Cloud löst Probleme, die es bei System i nicht gibt

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07
2012
IT-Konzepte und Wissen für POWER-Systeme im Unternehmensnetzwerk
3 0 5 8 1 9 I 9 8 E · I S S N 0 9 4 6 - 2 8 8 0 · B 3 0 4 6 5 · A u s g abe 2 5 7 · € 1 3 , – · C H F 2 5 , –
Pure Systems vereinfachen das Computing
„Cloud löst Probleme, die es
bei System i nicht gibt“
Health Center
Bänder verschlüsseln
Release 6.1 –
iNavigator Database
Datensicherheit
bei System i
Manfred Lackner, PROFI Engineering Systems AG,
im Interview auf Seite 14
2012
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WIR SCHAFFEN IT-LÖSUNGEN
EDITORIAL
Rainer Huttenloher
Chefredakteur
rainer.huttenloher@
michael.wirt @ midrange.de
Brianajackson, iStockphoto.com
Täglicher Nutzen garantiert
die Zukunftssicherheit
M
it fast schon nerviger Regelmäßigkeit wird die Zukunftsfähigkeit der
­Power-Architektur im Allgemeinen und von System i im Besonderen in Frage
gestellt – da nehme ich mich nicht aus: Das ist auch ein Bestandteil unserer redaktionellen Berichterstattung. Der Anlass für dieses Hinterfragen ist zum einen
die Investitionssicherheit für bereits erfolgte IT-Anschaffungen, zum anderen die
Entscheidung über den Einsatz neuer Systeme. Aufgrund der rasanten technologischen Entwicklung bringen die Prozessorarchitekten immer noch mehr Funktionalität in ihre Chips – doch das gilt immer weniger als Entscheidungskriterium für
eine Server-Plattform.
Die Verlagerung in die Cloud, wenn es darum geht, zusätzliche Rechner-Ressourcen im Unternehmen bereit zu stellen, bringt eine weitere Reduzierung der
Gewichtigkeit der Rechnerarchitektur mit sich. Es geht heutzutage vielmehr um die
Anwendungen, die ein Unternehmen als Kernapplikationen zu betreiben hat. Denn
sie sollen für zehn Jahre und mehr – etwa bei ERP-Systemen – das Grundgerüst für
den Unternehmenserfolg darstellen.
Doch eines darf man bei all den Zukunftsszenarien nicht aus den Augen verlieren: Es gibt sie noch, die Installationen, in denen ein Server die Kernapplika­
tion hochverfügbar bereitzustellen hat, bei denen kein zweites Rechnersystem als
Backup fungiert und das seinen Dienst „klaglos“ verrichtet und das auch kaum
externe Angriffe zu befürchten hat.
Wenn sie ein Anwender eines „kleinen System i“ sind, wissen sie bestimmt, worauf ich abziele: Wenn eine Systemarchitektur täglich unter Beweis stellt, dass sie
bestens funktioniert, braucht man sich kaum Gedanken um die Zukunftssicherheit
machen. Denn eines ist sicher: Der Hersteller wird seine Hausaufgaben weiterhin
machen, solange er in Forschung und Entwicklung investieren kann.
Rechnungswesen
für Verlage
„Durch eine kurze Einführungsphase konnten wir
früh vom ROI profitieren.
Wir wünschten uns eine
Finanzsoftware, welche die
Bedingungen des
modernen Verlagswesens
erfüllen konnte und dabei
flexibel und anwenderfreundlich ist. fimox war
ein Volltreffer.“
Jelena Kovacevic,
Prokuristin und kaufmännische Leitg.
der Hueber Verlag GmbH & Co. KG.
Herzlichst, Ihr Rainer Huttenloher
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bei. Dabei konzentrieren wir uns auf den plattformübergreifenden Einsatz von ERPLösungen im Mittelstand.
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07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
3
inhalt
MIDRANGE AKTUELL
„Die Cloud löst Probleme, die es
beim System i gar nicht gibt“
Beim IBM-Partner PROFI Engineering Systems AG stehen
die Zeichen auf Wachstum: 70 Leute wurden im letzten
Jahr neu eingestellt und sie sollen im Segment Software
und Service zusätzliche Umsatzpotenziale erschließen.
