Tariq Ramadan und die Muslim Brüder in Europa Die jüngsten Debatten um den Einfluss islamistischer Gruppen in Europa, haben ihren Blick auf eines der wichtigsten weltweit aktiven Organisationsnetzwerke des Politischen Islam gerichtet: die 1928 in Ägypten gegründete Muslim-Bruderschaft (al-Ikhwan al-Muslimun). Mit den Arbeiten von Johannes Grundmann und Ralph Ghadban liegen nun erstmals in deutscher Sprache zwei Neuerscheinungen zum Wirken von Muslim-Brüdern in Europa vor. Der Gründer der Ikhwan, der ägyptische Volksschullehrer Hassan al-Banna, der über keine tiefergehende religiöse Ausbildung verfügte, vertrat eine extrem rigide Vorstellung einer in sich geschlossenen „islamischen Gesellschaft“, die alle Lebensbereiche umfassen sollte, also auch die Öffentlichkeit und den Staat: „We belive that Islam is an all-embracing concept which regulates every aspect of live, adjudicating on every one ist concerns and prescribing for it a solid and rigorous order“.[1] Der Islam stellte für die Ikhwan damit nicht nur Religion (din) sondern auch Gemeinwesen/Staat (dawla), also „din wa dawla“ dar. Zu Lebzeiten ihres Gründers stellte die Organisation eine straff organisierte klandestine Kaderorganisation mit einem eigenen bewaffneten Arm dar, den tanzim al-khas - auch als tanzim al-sirri bekannt, der sich wie der frühe arabische Nationalismus und die arabische Linke als antikoloniale Bewegung sah, jedoch keinen postkolonialen Nationalstaat errichten wollte, sondern einen islamischen Staat der Ummah, der islamischen Gemeinschaft. Kurz nach der Abschaffung des Khalifats durch die kemalistische Türkei war es in den ersten Jahren der Ikhwan selbstverständlich, dass dieser „islamische Staat“ in der Wiedererrichtung des Khalifats bestehen werde. Deshalb wurde auch keine spezifischere Beschreibung des angestrebten „islamischen Systems“ (nizam islami) ausformuliert. Die politischen Forderungen Hassan al-Bannas, die dieser 1936 in seinem Traktat „nahwa an-nur“ (Aufbruch zum Licht) an eine Reihe von arabischen Staatsoberhäuptern schickte, inkludierten die „Beendigung des Parteienwesens, islamische Reform des Rechts, kulturelle Zensurmaßnahmen, Wahrung islamischer Moralvorstellungen, Zins- und Profitverbot, Redistribution des Reichtums usw. - erklären sich aus seiner Wahrnehmung der gesellschaftlichen Konflikte, in der kulturelle Verwestlichung, europäische Vorherrschaft und soziale Ungleichheit untrennbar verschmolzen sind.“[2] Weniger in dem konkret angestrebten System wurden die „Brüder“ in den ersten Jahren ihres Bestehens zusammengehalten, als in den (vermeintlichen) Feinden: den Kolonialisten, Kommunisten, Liberalen, Juden. Antikommunismus und Antisemitismus bildeten einen integralen Bestandteil der militanten Bewegung. Bis 1954 blieben die Ikhwan jedoch eine weitgehend auf Ägypten beschränkte Bewegung. Zwar hatten sie sich durch die enge Zusammenarbeit mit dem Mufti von Jerusalem Haj Amin al-Husseini und ihren ausgeprägten Antisemitismus auch in Palästina engagiert, sowie Sektionen in Syrien, im Sudan, in Eritrea, Marokko, Kuwait, Irak und Libanon gegründet, der große internationale Durchbruch blieb ihnen aber versagt. Dies änderte sich erst, als nach einem Attentat einen MuslimBruders auf den ägyptischen Präsidenten Gamal Abd al-Nasser am 26. Oktober 1954 in Ägypten eine noch nie da gewesene Repressionswelle über die Brüder hereinbrach und die Organisation nicht nur in den Untergrund, sondern viele ihrer Mitglieder auch ins Exil trieb, darunter auch Hassan al-Bannas Schwiegersohn und politischer Vertrauter Said Ramadan, der Vater Tariq Ramadans. Während in der Region v.a. Saudi-Arabien zum Zufluchtsort für die verfolgten Ikhwan wurde und damit auch einer näheren Zusammenarbeit von wahabistischen Islamisten und MuslimBrüdern den Weg öffnete, wurde Europa zum zweiten Standbein der intellektuellen Eliten der Bruderschaft. Said Ramadan gründete im Exil das Islamische Zentrum in Genf und das Islamische Zentrum in München, von wo aus ein Netzwerk von Vorfeldorganisationen der Muslim-Brüder ihre Mission (Da´wa) in Europa begannen. Expansion im Exil Dabei blieben die Muslim-Brüder in Europa nicht allein beim bereits im ägyptischen Untergrund praktizierten öffentlichen Leugnen der Mitgliedschaft in der Organisation, sondern gingen in Europa noch einen Schritt weiter: Statt einer stramm organisierten einheitlichen Organisation wurde ein Netzwerk von Vorfeld- und Tarnorganisationen geschaffen, die zwar ideologisch in der Tradition der Ikhwan stehen und miteinander eng vernetzt sind, jedoch nicht einfach nur Sektionen der Internationalen Organisation (IO) der Muslim Bruderschaft darstellen, sondern eine inhaltlich breitere und damit unter europäischen Bedingungen auch politisch wirksamere Alternative zur klassischen Kaderorganisation bilden. Es ist eines der wichtigsten Verdienste Johannes Grundmanns, ein Licht auf das Geflecht der in diesem Zusammenhang entstandenen Organisationen in der ideologischen Tradition der Bruderschaft zu werfen. Das Exil half den Moslembrüdern letztlich zur Verbreitung ihrer Ideologie. Von Genf und München aus gründeten die Flüchtlinge aus Ägypten die „Muslim-Vereinigung von Großbritannien“ (MAB) oder die „Islamische Gemeinschaft in Deutschland“ (IGD) oder brachten bestehende Organisationen wie die „Union Islamischer Organisationen in Frankreich“ (UOIF) unter ihre Kontrolle. Seit Ende der 1980er-Jahre sind diese Organisationen europaweit in der „Föderation Islamischer Organisationen in Europa“ (FIOE) als Dachverband organisiert. Von dort gingen Initiativen für Bildungseinrichtungen wie das „Institut des Etudes Islamiques de Paris“ oder die Imam-Ausbildung des „Institut Européen des Sciences Humaines“ aus, die heute zu den wichtigsten islamischen Bildungsstätten Europas zählen. Eine Art Jugendorganisation der FIOE stellt das 1996 gegründete Forum of European Muslim Youth and Student Organisations (FEMYSO) dar, welches wiederum enge Beziehungen mit der International Islamic Federation of Student Organizations (IIFSO) unterhält. Vorsitzender des eng mit der FIOE verbundenen "Europäischen Fatwa-Rates" (ECFR) ist einer der wichtigsten Ideologen aus der Tradition der Muslimbruderschaft, Scheich Yusuf al-Qaradawi, der sich allerdings mittlerweile offiziell von einer Mitgliedschaft bei den Ikhwan distanziert. Qaradawi tritt öffentlich für die Ermordung von Schwulen ein. Trotz seiner Teilnahme an einer Anti-FGMKonferenz, die eine deutsche NGO für konservative sunnitische Geistliche Ende 2006 organisiert hatte, spricht er sich auch seither weiter öffentlich für Weibliche Genitalverstümmelung (FGM) aus. Qaradawi gibt sich nicht nur für islamrechtliche Rechtfertigungen für Selbstmordattentate gegen Israelis her. „Das Judentum bezeichnete er öffentlich als Hauptverantwortlichen für Gewalt weltweit. Auch frauenfeindliche Positionen lassen sich finden. Eines seiner Bücher war zwischenzeitlich in Frankreich verboten, da es die Aussage enthielt, dass es einem Mann in bestimmten Situationen islamrechtlich erlaubt sein, die eigene Ehefrau zu schlagen, eine Position die Qaradawi beispielsweise in Internetforen auch weiterhin vertritt.