07 2012 IT-Konzepte und Wissen für POWER-Systeme im Unternehmensnetzwerk 3 0 5 8 1 9 I 9 8 E · I S S N 0 9 4 6 - 2 8 8 0 · B 3 0 4 6 5 · A u s g abe 2 5 7 · € 1 3 , – · C H F 2 5 , – Pure Systems vereinfachen das Computing „Cloud löst Probleme, die es bei System i nicht gibt“ Health Center Bänder verschlüsseln Release 6.1 – iNavigator Database Datensicherheit bei System i Manfred Lackner, PROFI Engineering Systems AG, im Interview auf Seite 14 2012 Alles “MADE in GERMANY” maßgeschneidert aus einer Hand, innovativ, herstellerunabhängig JAHRE www.csp-gmbh.de Mobiler Arbeitsplatz CS-Point Mobile Arbeitsstationen sind individuelle und flexible Arbeitsplätze mit integrierter Stromversorgung für mobile Anwendungen in Transport, Logistik, Produktion, Warehousing. Druck Fax n Verteile Archiv rsand Mailve Fleet- und ServiceManagement OutputManagement DMS Software für einheitliche OutputStrukturen in unterschiedlichen Netzwerk und Host-Umgebungen mit dem Einsatz eines optimierten Systems für Drucken, Faxen, Mailen und Archivieren Unsere Lösungen für Sie ! Druckdatenstromkonvertierung Unterschiedliche Datenströme konvertieren und auf Drucksystemen ausgeben. Mit dieser effizienten IT-Lösung wird die Bandbreite von Anforderungen an das Drucken im Netzwerk abgedeckt. CSP Computer Schnittstellen Telefon: 0 61 06 - 8 40 70 Justus-von-Liebig Str. 5 Peripherie GmbH 63110 Rodgau Telefax: 0 61 06 - 6 15 60 www.csp-gmbh.de Der Einsatz von FSM macht die DruckInfrastruktur und deren Gesamtkosten in einem Unternehmen transparent und entwickelt auf dieser Basis optimierte Druckprozesse. INFO-Point Digital Signage CSP WIR SCHAFFEN IT-LÖSUNGEN EDITORIAL Rainer Huttenloher Chefredakteur rainer.huttenloher@ michael.wirt @ midrange.de Brianajackson, iStockphoto.com Täglicher Nutzen garantiert die Zukunftssicherheit M it fast schon nerviger Regelmäßigkeit wird die Zukunftsfähigkeit der ­Power-Architektur im Allgemeinen und von System i im Besonderen in Frage gestellt – da nehme ich mich nicht aus: Das ist auch ein Bestandteil unserer redaktionellen Berichterstattung. Der Anlass für dieses Hinterfragen ist zum einen die Investitionssicherheit für bereits erfolgte IT-Anschaffungen, zum anderen die Entscheidung über den Einsatz neuer Systeme. Aufgrund der rasanten technologischen Entwicklung bringen die Prozessorarchitekten immer noch mehr Funktionalität in ihre Chips – doch das gilt immer weniger als Entscheidungskriterium für eine Server-Plattform. Die Verlagerung in die Cloud, wenn es darum geht, zusätzliche Rechner-Ressourcen im Unternehmen bereit zu stellen, bringt eine weitere Reduzierung der Gewichtigkeit der Rechnerarchitektur mit sich. Es geht heutzutage vielmehr um die Anwendungen, die ein Unternehmen als Kernapplikationen zu betreiben hat. Denn sie sollen für zehn Jahre und mehr – etwa bei ERP-Systemen – das Grundgerüst für den Unternehmenserfolg darstellen. Doch eines darf man bei all den Zukunftsszenarien nicht aus den Augen verlieren: Es gibt sie noch, die Installationen, in denen ein Server die Kernapplika­ tion hochverfügbar bereitzustellen hat, bei denen kein zweites Rechnersystem als Backup fungiert und das seinen Dienst „klaglos“ verrichtet und das auch kaum externe Angriffe zu befürchten hat. Wenn sie ein Anwender eines „kleinen System i“ sind, wissen sie bestimmt, worauf ich abziele: Wenn eine Systemarchitektur täglich unter Beweis stellt, dass sie bestens funktioniert, braucht man sich kaum Gedanken um die Zukunftssicherheit machen. Denn eines ist sicher: Der Hersteller wird seine Hausaufgaben weiterhin machen, solange er in Forschung und Entwicklung investieren kann. Rechnungswesen für Verlage „Durch eine kurze Einführungsphase konnten wir früh vom ROI profitieren. Wir wünschten uns eine Finanzsoftware, welche die Bedingungen des modernen Verlagswesens erfüllen konnte und dabei flexibel und anwenderfreundlich ist. fimox war ein Volltreffer.“ Jelena Kovacevic, Prokuristin und kaufmännische Leitg. der Hueber Verlag GmbH & Co. KG. Herzlichst, Ihr Rainer Huttenloher PS: Dieser Ausgabe des MIDRANGE MAGAZINs liegt unser erstes Sonderheft ERP bei. Dabei konzentrieren wir uns auf den plattformübergreifenden Einsatz von ERPLösungen im Mittelstand. www.fimox.de 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 3 inhalt MIDRANGE AKTUELL „Die Cloud löst Probleme, die es beim System i gar nicht gibt“ Beim IBM-Partner PROFI Engineering Systems AG stehen die Zeichen auf Wachstum: 70 Leute wurden im letzten Jahr neu eingestellt und sie sollen im Segment Software und Service zusätzliche Umsatzpotenziale erschließen. Bei einem Umsatz in Höhe von 130 Millionen Euro soll auch künftig ein solides Wachstum erfolgen, so Manfred Lackner, Vorstand der PROFI Engineering Systems AG im Interview mit dem Midrange Magazin. Û Seite 14 Power Next ­Generation Die funktionale Erweiterung sowie die Verbesserung von Optik und Bedienung sind wesentliche Aspekte, um den Fortbestand bewährter IBM i Lösungen zu sichern. Da die Frage nach der zukünftigen Hardwareplattform in vielen Unternehmen noch nicht final beantwortet ist, werden Investitionen in diese Software vor allem unter Kostenaspekten sehr kritisch betrachtet. Mit ihrem neuartigen iCockpit will ML-Software einen zukunftsgerichteten Weg weisen. Û Seite 17 Branchen­ lösungen Papierhersteller, Versandhändler, Schmuckproduzenten und Logistiker– sie ­alle können nur mithilfe von branchenoptimierten IT-Lösungen punkten. Û Seite 18 4 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 Mehr Power mit IBM i Multivac senkt TCO um 40 Prozent 7 SAP modifiziert Cloud-Strategie 8 advice IT baut :psinova:InvoiceCenter aus 9 Die neuartige Rolle des CISO Vom Brandbekämpfer zum Problemvermeider 10 Power Linux entwickelt sich zur x86-Alternative Kommentar zur Frage des Monats 12 „Cloud löst Probleme, die es bei System i nicht gibt“ Manfred Lackner, PROFI Engineering Systems, im Interview 14 Spezial: Power Next Generation Totgesagte leben länger Die Zukunft für das Power i-System 16 Neuartiges iCockpit für Bison Process für IBM i 17 Branchenlösungen Sappi Fine Paper stellt um Effizient durch automatisierte Lieferscheinbearbeitung 18 Tradition mit Zukunft Versandhaus Erwin Müller erschließt neue Märkte 20 Kundenfokussierung b ­ enötigt flexible IT-Prozesse Interview: Mittelständisches ERP, Branchenfokus Logistik 22 Erfolg auf allen Straßen Finanzsoftware für Logistikunternehmen 24 Smarter Commerce veredelt Logistikanwendungen Contract-Logistics: Qualität sichern, Kosten senken 26 Alles wie am Schnürchen Transparentes Supply Chain Management 28 Immer den passenden Deckel Verschlusshersteller macht Lagerlogistik transparenter 29 Zukunft IBM Power Technology Refeshes garantieren Aktualität Power-AIX dominiert den Markt der Unix-Server 30 Die Zukunft bietet mehr als nur System i Power Linux und Pure Systems runden das Angebot ab 32 TECHNIK & INTEGRATION Health Center Release 6.1 – iNavigator Database 36 Verschlüsselung von Bändern Datensicherheit bei System i 39 Juli 2012 Collaboration-Lösungen Anbieterübersicht 42 Integration bringt die großen Vorteile Lotus Notes im DMS-Kontext 42 Das Eisenhower-Prinzip: Dogma versus Pragmatismus Bearbeitungsprioritäten beim Ticket-System umstellen 46 Kollektionen mit Transparenz Prozesslösung unterstützt Textilhersteller 48 Collaboration-Lösungen SERVICE Glosse, Vorschau, Inserenten, Impressum 50 Beim Textilhersteller Anton Cramer durchlaufen jährlich etwa 400 verschiedene Stoff­muster sämtliche Abteilungen des Produktionsbereichs. Um die feinen Unterschiede der Stoffe im Detail dokumentieren zu können, bedient sich Anton Cramer einer individuellen WorkflowLösung aus dem Hause ITWU. Û Seite 42 MIDRANGE ONLINE Midrange Jobbörse ist die Stellenbörse für Unternehmen und IT-Professionals, die personelle Verstärkung suchen. Û www.midrange-jobs.de MidrangeEvent Auf MidrangeEvent finden Sie Schulungsange­ bote, Firmenveranstaltungen, Messen u. v. m. Û www.midrange-event.de Frage des Monats In der Frage des Monats erfassen wir aktuelle Trends und Strömungen des IT-Marktes. Û www.midrange.de Thomas Snyder RPG – fortschrittlich & integriert RPG und andere bewährte Technologie für moderne und performante Anwendungen � ILE RPG, JAVA, SQL und Open Source � Excel- und PDF-Formatierung � Beispiele für moderne und performante Anwendungen Das Fachbuch RPG – fortschrittlich & integriert wird Ihnen ein Leitfaden sein, wie Sie mit Hilfe moderner Technologien und basierend auf Ihrem Wissen, heutige Anforderungen zeitgemäß umsetzen können. Die Integration von JAVA, Open Source und SQL in RPG-Anwendungen hat der Autor ebenso erläutert, wie die Umwandlung von IBM i Daten in Microsoft Excel oder Adobe PDF. ca. 500 Seiten nur 248,– € Bestellnummer 444074 ISBN 978-3-930176-77-9 Bestellung im Web: ITP VERLAG GmbH Der Focus des Buches liegt insbesondere darin, das Wissen des Lesers so zu erweitern, dass er in der Lage ist, die vielen Beispiele zu verstehen, sie einzusetzen und im Rahmen der eigenen Entwicklungsarbeit weiter auszubauen. www.midrange-shop.com | Kolpingstraße 26 ı 86916 Kaufering | Tel. +49 8191 9649-0 ı Fax +49 8191 70661 Aus dem Inhalt � Moderne Standards in der Anwendungsentwicklung � Integrated Language Environment (ILE) � Einführung in JAVA � JAVA und RPG � JAVA und Interfaces � Excel: Grundlagen, Formatierungen und Eigenschaften � Excel Formulare und Charts � PDF: Grundlagen, Formatierung, Images und Barcodes � JAVAMail: Formatierungen und Anlagen 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN | www.midrange.de ı [email protected] 5 MIDRANGE AKTUELL GIS AG jetzt mit Tochter in der Schweiz Lenovo eröffnet Outlet Store Û Mitte Mai hat der Spezialist für Collaboration- und Information Management die GIS Gesellschaft für InformationsSysteme Schweiz GmbH gegründet. Sie soll die Kooperation mit dem Partner IBM vor Ort intensivieren und sei vor allem „Konsequenz aus der auch in der Schweiz steigenden Nachfrage im Social Software Bereich“. Die Einbindung sozialer Medien im Unternehmen ist gefragt wie nie: Gefordert wird von den Anwendern Social Software vor allem als effektives Werkzeug in der Kommunikation mit Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit – aber auch im Wissensmanagement. So steigen nicht nur die Nachfrage bei IBM in der Schweiz, sondern auch die Anfragen bei IBM Partnern, die Erfahrung in der Beratung und Integration von Social Software bieten. „Mit der Tochtergesellschaft wollen wir diesem Trend begegnen und die Nähe zu unserem strategischen Partner IBM intensivieren“, erklärt Andreas Hiller, Geschäftsführer der GIS Schweiz GmbH und ó Vorstandsmitglied der GIS AG. Û Endkunden und Business-Partner können Lenovo Neuware der letzten Generation sowie runderneuerte und generalüberholte Rücksendungen jetzt günstig(er) im neuen Lenovo Deutschland Outlet Store ordern. Dort winke durchaus das eine oder andere Schnäppchen, betont das Unternehmen. „Da es sich bei unseren Outlet-Geräten um individuell konfigurierte CTOs in geringen Mengen sowie um ältere Modelle handelt, gibt es keinerlei Überschneidungen mit unserem langjährigen und erfolgreichen indirekten Vertriebskanal, sondern es handelt sich um eine wertvolle Ergänzung“, erklärt Bettina Kern, Director Channel Sales, Lenovo. „Unser strategischer Fokus liegt nach wie vor auf dem Channel-Geschäft. Zudem bieten wir unseren Business-Partnern die Möglichkeit, die Outlet-Ware zu günstigen Konditionen aufzukaufen.“ In der Startphase hat der Lenovo Deutschland Outlet Store ausschließlich Neugeräte wie die Notebook-Modelle ThinkPad Edge E420s und ThinkPad T520 im Angebot. Hierzu zählen neben Überschussware aus der Fabrik auch stornierte Bestellungen und ungeöffnet zurückgeschickte Produkte (Wiederverkauf). In Kürze soll das Sortiment um runderneuerte Rücksendungen sowie generalüberholte gebrauchte Geräte, die via Überweisung, Sofortüberweisung, GiroPay, PayPal oder Kreditkarte zahlbar sind, erweitert werden. Zu finden ist der Outlet Store unter ó outlet.de.lenovo.com. www.gis-ag.com Citrix ernennt FRITZ & MACZIOL zum Platinum Solution Advisor Û Der Spezialist für Cloud‑, Netzwerk- und Virtualisierungs­ lösungen hat die seit 1998 bestehende Partnerschaft mit dem Ulmer Systemhaus gekrönt – er vergab eine der höchsten Auszeichnungen in diesem Bereich. Deutschlandweit genießen derzeit nur zwölf Unternehmen den Partnerstatus Platinum Solution Advisor. „Der Platinum Status hat für unsere Kunden und Citrix eine ganz spezielle Bedeutung. Es ist nicht nur ein Partnerstatus, sondern ein ‚Qualitätssiegel’, der für Kompetenz und für Innovation rund um die Themen Virtualisierung, Networking und Cloud steht“, betonte Peter Goldbrunner, Director Partner Sales Germany bei Citrix. „Und genau diese Eigenschaften zeichnen nicht nur das Management, sondern das komplette Team von FRITZ & MACZIOL aus. Die Ernennung zum Platinum Solution Advisor ist die logische Konsequenz einer langen und erfolgreichen Partnerschaft, über die ich mich sehr freue.“ FRITZ & MACZIOL setzt bereits seit Jahren auf die Technologien und Produkte von Citrix und hat diese fest in ihr Angebotsportfolio integriert – angefangen von den Netzwerkkomponenten über die Applikations‑, Desktop- und Virtualisierungslösungen bis hin zu den aktuellen Cloud-Strategien. Durch die enge Partnerschaft mit dem Unternehmen und seinen Alliance Partnern wie Microsoft, Cisco und NetApp können die Ulmer ihren Kunden eine optimale Basis für ó eine zukunftssichere und flexible IT liefern. www.fum.de 6 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 www.lenovo.de SugarCRM aus IBMs City Cloud beziehen Û Die lokale City Cloud ist speziell auf die Anforderungen des Mittelstandes abgestimmt und derzeit in mehr als 30 deutschen Städten und Regionen verfügbar. Jetzt hat SugarCRM seine Customer Relationship Management-Lösungen in IBMs CC-Initiative integriert, zu den ersten Anbietern gehören die IBM Geschäftspartner Liberatus IT aus München und Intersolute aus Krefeld. Die vertraglichen Rahmenbedingungen für die Teilnahme an der IBM City-Cloud-Initiative haben Tom Schuster, General Manager SugarCRM Europe, und Andreas Busch, Solution Sales Manager Global Alliances & IDR Growth Initiatives bei IBM Deutschland, am 16. Mai 2012 in München unterzeichnet. Mit SugarCRM handelt es sich damit um den ersten ISV (Independent Software Vendor), dessen CRM-Lösung im Rahmen der City-Cloud-Initiative für mittelständische Kunden verfügbar ist. www.sugarcrm.de Multivac senkt TCO um 40 Prozent Mehr Power mit IBM i Durch eine neue Lösung auf Basis von Power7-Servern mit IBM i konnte das Unternehmen die TCO seiner SAP-IT-Infrastruktur um 40 Prozent minimieren. Zum Einsatz kommen unter anderem zwei IBM Power 740- und zwei IBM Power 720-Modelle. Neben hoher Verfügbarkeit gewährleistet die IT-Basis auch eine effiziente CPU-Auslastung durch Hardware-Virtualisierung. Außerdem biete sie „ein hohes Energieeinsparungspotenzial“. „I BM i auf Power7 bietet hervorragenAls Basis für seine neue Infrastrukde Leistung sowie weitere Features tur nutzt Multivac nun zwei IBM Power und Funktionen, bei niedrigerem TCO“, 740- und zwei IBM Power 720-Server sagt Jürgen Dauner, Abteilungsleiter mit Power7-Prozessoren. Neben der IT-Systeme bei der Multivac Sepp Hag- Hardware gehört zur Gesamtlösung genmüller GmbH & Co. KG. Das Unter- auch ein üppiges IBM Softwarepaket nehmen entwickelt und produziert Ver- inklusive IBM i-Betriebssystem, Powpackungslösungen für unter anderem erVM-Virtualisierungsoftware sowie Nahrungsmittel und medizinische Ste- standardisierten Lotus Domino-Officerilgüter. Für seine geschäftskritischen SAP- und IBM DominoSysteme hatte Multivac schon in der Vergangenheit IBM Power-Systeme genutzt. Die guten Erfahrungen hätten für einen weiteren Einsatz der IBM i-Plattform gesprochen. Die Power7-Plattform soll Multivac eine sichere, hoch verfügbare und flexible Infrastruktur gewährleisten, die sich zudem noch durch einen Multivac: SAP-Kosten um 40 Prozent reduziert. niedrigen Energieverbrauch auszeichnet. Auch Leistungsvermögen und Administrationsauf- Collaboration-Lösungen, die eng mit wand waren ausschlaggebende Kriteri- den SAP Anwendungen verbunden en. Im Mittelpunkt des Projektes stand sind. Multivacs Speicherinfrastruktur aber die Senkung der Betriebskosten besteht jetzt aus zwei IBM DS5100durch eine verbesserte Server- und Plattenspeichersystemen, dem IBM Speicherinfrastruktur. Darüber hinaus SAN Volume Controller und der IBM sollen die Legacy-Anwendungen weite- System Storage TS5300-Bandspeichrer Tochtergesellschaften stufenweise erbibliothek als Backup-System – mit auf SAP-Software überführt sowie eine schnellen LTO5-Tapes für hohe Backupengere Verzahnung der bestehenden Geschwindigkeit. Lotus Notes- und Domino-CollaboratiMultivac profitiert von der Lösung on-Lösung mit den SAP-Anwendungen gleich mehrfach. Der Verpackungsmaerreicht werden. schinenhersteller kann seine Total Cost of Ownership (TCO) langfristig um 40 Prozent senken; auch die operativen Kosten für die SAP-Systeme pro Benutzer/Jahr seien deutlich niedriger als bei vergleichbaren Anlagen, während die Leistung und Kapazität der SAP-Anwendungen verbessert werden konnte. Die Flexibilität der Systeme sei dank moderner SAN- und Storage-Virtualisierungstechnologie deutlich höher als zuvor. Durch Hardware-Virtualisierung werde eine effiziente Auslastung der Prozessoren erreicht – neu entstehende Tochtergesellschaften könnten so problemlos in die Systemlandschaft integriert werden. Multivac war eine unterbrechungsfreie Migration seiner Server- und Speicherinfrastruktur wichtig. Die neue Umgebung sollte eingeführt werden, ohne dass dabei Risiken für das laufende Geschäft entstehen. Die Migration auf Power7 sei ohne produktive Ausfallzeiten und somit ohne Nachteile für die Nutzer verlaufen, so Dauner: „Unsere Power Systems-Server mit IBM i sind extrem stabil und zuverlässig. Die Systemverfügbarkeit liegt bei nahezu 100 Prozent und die Power7Prozessoren bieten hervorragende Leisó tung auch unter Volllast.“ www.multivac.com 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 7 SAP AKTUELL SAP modifiziert Cloud-Strategie N euerungen innerhalb ihres CloudPortfolios standen im Mittelpunkt der SAP Kundenkonferenz SAPPHIRE NOW, die Mitte Mai in Orlando stattfand. Lösungen für die Verwaltung von Mitarbeiter‑, Finanz‑, Kunden- und Lieferantenprozessen lassen künftig sich künftig nahtlos in ERP-Software einbinden. SAP setzt dabei auf die Markt­ expertise von SuccessFactors und deren Gründer und CEO Lars Dalgaard. SuccessFactors gehört seit Februar 2012 zu SAP, mit dem Aufbau der jetzt angekündigten Cloud-Strategie hätten die Teams beider Unternehmen sofort nach der Übernahme begonnen. Wissen um die Geschäftsprozesse entscheidet SuccessFactors gilt als Cloud-Computing-Pionier und führend im Bereich Human-Capital-Management-Lösungen. SAP verfügt über fundiertes Wissen in Geschäftsprozessen – On Demand und On Premise. Zusammen mit Lars Dalgaard an der Spitze der neu gegründeten, gemeinsamen Cloud-Geschäftseinheit, setzt SAP mehr als 5.000 Mitarbeiter für die Entwicklung und Bereitstellung von Cloud-Computing-Lösungen ein. Die Cloud-Geschäftseinheit, die mehr als 17 Millionen Anwender unterstützt, konzentriert sich auf vier Lösungsbereiche. Das Ziel: Kunden sollen bei der Verwaltung betriebskritischer Prozesse und Geschäftsbeziehungen unterstützt werden. SAP will ihre mandantenfähigen Lösungen künftig als lose gebündelte Suite anbieten – Kunden können die Anwendungen also je nach geschäftlicher Anforderung und nach eigenem Zeitplan einführen. Die SAP Lösung zur Verwaltung von Gehaltsabrechnungen wird künftig Cloud-basiert zur Verfügung stehen und mit Employee Cen- 8 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 tral, der HR-Lösung von SuccessFactors, integriert. Das Angebot werde in zehn Ländern erhältlich sein und von Partnern bereits als Plattform für BPOServices genutzt, betonte SAP während ihrer Kundenkonferenz. Ebenfalls cloud-basiert soll künftig SAP Financials OnDemand erhältlich sein. Größere Unternehmen könnten damit ihre wesentlichen Finanzprozesse sowie Auftragsabwicklungs- und Bezahlvorgänge steuern, so SAP. Die Lösung soll in die HR-Software Employee Central von SuccessFactors integriert werden, zusätzlich plant SAP ein neues Release von SAP Travel OnDemand inklusive Funktionen für die mobile Nutzung. Darüber können zum Beispiel Reisekosten und Spesen direkt via mobilem Endgerät bearbeitet werden. Social Selling rundet das Angebot ab Für die Lösung SAP Sales OnDemand sollen neben den üblichen Cloud-basierten Tools zur Vertriebssteuerung künftig auch Marketing- und SocialSelling-Funktionen angeboten werden. Zudem gebe es neue Konfigurationsoptionen und die Möglichkeit zur kundenspezifischen Anpassung, erklärte SAP während ihrer Kundenkonferenz. SAP Sales OnDemand kann in die SAP Business Suite im On-Premise-Betrieb sowie in die Lösung SAP CRM integriert werden. Das SAP’sche CRM-Portfolio soll erweitert werden, um die Potenziale von sozialen Netzwerken besser nutzbar zu machen – die SAPPHIRE war gleichzeitig Startschuss für die allgemeine Verfügbarkeit der Lösung SAP Social Customer Engagement OnDemand. Damit können sich Mitarbeiter aus den Bereichen Marketing und Kundenservice mit ihren Kunden über Social-Media-Kanäle wie beispielweise Facebook und Twitter vernetzen und austauschen. Weiterhin investieren will SAP auch in den Bereich Beziehungsmanagement mit Lieferanten – und damit in Lösungen wie SAP Sourcing OnDemand. Sie unterstützt Firmen bei der strategischen Beschaffung sowie dem Lieferanten- und Vertragsmanagement. Jetzt ist die Anbindung an die SAP Business Suite im On-Premise-Betrieb geplant und die Integration mit SAP-Lösungen für Geschäftsnetzwerke – wie SAP Information Interchange OnDemand für das vernetzte Rechnungsmanagement sowie den Informationsaustausch für Beschaffungsvorgänge. Auch SAP NetWeaver wird künftig als Platform-as-a-Service-Angebot (PaaS) zur Verfügung stehen und mit Anwendungsentwicklungs- und Laufzeitfunktionalitäten auf Basis von SAP HANA laufen. Zudem bietet SAP eine Vielzahl an Services in den Bereichen Sicherheit, Mobilität und Kollaboration an. Partnerschaften mit PaaS-Anbietern wie etwa VMware (Cloud Foundry) sollen