Bei einem Umsatz in Höhe von 130 Millionen Euro soll
auch künftig ein solides Wachstum erfolgen, so Manfred
Lackner, Vorstand der PROFI Engineering Systems AG im
Interview mit dem Midrange Magazin. Û
Seite 14
Power Next
­Generation
Die funktionale Erweiterung sowie die Verbesserung von
Optik und Bedienung sind wesentliche Aspekte, um den
Fortbestand bewährter IBM i Lösungen zu sichern. Da die
Frage nach der zukünftigen Hardwareplattform in vielen
Unternehmen noch nicht final beantwortet ist, werden
Investitionen in diese Software vor allem unter Kostenaspekten sehr kritisch betrachtet. Mit ihrem neuartigen
iCockpit will ML-Software einen zukunftsgerichteten Weg
weisen. Û
Seite 17
Branchen­
lösungen
Papierhersteller, Versandhändler, Schmuckproduzenten
und Logistiker– sie ­alle können nur mithilfe von branchenoptimierten IT-Lösungen punkten. Û
Seite 18
4
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
Mehr Power mit IBM i
Multivac senkt TCO um 40 Prozent
7
SAP modifiziert Cloud-Strategie
8
advice IT baut :psinova:InvoiceCenter aus
9
Die neuartige Rolle des CISO
Vom Brandbekämpfer zum Problemvermeider
10
Power Linux entwickelt sich zur x86-Alternative
Kommentar zur Frage des Monats
12
„Cloud löst Probleme, die es bei System i nicht gibt“
Manfred Lackner, PROFI Engineering Systems, im Interview
14
Spezial: Power Next Generation
Totgesagte leben länger
Die Zukunft für das Power i-System
16
Neuartiges iCockpit für Bison Process für IBM i
17
Branchenlösungen
Sappi Fine Paper stellt um
Effizient durch automatisierte Lieferscheinbearbeitung
18
Tradition mit Zukunft
Versandhaus Erwin Müller erschließt neue Märkte
20
Kundenfokussierung b
­ enötigt flexible IT-Prozesse
Interview: Mittelständisches ERP, Branchenfokus Logistik
22
Erfolg auf allen Straßen
Finanzsoftware für Logistikunternehmen
24
Smarter Commerce veredelt Logistikanwendungen
Contract-Logistics: Qualität sichern, Kosten senken
26
Alles wie am Schnürchen
Transparentes Supply Chain Management
28
Immer den passenden Deckel
Verschlusshersteller macht Lagerlogistik transparenter
29
Zukunft IBM Power
Technology Refeshes garantieren Aktualität
Power-AIX dominiert den Markt der Unix-Server
30
Die Zukunft bietet mehr als nur System i
Power Linux und Pure Systems runden das Angebot ab
32
TECHNIK & INTEGRATION
Health Center
Release 6.1 – iNavigator Database
36
Verschlüsselung von Bändern
Datensicherheit bei System i
39
Juli 2012
Collaboration-Lösungen
Anbieterübersicht
42
Integration bringt die großen Vorteile
Lotus Notes im DMS-Kontext
42
Das Eisenhower-Prinzip: Dogma versus Pragmatismus
Bearbeitungsprioritäten beim Ticket-System umstellen
46
Kollektionen mit Transparenz
Prozesslösung unterstützt Textilhersteller
48
Collaboration-Lösungen
SERVICE
Glosse, Vorschau, Inserenten, Impressum
50
Beim Textilhersteller Anton Cramer durchlaufen jährlich
etwa 400 verschiedene Stoff­muster sämtliche Abteilungen des Produktionsbereichs. Um die feinen Unterschiede der Stoffe im Detail dokumentieren zu können,
bedient sich Anton Cramer einer individuellen WorkflowLösung aus dem Hause ITWU. Û
Seite 42
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07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
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5
MIDRANGE AKTUELL
GIS AG jetzt mit Tochter in der Schweiz
Lenovo eröffnet Outlet Store
Û Mitte Mai hat der Spezialist für Collaboration- und Information Management die GIS Gesellschaft für InformationsSysteme Schweiz GmbH gegründet. Sie soll die Kooperation
mit dem Partner IBM vor Ort intensivieren und sei vor allem
„Konsequenz aus der auch in der Schweiz steigenden Nachfrage im Social Software Bereich“. Die Einbindung sozialer
Medien im Unternehmen ist gefragt wie nie: Gefordert wird
von den Anwendern Social Software vor allem als effektives
Werkzeug in der Kommunikation mit Kunden, Partnern und der
Öffentlichkeit – aber auch im Wissensmanagement. So steigen
nicht nur die Nachfrage bei IBM in der Schweiz, sondern auch
die Anfragen bei IBM Partnern, die Erfahrung in der Beratung
und Integration von Social Software bieten. „Mit der Tochtergesellschaft wollen wir diesem Trend begegnen und die Nähe
zu unserem strategischen Partner IBM intensivieren“, erklärt
Andreas Hiller, Geschäftsführer der GIS Schweiz GmbH und
ó