“[3] „Zwei Seiten derselben Medaille“ Das Spektrum der Organisationen aus der Tradition der Muslim Bruderschaft in Europa hat sich in den letzten Jahren jedoch auch inhaltlich difersiviziert. Wie sich innerhalb der MuslimBruderschaften in den klassischen Herkunftsstaaten, insbesondere in Ägypten, unterschiedliche Strömungen herausgebildet haben, so haben sich auch in Europa unterschiedliche Strömungen innerhalb der Anhänger Hassan al-Bannas herausgebildet. In Ägypten drehen sich die Auseinandersetzungen im Wesentlichen um die Frage wie weit die Spielregeln einer parlamentarischen Demokratie anzustreben bzw. zu akzeptieren sind um innerhalb dieser Spielregeln islamische Politik zu betreiben oder wie weit fundamentaloppositionelle – oder gar bewaffnete – Formen der Politik der Vorzug zu geben sind. Historisch haben sich aus diesen Fragestellungen drei Antworten für die ägyptischen Muslim-Brüder ergeben: einerseits fanden radikale Gruppen in der Folge der theoretischen Überlegungen Sayyid Qutbs den Weg in den bewaffneten Kampf und schließlich in den Terrorismus. Am anderen Ende des Spektrums stehen jene jungen Muslimbrüder um Abu al-Ula Madi, der seit den Neunzigerjahren versuchte seine alWasat-Partei (Partei der Mitte) anzumelden und legal islamische Politik zu betreiben. Dazwischen steht der Mainstream der Muslim-Bruderschaft, der zwar die Mittel des Parlamentarismus nutzen möchte, jedoch immer noch ein „nizam islami“, ein „islamisches System“ anstrebt, was durchaus auch die Abschaffung der parlamentarischen Demokratie durch die Mittel der parlamentarischen Demokratie bedeuten kann. Ähnlich fächert sich auch das Spektrum in Europa auf, wobei die beiden Söhne Said Ramadans für den Mainstream und den Reformflügel der Brüder stehen. Hani Ramadan ist heute der offizielle Leiter des Islamischen Zentrums in Genf und damit der offizielle Nachfolger seines Vaters Said. Er vertritt die konservativere Mainstream-Strömung der Bruderschaft und hatte z.B. noch im Herbst 2002 in der französischen Zeitung „Le Monde“ die Steinigung bei Ehebruch als göttliches Gesetz bezeichnet. Er hatte damit das Steinigungsurteil an einer nigerianischen Frau, das damals weltweit für Aufsehen gesorgt hatte, gerechtfertigt. Hani Ramadan war zu dieser Zeit als Lehrer in einer öffentlichen Genfer Schule angestellt und konnte später erfolgreich seine Entlassung vor Gericht anfechten. Er vertritt heute offen die Tradition seines Großvaters Hassan al-Banna und seines Vaters Said Ramadan. Sein Bruder Tariq Ramadan wird von großen Teilen der Öffentlichkeit hingegen als liberaler Vertreter eines „Euro-Islam“ gefeiert. Tatsächlich hat sich Tariq Ramadan nie offiziell zur Bruderschaft bekannt, sondern immer wieder versucht als „Reformer“ verstanden zu werden. Säkulare Kritiker unter den französischen Muslimen – wo Tariq Ramadan mittlerweile über eine nicht zu unterschätzende Popularität verfügt – werfen ihm jedoch Doppelzüngigkeit vor. Tatsächlich stehen beide für eine Form der islamischen Erneuerung, die zumindest über ideologische Anknüpfungpunkte in der Familientradition verfügt, wenn auch in unterschiedlichen Formen. „Tariq und ich ergänzen uns gegenseitig. Wir sind zwei Seiten derselben Medaille“, bemerkte Hani Ramadan 1998 in einem Interview mit der Westschweizer Zeitschrift „L'Hebdo“. Frère Tariq Tatsächlich gibt es Überschneidungen in den Feindbildern. Auch Tariq Ramadan charakterisiert den Westen immer wieder als dekadent und konsumversessen, ist letztlich ebenso antiliberal wie antikommunistisch. Was das Verhältnis zum islamischen Recht betrifft, so sprach er sich z.B. nicht für ein Ende der islamischen Körperstrafen aus, sondern nur für ein Moratorium von Steinigungen auf, das eine breite innerislamische Debatte zu dieser Frage einleiten sollte um einen gesamtislamischen Konsens zu erzielen. Im Oktober 2003 wurde er in Frankreich scharf dafür kritisiert, dass er ausgerechnet Intellektuelle, die sich wie André Glucksman oder Bernard-Henri Lévy immer wieder auch für die Menschenrechte islamischer Minderheiten wie in Tschetschenien oder in Bosnien eingesetzt hatten, als „jüdische Intellektuelle“ bezeichnet hatte, die einen „proisraelischen Kommunitarismus“ betreiben würden und deren Engagement gegen das Regime Saddam Husseins einer „Logik der Gemeinschaft“ folge. Einer seiner größten ideologischen Erfolge ist jedoch sicher die Durchsetzung des Begriffs der „Islamophobie“, der nicht einfach nur einen ja auch – etwa in der FPÖ - real vorhandenen antiislamischen Rassismus bezeichnet, sondern eine völlig neue Kategorie schafft. Die Kreation dieser Kategorie, die wissenschaftlich nicht begründbar ist, hat primär propagandistische Zwecke. Sie schafft eine analoge Kategorie zum Antisemitismus den Tariq Ramadan jedoch nicht als solchen benennen will. Zuletzt hat er im Oktober 2003 in der Frankfurter Rundschau selbst von „Judäophobie und Islamophobie“ in einem Atemzug gesprochen. Der Begriff der „Islamophobie“ dient bei Ramadan jedoch nicht nur der Aushöhlung des Antisemitismusbegriffs, sondern letztlich auch dazu, nicht nur Religionskritik, sondern jede Kritik am politischen Islam als „islamophob“ abzuwehren und damit rationale politische Kritik zum Ressentiment umzudeuten. Mit Hilfe dieser von Tariq Ramadan wesentlich geprägten Kategorie, die