dafür sorgen, dass Kunden PaaSAngebote zusammen mit den PlattformServices von SAP NetWeaver Cloud nutzen können, um SAP-Lösungen zu erweitern. Hybride IT-Landschaften elegant verknüpfen Die Verknüpfung von On-Demand- und On-Premise-Implementierungen steht vielerorts auf der Agenda. Das Integrationsangebot von SAP beinhaltet Prozessintegration und Daten-Services, um lose gebündelte On-Demand-Fachbereichslösungen mit anderen SAP-Anwendungen zu verbinden – egal ob im On-Demand- oder On-Premise-Modell. SAP will künftig eigene Cloud-basierte Integrationstechnologien anbieten. Dar- über hinaus könnten Kunden Angebote von Partnern wie Dell Boomi, IBM Cast Iron und Mulesoft nutzen, Innerhalb von sechs Wochen hat SuccessFactors mehrere SAP-CloudLösungen im eigenen Unternehmen implementiert. Seit der Einführung von SAP Sales OnDemand verfüge man über „die weltweit größte Implementierung dieser SAP-Lösung“, wurde in Orlando betont. Seit der Zusammenführung beider Firmen habe SuccessFactors auch SAP Sourcing OnDemand für das strategische Beschaffungsmanagement sowie Travel OnDemand für die Verwaltung und Abrechnung von Spesen- und Reisekosten in Betrieb genommen. SAP Business ByDesign unterstützt die Abläufe rund um das Finanzwesen und Dienstleistungsprozesse. SAP hingegen wird die BizX-Suite von SuccessFactors als neues HCMSystem einführen. Die Cloud-Lösung werde die HR-Prozesse für Mitarbeiter und Manager vereinfachen und Führungskräften dabei helfen, ihre täglichen Aufgaben besser zu verwalten und mit der Unternehmensstrategie in Einklang zu bringen. Darüber hinaus stelle sie Werkzeuge zur Verfügung, mit denen Mitarbeiter ihre berufliche Weiterentwicklung besser überwachen können. Seit April stand die Lösung 1.300 Erstanwendern zur Verfügung, seit Mitte Mai hat jeder SAP-Mitarbeiter weltweit Zugriff. ERP aus der Cloud: Alles bleibt besser SAP wird auch weiterhin komplett integrierte Suites für die Cloud anbieten: SAP Business ByDesign für mittelständische Unternehmen und für Tochtergesellschaften großer Unternehmen sowie SAP Business One OnDemand. Letzteres ist auf die Bedürfnisse kleinerer Unternehmen zugeschnitten und über zertifizierte SAP-Partner verfügó bar. www.sap.com advice IT baut :psinova:InvoiceCenter aus D ie Aurubis AG hat die advice IT Consulting GmbH mit der Modernisierung und dem Ausbau der automatisierten Erfassung und Bearbeitung von Eingangsrechnungen beauftragt. Durch ein Upgrade auf Version 4.0 des :psinova:InvoiceCenters und den Austausch der bisherigen Texterkennung durch Insiders smart Invoice soll die elektronische Verarbeitung von Rechnungen weiter optimiert. Digital Mailroom, eine Lösung zur Posteingangsverarbeitung der Insiders Technologies GmbH, bildet künftig die Plattform für den gesamten digitalen Posteingang. Aurubis gilt als größter Kupferrecycler weltweit. Eine effiziente Rechnungsbearbeitung in SAP mit dem :psinova:InvoiceCenter 4.0 und smart Invoice ist für den Konzern besonders wichtig. Im Rahmen des Releasewechsels auf SAP ECC 6.0 stellt Aurubis auf die aktuelle Version 4.0 des InvoiceCenters von Psinova um. Mit ihr stehen neue funktionale Erweiterungen zur Verfügung, wie komplexe Buchungen, debitorische Rechnungen oder Rechnungskürzungen, Ein- und Ausblenden von Informationsblöcken, Screenvarianten nach Belegstatus und -typ oder der flexible Anschreibengenerator. Aurubis hat den Psinova- und Insiders-Partner advice IT Consulting mit der Umsetzung dieses Projekts beauftragt. Das unabhängige Beratungs- und Realisierungshaus für DokumentenManagement, Prozessoptimierung und Archivierung ist u.a. auf digitalen Posteingang und die automatisierte Eingangsrechnungsverarbeitung im SAP-Umfeld spezialisiert. Zeitgleich mit der Umstellung auf InvoiceCenter 4.0 führt Aurubis smart Invoice ein, ein Produkt zur Rechnungsverarbeitung mit Autolearning-Funktion direkt aus der Korrektur. Digital Mailroom von Insiders Technologies soll künftig neben dem Rechnungseingang auch zur automatisierten Verarbeitung des Faxeingangs und für den weiteren Ausbau zum digitalen Posteingang eingesetzt werden. Mit der Version 4.0 seines InvoiceCenters liefert Psinova neue Module wie eine erweiterte E‑Invoice Schnittstelle, CaptureFlow mit Interface für diverse Erkennungssysteme, eine generische Freigabesteuerung in SAP sowie die Möglichkeit zur Rechnungsfreigabe im Web oder auf mobilen Endgeräten. Zudem haben die Entwickler von Psinova die Ergonomie der Software überarbeitet und den InvoiceCenter-Monitor in der Funktionalität und Flexibilität deutlich erweitert. Durch SAP Workflow ist die komplette Prozesssteuerung ó und -transparenz sichergestellt. www.advice-it.de www.psinova.com Richtigstellung In Ausgabe 6 haben wir unter dem Titel „Hollywood in Eindhoven“ über den neuen Trainingsfilm it.skills berichtet. Dabei wurde die Bildunterschrift zum Foto vertauscht. So ist es richtig: Die Protagonisten und Projektverantwortlichen mit Elena M. Ordónez del Campo, Senior Vice President Global University Alliance, SAP AG (vordere Reihe, 3. von rechts). Ganz rechts im Bild: Ulrich Gerber, Head of Corporate Controlling, itelligence AG. Dieter Schoon (links), Global Head of HR bei den Bielefeldern, nahm für sein Engagement in diesem Vorzeigeprojekt ebenfalls einen „­Oscar“ in Empfang. 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 9 MIDRANGE AKTUELL Vom Brandbekämpfer zum Problemvermeider Die neuartige Rolle des CISO Derzeit haben die Security-Anbieter nur ein Thema – alle sind Feuer und „Flame“ für das ­gleichnamige Supervirus, das weder neu ist, noch einzigartig. Der Trubel um diese Malware hat aber auch sein Gutes: In den Unternehmen entsteht ein geschärftes Bewusstsein für die ­Gefährdung aufgrund gezielter Angriffe. D ie von IBM jüngst veröffentlichten Studienergebnisse zur Entwicklung im Bereich (Informations)Sicherheit und deren Verantwortlichen dürften derzeit auf besonders offene Ohren stoßen. Mehr als ein Viertel der befragten Chief Information Security Officers (CISO) hat demnach bereits eine strategische Leadership-Rolle inne, die sich vom technischen Fokus mehr und mehr entfernt. Für ihre erste Studie befragte das IBM Center for Applied Insights mehr als 130 Sicherheitschefs weltweit. Identifiziert wurden drei Führungskräfte-Typen: „Influencer“, „Protectors“ und „Responders“. Sicherheitsverantwortliche s­ tehen unter Druck Insgesamt stehen alle Sicherheitsverantwortlichen heute unter enormem Druck. Sie sind mit dem Schutz einiger der wertvollsten Vermögenswerte ihres Unternehmens betraut: Geld, Kundendaten, geistiges Eigentum und Marken. Fast zwei Drittel der von IBM befragten Chief Information Security Executives (CISOs) sagen, dass ihre Führungskräfte dem Thema Sicherheit heute mehr Aufmerksamkeit schenken als vor zwei Jahren; mehr als die Hälfte der Befragten gaben Mobile Security als primäres technologisches Aufgabenfeld der nächsten zwei Jahre an. Fast zwei Drittel erwarten in diesem Zeitraum steigende Ausgaben für die Informationssicherheit, 87 Prozent davon sogar zweistellige Zuwächse. Die Rolle des 10 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 CISO wird sich künftig mehr in Richtung intelligentes und ganzheitliches Risiko-Management verschieben – von der „Brandbekämpfung“ hin zur Vermeidung von Problemen. Der Schädling Flame ist vielerorts nicht Grund, sondern Anlass zum Umdenken. IT-Sicherheit sei mehr als das Installieren von Antivirensoftware, betont Trend Micro. IT-Sicherheit meine zuallererst Risikomanagement, Unternehmen müssten heute vor allem diese Fragen beantworten: Wo liegen meine Risiken? Wie sind sie einzustufen? Wie weit sollen oder müssen sie minimiert werden? Welche Mittel wie Prozesse, Software, Verantwortlichkeiten benötige ich – über Anti-Malware-Software hinaus? Mikko Hyppönen, Chief Research Officer der F-Secure Research Labs in Helsinki, betrachtet die Thematik differenziert. „Die wahre Bedeutung von Flame liegt darin, dass diese Software zeigt, was möglich ist, wenn Staaten eine gezielte Spionage-Attacke entwickeln. Die wahre Bedeutung liegt darin, zu zeigen, was sonst noch an Bedrohungen unterwegs sein könne – an unbekannten Bedrohungen.“ Die in der IBM Studie beim Thema Sicherheit führenden Organisationen betrachten Security nicht als Ad-hocThema, sondern als festen Bestandteil der geschäftlichen Tätigkeit, zunehmend auch der Kultur. Bei 60 Prozent dieser Firmen ist sie regelmäßiges Thema der Geschäftsführungssitzung. Die Vordenker hätten die Notwendigkeit verstanden, Risikobewusstsein allgegenwärtig zu machen, betont IBM. Sie würden sich auf unternehmensweite Sensibilisierung, Ausbildung, Zusammenarbeit und Kommunikation in Sachen Security konzentrieren. Steve Durbin, Global Vice President des Information Security Forums, mahnt im Zusammenhang mit Flame zur Aktion: „Unternehmen müssen sich jetzt wappnen“. Cyber-Ressourcen seien längst käuflich, per ‚Crime as a Service‘ ließen sich Cybercrime-Dienstleistungen heute „ganz einfach einkaufen“. Es sei deshalb nur eine Frage der Zeit, bis Viren wie Flame oder Ableger auch im Unternehmensumfeld zur Spionage eingesetzt werden. Auch Durbin moniert, dass in vielen Unternehmen nach wie vor ausschließlich die IT-Abteilungen für das Thema Cyber-Sicherheit zuständig sind: „Damit muss Schluss sein.“ IT- und Cyber-Sicherheit müssten endlich Chefsache werden, Unternehmen vom Top-Management ausgehend ihre Sicherheitsstrategien vollständig überarbeiten. Dabei seien das gesamte Unternehmen und alle Mitarbeiter einzubeziehen, da Schadprogramme wie Flame über simple Übertragungswege wie USB-Sticks, CDs oder E‑MailAnhänge – gepaart mit Unachtsamkeit – eingeschleust werden. Zur umfassenden Sicherheitsstrategie würden deshalb zwingend die Implementierung von Cyber-Sicherheit-Maßnahmen und -Richtlinien, eine umfassende Risikostrategie sowie ein regelmäßig kalender aktualisierter Notfallplan für den Fall eines Angriffs gehören. „Wir raten Unternehmen dringend, sich mit anderen Unternehmen und Organisationen auszutauschen und sich gemeinsam den Herausforderungen zu stellen“, so Durbin. „Die Angreifer haben sich formiert, Unternehmen sollten das ebenso.“ Hilfestellungen bietet das ISF unter www.securityforum.org an. Datenbasierte Entscheidungs­ findung und –messung Laut IBM Studie verantwort meist der CIO (Chief Information Officer) das Information Security Budget. In besonders weit entwickelten Organisationen liegt die Investitionshoheit häufiger bei den Geschäftsführern, oft gibt es hier einen dedizierten Posten für das Security Budget. David Jarvis, Autor des Berichts und Senior Consultant beim IBM Center for Applied Insights: „Wir sehen, dass sich der CISO nun in einem ähnlichen Muster entwickelt wie der CFO der 1970er Jahre und der CIO aus den 1980er Jahren – von einem technisch geprägten Entscheider hin zu einem strategischen Business-Enabler. Dies zeigt, wie wesentlich IT-Sicherheit für Unternehmen geworden ist. „ Um eine leistungsfähigere Sicherheitsorganisation mit mehr Selbstbewusstsein zu schaffen, sollten SecurityVerantwortliche einen Aktionsplan auf Basis ihrer aktuellen Möglichkeiten und dringendsten Bedürfnisse zusammenstellen, rät IBM. Routinemäßige Prozesse sollten automatisiert werden, damit mehr Zeit und Ressourcen für Sicherheitsinnovationen zur Verfügung stehen. „Sicherheit in einem Zeitalter der Hyper-Konnektivität bringt eine Reihe neuer Herausforderungen“, betont Marc van Zadelhoff, Mitautor des IBM Berichts und Vice President Strategy. Diese könnten durch die Umsetzung innovativer Verfahren und die Annahme eines stärker integrierten, ganzheitlichen Ansatzes sehr erleichtert werden. IH ó Event Termin, Ort Veranstalter Das Cobol-Update 2. 7. – 3. 7. Bremen EPOS GmbH www.eposgmbh.com ILE-Konzepte 2. 7. – 4. 7. Kaufering Toolmaker www.toolmaker.de IBM-i- und Windows-basiertes SSO 5. 7. Bremen EPOS GmbH www.eposgmbh.com System-i-Daten in der Microsoft-Office-Welt 9. 7. – 10. 7. Bremen EPOS GmbH www.eposgmbh.com Einführung in die Arbeit mit RPG/400 9. 7. – 10. 7. Bremen EPOS GmbH www.eposgmbh.com ERP-Praxistag 11. 7. Nabburg Alpha Business Solutions www.abs-ag.de Zweigstellenanbindung und Mobile Computing 11. 7. München ITP VERLAG LANline Events www.lanline-events.de Der RPG-Crash-Kurs – Teil 1 11. 7. – 13. 7. Bremen EPOS GmbH www.eposgmbh.com MES-Infotag: Effizienter Produzieren mit MES 12. 7. Stuttgart MPDV www.mpdv.de PHP on IBM i 16. 7. – 17. 7. Bremen EPOS GmbH www.eposgmbh.com Open-Source-Produktivitäts-Tools und IBM i 18. 7. via Web Zend Technologies www.zend.com/de Der RPG-Crash-Kurs – Teil 2 23. 7. – 25. 7. Bremen EPOS GmbH www.eposgmbh.com Mehr Termine und Veranstaltungen unter www.midrange-event.de Unsere Themen im Juli: - Einführung in die Arbeit mit RPG/400 - Der RPG Crash-Kurs 1 - Der RPG Crash-Kurs 2 - Das Cobol Update Weitere Themen und Lernvideos auf unserer Homepage! 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 11 MIDRANGE AKTUELL FRAGE DES MONATS Linux auf der PowerArchitektur von IBM steht vor einer Renaissance. Kommt in Ihrem Unternehmen der Einsatz einer Linux-Plattform auf IBM Power in Frage, wenn die Kosten für die Hardware mit x86-basierten Standardservern vergleichbar sind? das ergebnis 64 Teilnehmer haben abgestimmt 34 % ja 66 % nein Power Linux entwickelt sich zur x86-Alternative L inux auf der Power-Architektur ist bei vielen Anwendern bereits im Einsatz – trotz der aktuellen Kosten für die darunterliegende Hardware. Doch mit der Ankündigung von IBM zu Power Linux geht IBM ein Versprechen ein: In den Ausführungen zu den Merkmalen von Power Linux-Systemen wird der Kostenvergleich zu x86-basierten Linux-Lösungen aufgemacht – und da kann die Power-Architektur mit den Listenpreisen von x86-Server-Herstellern wie Dell oder HP durchaus konkurrieren – wenn man die Aufwendungen für die Hardware, die Virtualisierungsschicht und den Support zusammenrechnet. Daher erscheint das Ergebnis unserer Frage des Monats Mai mit Blick auf 12 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 die zusätzlichen Möglichkeiten im Power Linux-Umfeld als ein klares Indiz, dass hier ein interessantes Potenzial sowohl für die Hardware- als auch die Softwarehersteller brach liegt. Denn etwa ein Drittel der Teilnehmer an der Umfrage würde auf Power Linux gehen, wenn die Kostenstruktur passt. Nur Linux ist auf den PowerLinux-Systemen „erlaubt“ Doch dabei darf man einige Aspekte nicht vergessen: Auf den derzeit zwei Systemen mit Power Linux kann man „nur“ Linux laufen lassen – genauer gesagt: IBM unterstützt lediglich Red Hat und SUSE. Wer zum Beispiel eine Ubuntu-Version darauf einsetzen möchte, bekommt – so der Stand heute – damit keinen Support von IBM. Auch ein Einsatz der Hardware mit AIX oder als System i ist nicht machbar – so die offizielle Aussage der IBM. Technische Vorkehrungen sorgen dafür, dass man bei diesem Systemen keine anderen Betriebssysteme einsetzen kann. Eine weitere Einschränkung gilt es zu erwähnen: Die Applikationen müssen für die Power Linux-Schiene vorliegen und zertifiziert sein. Wer eine x86-Linux-Applikation auf der Power Linux laufen lassen möchte, der wird sein Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt sehen – denn die Prozessorarchitekturen x86 auf der einen Seite und ­Power-Chips auf der anderen – sind nicht kompatibel. Rainer Huttenloher ó Christine Balderas, iStockphoto.com frage die ? IT POWER Die Konferenz & Expo für ITK-Technologie im Mittelstand Zukunftssicherheit für die Unternehmens-IT auf der Basis von IBM POWER (i) Düsseldorf, 6. September 2012 Zukunftsfähige sowie flexible Anwendungen und eine solide, sichere Infrastruktur – auf diesen ITK-Fundamenten beruht der Erfolg eines modernen Unternehmens. Doch im Zuge von Themen wie „Mobiler Zugriff auf Unternehmenssoftware“ und „Big Data“ muss die IT eine möglichst flexible Unterstützung der Geschäftsprozesse bieten. Wie sich diese Voraussetzungen am besten erfüllen lassen, das verdeutlicht der MIDRANGE EVENT „IT-POWER“ am 6. September 2012 in Düsseldorf. Experten zeigen kompakt an einem Tag in ihren Technologie- und Produktvorträgen sehr praxisnah, welche Anforderungen heutige Applikationen erfüllen müssen, um dem Prädikat zukunftsfähig gerecht zu werden. Vier Themenblöcke stehen dabei auf der Agenda: � Unternehmens-Software � Infrastruktur � Sicherheit, Hochverfügbarkeit � Software-Entwicklung Die Referenten geben in ihren Präsentationen die Antworten zu den brennenden IT-Themenkomplexen wie Cloud Computing, Virtualisierung, Flexibilisierung, Kostenreduzierung, ITK-Architekturen, ITK-Plattformen, Business Intelligence/Big Data, etc. IBM als Lieferant der Technologie-Plattform gibt dabei einen Ausblick über die aktuellen Produkte und erlaubt einen zuverlässigen Ausblick in die Zukunft. Zielgruppe „IT-POWER – Die Konferenz für Anwendungen und Technologie im Mittelstand“ richtet sich an mittelständische Unternehmen, die vorzugsweise in IBM ihren strategischen Hardwarepartner sehen. Die Themen der Konferenz sind stark businessorientiert. Deshalb sprechen wir EDV-Leiter und ITK-Verantwortliche, Unternehmensführer und Abteilungsleiter an. Aber auch ambitionierte Fachleute wie Software-Entwickler und IT-Administratoren bekommen wertvolle Anregungen vermittelt. Die Veranstaltung ist eine Serviceleistung des MIDRANGE MAGAZINs und deshalb für Besucher kostenfrei! Mit freundlicher Unterstützung durch: Jetzt kostenfrei anmelden! www.midrange-events.de ITP VERLAG GmbH ı Kolpingstraße 26 ı 86916 Kaufering ı Tel. +49 8191 9649-0 ı Fax +49 8191 70661 ı www.midrange-events.de ı [email protected] MIDRANGE AKTUELL Manfred Lackner, Vorstand PROFI Engineering Systems: „Die Cloud löst Probleme, die es beim System i gar nicht gibt“ Beim IBM-Partner PROFI Engineering Systems AG stehen die Zeichen auf Wachstum: 70 Leute wurden im letzten Jahr neu eingestellt und sie sollen im Segment Software und Service zusätzliche Umsatzpotenziale erschließen. Bei einem Umsatz in Höhe von 130 Millionen Euro soll auch künftig ein solides Wachstum erfolgen, so Manfred Lackner, Vorstand der PROFI Engineering Systems AG im Interview mit dem Midrange Magazin (MM). MM: Mit seinen „Expert Integrated Systems” verspricht IBM eine Vereinfachung des Computings. Dazu tritt die Systemfamilie Pure Systems an und die wird über die Partner in den Markt gebracht. Worin sehen Sie als IBM Premier Business Partner mit allen aktuellen Zertifizierungen die Besonderheiten dieses Konzepts? Lackner: Dieser Ansatz besticht durch seinen hohen Integrationsgrad und ähnelt stark der Strategie, die bei der AS 400 auf der Systemebene verfolgt wurde: Damals wurden die Applikationen mit der Middleware und einem System eng verzahnt. Bei Pure System geht es nun um eine noch höhere Integration über mehrere Systeme und zugleich mehrere Architekturen hinweg, wobei auch das Thema Management für den kompletten Stack noch abgedeckt wird. MM: Lässt sich das mit den Infrastruktur-Bundles von Cisco, den Vblocks, vergleichen? Lackner: Eher nicht, denn IBM hat alle Komponenten aus dem eigenen Haus eingebracht und sie nicht zusammengekauft. Daher konnte man alles im eigenen Haus optimal abstimmen – das 14 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 bezieht sich auch auf die Managementsoftware. MM: Welche Funktionalitäten machen dabei den Unterschied aus? Lackner: Generell werden künftig ein möglichst hoher Integrationsgrad sowie die Automatisierung des IT-Betriebs die dominierenden Rollen spielen. Daher ein. Das wird bei den Pure Systems vom Prinzip her entsprechend funktionieren – der Setup-Aufwand reduziert sich gewaltig. MM: Nun steht bei den Kernanwendungen eines Unternehmens die Frage nach den Softwarelösungen im Vordergrund – die häufig von einem Dritthersteller stammen. Wie passt das mit Pure System zusammen? Lackner: Um sämtliche Vorteile der Pure Systems nutzen zu können, muss ein unabhängiger Softwarehersteller die Anwendung zertifizieren lassen. Zudem sollten diese ApManfred Lackner, plikationen dann auch die Vorstand der PROFI Engineering neuen Funktionalitäten – Systems AG wie etwa die erweiterten Verwaltungsfunktionen – hat IBM in diesen Segmenten auch viel nutzen können. Das wird sicher eine Zeit dauern, doch in der IT gibt es immer die Entwicklungsaufwand spendiert. MM: Wie sieht dabei die Integration der Phase der Koexistenz von verschiedenen Generationen bei Hard- und Software. Anwendungen aus? Lackner: Hier wird ein ähnliches Prinzip MM: Welche Applikationen für spezielle wie bei Apples iPad verfolgt: Die Anwen- Anwenderbranchen gibt es denn schon dungen lassen sich dort aus dem Store bei Pure System? einfach runter laden und binnen Sekun- Lackner: Es findet sich noch wenig branden benutzen. Es fällt kein hoher Auf- chenbezogene Software. Es geht zurzeit wand für das Setup der Umgebung an. mehr um Anwendungen im SoftwareDie Apps nutzen einfach die vorhande- Infrastrukturbereich, wie etwa Archivienen Ressourcen, sprich sie klinken sich rung, CRM, etc. Hier wird IBM aber nach- legen und mit speziellen Programmen die unabhängigen Softwarehersteller unterstützen, damit die Branchenanwendung auf die Pure Systems kommen. MM: Wo spielen sie ihre Kompetenzen bei den Pure Systems aus? Lackner: Das Einbinden in die bestehende Infrastruktur wird unser Bereich sein. Den ‚Appstore‘ für die Anwendungen muss die IBM liefern, die Integration machen wir. MM: Wie wird sich Pure System im Markt etablieren? Lackner: Ich sehe vor allem zwei Einsatzfelder. Einmal anwendungsgetrieben – wie früher bei der AS 400 kommt die Maschine über die Anwendung. Doch es wird noch eine Zeitlang dauern, bis genügend Anwendungen auf Pure zur Verfügung stehen. Der andere Ansatz ist eher technologiegetrieben. Der Anwender sagt, er möchte gerne eine Systeminfrastrukturplattform als private Cloud, um die bestehenden Anwendungslandschaft zu betreiben. Und zwar in einer private Cloud mit all ihren Vorteilen: höhere Effizienz – eben die ‚Cloud in a Box‘. Das wird der erste Argumentationsweg sein, um Pure Flex in den Markt zu bringen. MM: Das Thema Cloud Computing steht bei vielen IT-Verantwortlichen auf der Agenda, doch speziell der Einsatz einer Public Cloud findet im professionellen Bereich noch nicht überall Beifall … Lackner: … das liegt nicht nur an den üblichen Gründen wie den Sicherheitsfragen. Viele