Vorstandsmitglied der GIS AG. Û Endkunden und Business-Partner können Lenovo Neuware der letzten Generation sowie runderneuerte und generalüberholte Rücksendungen jetzt günstig(er) im neuen Lenovo
Deutschland Outlet Store ordern. Dort winke durchaus das
eine oder andere Schnäppchen, betont das Unternehmen. „Da
es sich bei unseren Outlet-Geräten um individuell konfigurierte
CTOs in geringen Mengen sowie um ältere Modelle handelt,
gibt es keinerlei Überschneidungen mit unserem langjährigen
und erfolgreichen indirekten Vertriebskanal, sondern es handelt sich um eine wertvolle Ergänzung“, erklärt Bettina Kern,
Director Channel Sales, Lenovo. „Unser strategischer Fokus
liegt nach wie vor auf dem Channel-Geschäft. Zudem bieten
wir unseren Business-Partnern die Möglichkeit, die Outlet-Ware zu günstigen Konditionen aufzukaufen.“ In der Startphase
hat der Lenovo Deutschland Outlet Store ausschließlich Neugeräte wie die Notebook-Modelle ThinkPad Edge E420s und
ThinkPad T520 im Angebot. Hierzu zählen neben Überschussware aus der Fabrik auch stornierte Bestellungen und ungeöffnet zurückgeschickte Produkte (Wiederverkauf). In Kürze
soll das Sortiment um runderneuerte Rücksendungen sowie
generalüberholte gebrauchte Geräte, die via Überweisung,
Sofortüberweisung, GiroPay, PayPal oder Kreditkarte zahlbar
sind, erweitert werden. Zu finden ist der Outlet Store unter
ó
outlet.de.lenovo.com.
www.gis-ag.com
Citrix ernennt FRITZ & MACZIOL
zum Platinum Solution Advisor
Û Der Spezialist für Cloud‑, Netzwerk- und Virtualisierungs­
lösungen hat die seit 1998 bestehende Partnerschaft mit dem
Ulmer Systemhaus gekrönt – er vergab eine der höchsten Auszeichnungen in diesem Bereich. Deutschlandweit genießen derzeit nur zwölf Unternehmen den Partnerstatus Platinum Solution
Advisor. „Der Platinum Status hat für unsere Kunden und Citrix
eine ganz spezielle Bedeutung. Es ist nicht nur ein Partnerstatus,
sondern ein ‚Qualitätssiegel’, der für Kompetenz und für Innovation rund um die Themen Virtualisierung, Networking und Cloud
steht“, betonte Peter Goldbrunner, Director Partner Sales Germany bei Citrix. „Und genau diese Eigenschaften zeichnen nicht
nur das Management, sondern das komplette Team von FRITZ
& MACZIOL aus. Die Ernennung zum Platinum Solution Advisor
ist die logische Konsequenz einer langen und erfolgreichen Partnerschaft, über die ich mich sehr freue.“ FRITZ & MACZIOL setzt
bereits seit Jahren auf die Technologien und Produkte von Citrix
und hat diese fest in ihr Angebotsportfolio integriert – angefangen von den Netzwerkkomponenten über die Applikations‑,
Desktop- und Virtualisierungslösungen bis hin zu den aktuellen
Cloud-Strategien. Durch die enge Partnerschaft mit dem Unternehmen und seinen Alliance Partnern wie Microsoft, Cisco und
NetApp können die Ulmer ihren Kunden eine optimale Basis für
ó
eine zukunftssichere und flexible IT liefern.
www.fum.de
6
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
www.lenovo.de
SugarCRM aus IBMs City Cloud
beziehen
Û Die lokale City Cloud ist speziell auf die Anforderungen des
Mittelstandes abgestimmt und derzeit in mehr als 30 deutschen Städten und Regionen verfügbar. Jetzt hat SugarCRM
seine Customer Relationship Management-Lösungen in IBMs
CC-Initiative integriert, zu den ersten Anbietern gehören die
IBM Geschäftspartner Liberatus IT aus München und Intersolute aus Krefeld. Die vertraglichen Rahmenbedingungen für die
Teilnahme an der IBM City-Cloud-Initiative haben Tom Schuster, General Manager SugarCRM Europe, und Andreas Busch,
Solution Sales Manager Global Alliances & IDR Growth Initiatives bei IBM Deutschland, am 16. Mai 2012 in München unterzeichnet. Mit SugarCRM handelt es sich damit um den ersten
ISV (Independent Software Vendor), dessen CRM-Lösung im
Rahmen der City-Cloud-Initiative für mittelständische Kunden
verfügbar ist.
www.sugarcrm.de
Multivac senkt TCO um 40 Prozent
Mehr Power mit IBM i
Durch eine neue Lösung auf Basis von Power7-Servern mit IBM i konnte das Unternehmen
die TCO seiner SAP-IT-Infrastruktur um 40 Prozent minimieren. Zum Einsatz kommen unter
anderem zwei IBM Power 740- und zwei IBM Power 720-Modelle. Neben hoher Verfügbarkeit
gewährleistet die IT-Basis auch eine effiziente CPU-Auslastung durch Hardware-Virtualisierung. Außerdem biete sie „ein hohes Energieeinsparungspotenzial“.
