Aufgabe 1 (2 + 3 + 1 + 2 Punkte) Ein Landwirt weiß, dass die Getreidesorte, die er letztes Jahr gepflanzt hatte im Durchschnitt 25 Körner pro Ähre erbrachte. Dieses Jahr pflanzte er eine andere, Sorte und betrachtet nun eine Stichprobe von 16 Kornähren. Er zählt die Körner pro Ähre und erhält folgende Stichprobe: i bi 1 41 2 36 3 25 4 36 5 41 6 32 7 41 8 36 9 32 10 25 11 36 12 36 13 41 14 25 15 36 16 25 a) Geben Sie die empirische Verteilungsfunktion der Körner pro Ähre an. 0 x < 25 4 25 ≤ x < 32 16 = 0.25 6 = 0.375 32 ≤ x < 36 F (x) = 16 12 = 0.75 36 ≤ x < 41 16 1 x ≥ 41 b) Bestimmen Sie das durchschnittliche Anzahl und die empirische Varianz der Anzahl an Körnern pro Ähre. P x = 4j=1 fj xj = 0.25 · 25 + 0.125 · 32 + 0.375 · 36 + 0.25 · 41 = 34 P s2 = x2 − x2 = 4j=1 fj xj − x2 = 1190.5 − 342 = 34.5 c) Wie hoch ist der Anteil der beobachteten Ähren, die die selbe Anzahl an Körner wie im letzten Jahr haben? f (25) = 0.25 d) Bestimmen Sie den Modus sowie den Median des Datensatzes. xM od = 36 xM ed = 36 Aufgabe 2 (8 Punkte) Zur Untersuchung der Konzentration eines Telekommunikationsmarktes stehen Ihnen folgende Daten über die Anzahl der vergebenen Telefonanschlüsse der im Markt agierenden Unternehmen zur Verfügung: Unternehmen Anzahl an Anschlüssen (in Tausend) Schland-Com 2300 Starcor 1500 u3 100 F-Minus 200 Stotterphone 900 Berechnen und interpretieren Sie den Gini-Koeffizienten und zeichnen Sie die Lorenzkurve. S = 100 200 + 900 + 1500 + 2300 = 5000 +100 = 0.02 i=1 5000 300 i=2 5000 = 0.06 1200 = 0.24 i=3 Mi = 5000 2700 = 0.54 i=4 5000 1 i=5 0.2 i=1 i=2 0.4 0.6 i=3 Hi = 0.8 i=4 1 i=5 P5 ni 1 1 K = 2 − 2 i=1 n (Mi−1 + Mi ) = 1 − 12 [0.2(0.02 + 0) + 0.2(0.06 + 0.02) + 0.2(0.24 + 0.06) + 0.2(0.54 + 0.24) + 0.2(1 + 0.54)] = 0.228 2 2·5 2n = 0.228 5−1 = 0.57 G = K · n−1 Ein Ginikoeffizient von 0.57 bedeutet eine mittelstarke Konzentration in diesem Telekommunikationsmarkt. Aufgabe 3 (2 + 4 + 2 Punkte) Die Produktion eines Produktes läuft über drei parallele Fertigungsstraßen. Die fertigen Teile werden im Lager gesammelt. Für die drei Straßen gelten folgende Werte: • Straße 1: 700 Teile pro Stunde, wobei 80% einwandfrei sind, • Straße 2: 800 Teile pro Stunde, wobei 85% einwandfrei sind, • Straße 3: 1000 Teile pro Stunde, wobei 65% einwandfrei sind. a) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass ein zufällig herausgenommenes Teil defekt ist. P (D) = P (D|S1 )P (S1 ) + P (D|S2 )P (S2 ) + P (D|S3 )P (S3 ) = 0.2 · 0.28 + 0.15 · 0.32 + 0.35 · 0.4 = 0.244 b) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass ein zufällig herausgenommenes intaktes Teil von