Unternehmen haben sich bisher eigenständige Anwendungen besorgt, wie ERP- oder CRM-Software oder Pakete für die Produktionssteuerung oder auch ein CAD-System. Sie alle weisen eine Gemeinsamkeit auf – sie sind ‚für sich‘ konzipiert. Soll ein Informationsaustausch zwischen diesen Systemen stattfinden, muss man über neu geschaffene Schnittstellen die Integra­tion hin bekommen – Stücklisten aus dem CAD-System fließen zum Beispiel in die Produktionsplanung ein. MM: Ist das alles nur eine Frage der Schnittstellen? Lackner: Nein, es geht zudem noch um die Individualisierung der Software. Die Wettbewerbsvorteile eines Unternehmens stammen meistens aus seinen einzigartigen Geschäftsprozessen – und die lassen sich nur in den seltensten Fällen über einen Standard abbilden. Daher muss Flexibilität in die Softwarelösung rein – Customizing ist angesagt. Bei der diskreten, traditionellen Software lässt sich das realisieren – Aufwand kommt bei den Schnittstellen ins Spiel, aber generell ist alles machbar. MM: Und bei einer Public Cloud? Lackner: Da müssen die Anwendungen auch in der Cloud miteinander vernetzt sein. Das funktioniert noch nicht so recht – somit ist das Angebot in Form einer Public Cloud in vielen Fällen noch nicht machbar. Daher gibt es auch im Rahmen einer Public Cloud nur wenige Anwendungen – die stammen eher aus der Consumer-Ecke, wie etwa Dropbox, etc. Doch die Prozesse in den Unternehmen sind mit den Cloud-Anwendungen nicht richtig vernetzt. MM: Welche Möglichkeiten bietet eine private Cloud? Lackner: Das kommt immer auf das Einsatzfeld an. Themen wie etwa Testsysteme aus der Private Cloud oder Infrastruktur-Komponenten aus der Cloud sind derzeit schon gut abzubilden. Aber sobald es in die Anwendungen und vor allem in die Geschäftsprozesse geht, ist das noch schwer umzusetzen. MM: Wie schätzen Sie die Private Cloud ein? Lackner: Hier kann ein Unternehmen sich große Vorteile einhandeln. Ein Anwender betreibt das selbst und spart Kosten beim Betrieb und Management der IT-Umgebung. Hier zeichnen sich in der Realität schon heute große Einsparpotenziale ab. MM: Haben Sie selbst schon eine Cloud im Einsatz? Lackner: Wir haben drei Clouds intern aufgebaut – eine VMware-Cloud läuft sogar im Produktivbetrieb. Zudem haben wir noch eine IBM-Cloud für Testzwecke und eine Microsoft Cloud auf der Basis des Hyper-V aufgebaut. Einen derartigen Ansatz mit drei verschiedenen Clouds wird kein normaler Anwender verfolgen – er wird eher einen Ansatz wählen. MM: Welche Anwendungen laufen in ihrer Produktiv-Cloud? Lackner: Hier arbeiten unsere Softwareentwickler. Die können damit schnell und elegant auf die Ressourcen zugreifen, die sie für ihre Aufgaben benötigen. MM: Eine Kernanwendung wie ERP ist da nicht vorgesehen? Lackner: Nein – unser SAP-System läuft auf einem eigenen Power-basierten System von IBM. MM: IBM hat das Ende des Support für Version 5 bei Power für September 2013 angekündigt. Was sollen die Anwender machen – ist die Cloud interessant? Lackner: Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Doch es gibt auch eine generelle Antwort. Hat ein Unternehmen eine kritische Anwendung auf dem System i und alles andere schon auf x86-Servern laufen, dann ist das System i nur ein Teil der Gesamtbetrachtung. Für eine bestehende, einzelne AS-400-Anwendung rentiert sich eine Cloud-Infrastruktur nicht. Eine derartige Anwendung ist nach wie vor auf System i bestens aufgehoben. Der muss sich keine anderen Gedanken machen, als auf die Version 6 oder 7 zu gehen also seine Plattform zu aktualisieren. MM: Und wenn ein Unternehmen bereits eine Vielzahl von x86-basierten Servern einsetzt und zum Beispiel für die Mitarbeiter Microsoft Office bereitzustellen hat? Lackner: Für den rentiert sich die Überlegung allemal – was bringt mir die Virtualisierung oder der Einsatz einer Cloud mit der weitgehenden Automatisierung des Betriebs. Anders ausgedrückt – mit der Cloud werden in der x86-Welt Probleme gelöst, die man im AS-400-Bereich ó gar nicht hat. www.profi-ag.de 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 15 MIDRANGE Spezial Power Next Generation Die Zukunft für das Power i-System Totgesagte leben länger Die Frage nach der zukunftsfähigkeit des Sysrtem i ist wohl schon bei manchem Vorgängerdieser Systemreihe gestellt worden. In Verkaufsgesprächen war dies oft problematisch, weil man als IBM-Vertriebspartner manchmal nicht erkennen konnte, warum bei der Konzeption eines Nachfolgesystems von IBM nicht der ganz große Schritt gemacht wurde. Die /32 hatte z. B. nur einen winzigen Bildschirm mit 6x40 Zeichen – den „Sehschlitz“. Der Wettbewerb sprach dann von einem veralteten System und mancher Interessent entschied sich für vermeintlich modernere aber unsicherere Lösungen. T rotz aller Unkenrufen sind wir jetzt bei den Power i-Systemen angekommen. Und dies zu Recht, weil es immer noch kaum ein anderes System gibt, das so sicher, stabil und performant ist. Ein Garant für einen ungestörten Betriebsablauf. Aber reicht dies allein in der heutigen Zeit noch aus? Nein! Denn die Anforderungen an die heutige IT-Welt sind vielfältiger geworden: die Integration von Funktionen, Dateien und Geschäftsprozessen muss sichergestellt sein – und dies plattformübergreifend; internetbasierte Geschäftsmodelle (Cloud, Webservices, SaaS) sind an der Tagesordnung und eine zeitgemäße Optik und Bedienbarkeit („look and feel“, Corporate Identity) wird verlangt. Für diese Optionen sind die Power i-Maschinen mit ihrer hohen Ausfallsicherheit von den Voraussetzungen her die optimale Wahl. Will man sich allerdings auf die vorhandenen Bordmittel beschränken, stellen sich diese als ziemlich teuer, nicht flexibel genug, zu kompliziert oder schlicht in der Optik als nicht zeitgemäß dar. Es bleiben zwei grundsächliche Lösungen: Man wechselt die Hardware oder man bleibt beim sicheren IBMSystem und investiert in Software, wie z. B in ein ERP-System, das den Betriebsablauf unterstützt. Dann kommt ein Wechsel auf ein anderes System 16 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 mit all den damit einhergehenden Unsicherheiten nicht mehr in Frage. Die Programme müssen plattform‑, system- und technolgieübergreifend Daten austauschen und Funktionen nutzen können, etwa um über das Internet verfügbar zu sein, und sie müssen dem „Zeitgeist“ in puncto „Optik und Bedienbarkeit“ angepasst sein. Aber wie ist das machbar? Es gibt verschiedene, aber oft nicht kompatible Möglichkeiten. Damit die Erweiterung bestehender Software gut strukturiert wird, ist es wichtig, nur ein Instrument einzusetzen, das alle notwendigen Anforderungen erfüllt. Die SMH Software (S.M. Hartmann GmbH) hat sich so vor Jahren für den Einsatz der 4GL-Entwicklungsplattform Lansa entschieden. SMH nutzt Lansa für die Entwicklung neuer Lösungen, die Modernisierung vorhandener AS/400Anwendungen und die Integration unterschiedlichster Geschäftsprozesse – unabhängig davon, ob es sich um IBM i‑, Windows- oder Web-Anwendungen handelt. Ein Pool vorgefertigter Funktionen, mit dem man alle Plattformen miteinander verbinden kann und die in RPG‑, C- und Cobol-Anwendungen eingebunden werden können, vereinfacht die Realisierung auch anspruchsvollster Projekte. Bei Auftragsarbeiten an Fremdsoftware setzt die SMH Software ebenfalls die Lansa-Produkte ein, damit ist die laufende Wartung automatisch integriert. Für die Power i gilt das Gleiche wie für ihre Vorgänger. Es ist ein proprietäres und daher völlig sicheres System. Bildet die vorhandene Software die Prozesse im Unternehmen perfekt ab, ist dies die beste Grundlage für einen effizienten und ruhigen Ablauf. Diese Sicherheit aufzugeben, wäre ein großer Fehler. Daher lautet das Plädoyer: Bleiben Sie dem System i treu und erweitern Sie Ihre Software – und öffnen Sie Ihr System für andere Plattformen. Sie haben damit eine stabile Basis, eine maßgeschneiderte Ablauforganisation und eine optisch und funktionell aufgewertete Software an den Stellen, an denen es notwendig ist – und damit die absolut perfekte Lösung. Siegfried M. Hartmann ó www.smhsoftware.de Neuartiges iCockpit für Bison Process für IBM i Die funktionale Erweiterung sowie die Verbesserung von Optik und Bedienung sind wesentliche Aspekte, um den Fortbestand bewährter IBM i Lösungen zu sichern. Da die Frage nach der zukünftigen Hardwareplattform in vielen Unternehmen noch nicht final beantwortet ist, werden Investitionen in diese Software vor allem unter Kostenaspekten sehr kritisch betrachtet. Mit ihrem neuartigen iCockpit will ML-Software einen zukunftsgerichteten Weg weisen. D er Spezialist für IBM i Integrati- entwickelt und schließlich nahtlos in on und Softwareentwicklung in das iCockpit integriert. Mit geringem Verbindung mit .NET hat ein Frame- Aufwand hat das bewährte IBM i ERPwork entwickelt, das die vorhandenen System so erheblich an Mehrwert geUnternehmensdaten, wie zum Beispiel wonnnen. Umsätze, Kosten, Vertriebs‑, ProduktBei Bison Process für IBM i nutzt und Kundeninformationen, aus Da- das iCockpit die DB2-Datenbank. Nach tenbanken wie der DB2 selektiert, analysiert, statisch auswertet und tabellarisch sowie grafisch aufbereitet. Der Anwender erhält so eine übersichtliche Darstellung aller relevanten Zahlen, kann diese per Mausklick individuell zusammenstellen und bei Bedarf nach Excel oder als Grafik exportieren. Mit geringem Aufwand wird das Framework an die unternehmensspezifischen Besonderheiten angepasst Das iCockpit setzt auf der DB2-Datenbank auf. und bietet so eine fundierte Informations- und Entscheidungsbasis. Die Bison Schweiz AG hat den Vorgaben der ERP-Spezialisten von ihr Bison Process für IBM i bereits mit Bison entstand auf dieser Basis ein dem neuen iCockpit ausgestattet. Es ausgefeiltes, flexibles und vor allem fungiert hier zusätzlich als Integrator schnelles Informationssystem, mit dem mit Schnittstellen zwischen IBM i und unter anderem die Umsatzzahlen der .NET-Welt. Vertriebsmitarbeiter analysiert werden. Mit der bekannten iNEXT-Technolo- Der User kann wahlweise die detailliergie wurden die bewährten ERP-Funkti- ten Werte pro Person oder auch aggreonen auf IBM i unverändert gelassen, giert pro Monat, Quartal, Jahr et cetera aber Navigation und Benutzerfreund- verwenden. Mit der Option „TOP20“ lichkeit verbessert, funktional weiter- werden nur die umsatzstärksten Mit- arbeiter angezeigt. Für einen direkten Vergleich könne mehrere Vertriebsmitarbeiter ausgewählt und deren Zahlen gegenübergestellt werden. Die Visualisierung der Ergebnisse erfolgt als Tabelle und/oder Grafik, die unter anderem in Layout, Sortierung, Gruppierung vom Nutzer individuell gestaltet werden kann. In der Benutzerverwaltung sind die Zugriffsrechte für die jeweiligen Daten und die individuelle Konfiguration des Cockpits für jeden Anwender definiert, was Sicherheit und Flexibilität gewährleistet. Premiere feierte das iCockpit auf der IT-Power in München. Als neuer Einstieg und Integrator für Bison Process für IBM i rief die Lösung hier breites Interesse hervor. Bild: Bison Bison Process für IBM i ist nur ein Beispiel dafür, wie die richtigen Technologien und Werkzeuge bewährte IBM i Lösungen innerhalb kurzer Zeit zukunftsfähig machen. Die Option besteht für alle IBM i Lösungen, deren Funktionalitäten weiterhin genutzt, und die durch neue Features heutigen und zukünftigen Anforderungen gerecht werden sollen. Jana Klinge ó www.inext-suite.com 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 17 BranchenlösungeN Foto: SAP SCHWERPUNKT SUMMARY Papierhersteller, Versandhändler, Logis­ tiker und Schmuckproduzenten – sie ­alle können nur mithilfe von branchenoptimierten IT-Lösungen punkten. Effizient durch automatisierte Lieferscheinbearbeitung Sappi Fine Paper stellt um Schnellere und effizientere Prozesse im Wareneingang, eine digitale Archivierung aller ­Lieferscheine sowie die zentrale Kontrolle inklusive Statusübersicht aller Warenlieferungen gehörten zu den Zielen des Papierproduzenten Sappi. Um sie zu erreichen, hat das Unter­nehmen europaweit seine Lieferscheinverarbeitung mit der ReadSoftLösung Process ­Director automatisiert. S appi Fine Paper Europe ist ein Geschäftsbereich der Sappi Limited, einem global agierenden Unternehmen der Papier- und Zellstoffindustrie mit ca. 16.400 Mitarbeitern weltweit. In Europa betreibt Sappi insgesamt neun Papierfabriken in Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien, Finnland und den Niederlanden. Wenn früher an einem dieser europäischen SappiStandorte eine Warenlieferung eintraf, lief überwiegend folgendes Prozedere ab: Ein Mitarbeiter des Warenlagers unterzog die Lieferung einer visuellen Prüfung, gab die Lieferscheindaten manuell am PC in die Buchungsmaske ein, fertigte eine Kopie des Lieferscheins an und schickte sie zusammen mit der 18 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 Warenlieferung über die Hauspost zum Endempfänger. Bei Lieferungen für das zentrale Lager wurde der Lieferschein mit einer Kopie der Bestellung ins Archiv eingeordnet, wobei die SAPMaterialbelegnummer am Lieferschein manuell vermerkt wurde. Sämtliche Dokumente galt es dann für fünf bis zehn Jahre zu archivieren – ein zeitaufwendiger Prozess für alle Beteiligten. Hinzu kam, dass die Lagermitarbeiter häufig durch interne Fragen nach dem Status erwarteter Lieferungen in ihren Arbeitsabläufen gestört wurden. Diese aufwendigen manuellen Prozesse bei der Lieferscheinverarbeitung im Wareneingang wollte Sappi durch Automatisierung schneller, effizienter und transparenter gestalten. Ebenso wollte man die papierbasierten Dokumentenarchive durch eine digitale Archivierung ersetzen. Die neue Lösung sollte zudem Folgendes leisten: ó Scannen von Lieferscheinen bei Wareneingang – mit der Möglichkeit, weitere Dokumente, wie z. B. Zertifikate oder Datenblätter, hinzuzufügen, ó Texterkennung wichtiger Felder, ó direkter Wechsel in SAP-Buchungstransaktionen, ó einfacher Abgleich der Materialbeschreibung auf dem Lieferschein mit Beschreibung in der Bestellung oder im Materialstamm, ó verschiedene Suchmöglichkeiten über Material und Bestellung. Für die Umsetzung beauftragte Sappi einen Lösungsanbieter für Automatisierung und Optimierung von Prozessen in SAP mit Sitz in Frankfurt: die ReadSoft GmbH. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren nicht nur deren technisches und fachliches Knowhow, sondern auch die bereits vorhandenen guten Erfahrungen. Bereits seit 2002 setzt Sappi erfolgreich die ReadSoft-Lösung für die automatisierte Rechnungsverarbeitung ein. Ausführliche Definition des Projektumfangs Im Mai 2010 legten die beteiligten Mitarbeiter den Projektumfang fest, besprachen den Entwurf für die Systemlandschaft der OCR-Lösung, definierten Formularfelder und gestalteten das Navigationsmenü der Automatisierungslösung Process Director in SAP. Während Sappi die komplexe Infrastruktur selbst einrichtete, bereitete ReadSoft die nötigen Software-Einstellungen anhand von Originallieferscheinen vor. Um die Nutzerakzeptanz vor Ort zu erhöhen, wurden die Textinhalte des Process Directors für die Standorte in den Niederlanden und Finnland in die jeweiligen Sprachen übersetzt. Im Juli startete der Roll-out in der deutschen Niederlassung, wobei die Anwender im Lager von Beginn an aktiv in die Feinabstimmung mit einbezogen wurden. In regelmäßigen Meetings wurden festgestellte Schwierigkeiten besprochen und die Wünsche der Mitarbeiter – beispielsweise zur Bezeichnung von Feldern oder zu deren Layout und Platzierung – berücksichtigt. Sappi führte die neue Lösung schrittweise ein, indem zunächst nur einige der neuen Funktionen – wie das Auslesen der wichtigsten Lieferscheinfelder – geschult wurden. Dazu gehörten z. B. die Bestell- und Lieferscheinnummern sowie das Lieferdatum. Erst nachdem die Mitarbeiter damit vertraut waren, hat man weitere Funktionen hinzugenommen – beispielsweise das Auslesen und die Verarbeitung von Positionsdaten. Michael Sproger, verantwortlicher Projektleiter und Manager Global SAP MM Systems bei der Sappi Papier Holding GmbH, betont: „Dank des schrittweisen Vorgehens, bei dem wir zunächst nur die Hauptdaten automatisch in die gewohnte Buchungstransaktion übernommen haben, wandelte sich die anfängliche Skepsis sehr schnell in Akzeptanz, und zwar bereits im Laufe des ersten Tages. Ganz besonders wichtig war dabei auch, dass wir den Mitarbeitern klar die Vorteile dieser Lösung für ihre eigene Arbeit kommuniziert haben: schnellere Buchungsabläufe und eine bessere Übersicht zu allen Vorgängen im Bereich des Wareneingangs.“ Zur raschen Akzeptanz trug außerdem die Tatsache bei, dass die neue Lösung über eine Benutzeroberfläche im SAP Look-and-Feel verfügt. So mussten die Mitarbeiter sich nicht in eine neue Benutzerschnittstelle einarbeiten. Mit dem Process Director profitierte Sappi schnell von einer wesentlich effizienteren Lieferscheinverarbeitung: Die Lieferscheine werden stapelweise gescannt, im Hintergrund interpretiert, verifiziert und dann automatisch in SAP transferiert. Jedes Werk hat somit eine stets aktuelle Übersicht über alle offenen, gebuchten bzw. bestätigten Lieferungen. Im bedarfsgerecht angepassten Navigationsmenü erscheinen die Lieferungen nun gruppiert nach Standort, Status und Geschäftsprozess. Um weitere Informationen – wie z. B. Lieferantenstamm oder Bestellung – zu einem Feld zu erhalten, genügt jetzt ein einziger Mausklick. Darüber hinaus lassen sich Lieferpositionen auslesen oder direkt im Process Director generieren, ergänzen und ändern. Ebenso kann man sich offene Bestellpositionen anzeigen lassen. Auch die internen Abläufe – vorher geprägt durch lange Hauspostwege und häufige telefonische Nachfragen – hat Sappi jetzt optimiert. Mit der Buchung eines Lieferscheins wird automatisch eine E‑Mail an den Empfänger verschickt. Dieser ist somit umgehend informiert, sobald seine Bestellung eintrifft und kann über einen Link den Originallieferschein einsehen. Der Erhalt wird direkt im System über eine Notiz mit Zeitstempel bestätigt. Während der ersten drei Roll-outs wurde der Implementierungsprozess so weit standardisiert, dass das IT-Team von Sappi die Installation und Schulung für die übrigen sechs Standorte selbständig durchführen konnte. Sproger betont: „Wir konnten von Anfang an produktiv mit der Lösung arbeiten; die Einarbeitung der Mitarbeiter verlief zügig und quasi als Training-onthe-Job. Unseren Erfahrungen nach ist der Schulungsbedarf extrem gering. Von Beginn an hatten wir nur wenige Startprobleme, keinen ungeplanten Mehraufwand und einen entsprechend geringen Bedarf an IT-Support.“ Aufgrund der Flexibilität und leichten Erweiterbarkeit des Process Director konnten kleinere Anpassungen zudem kurzfristig realisiert werden. Weil Empfänger von Nichtlagerlieferungen automatisch eine E‑Mail Benachrichtigung erhalten, werden die Lagermitarbeiter heute wesentlich seltener durch telefonische Nachfragen aus anderen Abteilungen gestört. Sämtliche Dokumente – wie auch die gescannten Lieferscheine – stehen jetzt digitalisiert direkt in SAP und im Process Director zur Verfügung und können mit einem Klick eingesehen werden. So entfällt auch das Anfertigen und Zustellen von Kopien. „Inzwischen können wir Lieferscheine und Wareneingangsbuchungen teilweise vollkommen automatisiert verarbeiten“, berichtet Sproger. Aufgrund der positiven Erfahrungen denkt man bei Sappi bereits darüber nach, zukünftig auch die Auftragsbestätigungen von Lieferanten automatisch zu verarbeiten – ebenfalls mit dem Process Director von ReadSoft. Esther Mahr ó www.readsoft.de 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 19 SCHWERPUNKT BranchenlösungeN Versandhaus Erwin Müller erschließt neue Märkte Tradition mit Zukunft Eigenentwicklung oder der Einsatz einer Standardsoftware – vor dieser Frage stand die Erwin Müller Versandhaus GmbH im schwäbischen Buttenwiesen. Nach sorgfältiger Abwägung fiel die Wahl auf eine Standardsoftware und zwar die Branchenlösung SPH-Direkt. D as Versandhaus Erwin Müller hatte – wie so viele andere Unternehmen – seit den 1980er-Jahren seine Software inhouse entwickelt und kontinuierlich den sich verändernden und wachsenden Anforderungen der einzelnen Fachund Geschäftsbereiche angepasst. Die Anwendungen waren IBM-basiert und liefen auf der i5 in der sogenannten grünen Welt. Vor dem Hintergrund der Anforderungen des Multi-ChannelVertriebs und der geplanten Expansion in neue Absatzländer stellte sich für die Unternehmensführung 2007 die Frage, ob der Weg des Versandhauses in eine erfolgreiche Zukunft weiter mit eigenentwickelten Lösungen oder besser mit einer Standardsoftware abgebildet und geebnet werden könne. Die Ausgangslage Die Erwin Müller Versandhaus GmbH im schwäbischen Buttenwiesen ist ein traditionsreiches, inhabergeführtes Familienunternehmen, das auf über sechs Jahrzehnte erfolgreicher Firmengeschichte zurückschaut und erfolgreich in den fünf Ländern Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und den Niederlanden aktiv ist. Das umfangreiche Sortiment wird den Kunden in den Spezialshops über das Internet, in Katalogen und Mailings präsentiert. Multi-ChannelVertrieb und internationales Geschäft beruhen bei Erwin Müller softwareseitig auf der IBM-basierten Versandhandelslösung SPH-Direkt. 