„I
BM i auf Power7 bietet hervorragenAls Basis für seine neue Infrastrukde Leistung sowie weitere Features tur nutzt Multivac nun zwei IBM Power
und Funktionen, bei niedrigerem TCO“, 740- und zwei IBM Power 720-Server
sagt Jürgen Dauner, Abteilungsleiter mit Power7-Prozessoren. Neben der
IT-Systeme bei der Multivac Sepp Hag- Hardware gehört zur Gesamtlösung
genmüller GmbH & Co. KG. Das Unter- auch ein üppiges IBM Softwarepaket
nehmen entwickelt und produziert Ver- inklusive IBM i-Betriebssystem, Powpackungslösungen für unter anderem erVM-Virtualisierungsoftware sowie
Nahrungsmittel und medizinische Ste- standardisierten Lotus Domino-Officerilgüter. Für seine geschäftskritischen SAP- und IBM DominoSysteme hatte Multivac schon
in der Vergangenheit IBM
Power-Systeme genutzt. Die
guten Erfahrungen hätten für
einen weiteren Einsatz der IBM
i-Plattform gesprochen.
Die Power7-Plattform soll
Multivac eine sichere, hoch
verfügbare und flexible Infrastruktur gewährleisten, die
sich zudem noch durch einen
Multivac: SAP-Kosten um 40 Prozent reduziert.
niedrigen
Energieverbrauch
auszeichnet. Auch Leistungsvermögen und Administrationsauf- Collaboration-Lösungen, die eng mit
wand waren ausschlaggebende Kriteri- den SAP Anwendungen verbunden
en. Im Mittelpunkt des Projektes stand sind. Multivacs Speicherinfrastruktur
aber die Senkung der Betriebskosten besteht jetzt aus zwei IBM DS5100durch eine verbesserte Server- und Plattenspeichersystemen, dem IBM
Speicherinfrastruktur. Darüber hinaus SAN Volume Controller und der IBM
sollen die Legacy-Anwendungen weite- System Storage TS5300-Bandspeichrer Tochtergesellschaften stufenweise erbibliothek als Backup-System – mit
auf SAP-Software überführt sowie eine schnellen LTO5-Tapes für hohe Backupengere Verzahnung der bestehenden Geschwindigkeit.
Lotus Notes- und Domino-CollaboratiMultivac profitiert von der Lösung
on-Lösung mit den SAP-Anwendungen gleich mehrfach. Der Verpackungsmaerreicht werden.
schinenhersteller kann seine Total Cost
of Ownership (TCO) langfristig um 40
Prozent senken; auch die operativen
Kosten für die SAP-Systeme pro Benutzer/Jahr seien deutlich niedriger als
bei vergleichbaren Anlagen, während
die Leistung und Kapazität der SAP-Anwendungen verbessert werden konnte.
Die Flexibilität der Systeme sei dank
moderner SAN- und Storage-Virtualisierungstechnologie deutlich
höher als zuvor. Durch Hardware-Virtualisierung
werde
eine effiziente Auslastung der
Prozessoren erreicht – neu entstehende Tochtergesellschaften
könnten so problemlos in die
Systemlandschaft
integriert
werden.
Multivac war eine unterbrechungsfreie Migration seiner Server- und Speicherinfrastruktur wichtig. Die neue
Umgebung sollte eingeführt
werden, ohne dass dabei Risiken für das laufende Geschäft entstehen. Die Migration auf Power7 sei ohne
produktive Ausfallzeiten und somit ohne Nachteile für die Nutzer verlaufen,
so Dauner:
„Unsere Power Systems-Server mit
IBM i sind extrem stabil und zuverlässig. Die Systemverfügbarkeit liegt bei
nahezu 100 Prozent und die Power7Prozessoren bieten hervorragende Leisó
tung auch unter Volllast.“
www.multivac.com
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
7
SAP AKTUELL
SAP modifiziert Cloud-Strategie
N
euerungen innerhalb ihres CloudPortfolios standen im Mittelpunkt
der SAP Kundenkonferenz SAPPHIRE
NOW, die Mitte Mai in Orlando stattfand. Lösungen für die Verwaltung von
Mitarbeiter‑, Finanz‑, Kunden- und Lieferantenprozessen lassen künftig sich
künftig nahtlos in ERP-Software einbinden. SAP setzt dabei auf die Markt­
expertise von SuccessFactors und deren Gründer und CEO Lars Dalgaard.
