Nur noch Porno im Kopf – Sexsucht , Internetsexsucht und die Konsequenzen für die Behandlung Mittwochs-Kolloquium „Sucht“, Bremen, 01.02.2017 Viktoria Kerschl Dipl. Psych., Psycho-, Sucht- und Traumatherapeutin Supervision DGSv* Klinikleitung Fachklinik Do it!, Travemünde Externe Adaption Do it!, Hamburg © therapiehilfe e.V 2016 1 Was erwartet uns heute? „Jede Richtung des menschlichen Interesses vermag süchtig zu entarten...“ Gebsattel, 1954 ein wenig Datenlage Was versteht man unter SexSucht / PornoSucht? Diagnostische Überlegungen Fallvorstellungen und Konsequenzen für die Behandlung © therapiehilfe e.V 2016 2 Warum ist es wichtig etwas über Sexsucht/Pornosucht zu wissen? Viele Sexsüchtige sind mehrfachabhängig. Da wo die Sexsucht im Zusammenhang mit Alkoholsucht z.B. nicht erkannt und thematisiert wird, erfolgt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Rückfall mit dem stofflichen Suchtmittel oder mit anderen abhängigen Verhaltensweisen. Sex- oder Pornosucht ist für Betroffenen und ihre Angehörige ähnlich qualvoll wie andere Süchte. Wird häufig nicht als behandlungsbedürftige Störung erkannt; diagnostische Irrwege ergeben sich aus der Schambesetztheit des Themas und dem Irrtum, dass bei der Thematisierung um einen Eingriff in die Intimität des Menschen handelt handelt. Pornografie - und Sexsucht haben nichts mit Intimität zu tun, sondern können „süchtige Verhaltensweisen“ sein. Man kann davon ausgehen, dass hinter Drogen- und Alkoholrückfällen eine nicht erkannte Sexsucht stehen kann. Vielen substanzbezogen Abhängige n wird ihre Sebzw. Pornosucht erst in der Behandlung bewusst. © therapiehilfe e.V 2016 3 Sexsucht > Pornografiesucht Sexuelle Hyperästhesie (Krafft-Ebing,1886; ll,1896) Zwanghafte sexuelle Betätigung (Kuiper, 1973) Sexuelle Sucht (Carnes, 1992; Roth, 1992) Schätzungen 3-6% der Bevölkerung USA (Carnes 1991, Mäulen 2002), das wären 16,8 Mio. Menschen. 6% aller Internetnutzer weisen süchtigen Konsum auf (Daneback et al. 2006) Deutschland: 60 % der Männer und ca. 10 % der Frauen konsumieren täglich oder wöchentlich Internet-Pornografie. 17,2 % der Männer und 1,4% der Frauen täglich (Online Befragung, Pastötter et al., 2004) Mehr als 60 % der Erwachsenen, die von Porno- oder Onlinesex abhängig wurden, entwickelten ihre sexuelle Sucht ausschließlich im Internet. Seriöse Quellen gehen davon aus, dass bis zu einer halben Million Männer und Frauen in Deutschland porno-/sexsüchtig in verschiedenster Variation sind. Wenige Zahlen deuten auf eine Verteilung von 70/80% Männer und 20/30% Frauen. © therapiehilfe e.V 2016 4 © therapiehilfe e.V 2016 5 SexSucht /PornoSucht eine Verhaltenssucht? exzessiv belohnende Verhaltensweise, die zwanghaft wiederholt wird, die die Kriterien einer Abhängigkeit erfüllt Regulation von Stress, von Stimmungen/Gefühlen Starker Drang, Verlangen dem jeweiligen Reiz zu folge, ständige gedankliche Beschäftigung, Handlungs- und Entscheidungsfreiheit sind eingeschränkt Die exzessive Ausübung aktiviert dieselben Belohnungszentren im Gehirn und führt zu ähnlicher Symptomatik wie bei einer Substanzsucht (dopaminerges System) Sie nehmen viel Raum in Anspruch und kollidieren mit sozialen und beruflichen Interessen. Folgen können Isolation, Rückzug, Suizidgefährdung und Verwahrlosung sein. Das Abhängigkeitspotential, die Gesundheitsrisiken