mittlerweile auch vom European Monitoring Centre on Racism and Xenophobia (EUMC) übernommen wurde, versuchte Ramadan auch Einschränkungen in der künstlerischen Freiheit durchzusetzen. So gelang es ihm etwa 1993 in Genf die Aufführung von Voltaires Mahomet zu verhindern, da dieses Stück den Propheten beleidige. So lautete schließlich die Kritik der französischen Journalistin Caroline Fourest in ihrem 2004 auf Französisch erschienenen Buch „Frere Tariq“ (Bruder Tariq), hinter Tariq Ramadans freundlicher Maske stünde immer noch dieselbe Ideologie, wenn sie ihn als reformistischen Salafiten charakterisiert, der nach einer Rückkehr zum Fundament des Islams rufe. Damit woll er – wie andere Muslim-Brüder auch – traditionelle vielfach präislamische Bräuche beseitigen und zugleich jedoch das Gegenteil eines Liberalismus propagieren. „Diese Klassifizierung erlaube es“ so Fourest in ihrem überwiegend diskurs- und sprachanalytisch arbeitenden Werk „zu verstehen, weshalb ein militanter reformistischer Salafit wie Tariq Ramadan gleichzeitig seine Abscheu vor dem saudischen Wahabismus und dem Traditionalismus der Taliban äussern kann, ja sogar als lebhafter Kritiker des Litteralismus auftreten kann ohne deshalb ein islamischer Modernisierer oder Liberaler zu sein.“[4] Der im Libanon geborene und in Berlin lehrende Islamwissenschafter und Politiologe Ralph Ghadban hat nun nicht nur erstmals in deutscher Sprache eine Kritik am Denken Tariq Ramadans vorgelegt, sondern auch einen anderen Ansatz vorlegt als Fourest. Ramadan, so Ghadban, fordere Reporter häufig auf, „ihn zu lesen, um Missverständnisse auszuräumen. Ich will diese von vorneherein nicht aufkommen lassen, deshalb werde ich mich mit seiner Methode auseinandersetzen, die in seinen Büchern ausführlich dargestellt wird.“[5] So legt Ghabdan sein Hauptaugenmerk auf die wichtigsten Schlüsseltexte Tariq Ramadans und nicht auf dessen Interviews und Reden, etwa auf seine anfangs aufgrund seines apologetischen und unkritischen Charakters abgelehnte Dissertation über seinen Großvater Hassan al-Banna. Hatte Tariq Ramadans Vater Said mit seiner Darstellung der Rechtsauffassung der Muslimbruderschaft bzw. Hassan AlBannas aus der Sicht Ghadbans noch ein legitimes wissenschaftliches Anliegen, so entbehre die „tendenziöse Umschreibung der modernen geistigen islamischen Geschichte der nahda, also der islamischen Renaissance im 19. Jahrhundert zugunsten Al-Bannas, wie sie Tariq Ramadan vorgelegt hätte, jeder wissenschaftlichen Grundlage[6]. Erst auf Vermittlung des schweizer SPNationalrats Jean Ziegler und dessen Ehegattin wären gefälligere Gutachter ernannt worden, die schließlich die Dissertation annahmen, jedoch nur der Veröffentlichung mit der Bemerkung zustimmten: „Genehmigung der vorliegenden These ohne Meinungsäußerung [der Kommission] zu den beinhalteten Ansätzen.“[7] Tariq Ramadans Methode Ghadban beschäftigt sich vor allem deshalb so eingehend mit Tariq Ramadans Dissertation, da sie seine wichtigste Beschäftigung mit dem Lebenswerk seines Großvaters darstellt und es Ghadban mit der Schilderung der Apologie des Enkels für seinen Großvater gelingt, Tariq Ramadans ständig wiederholten Erklärungen zu entlarven, man könne ihn doch nicht für seinen Großvater verantwortlich machen. Tatsächlich kann niemand etwas für seinen Großvater, jeder ist jedoch dafür verantwortlich wie er zum Denken und Handeln seiner Vorfahren steht. Anhand seiner Dissertation, in der Ramadan versucht eine Tradition von al-Afghani zu al-Banna zu konstruieren, lässt sich nun aber genau diese Positionierung Tariq Ramadans nachvollziehen und beweisen, dass er mehr als der Enkel Hassan al-Bannas ist. Sowohl Hani als auch Tariq Ramadan stehen für zwar durchaus unterschiedliche, aber eben doch in der Tradition der Muslim-Bruderschaft stehende Weiterentwicklungen des Gedankenguts ihres Vaters und Großvaters. „Die Dissertation von Ramadan belegt“, so Ghadban, „nicht die Zugehörigkeit al-Bannas zur Tradition von al-Afghani, sondern die Zugehörigkeit Ramadans zur Tradition al-Bannas.“ Ralph Ghadban beschäftigt sich eingehend mit der Methode Tariq Ramadans und weist ihm nach, weder als Wissenschafter noch als anerkannter muslimischer Geistlicher zu sprechen, sondern letztlich als islamischer politischer Aktivist, dessen wahlweises Auftreten als Geistlicher oder Wissenschafter letztlich nur seinem politischen Aktivismus dient. Seine Rhetorik, die ihn nicht nur für die muslimische französische Jugend, sondern auch für Linke und Globalisierungsgegner anschlussfähig macht, dient letztlich einem politischen Projekt. Vor allem aber biegt er sich mit seiner Methode die islamische Geschichte für sein eigenes Projekt zurecht. Ansätze, die nicht in seine Sichtweise der islamischen Geschichte passen, werden einfach ausgeklammert. Mit großer Kenntnis der islamischen Geistesgeschichte weist Ghadban Tariq Ramadan damit den manipulativen Umgang mit der islamischen Geschichte nach und korrigiert diesen immer wieder. Hinter den selektiven Referenzpunkten Ramadans in der islamischen Geschichte, die die islamischen Philosophen ebenso auslöscht wie die islamische Theologie, steht letztlich dessen Angst vor dem freien Denken. „Wie die Gelehrten die Theologie bekämpft und in der islamischen Zivilisation ausgelöscht haben, so will Ramadan uns heute glauben lassen, dass die Theologie eine Randerscheinung war und nicht zum islamischen Denken gehört. Das islamische Denken verkörpert ihm zufolge figh, das islamische Recht, das den Weg Gottes, die Scharia, bildet. Das Denken ist nur in diesem Rahmen islamisch, das freie Denken dagegen ist verpönt.“[8] Letztlich lehnt Ramadan die freie Anwendung der Vernunft ab. Der Glaube an die Einheit Gottes, tawhid, ist für ihn „die Quelle und das Mittel zur Gestaltung sowohl der individuellen als auch der sozialen Existenz, einschließlich der Politik.