SuccessFactors gehört seit Februar
2012 zu SAP, mit dem Aufbau der jetzt
angekündigten Cloud-Strategie hätten
die Teams beider Unternehmen sofort
nach der Übernahme begonnen.
Wissen um die Geschäftsprozesse
entscheidet
SuccessFactors gilt als Cloud-Computing-Pionier und führend im Bereich Human-Capital-Management-Lösungen.
SAP verfügt über fundiertes Wissen in
Geschäftsprozessen – On Demand und
On Premise. Zusammen mit Lars Dalgaard an der Spitze der neu gegründeten,
gemeinsamen Cloud-Geschäftseinheit,
setzt SAP mehr als 5.000 Mitarbeiter
für die Entwicklung und Bereitstellung
von Cloud-Computing-Lösungen ein.
Die Cloud-Geschäftseinheit, die mehr
als 17 Millionen Anwender unterstützt,
konzentriert sich auf vier Lösungsbereiche. Das Ziel: Kunden sollen bei der
Verwaltung betriebskritischer Prozesse
und Geschäftsbeziehungen unterstützt
werden.
SAP will ihre mandantenfähigen
Lösungen künftig als lose gebündelte
Suite anbieten – Kunden können die
Anwendungen also je nach geschäftlicher Anforderung und nach eigenem
Zeitplan einführen. Die SAP Lösung
zur Verwaltung von Gehaltsabrechnungen wird künftig Cloud-basiert zur Verfügung stehen und mit Employee Cen-
8
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
tral, der HR-Lösung von SuccessFactors, integriert. Das Angebot werde in
zehn Ländern erhältlich sein und von
Partnern bereits als Plattform für BPOServices genutzt, betonte SAP während ihrer Kundenkonferenz. Ebenfalls
cloud-basiert soll künftig SAP Financials OnDemand erhältlich sein. Größere Unternehmen könnten damit ihre
wesentlichen Finanzprozesse sowie
Auftragsabwicklungs- und Bezahlvorgänge steuern, so SAP. Die Lösung soll
in die HR-Software Employee Central
von SuccessFactors integriert werden,
zusätzlich plant SAP ein neues Release
von SAP Travel OnDemand inklusive
Funktionen für die mobile Nutzung. Darüber können zum Beispiel Reisekosten
und Spesen direkt via mobilem Endgerät bearbeitet werden.
Social Selling rundet das
Angebot ab
Für die Lösung SAP Sales OnDemand
sollen neben den üblichen Cloud-basierten Tools zur Vertriebssteuerung
künftig auch Marketing- und SocialSelling-Funktionen angeboten werden.
Zudem gebe es neue Konfigurationsoptionen und die Möglichkeit zur kundenspezifischen Anpassung, erklärte SAP
während ihrer Kundenkonferenz. SAP
Sales OnDemand kann in die SAP Business Suite im On-Premise-Betrieb sowie in die Lösung SAP CRM integriert
werden. Das SAP’sche CRM-Portfolio
soll erweitert werden, um die Potenziale von sozialen Netzwerken besser
nutzbar zu machen – die SAPPHIRE
war gleichzeitig Startschuss für die
allgemeine Verfügbarkeit der Lösung
SAP Social Customer Engagement OnDemand. Damit können sich Mitarbeiter aus den Bereichen Marketing und
Kundenservice mit ihren Kunden über
Social-Media-Kanäle wie beispielweise
Facebook und Twitter vernetzen und
austauschen.
Weiterhin investieren will SAP auch
in den Bereich Beziehungsmanagement
mit Lieferanten – und damit in Lösungen wie SAP Sourcing OnDemand. Sie
unterstützt Firmen bei der strategischen Beschaffung sowie dem Lieferanten- und Vertragsmanagement. Jetzt
ist die Anbindung an die SAP Business
Suite im On-Premise-Betrieb geplant
und die Integration mit SAP-Lösungen
für Geschäftsnetzwerke – wie SAP Information Interchange OnDemand für
das vernetzte Rechnungsmanagement
sowie den Informationsaustausch für
Beschaffungsvorgänge.
Auch SAP NetWeaver wird künftig als Platform-as-a-Service-Angebot
(PaaS) zur Verfügung stehen und mit
Anwendungsentwicklungs- und Laufzeitfunktionalitäten auf Basis von SAP
HANA laufen. Zudem bietet SAP eine
Vielzahl an Services in den Bereichen
Sicherheit, Mobilität und Kollaboration
an. Partnerschaften mit PaaS-Anbietern wie etwa VMware (Cloud Foundry)
sollen dafür sorgen, dass Kunden PaaSAngebote zusammen mit den PlattformServices von SAP NetWeaver Cloud
nutzen können, um SAP-Lösungen zu
erweitern.
