Bauformen 136 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel 4. Elemente traditioneller Bauformen Traditionelle Bauweisen bieten angepasste Bausteine für die Zukunft! 137 bAuformEn H L B Abb. 253: Gebäudevolumen, schmal und lang in Lückerath, Stadt Mechernich Darstellung und Foto: ISL Abb. 254: Gebäudevolumen Darstellung: ISL Schauen Sie sich die Form und größe der historischen gebäude an. Abb. 255: Wohnhaus in Widdau, Stadt Monschau Foto: Elmar Paul Sommer, 2010 Darstellung: ISL 138 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel 4.1. BAuKöRpER Abb. 256: Schema Baukörper Darstellung: ISL In Dörfern der Region wird der Straßenraum und grenzten direkt ohne Abstandsfläche an die durch die Straßen, aber auch durch die Volu- Straße an. men der Gebäude, deren „Baukörper“ gebildet. Die Anordnung der Gebäude im Straßenraum Insgesamt zeigen alle Haustypen der Region wurde früher durch eine Nutzungsoptimierung überwiegend schlichte Baukörper, ohne domi- des Wirtschaftshofes und einen bestmöglichen nante Vor- und Rücksprünge in der Fassade, Wetterschutz begründet. Wie in den vorherigen großfläche Dachaufbauten oder kostspielige Kapiteln bereits aufgezeigt, prägen die Region Verzierungen. In der Fassadengliederung wer- besonders die historischen Gebäudetypen des den überwiegend Öffnungen in stehenden For- ein- und zweiraumtiefen Langhauses, bzw. Win- maten („Lochfassaden“) verwendet. kelhöfe und Vierkanthöfe, die aus der Grundform des Langhauses gebildet wurden. Umsetzung Die Neubauten sollten vorzugsweise aus lang- Dabei formen die länglichen Baukörper der Ge- gestreckten Baukörpern bestehen, deren Höhe bäude im Grundriss ein Rechteck mit einem aus zwei Geschossen und Dach bestehen sollte. Seitenverhältnis von 1:2 bis 1:3. Die Gebäude Für Hauptgebäude sollte ein Satteldach gewählt haben meist eine Höhe von 1 1/2 bis 2 Geschos- werden. Die Seitenverhältnisse im Grundriss von sen und werden meist durch ein Satteldach 1:2 bis 1:3 lehnen sich an die Baukörper der hi- abgeschlossen. Die Eingänge zu den Gebäu- storischen Haustypen der Region an. den liegen wettergeschützt auf der windabgewandten Hausseite, zugänglich über eine seitlich angelegte Hoffläche. Die Gebäude stehen meist GRuNDRISS: Breite ≤ Höhe 1 x Breite = 2-3 x Länge nicht mittig auf dem Grundstück, sondern sind einseitig an der Grundstücksgrenze angebaut 139 bAuformEn Abb. 257: Gebäudevolumen, Anbau mit Pultdach Darstellung: ISL Abb. 258: Gebäudevolumen, Anbau mit Satteldach Darstellung: ISL Verhältnis Hauptgebäude/ Nebengebäude Umsetzung Betrachtet man das Verhältnis der Baukörper Nebengebäude, wie Garagen und Schuppen von Haupt- und Nebengebäuden, so ist in der sollten an das Haupthaus im Winkel angebaut Region die winkelförmige Stellung der Baukör- werden oder über eine Hoffläche mit dem Haupt- per zueinander prägend. Dabei werden alle gebäude verbunden sein. Als Dachform ist be- Baukörper entweder über die Hoffläche oder vorzugt ein Sattel-, Schlepp- oder Pultdach zu direkt von der Straße aus erschlossen. Trotz der wählen. unterschiedlichen Nutzung der Nebenanlagen (Stallungen, Scheune, Lagerflächen) werden sie häufig unter einem Dach vereint oder erweitern das Hauptgebäude als Winkelanbau. - Wie lang soll der Baukörper sein? Ein Mehrfaches der Höhe - Wie hoch soll der Baukörper sein? Eineinhalb- bis zweigeschossig - Wie tief soll der Baukörper sein? Das Ein- bis Eineinhalbfache der Traufhöhe Abb. 259: Anbau mit abgeschlepptem Satteldach und Verbindungsgebäude mit Flachdach in Roetgen, Gemeinde Roetgen Darstellung und Foto: ISL 140 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel C B A 5.99 A A C B' B B 5.99 A 14.74 2 1/2 B Umsetzung C Seitenverhältnis im Grundriss B Abb. 260: Langhaus in Mützenich, Stadt Monschau Darstellung: ISL Grundsätzlich findet sich in allen Haustypen das Der längliche Grundriss des Gebäudes ist unter Seitenverhältnis im Grundriss von mindestens 1:2 Aspekten der Belichtung der Innenräume zu em- bis 1:4 wider, es zeigen sich immer längliche Vo- pfehlen, da alle Räume optimal von zwei bis drei lumina. Diese schlichten historischen Baukörper Seiten belichtet werden können. haben zumeist eine Hausbreite von 6 m und eine Länge von ca. 12-15 m. Auf kleineren Grundstücksparzellen spart dieser Grundriss zudem Platz und ermöglicht eine bes- Ob die Gebäude trauf- oder giebelständig an sere Nutzung der Freiflächen auf dem Grund- der Straße stehen, ergibt sich meist aus dem stück. Parzellenzuschnitt und den angrenzenden Gebäuden. Bei Gebäuden des Eifeltyps stellt das abgeschleppte Dach den Wind- und Wetterschutz in der Hauptwindrichtung dar, niedrige Räume darunter wurden zu Lagerzwecken genutzt. Die Winkelhöfe stehen meist giebelständig zur Straße und spannen mit den winkelförmig angeordneten Nebengebäuden die Hoffläche auf. Abb. 261: Haupthaus mit winkelförmig angebautem Nebengebäude in Nettersheim, Gemeinde Nettersheim, Darstellung: ISL 141 Bauformen Abb. 262: Wetterseitig abgeschlepptes Dach, dadurch eingeschossig, sonst zweigeschossig in Eicherscheid, Gemeinde Simmerath Darstellung und Foto: ISL Abb. 263: Zweigeschossige Straßenfront, Vlatten, Stadt Heimbach Darstellung: ISL Abb. 264: Zweigeschossiges Gebäude, Geschossigkeit an Deckenbalken in der Fassade „ablesbar“, Vlatten, Stadt Heimbach Darstellung: ISL 142 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Abb. 265: Durch die Fassade stoßende Deckenbalken in Nettersheim, Gemeinde Nettersheim Darstellung und Foto: ISL Abb. 266: Zwei Vollgeschosse mit Satteldach Darstellung: ISL Geschossigkeit Umsetzung Die Gebäude in der Region zeichnen sich über- Für die heutige Nutzung von historischen Ge- wiegend durch zwei Vollgeschosse mit Sat- bäuden wird häufig die niedrige Deckenhöhe tel- oder Krüppelwalmdach aus. Das Dach war bemängelt. Fachwerkhäuser bieten hierzu gute traditionell nicht ausgebaut. Nur selten wurden Möglichkeiten der Umnutzung durch die Ent- die Gebäude eingeschossig errichtet, meist wa- fernung der Ausfachung und Beibehaltung der ren dies Anbauten oder Nebengebäude. Dabei tragenden Balken. Es können so luftigere Raum- variiert die Geschosshöhe bei den Nebenanla- zusammenhänge geschaffen werden, wobei gen stark. So sind eingeschossige Scheunen zugleich der unverwechselbare Charakter des mit breiter Grundfläche und hohem Dach in der Gebäudes erhalten bleibt. Auch Zwischendecken Traufhöhe häufig genauso hoch wie die zwei- können entfernt werden, sodass nur die kon- geschossigen Wohngebäude. Grundsätzlich gilt struktiv notwendigen Balken erhalten bleiben. So jedoch, dass die Nebengebäude, wenn sie nicht können hohe, zweigeschossige Räume neuen mit einer besonderen Nutzung belegt sind, nied- Nutzungen und Ansprüchen gerecht werden. riger sind als das Hauptgebäude. Abb. 267: Luftige Veränderung des Innenraumes eines historischen Fachwerkgebäudes in Konzen, Stadt Monschau Foto: Guido Braun, 2010 143 bAuformEn Abb. 268: Fachwerkkonstruktion mit verputzter Ausfachung in Lückerath, Stadt Mechernich Foto: ISL Abb. 269: Fachwerkgebäude mit erdgeschosshohem Natursteinsockel in Floisdorf, Stadt Mechernich Foto: ISL Die Konstruktionsweisen waren abhängig von der Verfügbarkeit lokalen Baumaterialien! Abb. 270: Fachwerk in Vlatten, Stadt Heimbach Darstellung: ISL Hofansicht Neue Nutzung Bildquelle: Alte Bebauung-neue Nutzung 02 144 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel 4.2. BAuKONSTRuKTiON Abb. 271: Schema Konstruktion Darstellung: ISL Fachwerkbauweise Im Gebäudeinnern war die Baukonstruktion Die sehr verbreitete Konstruktionsform für Bau- meist sichtbar. Sogenannte „Kölner Decken“ ernhäuser in der