20 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 Als Ergebnis sorgfältiger Abwägung war die Einführung einer Standardsoftware die von den Verantwortlichen präferierte Option. Nach einer Vorauswahl von Versandhandelslösungen aus dem IBM-Umfeld hat sich die Leitung des Versandhauses Erwin Müller entschlossen, im Rahmen eines mehrtägigen Workshops mit dem Team der SPH AG aus Stuttgart deren Branchenlösung SPH-Direkt intensiv unter die Lupe zu nehmen. Das erklärte Ziel dieses Workshops war es, Klarheit darüber zu erhalten, welche der definierten Anforderungen vom Standard abgedeckt waren und wie das Delta zu neuen, individuellen und detaillierten weiteren Wünschen der einzelnen Fachabteilungen aussah. Zu diesem Zweck wurde ein umfangreiches Pflichtenheft erarbeitet, in dem jede Zusatzfunktion mit einer Priorität und dem zu ihrer Realisierung jeweils erforderlichen Aufwand versehen wurde. Auf diesem Weg war es möglich, hohe Kostentransparenz bezogen auf jeden Fachbereich zu schaffen und eine klare Prioritätenliste aufzustellen. Dieser Prozess war nach rund drei Monaten abgeschlossen und der Auftrag zur Einführung der neuen Software wurde erteilt. Die Einführung der neuen Versandhandelslösung wurde in zwei Stufen geplant. Im ersten Schritt war die Umstellung des Labels Buttinette mit rund 90 Usern vorgesehen. Baby Butt, Kinderbutt und Erwin Müller sollten nach drei bis sechs Monaten im zwei- ten Schritt folgen, wodurch die Anzahl der User auf dann insgesamt ca. 400 ansteigen sollte. Bei einem Unternehmen mit einer Kundenzahl im sechsstelligen Bereich und mehreren Millionen Einzelvorgängen in der Kundenhistorie stellt die Übernahme der Bestandsdaten in ein neues System schon unter quantitativen Gesichtspunkten eine große Herausforderung dar. Wie kann die vollständige Geschäftshistorie im neuen System integriert abgebildet werden? Wie können mehrere Millionen Einzelaufträge nachgefahren werden? Wie erreicht man einen lückenlosen Übergang in der Zahlungsabwicklung und im Mahnwesen? Zur Beantwortung dieser Fragen hat die SPH AG eigens ein spezielles Übernahmeverfahren entwickelt. Es stellt sicher, dass alle Aufträge aus der Vergangenheit im neuen System noch einmal verarbeitet werden. Im Ergebnis dieses Vorgehens werden die neuen Datenbanktabellen mit allen vorhandenen wertvollen und marketingrelevanten Daten gefüllt. Zudem wurden sämtliche Bestandsadressen einem modernen und aktuellen Adresscheck unterzogen. Hierbei wurde deren postalische Richtigkeit überprüft und nötigenfalls korrigiert. Die Integration des Müller-eigenen Webshops in das neue System mit dem automatischen Abruf der Internetbestellungen und v. a. der vollautomatischen Weiterverarbeitung – inklusive Adressprüfung, interner wie externer Bonitätsprüfung bis hin zu entsprechender Kundenkorrespondenz z. B. bei abgelaufenen Kreditkarten – hat zu erheblichen Einsparungen bei der Bearbeitungszeit geführt, da die Aufträge wesentlich schneller ausgeliefert werden. Eine weitere Besonderheit lag in der Integration des Lagerverwaltungsrechners und des Materialflussrechners. Alle lieferbaren Sendungen wurden zu Serien optimiert und dann dem Lagerverwaltungsrechner übergeben. Dank dieses Verfahrens konnte das Logistikkonzept von Pierau Hamburg zu 100 Prozent beibehalten werden. Konsolidierungsläufe dauerten elf Monate Zuerst wurde Buttinette mit allen Funktionen – ERP, CRM, CMS, Dispo/Einkauf sowie der Shop-Integration – vom Neusystem übernommen. Nach Konsolidierungsläufen über einen Zeitraum von elf Monaten wurden im zweiten Schritt wie geplant die übrigen Firmen umgestellt. Hierbei wurden die Altdaten in mehreren Etappen vorab übernommen, so dass zum Wochenende des Echtstarts nur noch 16 Monate nachgefahren werden mussten. Zusätzlich wurde noch ein Parallelbetrieb auf dem Altsystem gefahren. In dieser Zeit wurden letztmalig die Altdaten im neuen System geprüft. Die offenen Posten aller Firmen und Länder wurden abgestimmt und schließlich für den Produktionsstart freigegeben. Die ausgewählte Lösung ist bis heute ohne Ausfall bei Erwin Müller im Einsatz. Durch das Vorliegen umfassenderer und transparenterer Informationen konnten der Service im Kundencenter und die Auskunftsbereitschaft im Call Center noch einmal deutlich gesteigert werden. Die zeitlich schnellere Abwicklung der über den Webshop eingehenden Aufträge, die Integration von Einkauf und Marketing sowie der spürbar geringere Zeit- und Personalbedarf in der Zahlungsabwicklung haben die Wettbewerbsfähigkeit des Versandhauses Erwin Müller nach Ansicht der Geschäftsleitung weiter gestärkt. Das Unternehmen sieht sich technologisch für anstehende Aufgaben und Expansionen gut und zukunftssicher aufgestellt. Die geplante Erschließung neuer Absatzländer und Märkte ist softwareseitig vorbereitet. Einhergehend mit der angestrebten Expansion und den daraus resultierenden steigenden Sendungsvolumina stehen auch der Ausbau der Logistikbereiche und des Wareneingangs auf der aktuellen Aufgabenliste. Insgesamt stehen die Zeichen in Buttenwiesen somit klar auf Wachstum. Der Fortschreibung der Erfolgsgeschichte des schwäbischen Versenders mit Tradition stehen Tür, Tor und neue Märkte offen. Frank Zimmermann ó www.sph-ag.com 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 21 SCHWERPUNKT BranchenlösungeN Interview: Mittelständisches ERP, Branchenfokus Logistik Starke Kundenfokussierung ­benötigt flexible IT-Prozesse Wie lauten die besonderen Anforderungen der mittelständischen Logistiker an ihr ERPSystem – dieser Frage des Midrange Magazins (MM) stellten sich drei Experten von SAP. Ein integrierter Lösungsansatz mit Schnittstellen zu den anderen IT-Systemen steht dabei ganz oben auf der Agenda, der Einsatz mobiler Endgeräte ist wichtig, aber auch das Konzept Software as a Service (SaaS) findet erste Anhänger. MM: Welche Funktionalitäten der ERPSoftware sind für den Einsatz in der Logistikbranche unbedingt erforderlich? Frank Querfurth: Die Prozesse von Logistikunternehmen ähneln sich im Wesentlichen – unabhängig von ihrer jeweiligen Unternehmensgröße. Die Herausforderung der mittelständischen Logistiker besteht darin, mit den großen Unternehmen der Branche mithalten zu können und in Märkten mit hohem Wettbewerbs- und Margendruck zu bestehen. Aus diesem Grund benötigen sie eine ERP‑, Transport- und Lagermanagementlösung, die mit integrierten Prozessen die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt. Die ERP-Anwendung sollte vom Auftrag bis zur Faktura sämtliche Abläufe abbilden und zudem Workflowbasierend sein. Die Lager- und Transportlösung unterstützt hingegen die operativen Kernprozesse des Logistikers, also die ­Lagerung und den Transport von Gütern. MM: Was muss dann ein integrierter Lösungsansatz berücksichtigen? Frank Querfurth: Vor allem viele zusätzliche Abläufe – hierzu gehören kommerzielle Prozesse wie etwa das Bestellmanagement, die Kalkulation, das Frachtführermanagement, der Rechnungseingang, die Mautabrechnung und Gutschriften sowie operative Prozesse wie etwa der Sammelgutein- und aus- 22 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 gang, die Disposition und Telematik. Aber auch Lagerverwaltung, -umschlag und -abwicklung, Tourenplanung sowie Tracking und Tracing müssen eingebunden werden. Und nicht zuletzt auch administrative Abläufe wie die Finanzbuchhaltung, die Kostenrechnung, das Fuhrparkmanagement und die Personalwirtschaft sowie das Kundenbeziehungsmanagement. Frank Querfurth, Industry Expert Logistikdienst­leister, Business Area COO Germany, Industry Solutions, SAP AG MM: Was wären die besonderen Kennzeichen bei mittelständischen Logistikdienstleistern? Thomas Buchardt: Im Vergleich zu größeren Dienstleistern gehen Mittelständler üblicherweise stärker auf die Wün- sche ihrer Kunden ein und richten ihre Logistikprozesse an ihnen aus. Aus diesem Grund muss eine ERP-Lösung auch entsprechend komplexere und kundenspezifische Prozesse abbilden können. Mittelständler sollten zudem darauf achten, dass die Software Möglichkeiten zur Frachtkosten‑, Transport- und Tourensowie Ladungsoptimierung anbietet und das Handling von Gefahrgut berücksichtigt wird. Wichtig ist zudem eine aktive Überwachung der Logistikkette durch die Integration von Funktionen für das Supply Chain Event Management. Nur so ist das ERP-System in der Lage, automatisch und rechtzeitig auf kritische Ausnahmeereignisse nach dem Prinzip „Management by Exception“ reagieren zu können. MM: Welche Integrationsprobleme zu anderen Anwendungen entstehen für ERP-Lösungen in der Logistikbranche? Frank Querfurth: Vor allem Schnittstellen- und Medienbrüche gelten als die Herausforderung bei der Anbindung des ERP-Systems. Hier ist vor allem die Integration mit Telematiksystemen, webbasierten Tracking- und TracingAnwendungen, elektronischen Frachtenbörsen, Karten- und Routenplanungen sowie die Anbindung an das ATLAS-Zollsystem zur elektronischen Abwicklung internationaler Zollabgaben hervorzuheben. MM: Was spricht vor diesem Hintergrund für ein integriertes Lösungskonzept? Frank Querfurth: Es enthält diese Funktionen sowie Lagerverwaltungsund Transportmanagementlösungen bereits und stellt Schnittstellen zu anderen Systemen und Geschäftspartnern bereit. Damit ist es weniger wartungsund pflegeintensiv und folglich kostensparend. Darüber hinaus sollte etwa die Integration entsprechender Lösungen durch standardisierte und vordefinierte Schnittstellen schnell und einfach umsetzbar sein. So können beispielsweise Lösungen, die Unternehmen bei der Umsetzung von Compliance-Richtlinien, Richtlinien zum Umweltschutz und Arbeitssicherheit unterstützen, oder die die Hofsteuerung zur Sicherstellung eines idealen Bewegungsflusses und Zeitfenstermanagements optimieren, mit geringem Aufwand integriert werden. Der Aufwand im Betrieb verschiedener Lösung ist hingegen höher, da benötige Daten und Informationen aus mehreren unterschiedlichen Quellen erst aufwändig über Schnittstellen beschafft werden müssen. Thomas Buchardt, Channel Account Executive – Logistik Service Provider, Ge­ schäfts­bereich Mittelstand & Ecosystem, SAP AG MM: Welche Vorteile verspricht der Einsatz von mobilen Endgeräten – iPAD, Tablet-PC, etc. – bei ERP-Anwendungen für die Logistikbranche? Thomas Buchardt: In vielen Unternehmen werden mobile Endgeräte bereits eingesetzt, um Lage- und Statusberichte abzurufen, zum Be- und Endlade-Scannen oder bei der Zustellung der Ware. So weiß der Logistiker zu jeder Zeit, wo sich die Ware in welchem Zustand befindet. Die Nutzung mobiler Endgeräte kann aber weitere Abstimmungs- und Informationsprozesse vereinfachen und zur Unternehmenssteuerung genutzt werden. MM: Welche Beispiele sehen sie da konkret? Thomas Buchardt: Der Einsatz von Tablet-PCs ermöglicht die standort- und zeitunabhängige Kommunikation mit dem Transportsystem und den Abruf von Informationen, wie etwa Bankdaten, Verbindlichkeiten oder Speditionsbücher, sowie Ad-hoc-Auswertungen. Auch der Vertrieb kann vor Ort beim Kunden direkt und in Echtzeit auf Informationen zugreifen. Mobile Endgeräte können ebenfalls den einzelnen Fahrer bei der Erledigung seiner administrativen Aufgaben unterstützen. Auch ist die Zentrale in der Lage, mit ihm zu kommunizieren, sodass er flexibel und kurzfristig auf geänderte Rahmenbedingungen reagieren kann. MM: Wie sehen sie den weiteren Trend in diesem Bereich? Thomas Buchardt: Der Einsatz mobiler Endgeräte wird künftig zunehmen, da Prozesse weiter automatisiert und die Waren immer schneller mit immer weniger Ressourcenaufwand umgeschlagen werden müssen. Die Aufgabe der ERPSoftware wird es dann sein, Workflows entsprechend zu steuern und auf kritische Ereignisse in der Lieferkette zu reagieren. Die direkte An- und Einbindung von Fahrern und Transporten an die Liefer- und Logistikkette gewährleistet somit von Anfang bis Ende eine hohe Transparenz für alle Beteiligten. MM: Welche Optimierungspotenziale ergeben sich beim Einsatz von ERPSoftware als SaaS in der Logistikbranche? Thomas Buchardt: Die Logistikbranche steht dem Modell „Software as a Service“ zwar offen gegenüber, zeigt sich aber aufgrund von Daten- und Sicherheitsaspekten noch zurückhaltend. Da gerade diese Branche eine Vielzahl an betrieblichen Daten und Informationen zur Durchführung ihrer Tätigkeit benötigt und entsprechend verwalten muss, wird sich der Einsatz von SaaS-Lösungen künftig dennoch durchsetzen. Gerade mittelständische Logistiker müssen darüber hinaus ihre betrieblichen Prozesse umfassend verschlanken, um im wettbewerbsintensiven Umfeld bestehen zu können. Hier können sie die Vorteile, die SaaS bietet, nutzen. Denn beziehen sie Software im On-Demand-Modell, bezahlen sie nur für die Leistung, die sie tatsächlich in Anspruch nehmen. Zudem können sie ihre IT jederzeit flexibel an ihre betrieblichen Erfordernisse anpassen. Die OnDemand-Systeme sind aufgrund ihrer kurzen Implementierungszeiten zudem sehr schnell einsatzbereit. Kai Eschbach, Strategic Cloud Solutions, SAP AG MM: Welche Vorteile bietet da eine ERPLösung wie Business ByDesign? Kai Eschbach: Diese Lösung ist sowohl als komplette Suite sowie als Teilbereichslösung für mittelständische Unternehmen erhältlich und verfügt über modernste Schnittstellentechnologie. Business ByDesign kann in bestehende Systemlandschaften integriert und an Drittsoftware angebunden werden. Auch Tochterunternehmen oder Niederlassungen können an bestehende ERP-Systeme der Zentrale schnell angebunden werden. Zudem verfügt die SAP-Lösung über höchste Sicherheits- und Zertifizierungsstandards, ist einfach konfigurierbar, beliebig skalierbar und zu kalkulierbaren Kosten erhältlich. Darüber hinaus bietet SAP den Betrieb, die Wartung und das Upgrade an. Da SAP mit Business ByDesign sowohl Software als auch Infrastruktur als Service aus einer Hand bietet, entfallen Investitionen für die ITInfrastruktur und IT-Administration. Rainer Huttenloher ó 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 23 SCHWERPUNKT BranchenlösungeN Finanzsoftware für Logistikunternehmen Erfolg auf allen Straßen Logistikunternehmen haben spezielle Anforderungen, vor allem an die Effizienz ihrer Finanz­software. So dürfen beispielsweise lange Strecken auf der Autobahn nicht mit l­angen Arbeits­wegen gleichgesetzt werden. Daher sind flexible Auswertungen in der Kosten­ rechnung nötig, die zudem viele Möglichkeiten der Datenbankauswertungen bieten sollen. I m schönen Bad Neustadt an der Saale gründete Hans Geis 1948 ein Fuhrunternehmen. Mit einem einfachen Holzvergaser-Lkw aus Armeebeständen unternahm er für private und gewerbliche Kunden Transportleistungen in alle Regionen im Nachkriegsdeutschland. In den fünfziger Jahren erweiterte Hans Geis seinen Fuhrpark auf 22 Einheiten und beschäftigte schon ganze 35 Mitarbeiter. 1959 wurde die erste Niederlassung in Nürnberg gegründet, da der größte Teil der Fahrten ohnehin dorthin führte, und so wurde der Linienverkehr in Frankens Metropole aufgenommen. Es folgten viele erfolgreiche Jahre und das fränkische Speditionsunternehmen expandierte u. a. in die Schweiz, nach Tschechien, in die Slowakei, nach Luxemburg, Polen und nach Österreich. Mittlerweile werden mit zirka 950 Lkws rund 480.000 Quadratmeter Logistik- und Umschlagfläche von der Spedition Geis „befahren“. Mit guten 5,12 Millionen erledigten Trans- portaufträgen und zirka 6,34 Millionen Paketsendungen blickt die Spedition Geis auf eine lange Geschichte zurück und ist bei weitem noch nicht am Ende der Ausbaustrecke. Die Herausforderung bei der Geis-Gruppe 15 Jahre hatte die Geis-Gruppe mit einer Software gearbeitet, für die es dann jedoch keine Weiterentwicklung mehr gab. Also begann die Suche nach einer anderen Lösung. Vor allem musste die Software den Konzernanforderungen sowie den internationalen Standards entsprechen. „Landesversionen für Tschechien, die Slowakei, Polen und die Schweiz waren eine Grundvoraussetzung für unsere Entscheidung“, so Jürgen Hess, Abteilungsleiter Zentralbuchhaltung bei Geis. Die Lösung war schnell gefunden, denn fimox – eine komplett auf Java basierende Anwendungs-Software der K+H Software KG – stellte sich gerne diesen Anforde­ rungen. Jeder browser­ fähige Client, vom Desktop bis zum PDA, wird von der Software unterstützt. 24 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 Quelle: K+H Software „Neben den aktuellen, marktüblichen Anforderungen, wie z. B. Mahnen per E‑Mail/Excel-Ausgaben und Einbindung optischer Archive, war es uns wichtig, die Möglichkeit zu haben, eigene Anforderungen, wie z. B. das mandantenübergreifende Buchen, auto­matische Kontenabstimmungen und Datenbankanfragen für KoReAuswertungen kurzfristig umzusetzen, was uns auch gelungen ist“, erzählt ein zufriedener Jürgen Hess. fimox für Speditionen hebt die ­Effizienzpotenziale Die Umstellung der Finanzsoftware in einem Unternehmen von der Größe der Spedition Geis ist nicht einfach und muss entsprechend vorbereitet werden. Nach einer kurzen Planungszeit wurden alle Gesellschaften inklusive der Auslandsgesellschaften in Tschechien, der Slowakei und in Luxemburg auf die neue Software umgestellt. Das Rechnungswesen der K+H ist heute in 39 Ländern im Einsatz. Vielfältige Lösungen und Funktionen, die das logistische Tagesgeschäft angenehm gestalten, stehen nun neben vielen anderen Kunden auch der Firma Geis zur Verfügung. Dabei sollte man festhalten, dass die Umstellungen aufgrund der entsprechenden Vorbereitungen problemlos erfolgten. Arbeitsabläufe der Geis Group wurden durch fimox schnell analysiert und den Möglichkeiten angepasst. Es zeichnen sich bereits die ersten Synergien ab. Doch Logistikunternehmen haben auch spezielle Anforderungen. An erster Stelle steht die Effizienz. Lange Strecken auf der Autobahn sollen schließlich nicht mit langen Arbeitswegen gleichgesetzt werden. So wurden die Auswertungen in der Kostenrechnung flexibler und auch alle Möglichkeiten der Datenbankauswertungen sind nun gegeben, das war im Vorsystem nur bedingt möglich. Auch das Forderungsmanagement konnte weiter verbessert werden, denn nun besteht die Möglichkeit, Mahnungen automatisch per E‑Mail zu versenden. So erreicht man den Kunden direkt und spart Papier und Zeit. Als weiterer positiver Effekt konnten die Mahnkosten weiter verringert werden. Zudem arbeitet die Geis Group mit der IDL KONSIS zusammen, dem Partner der K+H Software im Rahmen von Konsolidierungen und ist glücklich über die angenehme Kombination aus fimox Rechnungswesen und IDL KONSIS. Prozessbegleitende Prüfregeln und permanente Plausibilitätskontrollen geben dem Logistikanbieter weitere Sicherheiten an die Hand, vermindern die Compliance-Risiken und erhöhen die Datenqualität. Mehrwert zeigt sich auch in der Unabhängigkeit der Software Nach dem Motto: „Gutes bewahren – Bewährtes ergänzen – Neues hinzufügen“ war es für uns wichtig, Ideen und Anforderungen, mit denen wir unsere bisherige Anwendung auf unsere Bedürfnisse angepasst hatten, auch mit einer neuen Software kombinieren und weiterentwickeln zu können. „Fimox hatte uns hier die besten Voraussetzungen geboten“, so Jürgen Hess. Wichtig war dem Unternehmen natürlich auch die Unabhängigkeit der Software. Jeder browserfähige Client, vom Desktop bis zum PDA, wird unterstützt. Externe Anwender-Charakteristika Die Geis-Gruppe mit Stammsitz in Bad Neustadt an der Saale ist heute mit mehr als 3.700 Mitarbeitern an 84 eigenen Netz- und Logistikstandorten und einem internationalen Partner- und Kooperationsnetzwerk an den wirtschaftlichen Drehscheiben präsent. Neben Deutschland gibt es eigene Standorte in Tschechien, der Slowakei, in Polen, Österreich, der Schweiz und in Luxemburg. Doch sollte auch die Software so wie die schweren Lkws problemlos laufen. Das ist mit der fimox Buchhaltungssoftware aus Germering möglich. Mitarbeiter (Außendienst, Niederlassungen) oder externe Partner, wie zum Beispiel die in der Spedition so wichtigen Lieferanten, können einen definierten Online-Zugriff auf ausgewählte Funktionen erhalten – natürlich abgesichert. „Jetzt haben wir das Gefühl, dass sich was bewegt“, resümiert Jürgen Hess. Constanze Hüppe ó www.kh-software.de Wissen frei Haus � alle zwei Wochen neue, technisch tiefgehende Beiträge erweitern die Wissensdatenbank � von Praktikern für Praktiker � im Internet und immer verfügbar Jetzt bestellen: 6 Ausgaben Schnupper-Abo für 9,90 € www.techknowletter.de ITP VERLAG GmbH ı Kolpingstraße 26 ı 86916 Kaufering ı Tel. +49 8191 9649-0 ı Fax +49 8191 70661 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN ı www.midrange.de ı [email protected] 25 SCHWERPUNKT BranchenlösungeN Contract-Logistics-Services – Qualität sichern, Kosten senken Smarter Commerce veredelt Logistikanwendungen Immer komplexere Lieferbeziehungen machen die Integration eines Neukunden in ein ­vorhandenes Vertragsmanagementsystem extrem aufwendig. Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs stehen Logistikanbieter unter dem Druck, qualitativ hochwertige Dienste für ihre Kunden schnell umzusetzen. Vor diesem Szenario setzt IBM Smarter Logistics mit passenden Lösungen an. H eute werden oft für jeden Kunden des Logistikanbieters individuelle Lösungs- und IT-Plattformen aufgebaut. Eine flexible und einfach auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse anpassbare Supply-Chain-Plattform kann hier Zeit und Aufwand sparen, um auf wechselnde Kundenanforderungen zeitnah reagieren zu können und um eine schnelle Inbetriebnahme sowie eine hohe Qualität der Contract-LogisticsServices sicherzustellen. In kaum einer Branche ist der Wettbewerb so unmittelbar wie in der Logistikbranche – hier sitzen sich die Wettbewerber buchstäblich im Rückspiegel. Mittlerweile zählt in diesem Umfeld nicht mehr alleine die effiziente Abwicklung von Transporten. Immer mehr Logistikanbieter nutzen ihre Möglichkeiten, um Unternehmen zusätzliche Dienste anzubieten. Eine interessante Option hierbei sind Vertragsdienstleistungen für Hersteller und Händler. Diese umfassen neben dem Versand der Produkte zu den Kunden z. B. auch die Rücknahme von Altgeräten, die Abwicklung von Reparaturaufträgen oder die Lieferung von Austauschgeräten. Gerade diese komplexeren Supply-ChainProzesse der Rücknahme‑, Austausch‑, Reparatur- und Ersatzteil-Logistik werden bevorzugt an Logistikdienstleister übergeben. 