Hybride IT-Landschaften
elegant verknüpfen
Die Verknüpfung von On-Demand- und
On-Premise-Implementierungen steht
vielerorts auf der Agenda. Das Integrationsangebot von SAP beinhaltet
Prozessintegration und Daten-Services,
um lose gebündelte On-Demand-Fachbereichslösungen mit anderen SAP-Anwendungen zu verbinden – egal ob im
On-Demand- oder On-Premise-Modell.
SAP will künftig eigene Cloud-basierte
Integrationstechnologien anbieten. Dar-
über hinaus könnten Kunden Angebote
von Partnern wie Dell Boomi, IBM Cast
Iron und Mulesoft nutzen,
Innerhalb von sechs Wochen hat
SuccessFactors mehrere SAP-CloudLösungen im eigenen Unternehmen
implementiert. Seit der Einführung von
SAP Sales OnDemand verfüge man über
„die weltweit größte Implementierung
dieser SAP-Lösung“, wurde in Orlando betont. Seit der Zusammenführung
beider Firmen habe SuccessFactors
auch SAP Sourcing OnDemand für das
strategische Beschaffungsmanagement
sowie Travel OnDemand für die Verwaltung und Abrechnung von Spesen- und
Reisekosten in Betrieb genommen. SAP
Business ByDesign unterstützt die Abläufe rund um das Finanzwesen und
Dienstleistungsprozesse.
SAP hingegen wird die BizX-Suite
von SuccessFactors als neues HCMSystem einführen. Die Cloud-Lösung
werde die HR-Prozesse für Mitarbeiter
und Manager vereinfachen und Führungskräften dabei helfen, ihre täglichen Aufgaben besser zu verwalten
und mit der Unternehmensstrategie in
Einklang zu bringen. Darüber hinaus
stelle sie Werkzeuge zur Verfügung,
mit denen Mitarbeiter ihre berufliche
Weiterentwicklung besser überwachen
können. Seit April stand die Lösung
1.300 Erstanwendern zur Verfügung,
seit Mitte Mai hat jeder SAP-Mitarbeiter weltweit Zugriff.
ERP aus der Cloud: Alles
bleibt besser
SAP wird auch weiterhin komplett integrierte Suites für die Cloud anbieten:
SAP Business ByDesign für mittelständische Unternehmen und für Tochtergesellschaften großer Unternehmen
sowie SAP Business One OnDemand.
Letzteres ist auf die Bedürfnisse kleinerer Unternehmen zugeschnitten und
über zertifizierte SAP-Partner verfügó
bar.
www.sap.com
advice IT baut
:psinova:InvoiceCenter aus
D
ie Aurubis AG hat die advice IT
Consulting GmbH mit der Modernisierung und dem Ausbau der automatisierten Erfassung und Bearbeitung
von Eingangsrechnungen beauftragt.
Durch ein Upgrade auf Version 4.0 des
:psinova:InvoiceCenters und den Austausch der bisherigen Texterkennung
durch Insiders smart Invoice soll die
elektronische Verarbeitung von Rechnungen weiter optimiert. Digital Mailroom, eine Lösung zur Posteingangsverarbeitung der Insiders Technologies
GmbH, bildet künftig die Plattform für
den gesamten digitalen Posteingang.
Aurubis gilt als größter Kupferrecycler weltweit. Eine effiziente Rechnungsbearbeitung in SAP mit dem
:psinova:InvoiceCenter 4.0 und smart
Invoice ist für den Konzern besonders
wichtig. Im Rahmen des Releasewechsels auf SAP ECC 6.0 stellt Aurubis auf
die aktuelle Version 4.0 des InvoiceCenters von Psinova um. Mit ihr stehen
neue funktionale Erweiterungen zur
Verfügung, wie komplexe Buchungen,
debitorische Rechnungen oder Rechnungskürzungen, Ein- und Ausblenden
von Informationsblöcken, Screenvarianten nach Belegstatus und -typ oder
der flexible Anschreibengenerator.