und soziale wie berufliche Folgen stehen substanzbezogenen Süchten in nichts nach. © therapiehilfe e.V 2016 6 Bisher wurden sie als Störungen der Impulskontrolle kategorisiert. Das neue DSM-V sieht eine Kategorie „substance use and behavioral disorders“ vor. ICD-11 2015 beschreibt neben Glücksspielsucht auch „weitere Verhaltenssüchte“ Wissenschaftlich Evidenz bezeugt, dass eine Übereinstimmung zwischen stoffgebundenen und nicht-stoffgebundenen Süchten hinsichtlich Krankheitsverlauf, Phänomenologie, und möglicher Komorbiditäten, des Behandlungsverlaufs sowie neurobiologischen Mechanismen besteht. Toleranzentwicklung und Dosissteigerung bis hin zu vergleichbaren Entzugserscheinungen. Die „Verhaltenssucht“ stellt eine chronische Erkrankung dar, bei der immer das Risiko besteht rückfällig zu werden. © therapiehilfe e.V 2016 7 Klassifikationen und Komorbiditäten Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle F63.0 Störungen der Impulskontrolle F63.9 Sexuelle Störung F66.9 Paraphilien F65.9 Verhaltenssucht F68.0 Beziehungsstörung F68.8 Depressionen Anpassungsstörungen Störungen durch psychotrope Substanzen Persönlichkeitsstörungen (narzisstische PS, schizoide PS, Dissozialität) Soziale Angststörungen Essstörungen ADHS PTBS Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten Krankheiten des Muskel und Skelettsystems © therapiehilfe e.V 2016 8 Merkmale der Sexsucht (Carnes, 1992) Schädlichkeit – das sexuelle Verhalten hat schwere Folgen: Kontrollverlust/Verlangen, Zwanghaftigkeit, Destruktivität Leidensdruck Bewältigungsversuche (sex. Zwangsvorstellungen und Fantasien) Emotionale Destabilisierung (schwere Stimmungsschwankungen) Dominanter Verhaltensbereich (Zeit) Einengung des Verhaltens (Vernachlässigung sozialer wichtiger Kontakte, Verpflichtungen) Sexuelle Süchte schlagen sich genauso wie Drogen (insbesondere Heroin) im Suchtzentrum nieder, die Sucht ist irreversibel. Progredienter Verlauf mit sexuellen Fatasien, imperativen Onanieimpulsen, häufig wechselnden Partnern oder exzessivem Pornografiekonsum Geht einher mit persönlicher Erniedrigung, Selbst- und Fremdgefährdung Sexsucht spielt sich i.d.R. im Privaten ab und erreicht selten eine soziale Aufmerksamkeit © therapiehilfe e.V 2016 9 Diagnostische Kriterien Alle 4 Kriterien müssen vorliegen (Young, 2001): ständige gedankliche Beschäftigung mit Internet/sexuellen Inhalten – Gedanken an vorherige oder Antizipation zukünftiger Online-Aktivitäten zwangsläufige Ausdehnung der im Internet verbrachten Zeiträume, um noch eine Befriedigung zu erlangen (nicht intendiert) erfolglose Versuche, den Internetgebrauch zu kontrollieren, einzuschränken oder zu stoppen, Ruhelosigkeit, Reizbarkeit oder Depressivität beim Versuch Tägliches Einloggen auf der Suche nach riskanteren, intensiveren Erfahrungen ______________________________________________ Mindestens eines der folgenden Kriterien muss vorliegen (Carnes, 1992): aufs Spiel setzen oder Riskieren einer engen Beziehung, einer Arbeitsstelle oder beruflichen Angebots wegen des Internets (wegen Internet-Sex) Belügen von Familienmitgliedern oder anderen, um das Ausmaß und die Verstrickung mit dem Internet(-Sex) zu verheimlichen Internetgebrauch (Internet-Sex) als ein Weg, Problemen auszuweichen oder dysphorische Stimmungen zu erleichtern © therapiehilfe e.V 2016 10 „internet sex addiction is the most common form of problem online behavior among users.