nordrhein-westfälischen Eifel ist sind in der Region in reicher ausgestatteten Ge- das Fachwerk. Das Holzgerüst, wie ein Holzske- bäuden zu sehen. Dabei wurden eng liegende lettbau errichtet, kann mit verschiedenen Mate- Balken von oben mit Dielen belegt. Von unten rialien ausgefacht werden. Die klassische Form oft weiß gestrichen, zeigen diese Decken ihre des Holz- oder Weidengeflechts, das mit Lehm besondere Schönheit. verschmiert und verputzt wird, wurde durch Lehm- oder Backsteinausfachungen ergänzt. Umsetzung Konstruktiv war durch die Fachwerkbauweise re- Heute findet das Fachwerk kaum noch Anwen- lativ früh eine Ausbildung von zwei Geschossen dung. Holz als Baustoff ist kostengünstig und möglich. Es stellte zudem eine günstigere Bau- unter energetischer Betrachtung auch heutzu- weise als die Massivbauweise dar. tage gut einsetzbar. Gebäude, die in Holzständerwerk-, Holzskelettbau- oder in Holzfertigbau- Die Ausfachungen aus Lehm sind recht wet- weise errichtet sind, stellen Alternativen zum teranfällig, so wurden diese zum Oberflächen- Fachwerkbau dar und schaffen Gebäude, die schutz mit Kalk- und Lehmputzen versehen. sich häufig besser in die dörfliche Bebauungs- Bei den historischen Gebäuden wurde das un- struktur einfügen lassen. Die Skelettbauweise gleichschenklige Satteldach zu Gunsten des der Holzkonstruktionen, bestehend aus Balken Wetterschutzes tiefer heruntergezogen oder und Stützen, ermöglicht durch Durchbrüche und die Fassade wurde mit Schieferplatten oder Öffnungen in Wänden und Decken neue Raum- Dachziegeln verkleidet. Ab dem beginnenden zusammenhänge, 20. Jhd. wurden auch Holzverkleidungen und aber auch eine hohe Flexibilität des Innenraums. Strukturbleche zum Wetterschutz der Fassade Dies ist auch bei Umbauten von historischen eingesetzt. Fachwerkgebäuden vorteilhaft. Belichtungsmöglichkeiten, 145 bAuformEn Abb. 272: Fachwerkkonstruktionsweise mit typischer Holz-Lehm-Ausfachung in Vlatten, Stadt Heimbach Foto: ISL Abb. 273: Fachwerkkonstruktionsweise mit verzierten Balken, Vlatten, Stadt Heimbach Darstellung und Foto: ISL Massivbauweise Natur-/Bruchsteinmauerwerk Die Farben der Böden an einem Ort spiegeln sich in den Natursteinen der lokalen Steinbrüche wider. Diese lokal gebrochenen Natursteine zeigen daher einen besonders starken Bezug zu den Besonderheiten der geologischen Beschaffenheit im Umkreis der Ortschaften. So prägen noch heute die einst zahlreichen Steinbrüche das Bild der Region. Abb. 274: Fassadensanierung mit verputztem Bruchstein und holzverschaltem Fachwerk in Rott, Gemeinde Roetgen Foto: ISL Da Massivbauten aus Naturstein meist nicht verputzt und gestrichen wurden, sind die regionalen Unterschiede in den Fassadenfarben und der Materialität gut ablesbar. Im Süden der Region ist die Massivbauweise mit Naturstein, der mit Kalkputz geweißt wird, stärker verbreitet. Die darunterliegende Struktur, die Steingrößen und -formen sind dennoch, trotz Kalkputz, ablesbar. Gelber und roter Buntsandstein, Grauwacke und Flussgerölle zeigen nicht nur farbliche Unterschiede, sondern variieren auch in der SteingröAbb. 275: Ziegelmauerwerk mit Fachwerk im Obergeschoss in Vlatten, Stadt Heimbach Foto: ISL 146 ße. Örtlich sind - je nach Vorkommen und Nähe Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Abb. 276: Massivbau aus Naturstein in Breinig, Stadt Stolberg Foto: ISL Abb. 277: Konstruktionsschema Natursteinmauerwerk Darstellung: ISL zu den Steinbrüchen - ganze Häuser aus Bruchstein gebaut, wie im nordwestlichen Bereich der Region, z.B. in Breinig. Da die Massivbauweise weniger Flexibilität zulässt, müssen dort Öffnungen wohlüberlegt angeordnet werden und es sind keine so großen Öffnungen möglich. In manchen Bereichen, wie z.B. in der nördlichen Voreifel, ist erkennbar, dass der Bruchstein – sofern es die finanzielle Lage der Bewohner zuließ - das Fachwerk ablöste, indem die Fassaden häufig aus Naturstein gemauert und dem Gebäude vorgestellt wurden. Dahinter schließt das Fachwerk an. Die Gebäudeecken sind im Massivbau meist besonders ausgebildet und durch besonders großformatige Steine betont und konstruktiv verstärkt. Wo innen die Decken anschließen, sind in der Fassade oft die Anker sichtbar, die diese in der massiven Fassade halten. 147 Bauformen Abb. 278: Natursteinfassade mit Fachwerk im Obergeschoss in Vlatten, Stadt Heimbach Foto: ISL Abb. 279: Ziegelmauerwerk und Naturstein in Rott, Gemeinde Roetgen Foto: ISL Abb. 280: Anwendung des traditionellen Natursteinsockels mit Holzverkleidung im Obergeschoss in Marmagen, Gemeinde Nettersheim Foto: Thomas Koculak, 2010 148 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Abb. 281: Ziegelmauerwerk mit abgesetzem Sockel in Nettersheim, Gemeinde Nettersheim Foto: ISL Abb. 282: Konstruktionsschema Ziegelmauerwerk Darstellung: ISL Ziegelmauerwerk Umsetzung Das Ziegelmauerwerk galt zunächst als städ- Da die Steinbrüche zum größten Teil geschlossen tische Bauweise des 19. Jahrhunderts, wurde wurden, werden heutzutage kaum noch Gebäu- aber vereinzelt auch auf dem Land übernom- de aus Naturstein gefertigt. Allerdings gibt es die men. Meist sind es repräsentative Bauten wie Möglichkeit Naturstein von Recycling-Märkten Schulen, Rat- und Gemeindehäuser und Kirchen zu beziehen. Es gibt verschiedene Anlaufstellen, sowie vereinzelt Straßenfassaden von Wohnge- bei denen Baumaterialen abgerissener Gebäude bäuden, die in Mauerwerk aus gebrannten Zie- weiter vermarktet werden. Heutige Natursteinge- geln ausgebildet wurden. bäude weisen eine hohe Massivität auf und sind durch die klaren, ruhigen und gegliederten Fas- Der Sockel ist bei diesen Gebäuden ebenfalls saden sowie eine begrenzte Öffnungsanzahl und aus Ziegeln gemauert und die Fassaden zeigen -größe gekennzeichnet. Es ist empfehlenswert oftmals Verzierungselemente. die Massivität durch Fenster- und Türgewände sowie die Ausbildung eines Sockels zu strukturieren. Zu bevorzugen ist zudem eine haptische Struktur in der Fassadenoberfläche, anstelle einer glatt verputzten Fläche. 149 bAuformEn Abb. 283: Dachlandschaft von Vlatten, Stadt Heimbach Foto: ISL Bedenken Sie, dass die Farbwahl und Materialverwendung Ihres Daches die „Dachlandschaft“ des ganzen Dorfes beeinflusst. Abb. 284: Dachlandschaft von Vlatten, Stadt Heimbach Foto: ISL 150 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Or tga First ng Gie Traufe bel Dachüberstand 4.3. DÄCHER uND DACHDECKuNg Abb. 285: Schema Begrifflichkeiten Dachaufbau Darstellung: ISL Das charakteristische Erscheinungsbild eines Die überwiegend in der Region verbreitete Dach- Dorfes wird auch durch die Ausbildung der Dä- form ist das Satteldach mit einer Dachneigung cher, der ,,Dachlandschaft“ geprägt. Je nach von 45-55° mit geringen Dachüberständen an Lage der Ortschaft, ob Tallage oder auf einem Traufe und Ortgang. Die einfache Dachfläche Höhenrücken, ist die Wahrnehmung dieser von wird nur durch den Kamin und gelegentlich klei- außen sehr unterschiedlich. Zumeist zeigt sich ne Dachgauben oder Dachhäuschen in Reihung eine zusammengefügte Siedlungsstruktur, die gestaltet, die meist im gleichen Raster der Fen- durch Farbe, Form und Anordnung der Dächer ster in der Fassade ausgerichtet sind. maßgeblich mitbestimmt wird. Einen Hochpunkt (Vgl. Prokop; Rothfuß; Curdes, 1989, S. 116f.) im Siedlungsgefüge bilden stets die Kirche und Sonderbauten, wie Rat- und Gemeindehäuser sowie Burgen. Anhand der Dachlandschaft kann man aus der Luft betrachtet die Straßenverläufe gut nachvollziehen und so den Dorfgrundriss, den „Fingerabdruck“ einer jeden Ortschaft, besonders gut ablesen. 