpreis für Chemie für die Erforschung der chemischen Bindung. Arbeitsheft-Seite 10–11 C H H H H zeigt den räumlichen Aufbau des Moleküls. 12.5 Die Edelgase Helium (He), Neon (Ne) und Argon (Ar) im Schalenmodell Cu2+ Cu2+ 13.1 Metallbindung am Beispiel von Kupfer (Cu): Cu2+-Ionen werden von freien Elektronen zusammengehalten. 13.2 Lass die Kupfer-Ionen wandern! Na+ 5. Wie bilden sich Nichtleiter (Isolatoren)? H 12.4 Glühlampen mit Krypton und Xenon als Füllgas Cu2+ Cu2+ Ionenbindung: Positive und negative Ionen ziehen einander an und bilden ein Kristallgitter. Kugel-Stäbchen-Modell 2 p+ Cu2+ Cu2+ Cu2+ 4. Wie bilden sich salzartige Stoffe? H Argon Cu2+ Cu2+ Lass die Kupfer-Ionen wandern! (Abb. 13.2) Kalottenmodell Helium Cu2+ Tauche zwei Kupferdrähte in verdünnte Ammoniaklösung und lege eine Gleichspannung von 10 bis 20 V an. Am Pluspol werden die Elektronen entzogen. Der Kupferdraht löst sich auf. Die positiven Kupfer-Ionen wandern durch die Flüssigkeit und werden vom Minuspol angezogen. Sie erhalten dort ihre Elektronen zurück und werden wieder zu metallischem Kupfer. Betrachte das Licht einer Neonlampe durch einen engen Spalt mit einer „Regenbogenbrille“ („Spektralgitter“). Das rote Neonlicht wird in seine Farben gespalten. Du erkennst eine Art „Farbenstrichcode“. Jedes Element kann man an seinem charakteristischen Linienspektrum erkennen. Neonlicht durch Spalt Metallbindung: Metallatome geben äußere Elektronen ab. Die freien Elektronen halten die positiv geladenen Metall-Ionen zusammen. Cu2+ H H H C H H gibt die bindenden Elektronenpaare im Molekül an. Strukturformel Summenformel 13.3 Kochsalzkristall: Die Formel Na+Cl– gibt das Verhältnis der vorkommenden Ionen (1 : 1) an. C C C C C C C C H H C H H CH4 gibt den Bauplan des Moleküls an. gibt die Anzahl der Atome im Molekül an. 13.4 Darstellung von Molekülen am Beispiel Methan, dem Hauptbestandteil des Erdgases: Modelle, Elektronenformel, Strukturformel, Summenformel Lernzielkontrolle 3, Seite 89 Cl− C C C C C C C C i i i d alle ll C-Atome 13.5 Im Diamantgitter sind durch gemeinsame Elektronenpaare verbunden. 13