“ Kimberly Young (2008) “Cybersex is the crack cocain of sexual addiction“ Robert Weiss © therapiehilfe e.V 2016 11 Fallbeispiel Herr M. © therapiehilfe e.V 2016 12 Neurobiologie der PornoSucht Welche „Ein-Drücke“ prägen sich besonders nachhaltig ein? Die ersten Eindrücke eines neuen Erfahrungsbereichs, da sie sich neuronal strukturbildend ausswirken. In vulnerablen (Wachstums-) Phasen der Entwicklung prägen sich spez. Erfahrungen bes. effizient ein Emotional aufgeladene oder erregende Bilder werden schneller und nachhaltiger gelernt nach G. Hüther © therapiehilfe e.V 2016 13 © therapiehilfe e.V 2016 14 Pornografie und Lerngesetze Lernen am Modell: Nachahmungseffekt stärker bei Akzeptanz im soz. Umfeld (Mitschüler). 2. Lernen durch Verstärkung: Sexuelle Bilder lösen Erregung und starke positive Gefühle aus. Negative Verstärkung durch Spannungsabbau, Stress- und Frustbewältigung 3. Klassische Konditionierung: Computer/ Internet wird zum konditionierten Auslösereiz Verknüpfung von Sex. und Gewalt, Übertragung des sexuellen Interesses auf Kinder 4. Gewöhnung und Systematische Desensibilisierung: Die emotionale Reaktion nimmt bei häufigem Konsum ab. Folge: Zunehmende Abstumpfung, - Toleranzentwicklung. Suche nach „härteren“ Reizen © therapiehilfe e.V 2016 15 Trias der CyberSexSucht (Roth, 2010; Cooper, 1998) • Exzessiver Konsum von Pornografie mit zwanghafter Masturbation und intensiver Phantasietätigkeit • Sexualisierung der Gedanken- und Gefühlswelt, das Kopfkino geht offline weiter und beeinträchtigt die sozialen Kontakte, • Innere eingebrannte Bilder und Ideale, die zu Rückfällen führen sind Bestandteile des Suchtrituals • Validierung und Ermutigung in der Cybersex-Kultur, Zunehmend interaktiver Cybersex, Übergänge zu realen Affären, d.h. „Normalität“ im Cyberspace bestimmt die Wahrnehmung der Umwelt und zunehmend im gelebten Leben © therapiehilfe e.V 2016 16 Innenansichten eines Betroffenen: „die Sucht hat meine Partnerschaft und alles, was mir wichtig war, zerstört“ © therapiehilfe e.V 2016 17 Zitate aus der Behandlung „… ich kann nicht mehr und jedes mal, wenn ich eine Seite besuche erhoffe ich mir das Ende, die Erfüllung, die Lösung, (…) hinterher kurz Ruhe, dann geht es wieder los. Schuld, Scham, Verachtung, … ich fresse und glotze und wichse …“ „Ich kann nicht mehr mit meiner Freundin. … Wenn die wüsste was ich mache, sie würde kotzen (…) wenn sie meine Gedanken kennen würde.“ © therapiehilfe e.V 2016 18 Krankheitsentwicklung Die Krankheitsentwicklung verläuft in der für Suchtprozesse typischen Art und Weise: Gesteigertes Interesse Aufmerksamkeit und Energie für das süchtige verhalten; sexuelle Aktivität wird zunehmend wichtig und rationalisiert. Verlust anderer Interessen Sexualisieren von sozialen Kontakten (der Blick schafft Befriedigung bis hin zu obszönem Ansprechen Fremder ohne Einsicht) Entwertung/ Empathieverlust > Beeinträchtigte Intimität in Partnerschaften, Entfremdung und Entwertung Toleranzsteigerung (aus Porno wird Hard Core bis hin zu sexuell deviantem Verhalten in der Öffentlichkeit; Necrophilie) Schnittstellen Kick/Thrill > Identifikation > Macht/Unterwerfung leben, d.h. Toleranz gegenüber sexueller Gewalt Erregung und Lust > Kontrolle von Aggression > imaginierte