151 Bauformen 152 Abb. 286: Das Satteldach Darstellung: ISL Abb. 287: Das Satteldach Darstellung: ISL Abb. 288: Das Krüppelwalmdach Darstellung: ISL Abb. 289: Das Krüppelwalmdach Darstellung: ISL Abb. 290: Das abgeschleppte Satteldach Darstellung: ISL Abb. 291: Das abgeschleppte Satteldach Darstellung: ISL Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Abb. 292: Abgeschlepptes Satteldach, moderne Umsetzung, Eicherscheid, Gemeinde Simmerath Darstellung und Foto: ISL Dachform Satteldach Krüppelwalmdach Die Dachform des Satteldaches ist in der nord- Das Krüppelwalmdach ist als Dachform in der rhein-westfälischen Eifel weit verbreitet. Grund- Region ebenfalls zu sehen. Dabei sind die Gie- sätzlich sind Dacheinschnitte und Dachaufbauten belspitzen abgeflacht und ergeben dreieckige kaum vorhanden. Diese recht einfache Dach- Dachsegmente. Diese Dachform wurde häufig form begründet sich aus der ursprünglichen Ver- bei zweiraumtiefen Gebäuden angewandt, die wendung von Stroh als Dacheindeckung. Dieses direkt an den Straßenraum angrenzten. Material ließ nur geringe Einschnitte und Dachaufbauten zu. Noch heute zeigen sich daher in Pultdach den Silhouetten der Ortschaften die Satteldächer Für die Anbauten und Nebengebäude wurde als überwiegende Dachform. in der Region überwiegend das Sattel- oder Pultdach für eingeschossige Nebengebäude Meist sind die Dächer in den Höhenlagen zum gewählt. Oft ist das Dach in der Dachneigung Schutz gegen starke Winde an der „Wetterseite“ flacher als das Satteldach des Hauptgebäudes. tiefer heruntergezogen. Dieses sogenannte „abgeschleppte Dach“ bietet im Erdgeschoss Platz Flachdach für eine Reihe kleiner Räume. Dächer mit einer Neigung von 0-15° werden als Flachdächer bezeichnet und sind in der Region Auch Nebengebäude zeigen häufig Sattel- oder weniger typisch. In den letzten Jahren wurde es Pultdächer. Entweder sind diese in der gleichen jedoch bei vielen Neubauten verwendet. Auch Richtung mit unterschiedlicher Höhe an das bei Garagen oder anderen Anbauten sieht man Haupthaus angebaut oder stehen im Winkel dazu. heute viele Beispiele mit Flachdach. Die Baumaterialien und Dachneigungen der Nebengebäude sind meist angepasst an das Hauptgebäude. 153 bAuformEn Abb. 293: Das Pultdach Darstellung: ISL Abb. 294: Das Pultdach Darstellung: ISL Umsetzung Werden in Ortschaften neue Gebäude gebaut, so stellen sie gleichsam neue „Bausteine“ in der Dachlandschaft dar und ergänzen den „Fingerabdruck“ der Ortschaft. Es wird daher empfohlen, den individuellen Charakter jeder Ortschaft anhand der historischen Gebäude vor Ort individuell aufzunehmen und durch die Verwendung ähnlicher Materialität und Dach- „Keine Überlegung führt zu der Notwendigkeit, Neigung und Form des überlieferten Daches zu ändern.“ Zitat: Justinus Bendermacher, Baufibel form die Neubauten in das bestehende Ortsbild einzufügen. Die Dachfläche sollte mit kleinen gereihten Dachgauben oder integrierten flachen Dachfenstern in der Dachebene gestaltet werden. Dachaufbauten, große Gebäudevorsprünge, großflächige Dachgauben und Zierelemente wie Türme und Erker sind aus regionaltypischer Sicht nicht zu empfehlen. 154 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Abb. 295: Dacheindeckung mit Tonpfannen in Kalterherberg, Stadt Monschau Foto: ISL Abb. 296: Tonpfannen, aufbewahrt in Baasem, Gemeinde Dahlem Foto: ISL Dachdeckung führung, deren Wasseraufnahmefähigkeit infolge Die Dachdeckung prägt die Dachlandschaft und der schützenden Glasur geringer und dadurch damit den Charakter der Dörfer erheblich. Im die Gefahr von Frostschäden herabgesetzt wur- Mittelalter wurden Gebäude überwiegend mit de. (Vgl. Niewodniczanska, 2004, S. 44) Stroh und Holzschindeln gedeckt, repräsentative Gebäude wie Rathäuser und Herrenhäuser so- In der Region sind überwiegend Dächer mit wie Kirchen wurden hingegen bereits häufig mit altdeutscher Schieferdeckung typisch, die eng- Schieferschindeln überwiegend aus dem rhei- lische Deckung mit Rechteckschablonen und die nischen Schiefergebirge gedeckt. (Vgl. Niewod- Dacheindeckung mit Blechplatten auf Nebenge- niczanska, 2004, S. 44) bäuden wurde nur in geringerem Maße ausgeführt. Durch eine erhöhte Feuerversicherung im 18. Jhd. wurden verschiedene Dekrete gegen Etwa seit der Mitte des 19. Jhd. wurde die Fachwerksbau erlas- Falzpfanne gebräuchlich, die die Abdichtung sen, welche die Durchsetzung der sogenann- und Stroheindeckung mittels Strohdocken überflüssig machte. Seit ten ‘harten‘ Dachdeckungen wie Dachpfannen dem 20. Jhd. wurden Dächer mit Teerpappe, (Hohl- und S-Pfannen), Schieferdeckung sowie Asbestfaserzementplatten (Eternit) oder Blech Blech- und Bleiplatteneindeckung förderte. Die eingedeckt. Diese dienten als kostengünstige, Dachpfannen mussten mit Strohdocken unterlegt pflegeleichte und langhaltende Dachdeckungen werden. Zunächst wurden die Hohlziegel wegen und Fassadenverkleidungen bei starken Wit- ihrer schlechten Qualität beklagt. Ihre Haltbarkeit terungsbedingungen. Sie wurden verstärkt bei soll so gering gewesen sein, dass sie den Wit- Fassadensanierungen terungseinwirkungen (Sonneneinstrahlung, Re- den eingesetzt. Diese Materialien stören heute gen, Frost) nur wenige Jahre standhielten. Eine häufig das Siedlungsbild und sind meist aus Verbesserung brachte erst die bleiglasierte Aus- Gründen des Denkmalschutzes bedenklich. Die von Bestandsgebäu- 155 bAuformEn Abb. 297: Strohdach in der Triftstraße in Höfen, Stadt Monschau Foto: ISL Integrieren Sie flache Sonnenkollektoren in die Dachfläche, sodass einheitlich gestaltete Dächer entstehen. Abb. 298: Schieferdach, Kirche in Baasem, Gemeinde Dahlem Foto: ISL 156 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Abb. 299: Dachlandschaft eines Hofes in Baasem, Gemeinde Dahlem Foto: ISL Asbestfasterzementplatten enthielten zudem einen hohen Anteil von Asbest, der heute als höchst gesundheitsschädlich eingestuft wird. In den 80er Jahren wurden dann die ersten asbestfreien Eternitplatten hergestellt, seit 1990/ 91 ist dies bei allen Produkten durchgesetzt. Umsetzung Bei den Dorferneuerungsmaßnahmen wurde Abb. 300: Schema zur Dacheindeckung mit Stroh Darstellung: ISL überwiegend die altdeutsche Deckung mit Schieferplatten verwendet. Als moderne Materialien fügen sich auch Stegfalzdeckungen in Zinkblech gut in die Dachlandschaft ein. Die überwiegende Dachform, das Satteldach, mit einer Dachneigung von 40-55° resultierte aus der ursprünglichen Strohdacheindeckung und wurde bei den Dachpfannen- und Schieferdacheindeckungen beibehalten. (Vgl. Niewodniczanska, 2004, S. Abb. 301: Schema zur Dacheindeckung mit Tonpfannen Darstellung: ISL 44) Heutzutage erlaubt die steile Dachform des Satteldaches einen möglichen Dachausbau zum Wohn- und Arbeitsraum. Abb. 302: Schema zur Dacheindeckung mit Schiefer Darstellung: ISL 157 bAuformEn Abb. 303: Ortgangausbildung Pfannen in Mörtel gesetzt, Vlatten, Stadt Heimbach Darstellung und Foto: ISL Abb. 304: Ortgangausbildung eines Pfannendaches mit Deckbrett, Vlatten, Stadt Heimbach Darstellung: ISL Ausbildung des Ortganges Entscheidend für die Ausbildung des Ortganges ist die Stellung des Gebäudes im Straßenraum. Zeigt die Giebelseite des Gebäudes zur Straße, ist die Gestaltung der Fassade einfach, symmetrisch und oft mit schlichten Verzierungen. Grundsätzlich ist der Ortgang sehr einfach ausgebildet und weist keinen, höchstens einen sehr kurzen, Dachüberstand auf. Meist ziert ein OrtAbb. 