Wir spielen für Dich! DREIGESTIRN DER KLASSIK Sonntag, 22. März 2015, 18 Uhr Beethovenhalle Hannah Morrison Sopran Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent PROGRAMM Wir spielen für Dich! Musik macht glücklich! Besuchen Sie uns doch mal bei facebook! Foto: Thilo Beu Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Programm Dreigestirn der Klassik Joseph Haydn (1732-1809) Sinfonie Nr. 100 G-Dur Hob. I:100 „Militär-Sinfonie“ (1794) Adagio. Allegro Allegretto Menuet. Moderato Finale. Presto Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Non più, tutto ascoltai – Non temer, amato bene KV 490 – Konzertarie für Sopran (Tenor), Solo-Violine und Orchester (1786) Allegro assai Andante Liviu Casleanu Solo-Violine Voi avete un cor fedele KV 217 – Konzertarie für Sopran (1775) Andantino grazioso PAUSE Ludwig van Beethoven (1770-1827) Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ (1802-1804) Allegro con brio Marcia funebre. Allegro assai Scherzo Finale. Allegro molto Hannah Morrison Sopran Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent auch Programmhefte rer se als Pdf auf un r. ba Homepage verfüg Besetzung Joseph Haydn Sinfonie Nr. 100 G-Dur „Militär-Sinfonie“ Uraufführung am 31. März 1794 in London 2 Flöten 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte Pauke, Schlagzeug Streicher 2 Hörner 2 Trompeten Wolfgang Amadeus Mozart Konzertarie für Sopran (Tenor), Solo-Violine und Orchester KV 490 Uraufführung wahrscheinlich am 13. März 1786 in Wien 2 Klarinetten 2 Fagotte Streicher Solo-Violine Solo-Sopran 2 Hörner Wolfgang Amadeus Mozart Konzertarie für Sopran KV 217 Uraufführung wahrscheinlich 1775 in Salzburg 2 Oboen Streicher Solo-Sopran 2 Hörner Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ Uraufführung am 7. April 1805 in Wien 2 Flöten 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte Pauke Streicher 4 3 Hörner 2 Trompeten Uneingeschränkte Beifall-Rufe Fra Olaus Magnus: Stadtpfeifer (um 1555) Joseph Haydn (Ölgemälde von Thomas Hardy, 1791) Mozart meinte einmal: „Keiner kann alles: schäkern und erschüttern, Lachen erregen und tiefe Rührung, und alles gleich gut als Haydn“. Musik hatte im 18. Jahrhundert gesellschaftliche und repräsentative Funktionen zu erfüllen. Joseph Haydn sorgte dafür, dass die adligen Herrschaften ständig neue Sinfonien zu hören bekamen. Hartnäckig experimentierte er an der Gattung; die Sonatenhauptsatzform entwickelte er Schritt für Schritt weiter. Schon bald hieß es: „Alles spricht, wenn er sein Orchester in Bewegung setzt“. Jahrzehntelang hatte er in der Provinz bei den Fürsten von Esterházy gelebt und gearbeitet. Aber als Fürst Nikolaus I. 1790 starb, entließ sein Nachfolger nahezu 5 alle Mitglieder der Hofkapelle. Seinen Kapellmeister Haydn behielt er nur pro forma in Diensten und stattete ihn mit einer jährlichen Rente aus. Ende 1790 reiste Haydn als 58-Jähriger auf Einladung des Konzertunternehmers Johann Peter Salomon das erste Mal nach London, wo er schon längst als „Shakespeare der Musik“ galt. Auf Mozarts Bedenken, dass er nicht einmal Englisch spreche, konterte er: „Meine Sprache verstehet man durch die ganze Welt.“ In der britischen Hauptstadt wurde er zu einer wichtigen Figur des öffentlichen Lebens. Die Universität von Oxford verlieh ihm die Ehrendoktorwürde und das Königspaar wollte ihn gerne an England binden. „Ich räume Ihnen des Sommers eine Wohnung in Windsor ein“, hatte die Königin zu ihm gesagt, „[…] dann machen wir zuweilen tête à tête Musik.