Aurubis hat den Psinova- und Insiders-Partner advice IT Consulting mit
der Umsetzung dieses Projekts beauftragt. Das unabhängige Beratungs- und
Realisierungshaus für DokumentenManagement,
Prozessoptimierung
und Archivierung ist u.a. auf digitalen
Posteingang und die automatisierte
Eingangsrechnungsverarbeitung
im
SAP-Umfeld spezialisiert. Zeitgleich
mit der Umstellung auf InvoiceCenter
4.0 führt Aurubis smart Invoice ein, ein
Produkt zur Rechnungsverarbeitung
mit Autolearning-Funktion direkt aus
der Korrektur. Digital Mailroom von Insiders Technologies soll künftig neben
dem Rechnungseingang auch zur automatisierten Verarbeitung des Faxeingangs und für den weiteren Ausbau
zum digitalen Posteingang eingesetzt
werden.
Mit der Version 4.0 seines InvoiceCenters liefert Psinova neue Module
wie eine erweiterte E‑Invoice Schnittstelle, CaptureFlow mit Interface für
diverse Erkennungssysteme, eine generische Freigabesteuerung in SAP sowie
die Möglichkeit zur Rechnungsfreigabe
im Web oder auf mobilen Endgeräten.
Zudem haben die Entwickler von Psinova die Ergonomie der Software überarbeitet und den InvoiceCenter-Monitor
in der Funktionalität und Flexibilität
deutlich erweitert. Durch SAP Workflow ist die komplette Prozesssteuerung
ó
und -transparenz sichergestellt.
www.advice-it.de
www.psinova.com
Richtigstellung
In Ausgabe 6 haben wir unter dem Titel „Hollywood in Eindhoven“ über den neuen Trainingsfilm it.skills berichtet. Dabei wurde die
Bildunterschrift zum Foto vertauscht. So ist
es richtig:
Die Protagonisten und Projektverantwortlichen mit Elena M. Ordónez del Campo,
Senior Vice President Global University Alliance, SAP AG (vordere Reihe, 3. von rechts).
Ganz rechts im Bild: Ulrich Gerber, Head of
Corporate Controlling, itelligence AG. Dieter
Schoon (links), Global Head of HR bei den
Bielefeldern, nahm für sein Engagement
in diesem Vorzeigeprojekt ebenfalls einen
„­Oscar“ in Empfang.
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
9
MIDRANGE AKTUELL
Vom Brandbekämpfer zum Problemvermeider
Die neuartige Rolle des CISO
Derzeit haben die Security-Anbieter nur ein Thema – alle sind Feuer und „Flame“ für
das ­gleichnamige Supervirus, das weder neu ist, noch einzigartig. Der Trubel um
diese Malware hat aber auch sein Gutes: In den Unternehmen entsteht ein geschärftes
Bewusstsein für die ­Gefährdung aufgrund gezielter Angriffe.
D
ie von IBM jüngst veröffentlichten
Studienergebnisse zur Entwicklung im Bereich (Informations)Sicherheit und deren Verantwortlichen dürften derzeit auf besonders offene Ohren
stoßen. Mehr als ein Viertel der befragten Chief Information Security Officers
(CISO) hat demnach bereits eine strategische Leadership-Rolle inne, die sich
vom technischen Fokus mehr und mehr
entfernt. Für ihre erste Studie befragte
das IBM Center for Applied Insights
mehr als 130 Sicherheitschefs weltweit.
Identifiziert wurden drei Führungskräfte-Typen: „Influencer“, „Protectors“
und „Responders“.
Sicherheitsverantwortliche s­ tehen
unter Druck
Insgesamt stehen alle Sicherheitsverantwortlichen heute unter enormem
Druck. Sie sind mit dem Schutz einiger
der wertvollsten Vermögenswerte ihres
Unternehmens betraut: Geld, Kundendaten, geistiges Eigentum und Marken.
Fast zwei Drittel der von IBM befragten
Chief Information Security Executives
(CISOs) sagen, dass ihre Führungskräfte dem Thema Sicherheit heute
mehr Aufmerksamkeit schenken als
vor zwei Jahren; mehr als die Hälfte der
Befragten gaben Mobile Security als
primäres technologisches Aufgabenfeld
der nächsten zwei Jahre an. Fast zwei
Drittel erwarten in diesem Zeitraum
steigende Ausgaben für die Informationssicherheit, 87 Prozent davon sogar
zweistellige Zuwächse. Die Rolle des
10
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
CISO wird sich künftig mehr in Richtung intelligentes und ganzheitliches
Risiko-Management verschieben – von
der „Brandbekämpfung“ hin zur Vermeidung von Problemen.