305: Ortgangausbildung eines Pfannendaches mit Deckbrett, Breinig, Stadt Stolberg Darstellung und Foto: ISL brett, auch Windbrett genannt, die Giebelseite. Dieses wird vor dem Giebel montiert, sodass die Dachpfannen dahinter verschwinden und der Wind nicht unter die Dachpfannen fahren kann. Diese Ausbildung wurde auch aus Schiefer ausgeführt. Ob Schiefer- oder Pfannendach, der Ortganges findet immer einen ähnlichen Abschluss. Zum Schutz gegen Witterungen wird die Ortgangausbildung auch mit Metallplatten ausgeführt. Ein Strohdach erfordert aufgrund einer anderen Dachkonstruktion eine andere Ausformulierung. Der Dachüberstand wird hierbei etwas größer gestaltet und gegen Wind und Wetter wird von unten ein Schutzbrett anAbb. 306: Ortgang bei einem Strohdach in Höfen, Stadt Monschau Darstellung: ISL Foto: Walter Mertens 158 gebracht. Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Abb. 307: Dachüberstand eines Hauses an der Dorfstraße in Schönau, Stadt Bad Münstereifel Darstellung und Foto: ISL Abb. 308: Traufständige Häuser an der Brunnenstraße in Nöthen, Stadt Bad Münstereifel Darstellung und Foto: ISL Ausbildung der Traufe Umsetzung Der Dachüberstand im Bereich der Traufe, also Die Ausbildung von Ortgang und Traufe nach re- zwischen der waagerechten Dachkante und der gionaltypischen Vorbildern ist auch heute noch Hausansicht Vlatten Bildquelle: PBG_Vlatten_091021_025 Hauswand, ist ebenfalls relativ gering. Ist das möglich. Zwar sind die Dachgeschosse heute Dach zur Wetterseite abgeschleppt, wird das häufig zu Wohnzwecken genutzt, wodurch sich Haus unter diesem, wenn auch niedrigeren, Detailpunkte in der Konstruktion im Trauf- und Dach fortgesetzt. Ortgangbereich grundlegend ändern, jedoch sind die regional entwickelten Dachformen und Bei sehr geringen Dachüberständen ist der Ab- Dachdeckungen besonders an die Klima-, und schluss an der Traufe meist mit einem Gesims- Witterungsbedingungen der Region angepasst. brett geschlossen. Am Ende der Dachsparren Besonders bei der Planung von Neubauten kön- wird dann ein Brett befestigt. Stehen die Sparren nen diese durch die Beachtung von ortstypischen als leichter Dachüberstand über die Hauswand Dachformen und Detailausbildungen besser in hinaus, wurde das Dach zwischen den Sparren die jeweilige Ortschaft eingefügt werden. abgedichtet. 159 bAuformEn Abb. 309: Die Dachgauben stehen im Bezug zur Fassade, Breinig, Stadt Stolberg Darstellung und Foto: ISL planen Sie sofern erforderlich kleine Dachgauben in Reihung und nicht eine große Dachgaube. Abb. 310: Beispiel Dachgaubenproportion bei Fachwerkhaus, Bleibuir, Stadt Mechernich Darstellung und Foto: ISL 160 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel 4.4. DACHgAuBEN Abb. 311: Schema Dachgauben Darstellung: ISL Die „Dachlandschaft“ der Dörfer zeichnet sich Umsetzung über einfach gestaltete Dachflächen ohne groß- Heute wird die Dachfläche meist als Wohnraum flächige Dachaufbauten aus, lediglich der Kamin ausgebaut und daher ist eine Belichtung durch tritt durch die Dachfläche. Bei der ursprünglichen Dachfenster oder Dachgauben unerlässlich. Dachdeckung mit Stroh waren materialbedingt Bei der Planung eines Neubaus und Umbau nur geringe Einschnitte möglich, zudem war eines historischen Gebäudes sollte jedoch un- das Dach meist nicht ausgebaut. Es diente als bedingt eine Reihung von kleinen Giebel- oder Wärme-, bzw. Kältepuffer zwischen Innen- und Schleppgauben im Gegensatz zu großflächigen Außenbereich. Dachaufbauten bedacht werden. So erzielt man durch eine Reihung von Gauben die gleiche Be- Die Dächer mit Schiefereindeckung ermöglichten lichtung. Bestenfalls stehen die Gauben symme- erste Ausbildungen von kleinformatigen Dach- trisch im Fassadenraster mit den Fenster- und gauben. Zunächst wurden diese an besonderen Türelementen der Fassade. Das Verhältnis der Gebäuden eingesetzt, die mit Schiefer gedeckt Dachfläche zur zusammengefassten Fläche der wurden. Heute zeigen viele Dächer der Regi- Gauben sollte mit 2:1 eingehalten werden. on überwiegend Giebelgauben, Schlepp- oder Walmgauben. Regionaltypisch sind stehende Die Eindeckung der Dachgauben sollte sich an Formate der Dachgauben, die meist mit Schie- die Deckung des Daches anpassen. Alternativ zu ferplatten oder Dachpfannen gedeckt wurden. Im Dachgauben sind auch schmale Dachflächen- Verhältnis zur Dachfläche des Gebäudes, sind fenster oder Fensterbänder zu empfehlen, die die Gauben stets klein und nehmen prozentual zur Belichtung des Dachraumes bündig in der nur einen geringen Teil der Dachfläche ein. Die Dachfläche eingebaut sind. Anordnung meist mehrerer Gauben (2-4 Gauben pro Dachfläche) erfolgt in Reihung und in symmetrischer Anordnung im Fassadenraster. 161 bAuformEn Abb. 312: Fassaden mit Sockelausbildung und verschiedenen Baumaterialien, Vlatten, Stadt Heimbach Darstellung und Foto: ISL Bauen Sie ohne große Vorsprünge in der Fassade einen einfachen Baukörper, so ähnelt der Baukörper den volumina und proportionen der Altbauten und fügt sich in das Dorfbild ein! Abb. 313: Unterschiedliche Fassadenkonstruktion, Vlatten, Stadt Heimbach Darstellung und Foto: ISL 162 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel 4.5. FASSADEN Abb. 314: Schema Fassade Darstellung: ISL In den Ortschaften der Region werden die Stra- werkbauten so ausgeführt. In den Backstein- und ßenräume überwiegend durch zweigeschossige Stuckfassaden der Gebäude, die in der Periode Gebäude mit Satteldach gebildet. Niedrigere des Klassizismus (Anfang des 19. Jahrhunderts) Gebäude wie Nebengebäude und Anbauten gebaut wurden, kann man eine besonders sym- schaffen zudem Wind- und Blickschutz. Die Häu- metrische Fassadengliederung feststellen. ser weisen keine oder nur geringe Fassadenversprünge auf, was auch unter energetischen Neben der Symmetrie ist zudem bei Fassaden, Gesichtspunkten vorteilhaft ist. Die Fassade die zum Straßenraum ausgerichtet sind, eine wird durch stehende Fenster- und Tür- bzw. aufwendigere Gestaltung der Baudetails zu er- Torformate gegliedert, wobei ein höherer Anteil kennen, verglichen mit den rückwärtigen und an Wandfläche zu Wandöffnungen abzulesen zum Hof gewandten Fassaden der Gebäude. ist. Man spricht von einer „Lochfassade“, da die kleinen Öffnungen im Verhältnis zur massiven, Sockel flächigen Wand wie „Löcher“ wirken. Die Ausbildung eines Sockels ist in der Region in verschiedenen Ausführungen häufig zu be- Die flächigen Fassaden aus Bruchstein, Ziegeln obachten. Meist ist der Sockel Teil des Funda- und Fachwerk haben größtenteils symmetrisch mentes, welches überwiegend aus Bruchstein angeordnete Öffnungen. Wenn möglich wurden besteht. Auf einer Höhe von 50-100 cm ist es die Fassaden, besonders die zum Straßenraum im unteren Bereich der Fassade ablesbar, so- ausgerichteten, gleichmäßig gegliedert. In ver- wohl bei Fachwerk- als auch bei Massivbauten. tikaler und horizontaler Anordnung liegen die Der Sockelbereich kann allerdings auch über Fenster axial neben-, bzw. übereinander. Ins- ein ganzes Geschoss reichen. Häufig wird das besondere im Massivbau wurde dieses Prinzip gesamte Erdgeschoss in Massivbauweise ge- stark verfolgt, aber - soweit es die Konstruktion mauert und trägt das in Fachwerkbauweise aus- zuließ – wurden auch die Öffnungen in Fach- geführte Obergeschoss. 