“ Haydn scheint ernsthaft überlegt zu haben, zu bleiben, kehrte aber nach seiner zweiten London-Reise letztlich in das beschaulichere Wien zurück. In England schrieb Haydn einige seiner geistreichsten Sinfonien. Der Impresario Salomon bot durch die Konzerte in den Hanover Square Rooms den Anlass für die Komposition der meisten der zwölf „Londoner Sinfonien“ (Nr. 93-104). Haydn schritt auch in diesen Werken Stufe für Stufe die Möglichkeiten der musikalischen Grammatik ab und fand immer neue Lösungen, darunter einige klangliche Überraschungseffekte. Gerne spielte er unaufmerksamen Zuhörern einen Streich. In der populären „Militär-Sinfonie“ sind es Instrumente einer Janitscharenkapelle gepaart mit Pauken und Trompeten, die die Besucher wachhalten sollten. Die Sinfonie entstand 1794 und wurde am 31. März des Jahres in London uraufgeführt. 6 Nach der pompösen Einleitung exponieren Flöte und Oboen wie in einem Spielmannszug zunächst alleine das erste Thema. Es entwickelt sich ein Satz mit marschartigem Charakter, dem aber als Kontrast eine wiegende Melodie entgegengestellt ist. Das Allegretto präsentiert sich dann als echter Militärmarsch. Ein Der Kammerherr Sultan Murads IV. im Kreise der Janitscharen Kritiker des „Morning Chronicle“ schrieb nach der Uraufführung, dass Haydn „mit uneingeschränkten Beifall-Rufen begrüßt“ wurde: „Zugabe! Zugabe! Zugabe! Erscholl es von jedem Platz.“ Hier erklingen die damals beliebten Originalinstrumente der türkischen Musik: Große Trommel, Becken und Triangel. Der Satz ist als Variationenzyklus über eine Marschmelodie gestaltet. Die heroische Stimmung erreicht mit Trompetensignalen ihren Höhepunkt. Das folgende Menuett gibt sich tänzelnd und gravitätisch; das eingeschobene Trio ist sehr vergnüglich. Im vierten Satz kehren die Janitschareninstrumente zurück und werden noch überraschender eingesetzt. Melodisch verarbeitet Haydn die englische Tanzweise „Lord Cathcart“. Der Hörer wird in diesem atemberaubenden Rondofinale regelrecht in die Irre geführt – und von einem unvermuteten Paukenwirbel überrumpelt. Am Schluss setzen sich Fröhlichkeit und Zuversicht durch. 7 Maßgeschneiderte Arien Wolfgang Amadeus Mozart, Detail aus einem Gemälde von Johann Nepomuk della Croce (ca. 1781) Sinfonien waren im 18. Jahrhundert hauptsächlich Gebrauchsmusik und dienten häufig nur als Hintergrundbeschallung. Louis Spohr berichtete, dass bei Hofkonzerten während der Musik Karten gespielt wurde. Das Orchester musste daher leise sein, oft wurden Trompeten und Pauken weggelassen oder sogar ein dicker Teppich ausgelegt, um den Schall zu dämpfen – damit auch bloß niemand „gestört“ wurde. Und es gab Veranstaltungen, in denen nur einzelne Sinfonie-Sätze gespielt wurden, um das Publikum nicht zu langweilen. Lieber wurden viele kleine Stücke präsentiert. Denn ein Programm ausschließ8 lich mit Sinfonien hätte zu Haydns und Mozarts Zeiten kaum einen Hörer ins Konzert gelockt. Hauptattraktion und willkommene Auflockerung waren die Auftritte von Solisten. Für diesen Zweck komponierte Mozart zahlreiche Arien. Sie entstanden meistens für eigene oder fremde Opern, aber dienten auch als Konzertarie für die „geläufige Anton Raaff, erster Darsteller des Idomeneo (1781) Gurgel“ des einen oder anderen Sängers. Mozart äußerte einmal: „Denn ich liebe, dass die Aria einem Sänger so accurat angemessen sey, wie ein gutgemachtes Kleid.“ Das Rezitativ und Rondo mit konzertanter Violine „Non più, tutto ascoltai – Non temer, amato bene“ hat Mozart 1786 für eine Privataufführung seiner Oper „Idomeneo“ im Wiener Fürstenpalais Auersperg nachkomponiert. Es ist die Geschichte eines Königs, der in Seenot schwört, den Göttern den ersten Menschen zu opfern, der ihm nach der Rettung entgegenkommt. Dies ist allerdings sein Sohn Idamante. Die nachkomponierte Szene zwischen Ilia und Idamante findet zum zweiten Aktbeginn statt. Sie ist von kantabler Melodik und mit reichen Koloraturen versehen, als Ausdruck eines leidenschaftlichen Kampfes der Gefühle. Die Sängerin verkörpert in dieser Arie den Prinzen Idamante (der bereits 1781 bei der Münchner Uraufführung von einem Kastraten gesungen wurde). Eindringlich 9 François Boucher, Der Musikunterricht (1749) versucht er, seiner Geliebten Ilia seine unerschütterliche Zuneigung zu versichern – nachdem sie ihm ihre Befürchtung vorgeworfen hat, ihn an die Königstochter Elektra zu verlieren. Aber Idamante beruhigt sie mit den Worten: „Für dich allein wird je mein Herz schlagen!