26 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 Logistikunternehmen sind im Gegensatz zu den Händlern für diese Aufgaben weit besser positioniert, da es zu ihren Kernkompetenzen gehört, Logistikprozesse und -Abwicklungen effizient und kostengünstig zu erledigen, z. B. indem sie Aufträge und Transporte aus mehreren Quellen und Lagerorten miteinander kombinieren. Komplexität der Aufgabenstellung nimmt zu Doch wachsen auch für die Logistikunternehmen dabei ständig die Herausforderungen: Die Komplexität der Kundenanforderungen nimmt stetig zu. Zugleich müssen die Leistungen immer schneller erbracht werden. Und nicht zuletzt steht und fällt die Wirtschaftlichkeit des Contract-Logistik-Services mit der Qualität der Abwicklung. In der Regel wünschen die Kunden entsprechende Service-Level-Agreements mit Logistikanbietern, welche die darin beschriebenen Kennzahlen durch exzellente IT-Lösungen erreichen müssen. Ohne leistungsfähige IT-Plattformen und Applikationen wären diese Dienste heute nicht mehr wirtschaftlich zu erbringen. Doch auch bei der Wahl des richtigen Systems gilt es, einige Aspekte zu berücksichtigen: Aufgrund der stetig komplexer werdenden Lieferketten wächst auch die Heterogenität der Schnittstellen zu den verschiedenen Vertragsteilnehmern. Die Folge: Der Aufwand für die Integration eines neuen Kunden – das Implementieren neuer Contract-Services und Anwendungen – wird immer aufwendiger. Bis zu zwölf Monate kann es bei einem Großkunden dauern, bis dieser wirklich lückenlos mit allen beteiligten Vertragspartnern und Sub-Kontraktoren nahtlos in das Supply-Chain-Management integriert ist – zu lang für die Ansprüche des globalen Zeitalters. Daher sind sowohl für die technische Integration als auch für die Lösungen der eigentlichen Supply-ChainManagement-Anwendungen standardisierte und zugleich flexibel anpassbare Plattformen erforderlich. Verbunden damit sollte eine entsprechende Projektvorgehensweise sein, die sich nach einmaligem Aufbau der Plattformen nur noch auf die Anpassung und Inbetriebnahme weiterer Kunden und Services beschränken kann. Harmonisierung der Datenströme bringt Vorteile Die technische Integration der Datenströme und die Anbindungen der beteiligten Kunden und Lieferanten bilden die erforderliche Basis für die Applikationsplattform, welche die eigentlichen Geschäftsprozesse und Abwicklungen für den Kunden übernimmt. Diese technische Integration erfordert eine standardisierte B2B2C-Integrationsplattform oder einen IT-Dienstleister, der diese Services für das Logistikunternehmen übernimmt. Für die technische Integration haben Logistiker zwei Alternativen: Entweder sie lagern die Technologie für das Management der Vertragsdienste komplett aus. Oder sie setzen auf Plattformen, die auf Standards basieren und von einem Logistiker einfach genutzt werden können und so den Integrationsaufwand möglichst gering halten. Standardisierte Supply-ChainLösungsplattform Eines der wichtigsten Merkmale einer Managementplattform für Vertragsservices ist deren Flexibilität. Es ist nicht allein damit getan, eine Lieferkette möglichst schnell aufzusetzen, auch Änderungen müssen zügig umgesetzt werden können, und zwar am besten, ohne dass der Kunde es merkt, wenn ein Lieferant unvorhergesehen ausgefallen ist. Im Idealfall lassen sich solche plötzlichen Veränderungen quasi in Echtzeit anpassen. Die entsprechenden Services von IBM z. B. bieten hier Echtzeitsicht auf sämtliche relevanten Informationen in der Supply-Chain sowie volle Kontrolle über die globalen Prozesse aller Partner der sogenannten Extended-Supply-Chain. Die Lösungs-Suite von IBM basiert auf einer SOA- (Service Oriented Architecture), bietet ein Web-Frontend und stellt dem Nutzer bereits fertige Referenzprozesse zur Verfügung. Auch kann er sie durch grafische Anpassungen sowie durch Kopieren und Ändern der integrierten Business-Process-Engine an seine Bedürfnisse anpassen. Darüber hinaus kann er auch bereits vorhandene, unternehmensspezifische Prozessstrukturen in die Lösung übernehmen. Durch diese Eigenschaften lassen sich die Projektlaufzeiten bereits wesentlich verkürzen. Zudem können die Logistikprofis Prozessänderungen flexibel anpassen und neue Kunden bzw. Anforderungen schneller in Betrieb nehmen. Wächst das Unternehmen, lässt sich die Lösung flexibel erweitern und nach oben skalieren. Gerade für größere Logistikunternehmen kann es wirtschaftlich sein, wenn sie eine eigene Plattform implementieren und betreiben, in die sie neue Kunden integrieren. Allerdings gilt auch hier, dass der Aufwand für das Aufsetzen und Pflegen des Managementsystems sowie für dessen Bedienung möglichst minimiert werden sollte. Gleichzeitig sollte die Lösung flexibel sein, um neue Anforderungen zügig umsetzen zu können. Daher empfiehlt sich hier die Auswahl einer Plattform, die Standardschnittstellen unterstützt und deren Bedienung vom Fachpersonal auf einfache Art und Weise geleistet werden kann. Zielgruppe kleine Logistiker Gerade für kleinere, wachsende Logistikanbieter, die selbst nur über wenige bzw. rudimentäre Managementsysteme verfügen, kann es durchaus wirtschaftlicher sein, die technologische Plattform sowie deren Implementierung und den Betrieb der Applikationen von Dienstleistern besorgen zu lassen. Diese Services beinhalten nicht nur die Bereitstellung und den Betrieb der technischen Plattform, sondern auch die Anbindung der Lösung an die unterschiedlichen Unternehmen, Dienstleister, Subvertragshändler etc., die in der Lieferkette agieren. Hält man sich vor Augen, dass sie alle unter Umständen verschiedene ERP- und andere Systeme im Einsatz haben, kann man sich vorstellen, wie aufwendig deren reibungslose Anbindung an die Managementplattform sein kann. Für kleinere Logistikunternehmen mit beschränkten IT-Ressourcen ist das nur selten zu leisten. Jürgen Tekautschitz ó www.ibm.com Bereitstellung und Betrieb der technischen Plattform, Anbindung der Lösung an die unterschiedlichen Unternehmen, Dienstleister, Subvertragshändler etc., die in der Lieferkette agieren, all diese Heruasforderungen müssen Logistiker stemmen. Quelle: IBM 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 27 SCHWERPUNKT BranchenlösungeN Transparentes Supply Chain Management Alles wie am Schnürchen Ware und Produzenten aus Asien – Lieferanten aus Europa: Für global agierende Unter­ nehmen ist ein kluges Lieferkettenmanagement keine betriebswirtschaftliche Zusatzoption, sondern eine Voraussetzung, um Wettbewerbsvorteile zu sichern. Die besondere Herausforderung liegt darin, alle Daten in Echtzeit abrufen zu können, denn nur auf der Grundlage aktuellster Zahlen können auch kurzfristig kluge Entscheidungen getroffen werden. Ein führender Anbieter für Modeschmuck setzt deshalb auf eine Software, mit der die Lieferketten übersichtlich zu steuern sind. D ie Bijou Brigitte modische Accessoires AG entwickelt zweimal jährlich eine neue Schmuckkollektion, wobei der Produktweg vom Hersteller über den Direktimport unmittelbar bis zum Endverbraucher reicht. Für den Weg der Produkte, der sich v.a. von Asien bis zum deutschen Hauptsitz in Hamburg erstreckt, wünschte man sich mehr Überblick und Transparenz. „Wir konnten mit unserem Warenwirtschaftssystem nicht genau sehen, wann die Ware fertig produziert ist und bei uns ankommt“, erklärt Sandra Bielefeldt, Leiterin Im- und Export bei Bijou Brigitte. „Unser Ziel war es, mehr Transparenz in die Lieferkette zu bringen.“ Schließlich fiel die Entscheidung Die Aufgabenstellung Die Bijou Brigitte modische Accessoires AG bietet neben Modeschmuck auch Echtsilberund hochwertigen Exklusivschmuck für Erwachsene und für Kinder an. Ergänzt wird das Sortiment durch die Edelstein- und Bernsteinkollektion sowie das Mineralien- und Fossiliensortiment. Außerdem werden Accessoires – wie Uhren, Taschen und Gürtel – verkauft. Das Bijou-Brigitte-Sortiment umfasst insgesamt etwa 9.000 Artikel. Als Anbieter in ganz Europa betreibt der Konzern ein Filialnetz mit über 1.150 Geschäften im In- und Ausland. Zweimal jährlich wird eine neue Schmuckkollektion entwickelt und angeboten, wobei der Produktweg vom Hersteller über den Direktimport unmittelbar bis zum Endverbraucher reicht. 28 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 für die Lösung doTrackr des Herstellers Satzmedia GmbH aus Hamburg. „doTrackr ist ein schlankes Programm und deckt genau die Funktionen ab, die wir gesucht haben“, berichtet Sandra Biele­feldt. Mit dem Tool werden seit der Einführung im August 2011 alle Abläufe des Importprozesses abgebildet. Die einzelnen Produktionsschritte können verfolgt werden, da alle Dokumente auf einer Oberfläche zusammenlaufen. Eine wichtige Anforderung an das Programm war auch die Möglichkeit für Lieferanten, direkt im Programm Packlisten zu erstellen. „Dank des doTrackr haben wir jetzt ein Frühwarnsystem, was die Lieferterminverfolgung betrifft“, erklärt die Leiterin für Im- und Export. „Dadurch werden gleichzeitig die Lieferanten diszipliniert.“ Die internetbasierte Anwendung von Satzmedia ist durch ihren generischen Ansatz branchenübergreifend einsetzbar und liefert Informationen von allen Stationen der Lieferkette. Dazu gehören z.B. auch der Status der Bestellung im Herstellungsprozess, das Versanddatum beim Hersteller sowie das Verladedatum mit LKW- oder Containernummern. Zudem verschaffen Trackingmöglichkeit und Mailreports den für die Planung nötigen Überblick – für verzögerte oder erledigte Aufträge. Als Administrator kann der Nutzer bestimmen, wer welche Informationen abrufen und eingeben kann. Neben der Hamburger Zentrale wird doTrackr auch in einer Tochtergesellschaft in Hongkong eingesetzt. Dazu wurde die Leiterin aus Asien eine Woche in Hamburg in das System eingeführt. Die Oberflächen lassen sich an die Sprache des Benutzers anpassen, so dass diese Lösung auch international einsetzbar ist. Ebenso wie bei den Mitarbeitern in Hamburg verlief die Einführung in Honkong nahezu problemlos: „Die Bedienung des Programms ist nahezu selbsterklärend, und durch eine relativ lange Testphase haben wir eine hohe Akzeptanz bei den Usern schaffen können,“so Sandra Bielefeldt. Mit doTrackr können die Produzenten stets alle Daten über den Produk­ tionsfortschritt aktualisieren. Alle Informationen der Supply Chain können individuell als Report zusammengestellt werden; die detaillierten Auswertungsmöglichkeiten zeigen Optimierungsmöglichkeiten für das Management auf. Demnächst werden noch die Lieferanten in das System eingebunden und somit die Warenströme aus Fernost komplett abgebildet. Auch die Verknüpfung mit dem Wareneingang ist geplant, womit die Kette dann geschlossen bzw. alle Glieder zuverlässig verbunden Christian Satz ó wären. www.satzmedia.de Verschlusshersteller macht Lagerlogistik transparenter Immer den passenden Deckel Globale Absatzmärkte, Produktionsstandorte in mehreren Ländern, weltweite Liefernetze: das sind Herausforderungen für jedes Unternehmen – und besonders für Logistiker. Hierbei ist es wichtig, den Überblick darüber zu behalten, wo sich welche Ware befindet, von wo sie herkommt, wo sie hin soll oder wie viel von der Ware noch vorrätig ist – und das alles in Echtzeit. In Lagern internationaler Konzerne mit umfangreichem Warenvolumen ist dies ohne die passende Software-Unterstützung – wie etwa durch Warehouse Management ­Systeme – nicht möglich. W arehouse Management (WM) Systeme bieten den Logistikern die geforderten Lösungen, die sich um passende Tools erweitern lassen, um die spezifischen Anforderungen eines Unternehmens zu erfüllen. So stellen sie eine Ergänzung dar, die sich im Alltagsgeschäft bezahlt macht. Ein führender Hersteller von Vakuumverschlüssen hat sich deshalb für ein Lagerverwaltungssystem entschieden, das mehr Transparenz in die Prozesse bringt. Silgan White Cap Europe ist Teil der Silgan Holdings und bietet Lösungen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie an. In 14 Produktionsstätten werden Metall‑, Kunststoff- und Verbund-Vakuumverschlüsse für Behälter aus Glas und Kunststoff hergestellt. Milliardenfach sind der Twist-Off® und PT-Metallverschluss sowie die PlastiTwist® aus Kunststoff im Einsatz. Für die Steuerung der Logistik nutzt man bei Silgan SAP, wünschte sich aber für die Lagerverwaltung eine Lösung, die Informationen zu allen Abläufen noch detaillierter darstellt. „Wir wollten die Transparenz erhöhen, um den Suchaufwand für das System zu minimieren“, erklärt Thomas Borzyszkowski, Director Information Services bei Silgan White Cap Europe. „Außerdem wollten wir den Anforderungen unserer Kunden gerecht werden, wozu z.B. die Bereitstellung von Packlisten gehört.“ Über eine Ausschreibung suchte man nach einem Implementierungspartner zur Einführung eines Warehouse Management-Systems und einer mobilen Datenerfassung, die aufgrund der verschiedenen Produktionsstätten bei Silgan auch international einsetzbar sein sollte. Man entschied sich schließlich für die Klumpp Informatik GmbH aus Stuttgart. „Die praxisorientierten Lösungen von Klumpp im Umfeld von SAP WM passten genau zu unseren Anforderungen – und auch preislich hat die Lösung überzeugt“, erläutert Borzyszkowski. Im Herbst 2010 wurde die SAP-Erweiterung dann zunächst am europäischen Hauptsitz in Hannover implementiert, Anfang 2011 folgte die Einführung am polnischen Standort in Niepolomice. Im Frühjahr folgten schließlich die Produktionsstätten in Italien und Spanien. Die Einfüh- rung verlief problemlos – u. a. auch deshalb, weil der Projektleiter von Klumpp an jedem Standort persönlich erschien und für die Anpassung der Prozesse an die jeweilige Lagerstruktur sorgte. Mit der Transport- und Staplerleitfunktion IST – basierend auf der Netweaver Komponente der SAP – ist die Datenerfassung direkt im Lager möglich. Über Barcodes und mobile Datenterminals (PDA) werden die Informationen von der Palette oder den Lagerplatz ohne Umwege in SAP übertragen; sie stehen dort zur Vorgangsbearbeitung zur Verfügung. Durch die Möglichkeit der kurzfristigen Einflussnahme können Arbeitsabläufe flexibel gesteuert werden; auch für die Einsatzplanung von Staplerfahrzeugen stehen alle Informationen in Echtzeit zur Verfügung. Bei Silgan weiß man nun genau, wo welche Palette steht. Das Material wird jetzt strategisch eingelagert, wodurch die Auslagerung wesentlich schneller vonstatten geht. Zudem waren die Bestände vorher nur in Summen erfasst. Dank der neuen Lösung weiß man nun genau, wo und wie viel von welcher Ware vorhanden ist. „Der Suchaufwand hat sich deutlich verringert“, sagte Borzyszkowski. „Inventurdifferenzen gibt es praktisch nicht mehr.“ Andreas Grothe ó www.klumpp.de 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 29 SCHWERPUNKT Zukunft IBM Power Power-AIX dominiert den Markt der Unix-Server Technology Refeshes garantieren Aktualität der Systeme Eine rosige Zukunft verspricht IBM für seine Power-Architektur. Der Einsatz in vielen ­Bereichen sichert die Weiterentwicklung der Prozessorfamilie. Server im Unix-AIX-Bereich und das System i erfreuen sich weltweit einer hohen Akzeptanz. D ie Power-Architektur ist für IBM ein lukratives Geschäft, denn die Prozessoren dieser Baureihe haben Einzug in vielen elektronischen Geräten gefunden. Neben den klassischen Einsatzbereichen in Servern, Bladeservern und Storage-Systemen oder Supercomputern kommen weitere Einsatzsegmente dazu: Auch in digitalen Fernsehkonsolen, in Routern, PDAs, in Spielekonsolen oder auch im Automobil – all diese zusätzlichen Felder tragen dazu bei, dass die Investitionen – bisherige wie auch die künftigen – sicher sind, und IBM eine Weiterentwicklung gemäß der vorgezeichneten PowerRoadmap garantiert. Hohe Akzeptanz von Power7 Derzeit aktuell sind in dieser Architektur die Generation Power7. Dabei werden als Betriebssysteme AIX, System i und Linux unterstützt. Vor allem im Unix-Serverbereich erfreut sich die AIX-Version auf Power-Prozessoren einer hohen Beliebtheit. Laut IDC beträgt der Marktanteil mittlerweile 50 Prozent, Tendenz steigend. Dabei handelt es sich um einen harten Verdrängungs- wettbewerb. Daher sind viele Migrationen von HP- und Sun-Unix-Servern auf die Power-AIX-Schiene erfolgt. Beim System i gibt es seitens IBM eine klare Aussage: Dieses System bleibt im Fokus. Als generelle Vorteile gelten die hohe Integration der Hardware mit Betriebssystem und den Applikationen sowie der Datenbank. Was den Markt in Deutschland angeht, verzeichnet die IBM kein richtiges Wachstum, aber die installierte Basis bleibt stabil. Wachstumsmärkte für das System i sind die „fast growing markets“, sprich Länder wie die BRIC-Staaten. Die Marktforscher von IDC haben für die nächsten drei Jahre die Kernherausforderungen benannt: Sie konzen­ trieren sich vor allem auf drei Bereiche: ó Datenwachstum versechsfacht sich. ó Anzahl der virtuellen Maschinen (VMs) und die der Anwender verdoppeln sich. ó Anzahl der Geräte verdreifacht sich. Für diese Herausforderungen gibt es laut IBM mehrere Antworten – darunter auch das Konzept der Pure Systems (siehe Beitrag ab Seite 32). Ende April 2012 wurde Technology Refresh 4 Die Technology RefreshHistorie für das System i 30 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 Quelle: IBM (TR 4) für das System i angekündigt. Dabei sind einige funktionale Erweiterungen dazu gekommen. So ist nun ein Verschieben von laufenden Workloads von einer Maschine zu einer anderen machbar. Diese Art der „Live Partition Mobility“ ist der nächste Schritt hin zu einer Cloud Umgebung. Im Bereich der Datenbank DB2 für i wurde die Leistung verbessert und zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen ins Spiel gebracht. Dabei stehen dem Anwender mehr Überwachungsmöglichkeiten sowie ein Error Monitoring zur Verfügung. Im Bereich der Hochverfügbarkeit bietet die PowerHA für IBM i nun auch die Unterstützung für das IBM Storage System Storwize V7000 und den SAN Volume Controller (SVC) Eine weitere Optimierung bringen die IBM i Workload Groups. Sie erlauben Softwareprodukte als „less then capacity” zu lizensieren. Dabei kann man die Anzahl der Cores vorgeben, die von einer speziellen Applikation in einem einzelnen System, einer Partition oder einem Subsystem genutzt werden. Dann kann man die Applikationen – zumindest die Angebote aus IBMs Softwaresparte – gemäß diesen „Core-Vorgaben“ lizenzieren und somit die Kosten reduzieren. Rainer Huttenloher ó Dieser Beitrag basiert auf einem IBM-Vortrag im Rahmen des IT Power Kongresses in München, 9. und 10. Mai 2012. ANZEIGE Beweggründe für die PRIVATE CLOUD bei PROFI Mit der wachsenden Integration von Geschäftsprozessen werden IT-Strukturen in Unternehmen immer komplexer. Unterschiedliche Cloud-Plattformen bieten einen guten Lösungsansatz und eröffnen neue Geschäftsmöglichkeiten. Die PROFI AG unterstützt ihre Kunden beim Aufbau und der Integration von Private- sowie HybridCloud-Lösungen. Die Integration einer solchen CloudLösung versetzt den Kunden beispielsweise in die Lage, schneller auf Marktanforderungen zu reagieren oder das eigne RZ im Bedarfsfall um externe Rechen- beziehungsweise Speicher-Kapazitäten zu erweitern. Die PROFI AG hat von der ersten Stunde den Wechsel vom klassischen SystemIntegrator zum Cloud-Integrator vollzogen. Ein eigener Geschäftsbereich für Software-Lösungen und ein wachsendes Themenportfolio im Bereich der Managed Services zeigen PROFIs Kompetenz bei der Entwicklung von kundenspezifischen Cloud-Lösungen. „Grundsätzlich raten wir Unternehmen, das eigene Rechenzentrum in den Status CloudReady zu versetzen, um möglichst schnell von den vielen Vorzügen der Clouds wie Skalierbarkeit, Elastizität und Self Services auch im eigenen Rechenzentrum, partizipieren zu können. Eine Private Cloud bietet ein bedeutendes Mehrwertpotenzial für das eigene Unternehmen, ohne den Preis der ungewissen Daten- und Anwendungskontrolle zahlen zu müssen“, erklärt Christian Hantrop, Senior Consultant für Infrastrukturlösungen bei der PROFI AG. Mit der Zielsetzung, eine eigene private Cloud im Unternehmen zu realisieren, können Kunden viele Vorteile unverzüglich nutzen und schonen langfristig ihre IT-Budgets. PROFI unterstützt von Beginn an mit Expertenwissen rund um Cloud-Architektur, Aufbau und Einführung. Bereitstellungskosten und Betriebskosten für die eigne IT-Infrastruktur reduzieren sich merklich bei einer Projekt-Umsetzung mit PROFI. „Die Vorteile einer Cloud sind schnelle Reaktionen auf Kunden- und Marktanforderungen und einfache sowie sichere Einbindung von Geschäftspartnern. Hinzu kommt, dass so viele Ressourcen wie benötigt von externen RZ-Anbietern hinzugezogen werden können. Damit bleiben Unternehmen flexibel. Gezahlt wird dann auch nur, was effektiv genutzt wird“, erläutert Hantrop. Projekt: Test- und Demo-Cloud Im Rahmen eines internen Projektes arbeitete PROFI sich in Private-Cloud-Produkte der führenden Anbieter ein. Beweggründe für die Private Cloud bei PROFI bildeten die Reduzierung der Bereitstellungskosten für Demoszenarien, eine umkomplizierte Einbindung externer RechenRessourcen sowie eine einfache und sichere Einbindung von Geschäftspartnern und die Reduzierung der Betriebskosten für Test- & Demoumgebung. Zielsetzung des Projektes war es, die interne Test- und Demoumgebung der PROFI zu modernisieren, um sich hierdurch entscheidende Marktvorteile zu sichern, und zusätzlich tiefes Know-how im Produktportfolio der Privat-CloudKeyplayer aufzubauen. Hierzu gehören VMware, Microsoft, IBM und Citrix. Die entscheidenden Private-Cloud-Kriterien wie Skalierbarkeit, Elastizität, nutzungsabhängige Abrechnung, Selbstbedienung und Mandantenfähigkeit wurden von PROFI auf den Prüfstand gestellt und bewertet. Durch die in diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse, kombiniert mit dem reichhaltigen Erfahrungsschatz im RZ-Umfeld, erweitert PROFI Kompetenzen in den Bereichen PRIVAT-HYBRID-CloudComputing sowie in der Bereitstellung von Infrastructure as a Service und Plattformen. Private-Cloud-Erfahrungen kompakt Die Komplexität der IT-Infrastruktur verschiebt sich vom Konsumenten zum Experten und komplexe Tasks werden in Summe seltener. Auch die Standardisierung vereinfacht sich. Es sind diverse Skills zum Aufbau von Cloud-Lösungen nötig. Die Cloud ist keine Neuerfindung der Datacenter-Technologien, sondern die logische und konsequente Weiterentwicklung der mit Virtualisierung einhergehenden Möglichkeiten. www.profi-ag.de SCHWERPUNKT Zukunft IBM Power Power Linux und Pure Systems runden das Angebot ab Die Zukunft bietet mehr als nur System i Aktivitäten im Linux-Umfeld und vorintegrierte Systemumgebungen in Form der „Pure ­Systems“ sollen für neue Anwender der Power-basierten Systeme neben dem System i ­sorgen. Doch eine Kannibalisierung bei seinen Serverfamilien will die IBM vermeiden. N ach wie vor stehen im IT-Bereich die Kosten unter scharfer Beobachtung: Dabei verursachen, so IDC, das Management der Systeme und die Administration generell den größten Aufwand. Faktoren wie der Energiebedarf oder die Kühlung im Rechenzentrum gelten dagegen weitgehend als ausgereizt. Die Antwort auf diese Herausforderungen gibt IBM mit seinen Konzept Pure Systems – das zum einen für die x86-Prozessorarchitektur als auch auf die Power-Schiene passt. Dabei werden die einzelnen Komponenten, wie Server, Storage, Netzwerk, Virtualisierung