Grammatik 7 bis 10

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Grammatik 7 bis 10
Das Lehrmittel Grammatik 7 bis 10 gibt den Lernenden eine
systematische und umfassende Übersicht über die Grammatik der
deutschen Sprache. Es enthält die folgenden Kapitel: Laute, Silben,
Wort­arten, Syntax, Satzarten. Eine Doppelseite bildet jeweils
eine Einheit: Links steht in einfachen Worten die Erklärung (mit
einprägsamen Beispielen und Querverweisen zur englischen und
französischen Grammatik), rechts folgen witzige und unterhaltsame
Übungen dazu. Die Lösungen stehen hinten im Heft. Die beiden
Comic­figuren Tim und Tina begleiten die Lernenden.
Grammatik 7 bis 10 eignet sich für die Arbeit in der Klasse, für
den individualisierenden Unterricht, als Vorbereitung auf Prü­fun­gen,
zur Wiederholung oder zum Selbststudium.
www.hep-verlag.ch/grammatik-7bis10
Jürg M. Fankhauser
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Grammatik 7 bis 10
Übersicht – Übungen – Lösungen
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I Einleitung
Verb, Adjektiv, Nomen…
Du hast im Deutschunterricht schon viele grammatische Ausdrücke kennengelernt und viele Übungen gemacht,
um die deutsche Sprache in den Griff zu bekommen.
Hast du dabei auch schon das Gefühl gehabt, Grammatik sei kompliziert und unübersichtlich, und dich gefragt, ob
sie überhaupt zu etwas tauge?
Jede Sprache folgt einem Plan, und wenn du diesen Plan verstehst, kannst du dich freier und sicherer in deiner
Sprache bewegen.
Eine Menge von Begriffen schwirrt vielleicht in deinem Kopf herum, aber ein System fehlt dir. Tina ist es gelungen,
in ihrem «Grammatikschrank» Ordnung zu schaffen; mithilfe dieses Heftes wird es auch dir gelingen.
Die Grammatik wird dir erklären, wie unsere Sprache funktioniert.
Sie kann dir beim Erlernen von Fremdsprachen eine Hilfe sein.
Wir werden die lateinischen Begriffe verwenden, da im Fremdsprachenunterricht diese gebraucht werden.
Auf der Doppelseite 82/83 findest du eine Tafel mit den lateinischen, deutschen, französischen und englischen
Ausdrücken.
• Auf jeder Doppelseite befindet sich links die Theorie, rechts stehen die Übungen dazu.
• Wenn nicht anders vermerkt, können die Übungen mündlich gemacht werden, und zwar alleine, zu zweit oder
in der Gruppe.
• Auch in der Grammatik gilt: Häufiges Wiederholen macht sicher!
• Wenn hinter einer Übungsnummer (L) steht, findest du im Lösungsteil die Lösung. Lies immer zuerst den
ganzen Text durch. Ist der Text einmal verstanden, fällt das Lösen der Aufgabe leichter. Dies gilt insbesondere
auch für Prüfungen!
• Das Heft kann in beliebiger Reihenfolge bearbeitet werden.
• Hab keine Angst vor der Grammatik! Betrachte sie als Hilfe – und auch ein wenig als Denksport.
• Wir wünschen dir viel Lernerfolg!
• Wir danken der Schweizerischen Depeschenagentur dpa und dem Bieler Tagblatt BT für die zur Verfügung
gestellten Zeitungsartikel.
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Inhaltsverzeichnis
Hier kannst du eintragen, wann du die Kapitel studiert hast.
Seite ı Kapitel
Klasse
Datum
02 ı I EINLEITUNG
04 ı II LAUTE Vom Laut zum Sinn
06 ı Laute
08 ı III SILBEN Vor- und Nachsilben, Silbentrennung
10 ı IV DIE WORTARTEN Das Nomen
12 ı Das Adjektiv
14 ı Das Pronomen: Personalpronomen, Reflexivpronomen
16 ı Possessivpronomen, Demonstrativpronomen, Artikel
18 ı Relativpronomen, Interrogativpronomen, Zahlpronomen, Indefinitpronomen
20 ı Repetition 1: Laute, Silben, Wortarten
22 ı Das Verb: finite und infinite Formen, Verbarten
24 ı Verbzusatz, Stammformen
26 ı Übersicht über die 6 Zeiten
28 ı Präsens, Perfekt, Präteritum, Plusquamperfekt
30 ı Futur 1 und 2
32 ı Die Modi: Indikativ, Konjunktiv 1
34 ı Konjunktiv 2, Imperativ
36 ı Handlungsart: Aktiv – Passiv
38 ı Repetition 2: Das Verb
40 ı Die Partikeln: Die Präposition
42 ı Die Konjunktion
44 ı Das Adverb, die Interjektion
46 ı Repetition 3: Die Wortarten
48 ı V SYNTAX Einleitung, Satzglieder
50 ı Subjekt und Prädikat
52 ı Die Objekte
54 ı Das Präpositionalobjekt, der Gleichsetzungsnominativ
56 ı Repetition 4: Subjekt, Prädikat, Objekt
58 ı Das Adverbiale
60 ı Das Attribut, die Apposition
62 ı Repetition 5: Syntax
64 ı VI SATZARTEN Aussagesatz, Aufforderungssatz, Fragesatz, Ellipse
66 ı Der Hauptsatz, die Satzverbindung
68 ı Der Nebensatz, das Satzgefüge
70 ı Repetition 6: Sätze, Satzzeichen
72 ı Der Konjunktionalsatz, der Relativsatz
74 ı Der Infinitivsatz, der Partizipialsatz, der indirekte Fragesatz, die indirekte Rede
76 ı Die Bestimmung der Nebensätze nach ihrer Funktion
78 ı Repetition 7: Wortarten
80 ı Repetition 8: Syntax, Satzarten
82 ı VII DIE GRAMMATISCHEN BEGRIFFE
82 ı Deutsch – Latein – Französisch – Englisch
84 ı VIII LÖSUNGEN
Grammatik 7 bis 10 ı Übersicht – Übungen – Lösungen ı Seite 3
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II Laute
Vom Laut zum Sinn
Säuglinge schreien, wenn sie hungrig sind, der Mensch redet und bringt Musikinstrumente zum Klingen, Tiere geben
Laute von sich. Nicht nur die Natur unseres Planeten klingt, sogar das Brummen der Planeten, Sterne und Galaxien ist mit Radioteleskopen hörbar. Die ganze Schöpfung scheint das Bedürfnis nach Kommunikation zu haben.