“ Die Arie „Voi avete un cor fedele“ schrieb Mozart 1775 als Einlage für eine Salzburger Wiederaufführung der Oper „Le nozze di Dorina“ von Baldassare Galuppi. Eine Kammerzofe muss sich hier zwischen zwei Verehrern entscheiden. Die erste Aufführung der komischen Oper hatte 1755 in Bologna stattgefunden. Die leichtere, der Commedia dell'arte nahestehende Opera buffa bot Mozart die denkbar abwechslungsreichsten Situationen mit schlichter Melodik und größerer Freiheit. Die Einlagearie passt haargenau auf den Text von Carlo Goldoni und betont die komischen Aspekte der Szene zwischen der Kammerzofe Dorina und einem der allzu selbstsicheren Verehrer. In langsamen Passagen verhält sie sich ihm gegenüber sehr gefühlvoll und glaubt an sein „treues Herz“. Diese wechseln mit raschen Episoden, in denen sie ihn mit herzlosem Gelächter abweist, so dass sich eine Sturzflut an Koloraturen (die Mozart übrigens „geschnittene Nudeln“ nannte) über den aufdringlichen Liebhaber ergießt. 10 Musikalisches Ideenkunstwerk Ludwig van Beethoven, Gemälde Joseph Karl Stielers (1820) „Haydn und Mozart […] zeigten uns zuerst die Kunst in ihrer vollen Glorie; wer sie da mit voller Liebe anschaute und eindrang in ihr innerstes Wesen, ist Beethoven.“ (E. T. A. Hoffmann) Dass ein Konzertbesuch bildend sein kann, setzte sich nach und nach durch, besonders durch den Anspruch an die Aufmerksamkeit, den die Sinfonien von Beethoven dem Zuhörer abforderten. Zuerst knüpfte er an die Gattungstradition von Haydn und Mozart an. Das Menuett ersetzte er durch das Scherzo. Jeder seiner Sinfonien gab er ein eigenes Gesicht; jede ist Teil einer großen Entwicklung. Bald wurde ihm zuerkannt: „Viel 11 Kunst, Neuheit und Reichtum der Ideen“. Von einer „neuen, zauberischen Welt“ war die Rede. Sein Streben nach Neuem wurde manchmal aber auch als nachteilig empfunden. Man musste schon bereit sein, die alten Hörgewohnheiten beiseite zu legen. Beethovens Rat in Bezug auf die „Sinfonia eroica“: „Diese Sinfonie, die über das gewohnte Maß ausgedehnt ist, möge lieber kurz nach Beginn, als gegen das Ende einer musikalischen Veranstaltung angesetzt werden, etwa nach einer Ouverture, einer Arie oder einem Konzert. Sie würde sonst, wenn der Zuhörer von dem Vorhergegangenen bereits ermüdet ist, von ihrer Wirkung verlieren.“ Beethoven arbeitete hauptsächlich 1803 an seiner dritten Sinfonie – ein Jahr, nachdem er im erschütternden „Heiligenstädter Testament“ mit dem Trauma seiner zunehmenden Ertaubung rang und wohl auch mit dem Gedanken spielte, seinem Leben ein Ende zu setzen. Dennoch gelang ihm mit der Sinfonie ein überaus optimistisches Werk – und das erste instrumentale Ideenkunstwerk der Musikgeschichte. Ethische Ideale werden hier vertont. Ob die „Eroica“ ein revolutionäres Werk in den politischen Wirren der damaligen Zeit war, bleibt fraglich. Denn um die Sinfonie ranken sich einige Mythen, über die sich Musikwissenschaftler seither den Kopf zerbrechen. Zunächst hatte Beethoven für die Widmung Napoleon Bonaparte auserkoren – sah er doch in dem Korsen einen heldenhaften Kämpfer für die Freiheit. Aber als sich Napoleon selbst zum Kaiser ernannte, nahm Beethoven enttäuscht Abstand von dieser Widmung. Sein Schüler Ferdinand Ries hat die Geschichte kolportiert, dass Beethoven wütend das Titelblatt zerrissen haben soll, auf dem der Vermerk „Geschrieben auf Bonaparte“ 12 Titelblatt der Eroica, von Beethoven korrigierte Abschrift mit dem ausradierten Untertitel „intitolata Bonaparte“ stand. Außerdem soll er ausgerufen haben: „Ist der auch nichts anderes, wie ein gewöhnlicher Mensch! Nun wird er auch alle Menschenrechte mit Füßen treten, nur seinem Ehrgeize fröhnen; er wird sich nun höher, wie alle Andern stellen, ein Tyrann werden!