“[9] Eine einführende, aber nicht desto trotz detailgetreue Nacherzählung der Strömungen des Wahabismus, des Salafismus und der Salafi-Reformer in Abgrenzung zu liberalen muslimischen Reformern, ermöglich Ghabdan schließlich die Zugehörigkeit Ramadans zum Politischen Islam zu belegen. Ramadan kann in seinem Diskurs weder die Aufklärung noch die Menschenrechte oder die Trennung von Staat und Religion anerkennen. „Diese sind Zeugnisse der menschlichen Vernunft und daher eine Verletzung des Rechtes Gottes. Alles nicht grundsätzlich Islamische ist abzulehnen, deshalb akzeptiert er die herrschenden Bedingungen, wie die Deklaration der Menschenrechte und die Verfassungen, nur auf der Basis des islamischen Rechtes. Er sieht sie als Verträge, was den vorübergehenden Charakter dieser Akzeptanz unterstreicht.“[10] Ramadans Aufforderung an die Muslime am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren und mit anderen sozialen Akteuren zusammenzuwirken ziele nicht auf eine Integration der muslimischen Gemeinschaften im üblichen Sinne ab. Integration bezeichne mit Ramadan „nicht eine Integration der Muslime in ihre westliche Umwelt, sondern eine Integration der Umwelt in das ewige Universum der Muslime.“[11] Der von Ramadan und seinen Anhängern gerne in den Mund genommene Integrationsbegriff zielt deshalb nicht auf dasselbe ab, wie jener von säkularen Muslimen oder europäischen Antirassisten, sondern letztlich auf eine Islamisierung Europas. Wie erfolgreich diese „neue Verkleidung alter, überholter Inhalte“[12] als Euro-Islam durch Tariq Ramadan ist, zeigt sich auch hierzulande. Das von der Führung der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) ausgegebene Motto einer „Integration durch Partizipation“, die ähnliches politisches Engagement – etwa im Rahmen von Sozialforen und diversen NGOs – propagiert, wie Tariq Ramadan, zielt letztlich auf einen solchen Integrationsbegriff ab. So lud denn auch die offizielle Jugendorganisation der IGGiÖ, die Muslimische Jugend Österreichs (MJÖ) am 9. September 2006 ihren Star Tariq Ramadan, den sie zu „einem der bedeutendsten islamischen Denker des 21. Jahrhundert“[13] erklärte zur Feier ihrs zehnjährigen Bestehens ins Austria Center Vienna ein um den Hauptvortrag des Abends zu halten. In der Einladung dazu hieß es, die MJÖ strebe „eine österreichisch-islamische Identität“ an und sehe sich „als Teil der Gesellschaft“ an der es mitzuwirken gälte, „ohne seine religiösen Werte in Abrede zu stellen“[14]. Die MJÖ, nicht zu verwechseln mit der wesentlich fanatischeren Islamischen Jugend Österreichs (IJÖ), ist zudem Mitglied des Forum of European Muslim Youth and Student Organisations (FEMYSO), das laut Johannes Grundmann „durch die Muslimbruderschaft genutzt“[15] werde. Identisch mit dem Integrationsbegriff Tariq Ramadans stellt sich denn auch der Integrationsbegriff der offiziellen Islamischen Glaubensgemeinschaft IGGiÖ in Österreich dar, deren Führungsebene um Tarafa und Carla Amina Baghajati, Omar Al Rawi und Mouddar Khouja für ihr „zivilgesellschaftliches“ Auftreten mit der „Initiative Muslimischer ÖsterreicherInnen“ (IMÖ) eine eigene „NGO“ geschaffen hat. Zumindest Omar Al Rawi hat dieses Engagement als SPÖGemeinderat mittlerweile auch unmittelbar auf der Ebene der politischen Verantwortungsträger verankert. Tarafa Baghajati wertete am 14. Februar in einem Gastkommentar in der Wiener Zeitung unter dem jubelnden Titel „Islam in Österreich: Ein Vorzeigemodell“ die „Integrationsarbeit“ unter dem Motto der „Integration durch Partizipation“ als Erfolgsrezept und versuchte dies mit folgendem zu belegen: „Teilhabe am öffentlichen Diskurs durch Medienpräsenz; Zivilgesellschaftliches Auftreten in der NGO-Szene und in der Friedensbewegung; Politische Partizipation, nicht nur als Zuschauer, sondern als Gesprächspartner und Mitwirkende im Entscheidungsprozess“. Genau diese Aspekte würde wohl auch Tariq Ramadan als Erfolgsbilanz seiner Integrationsarbeit sehen. Dass er dabei Kritiker nur als „krude Allianzen gegen die positive Entwicklung“ abtun kann, zeigt nur wie wenig Widerstand die Vertreter der Positionen Tariq Ramadans in Österreich bislang zu fürchten hatten. Die europaweit einmalige Position, eine offizielle staatlich anerkannte Glaubensgemeinschaft unter ihrer Kontrolle zu haben, konnte über die Tatsache hinwegsehen lassen, dass diese in der Realität fast nur die eigenen Funktionäre, jedoch nicht wie beansprucht die 400.000 Muslime des Landes repräsentierte. Erst die jüngsten – auch innerislamischen Proteste – in der Folge der Affäre um Sheikh Adnan Ibrahim, hatten die Führung der IGGiÖ in Zugzwang gebracht. Die geschickte Tarnung der Anhänger der Muslim-Bruderschaft in Europa hatte 2005 wohl dazu beigetragen, dass der österreichische Verfassungsschutzbericht erklärte „Die Muslimbruderschaft ist in Österreich, wie in ganz Europa, stark vertreten. Sie verfügt im Bundesgebiet über keine deklarierte Organisation, doch finden sich Ihre Anhänger in zahlreichen Moscheen, islamischen Vereinen und Organisationen.“[16] Namen wurden darin keine genannt. Wer sich über Ideologie und Netzwerke der Ikhwan und ihrer Starprediger in Europa jedoch näher informieren will, ist mit den beiden Büchern von Johannes Grundmann und Ralph Ghadban gut beraten. Johannes Grundmann: Islamische Internationalisten Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft und der Islamischen Weltliga Reichert Verlag ISBN: 3-89500-447-2 9,90 € Ralph Ghadban: Tariq Ramadan und die Islamisierung Europas Verlag Hans Schiler ISBN 3-89930-150-1 € 17.Thomas Schmidinger ist Lehrbeauftragter am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien, Flüchtlingsbetreuer in Niederösterreich, Obmann der im Irak tätigen NGO Wadi und arbeitet zur Zeit an einem Forschungsprojekt zum Thema Staatszerfall an der Universität Wien. [1] Al-Imam al-shahid Hasan al-Banna: Majmu´at Rasa´il, Herausgegeben von der International Islamic Federation of Student Organizations (IIFSO), Kuwait, ohne Jahresangabe: S.83 [2] ENDRES, Jürgen/JUNG, Dietrich: Was legitimiert den Griff zur Gewalt? Unterschiede im Konfliktverhalten islamischer Organisationen in Ägypten in: Politische Vierteljahresschrift, Heft 1, 39. Jhrg., März 1998: S 91 - 109 [3] Grundmann, Johannes: Islamische Internationalisten S. 73 [4] Fourest, Caroline: Frère Tariq. Discours, stratégie et mèthode de Tariq Ramadan. Paris, 2004: S. 151 [5] Ghadban, Ralph: Tariq Ramadan S. 12 [6] Ebenda: S. 68 [7] Ebenda: S. 69 [8] Ebenda: S. 94 [9] Ebenda: S. 159 [10] Ebenda: S. 161 [11] Ebenda: S. 162 [12] Ebenda: S. 164 [13] http://www.10jahremjoe.at/index.php?mode=ver [14] http://www.10jahremjoe.at/index.php?mode=fei [15] Grundmann: S. 57 [16] Verfassungsschutzbericht 2005: S. 62 http://www.bmi.gv.at/downloadarea/staatsschutz/VSB_05.pdf Dieser Artikel erschien – allerdings ohne Fußnoten in der Zeitschrift ZUKUNFT, dem Theorieorgan der SPÖ in der Nr. 04/2007. In der selben Nummer wurde eine Antwort des Wiener SPÖ-Gemeinderates Omar Al-Rawis veröffentlicht in der Al-Rawi Tariq Ramadan verteidigte und u.a. erklärte, dass „das Lesen und Rezensieren von zwei Büchern“ noch nicht zum Experten mache, eine „Weltverschwörungstheorie von bedrohlicher muslimischer Unterwanderung in Österreich und Europa“ verbreitet wurde und mit dieser „pseudowissenschafltichen Arbeit [...] über den Umweg der `MuslimBrüder´ und mit einer aktrobatischen Argumentation einen Zusammenhang zu den in Österreich lebenden FunktionärInnen und AktivistInnen der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) und muslimischen NGOS“ hergestellt werden sollte. Al-Rawi sieht in dem Artikel „der eines Wissenschaftlers unwürdig ist“ den Versuch „Muslime generell zu diffamieren“. Die „genetische Vorbelastung durch seinen Großvater Hassan El Benna“ - eine etwas unübliche Transkription Hassan al-Bannas – würde ihn für „Antideutsche“ - zu der er den Autor rechnet - u.a. „zum roten Tuch machen.“ Mit welch intellektuell unredlichen Methoden Al-Rawi dabei arbeitet, zeigt sein Versuch der Diffamierung mit dem Antideutschen-Vorwurf. Er konstruiert zuerst eine Zugehörigkeit des Autors zu diesen um dann Robert Misiks Auslassungen über diese „Antideutschen“ gegen den Autor verwenden zu können. Ausgerechnet ein Gegenkommentar Stephan Grigats zu einer Kritik des Autors an den Positionen von Antideutschen und Antiimperialisten zum Nahostkonflikt, benützt er dann um die vermeintliche Nahostposition des Autors – gegen die sich Grigat damit ja gewendet hatte - zu kritisieren. Die gesamte Replik Al-Rawis wurde Anfang Mai von Omar Al-Rawi auf der Website der IMÖ auch elektronisch veröffentlicht: Tariq Ramadan und die Antideutschen Contributed by Omar Al-Rawi Wednesday, 02 May 2007 Replik auf Thomas Schmidinger von Omar Al-Rawi in die Zukunft April 2007 Ich bin selbst kein besonderer Kenner der geschichtlichen Entwicklung islamistischer Bewegungen oder dem Inhalt ihrer Ideologien. Wahrscheinlich hat sich Thomas Schmidinger intensiver damit beschäftigt. Doch macht einen das Lesen und Rezensieren von zwei Büchern genau so wenig zum Experten wie ja auch bekanntlich eine Schwalbe noch lange keinen Sommer ausmacht. Wie mir scheint versucht Schmidinger neuerlich, wie schon bei einem von ihm verfassten Artikel erschienen in Die Presse, ein Konstrukt angeblichen "Networkings islamistischer Muslimbrüder"[1], eine Weltverschwörungstheorie von bedrohlicher muslimischer Unterwanderung in Österreich und Europa zu verbreiten. Nachdem er damals schon jeglichen Beleg und Beweis schuldig geblieben ist, versucht er dieses Mal mit einer pseudowissenschaftlichen Arbeit das Leben von Tariq Ramadan zu durchleuchten, um dann durch den Umweg der „Muslim Brüder“ und einer akrobatischen Argumentation einen Kontakt und Vernetzung zu den in Österreich lebenden FunktionärInnen und AltivistInnen der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) und muslimischen NGOS herzustellen. Man schreibt seitenweise über Tariq Ramadan, stellt fest, dass er bei einer Feier der Muslimischen Jugend (MJÖ) als Redner aufgetreten ist. Die MJÖ ist die Jugend Organisation der IGGiÖ und somit sei der Beweis erbracht. Ein sehr billiger und hinkender Versuch, der eines Wissenschaftlers unwürdig ist. Ganz im Sinne der Tradition der sogenannten „Antideutschen“ zu deren Dunstkreis nun mal Thomas Schmidinger gehört, wird versucht, Muslime generell zu diffamieren. Antideutsche Robert Misik beschrieb die Gedankenwelt und das Weltbild der "Antideutschen" unter anderem so: "Sie kommen, wie der Name schon vermuten lässt, ursprünglich aus der Bundesrepublik, haben da unter begabten Jungakademikern einen gewissen Einfluss erlangt, sind aber auch hierzulande rührig: Aktiv um das Café Critique, haben sie die einstige Zivildienerzeitung ContextXXI usurpiert und auch das bisher renommierte Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes ein bisschen angesteckt. Die grundlegende Gedankenreihe der antideutschen Narretei ist einfach - sie sind obsessiv auf Deutschland fixiert. Deutschland ist für sie, was es immer, vor allem so um 1940 war: faschistisch, eine Gefahr für den Weltfrieden, Agentur des Völkischen. Deutschland ist böse. Folglich sind alle, die von Deutschen kritisiert werden, gut. Also auch George W. Bush. Vor allem sind die Deutschen Antisemiten. Also sind alle Juden gut - auch Ariel Sharon. Die Moslems sind gegen die Juden, also gewissermaßen Deutsche."[2] Für sie ist die Friedensbewegung nur "Demomob". Nach dem Fall Bagdads beglückwünschten sie in vollendeter Förmlichkeit "die Regierungen der Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien" zu ihrem Sieg. Die antideutsche Berliner Zeitschrift "Bahamas" forderte nach dem 11. September amerikanische Bomben auf islamische Zentren in Deutschland. Die Antiglobalisierungsbewegung hat für sie überhaupt faschistoide Tendenzen. Der bekennende Antideutsche Stephan Grigat hat es konkretisiert „..Daher ist das, was „deutsch“ ist, auch verallgemeinerbar. Nachdem das spezifisch deutsch-österreichische Krisenlösungsmodell mit Vernichtung und Weltkrieg im Nationalsozialismus Wirklichkeit wurde, lassen sich in einem ideologiekritischen Sinne auch Vertreter der islamistischen Barbarei als deutsche Ideologen kritisieren. Sie operieren sowohl historisch als auch aktuell ganz offen mit Elementen der nationalsozialistischen Ideologie bei der Realisierung ihres Verständnisses der „Umma“, der Gemeinschaft aller Muslime...... Dieser Umma-Sozialismus, wie man die djihadistische Mordbrennerei sowohl in Anlehnung als auch in Abgrenzung zu ihrem nationalsozialistischen Vorbild vielleicht nennen sollte, stellt heute eine existenzielle Bedrohung für Israel dar“[3]. Aus dieser Gedankenwelt erkennt man vielleicht die Motivation, auch Tariq Ramadan anzugreifen? Wie man gleich sieht, wird man Tariq Ramadan als