Interaktion, d.h. kognitive Verwirrung durch Illusionen und widersprüchliche Botschaften der pornographischen Versprechungen und eigenen widersprüchlichen Bedürfnis © therapiehilfe e.V 2016 19 Dosissteigerung (tagelange Sessions mit völligem sozialen Rückzug, mehrfach täglicher Konsum) > Kontrollverlust, durchbrechen aller Kontrollvorsätze, Schwanken zwischen Überkontrolle und Kontrollverlust Zunehmendes Kreisen um Sexualität und Lust, stetige Bilder im Kopf, Festhalten an Triggern mit Vorstellungen Entzugssymptome (Depressionsentwicklung, Impulsdurchbrüche, Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit, innere Unruhe und Getriebenheit, Spannungszustände, Kopfschmerzen) Drohender Zusammenbruch (Schwierigkeiten mit dem Beruf, Rückzug, psychischer Zusammenbruch) Fortsetzung des Verhaltens trotz negativer Konsequenzen: Finanziell, Partnerschaftlich, Beruflich, Sozial … © therapiehilfe e.V 2016 20 Worauf sollten Kliniker achten? Suchtmittelabhängigkeit Starke Angepasstheit, Neigung zu Zwängen, Aggressivität und massive Wut Sexueller Missbrauch, Prostitution Entlassungen aus der Reha im Zusammenhang mit Pairing Sexualisierung jeglichen Kontakts Stetige Partnerschaftskrisen, Romanzenneigung © therapiehilfe e.V 2016 21 Die Stufen der sexuellen Abhängigkeit Stufe I Zwanghaftes Masturbieren Multiple Partner/innen, schnelles sich Ablösen der Partner/innen Schnelles Gelangweilt sein von Partner/innen Exzessive sexuelle Phantasien, die den Alltag bestimmen Telefonsex, ChatSex Pornogebrauch S/M Verhalten, Fetischismus/Urophilie © therapiehilfe e.V 2016 22 Stufe II Sexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit, Stalking Heimliches Filmen von Frauen Obszöne Handlungen im Netz/Telefon bei Unbekannten Nekrophilie, Exhibitionismus, Voyeurismus Prostitution, regelmäßiger Prostitutionskunde Sexuelle Belästigungen z.B. am Arbeitsplatz Stufe III Sexuelle Handlungen mit Kindern/Minderjährigen Sex mit vulnerablen Erwachsenen (unter Drogen, Minderbegabte, Behinderte) Sex mit Klient/innen, Patient/innen, Schutzbefohlenen, Schülern, Gemeindeangehörigen © therapiehilfe e.V 2016 23 „ ich bin gedanklich immer in Chatrooms oder auf Pornoseiten … Alicia, zu ihr hatte ich eine echte Bindung. Man konnte ihre Website besuchen und an ihrem Leben teilhaben, chatten und dann natürlich auch Cybersex haben oder die neusten Pornos sehen … Da ist ganz viel Nähe, Intimität und Direktheit in den Chats, man erzählt sich Dinge, die man noch nie erzählt hat.“ Herr S. 2015 © therapiehilfe e.V 2016 24 „Ich kann nicht anders. Ich will mich ja an das Beziehungsverbot halten, aber ich kann nicht … ich weiß, dass das nicht Liebe ist, aber ich bekomme alle Bestätigung als Frau, als gute Frau. … Im Grunde ist es wie Drogen nehmen; hinterher bin ich ruhig, aber ekele mich.“ „Ich muss Männer haben, egal was sie sind, woher sie kommen. Das verschafft mir Macht. Oder auch das Gefühl, geliebt zu sein, schön zu sein, begehrt zu sein. (…) ich bin süchtig nach dem Gefühl des Begehrt seins. Wenn Männer auf mich stehen, macht das mein Selbstwert aus.“ Frau S. 2013 © therapiehilfe e.V 2016 25 „Mein Vater hat mich immer klein gehalten … meine Mutter, zu der hatte ich eine enge Bindung. Ich fühlte mich manchmal wie Partnerersatz und gleichzeitig nicht erwünscht.