“ Das neue Werk erhielt schließlich den weniger verbindlichen Namen „Sinfonia eroica, komponiert, um das Andenken eines großen Menschen zu feiern“. Möglich ist, dass Beethoven einen anderen Helden im Sinn hatte – möglicherweise Prometheus, der in der Antike den Menschen das Feuer brachte. Es wurde auch spekuliert, ob der Held vielleicht Prinz Louis Ferdinand von Preußen war, der auf dem Schlachtfeld gegen die französischen Truppen starb. Vielleicht handelt es sich aber auch 13 um einen imaginären Helden, den Beethoven in seiner Sinfonie verewigt hat. Und vielleicht ist es ja auch er selbst, der hier sein heldenhaftes Ringen um den Sieg über ein nahezu übermächtiges Schicksal in Töne fasste. Die Widmung der Sinfonie ging letztlich an einen seiner Gönner: den böhmischen Fürsten Lobkowitz, in dessen Haus er häufig zu Besuch war und den er gerne mit dem Spitznamen „Fitzliputzli“ ansprach. Im Palais Lobkowitz fand auch im Frühsommer 1804 die erste Aufführung der Sinfonie statt. Nach weiteren privaten Voraufführungen wurde sie am 7. April 1805 im Theater an der Wien der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit zwei markanten Tuttiakkorden mahnt die Sinfonie gleich zur Aufmerksamkeit. Die Celli präsentieren das Kernmotiv, aus dem nach mehreren Abwandlungen das würdevolle Hauptthema emporsteigt – welches Beethoven dem Ouvertüren-Auftakt zu Mozarts Schäferspiel „Bastien und Bastienne“ entlehnte. Hauptthema des 1. Satzes Es gesellt sich ein zartes Seitenthema hinzu. Die ausgedehnte Entwicklung der Durchführung kulminiert in schrillen Synkopen. Die Oboen heben daraufhin mit einer melancholischen Kantilene an, die Streicher antworten mit einer anmutigen Gegenlinie. Das Hauptthema verschafft sich wieder Raum und wird kühnen Modulationen unterzogen – bis zum triumphierenden Höhepunkt in der ausgedehnten Coda. Mit dem Adagio folgt einer der ergreifendsten Trauermärsche der Musiklitera14 tur. Oboen und Streicher stimmen eine überwältigende Totenklage in Moll an. Ein Dur-Abschnitt bringt mit einer sehnsuchtsvollen Melodie etwas Licht in die düstere Stimmung, die letztlich aber von der Wiederkehr des schwermütigen Hauptthemas erneut verdunkelt wird. Dennoch gibt sich die Coda versöhnlich. Turbulent und etwas gespenstisch geht es mit dem Scherzo weiter, das von unruhigen Passagen mit hastenden Staccati und Akzentverlagerungen geprägt ist. Das eingeschobene Trio assoziiert mit seinen schmetternden Hornklängen das Getümmel auf einer Jagd. Der Finalsatz basiert auf dem Thema eines Contretanzes, welches Beethoven bereits in seinem Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ verwendet hatte. Mehrere Tuttischläge kündigen den Tanz an; zunächst erscheint nur der Bass. Erst nach langer Vorbereitung zeigt sich das eigentliche Thema in den Holzbläsern, dann in den Violinen. In mehreren Variationen wird es verarbeitet und immer wieder neu beleuchtet. Stürmisch, mit hymnischen Fanfarenklängen und einer schier unendlichen Reihe von Schlussakkorden endet diese bedeutende Sinfonie. Heidi Rogge 15 Foto: Rolf Franke HANNAH MORRISON Hannah Morrison Die aus einer schottisch-isländischen Familie stammende Sopranistin Hannah Morrison wuchs in Holland auf, wo sie von 1998 bis 2003 Gesang und Klavier studierte. Nach dem Diplom wechselte sie an die Hochschule für Musik und Tanz Köln und schloss ihre Ausbildung bei Prof. Barbara Schlick Anfang 2009 mit dem Konzertexamen ab. Gleichzeitig erhielt sie den „Master of Music in performance“ in der Londoner Guildhall School of Music and Drama bei