Das Kleinkind muss die Sprache erlernen. Zunächst stösst es nur Laute aus. Die Laute aller Neugeborenen dieser
Welt tönen gleich. Schon bald fängt aber die Imitation der Umgebung an, die Laute werden artikulierter, ähneln
immer mehr der Sprache der Menschen in der Umgebung. Das Kind erlernt die Muttersprache.
Nun lernt das Kind, Gegenständen bestimmte Lautfolgen zuzuordnen. In den meisten Fällen wird das Kind zuerst
die Mutter rufen.
Dann lernt das Kind, dass die Wörter in einer sinnstiftenden Ordnung aneinandergereiht werden – Sätze
­entstehen.
Das Erzählen von ganzen Geschichten, das Aneinanderknüpfen von komplizierten Abläufen ist der Abschluss des
Sprechenlernens.
Korrekt zu sprechen, richtig zu betonen und in einer Rede einen zwingenden Aufbau einzuhalten, ist schwer. Es
ist die Kunst der R
­ hetorik. Auch korrektes Schreiben muss gelernt und geübt sein.
leise laute
flüsternd geformte
werden wort
setzen sätze
erkennen
benennen
spannen bogen
vom sein zum sinn
schlagen
brücken
vom ich hin zum du
schaffen uns ordnung
in wirbelnder welt
laute sind flügel
worte sind anker
sätze sind fels
felsen fliessen
anker gleiten
flügel leise
vergehen
im wind
Seite 4 ı Grammatik 7 bis 10 ı Übersicht – Übungen – Lösungen
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Übungen
Ü 1: Höre Tonaufnahmen von Tierstimmen: Vogelstimmen im Frühling, Walgesang, Hunde und Katzen,
Affen usw. Übersetze, was sie sagen.
Ü 2: Höre ein Musikstück, male oder zeichne, was du fühlst. Erzähle den anderen davon.
Ü 3: Beobachte ein kleines Kind beim Reden. Versuche, sein Gebrabbel aufzuschreiben.
Ü 4: Gruppenarbeit: Spielt eine Szene mit einem Kleinkind. Beispiel: Verwandte beugen sich erstmals über das
Bettlein eines Neugeborenen.
Ü 5: Schreibe die ersten Wörter auf, die ein Kind in der Schweiz lernt, und die ersten Wörter, die ein
Kind im brasilianischen Urwald oder in Grönland lernt.
Ü 6: Gruppenarbeit: Spielt Szenen, in denen ihr keinen Laut von euch geben dürft. (Reklamation im Warenhaus, im Stadion eine Toilette suchen, im Zug keine Fahrkarte haben usw.)
Ü 7: Imitiere andere Sprachen: Was sagt der Sumo-Ringer vor dem Kampf? Halte eine russische Geburtstagsansprache. Halte die Rede des Vorsitzenden der Chinesischen Republik. Mach auf italienisch eine Liebeserklärung usw.
Ü 8: Mach eine Tonaufnahme von einer Rede. Schreibe einen Ausschnitt wortwörtlich auf, mit allen
Pannen und Ähs und Hms. Im Internet gibt es Sammlungen von verunglückten Reden. Suche unter Schlagwörtern
wie «Versprecher» oder «Rede» usw.
Ü 9: Klassenarbeit: Jede Schülerin und jeder Schüler schreibt drei Nomen auf einen Zettel, diese werden
zerknüllt und in einen Hut geworfen. Nun zieht jede und jeder drei Zettel und improvisiert damit eine kurze
Geschichte – aber bitte ohne Gestammel!
Ü 10: Erzähle eine Geschichte, ohne dich ein einziges Mal zu verheddern.
