29.11.2005 Stirlingmotor - Protokoll Teilnehmer der Gruppe: Florian Kranzl, Benjamin Kielwein, Martin Meusburger Versuchsprotokoll: Florian Kranzl 1. Aufbau Der Stirlingmotor besteht grundsätzlich aus einem Zylinder, einem Arbeitskolben und einem Verdrängerkolben, die durch ein Schwungrad miteinander wechselwirken. Der Stirlingmotor wurde nach folgender Bauanleitung zusammengebaut: http://www.schulseiten.de/natundtech/stirling/Bauanleitung.doc Bauteile: − Blechdose (7*7 cm) − Verdrängerkolben aus Aluminiumfolie und Stahlwolle − Schwungmasse ( m ≈ 20 g ) − Gummimembran aus Luftballon (Arbeitskolben) − Holzgestell − Verbindungsfaden (Garn) − Wärmequelle (Spiritusbrenner) Die Blechdose, sowie die meisten anderen Bauteile sind mit den in der Bauanleitung beschriebenen Teilen ident, beim Verdrängerkolben gibt es jedoch einige Abweichungen. Anfangs wurde der Verdrängerkolben aus Kunststoff gefertigt. Der Kunststoff hielt den hohen Temperaturen jedoch nicht stand und schmolz. Später wurde er aus Aluminiumfolie gefertigt, die in die entsprechende Form gepresst wurde. Die Aluminiumfolie erfüllt gleich eine doppelte Funktion: Zum einen ist Aluminium in diesem Bereich hitzefest und zum anderen fungiert die Folie als Wärmespeicher, die der nach oben strömenden Luft Wärme entzieht und somit den Abkühlprozess erleichtert, die Wärme speichert und der später wieder nach unten strömenden Luft wieder Wärme zuführen kann. 2. Aufgetretene Probleme Beim Bau unseres Stirlingmotors traten mehrere Probleme auf, die erst nach und nach beseitigt werden konnten. Die gravierendsten Schwachstellen unseres Modells waren die Membran, sowie die zuerst zu schwach angesetzte Wärmequelle. Membran: Durch ein Loch in der Mitte der Membran wird der Faden geführt, welcher den Verdrängerkolben bewegt. Es traten hierbei jedoch einige Probleme auf, so durfte das Loch in der Mitte nicht zu groß sein. Durch die Auf- und Ab-Bewegung des Fadens wurde die Membran jedoch allmählich „durchgesägt“. Dieses Problem wurde beseitigt, indem die Membran mit einer kleinen Plastikscheibe verstärkt wurde, die in der Mitte ein kleines Loch hatte. Des weiteren ist die Membran anfällig für Reibung an Kanten und Ecken, sowie zu hohe Temperaturen. Hitzequelle: Anfangs wurde eine kleine Kerze als Wärmequelle eingesetzt, welche allerdings viel zu wenig Wärmeenergie bereitstellen konnte. Diese wurde durch einen Spiritusbrenner ersetzt, wodurch endlich genügend Wärme erzeugt wurde. Schwungmasse: Das zuerst verwendete Gewicht war wahrscheinlich als zu schwer angesetzt. Das in der endgültigen Version des Motors verwendete Gewicht hatte eine Masse von rund m ≈ 20 g . Die Entfernung vom Drehpunkt betrug etwa 15cm, dieser Abstand konnte jedoch um einige cm verringert werden, ohne die Funktion des Motors zu beeinträchtigen. Als Grenzfall war es sogar möglich, den Motor ohne zusätzliche Schwungmasse zu betreiben. Als die Membran zum 6. oder 7. Mal neu aufgezogen, und die Wärmequelle ausgetauscht wurde, funktionierte der Stirlingmotor schlussendlich doch. 3. Versuchsverlauf Der Stirlingmotor wird mit dem Spiritusbrenner von unten her erhitzt. Nach einer kurzen Zeit ist die Temperatur des unteren Teils des Motors genügend stark gestiegen und nach dem Anwerfen der Schwungmasse läuft der Motor selbstständig weiter. Für eine möglichst gute Funktion des Motors ist es entscheidend, dass eine hohe Temperaturdifferenz besteht, was durch eine Kühlung der Gummimembran mit Wasser gut erreicht werden kann. Abschließende persönliche Betrachtungen Abschließend kann ich sagen, dass die Arbeit mit dem Stirlingmotor Spaß gemacht hat. Es war zwar mehr als anstrengend, den Motor endlich zum Laufen zu bringen, und bei den vielen Rückschlägen nicht aufzugeben, aber man wird schlussendlich doch mit einem Erfolgserlebnis belohnt. Insbesondere bewerte ich es als sehr positiv, dass im Rahmen dieses Faches ein Projekt zu Stande kommen konnte, bei dem die Praxis nicht hinter der Theorie zurückbleiben muss und den Schülern viel Freiraum in ihrer Arbeitweise gelassen wurde. Ich bin davon überzeugt, dass durch eine selbstständige, praxisnahe Arbeit wesentlich tiefere Einblicke in ein Thema erlangt werden können, als durch bloße Theorie, auch wenn diese von den Schülern selbst aufgearbeitet wird.