Prof. Rudolf Piernay. Als Konzertsängerin verbindet sie eine enge Zusammenarbeit mit Sir John Eliot Gardiner. Unter seiner Leitung debütierte sie 2013 bei den Salzburger Festspielen und mit dem Gewandhausorchester in Leipzig. Außerdem war sie im selben 16 Jahr zu Gast in den Konzertsälen von Barcelona, Köln, Luzern, Pisa, beim Bachfest Leipzig sowie beim Aldeburgh Festival. Besonderer Höhepunkt dieses Jahres war ihr Auftritt bei den BBC Proms. Sie gastiert regelmäßig mit Les Arts Florissants unter Paul Agnew und William Christie. Ihre letzte Tournee führte sie in die Konzerthäuser von Madrid, Paris und London. 2012 war sie mit dem Bach Collegium Japan und Masaaki Suzuki auf Tournee. Es folgten Wiedereinladungen für Bachs Matthäuspassion und Händels Messiah. Mit Christoph Spering sang sie Bach Solo-Kantaten u. a. bei den Barock-Festspielen in Bad Arolsen und wurde daraufhin 2014 zum Bachfest Leipzig eingeladen. 2013 war sie zu Gast bei den Brühler Schlosskonzerten, wo sie mit der Capella Augustina und Andreas Spering zu erleben war. Das Konzert wurde europaweit übertragen. Bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik trat sie mit L'Arpeggiata und Christina Pluhar auf. Mit Le Concert Lorrain sang sie 2014 in Ravenna Bachs h-Moll-Messe. Im Liedbereich feierte Hannah Morrison Erfolge in England (Oxford Festival, London, Kings Place und Wigmore Hall u. a.) mit den Pianisten Eugene Asti und Graham Johnson. 17 Foto: Barbara Aumüller STEFAN BLUNIER Stefan Blunier Der 1964 in Bern geborene Dirigent Stefan Blunier studierte in seiner Heimatstadt und an der Folkwang Hochschule Essen Klavier, Horn, Komposition und Dirigieren. Sein dirigentischer Werdegang kann als klassischer Weg durch die Opernhäuser bezeichnet werden. Nach Stationen in Mainz, Augsburg und Mannheim war er 2001-2008 Generalmusikdirektor am Staatstheater Darmstadt. Am 1. August 2008 übernahm Blunier die Position des Generalmusikdirektors (GMD) der Beethovenstadt Bonn und wurde somit gleichzeitig Chefdirigent des Beethoven Orchester Bonn (BOB) und der Oper Bonn. 2011 wurde sein Vertrag in Bonn bis zum Ende der Spielzeit 2015/2016 verlängert. Als Preisträger bei den internationalen Dirigierwettbewerben in Besançon und Malko in Kopenhagen, begann Stefan Blunier früh mit einer regen Konzerttätigkeit. Unterdessen gastierte er bei über 90 Sinfonieorchestern in Europa und Asien. Dirigate übernahm er an den Opernhäusern in London, München, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, Stuttgart und Berlin (Komische Oper und Deutsche Oper) sowie in Montpellier, Oslo und Bern. 18 Seine Konzertprogrammgestaltungen haben das Publikum in den vergangenen Spielzeiten begeistert. Der Erfolg des Dirigenten mit dem Beethoven Orchester Bonn hat überregionales Interesse an der Musik aus Bonn geweckt. Stefan Blunier produziert CDs für SONY, CPO, CRYSTAL, HYPERION und MDG. Seine CDEinspielungen (Arnold Schönberg, Franz Schmidt, Eugen d'Albert, Anton Bruckner, Franz Liszt u. a.) offenbaren musikalische Raritäten und werden von der Fachpresse in höchsten Tönen gelobt. Für die CD-Einspielungen der Opern „Der Golem” von Eugen d´Albert und „Irrelohe“ von Franz Schreker wurde er gemeinsam mit dem Beethoven Orchester Bonn 2011 und 2012 jeweils mit dem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Über die Jahreswende 2011/2012 reiste GMD Blunier mit dem Beethoven Orchester Bonn nach China und gab u. a. in den Metropolen Hong Kong, Shanghai und Peking umjubelte Konzerte. 2013 reiste das BOB auf seiner USA-Tournee an die Ostküste und nach Florida. In elf Konzerten konnte das BOB die amerikanischen Zuhörer für sich gewinnen. Zu den Aufgaben in 2013/2014 gehörten die Debüts an der Oper Zürich mit „Rigoletto“ und an der Oper Frankfurt mit „Daphne“. In Oslo dirigierte Blunier die Neuproduktion von „Hoffmanns Erzählungen“ in der Regie von Calixto Bieto und Konzerte fanden mit dem Orchestre National de Belgique, den Stuttgarter Philharmonikern und dem NHK Tokyo statt. CDAufnahmen hat GMD Blunier mit dem DSO Berlin für HYPERION und mit dem Beethoven Orchester Bonn für MDG eingespielt. 