163 Bauformen Abb. 315: Gleichmäßge Fassadengestaltung in Breinig, Stadt Stolberg Darstellung und Foto: ISL Abb. 316: Symmetrisch gegliederte Fassade in Rupperath, Stadt Bad Münstereifel Darstellung und Foto: ISL 164 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Abb. 317: Symmetrischer Fassadenaufbau in Breinig, Stadt Stolberg Darstellung und Foto: ISL Abb. 318: Unregelmäßige Fassadengestaltung in der Höhe in Baasem, Gemeinde Dahlem Darstellung und Foto: ISL Umsetzung Regionaluntypische Neubauten weisen häufig unsymmetrisch Fassaden auf, was durch im Verhältnis zur Wandfläche sehr große und oft querformatige Fenster sowie Fassadenvor- und -rücksprünge bedingt ist. Zudem fallen sie oftmals durch untypische Materialverwendung und Farbgebung auf. Für das Bauen in der Eifel, das Bezug auf die regionale Bauweisen nimmt, sind stehende Formate der Fassadenöffnungen unerlässlich. Ein Abb. 319: Symmetrische Fassadengestaltung in Blankenheim, Gemeinde Blankenheim Darstellung und Foto: ISL gleichmäßiges Fassadenraster, eine Vielzahl kleiner Fensteröffnungen und eine symmetrische Aufteilung der Fassade gestaltet ein regionaltypisches „Gesicht“ des Gebäudes, das sich an den historischen Bestand anlehnt. Abb. 320: Fassadengestaltung in Rott, Gemeinde Roetgen Darstellung und Foto: ISL 165 Bauformen 1 1,5 Abb. 321: Altes Fenster in Fachwerk, dreifache Sprossenteilung, Vlatten, Stadt Heimbach Foto: ISL Abb. 322: Neue Stockfenster in erneuertem Fachwerk, einfache vertikale Fensterteilung in Vlatten, Stadt Heimbach Darstellung und Foto: ISL Abb. 323: Neuinterpretation der ochsenblutroten Fenstereinfassungen in Heimbach, Stadt Heimbach Darstellung und Foto: ISL 166 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel 4.6. FENSTER/ FENSTEREiNFASSuNgEN Die für die Region typischen stehenden und Gewände verhältnismäßig kleinen Fensterformate sind in Die breiten Fenstereinfassungen dienen auch der Regel symmetrisch und gleichmäßig ange- der Gestaltung in der Fassade und lassen die ordnet, mit Ausnahme von Fachwerkfassaden, Fenster als eigene prägnante Fassadenelemen- die diese Ordnung nicht immer zulassen. Die te und nicht Fenstergrößen der jeweiligen Fassaden sind der Fassade wirken. Im Massivbau sind die Ge- sehr einheitlich und zeigen in ihren stehenden wände in Naturstein ausgebildet, meist in rotem Formaten meist ein Seitenverhältnis von 1:1, Bundsandstein und treten bei weiß gekälkten 1,5:1 und 2:1 (Höhe x Breite). In kleinen Häusern Fassaden farbig hervor. In Fachwerkfassaden finden sich im Dachgeschoss oder in Nebenräu- sieht man häufig eine farbliche Gestaltung der men häufig kleine quadratische Fenster. Fenstereinfassungen in dunklem Rot, Weiß oder als ,,eingeschnittene Löcher“ in Moosgrün Ein besonderer Fenstertyp der Eifel, das Stock- (regionaltypische Farbwerte siehe Kapitel 4.10. fenster, entwickelte sich mit dem Fachwerkbau, Materialverwendung) welcher nur kleine Öffnungen zuließ. Stockfenster sind durch ein festes Bauteil des Fachwerks Umsetzung vertikal oder auch im Falle des Kreuzstockfen- Eine repräsentative und symmetrisch gestalte- sters vertikal und horizontal geteilt. Diese Fens- te Fensteraufteilung des Wohnhauses und eine terform wurde in den Massivbau übernommen, nutzungsorientierte Anordnung der Fenster-, wo die Fenster oft einen Segmentbogen als Tor- und Türelemente in den Fassaden der oberen Abschluss zeigen. Die traditionelle Fen- Nebengebäude, wie Scheunen und Ställe, sind steraufteilung ist ursprünglich eine 4er oder 6er charakteristisch für die nordrhein-westfälische Sprossen- oder Dreifelderaufteilung. Im Laufe Eifel. Wird eine höhere Belichtung des Innen- der Jahre wurden viele dieser traditionellen For- raums gewünscht, sollte dies nicht durch eine men durch einfache Glasflächen ersetzt. größere Fensterfläche, sondern über eine An- 167 Bauformen 168 Abb. 324: Weiße Holzfenstereinfassungen im Fachwerk in Breinig, Stadt Stolberg Foto: ISL Abb. 325: Ochsenblutrote Holzfenstereinfassungen im Fachwerk in Bouderath, Gemeinde Nettersheim Foto: ISL Abb. 326: Ochsenblutrote Fenstereinfassung in Baasem, Gemeinde Dahlem Foto: ISL Abb. 327: Interpretation der regionaltypischen roten Fenstereinfassungen in Heimbach, Stadt Heimbach Foto: ISL Abb. 328: Stockfenster mit Blausteingewände und gemauertem Bogen in Breinig, Stadt Stolberg Foto: ISL Abb. 329: Schlichte Einpassung des Fensters im Bruchsteinmauerwerk mit einfachem Sturz in Roetgen, Gemeinde Roetgen Foto: ISL Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel 1 1,5 Abb. 330: Gartenfassade mit Fensterläden, Vlatten, Stadt Heimbach Foto: ISL Abb. 331: Bruchsteinfassade mit Fensterläden, Wollersheim, Stadt Nideggen Darstellung und Foto: ISL zahl von Fenstern in Reihe geplant werden. Vor allem sollte das Format der Fenster hochformatig gewählt, also das Seitenverhältnis 1,5:1 und 2:1 berücksichtigt, werden. Ein Festerband aus mehreren Fenstern, die wie eine Reihnung von stehenden Fensterformaten wirken, wäre auch denkbar. Querformatige Fensterformate sind nicht regionaltypisch. Fensterläden Fensterläden zum Schutz gegen die extremen Witterungsverhältnisse sind in der Region zum Abb. 332: Geschlossene Fensterläden auf Natursteinfassade in Schevenhütte, Stadt Stolberg Foto: ISL Schutz der Fenster und des Innenraumes keine Seltenheit. Überwiegend kann man zweiflügelige Fensterläden aus Holz beobachten, wobei sich die Form der Läden an der Form der zu schützenden Fensterfläche orientiert. Fensterläden kann man sowohl bei Fachwerk- als auch bei Massivbauten feststellen. Die Holzläden, welche bei Mauerwerk auf dem Gewände montiert werden, sind farblich in regionaltypischen Rotund Grüntönen gehalten. Die Fensterflügel sind meist in Weiß gehalten, wodurch die Farbigkeit der Läden hervorgehoben wird. Abb. 333: Fenster mit Natursteingewände und dunklen geschlossenen Fensterläden, Alt-Breinig, Stadt Stolberg Foto: ISL 169 bAuformEn Erhalten Sie möglichst viele Baudetails des alten Hauses, so kann man die Besonderheit des Ortes bestmöglich mit modernen Bauweisen verbinden! 1 2 Abb. 334: Moderne Tür mit historischer Türeinfassung in Kronenburg, Gemeinde Dahlem Foto: Johannes Böttger, 2010 170 Abb. 335: Natursteineinfassung und alte Holztür mit Oberlicht, Breinig, Stadt Stolberg Darstellung und Foto: ISL Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel 4.7. HAuSTÜREN/ TÜREiNFASSuNgEN Abb. 336: Schema Haustür Darstellung: ISL Der Eingangsbereich eines Gebäudes ermög- Das Oberlicht über der Tür verlängert das Sei- licht den Zugang zum Innenraum und stellt somit tenverhältnis der Tür optisch. Manchmal befin- ein wichtiges Gebäudeelement in der Fassade den sich in den Türen auch kleine Guckfenster eines Gebäudes dar. In der Region ist der Ein- im oberen Drittel der Türfläche. gangsbereich überwiegend traufseitig angelegt, also auf der Traufseite des Gebäudes, entweder direkt an die Straße angrenzend oder über eine Gewände vorgelagerte oder seitlich angelegte Hoffläche Während im Fachwerk Holzrahmungen ver- erschlossen. Häufig zeigt der Eingangsbereich wendet werden, sind es in der Massivbauweise eine kleine Treppe von wenigen Stufen zur Über- großformatige Natursteine oder gemauerte Zie- windung der Sockelhöhe. Liegt die Eingangstür gelsteine, die als Türrahmung und Sturz dienen. in der straßenseitigen Fassade, ist diese meist Der Sturz der Fenster und Türen wird dabei im Fassadenraster axial mit den Fensteröff- entweder waagerecht oder als Segmentbogen nungen abgestimmt. ausgebildet. Durch die farbliche Betonung oder Verwendung unterschiedlicher Baumaterialien Die Haustür, im Seitenverhältnis 2,5:1 oder 2:1 treten die Fenster- und Türrahmungen in der (Höhe zu Breite) zeigt ein stehendes Format und Fassade als Gestaltungselement besonders her- ist meist aus Buchen- oder Eichenholz gefertigt. vor. Dekorationen beschränken sich auf einfache Verzierungsformen und unterteilen die Tür in unterschiedliche Flächen. Typisch für die Region ist dabei das kleine Fenster, das Oberlicht über der Tür, welches die Belichtung des Eingangsbereichs im Innenraum ermöglicht. 