Antikapitalist, Globalisierungsgegner und Sympathisant von Widerstand gegen Besatzung und Kolonialismus erleben. Er ist ein Muslim, der es noch dazu wagte, Israel zu kritisieren und sich mit den Anliegen der Palästinenser zu solidarisieren. Genetisch ist er vorbelastet durch seinen Großvater Hassan El Benna, dem Gründer der „Muslim Bruderschaft“. Alles Dinge, die ihn für die Antideutschen zum roten Tuch machen. Dann kam noch die Auseinandersetzung um den Irak-Krieg, den die Antideutschen befürworteten und den damit verbundenen Streit mit Alain Finkielkraut, Bernard-Henri Levy, Andrè Glucksman, die er "französisch-jüdische Intellektuelle“ nannte, was ihm prompt den Vorwurf des Antisemitismus einbrachte. Dies gab den Antideutschen den Rest. Es hat keine Rolle gespielt, dass er einer der wenigen prominenten Muslime war, der sich in der israelischen Zeitung Ha’aretz klar gegen den Judenhass in der eigenen Glaubensgemeinschaft ausgesprochen hat. Sein Artikel in der Französischen Zeitung Le Monde, wo er scharf mit seinen Glaubensbrüdern verfahren und sie für ihr mangelndes Auftreten gegen Antisemitismus in Frankreich kritisiert hat, hat ihm auch nicht genützt. Ich werde im Folgenden versuchen, auf einige Behauptungen und Thesen Schmidingers eine Antwort zu finden. Tariq Ramadan Ich hatte nie die Gelegenheit, ihn persönlich zu treffen, noch habe ich eines seiner Bücher gelesen. Jedoch waren alle, die ihn bei seinem Auftritt beim Jubiläumsfest der Muslimischen Jugend in Österreich erlebt haben, sehr begeistert. Ein Mann, der sicher kontrovers bewertet und wahrgenommen wird. Er ist „schlüpfrig“, „gerissen“, hat „zwei Gesichter“ und ist „gefährlich“. Ist aber gleichzeitig „brillant“, „Brückenbauer“ und ein „muslimischer Martin Luther“. Er möchte, dass Muslime ein Teil der westlichen Welt werden und musste erleben, wie ihm die Einreise in die USA, um eine angebotene Professur an der „University of Notre Dame“ im US-Bundesstaat Indiana anzutreten, verwehrt wurde. Musste sozusagen am eigenen Leib die Segnungen des „Patriot Act“ erleben. Seinen Lehrstuhl für Religion und Konfliktforschung konnte er nicht erhalten. Dafür landete er als Gastprofessor an der renommierten Oxford Universität. Ausgerechnet jener Mann, der Brückenbauer zwischen dem Islam und der westlichen Welt sein wollte, war plötzlich ein Sicherheitsrisiko. Ian Buruma, ein Kommentator der „New York Times“, Professor am Bard College und Buchautor von Büchern wie „Murder in Amsterdam“ über den Tod von Theo van Gogh und die Grenzen der Toleranz, hat das bisher ausführlichste und ausgewogenste Porträt des muslimischen Intellektuellen Tariq Ramadan geschrieben[4]. Zu lesen auf der Website des New York Times Magazine. Dort erklärt Tariq Ramadan was sein politisches Verständnis formte. In seiner Familie war Widerstand gegen Diktaturen und Kolonialismus ein Schlüsselkonzept. Als 18jähriger bereiste er Lateinamerika, Indien und Afrika. Die Menschen, die er traf, waren sehr oft Linke. Die Befreiungstheologie in Brasilien, die einen Widerstand mit religiösen Prinzipien darstellte, hat ihn zu einem Diskurs angeregt. Er hat in Tibet einen Monat mit dem Dalai Lama verbracht. Auch hier äußerte sich die gleiche Philosophie, eine spirituelle Praxis mit Widerstand gegen den chinesischen Kolonialismus. Aus diesen persönlichen Erfahrungen heraus begann Ramadan die Werke seines Großvaters zu lesen. Er kam zu dem Schluss, dass sein Großvater in seinem Kampf gegen die Briten in den 40iger Jahren das sagte, was die Befreiungstheologen in den 60iger Jahren sagten. In seinem Buch „Western Muslims and the Future of Islam” wirft er ein Licht über Ramadans Idee eines islamischen Sozialismus. Eine Ideologie, die religiöse Prinzipien mit Antikapitalismus und antiimperialistische Politik, die auf die russische Revolution zurückgeht, kombiniert. Hier wird „das nördliche Modell der Entwicklung“ genau so kritisiert wie auch Institutionen wie die „Welt Bank“ und der „Währungsfond“. Wenn man mit neoliberaler Wirtschaft konfrontiert wird, so lässt die Botschaft des Islams laut Ramadan keinen Weg außer Widerstand mehr zu. Eingeschworener Antikapitalist heißt nicht unbedingt ein Kommunist, Faschist, religiöser Fundamentalist oder gar Antisemit zu sein. Obwohl die oben genannten Gruppen sehr oft diese Gemeinsamkeit teilen. Ian Buruma fragte ihn warum er nur für ein Moratorium und nicht Abschaffung der Körperstrafen im Islam eintrat. Hier bekannte sich Tariq Ramadan eindeutig dass er gegen jede Form von Kapitalstrafen sei, nicht nur in Islamischen Ländern sondern auch in den USA, Jedoch währe hier ein Diskurs in der Islamischenwelt von Nöten. Wenn man dort gehört werden möchte, insbesondere beim behandeln von Religiöse Themen, genügt es nicht einfach zu sagen „Hört auf damit“. Hier kann der Diskurs nur von innen kommen um nachhaltig zu sein. Und als erster Schritt bin ich für ein Moratorium eingetreten. Sozusagen jeder dauerhafte Friedensvertrag begann einmal mit einem Waffenstillstandabkommen. Einer der Schlüsselzitate in diesem Artikel war jener, das dass, was ehemalige oder zeitgenössische Progressive aufbrachten, ein augenscheinliches Paradoxon für das war, was Ramadans Herz bewegte. Beim globalen Kapitalismus spricht er wie ein Linker 68er Student. Aber in gesellschaftlichen Fragen klingt er wie ein liberaler Konservativer, den jene 68-er Studenten ablehnen würden. Er ist sozusagen ein Naom Chomsky in der Aussenpolitik und ein Jerry Falwell in gesellschaftlichen Fragen. Jörg Lau beschrieb in seinem Artikel „Der Doppelagent“ in Die Zeit Tariq Ramadan mit den Worten “ … Wenn Ramadan von Reform-Islam spricht, dann ist damit nicht so sehr die islamische Selbstkritik gemeint, sondern vielmehr Kulturkritik westlicher Dekadenz im Lichte der Offenbarung des Propheten. Sein Auslegungsgeschick führt zu merkwürdigen Allianzen: Er schafft es, das Zinsverbot des Korans so zu erklären, dass der Prophet und seine Anhänger wie eine frühe Version der Antikapitalisten von Attac aussehen. In globalisierungskritischen Kreisen ist er gern zu Gast und wird vom Bauernrevoluzzer José Bové herzlich umarmt“[5] Ian Buruma fragte Oliver Roy, wahrscheinlich Frankreichs größter Autorität in Sachen Islam, wer den die Hauptanhänger