der ersten Fertigungsstraße stammt. P (S1 |D) = P (D|S1 )P (S1 ) 1−P (D) = 0.8·0.28 1−0.244 = 0.296 c) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein zufällig herausgenommenes Teil defekt ist und auf Fertigungsstraße zwei gefertigt wurde? P (D ∩ S2 ) = P (D|S2 )P (S2 ) = 0.15 · 0.32 = 0.048 Aufgabe 4 (2 + 3 + 1 + 2 + 1 + 1 Punkte) Gegeben sei folgende Funktion f (x): f (x) = ax − 0.5 0 1≤x≤3 sonst. a) Für welchen Wert der Konstanten a ist f (x) die Dichtefunktion einer Zufallsvariablen X? (Hinweis: Sollten Sie kein Ergebnis erhalten so verwenden Sie im Folgenden a = 0.5.) ! R3 1 = 1 (ax − 0.55) dx = [ 12 ax2 − 0.55x]31 = 4a − 1 ⇔ a = 0.5 b) Bestimmen Sie die Verteilungsfunktion von X und zeichnen Sie diese. x<1 0 2 0.25x − 0.5x + 0.25 1≤x≤3 F (x) = 1 x>3 c) Bestimmen Sie den Erwartungswert E(X). R∞ E(X) = −∞ xf (x) dx = [ 61 x3 − x2 ]31 = 2 31 d) Bestimmen Sie die Varianz von X. R∞ E(X 2 ) = −∞ x2 f (x) dx = [ 18 x4 − 61 x3 ]31 = 5 23 var(X) = E(X 2 ) − E(X)2 ≈ 0.222 e) Berechnen Sie P (X > 2). P (X > 2) = 1 − P (X ≤ 2) = 1 − F (2) = 0.5 f) Berechnen Sie P (X = 2). P (X = 2) = 0 Aufgabe 5 (3 + 3 + 3 Punkte) Das Schlachtgewicht von Schafen sei normalverteilt mit µ = 60[kg] und σ = 10[kg]. a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Schlachtgewicht größer als 70[kg] ist? P (X > 70) = 1 − P (Z ≤ 70−60 ) 10 = 1 − Φ(1) = 1 − 0.8413 = 0.1587 b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Schlachtgewicht zwischen 50[kg] und 65[kg] liegt? P (50 < X < 65) = P (X ≤ 65) − P (X ≤ 50) = P (Z ≤ Φ(0.5) − Φ(−1) ≈ 0.6915 − (1 − 0.8413) = 0.5328 65−60 ) 10 − P (Z ≤ 50−60 ) 10 = c) Die Wahrscheinlichkeit, dass das Mindestschlachtgewicht unterschritten wird, beträgt 5%. Bestimmen Sie das Mindestschlachtgewicht. ) = Φ( M SG−60 ) 0.05 = P (X < M SG) = P (Z < M SG−60 10 10 M SG−60 −1 ⇔ Φ (0.05) = 10 ⇔ M SG = Φ−1 (0.05) · 10 + 60 ≈ 43.55 Aufgabe 6 (1 + 2 + 4 Punkte) Anna angelt an einem großen See durchschnittlich zwei Fische pro Stunde. a) Geben Sie das zugehörige Verteilungsmodell an und begründen Sie diese Wahl. Poisson-Verteilung: Ereignisse in festem Zeitintervall. b) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Anna in einer Stunde genau drei Fische fängt. 3 X ∼ Pois(2),P (X = 3) = e−2 23! = 0.180447 c) Nun nimmt Anna am Weltrekordversuch im Dauerangeln teil und schafft es 50 Stunden lang zu angeln. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie mindestens 120 Fische angelt? Z ∼ Pois(100) ⇒ Z approx ∼ N (100, 100), da λ = 100 ≥ 9. P (Z ≥ 120) = 1 − P (Z < 120) = 1 − P (Z ≤ 119) 119.5 − 100 = 1 − Φ( ) = 1 − Φ(1.95) = 1 − 0.9744 = 0.0256 10