19 Foto: Thilo Beu BEETHOVEN ORCHESTER BONN Beethoven Orchester Bonn Den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens bei Konzerten in die Welt zu tragen, ist den Musikerinnen und Musikern des Orchesters ein wesentliches Anliegen. Die Präsentation ausgefallener Programme ist dabei ein Hauptgedanke der künstlerischen Arbeit. Exemplarisch hierfür stehen die CD- und SACD-Aufnahmen der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung von Beethovens Oper „Fidelio“, die SACD-Produktionen des Oratoriums „Christus“ von Franz Liszt und der Oper „Der Golem“ von Eugen D’Albert, beide mit einem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ sowie ein weiterer ECHO Klassik 2012 für die Einspielung der Oper „Irrelohe“ von Franz Schreker ist eine schöne Bestätigung für dieses Engagement. Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des Orchesters begann, setzten später Max Reger, Sergiu Celibidache, Dennis Russell Davies und Kurt Masur fort: Sie führten das 20 Orchester zur Spitzenklasse in Deutschland. Seit der Saison 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf der überwältigenden musikalischen Reise. Neben der Opern- und Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und 120 Opernaufführungen pro Saison) bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem Titel „Bobbys Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt. 2009 und 2011 wurde das erfolgreiche Education-Programm mit dem begehrten ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Als Botschafter tragen die Musikerinnen und Musiker den guten Ruf der Beethovenstadt in alle Welt. Neben Tourneen durch Europa, Nordamerika und Japan war das Orchester über das Neujahrsfest 2012 mit sechs ausverkauften Konzerten auf seiner ersten China-Tournee unterwegs. Im März 2013 standen auf einer USATournee 11 Konzerte in Städten an der Ostküste und in Florida auf dem Programm. Auch hier konnte das Beethoven Orchester Foto: Martina Reinbold Bonn seinen Ruf als exzellenter Klangkörper bestätigen. Das Beethoven Orchester Bonn in Worcester, Mechanics Hall 21 ORCHESTERFEST So 7. Juni 2015, ab 11 Uhr Beethovenhalle Am 7. Juni öffnet die Beethovenhalle ihre Türen, wenn das Beethoven Orchester Bonn und sein Generalmusikdirektor Stefan Blunier herzlich zum ORCHESTERFEST einladen. Es gibt wieder ein buntes Programm, kreative Aktionen und viel Spaß rund um die Musik: Wir spielen für Dich! Herzlich willkommen! Eintritt frei! Foto: Thilo Beu www.beethoven-orchester.de Info: 0228 - 77 66 11 Kommen Sie zu uns und finden Sie gute Freunde in einem musikbegeisterten Kreis. Schon ab 50 € Jahresbeitrag sind Sie Mitglied und können Kultur und Klassik unter netten Gleichgesinnten fördern und genießen: Wir freuen uns auf Sie! Herzlich willkommen! Wir spielen für Dich! Gesellschaft der Freunde des Beethoven Orchesters Bonn e. V. Tel. 0163 - 84484120, [email protected] THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 10.00 - 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 16.00 Uhr, Sa 10.30 - 13.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 10.00 - 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 13.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Lisa Valdivia Text Heidi Rogge Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck JF. Carthaus GmbH & Co. KG Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. Preis des Programmheftes: 2,00 € 26 HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. 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