171 Bauformen 172 Abb. 337: Zeitgemäße Interpretation einer schlichten Tür mit Oberlicht, Roetgen, Gemeinde Roetgen Foto: ISL Abb. 338: Holzeinfassung in Fachwerk in Nideggen, Stadt Nideggen Foto: ISL Abb. 339: Neue Tür mit alten Elementen in Nöthen, Stadt Bad Münstereifel Darstellung und Foto: ISL Abb. 340: Zeitgemäße Interpretation in Heimbach, Stadt Heimbach Darstellung und Foto: ISL Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Abb. 341: Türeinfassung mit Segmentbogen in Baasem, Gemeinde Dahlem Foto: ISL Abb. 342: Moderne Haustür mit Oberlicht und Natursteineinfassung in Reifferscheid, Gemeinde Hellenthal Foto: ISL Umsetzung Die einfach gestaltete Haustür mit einem Oberlicht kann auf unterschiedliche und zeitgemäße Art interpretiert werden, wie die angeführten Beispiele gut zeigen. In Anlehnung an die historischen Vorbilder können Proportionen sowie Einzelelemente wie Oberlicht, Türgriffe, Materialität gut neu eingesetzt werden. Holzeinfassungen oder massive Gewände in anderer Materialität oder Farbe setzen Akzente in der Fassade und schaffen ein stimmiges Gesamtbild, welches sich gut in den regionalen Kontext einfügt. Abb. 343: Holzeinfassung in Fachwerk mit Oberlicht, Breinig, Stadt Stolberg Darstellung und Foto: ISL 173 Bauformen 1 1 Abb. 344: Zweiflügeliges Hoftor in Vlatten, Stadt Heimbach Foto: ISL Abb. 345: Zweiflügeliges Tor in Zingsheim, Gemeinde Nettersheim Darstellung und Foto: ISL Abb. 346: Proportion Scheunentor mit integrierter Personentür und flachem Rundbogen in Breinig, Stadt Stolberg Darstellung und Foto: ISL 174 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel 4.8. HOF- uND gARAgENTORE Abb. 347: Hoftor mit Rundbogen in Baasem, Gemeinde Dahlem Foto: ISL In der Region finden wir zwei unterschiedliche Höhe eines Geschosses auf. Sie sind entweder Arten und Funktionen von Toren vor. Zum einem in horizontaler oder vertikaler Holzlattung aus- gibt es Scheunentore, die die Nebengebäude geführt. Regionaltypische Farben der Tore sind (Stallungen und Scheunen) abschließen und Lackierungen in Ochsenblutrot, Russischgrün, zum anderen Hoftore, die die Hofflächen vom Dunkelgrau oder Naturfarben. Straßenraum abgrenzen. Gewände Die Holztore sind meist zweiflügelig ausgebil- Die Einfassungen der Tore in die Fassade sind det und im Massivbau durch eine Rundbogen- ähnlich denen der Fenster und Türen. Im Massiv- einfassung eingefügt. Bei Fachwerksbauten ist bau wird meist Naturstein verwendet, im Fach- der obere horizontale Abschluss gradlinig ausge- werk ist es Holz, bzw. das Fachwerk selbst. bildet, um das Tor der Formgebung des Holzge- Aus konstruktiven Gründen ist der obere Torab- rüstes anzupassen. schluss in Massivbauten meist ein Rundbogen, bedingt durch die enorme Größe. Je steiler der Neben den zweiflügeligen Klapptoren sind in der Rundbogen, desto größere Torbreiten können Region vor allem bei Scheunen auch einfache überspannt werden. Schiebetore zu sehen. Sie sind in Führungsschienen eingehängt, die auf die Fassade gesetzt oder integriert sind. Neben kleinen Fenstern sind in sehr große Tore teilweise Personentüren eingesetzt, damit nicht bei jedem Passieren das Öffnen des schweren Tores nötig ist. Die Hofund Garagentore zeichnen sich meist durch ein Größenverhältnis von 1:1 bis 1:1,5 (Breite zu Höhe) aus und nehmen die volle bis 1 1/2-fache 175 Bauformen Abb. 348: Umgebautes Scheunentor zum Hauseingang mit Oberlicht, Kalterherberg, Stadt Monschau Foto: ISL Abb. 349: Neues zweiflügeliges Tor in Kronenburg, Gemeinde Dahlem Foto: ISL Abb. 350: Optik eines Scheunentores mit flachem Rundbogen als Haupteingangstür zum Haus in Floisdorf, Stadt Mechernich Foto: ISL 176 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Abb. 351: Saniertes zweiflügeliges Hoftor mit abgeschrägten Ecken und mit für die Region typisch eingebauter Personeneingangstür in Kalterherberg, Stadt Monschau Foto: ISL Abb. 352: Zweiflügeliges Scheunentor mit zwei seitlichen Eingangstüren in Baasem, Gemeinde Dahlem Foto: ISL Umsetzung Hoftore und Torbögen sollten unbedingt erhalten schiedenen Nutzungen unter einem Dach wider. bleiben, da sie den Gebäuden einen ganz be- Die Farben der Tore sollten mit den Fenster- und sonderen Charakter geben. Sie können bei Um- Türfarben abgestimmt werden. bauten auch als große Belichtungsfläche oder großer Eingangsbereich umgenutzt werden. Die Dimension der Hof- und Scheunentore im Verhältnis zu den anderen Öffnungen von Fenstern und Türen spiegelt sehr gut die ursprünglich ver- Abb. 353: Türen, Fenster und Scheunentor in einheitlicher Gestaltung in Baasem, Gemeinde Dahlem Foto: ISL 177 bAuformEn Abb. 354: Dachlandschaft mit Kaminen in Olef, Stadt Schleiden Darstellung und Foto: ISL he Kaminhö First Abb. 355: Position des Kamins auf dem Dach und zum First, Widdau, Stadt Monschau Darstellung und Foto: ISL Hausansicht mit Hecken Bildquelle: DSC_0050.JPG Abb. 356: Kamin auf First in Höfen, Stadt Monschau Darstellung: ISL Kaminhöhe Firstlinie Abb. 357: Kamin mittig auf dem First in der Giebelwand in Breinig, Stadt Stolberg Darstellung und Foto: ISL 178 Abb. 358: Kamin mittig auf dem First, Venwegen, Stadt Stolberg Foto: ISL Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel 4.9. KAmiN Abb. 359: Schema Kamin Darstellung: ISL Für die Dachlandschaft ist die Ausführung der des Kamins in geringem Abstand zu der Firstli- Kamine von großer Bedeutung. Ruhige Dachflä- nie festgelegt. Die Firsthöhe überschreitet der chen und die Stellung der Gebäude zueinander Kamin nur in geringem Maße. Seltener ist der prägen die Dachlandschaft, die Kamine sind un- Kamin zentral in der Giebelwand angeordnet, tergeordnete Bauelemente. wodurch es zum Durchbruch durch den First kommt. Der Kamin wird immer aus massiven Der Kamin ist jedoch das zentrale Element des Materialien, entweder Bruchstein oder Ziegeln, Wohnhauses. In der Wand zwischen Küche und gemauert und häufig als Witterungsschutz mit Stube angelegt, durchbricht er traditionell zu- Schiefer verkleidet (S. 59. Bauen im Grenzland). sammen mit der Vertikalerschließung, der Treppe, die verschiedenen Ebenen und letztendlich Umsetzung als einziges Bauteil das Dach. So war die Lage In der Planung eines Gebäudes sollte die Lage des Kamins von Anfang an berücksichtigt werden. Damit er optisch nicht zu sehr in Erscheinung tritt, sollte er Abstand von der Giebelwand halten und den First nur in geringem Maße überragen. Um die Massivität und Größe des Kamins zu verringern, sollte er nah am First liegen, diesen aber nicht durchstoßen. Abstand Andere Bauteile wie Sonnenkollektoren, Belüftungselemente und Dachfenster sollten möglichst bündig in die Dachfläche eingepasst werden, um regional typisch einfache Dachflä- Abb. 360: Kamine mit Abstand vom Giebel in Höfen, Stadt Monschau Darstellung: ISL Quelle: Guido Bourgeret, 2010 chen zu gestalten. 