Tariq Ramadans eigentlich sind? Er antwortete, dass es nicht die erste Generation der Migranten sei, auch sicher nicht die Fundamentalisten. Die Armen der französischen Vorstädte interessieren sich nicht für ihn. Er spricht die zweite Generation an, die eine abgeschlossene Universitäre oder höhere Bildung haben, aber sich nicht integriert fühlen. Das sind jene, die eine Mittelschicht bilden würden, für die der Diskurs von Respekt und Würde eine immense Bedeutung hat. Das ist die Welt, in der Tariq Ramadan operiert. Ein urbanes westliches Umfeld voll mit gebildeter aber oft irritierter Jugend, die auf der Suche nach attraktiven Modellen ist, mit der sie sich identifizieren kann. Tariq Ramadan spricht sie über die „Zukunft des europäischen Islams“ selbstbewusst an. Er ist gebildet, eloquent und Held der französischen Vorstädte. Endlich ein Muslim, der weder Hassprediger ist, noch als Opfer auftritt und trotzdem eine unverwechselbare islamische Identität darstellt. Dies entspricht nicht dem Klischee, das man von Muslimen hat und kommt bei seiner Gemeinde natürlich sehr gut an. Mit Zitaten wie „Wir Muslime im Westen müssen uns endlich von unserem doppelten Minderwertigkeitskomplex befreien – gegenüber der westlichen und gegenüber der islamischen Welt, die für sich beansprucht, die reine Lehre unseres Glaubens zu vertreten“ gewinnt er die Herzen der Jugend. Auf sein Äußeres legt er großen Wert. Er ist feingliedrig und spricht, wie manche französischen Medienintellektuellen, auch mit eitlen Gesten. Sein schwarzer Anzug mit offenem Hemd ist genauso ein Markenzeichen wie sein sorgsam gestutzter Dreitagesbart. Rein äußerlich hat er mit einem islamistischen Fanatiker nichts zu tun. Robert Misik hat recht, wenn er ihn als stilbewusst und als ersten Popstar des Euroislam beschreibt. Seine hie und da getragenen modischen kragenlosen Hemden erinnern ein bisschen an die iranische Revolution, und lassen ihn ein bisschen nach Mao-Tse-Tung aussehen. Laut Ian Burma bietet Ramadan eine vernünftige aber traditionalistische Herangehensweise an den Islam, der Werte bietet, die genauso universal sind wie die der europäischen Aufklärung. Diese Werte sind nicht immer säkular bzw. liberal, aber sie sind sicher nicht Teil eines „Heiligen Krieges“ gegen die westlichen Demokratien. Seine Politik bietet eine Alternative zu Gewalt, was am Ende Grund genug ist, sich mit ihm kritisch jedoch ohne Angst zu beschäftigen. Etwas skeptischer, aber mit einer ähnlichen Schlussfolgerung wie Buruma, kommt Jörg Lau in Die Zeit. „Tariq Ramadan hat es geschafft, zum inoffiziellen Sprecher eines Euro-Islams aufzusteigen, der das gebrochene Selbstbewusstsein der Diaspora hinter sich lässt und das Hier und Jetzt der westlichen Moderne als sein Wirkungsfeld akzeptiert. Das allein ist ein Verdienst, auch wenn es keineswegs ausgemacht scheint, ob er das Etikett des liberalen Reformers zu Recht trägt. Es wäre falsch, ihn aus dem Gespräch über den langen Weg der Muslime nach Westen auszugrenzen. Es gibt nicht viele andere, die wie dieser Doppelagent des modernen Islams auf beiden Seiten Gehör finden“. Robert Misik meint in seinem „Schön wie die Sharia“ “...sympathisch muss einem Ramadan bei Gott nicht sein. Doch es ist wohl wie immer in Orthodoxien – selbst die Herätiker sind noch gefangen in den Dogmen, die sie langsam aufweichen, sie beginnen als Grenzgänger, und wie sie enden werden, weiss man am Anfang nie. Wenn man den Islamismus nicht nur mit der Polizei bekämpfen, sondern auch mit geistiger Auseinandersetzung beikommen will, dann wird man um Tariq Ramadan als Gesprächspartner nicht herumkommen“[6]. Integration durch Partizipation Von Integration redet jeder. Den Begriff zu definieren, stand nicht wirklich im Vordergrund. Nach dem Überfremdungswahlkampf der Freiheitlichen im Jahre 1999, bat mich der Präsident der IGGiÖ Anas Schakfeh, mich mit dieser Thematik zu beschäftigen und Konzepte zu entwickeln, wie man die Muslime erfolgreich in die Gesellschaft integrieren kann. Als Integrationsbeauftragter der Glaubensgemeinschaft machte ich mich auf den Weg mit vielen Gesprächen an der Basis, mit Imamen und Vereinen, einen Dialog einzuleiten. Ich musste leider feststellen, dass der Begriff teilweise negativ besetzt war und auch mit Vorsicht begegnet worden ist. Denn auch die Muslime hatten Integration mit Assimilation verwechselt. Die Sorge, ihren Glauben, Kultur, Sprachen zu verlieren oder opfern zu müssen, hat sie in eine eigene Isolation bzw. „Ghettoisierung“ getrieben. Hier war die Herausforderung gegeben, eine Definition zu finden, die ihnen die Angst wegnimmt und sie zur Teilhabe an der Gesellschaft animiert. Bald wurde Integration von uns aus als aktive Partizipation in der Gesellschaft in allen Bereichen ausgerufen. Politisch, kulturell, wissenschaftlich, in der Kunst und Kultur sowie in der Zivilgesellschaft. Mit dem klaren Bekenntnis zum Erlernen der deutschen Sprache ohne jedoch auf die eigene Religion, Kulturen oder Sprachen zu verzichten. Ein kleiner Mosaikstein in einer vielfältigen Umgebung. Eine Bereicherung und keine Belastung. Diese Gedanken wurden dann durch ein von mir entwickeltes Positionspapier, in die Europäische Imame Konferenz im Jahre 2006 in Wien getragen und dort als Beschluß gefasst. Dort wurde unter anderem erkannt, dass Integration keine Einbahnstrasse sei. Auch wurden Erwartungen und politische Forderungen, wie z.B. Wahlrecht für Länger im Land lebende Ausländer bzw. Antidiskriminierungsgesetz .etc, an die Mehrheitsgesellschaft gestellt. Dieses Positionspapier kann man auf www.islaminitiative.at nachlesen. Dort wird man wohl feststellen, dass es darin mehr sozialdemokratische Positionen zu entdecken gäbe als ein „islamistisches“ Konzept der Integration. Die Tatsache, dass Tariq Ramadan den gleichen Begriff verwendet, bestärkt mich, dass unser Papier tatsächlich einen breiten Konsens erreicht hat, und nicht, dass wir die Ideologie seines Großvaters teilen. Islamfeindlichkeit – Islamophobie: Hier versucht Schmidinger den Muslimen zu unterstellen, den Begriff erfunden zu haben, um den Antisemitismus zu verwässern. Das ist schlichtweg falsch. Ariel Muzicant verglich die Rhetorik und den islamfeindlichen Wahlkampf der FPÖ mit dem der 