Ü 11: Auf Seite 4 steht ein Gedicht. Kannst du erklären, was mit diesen rätselhaften Zeilen gemeint ist?
Und weshalb hat es diese Form?
Ü 12: Untersuche ein Gedicht oder Lied und erkläre den anderen den Inhalt.
Ü 13: Gruppenarbeit: Diskutiert, warum man allgemein von «Dichtkunst» redet.
Ü 14: Schreibe selbst ein kurzes Gedicht.
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Laute
Zur Produktion von Lauten haben wir folgende Sprechwerkzeuge:
Lunge und Zwerchfell liefern den Luftstrom. Die Stimmbänder erzeugen den Ton, Kopf und Brustkasten bilden
den Klangkörper. Zunge, Gaumen und Lippen schliesslich formen die Laute.
Das wichtigste Sprechorgan ist die Zunge. Blitzschnell und äusserst präzis bewegt sie sich und formt an den
Zähnen, im Gaumen oder im Rachen Laute. Ohne Zunge geht Reden nicht.
Die Logopädie (Sprecherziehung) kann Sprachfehler beheben, sie kann Menschen die richtige Aussprache von
Lauten beibringen.
Die Vokale (Selbstlaute) a e i o u und die Umlaute ä ö ü werden von der Stimme, der Zunge und den Lippen
gebildet.
Die Konsonanten (Mitlaute) b d f g r s t usw. brauchen zur Bildung die Zähne, den Gaumen oder die Lippen,
nicht aber in jedem Fall die Stimmbänder.
Die Verbindung von zwei Vokalen nennen wir Diphthong (Zwielaut): au ei eu usw.
Viele Völker haben eine Schrift entwickelt, um ihre Wörter aufzuschreiben.
Wir benutzen dazu das lateinische Alphabet: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z
Mit diesen 26 Zeichen können wir unsere Sprache festhalten.
Zusätzlich haben wir die drei Umlaute ä ö ü.
Unser Alphabet ist nicht sehr präzis. Im Wort Leben werden die beiden «e» verschieden ausgesprochen, ebenso
die beiden «i» in im und ihm, das «ch» in ich und ach.
Die Klangfarben der Dialekte kann die Schrift auch nicht darstellen.
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Übungen
Mit den folgenden einfachen Übungen spürst du die Sprechwerkzeuge:
Ü 1: Zwerchfell: lachen, husten, «aha» rufen
Ü 2: Lunge: Miss, wie viele Liter Luft du aufnehmen kannst. Puste einen Pingpongball durchs Wasser. Puste mit
einem Röhrchen Papierkügelchen durch die Gegend.
Ü 3: Klangkörper: Schlage links oder rechts die Eckzähne aufeinander, sodass ein Ton entsteht. Nun beisse
eine Melodie, zum Beispiel «Hänschen klein» oder forme den Mund zu einem grossen o und schlage mit der
flachen Hand auf die geöffneten Lippen.
Ü 4: Gaumen: Ersetze beim Sprechen den G durch einen Gaumenknaller hinten beim Halszäpfchen. Sprich
einen Text mit diesem Ersatzlaut.
Ü 5: Zunge: Produziere Schnalz- und Klicklaute, wie sie in einigen afrikanischen Sprachen benutzt werden.
­Ersetze beim Sprechen die Laute d, t, tsch durch solche Schnalz- und Klicklaute.
Ü 6: Lippen: Produziere verschiedene Prust- und Knalllaute. Ersetze beim Sprechen die Laute p und b durch
solche Prust- und Knalllaute.
Ü 7: Reibelaute: Ersetze den F durch einen Pfiff.
Ü 8: Nun übe eine Rede, in der du 3 Laute durch fremd klingende Ersatzlaute ersetzt.
Ü 9: Sprich die Vokalreihe a e i o u durch und beobachte die Bewegung von Zunge und Lippen.
Ü 10: Finde heraus, wo die Umlaute ä ö ü produziert werden.
Ü 11: Versuche herauszufinden,
welches die Zischlaute (Zunge-Zahn-Laute),
welches die Lippenlaute,
welches die stimmlosen Explosivlaute (Lippen),
welches die Reibelaute (Zunge – Zahn, Zunge – Gaumen),
welches die Nasallaute (die Luft strömt durch die Nase) sind.
Ü 12: Drücke mit einem Laut eine Empfindung aus: Konsonant: mm! Vokal: iiii! Diphthong: au!
Ü 13: Suche weitere Beispiele, wo derselbe Buchstabe verschiedene Klänge vertreten muss.
(wie die beiden «e» in geben oder der «i» in schief oder Schiff)
Ü 14: Sprich einen Text, in dem du alle Vokale durch «o» oder «au» ersetzt.
Ü 15: Suche andere Möglichkeiten, ein Wort zu schreiben. Macht in der Klasse eine Ausstellung.
Ü 16: Suche Variationen der lateinischen Schrift. Druckt am Computer alle Schriftarten aus.
Ü 17: Suche Informationen über die Hieroglyphen der Ägypter, über die chinesische Schrift oder über eine
andere für uns exotische Schrift.
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