179 bAuformEn Abb. 361: Roter Buntsandstein in Nideggen, Stadt Nideggen Foto: ISL verwenden Sie die gleichen Baumaterialien wie bei den historischen gebäuden oder nehmen Sie ähnliche Farbtöne der alten Fassaden auf. Abb. 362: Fassadenauschnitt eines Gebäudes in Bassem, Gemeinde Dahlem Darstellung und Foto: ISL 180 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel 4.10. mATERiALvERWENDuNg, OBERFLÄCHEN uND FARBWAHL Die Fassadengestaltung der Fachwerkgebäude Mauerwerksbauten in der Kalkeifel weiß gekälkt, ist mit den schwarzen Balken und weißen Aus- denn in der Umgebung gibt es geologisch be- fachungen regionaltypisch und in der gesamten dingt Kalkmulden! Zum Schutz der Hausfassade Region weit verbreitet. Häufig begegnet man wurde der Kalk aufgebracht und brachte die farb- ganzen Straßenzügen, wie in Scheven, Lücke- lich abgesetzten Fenster-, Tor- und Türelemente rath, Abenden oder Nöthen, die durch die Fas- besonders gut zur Geltung. Die Oberflächen der saden der Gebäude, die Einheitlichkeit der Fassaden wirken im Gesamteindruck durch die Fachwerksbauten, einen besonderen Charakter Verarbeitung der handgefertigte Steine leicht un- erhalten. Fachwerkbauten wurden in den wald- eben, zeigen aber das traditionelle Handwerk mit reicheren Bereichen der Region gebaut und regionaler Prägung der Region. stellten einst eine günstigere Bauart im Vergleich zum Massivbau dar. So ist es nicht ungewöhn- Die Farbgestaltung der Fassaden ist zwar in lich, dass einige Gebäude im Untergeschoss in jedem Dorf der Region unterschiedlich, jedoch Massivbau und im Obergeschoss im Fachwerk können bei genauerer Betrachtung durchaus gebaut wurden. typische Farbtöne an historischen Gebäuden im Dorfkern abgelesen werden. Die Farben der Natursteine zeigen die Verbindung der gebauten Umwelt der Dörfer zur Erde. Diese regionale Verbindung ist bei Neubauten In Nideggen z.B. ist die Erde rot. Daher ist auch heute zumeist nicht mehr wahrnehmbar, auch der aus der Umgebung gebrochene Naturstein, der Bezug zur regionalen Farbverwendung ist der rötliche Bundsandstein, rot und damit auch größtenteils in den Neubaugebieten und bau- die Fassaden der Gebäude in Nideggen. Dieser lichen Erweiterungen der Dörfer in der Region lokale Bezug zur Erde kann bei allen Mauer- verloren gegangen. Natursteine der Region sind werksbauten mit unterschiedlichen Färbungen zwar als recycelte Baumaterialien erhältlich, der Natursteine abgelesen werden. So wurden aber nicht die günstigste Konstruktionsvariante. 181 bAuformEn Balken Abb. 363: Fachwerk geschwärzt, Ausfachung verputzt und gestrichen, Vlatten, Stadt Heimbach Foto: ISL Ausfachung Abb. 364: Fachwerk gestrichen, Ausfachung im Naturton in Vlatten, Stadt Heimbach Darstellung und Foto: ISL Fachwerk Das regionaltypische Fachwerkgebäude zeichnet sich durch ein geschwärztes Fachwerk mit weißen Ausfachungen aus. Meist sind die Ausfachungen im Lehm verschmiert und weiß verputzt. Man trifft aber auch auf gemauerte Ausfachungen. Entweder wird das Holz dann in seiner ursprünglichen Farbe belassen oder zum Witterungsschutz gestrichen, was die dunkelbraune bis schwarze Optik erzeugt. Die Ausfachungen in Lehm werAbb. 365: Fachwerk natur, Ausfachung gemauert, Vlatten, Stadt Heimbach Foto: ISL den ebenfalls entweder im Naturton erhalten oder zum Witterungsschutz weiß verputzt. Sind diese gemauert, zeigt sich der Farbton des Ziegels oder das Mauerwerk wird ebenfalls weiß verputzt. Der Farbton der Balken ist immer dunkler als der Farbton der Ausfachungen, er variiert meist zwischen dem Naturton des Holzes und Dunkelbraun bis Schwarz. Augenscheinlich besonders auffällig ist der Unterschied zwischen altem handgefertigten und neuem maschinell gefertigten Fachwerk. Die alten Fachwerkgebäude erhalten ihren individuellen Charakter und auch ihren Charme durch die Abb. 366: Fachwerk geschwärzt, Ausfachung gemauert, gestrichen, Vlatten, Stadt Heimbach Foto: ISL 182 leicht verzogenen Balken. Die tragenden Balken Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Abb. 367: Grauwacke in Breinig, Stadt Stolberg Foto: ISL Abb. 368: Roter Buntsandstein in Nideggen, Stadt Nideggen Foto: ISL und auch die Ausfachungen konnten bei Bedarf erneuert werden. Kleine Unebenheiten in der Fassade fallen nicht störend auf, sondern geben ihr ein individuelles „Gesicht“. Naturstein Die Natursteingebäude tragen zum individuellen Charakter eines jeden Ortes bei, denn sie spiegeln die einst lokalen Natursteine in ihren Fassaden wider. Neben Buntsandstein, der in verschiedenen Rot-, Gelb- und Brauntönen vorzufinden ist, sind auch Grauwacke und Blaustein Abb. 369: Roter Buntsandstein in Nideggen, Stadt Nideggen Foto: ISL prägend im Vennvorland, im nordwestlichen Bereich der Region, in Ortschaften wie Breinig und Venwegen. Die Steinfassaden wirken massiv und beständig, wobei die handwerkliche Bearbeitung der Baumaterialien die Einzigartigkeit eines jeden Gebäudes aufzeigt. Bei Umbauten bestehender Gebäude konnte man die Fassade durch neue Fenster- und Türöffnungen verändern und alte Öffnungen schließen, sowie ganze Gebäudeteile anbauen. Die historischen Haustypen und Bauweisen waren so über Jahrhunderte wandelbar und ließen eine Anpassung an die jeweiligen Anforderungen der Nutzer zu. Abb. 370: Backstein, Vlatten, Stadt Heimbach Foto: ISL 183 bAuformEn Abb. 371: Fassadengestaltung mit Schiefer in Dreiborn, Stadt Schleiden Foto: ISL Abb. 372: Fassadenverkleidung, schwarze Schindeln Foto: ISL Im südwestlichen Bereich der Region, bei Kro- Verkleidungen nenburg und Dahlem, zeigen sich vielerorts Zum Schutz der Fassaden wurde und wird noch Natursteingebäude mit kalkgeschlemmten Fas- heute vielerorts mit einer Verkleidung der be- saden. Bei diesen weiß gekälkten Fassaden ist sonders wetterbeanspruchten Fassadenseite, das Natursteinmauerwerk in seiner Struktur wei- der „Wetterseite“ gearbeitet. Neben der Holzver- terhin sichtbar, es wird jedoch besser vor Witte- schalung, die in waagerechter und senkrechter rungsbedingungen geschützt. Richtung angebracht wird, sind auch Schiefer und Tonpfannen als Fassadenverkleidung zu Backstein beobachten. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wur- Seit dem 19. Jhd. wurden auch Backsteinfas- den Gebäude aus Kostengründen häufig mit saden in den Ortschaften gebaut, die erste Ein- Eternitplatten, Bitumen- oder Dachpappe ver- flüsse des städtischen Bauwesens darstellen. kleidet. Darunter befinden sich noch heute häufig Mancherorts wurden Wohngebäude aus Back- die alten Fachwerke und Natursteinmauerwerke. stein erbaut, hauptsächlich handelte es sich Die Entsorgung, im Besonderen der Eternitplat- jedoch um Bauten mit besonderer Nutzung wie ten, stellt allerdings heute einen hohen finanzi- Schulen, Rathäuser etc. Die Fassadenstruktur ellen Aufwand dar. ist feiner und gleichmäßiger als die der Natursteinfassaden, im Gesamterscheinungsbild zeigen die Gebäude dunklere Farbtöne von Gelb, über Rot bis hin zu Braun, Grau und Grün. 184 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Abb. 373: Horizontale Holzverkleidung, Haus Denzer in Marmagen, Gemeinde Nettersheim Foto: Thomas Koculak, 2007 Abb. 374: Vertikale Holzverkleidung einer Scheune, Vlatten, Stadt Heimbach Foto: ISL Materialien Dach Umsetzung Die ortsbildprägenden Dacheindeckungen zeich- Die Verwendung der traditionellen Baumate- nen sich in besonderer Weise durch dunkle rialien ist heutzutage meist teuer und schwer Dachziegel aus, die durch ihre handgefertigte durchsetzbar. Die lokalen Steinbrüche sind größ- Form ein bewegtes, aber gleichmäßiges Ge- tenteils geschlossen. Daher ist lediglich Holz samtbild zeigen. Diese lösten die einst vorherr- als lokaler und nachwachsender Rohstoff als schenden Stroh- und Rieddeckungen ab, die regionales Baumaterial verwendbar, wobei das ursprünglich die Dachlandschaft prägten, aber ursprünglich verwendete Eichenholz ein teures eine große Brandgefahr darstellten. Schiefer, der Baumaterial darstellt. auch lokal zu finden war, wurde als Dachdeckung für Bauten besonderer Nutzung eingesetzt und Zunehmend ist der Handel mit lokalen Bauma- zeigt ein filigraneres Gesamtbild der Dachfläche terialien aus Abbruchhäusern festzustellen, wel- im Gegensatz zu einer Dachdeckung mit Stroh cher eine gute Möglichkeit zum Erwerb lokaler oder Dachpfannen. Baustoffe und eine günstige Alternative zu Baumaterialien der Baufachmärkte darstellt. Ent- Farbwahl scheidet man sich gegen die Verwendung von Die Umgebung der Orte und ihre Boden- lokalen Baumaterialien, so kann auch durch eine beschaffenheiten spiegeln sich maßgeblich in farbliche Anpassung des neuen Gebäudes an den Fassaden der Gebäude wider. Die farblichen die Farbpalletten der jeweiligen Ortschaft eine Variationen der Fassaden können von einem optische Einfügung in den Kontext geschaffen zum nächsten Ort sehr unterschiedlich sein in werden. Hierzu werden im Folgenden die Farb- Abhängigkeit zu den unterschiedlichen Steinen paletten aufgezeigt, die als Orientierung für Farb- der einst lokalen Steinbrüche. und Materialwahl in den jeweiligen Ortschaften genutzt werden können. 