und die ManagementSoftware, zu einem integrierten System (auf der Basis der Power- und der x86-Architektur) zusammengefügt. Ein Komplettsystem das von Experten entwickelt wurde – IBM bezeichnet es als „Expert Integrated Systems“. Generell sind dabei zwei Varianten zu unterscheiden: Zum einen das „IBM Pure Flex System“ – es handelt sich dabei um eine voll integrierte und offene Infrastruktur mit einem „single pane of glass”-System-Management. Dabei wird die Integration von Infrastruktur, Security und Software vorangetrieben. Zum anderen ist noch das „IBM Pure Application System“ zu nennen. Seine Vorteile sind laut IBM die optimalen Bereitstellung von Applikationen sowie ein effizientes und schnelles Betreiben dieser Anwendungen. Insgesamt habe Auf zwei Pfeilern beruht das Konzept der Pure Systems 32 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 Quelle: IBM die IBM mehr als zwei Milliarden Dollar an Entwicklungsinvestitionen in diese Architektur gesteckt. Auf den ersten Blick erscheint mit den Pure Systems (bestehend aus dem Pure Flex und dem Pure Appication System) das Erfolgskonzept der ehemaligen AS400 erweitert, denn es handelt sich um eine Integration der Systeme in den Bereich des Netzwerks und die Middleware sowie das Management. Speziell beim Pure Application System hat die IBM mit unabhängigen Softwareherstellern zusammengearbeitet, um schnell einsetzbare Lösungen auf diesen Plattformen bereitzustellen. Laut IBM soll aufgrund der weitgehenden Vorkonfiguration ein System, binnen weniger Stunden im Rechenzentrum mit den Applikationen live gehen. Im Bereich der Systemverwaltung kommt bei den Pure Systems alles aus einem Guss: ein einheitliches und durchgängiges System-Management kümmert sich um alle Infrastrukturkomponenten, inklusive der Virtualisierungsschicht. Damit verspricht IBM den Anwendern eine Reduzierung der Betriebsausgaben, eine schnellere Bereitstellung von IT-Infrastruktur-Ressourcen sowie eine schnellere Betriebsbereitschaft. Im Bereich der Automatisierung von IT-Aufgaben punkten die Pure Systems durch ein unterbrechungsfreies Update-Management, die dynamische Leontura, iStockphoto.com Tech Forum Strukturierte Verkabelung und Vernetzung in IT und Industrie Sponsoren Stuttgart, 17./18. Juli 2012 Wege zur einheitlichen Netzwerktechnik in IT und Produktion/Automation Im IT-Umfeld sind Ethernet und TCP/IP längst Standard, und auch die Netzwerke in der Produktion/Automation setzen immer häufiger auf diese Technik: Die Vorteile eines vereinheitlichten Netzes sind zu groß, als dass sich Unternehmen länger proprietäre Lösungen leisten wollten. Dennoch gibt es auf beiden Seiten offenbar nur schwer zu beseitigende Vorurteile, etwa das vermeintliche Echtzeitproblem oder der angeblich geringe Bandbreitenbedarf in der Produktion. Die Wirklichkeit zeigt jedoch, dass der Nutzen eines einheitlichen Netzes enorm ist und die damit einhergehenden Herausforderungen durchaus lösbar. Für alle beteiligten Abteilungen in den Unternehmen gilt es, nicht nur die eigene Position zu definieren und kommunizieren zu können, sondern auch einen Einblick in die Erfordernisse des jeweiligen Gegenparts zu haben. Dies betrifft Technik, strategische Aufstellung aller Beteiligten und ein fundiertes Wissen zu allen Schnittstellen. Fakt ist: Viele IT-Spezialisten benötigen möglichst schnell zumindest Grundkenntnisse über die Details der Industrievernetzung und ausführliches Know-how zu allen Berührungspunkten. Das LANline Tech Forum „Strukturierte Verkabelung und Vernetzung in IT und Industrie“ beleuchtet diese Thematik vor allem aus Sicht der IT-Experten, die sich aktuell oder künftig mit der Anbindung einer Industrievernetzung auseinandersetzen. Zu den Schwerpunkten gehören normative Grundlagen, aktuelle Entwicklungen in der IT- und Produktionsvernetzung, Wissen über eingesetzte Hardware und Topologien sowie die enorm wichtigen Security-Aspekte. Im Vordergrund des Tech Forums stehen dabei stets leicht auf die Praxis zu übertragende Konzepte, die von hochrangigen Experten vermittelt werden. www.lanline-events.de Die Teilnahme am Tech Forum „Strukturierte Verkabelung und Vernetzung in IT und Industrie“ kostet regulär 240,– Euro zzgl. MwSt. bzw. 190,– Euro zzgl. MwSt. für Abonnenten der LANline. Im Preis enthalten sind: Kaffeepausen, Lunchbuffet, Veranstaltungsunterlagen sowie der Download der Vorträge aus dem Internet. Eine Veranstaltung von LANline//Events Ihre Ansprechpartnerin: Kati Landauer, Telefon: +49 89 4520572-11, E-Mail: [email protected] www.lanline-events.de SCHWERPUNKT Zukunft IBM Power Skalierung virtueller Workloads, die maximale Ausnutzung der physikalischen Ressourcen sowie durch ein unmittelbares Deployment von Geschäftsanwendungen (durch den Einsatz von Expertenwissen, das sich in den Images oder Application Patterns zeigt, die auch von unabhängigen Softwareher- Interview Erwartungen der Systempartner an Power Linux Quelle: Profi Engineering Systems Einen ersten Kommentar zum Power LinuxVorstoß der IBM gibt Manfred Lackner, Vorstand PROFI Engineering Systems AG dem Midrange Magazin (MM). Das Unternehmen hat als zertifizierter IBM-Partner bereits Erfahrungen mit dem früheren Open-PowerVorstoß der IBM gemacht. Den Partnern fällt eine wichtige Rolle zu, wenn Power Linux zum Erfolg werden soll. MM: Eine weitere Neuerung hat IBM mit den Ankündigungen zu Linux-Power vorgestellt. Wie sieht hier ihre Erwartungshaltung aus? Lackner: Hatten viel Herzblut in die erste Open-Power-Generation gesteckt. Damals haben wir in einem schönen Projekt mit einem Open-Power-System 10 bis 15 Intel-basierte Server abgelöst. Das war damals eine sehr leistungsfähige Lösung. Leider ging dann der Fokus bei IBM für Open Power verloren. Doch im Infrastrukturbereich ist heute der Zug in Richtung Linux massiv ausgeprägt. Hier kann sich ein toller Markt entwickeln. MM: Warum reichen Intel-oder AMD-basierte Server nicht aus? Lackner: Die Performance und die Systemverfügbarkeit von Power-Maschinen ist klar besser als bei x86-Servern. Wichtig ist, dass IBM das Engagement nicht reduziert, sondern das Konzept massiv in den Markt treibt. MM: Wie Powerlinux in einem Pure System? Lackner: Ich sehe Powerlinux eher als dedizierte Maschine. Das Konzept Pure Flex unterstützt auch Linux – aber das dann eher, wenn man Webserver in hoher Zahl betreiben muss und das auf einem Opensource-Stack machen will. 34 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 stellern mit eingebracht werden). Und falls etwas nicht recht funktioniert, gibt es bei den Pure Systems nur einen zentralen Ansprechpartner für alle Servicefälle, unabhängig von der Fehlerursache. Wer Ähnlichkeiten zwischen dem Konzept der Pure Systems mit einem System i erkennt, der muss umdenken. Denn das Konzept einer ehemaligen AS 400 bezieht sich nur auf ein System, das dann aber noch höhere integriert ist – Hardware, Betriebssystem, Datenbank und Applikation sind dabei noch enger verzahnt. Beim „Pure Flex System“ handelt es sich um einen integrierten Ansatz, den die IBM nun neu verfolgt. Das ähnelt zwar der Strategie, die bereits bei der AS 400 verfolgt wurde. Aber eine AS400 ist noch integrierter, weil die Datenbank bereits mit enthalten ist. Das ist bei „Pure Flex System“ nicht gegeben. Anwendungen lassen sich zum Beispiel auf einem „Pure Flex System“ nicht nur von DVD – also traditionell – installieren, sondern auch von einem vorgefertigten Image. Dort ist vom Prinzip her bereits alles vorkonfiguriert: Man muss beim Betriebssystem keine Vorkonfiguration mehr ausführen, es reicht der Einsatz des Image (Applikation plus Betriebssystem) darunter – ganz ähnlich wie bei einer virtuellen Maschine (VM). Das entspricht einem vorgefertigten Betriebssystem plus darauf abgestimmter Applikation – und das wird dann auf das System gespielt – nicht mehr einen übliche Installation, sondern eher ein Start einer VM. Anzugeben sind dann nur mehr wenige Parameter, die sich nicht vorab angeben lassen – etwa der Name des Systems und die IP-Adresse. Was aber noch gemacht werden muss ist das Customizing der betreffenden Applikation. Insgesamt wird die Phase der Erstinstallation obsolet: Installieren von Betriebssystem und Anwendung sowie der Test ob das zusammen alles funktioniert. Auch die Bereiche Virtualisierung und Manage- ment sind bei Pure Flex noch mit abgedeckt – insgesamt lässt sich alles in einem „Pure Flex System“ von der Management-Einheit verwalten. Wer weiterhin Hardware und Betriebssystem in einer Instanz betreibt, der kann von einem „Pure Flex System“ nicht sonderlich profitieren – etwa wenn ein Unternehmen bereits eine Power 720 besitzt, mit vier Cores und dem Betriebssystem i darauf und keine Virtualisierung nutzt, wird von einem „Pure Flex System“ nicht profitieren. Wer dagegen die Vorteile von Konsolidierung und Virtualisierung nutzen möchte, wer mehrere Instanzen von Systemen betreibt und womöglich sogar eine Mischung aus IBM i, x86Servern und Linux-Rechnern in seiner IT-Umgebung bereitstellen muss, der kann aus dem neuen Konzept Vorteile ziehen. Weitere Einsatzfelder betreffen das Verbinden der gemischten Systemwelten mit einem zentralen Storage oder das Verwalten der Systeme über ein zentrales Management. Auch wer heute über den Einsatz eines Bladecenter nachdenkt, der sollte sich künftig an „Pure Flex System“ orientieren. „Wer heutzutage auf der x86/x64Architektur Linux einsetzt, der hat bis zu neun Hersteller involviert, bis das Gesamtsystem steht – mit der entsprechenden Kompatibilitätsproblematik.“ Diese Aussage stammt von IBM – dazu verweist das Unternehmen auf die vielen Bereiche, die zusammenspielen müssen: Hardware Server, Storage, Hypervisor, Filesystem, Betriebssystem, Anwendung – alles muss passen. Beim neu vorgestellten Power Linux kommt dagegen vieles aus einer Hand. Als Linux-Servervarianten unterstützt IBM dabei nur Red Hat oder Suse. Andere Linuxe – wie zum Beispiel Ubuntu – sollen auch laufen doch diese Versionen werden von IBM nicht unterstützt. Zudem laufen die Betriebssysteme AIX oder i OS darauf nicht, das bekommt man nicht installiert. Rainer Huttenloher ó An Power i-Workshops in Wien kü n dig un Power VM: Erstellung und Nutzung virtueller i-Systeme Fortgeschrittene SQL-Techniken Wie Sie Ihre IBM Power System i noch wirtschaftlicher nutzen können So überlassen Sie der Datenbank viel Schreibarbeit und sparen Zeit Durch Virtualisierung kann eine Hardware zur gleichen Zeit durch mehrere Instanzen genutzt werden. Gerade die spezifische Architektur und die außergewöhnliche Leistung der Power Prozessoren in den IBM Midrange Servern ermöglicht durch Virtualisierung die Kosten Ihrer IT risikolos zu senken, ohne Einbußen in Performance, Skalierbarkeit oder Zuverlässigkeit. Aus dem Inhalt: • Konfiguration des Host unter IBM i • Partitionskonfiguration für den i-Client • Erstellung virtueller Ressourcen Auch in er • Installation des i-Clients 23. Oktob Stuttgart am . Oktober 24 am • Backup und Restore Fulda • Administration der i-Clients Die DB2 in Ihrem System i ist prädestiniert für SQL. Dieser Workshop zeigt Ihnen, wie Sie durch den Einsatz fortschrittlicher Techniken die Performance Ihrer Abfragen erhöhen und, gerade bei komplexeren Aufgabenstellungen, richtig viel Ihrer wertvollen Zeit sparen können. Aus dem Inhalt: • Gruppenbildung und Super Groups • Common Table Expressions (CTE) • Anwendung von Built-in Function • Anwendung von User Defined Function Auch in ember • Vertikale und horizontale Verknüpfungen am 6. Nov München ember ov N 7. • Unterabfragen Köln am • Rekursionen » Montag, 17. September 2012 ı Workshop-Nr. 5352207 » Dienstag, 18. September 2012 ı Workshop-Nr. 5902207 Was ist eigentlich IBM WebQuery? RPG Programme für grafische Clients entwickeln Query/400 abgekündigt: Was leistet der Nachfolger und wie funktioniert er? So erweitern Sie Ihr Wissen für zeitgemäße Anwendungsoberflächen Nachdem IBM den beliebten Query/400 abgekündigt hat, suchen viele ein geeignetes Nachfolgeprodukt. IBM WebQuery läuft native auf Ihrer Power i, greift schnörkellos auf Datenbanken zu und zaubert zeitgemäße Auswertungen. Darüber hinaus können die bewährten Abfragen übernommen werden. Wer komplexe Business Intelligence benötigt, wird wohl kaum durch den IBM WebQuery limitiert. Aus dem Inhalt: • Übersicht über Web Query • Installation und Administration Auch in er • Einstieg in die Bedienung am 9. Oktob München er ob kt O . • Der Report Assistant Köln am 10 • Der Diagramm Assistant • Neu: Info Assist RPG ist moderner und leistungsfähiger als geglaubt. Mit RPG kann man heute die Voraussetzungen schaffen, um ohne Umwege grafische Clients aufzusetzen. Wie das geht, erleben Sie im nachfolgend beschriebenen Workshop. Aus dem Inhalt: • Ereignissteuerung vs. prozedurale Programme • Stateless und StatefulConversations • Transaktionssteuerung • Parameterübergaben und Error-Handling • RPG-Programme als SOAP-Service • RPG-Programme als HTTP-Service • RPG-Programme als CGI-Programme • Die HTTP-API vs. Anwendung von CGIDEV2 » Mittwoch, 19. September 2012 ı Workshop-Nr. 5972207 » Donnerstag, 20. September 2012 ı Workshop-Nr. 5922207 Bestellung per Fax +49 8191 70661 1. Teilnehmer Name Firma Name E-Mail-Adresse E-Mail-Adresse 2. Teilnehmer Name Straße PLZ, Ort E-Mail-Adresse Telefon Datum im Web: www.midrange-academy.com Fax 1. Unterschrift ITP VERLAG GmbH 3. Teilnehmer Name 2207 Workshop-Nummer 2207 Workshop-Nummer 2207 Workshop-Nummer E-Mail-Adresse ı Kolpingstraße 26 ı 86916 Kaufering ı Tel. +49 8191 9649-0 ı Fax +49 8191 70661 Teilnahmegebühren – pro Teilnehmer: – zwei Teilnehmer: – drei und mehr Teilnehmer: 599,– € je 549,– € je 499,– € Frühbucherrabatt bei Anmeldung bis zu vier Wochen vor der Veranstaltung: 50,– € Abonnentenrabatt (MIDRANGE MAGAZIN oder TechKnowLetter): 5% Den Preisen ist die gesetzliche Mehrwertsteuer hinzuzurechnen. Die Teilnahmegebühr enthält die Verpflegung tagsüber inkl. Mittagsessen und Pausenerfrischungen. Sie erhalten nach Eingang Ihrer Buchung die Anmeldebestätigung/Rechnung mit Angaben über Termine und Veranstaltungsort. Ausgabe der Unterlagen ab 8.30 Uhr, Veranstaltungsbeginn um 9.30 Uhr. Änderungen vorbehalten. ı www.midrange.de ı [email protected] g TECHNIK & INTEGRATION Release 6.1 – iNavigator Database Health Center Je vielfältiger und vielschichtiger die Datenbankenobjekte werden, desto wichtiger ist es, den Überblick nicht zu verlieren. Aus diesem Grund wurde bereits in Release V5R4 das Health Center in den iSeries Navigator Database integriert. Das Health Center bietet einen Überblick über die vorhandenen Datenbankenobjekte, zeigt kritische Objekte an und gibt einen Ausblick auf die SQL-Aktivitäten. Wie das Health Center aufgerufen wird und welche Funktionalität es bietet, wird im folgenden Artikel beschrieben. D as Health Center ist im iNavigator Database hinterlegt. Unter „Datenbanken“ sollte auf die gewünschte Datenbank positioniert und das „Health Center“ mit einem Rechtsklick ausgewählt werden (Bild 1). Je nach Größe der Datenbank bzw. nach Anzahl der Datenbankenobjekte kann die Aktualisierung der Health Center-Daten einige Zeit in Anspruch nehmen. Aus diesem Grund wird eine entsprechende Warnung ausgegeben: Sobald die Daten gesammelt wurden, erhält man zunächst einen Überblick über die Datenbankenobjekte. Der Überblick (Overview) ist nur eine von mehreren 1 Aufruf Health Center 36 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 Kategorien, in die die Daten aufgeteilt werden. Kategorien Die Daten des Health Center werden in folgende Kategorien (Bild 2) unterteilt: Overview: Überblick über die vorhandenen Datenbankenobjekte; Einführung in Release V5R4 Environmental Limits: Gibt einen Überblick über die Jobs, die aktuell von den meisten SQL-Ressourcen verwendet werden; Einführung in Release 6.1 Activity: Gibt einen Überblick über SQL-Aktivitäten – z. B. Anzahl der Inserts bzw. der logischen Lesezugriffe oder Anzahl der Verwendungen; Einführung in Release 6.1 Size Limits: Listet diejenigen Objekte auf, die den vorgegebenen Limits am nächsten kommen; Einführung in Release V5R4 Design Limits: Listet die Anzahl der Spalten, Zeilenlängen, Trigger sowie ähnliche Designinformationen auf; Einführung in Release V5R4 Einschränkung der ausgewählten Daten In allen Kategorien – mit Ausnahme der Environmental Limits – kann der Umfang der zu analysierenden und 2 Health-Center-Kategorien auszugegebenen Daten durch einen Klick auf den Button „Change“ vorgegeben und eingeschränkt werden (Bild 3). Die Auswahl kann auf ein bestimmtes Schema/Bibliothek (Unterlassungswert = Alle Schemata/Bibliotheken) eingeschränkt werden. Bei einigen Kategorien ist es außerdem möglich, ein einzelnes Objekt auszuwählen. Die Angabe „Objects for size limits“ beschränkt die Ausgabe nur auf die x-Objekte, die den Limits am nächsten kommen. Festlegung der Limits In allen Kategorien – mit Ausnahme der Übersicht – können die als kritisch eingeschätzten Limits über die Auswahl „Change Status Threshold“ individuell festgelegt werden. In den Anzeigen werden dann kritische Objekte bzw. die Objekte, für die eine Warnung ausgegeben werden soll, besonders gekennzeichnet (Bild 4). Durch geschickte Festlegung der Limits können kritische Objekte auf einen Blick ausgemacht und anschließend entsprechende Maßnahmen – z. B. Reorganisation oder ReDesign – eingeleitet werden. Im folgenden Beispiel (Bild 5) wurde das Limit für die kritischen Objekte auf 14 Prozent und die Grenze für die Warnungen auf 7,5 Prozent festgesetzt. Damit wird die Feldreferenzdatei FLDREF mit 1.161 Feldern als kritisch eingestuft, wohingegen die Datei LLDSIN mit 610 Feldern die Grenze für die Warnung überschritten hat. Health Center-Kategorie – Overview In der Übersicht werden die Datenbankenobjekte in dem/den ausgewählten Schema(ta) nach Objektart gruppiert und deren Anzahl angegeben. Folgende Gruppen und Untergruppen werden gebildet: Tabellen/Tables ó Nicht Partitionierte Tabellen: normale SQL-Tabellen ó Partitionierte Tabellen: SQL MultiMember-Dateien – das sind die Daten, die in einzelne Member/Partitions aufgeteilt werden. Die Verwendung von Partioned Tables wird von IBM allerdings nur für extrem große Tabellen empfohlen, die das absolute Limit (4,2 Mrd. Datensätze) sprengen. ó Verteilte Tabellen: Tabellen, die über mehrere IASP oder iSeries verteilt sind ó Materialized Query Tables (MQT): SQL-Tabellen, die auf einem Select- Statement basieren und mit dem SQLBefehl REFRESH aktualisiert werden können ó DDS-beschriebene physische Dateien ó Quellen-Dateien Sichten/Views ó SQL Views ó DDS-beschriebene logische Dateien: unabhängig davon, –ob geschlüsselt oder ungeschlüsselt, –ob mit oder ohne Select/OmitAnweisungen, –ob mit oder ohne Join-Anweisungen Indices ó Binary Radix Tree Indices ó Encoded Vector Indices ó Anmerkung: DDS-beschriebene geschlüsselte logische Dateien werden nur unter der Kategorie „Sichten/ Views“ ausgegeben. ó Anmerkung: Derived/Sparse Indices: Aktuell werden die Binary Radix Tree Indices und Encoded Vector Indices ANZEIGE 3 Filter Health Center Data 4 Festlegung der Limits 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 37 TECHNIK & INTEGRATION 5 Kritischer Status und Warnung Sourced Scalar Functions: Funktionen, die eine vorhandene skalare Funktion überladen ó Sourced Aggregat Functions: Funktionen, die vorhandene Aggregatfunktionen überladen ó SQL Scalar Functions: In SQL geschriebene Funktionen mit genau einem Rückgabewert ó SQL Table Functions: In SQL geschriebene Funktionen mit mehreren Rückgabewerten Sonstiges ó Sequence Objects: Objekte (Datenbereiche), in denen fortlaufende numerische Werte bereitgestellt werden ó SQL Packages ó User Defined Types (UDT): Mit SQL können beliebige Datentypen definiert werden. Die Verwendung von UDTs sollte jedoch auf ein Minimum beschränkt werden, da Änderungen nur möglich sind, wenn UDT nirgends verwendet wird. ó Journal Receivers ó Journals ó (noch) nicht in normale und Derived/ Sparse (Spaltenauswahl, neue Spalten oder mit Where-Bedingungen) Indices, die in Release 6.1 eingeführt wurden, aufgeteilt. Integritätsbedingungen ó Primary Key Constraints ó Unique Key Constraints ó Check Constraints ó Referentielle Integritäten Trigger ó Externe Trigger: Programme, die in einer High Level Language (HLL) – z. B. RPG – geschrieben und mit einer physischen Datei bzw. einer SQL-Tabelle verbunden sind. Sie werden vom Datenbanken-Manager – abhängig vom Trigger-Event und Trigger-Zeitpunkt – aufgerufen. ó SQL Trigger: In SQL geschriebene (klassische) Trigger-Programme ó Instead of Trigger: In SQL geschriebene Trigger-Programme, die jedoch nicht mit einer physischen Datei oder SQL-Tabelle, sondern mit einer SQL View verbunden sind Alias ó Alias ó DDM-Datei 38 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 Stored Procedures ó Externe Stored Procedures: In HLL geschriebene Programme oder Prozeduren (ohne Rückgabewert), die als „SQL Stored Procedures“ registriert wurden. Dadurch können diese Programme/Prozeduren mit dem SQLBefehl CALL aufgerufen und in jeder Umgebung, die in SQL zulässig ist, ausgeführt werden. ó SQL Stored Procedures: In SQL geschriebene Programme, die über den SQL-Befehl CALL aufgerufen werden können User Defined Functions ó External Scalar Functions: In HLL geschriebene Funktionen, die genau einen Rückgabewert haben. Der Aufruf ist aus jeder Umgebung, die in SQL zulässig ist, möglich. ó External Table Functions: In HLL geschriebene Funktionen, die mehrere Rückgabewerte in Form einer Tabelle haben, also: –eine Spalte und mehrere Zeilen oder –eine Zeile und mehrere Spalten oder –mehrere Spalten und Zeilen Health Center-Kategorie – Environmental Limits (Neu in Release 6.1) In dieser Kategorie werden Jobs angezeigt, die entweder aktuell oder in der Vergangenheit die meisten SQL-Ressourcen verbrauchen oder verbraucht haben. Sofern Limits existieren, werden diese ebenfalls angezeigt. Anders als bei den anderen Kategorien können die Jobs nicht auf eine einzelne Bibliothek/Schema eingeschränkt werden. Die Jobs werden wie folgt aufgeteilt: ó maximale Anzahl aktiver Deskriptoren pro Job und ó maximale Länge der SQL-Anweisung pro Job Birgitta Hauser ó click to www.midrange.de Der vollständige Artikel steht Abonnenten online zur Verfügung. Datensicherheit