“ Herr N. 2013 Sexsüchtige zeichnen sich oft durch eine enge auch ambivalente Beziehung zur Mutter aus. Mangelnde Selbständigkeit, Minderwert und (Selbst-)Verachtung werden in anonymen Kontakten ausgelebt. (dijg Bulletin, 2014) Sexsüchtige haben oftmals massive Entwertung durch den Vater erhalten, die durch Parentifizierung durch die Mutter und die damit empfundene Ohnmacht verstärkt wurde. Sexsucht kann als Bindungsstörung begriffen werden. (dijg Bulletin, Folgen mangelnder Bindung, 2014) © therapiehilfe e.V 2016 26 Die Behandlung/Therapie und Besonderheiten Eins nach dem anderen, d.h. zuerst die stoffgebundene Sucht behandeln, danach die süchtigen sexuellen Verhaltensweisen thematisieren. > Herr S. 2015 Sexuelle Sucht kann sich nach erfolgter Suchtbehandlung massiv intensivieren und zum Rückfall in die stoffgebundene Sucht führen. > Herr S. 2015 Viele Süchtige bemerken ihre Sexsucht erst durch die Beschäftigung mit ihrer Alkohol- und Drogensucht. > Herr N. 2013/Herr H. 2015/Herr W. 2016 Gewöhnung an einseitige narzisstische Befriedigung Kognitive Verwirrung durch die Illusionen und widersprüchlichen Botschaften der pornografischen Versprechungen © therapiehilfe e.V 2016 27 Spezifische Behandlung im Do it! Vollständige Abstinenz für mind. 90 Tage (Sexualität, Masturbation, Bilder) > Stressreich, psychischer Entzug, Widerstand, Schmerz, Schuld und Schamgefühle, Groll, Depression Detaillierte Anamnese der Sexualität/sexueller Entwicklung Erhebung sexueller Neigungen: Was hat sich verändert? „Dosissteigerung?“ Fixierung auf den Körper erkennbar? Aufarbeitung der inneren Bilder und den intensiven zusammenhangslosen Bilderfolgen Analyse potentieller Ursachen (Mobbing, frühkindliche Demütigungen, Entwertungen, sex. Missbrauch, Gewalterfahrungen) > Schlüsselerlebnis kann der Startpunkt pathologischen Verhaltens sein © therapiehilfe e.V 2016 28 Analyse der Auslösereize und Erlernen der 3 Sekundenregel (Rückfallprophylaxe) Selbstbeobachtungsanleitung Psychoedukation (Rolle von Groll, Rolle von Entwertungsgedanken) Einsatz von EMDR (CravEx, M.Hase, 2009) Rückfälle werden analog des Rückfallkonzeptes behandelt. Mehrfacher Rückfall bedeutet mangelnde Compliance und Entlassung © therapiehilfe e.V 2016 29 Behandlungsziele Fokus auf Wünsche und Bedürfnisse, Sehnsüchte, Prioritäten visualisieren > Enddeckung von sich selbst, Entdeckung der Realität, der Identität vs. Illusion der Bilder Erlernen von Nähe ohne Sexualität, Entdeckung eigener Intimität Umgang damit, wenn sexuelle Wünsche nicht sofort befriedigt werden. Veränderung der Selbsttäuschung durch Verständnis der pornografischen Botschaften und Illusionen und deren Wirkungen © therapiehilfe e.V 2016 30 © therapiehilfe e.V 2016 31 Was gibt es? Ambulante Behandlung > nur wenig gut ausgebildete Therapeuten Stationärer psychosomatischer / suchttherapeutischer Aufenthalt erscheint zu Beginn sinnvoll (3 Kliniken in Deutschland) Viele Behandlungsansätze kommen aus USA Selbsthilfe (AS, SAA, SLAA) UK: Paula Hall; USA: Patrick Carnes Screening Interview von Carnes, 1991 © therapiehilfe e.V 2016 32 „Das ist ein großer unethischer Menschenversuch, und mir ist völlig rätselhaft, warum der so ungehindert ablaufen kann.“ Beier, Charite Berlin 2010 © therapiehilfe e.V 2016 33 Wenn Menschen nicht finden, was sie begehren, begnügen sie sich damit, zu begehren, was sie finden. Guy Debord © therapiehilfe e.V 2016 34