185 Region Stadt Moschau, Gemeinde Simmerath, Gemeinde Roetgen (z.B. Kalterherberg, Roetgen, bAuformEn Höfen, Eicherscheid) Farben Benennung der Farben Fachwerk RAL 9005 Tiefschwarz Ausfachung RAL 9010 Reinweiß Fenstereinfassung RAL 3009 Oxidrot / Ochsenblutrot Abb. 375: Foto: ISL Farben Benennung der Farben Fachwerk RAL 9005 Tiefschwarz Ausfachung RAL 9010 Reinweiß Abb. 376: Foto: ISL Farben Benennung der Farben Fachwerk RAL 9005 Tiefschwarz Ausfachung RAL 9010 Reinweiß Abb. 377: Foto: ISL 186 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Region um Stadt Bad Münstereifel, Stadt Mechernich, Gemeinde Nettersheim (z.B. Nöthen, Kommern, Lückerath, Schönau) Farben Benennung der Farben Fachwerk RAL 9005 Tiefschwarz Ausfachung RAL 9010 Reinweiß Sockel RAL 7037 Staubgrau Abb. 378: Foto: ISL Farben Benennung der Farben Fachwerk RAL 9005 Tiefschwarz Ausfachung RAL 9010 Reinweiß Sockel RAL 7037 Staubgrau Fenstereinfassung RAL 3009 Oxidrot / Ochsenblutrot Abb. 379: Foto: ISL Sockel RAL 8011 Nussbraun Scheunentor RAL 6004 Blaugrün RAL 8024 Beigebraun Mauerwerk RAL 8028 Terrabraun RAL 8000 Grünbraun Fenster RAL 9010 Reinweiß Abb. 380: Foto: ISL 187 Region um Gemeinde Hellenthal, Stadt Schleiden bAuformEn ( z.B. Obereifferscheid, Ramscheid, Ettelscheid) Farben Benennung der Farben Fenstereinfassung RAL 9005 Tiefschwarz Fassadenputz RAL 9010 Reinweiß Abb. 381: Foto: ISL Farben Benennung der Farben Fenstereinfassung RAL 8025 Blassbraun Fachwerk RAL 9005 Tiefschwarz Ausfachung RAL 9010 Reinweiß Abb. 382: Foto: ISL Farben Benennung der Farben RAL 8019 Graubraun Buntsandsteinsockel RAL 7013 Braungrau RAL 8014 Sepiabraun Fachwerk RAL 9005 Tiefschwarz Ausfachung RAL 9010 Reinweiß Abb. 383: Foto: ISL 188 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Region um Stadt Stolberg, Gemeinde Roetgen, Gemeinde Hürtgenwald (z.B. Breinig, Venwegen, Rott, Schevenhütte, Hürtgen) Farben Benennung der Farben RAL 7008 Khakigrau Buntsandstein RAL 6003 Olivgrün RAL 7002 Olivgrau Fenster RAL 9010 Reinweiß Abb. 384: Foto: ISL Farben Benennung der Farben RAL 7038 Achatgrau Buntsandstein RAL 1020 Olivgelb RAL 1019 Graubeige Fenstereinfassung RAL 8004 Kupferbraun Fenster RAL 9010 Reinweiß Abb. 385: Foto: ISL Farben Benennung der Farben RAL 7008 Khakigrau Buntsandstein RAL1019 Graubeige Fensterläden RAL 6004 Blaugrün Abb. 386: Foto: ISL 189 bAuformEn Wählen Sie gedeckte, keine grellen Farbtöne für Fassade, Dach und Baudetails und greifen Sie Farben aus dem Ort wieder auf. Region um Stadt Nideggen, Stadt Mechernich, Stadt Heimbach, Gemeinde Kall (z.B. Vlatten, Berg, Muldenau, Sistig, Blens) Farben Benennung der Farben RAL 6014 Gelboliv Buntsandstein RAL 7009 Grüngrau Abb. 387: Foto: ISL Farben Benennung der Farben RAL 9002 Grauweiß Buntsandstein RAL 1019 Graubeige RAL 7006 Beigegrau Abb. 388: Foto: ISL 190 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel Region um Gemeinde Blankenheim, Gemeinde Nettersheim, Gemeinde Dahlem (z.B. Nettersheim, Baasem, Blankenheim, Zingsheim) Farben Benennung der Farben Fassadenputz RAL 9010 Reinweiß Fenstereinfassung RAL 3009 Oxidrot / Ochsenblutrot Abb. 389: Foto: ISL Farben Benennung der Farben Fassadenputz RAL 9010 Reinweiß Fenstereinfassung RAL 3009 Oxidrot / Ochsenblutrot Schieferdach RAL 7030 Steingrau Abb. 390: Foto: ISL Farben Benennung der Farben RAL 7008 Khakigrau Sockel RAL 8007 Rehbraun Fensterläden RAL 6004 Blaugrün Fenstereinfassung RAL 3009 Oxidrot / Ochsenblutrot Abb. 391: Foto: ISL 191 bAuformEn Die hier aufgeführten planerischen Empfehlun- Nutzen Sie bei Renovierungen die Decken- gen sollen als Anregungen und Hilfestellung höhe durch Entfernung von Ausfachungen verstanden werden, um sich bei Um- und An- aus, wodurch sich großzügigere Räume er- bau, Neubau, Restauration und Ergänzung in geben. hochbaulichen Aufgaben im ländlichen Raum leiten zu lassen. Im vorherigen Abschnitt wurden Elemente der traditionellen Bauformen der Region thematisiert, die zusammengefasst folgende Empfehlungen bieten: Wählen Sie eine einfache Dachform ohne große Dachaufbauten mit einer Dachneigung von Satteldächern zwischen 45 und 55 Grad. Diese Dachformen eignen sich gut zum Dachausbau. Schaffen Sie längliche Baukörper im Verhält- Planen Sie geringe Dachüberstände an nis 1:2 oder 1:3. Traufe und Ortgang. Bauen Sie keine aufwendigen Verzierungen Entscheiden Sie sich bei Bedarf an zusätzli- in die Fassade Ihres Gebäudes ein. cher Belichtung des Dachraums nicht für eine Bauen Sie in Holzständer- oder Fachwerk- große Dachgaube, sondern kleine Dachgau- bauweise oder in Massivbauweise mit regi- ben oder Dachhäuschen in Reihung im glei- onalen Natursteinen. Möglich ist auch die chen Raster der Fenster in der Fassade. Verblendung mit Naturstein oder die Fassa- Wählen Sie glasierte oder unglasierte Dach- dengestaltung mit weißem Kalkputz. pfannen oder Schieferdeckung. Wählen Sie Planen Sie einen Sockel zwischen 50 bis 100 den Farbton zwischen dunkelgrau und dun- cm, vorzugsweise gemauert aus Ziegel- oder kelrot in Abhängigkeit zur überwiegenden Bruchsteinmauerwerk. Farbgestaltung der Dachlandschaft im Ortskern. Planen Sie zweigeschossig oder je nach Zusammenhang mehrgeschossig. 192 Informationen zum Planen, Bauen und Gestalten - Baukultur in der nordrhein-westfälischen Eifel 4.11. pLANERiSCHE EmpFEHLuNgEN In der Region sind Lochfassaden typisch, Verwenden Sie lokale Baumaterialien. Oft- wobei der Anteil der Wandfläche zur Fens- mals sind diese nicht kostspieliger, wenn man terfläche höher ist. Wählen Sie dabei für die Möglichkeit von recycelten Baumateriali- gestalterische Klarheit und Ruhe eine sym- en aus Abbruchhäusern über Recyclinghöfe metrische Anordnung der Fenster und Türen nutzt. Lokale Baumaterialien haben durch in der Fassade. die besondere Qualität des regionalen Hand- Planen Sie hochformatige Fenster (im Grö- werks immer zu einer starken regionalen ßenverhältnis 1:1, 1,5:1 oder 2:1) oder Fensterbänder mit einer vertikalen Gliederung. Betonen Sie die Fenster- und Türöffnungen durch eine farblich hervortretende Rahmung aus Naturstein oder Holz. Prägung geführt und sollten auch in Zukunft verwendet werden. Architektur und Anlagen zur regenerativen Energiegewinnung müssen in zukunftsweisenden Konzepten für Fassaden- und Dachgestaltung integrativ und in Harmonie mit dem Planen Sie ein Oberlicht über der Tür zur bes- regionalen Kontext entwickelt werden. seren Belichtung des Innenraumes. Wählen Sie schlichte Türen, vorzugsweise Holztüren, Bauteile wie Sonnenkollektoren, Belüftungse- im Größenverhältnis 2,5:1 oder 2:1 (HxB) lemente und Dachfenster sollen bündig in die Wählen Sie gedeckte, keine grellen Farbtöne und regional typische Dachflächen zu gestal- für Fassade, Dach und Baudetails und greifen ten. Dachfläche eingepasst werden, um schlichte Sie Farben aus dem Ortskern auf. Verwenden Sie ähnliche Farbtöne der alten Fassaden und Dächer. Legen Sie Solar-Photovoltaik Paneele als eine zusammenhängende Fläche ohne Zerstückelung und in der Farbgebung der Dachfläche an, um sie der Dachfläche unterzuordnen. 193