bei System i Verschlüsselung von Bändern Datensicherung hat nicht nur etwas damit zu tun, Daten bei Bedarf wiederherstellen zu können. Datensicherung hat auch etwas mit Datenschutz zu tun. Was würde wohl passieren, wenn Ihre Datensicherungsbänder in falsche Hände gelangen? E s ist ein Leichtes, ein Band (z. B. ein LTO) mal eben in die Tasche zu stecken. Und die Voraussetzungen, den Inhalt des Bands dann einzulesen und auszuwerten sind relativ simpel, letztendlich genügt ein System i (oder ein Vorgängersystem) sowie ein Bandlaufwerk, das die Bänder lesen kann, schon hat man auf Bibliotheks‑, Objektoder Dokumentenebene Zugriff auf die Daten. Man benötigt nun auf dem Zielsystem nur noch die Berechtigung zum Zurückspeichern und kann dann mit dem QSECOFR mutmaßlich geschützte Objekte zugänglich machen. Meist – und das verwundert – findet man die Daten auf den Datensicherungsbändern in ungeschützter Form – also unverschlüsselt vor. Dabei sind wir heute in der Lage, den Inhalt von Banddatenträgern mit Hard- und Software-Verschlüsselungsverfahren relativ einfach gegen unberechtigten Zugriff abzusichern. Verschlüsselungen werden von der IBM mit den neueren Versionen des IBM i-Systems angeboten. Deren Einsatz ist nicht nur für die Datenbankinhalte selbst, sondern auch für Datensicherungen sinnvoll. Allerdings nutzen zu wenige Unternehmen diese Funktion. Seit Version 6.1 des Systems IBM i besteht nun auch die Möglichkeit der Softwareverschlüsselung – unabhängig von der Datensicherungseinheit. Während die Hardwareverschlüsselung direkt an die Einheiten gebunden ist, steht die Softwareverschlüsselung für alle Datensicherungen zur Verfügung. Zu beachten ist allerdings, dass die Inhalte von Sicherungsdateien (SAVF) und optischen Einheiten nicht verschlüsselt werden können. Virtuelle Einheiten werden – wie Bandlaufwerke auch – voll unterstützt. Ebenso lassen sich die Bestandteile des Betriebssystems nicht verschlüsseln. Folglich lassen sich keine SAVSYS in verschlüsselter Form durchführen. Als Faustregel gilt, dass keine Q-Bibliotheken verschlüsselt werden können. Außerdem: Der Einsatz der Verschlüsselung benötigt Rechenzeit, da die Verschlüsselung vom Prozessor durchgeführt werden muss. Das kann unter Umständen zu PerformanceBeeinträchtigungen führen und so auch die Laufzeit der Datensicherung nachteilig beeinflussen. Hier machen sich die neuen Prozessorgenerationen positiv bemerkbar. Auch wenn Power 5 durchaus in der Lage ist, Verschlüsselungen in akzeptabler Zeit durchzuführen, sind die Power 6-Prozessoren doch deutlich leistungsfähiger und verkürzen die Sicherungs- bzw. Verschlüsselungszeit zum Teil erheblich! Grundsätzlich gilt: Man sollte klar planen und festlegen, welche Daten und Informationen verschlüsselt gesichert werden sollen. Eine globale Verschlüsselung der Datensicherungen macht wirklich nur dann Sinn, wenn die Menge der zu sichernden Informationen überschaubar ist, das Zeitfenster für die Sicherung ausreicht und die Kapazität der Bänder ebenfalls ausreichend ist. Bei der Entscheidungsfindung, welche Daten verschlüsselt gesichert werden sollen, sollten folgende Kriterien bedacht werden: ó Sensibilität der Daten: Müssen Daten geschützt werden, weil sie sensibel sind? ó Gibt es rechtliche Vorschriften, die einzuhalten sind? ó Ist die zur Verfügung stehende Zeit ausreichend, um die Daten verschlüsselt sichern zu können? ó Sind genügend Sicherungsdatenträger verfügbar, um die verschlüsselten Informationen sichern zu können? In der Praxis hat es sich mittlerweile bewährt, Inhalte von Dateien und Tabellen zu verschlüsseln. In der Regel enthalten diese Objekte Daten und Informationen, die vor unberechtigtem ANZEIGE Wilsch hostet Ihre AS/400 Umgebung – und mehr Wilsch Power Hosting Produktion, Backup, Archiv Wir haben die Maßlösung für Sie! Wollen Sie mehr erfahren? Karl-Valentin-Straße 17 · D-82031 Grünwald Tel.: +49-89-64169-0 · Fax: +49-89-64169-25 E-Mail: [email protected] · www.wilsch.de 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 39 TECHNIK & INTEGRATION Zugriff geschützt werden müssen. Programmobjekte hingegen sind weniger sensibel – stellen sie doch nur ein Werkzeug zur Verarbeitung der Daten dar. Sind die Daten nicht vorhanden, dann ist meist auch das Programmobjekt wertlos. Leider wird mit der Verschlüsselung ein Mechanismus nachteilig beeinflusst, der bei der Datensicherung dienlich sein kann: die Komprimierung der Daten auf dem Band. Durch die von den Verschlüsselungsfunktionen ergänzten 40 Daten kann die Komprimierung meist nur mit einem sehr niedrigen Faktor umgesetzt werden. Deshalb kann es sein, dass ein Datensicherungsprozess mit Verschlüsselung mehr Platz benötigt als eine unverschlüsselte Variante. Das wird ein Problem, wenn nur ein Einzelbandlaufwerk zur Verfügung steht bzw. die Kapazität eines Laufwerks bzw. Bands ausgeschöpft ist. Wenn diese Kriterien bedacht sind und der Entschluss gefasst wurde, die Verschlüsselung der Datensicherung einzusetzen, dann kann mit der Prüfung der Voraussetzungen begonnen werden. Die Verschlüsselung basiert auf folgenden Lizenzprogrammen: ó 5761-SS1 Option 18 (Media and Storage Extensions) ó 5761-SS1 Option 44 (Encrypted Backup Enablement) ó 5761-BR1 Option 2 Damit fallen leider auch zusätzliche Kosten an, Kosten allerdings, die sich lohnen. Denn damit werden die Daten- 1 Menü CMDMST 2 Befehl ADDMSTPART 3 ADDMSTPART – 2. Ausführung 4 SETMSTKEY 5 WRKPCYBRM 6 Schlüsselparameter MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 sicherungen auf den Banddatenträgern mit einem 256-Bit-Schlüssel gegen unberechtigten Zugriff abgesichert. Ein Band, das mit einem solchen Schlüssel versehen ist, kann natürlich immer noch entwendet werden, allerdings ist es nicht mehr decodierbar und somit quasi wertlos. Achtung! Der Schlüssel, der für die Verschlüsselung verwendet wurde, darf natürlich ebenfalls nicht verloren gehen. Denn sonst sind die Datensicherungsbänder auch für den Eigentümer wertlos! Aber wie funktioniert nun das Verschlüsseln mit Softwaremitteln? Die Basis bildet der Exit-Point QIBM_ QTA_TAPE_TMS oder innerhalb von BRMS das Programm Q1ATRMS. Mit dem ExitPoint kann definiert werden, ob ein Objekt verschlüsselt gesichert werden soll oder nicht. Dem Exit-Point wird bei verschlüsselter Sicherung der Schlüssel bekannt gegeben, mit dem die Objekte verschlüsselt werden sollen. Die Bekanntgabe des Schlüssels besteht dabei aus folgenden Informationen: ó Bibliothek, die den Schlüssel enthält ó Name der Datei, in der sich der Schlüssel befindet Anmerkung: Der Exit-Point ermöglicht es, dass man sich eigene Verschlüsselungsprogramme schreiben kann, mit denen die Verschlüsselung aktiviert und ausgeführt wird. Wenn man die Verschlüsselung zusammen mit BRMS einsetzt, dann werden die Schlüsselinformationen auf Basis der Einheitenrichtlinien definiert. Die Schlüsselinformationen werden innerhalb von BRMS in der Datei Q1A KEYFILE abgelegt, die sich in der BRMSBenutzerbibliothek QUSRBRM befindet. Diese Datei kann nur mit speziellen Methoden verwaltet werden. Damit ist ein unberechtigter Zugriff auf den Inhalt der Schlüsseldatei nicht oder nur sehr schwer möglich. Um den Inhalt einzusehen und zu verwalten, benötigt man einen so genannten Masterkey, der im LIC des Systems zu finden ist. Bis zu acht solcher Masterkeys werden vom System unterstützt. Beachtet werden muss Folgendes: Bis Version V5R4 lassen sich die Masterkeys nicht sichern! Diese Funktion wurde von der IBM erst ab Version 6.1 eingeführt. Deshalb ist es unbedingt wichtig, dass beim Verschlüsselungseinsatz unter V5R4 die Schlüssel sicher aufbewahrt und beim Wiederherstellungsszenario wiedergefunden werden. Bestandteile der Schlüsseldatei sind einzelne Schlüssel, die für unterschiedlichste Sicherungsprozesse genutzt werden können. Schauen wir uns die Verwaltung der Schlüsseldatei ein wenig genauer an. Die Verwaltungsmöglichkeiten finden sich sowohl in der 5250-Umgebung als auch beim Verwalten des System i Navigator. Das Menü GO CMDMST (Bild 1) sowie das Menü GO CMDCKM beinhalten die Befehle für die Schlüsselverwaltung. Nur wenige Schritte sind für eine erfolgreiche Einrichtung der Softwareverschlüsselung erforderlich: Im Zusammenhang mit dem Einsatz von BRMS: ó Erstellen des Masterkey (Bild 2) ó Jetzt wird der Masterkey für die Schlüsseldatei definiert. Dazu verwendet man erneut den Befehl ADDMSTPART. Schauen Sie sich dazu Bild 3 an. ó Nun wird der Masterkey über den Befehl SETMSTKEY festgelegt (Bild 4) ó Erstellen der Datei A1AKEYFILE in der Bibliothek QUSRBRM. Dabei handelt es sich um die Schlüsseldatei. –CRTCKMKSF KEYSTORE(QUSRBRM/ Q1AKEYFILE) MSTKEY(1) –AUT(*EXCLUDE) TEXT('Datei für Sicherungsschlüssel') ó Erstellen eines neuen 256-Bit-AESSchlüssels –GENCKMKSFE KEYSTORE(QUSRBRM/ Q1AKEYFILE) RCDLBL(KEY1) KEYTYPE(*AES) KEYSIZE(32) –Der Name des Schlüssels wird in den Parameter RCDLBL eingegeben. In unserem Beispiel wurde Key1 verwendet. ó Anpassen der Einheitenrichtlinie (Bild 5). –WRKPCYBRM TYPE(*MED) ó In der Policy müssen die Verschlüsselungsinformationen in den dafür vorgesehenen Parametern eingegeben werden (Bild 6): Encrypt Data . . . . . . *YES Key store file . . . . . . Q1AKEYFILE Name Key store library . . . . QUSRBRM Name Key record label . . . . KEY1 Nun muss die BRMS-Sicherung noch auf die neuen Einstellungen angepasst werden. Dazu wird in den Sicherungsrichtlinien die Angabe für das Verschlüsseln der Objekte definiert. Hier empfiehlt sich beispielsweise die Angabe *MEDPCY. Die Verschlüsselungsinformationen in BRMS lassen sich mit dem Befehl WRKMEDIBRM einsehen. Dort findet man nach Drücken der F11-Taste auch den Hinweis auf den Schlüssel. ó Sorgfaltspflicht bei Schlüsseln Bei der Arbeit mit den Schlüsseln ist eine entsprechende Sorgfalt wichtig. Nicht nur, dass die Schlüssel nicht in fremde Hände gelangen dürfen, Sie sollten auch in gewissen Zeitabständen die Masterkeys ändern. Hierbei muss aber unbedingt daran gedacht werden, dass dann alle Verschlüsselungen auf den neuen Masterkey abgestimmt werden. Sind also Bandsicherungen mit einem Masterkey geschützt, der durch einen neuen Masterkey ersetzt wurde, dann müssen auch die Schlüssel für die Verschlüsselung mit dem neuen Masterkey versehen werden. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht, denn die Neuzuordnung wird über den Befehl TRNCKMKSF durchgeführt. Solche Masterkey-Verwaltungsaktionen lassen sich auch automatisch durchführen, da alle Befehle mit APIs abgebildet werden können. Jörg Zeig ó 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 41 marktübersicht Collaboration-Lösungen Anbieterübersicht Lotus Notes im DMS-Kontext LAURUS IT Inspiration AG www.laurus.ch RM Informationstechnologie GmbH www.rm-infotech.de Integration bringt die großen Vorteile Für Unternehmen, die ein Dokumenten-Management-System (DMS) zusammen mit Lotus Notes einsetzten, stellt sich zwangsläufig die Frage nach der Integration beider Systeme. Denn nur damit lässt sich das Beste aus zwei Welten nutzen. Z ULC Business Solutions GmbH www.ulc.de AS/point GmbH www.aspoint.de Avira GmbH & Co. KG www.avira.com Bechtle GmbH & Co.KG www.bechtle.com/neckarsulm bpi solutions gmbh & co. kg www.bpi-solutions.de Bücker GmbH www.bueckergmbh.de C4B Com For Business AG www.c4b.de coni Unternehmensberatung GmbH www.coni.de EBO GmbH Vertriebs- und www.ebo-solution.de edcom Software & Consulting GmbH www.edcom.de Ferrari electronic AG www.ferrari-electronic.de click to Über unsere Online-Datenbank www.midrange-solution-finder.de finden Sie alle Kontaktdaten zu den Unter­ nehmen. Die Produktübersicht enthält umfassende Details zu den Lösungen. 42 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 wei der zentralen Ziele eines DMS sind die Bereitstellung von wichtigen Dokumenten in Projektteams, Abteilungen oder im ganzen Unternehmen sowie die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen. Und dabei spielen E‑Mails mit ihren Dateianhängen heute eine zentrale Rolle, denn schließlich läuft der Großteil der unternehmensexternen und -internen Kommunikation hierüber. Aber auch andere auf Lotus Domino/ Notes basierte Anwendungen können in diesem Zusammenhang relevant sein, weil sie wichtige Dokumente beinhalten. Die Anforderungen an eine Integration von Lotus Domino/Notes und einem DMS orientieren sich aus Benutzersicht meist an folgenden Fragen: ó Wie interagiert der Benutzer mit dem System? Wie kann eine E‑Mail samt der Dateianhänge ins DMS überführt werden? Wie können dabei Metadaten zwischen Lotus Notes (beispielsweise Absender, Empfänger, Versanddatum, Empfangsdatum oder Betreff) und dem DMS abgeglichen werden? ó Können die E‑Mails nach dem Export ins DMS auch weiterhin mit Lotus Notes bearbeitet werden? Kann eine E‑Mail wieder in Lotus Notes geöffnet und darauf geantwortet oder die E‑Mail weitergeleitet werden, um eine möglichst hohe Benutzerakzeptanz zu erreichen? Wie kann die Lesbarkeit einer E‑Mail über Jahre hinweg sichergestellt werden? Können die E‑Mails in Langzeitformate wie PDF, PDF/a-1a/-1b konvertiert und damit auch unabhängig von Lotus Notes gelesen werden? Darüber hinaus gibt es einige zusätzliche Überlegungen, die einen erheblichen Einfluss auf das Design und die Funktionalität einer Integrationslösung haben: ó Werden neben Lotus Domino/Notes als E‑Mail-System weitere Anwendungen genutzt, die auf Lotus Domino/ Notes basieren und ebenfalls eine Schnittstelle zum DMS benötigen? ó Was genau soll mit E‑Mails/Dokumenten passieren, die ins DMS überführt wurden? Sollen sie gelöscht, durch zusätzliche Metadaten (z. B. einen Zeitstempel) gekennzeichnet oder evtl. die E‑Mail/das Dokument oder die darin enthaltenen Dateianhänge in Lotus Domino/Notes durch einen Verweis auf das entsprechende Dokument im DMS ersetzt werden, um so die Lotus Domino/Notes-Datenbanken zu verkleinern? ó Sind in verschiedenen Abteilungen evtl. unterschiedliche DMS im Einsatz oder ist schon in naher Zukunft der Wechsel auf ein neues DMS geplant? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein DMS zukünftig ausgetauscht/migriert wird? ó Anbieterübersicht Die Anforderungen an eine Integrationslösung sind vielfältig und technisch komplex. Sie sind von Organisation zu Organisation verschieden und können sich mit der Zeit gravierend verändern. Gründe genug also für eine benutzerfreundliche, flexible Lösung: ó die unterschiedliche Systeme unterstützt, ó deren Funktionalität modular erweiterbar ist und ó die an die jeweiligen Anforderungen des Kunden angepasst werden kann. Und was ist mit Benutzerfreundlichkeit, Kompatibilität, Performanz, Skalierbarkeit, Sicherheit, Installationsaufwand und technischer Realisierbarkeit? ó Wie integriert sich die Lösung technisch in Lotus Domino/Notes? Sind Anpassungen an den Lotus Notes-Datenbankschablonen erforderlich oder können solche Anpassungen vermieden werden? ó Wie kann die Software auf die Arbeitsplatz-PCs verteilt werden? ó In welchen Formaten können E‑Mails/ Dokumente sinnvoll aus Lotus Domino/ Notes exportiert werden? Welche Auswirkungen hat die Entscheidung auf ein bestimmtes Format, insbesondere auf die Sicherstellung der Lesbarkeit über einen langen Zeitraum? Welche Programmierschnittstellen (APIs) bieten Lotus Domino/Notes und die DMS an? Welche Funktionalitäten können auf Basis dieser Schnittstellen realisiert werden? Technisch gesehen kann eine universell einsetzbare Lösung nur durch zusätzliche Abstraktionsebenen erreicht werden. Bild 1 zeigt eine mögliche Architektur. Das Integration Framework stellt mit seiner API eine Schnittstelle zur Verfügung, über die seine Funktionalität von außen angestoßen werden kann (z. B. durch Aktivierung eines Menüpunkts durch den Benutzer). Über die DMS-Adapter stellt das Integration Framework die Verbindung zu den verschiedenen DMS-Systemen her. Für jedes DMS werden verschiedene Aktionen unterstützt, die die Funktionalitäten des DMS abbilden, die für eine Integration erforderlich sind. GEDYS IntraWare GmbH www.gedys-intraware.de GSE Gräbert www.graebert-gse.de Newman Consulting Group www.newmanconsulting.de PAVONE AG www.pavone.de PONTE Software & Consulting GmbH www.ponte.de PROFI Engineering Systems AG www.profi-ag.de RM INFOTECH BUSINESS SOLTUIONS www.rm-infotech.de SCHLEICHER System AG www.schleicher-systemag.de serVonic GmbH www.servonic.com SOFT-CONSULT Häge GmbH www.soft-consult.net SystAG Systemhaus GmbH www.systag.de TIMETOACT www.timetoact.de ULC Business Solutions GmbH www.ulc.de VIPcom GmbH www.vipcomag.de VSB Solutions GmbH www.vsb.de Wallak Informatics GmbH www.wallak.at We4IT Group www.we4it.com ZS Computer Service GmbH www.zs-cocma.de Alle aktuellen Software-, Hardware- und Dienstleistungsangebote finden Sie in unserer Online-Datenbank. Wir haben für Sie mehr als 4.600 Produkte von über 1.200 Anbietern zusammengestellt, die von den Anbietern ständig aktuell gehalten werden. Bild 1: Architektur einer universellen DMS-Integrationslösung. Quelle: THiNK – e-solutions www.midrange-solution-finder.de 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 43 marktübersicht DMS-Adapter und -Aktionen sind in sich gekapselte Einheiten und können jederzeit geändert bzw. hinzugefügt werden, ohne den Rest des Systems zu beeinflussen. Die Verarbeitung eines Dokuments erfolgt in einer Verarbeitungskette, in der Aktionen, die in den beteiligten DMS auszuführen sind, wie LegoBausteine hintereinander „geschaltet“ werden. Eine Verarbeitungskette kann beliebig viele Aktionen beinhalten, und es können auch mehrere Verarbeitungsketten definiert werden. Die Definition einer Verarbeitungskette erfolgt ausschließlich per Konfiguration. Bild 2 illustriert diesen Ansatz. Die Verarbeitungskette, die in diesem Beispiel aus drei Aktionen besteht, wird aus Lotus Notes heraus beispielsweise durch Aktivierung eines Menüpunkts angestoßen und dann abgearbeitet. In der Folge werden zunächst das Dokument selbst und dann seine Dateianhänge aus Lotus Notes exportiert. Im dritten Schritt erfolgt dann der Import ins Ziel-DMS (DMS #3). Lotus Notes stellt bei dem oben beschriebenen Lösungsansatz für eine universelle Integration lediglich einen Spezialfall eines DMS dar. Trotzdem gibt es einige Lotus Notes-Spezifika, Collaboration-Lösungen die eine genauere Betrachtung erfordern. Lotus Notes bietet eine Vielzahl von Schnittstellen, über die eine Integration erfolgen kann (C/C++/Java/LotusScript). Die älteste API ist die C-API. Sie ist deshalb auch die umfangreichste. Die Implementierung eines Lotus Notes-Adapters auf Basis der C-API ist zwar etwas aufwendiger als bei Verwendung einer anderen API (wie z. B. Java), der zusätzliche Aufwand zahlt sich aber aus. Die C-API ist nämlich auch die einzige Schnittstelle, die die Realisierung von Menü-Plug-ins oder SmartIcon-Funktionalität ohne Anpassung der Datenbankschablone ermöglicht und somit maximale Kompatibilität bietet. Darüber hinaus stellt sich bei Lotus Notes die Frage nach dem Export-Format. Schließlich soll das Ergebnis des Exports das Dokument vollständig beinhalten und in Lotus Notes wieder geöffnet werden können. Standardisierte Formate wie das Internet Massage-Format für E‑Mails sind keine valide Alternative, weil darin bestimmte Elemente von Lotus Notes-Dokumenten nicht abgebildet werden können und weil möglicherweise auch Dokumente aus anderen auf Lotus Domino/Notes basierenden Anwendungen ins DMS über- führt werden sollen, für die sich dieses Format per se nicht eignet. Was ist also die optimale Lösung? Das Domino XML (DXL) -Format hat sich in dieser Hinsicht als sehr gut geeignet erwiesen. Zwar kann dieses Format auch mit aktuellen Lotus Notes-Versionen nicht einfach wieder geöffnet werden, mit Hilfe eines entsprechenden Programms lässt sich diese Herausforderung aber sehr elegant lösen. DXL ist ein Format, das alle Metadaten, den Dokumententext und sogar die Dateianhänge beinhaltet (falls gewünscht). Es lässt sich wieder in Lotus Notes öffnen und ist eine hervorragende Basis für die Erstellung von Formatvarianten (Internet Message Format, PDF, PDF/a1a, PDF/a-1b etc.). Auf Basis des beschriebenen Ansatzes für eine universelle Integration zwischen verschiedenen DMS lassen sich auch mit Lotus Domino/Notes komfortable und anpassbare Lösungen realisieren, die sowohl die nötige Investitionssicherheit als auch die erforderliche Flexibilität bezogen auf die funktionalen und nicht funktionalen Anforderungen bieten. Jochen Tümmers ó www.think-e-solutions.com Bild 2. Beispielhafte Integration zwischen Lotus Notes und DMS. 44 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 Quelle: THiNK – e-solutions ANZEIGE Der digitale Maßanzug Laptop, Netbook, Tablet-PC oder Smartphone? Das Angebot an guten und businesstauglichen Mobilgeräten ist reichhaltig. Was oft fehlt ist die optimale Softwarelösung, die perfekte Applikation für das Szenario X. Wer dann zum erstbesten Standardprodukt greift, riskiert überhöhte Kosten oder sogar Verluste. Die Alternative? Anrufen! Individuelle und mobile Businessapplikationen mit genau definiertem Funktionsumfang für Laptop, Netbook, Tablet-PC oder Smartphone – das ist die Spezialität der GFI Informationsdesign GmbH. Mit ihrem Mobile Application Builder „FlowGate“ hat die GFI ein universelles Werkzeug geschaffen, um jedes Quelldatensystem mobil auf einem Smartphone oder Tablett-PC bereitzustellen. Egal ob selbstentwickelte Dokumentablage oder ein ERP-Gigant wie SAP® – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. laubt die freie Gestaltung von Benutzeroberflächen für Lotus Notes-Applikationen. Frische Farben, ein aufgeräumtes Layout und die intuitive Benutzerführung im Stil einer Web 2.0-Anwendung lassen die darunter liegende Notes-Applikation vollständig vergessen. Wie bei FlowGate können auch mit XPages beliebige Quelldatensysteme im Firmennetzwerk mobil bereitgestellt werden. Die Applikationen arbeiten nur mit den reinen Nutzdaten. Die Mitarbeiter benötigen daher keine spezifischen Kenntnisse. Weder für Lotus Notes noch für das jeweilige Quelldatensystem. Der Schulungsaufwand ist minimal und beschränkt sich allein auf die mobile Applikation. Die Entwicklung mit FlowGate erfolgt stets unabhängig vom Gerätetyp und dem Betriebssystem. Die Applikationen laufen auf allen Mobilgeräten unter den Die FlowGate- und XPages-ApplikatioBetriebssystemen