20er und 30er Jahre. "Die sagen es jetzt gegen die Moslems, verunglimpfen eine Religionsgemeinschaft und deren Vertreter, beschimpfen Moslems,…Es sind nur dieses Mal nicht die Juden sondern die Moslems. Aber die Diktion, die Sprache, die Vergleiche, die Unwahrheiten, die Hetze waren genau das selbe"[7] meint der IKG-Präsident. Die Imame Konferenz beschäftigte sich damit und stellte fest: „Wir unterscheiden heute zwischen einem biologischem und einem kulturellem Rassismus. Wobei die Trennlinie zwischen diesen beiden Erscheinungsformen nicht immer klar gezogen werden kann. Zumeist geht das Eine in das Andere über. Der kulturelle Rassismus wird oft auch als Neorassismus bezeichnet und ist im Unterschied zum großteils diskreditierten biologischem Rassismus in weiten Teilen unserer Gesellschaften verankert. Wobei das Phänomen gar nicht so neu ist, wie der Name Neorassismus es einem glauben machen könnte. Ein kultureller Rassismus par excellence ist der Antisemitismus. Und wie wir wissen, ist dieses Phänomen weitaus älter als unsere Begrifflichkeiten dazu. Auch die Islamfeindlichkeit begleitete stets die europäische Geschichte und diente Europa immer wieder dazu, sich selbst zu definieren. Im europäischen Mittelalter war „der Muslim“ der Orientale im Äußeren und „der Jude“ der Orientale im Inneren. Beide galt es gleichermassen zu bekämpfen. Wir alle sind uns bewusst, zu welchen Exzessen der Antisemitismus historisch in Europa geführt hat. Desto stärker erfüllt uns die dramatische Renaissance des Feindbildes des Islams mit Besorgnis. Keine muslimische Gemeinde in Europa ist von dieser starken rassistischen Tendenz in den letzten Jahren verschont geblieben. Der Begriff der Islamfeindlichkeit findet erst zögerlich Eingang in den akademischen und auch medialen Diskurs. Und das, obwohl Muslimas und Muslime in Europa permanent pauschal diffamiert werden, im sozialen Leben diskriminiert werden und aufgrund ihres Glaubens und ihrer Glaubenspraxis zeitweise selbst schon gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt sind. Die Imame-Konferenz beobachtet mit Sorge, dass für manche politische Denkrichtung das Feindbild Islam sogar zu einem tragenden Element ihrer Ideologie geworden ist. Islamfeindlichkeit kann auch ein institutioneller Rassismus sein, wenn wir uns die verschiedenen Sondergesetze für Muslime in Europa vergegenwärtigen.“ Inhalt statt Hörensagen und Verdächtigungen. Schmidinger zieht am Ende Bilanz und nennt alle Mitglieder der „Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen“ (IMÖ) namentlich, um wieder zu versuchen, eine direkte oder indirekte Nähe zu den Muslim Brüdern herzustellen. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Arbeit und den Ergebnissen der IMÖ wäre von Interesse. Durch Besuch der Homepage www.islaminitiative.at kann sich jeder selbst von der Haltung dieser Gruppierung überzeugen. Die Organisation der Europäischen Imame-Konferenzen, bei der klar das Bekenntnis zu Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Menschenrechten und Pluralismus im Zentrum steht, Wege der Integration besprochen werden und eine Absage an Terror und Gewalt erfolgt, ist doch etwas, worauf man wirklich stolz sein kann. Auch das Engagement gegen die Genitalverstümmelung bei Frauen, Rassismus, Antisemitismus und die Arbeit im NGO-Bereich und der interreligiöse Dialog mit den Kirchen und der jüdischen Gemeinde sowie der Kontakt zu feministischen Gruppen im Sinne der Vernetzung von Arbeit für Frauenrechte und das Verfassen von Artikeln und Kommentaren ist nur einer der Betätigungsfelder. Und schließlich ist die politische Arbeit mit und innerhalb der österreichischen Parteienlandschaft, inklusive Wahlkampf, ein demokratisches Recht, das hoffentlich auch Muslimen in Österreich zusteht. Oder ist all dies, wie das Realisieren von Kommunalprojekten z. B. den ersten islamischen Friedhof in Wien, ein islamistisches Komplott? Diese inhaltliche Auseinandersetzung bleibt Schmidinger leider schuldig. Auch die MJÖ mit ihren 8000 Mitgliedern nur mit den Worten zu erwähnen, dass man sie nicht mit der wesentlich fanatischeren Islamische Jugend Österreich (IJÖ) verwechseln möge, suggeriert, dass die MJÖ auch fanatisch sei. Ohne für ihre sehr erfolgreiche Arbeit im Jugendbereich nur ein Wort zu verlieren. Das die IJÖ nur eine 5 Personen starke Organisation ist, soll nebenbei nicht unerwähnt bleiben. In Wahrheit befindet sich Schmidinger über kurz oder lang in einem Dilemma. Er bekämpft den politischen Islam und unterhält gleichzeitig gute Beziehungen zu den islamistischen SchiitenParteien des Irak was ihn prompt den Titel „Mufti of Marxism“[8] einbrachte. Dass sie den Einmarsch der USA im Irak begrüßten, macht sie für ihn salonfähig und demokratisch. Die Verbündeten dieser Parteien im Iran und Libanon bringen ihn jedoch in eine Zwickmühle. Ahmadi Nejad gibt an, Israel vernichten zu wollen, und die Hisbollah hat israelische Städte mit Katjuscha Raketen beschossen. Sollten die Gerüchte von einer Kooperation der USA und Saudi Arabien stimmen, sunnitische Terrorgruppen in den Iran zu senden, um das Regime dort zu destabilisieren, wird die Sache für ihn nicht einfacher. Der Supergau tritt spätestens dann für ihn ein, wenn die von ihm bekämpften „Muslim Brüder“, die sich mit dem ehemaligen syrischen Außenminister Khadam verbündet haben und vielleicht eines Tages wie die Schiiten des Iraks für eine Intervention der USA gegen Syrien plädieren. Ich möchte nicht in seiner Haut stecken, und es ist nicht wirklich mein Problem, wie er sich nachher positioniert. Doch die Beobachtung, wie Schmidinger und die Antideutschen dann den Spagat schaffen, um eine Linie zu finden, wird für alle Beobachter sehr spannend werden. [1] Die Presse „Der Kuschel-Imam und die öffentliche Sicherheit“ 09.01.2007 [2] "Falter" Nr. 19/04 vom 05.05.2004 Seite: 14 [3] Die Presse. Was heißt: Antideutsch? 18.02.2007 von Stephan Grigat [4] The New York Times- Tariq Ramadan Has an Identity Issue 4.02.2007 [5] Die Zeit : Der Doppelagent Jörg Lau 02.09.2004 [6] Falter 12/04 Schön wie die Scharia von Robert Misik [7] Die Presse: Muzicant wirft FPÖ Methoden der Nazis vor 21.10.2005 [8] Georg Weerth-Gesellschaft Köln: Der Mufti of Marxism (Bahamas 47/2005)