Android™, Blacknen werden von der GFI präzise nach ® ® ® Berry OS, Apple iOS und Windows den Anforderungen des Auftraggebers Mobile. Das Layout der Programmoberentwickelt. Dies gilt auch für die Vorfläche passt sich automatisch der vergaben des Corporate Design. Die Entfügbaren Displaygröße an. So genügt wicklungszeit bis zum ersten Testlauf eine Applikation zugleich für Smartpho- FlowGate-Vertriebslösung auf einem Smartphone beträgt durchschnittlich 10 bis 20 Tage, ne und Tablet-PC. Die FlowGate-Appliabhängig vom Grad der Komplexität. kationen sind zudem ohne Portierungsaufwand auf allen anderen unterstützten Mobilsystemen einsetzbar. Unternehmen haben Die GFI präsentiert sich auf der CeBIT in Halle 2, Stand B30 daher die freie Wahl beim Mobilsystem oder können mehrere pa- als Partner von DNUG/Haus Weilgut. rallel einsetzen. Investitionsschutz und Zukunftssicherheit sind damit gewährleistet. GFI Informationsdesign GmbH Für mobile Lösungen auf Laptops und Netbooks präferiert die GFI Dammstraße 26, 47119 Duisburg Informationsdesign IBM Lotus Notes. Notes-Applikationen gelten Tel.: +49 203 31846-0 als sehr leistungsfähig, aber komplex in der Anwendung. Die GFI Fax: +49 203 31846-788 hält mit XPages dagegen. Die XPages-Technologie von IBM erMail: info@gfi.net · Internet: www.gfi.net marktübersicht Collaboration-Lösungen Umstellung der Bearbeitungsprioritäten beim Ticket-System Das Eisenhower-Prinzip: Dogma versus Pragmatismus In vielen Unternehmen gibt es für den internen IT-Support Vorgaben bezüglich der Priori­ sierung der eingehenden Problemmeldungen. Die Abteilung „Anwendungsentwicklung“ der Wolf GmbH entschied sich für die Verwendung des Eisenhower-Prinzips. Diese einfache und transparente Methode führte jedoch zu Akzeptanzproblemen bei den Usern. Wie die Probleme erfolgreich umgangen werden konnten, zeigt dieser Beitrag. E ine der einfachen, aber in der Praxis bewährten Methoden zur Priorisierung von Aufgaben ist das Eisenhower-Prinzip. Dabei werden Aufgaben anhand ihrer Wichtigkeit sowie nach ihrer Dringlichkeit eingeteilt (siehe Grafik). Wichtige und dringende Aufgaben erhalten die Priorität 1 (z. B. Fertigungsstillstände), wichtige, aber nicht dringende die Priorität 2 (Migrationen, Änderungen mit hohem Einsparpotenzial), dringende, aber nicht wichtige Aufgaben die Priorität 3 (z. B. Rechtevergabe auf eine Anwendung) und nicht dringende, also nicht wichtige Aufgaben die Priorität 4 (Ablage P). Aus Sicht der Abteilung sprachen zwei Vorteile für den Einsatz des Eisenhower-Prinzips: Zum einen die einfache und pragmatische Priorisierung von Aufgaben anhand zweier nachvollziehbarer Kriterien. Zum anderen die Höherbewertung der Wichtigkeit gegenüber der Dringlichkeit. Die Einführung des Eisenhower-Prinzips war aus Unternehmenssicht ein Erfolg, da durch die vorrangige Bearbeitung der Prio-2-Aufgaben erhebliche Einsparungen erreicht wurden. Die User hingegen waren unzufrieden, die Beschwerden nahmen zu. Etwa drei von vier gemeldeten Problemen waren Prio-3-Probleme. Da nach dem Eisenhower-Prinzip gearbei- 46 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 tet wurde, wurden nach dem Prio-1Firefighting Aufgaben der Priorität 2 erledigt. Dies waren meist langwierige Aufgaben (zum Beispiel Prozessanpassungen oder Anwendungserweiterungen), so dass ein Großteil der Aufgaben 1 2 wichtig wichtig dringend nicht dringend 3 4 nicht wichtig nicht wichtig dringend nicht dringend Das Eisenhower-Prinzip liegenblieb und erst nach einigen Tagen bearbeitet wurde. Die Antwortzeiten waren für den Otto-Normal-User mit seinen Alltagsproblemen nicht tragbar. Es musste ein Weg gefunden werden, die Antwortzeiten für die User zu verkürzen. Um die Situation zu entschärfen wurde die Bearbeitung der Prioritäten von „1 – 2 – 3“ auf „1 – tagesaktuelle Probleme – 2 – 3“ umgestellt. Diese als Notlösung gedachte Vorgehensweise – zunächst die aktuellen Probleme zu lösen, um dann mit den wichtigen Aufgaben fortzufahren – war dermaßen erfolgreich, dass sie bis heute in Gebrauch ist. Zwar blieben an einigen Tagen Aufgaben liegen, diese Wartezeit wurde von den Usern jedoch akzeptiert, solange sie das Gefühl hatten, das ihnen im Normalfall schnellstmöglich geholfen wurde: die Zahl der Beschwerden sank um 95 Prozent. Zudem konnte sichergestellt werden, dass wichtige Aufgaben dennoch zeitnah erledigt werden. Das Eisenhower-Prinzip hat sich im Support-Alltag nur bedingt bewährt. Die Effizienzsteigerungen gingen mit einem erheblichen Einbruch der Kundenzufriedenheit einher. Erst eine Änderung der Bearbeitungsreihenfolge konnte die gewünschte Akzeptanz wiederherstellen, ohne vom Vorsatz der vorrangigen Erledigung wichtiger Aufgaben abzuweichen. Wie so oft, ist im EDV-Support ein pragmatischer Ansatz erfolgreicher als ein dogmatischer. Eisenhowers „What is important is seldom urgent and what is urgent is seldom important.“ setzen wir daher ein Zitat von Groucho Marx entgegen: „Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere.“ Indro Perless ó www.wolf-heiztechnik.de MIDRANGE im Abonnement lesen lohnt sich! Wenn Sie wissen wollen, was sich bei Businessanwendungen und mittelstandstauglichen Technologien bewegt, sollten Sie keine Ausgabe verpassen. MIDRANGE MAGAZIN liefert verlässliche Informationen rund um die POWER Systeme der IBM. Erleben Sie hautnah, wie IBM diese Server positioniert, technisch immer weiter aufrüstet und deren Wirtschaftlichkeit laufend verbessert. MIDRANGE MAGAZIN informiert in jeder Ausgabe über beispielhafte Branchenanwendungen und liefert so Anregungen für die Modernisierung eigener Software. Aber auch die technischen Informationen über Werkzeuge und zukunftsweisende Strategien für die Anwendungsentwicklung und -Modernisierung unterstützen unsere Leser bei der Entscheidungsfindung und der anschließenden Entwicklungsarbeit. Wir sagen Ihnen, wann die Fähigkeiten Ihres Betriebssystems nicht mehr ausreichen und Sie in welches Security- oder Business-Continuity-Tool investieren sollten. Unsere Leser haben freien Zugang zu den IT Power Events – Konferenzen & Ausstellungen für ITK-Technologie im Mittelstand und zum Internetportal www.midrange.de. Ebenfalls frei ist der Zugang zum MIDRANGE SOLUTION FINDER und der Empfang des +++Monday Morning Ticker+++. Abonnenten bekommen darüber hinaus auf ihre Buchbestellungen 10 % und Seminarteilnahmen 5 % Treuerabatt. Die Technikdatenbank www.techknowletter.de kann zu einem Sonderpreis genutzt werden. Also bestellen Sie jetzt und holen Sie sich Ihr persönliches IT-Wissen für Power-basierte Lösungen im Unternehmensnetzwerk! Abo-Bestellung: Fax +49 8191 70661 ı www.midrange.de ▢ Ja, ich abonniere MIDRANGE für ein Jahr (zwölf Ausgaben) zum Preis von 149,– Euro (Ausland 169,– Euro). Die Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer (Inland) und Versandkosten. Mein Abonnement verlängert sich jeweils um ein Jahr, falls es nicht 6 Wochen vor Ende des Bezugszeitraums gekündigt wird. Ich habe das Recht, diese Vereinbarung binnen 14 Tagen bei ITP Verlag GmbH, Kolpingstraße 26, D-86916 Kaufering zu widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. ITP VERLAG GmbH ı Kolpingstraße 26 Vertrauensgarantie: Ich habe das Recht, diese Vereinbarung binnen 14 Tagen bei ITP Verlag GmbH, Kolpingstraße 26, D-86916 Kaufering zu widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Diese Garantie nehme ich mit meiner 2. Unterschrift zur Kenntnis. ı 86916 Kaufering ı Tel. +49 8191 9649-0 Firma Name E-Mail-Adresse Straße PLZ, Ort Telefon Fax Datum 1. Unterschrift Datum 2. Unterschrift ı Fax +49 8191 70661 ı www.midrange.de ı [email protected] marktübersicht Collaboration-Lösungen Prozesslösung unterstützt Textilhersteller Kollektionen mit Transparenz Beim Textilhersteller Anton Cramer durchlaufen jährlich etwa 400 verschiedene Stoff­muster sämtliche Abteilungen des Produktionsbereichs. Um die feinen Unterschiede der Stoffe im Detail dokumentieren zu können und somit mehr Transparenz in die Produktion zu bringen, bedient sich Anton Cramer einer individuellen Workflow-Lösung aus dem Hause ITWU. W elche Garne stecken eigentlich in einem Popeline-Gewebe? Bei welcher Webstuhleinstellung entsteht eine Natté-Struktur? Und welche Farbrezeptur benötigt man für eine Reaktivfärbung? Obwohl wir die meiste Zeit des Tages in derartige Stoffe und Gewebe gekleidet sind, bleiben diese Fachausdrücke doch Böhmische Dörfer für uns. Frank Aertken kann diese Fragen im Schlaf beantworten. Als Leiter der Produktentwicklung beim Textilhersteller Anton Cramer in Greven ist Aertken für neue Ideen und Innovationen im Bereich Oberstoffe zuständig. Gemeinsam mit dem Vertrieb stellt er die Inhalte der beiden Jahreskollektionen zusammen. Dabei sollen jährlich bis zu 100 neue Stoffe kreiert werden. Da schon minimale Veränderungen der Rezeptur oder der Maschineneinstellung einen ganz neuen Stoff entstehen lassen können, werden diese 100 „Stoffversuche“ vorerst in mehreren Varianten – den sogenannten Ausrüstungsversuchen – produziert. Aus diesen Stoffmustern werden dann die finalen Stoffe der Kollektion ausgesucht. Natürlich muss der Produktionsprozess bei einer derart großen Anzahl an Stoffmustern kontrolliert und überwacht werden. Dazu entwickelte Anton Cramer den sogenannten „Versuchsanforderungsprozess“. Dieser bestand ursprünglich aus vielen verschiedenen Formularen und Laufzetteln, auf denen die involvierten Abteilungen die Produktionsdaten und Arbeitsanweisun- 48 MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 gen zu den einzelnen Stoffen der neuen Kollektion festhalten sollten. Diese Formulare traten dann ihren Weg durch die Abteilungen des Produktionsprozesses an. Zumeist wanderten sie nach Beendigung der entsprechenden Arbeitsschritte aber einfach in den Papierkorb oder verschwanden in verstaubten Aktenordnern. Aertken erinnert sich nur ungern an diese ursprüngliche Vorgehensweise: „In der Vergangenheit ist ein Wust von Papierkram aufgekommen. Das konnte auf Dauer nicht so weitergehen.“ Unterschiedliche Formulare ­beherrschen Dabei sind die Informationen, die auf den unterschiedlichen Formularen gesammelt wurden, von essentieller Wichtigkeit, um Verfahren in der Produktion zu standardisieren und transparenter zu gestalten. Werden diese Daten nicht langfristig dokumentiert, fehlen der Weberei bisweilen Informationen über die Rezeptur oder die Maschineneinstellungen zu älteren Versuchsanforderungen. Bei Kundenanfragen, die sich auf Bestandsartikel älterer Kollektionen beziehen, kann dies ganz schnell zu einem unverhältnismäßigen Mehraufwand führen. Daher beauftragte Anton Cramer den langjährigen IT-Partner IT works unlimited (ITWU), eine digitale und transparente Alternative für die zahlreichen Formulare zu entwickeln. „Die neue Lösung sollte dem Papierwust ein Ende setzen und jedem, der in den Versuchsanforderungsprozess involviert ist, die Möglichkeit bieten, per Knopfdruck auf alle relevanten Produktionsdaten zuzugreifen.“ Aertkens Wunsch sollte bald in Erfüllung gehen. Im April 2011 traf er sich mit Carl Goos, Geschäftsführer bei ITWU, zu einer ersten Betrachtung des Prozesses. Die Entscheidung, den Workflow auf IBM Lotus Notes/Domino aufzusetzen, war bereits im Vorfeld getroffen worden. Schließlich betreut ITWU die Groupware-Plattform bei Anton Cramer schon seit mehreren Jahren und kennt sich mit umfangreichen Workflow-Funktionalitäten bestens aus. „Der Prozess ist unheimlich komplex, da er sich vom Vertrieb über den Einkauf zur Produktion und wieder zurück zieht, also einmal das ganze Unternehmen durchläuft“, erinnert sich Goos an die erste Prozessanalyse. Aertken hatte bereits zu Beginn des Jahres sämtliche Informationen der verschiedenen Formulare gebündelt in einem Excel-Sheet aufbereitet und dieses in einigen Probeläufen im Betrieb auf seine Vollständigkeit getestet. „Mit dem Excel-Sheet habe ich mich sehr gut auf unser Treffen vorbereitet. Dennoch war ich sehr verblüfft, wie schnell Herr Goos begriffen hat, was wir mit der neuen Lösung erreichen wollten. Dadurch war auch der Nachbesserungsbedarf verschwindend gering.“ Bereits im Sommer 2011 konnte Aertken den ersten Prototyp des „Versuchsanforderungsworkflows“ in Augenschein nehmen und Änderungs- konfigurieren und sicherstellen, dass vorhandene Stoffe näher zu bringen. wünsche einbringen. Nur einen Monat die Daten in den verschiedenen Ar- Und die QS-Beauftragten können nach später konnten alle Beteiligten die Pi- beitsschritten automatisch an die rich- der Warenprüfung die gewünschten lotversion auf Herz und Nieren testen. tigen Stellen weitergeleitet werden.“ Produktinformationen direkt aus der „Wir legen bei unseren Projekten stets Sobald der Vertrieb im ersten Ar- Datenbank abrufen und an den Kunden Wert auf ein frühes Prototyping, damit beitsschritt die Produktionsdaten für weitergeben. Das hat es vorher bei uns die Anwendungsentwicklung immer die Versuchsanforderung eingetragen so nicht gegeben.“ ganz nah an den Anforderungen des und das Dokument weitergeleitet hat, Die ursprünglichen Formulare geKunden orientiert abläuft“, berichtet erhalten die Mitarbeiter in der Webe- hören seit der Produktivschaltung des Goos. Diese Vorgehensweise hat sich rei eine E‑Mail mit der Aufforderung, Versuchsanforderungs-Workflows endbezahlt gemacht, wie Aertken weiß: die Versuchsanforderung dementspre- gültig der Vergangenheit an. Das von „Durch die frühen Tests mit der Pilot- chend herzustellen. Wenn das Doku- Aertken entwickelte Excel-Sheet wurde version konnten wir auch noch einige ment im nächsten Arbeitsschritt ange- über kurze Zeit noch parallel zur neuen Daten mit in den Prozess integrieren, nommen wird, ändert sich auch der Sta- Anwendung in Anspruch genommen. die vorher nicht aufgenommen wurden, tus des Dokuments in der Datenbank. Doch bereits in der Nachproduktion die aber durchaus wichtig sind – so- So ist für jeden Beteiligten auf einen der letzten Kollektion ist man bei Anwohl für den Vertrieb als auch für die Blick ersichtlich, in welchem Schritt ton Cramer dazu übergegangen, ausProduktion.“ schließlich den digitalen WorkDie Anwendung, die im Okflow zu nutzen. „Und das funktitober 2011 final implementiert oniert wirklich einwandfrei. Alle wurde, orientiert sich größtenLeute, die damit aktiv arbeiten, teils an den ursprünglichen Forsind regelrecht begeistert“, weiß mularen. Der entscheidende UnAertken zu berichten. Selbst terschied ist, dass die Mitarbeiältere Bestandsartikel werden ter nun alle Produktionsdaten nun nach und nach in die neue an einem zentralen Ort festhalLösung eingepflegt, damit die ten. So wird nun nicht mehr ein Daten für VersuchsanforderunWust an Formularen durch die gen späterer Kollektionen zur Anhand der gelben Markierungen im Versuchsanforderungsdokument weiß jede Abteilung, welche Daten sie in welAbteilungen gereicht, sondern Verfügung stehen. chem Arbeitsschritt eintragen muss. So wird sichergestellt, ein elektronischer Ordner, der ITWU arbeitet zurzeit an dass alle Daten sorgfältig dokumentiert werden. Quelle: ITWU die verschiedenen Dokumente einer Anbindung des Versuchsin einer Versuchsanforderung anforderungs-Workflows an das zusammenhält. Je nach Arbeitsschritt des Workflows sich die Versuchsanfor- unternehmensweite Daten-Repository werden die auszufüllenden Felder in derung befindet. Sollte ein Dokument in der iSeries von Anton Cramer. Dabei dem entsprechenden Dokument gelb in einem festgelegten Zeitraum nicht sollen ausgewählte Produktionsdaten markiert. So sehen die Bearbeiter so- bearbeitet worden sein, erhalten die der Ausrüstungsversuche, die als neue fort, welche Daten sie in ihrem Arbeits- entsprechenden Bearbeiter weitere Er- oder veränderte Bestandsartikel final schritt eingeben sollten. innerungsbenachrichtigungen, bis das in die Kollektionen einfließen, auf dem Weitergeleitet wird das Dokument Dokument weitergeleitet wird. Großrechner abgelegt bzw. aktualisiert automatisch mithilfe der WorkflowDer Nutzen dieser neuen Lösung werden. Diese dienen dann als ArtikelEngine. Für diesen Automatismus griff liegt für Aertken klar auf der Hand: stammdaten, die von sämtlichen Abteidas Paderborner Softwarehaus auf die ungemeine Transparenz der Da- lungen des Unternehmens mit weiteren den „ITWU Kernel“ zurück. In dieser ten. „Der große Vorteil des digitalen Daten – wie Preisen und VerkaufsstaAnwendungsplattform vereint der Pa- Workflows ist, dass er von den unter- tistiken – ergänzt werden. Auch mit derborner Software-Hersteller viele schiedlichen Abteilungen vielfältig ge- diesem Projekt ist Aertken bisher sehr Grundfunktionen von Lotus Notes/Do- nutzt werden kann. Die Techniker im zufrieden, bringt es Anton Cramer doch mino, die in keiner Lösung fehlen dür- Betrieb erhalten beispielswiese durch noch näher an sein ursprüngliches Ziel fen. Wichtig für dieses Projekt war die die Versuchsanforderung ihre Arbeits- heran: Stoffproduktion mit höchster integrierte Workflow-Engine. Goos er- anweisungen während des Produkti- Transparenz. Katrin Stephan ó klärt warum: „Mit der Workflow-Engine onsvorgangs. Unser Vertrieb nutzt die www.itwu.de können wir die Prozesslogik im Detail Daten, um unseren Kunden bereits 07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN 49 GLOSSE VORSCHAU Big Tippfehler MIDRANGE MAGAZIN 8/2012 erscheint am 24. 7. 2012 pressureUA, iStockphoto.com SERVICE B ig Data beschäftigt derzeit Softwarehersteller wie Speicherwillige. Riesige Datenmengen warten darauf, von cleveren Routinen durchstöbert, durchkalkuliert und auf Ähnlichkeiten untersucht zu werden. Die DNA eines Menschen ist inzwischen so schnell analysiert, dass Patienten noch nicht wieder aus dem Umkleideraum, die Ergebnisse aber schon auf dem Tablet des behandelnden Arztes erschienen sind. Big Data kann durchaus wertvolle Erkenntnisse liefern – und damit ist nicht das Gerücht gemeint, dass rund ein Viertel der Facebook’schen Server für die Speicherung der Buchstabenkombination lol zum Einsatz kommen. Alle fünf Jahre verzehnfacht sich angeblich das Datenvolumen – da ist es direkt löblich, wenn ab und an mal jemand Überflüssiges löscht, egal ob gezwitschert oder rein sozial gepostet. Kleinvieh macht schließlich auch Mist und damit Durchsuchungsarbeit. Wenn ausgerechnet Politiker sich die Zeit nehmen, ihre flugs um die Welt geschickten Tweets ins Nirvana zu verbannen, hat das meist wenig mit „Stoppt den Web-Müll“ zu tun. Den Spontan-Tweets folgt vielerorts eine verspätete Rechtschreibprüfung, mitunter will man sich auch von inhaltlichen Irrtümern oder echten geistigen Fehltritten trennen. Das geht potzblitz: delete tweet. Nichts ist interessanter als eines Politikers Geschwätz von gestern – das finden offenbar die Macher von politwoops, einer Website, auf der ausschließlich gelöschte Politiker-Tweets zu finden sind. Die deutsche Variante wird vermutlich eher als Rudiment vor sich hin dümpeln – 140 Zeichen reichen hierzulande schon dem geneigten Durchschnittsuser kaum, um einen konkreten Satz zu Ende zu bringen. Wie soll es da politically korrekten Gedankengängen gehen? Tweets leben von Geschwindigkeit, die gute alte Faustformel „Schlaf eine Nacht drüber“ kann also für dieses Medium kaum angewandt werden. Einmal tief durchatmen sollte dennoch jeder, der einen Tweet wie diesen zu verantworten hat: „Unsere Partei fokussiert ausschließlich ihre Fähler“. Delete tweet – und neuer Versuch: Ein W für das F oder ein e für das ä kaufen. Archiviert bleibt das Statement – so oder so. IH ó Inserenten Raz-Lee . . . . . . . . . . 37 www.razlee.de MIDRANGE MAGAZIN EPOS . . . . . . . . . . . . 11 www.eposgmbh.com RM Infotech . . . . . www.rm-infotech.de GFI . . . . . . www.gfi.net 45 Toolmaker . . . . . . . . 51 www.toolmaker.de REDAKTION Tel. +49 8191 9649-26 E-Mail [email protected] Rainer Huttenloher (rhh), Chefredakteur (V.i.S.d.P.), Klaus-Dieter Jägle (kdj), Martina Weber (MW), Irina Hesselink (IH), Klaus-Peter Luttkus (KPL), Robert Engel (RE), Jörg Zeig (JZ) IT & Business . . . . . . 52 www.itandbusiness.de UBL . . . . . . . . . . . . . 19 www.ubl-is.de ANZEIGENVERWALTUNG/MEDIABERATUNG Brigitte Wildmann, Tel. +49 8191 9649-24 E-Mail [email protected] K+H . . . . . . . . . . . . . . 3 www.kh-software.de ULC . . . . . . . . . . . . . 42 www.ulc.de ANZEIGEN/MEDIABERATUNG Michaela Koller, Tel. +49 8191 9649-34 E-Mail [email protected] Laurus . . . . . www.laurus.ch . . . . . Profi . . . . . . . . . www.profi-ag.de 50 . . . Social Media im Intra- und ­Internet Kundenbeziehungsmanagement (CRM) profitiert von der Einbindung sozialer Netzwerke. Unified Messaging Nahtloses Zusammenspiel von E-Mail, Social Networks, VoIP und CTI. Branchenbrennpunkt Banken und Versicherungen MARKTÜBERSICHT Tools für EDI, XML, Barcode, RFID impressum CSP . . . . . . . . . . . . . . 2 www.csp-gmbh.de . . . . . . . SCHWERPUNKT . 42 ISSN 0946-2880 Herausgeber: Klaus-Dieter Jägle 42 Wilsch . . . . . . . . . . . 39 www.wilsch.de Bezugspreis (Jahresabo): Inland € 149,– inkl. MwSt., Ausland € 169,– Erscheinungsweise: 12 Ausgaben pro Jahr Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 21/2012 31 WMR . . . . . . . . . . . . 21 www.wmr.at Urheberrecht: Alle im MIDRANGE MAGAZIN erschienenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012 vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, ob Fotokopie, Mikrofilm oder Erfassung in Datenverarbeitungsanlagen, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Hiervon ausgeschlossen sind abgedruckte Programme, die dem Leser zum ausschließlich eigenen Gebrauch zur Verfügung stehen. Aus der Veröffentlichung kann nicht geschlossen werden, dass die beschriebene Lösung oder verwendete Bezeichnung frei von gewerblichen Schutzrechten ist. VERLAG ITP VERLAG GmbH Kolpingstraße 26, D-86916 Kaufering Tel. +49 8191 9649-0 Fax +49 8191 70661 E-Mail [email protected] Internet www.midrange.de Gesellschafter: U. E. Jäkel Geschäftsführer: Klaus-Dieter Jägle Marketing: Klaus-Dieter Jägle Abonnentenservice: Tel. +49 8191 9649-25 Haftung: Für den Fall, dass im MIDRANGE MAGAZIN unzutreffende Informationen oder in veröffentlichten Programmen oder Schaltungen Fehler enthalten sein sollten, kommt eine Haftung nur bei grober Fahrlässigkeit des Verlages oder seiner Mitarbeiter in Betracht. 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