Der Schädling Flame ist vielerorts
nicht Grund, sondern Anlass zum Umdenken. IT-Sicherheit sei mehr als das
Installieren von Antivirensoftware, betont Trend Micro. IT-Sicherheit meine
zuallererst Risikomanagement, Unternehmen müssten heute vor allem diese
Fragen beantworten: Wo liegen meine
Risiken? Wie sind sie einzustufen? Wie
weit sollen oder müssen sie minimiert
werden? Welche Mittel wie Prozesse,
Software, Verantwortlichkeiten benötige ich – über Anti-Malware-Software
hinaus? Mikko Hyppönen, Chief Research Officer der F-Secure Research
Labs in Helsinki, betrachtet die Thematik differenziert. „Die wahre Bedeutung von Flame liegt darin, dass diese
Software zeigt, was möglich ist, wenn
Staaten eine gezielte Spionage-Attacke
entwickeln. Die wahre Bedeutung liegt
darin, zu zeigen, was sonst noch an Bedrohungen unterwegs sein könne – an
unbekannten Bedrohungen.“
Die in der IBM Studie beim Thema
Sicherheit führenden Organisationen
betrachten Security nicht als Ad-hocThema, sondern als festen Bestandteil
der geschäftlichen Tätigkeit, zunehmend auch der Kultur. Bei 60 Prozent
dieser Firmen ist sie regelmäßiges Thema der Geschäftsführungssitzung. Die
Vordenker hätten die Notwendigkeit
verstanden, Risikobewusstsein allgegenwärtig zu machen, betont IBM. Sie
würden sich auf unternehmensweite
Sensibilisierung, Ausbildung, Zusammenarbeit und Kommunikation in
Sachen Security konzentrieren. Steve
Durbin, Global Vice President des Information Security Forums, mahnt im
Zusammenhang mit Flame zur Aktion:
„Unternehmen müssen sich jetzt wappnen“. Cyber-Ressourcen seien längst
käuflich, per ‚Crime as a Service‘ ließen
sich Cybercrime-Dienstleistungen heute „ganz einfach einkaufen“. Es sei deshalb nur eine Frage der Zeit, bis Viren
wie Flame oder Ableger auch im Unternehmensumfeld zur Spionage eingesetzt werden. Auch Durbin moniert,
dass in vielen Unternehmen nach wie
vor ausschließlich die IT-Abteilungen
für das Thema Cyber-Sicherheit zuständig sind: „Damit muss Schluss sein.“
IT- und Cyber-Sicherheit müssten endlich Chefsache werden, Unternehmen
vom Top-Management ausgehend ihre Sicherheitsstrategien vollständig
überarbeiten. Dabei seien das gesamte Unternehmen und alle Mitarbeiter
einzubeziehen, da Schadprogramme
wie Flame über simple Übertragungswege wie USB-Sticks, CDs oder E‑MailAnhänge – gepaart mit Unachtsamkeit
– eingeschleust werden. Zur umfassenden Sicherheitsstrategie würden
deshalb zwingend die Implementierung von Cyber-Sicherheit-Maßnahmen und -Richtlinien, eine umfassende
Risikostrategie sowie ein regelmäßig
kalender
aktualisierter Notfallplan für den Fall
eines Angriffs gehören. „Wir raten
Unternehmen dringend, sich mit anderen Unternehmen und Organisationen
auszutauschen und sich gemeinsam
den Herausforderungen zu stellen“, so
Durbin. „Die Angreifer haben sich formiert, Unternehmen sollten das ebenso.“ Hilfestellungen bietet das ISF unter
www.securityforum.org an.
Datenbasierte Entscheidungs­
findung und –messung
Laut IBM Studie verantwort meist der
CIO (Chief Information Officer) das
Information Security Budget. In besonders weit entwickelten Organisationen
liegt die Investitionshoheit häufiger bei
den Geschäftsführern, oft gibt es hier
einen dedizierten Posten für das Security Budget. David Jarvis, Autor des
Berichts und Senior Consultant beim
IBM Center for Applied Insights: „Wir
sehen, dass sich der CISO nun in einem ähnlichen Muster entwickelt wie
der CFO der 1970er Jahre und der CIO
aus den 1980er Jahren – von einem
technisch geprägten Entscheider hin zu
einem strategischen Business-Enabler.
Dies zeigt, wie wesentlich IT-Sicherheit
für Unternehmen geworden ist. „
Um eine leistungsfähigere Sicherheitsorganisation mit mehr Selbstbewusstsein zu schaffen, sollten SecurityVerantwortliche einen Aktionsplan auf
Basis ihrer aktuellen Möglichkeiten
und dringendsten Bedürfnisse zusammenstellen, rät IBM. Routinemäßige
Prozesse sollten automatisiert werden,
damit mehr Zeit und Ressourcen für
Sicherheitsinnovationen zur Verfügung
stehen. „Sicherheit in einem Zeitalter
der Hyper-Konnektivität bringt eine
Reihe neuer Herausforderungen“, betont Marc van Zadelhoff, Mitautor des
IBM Berichts und Vice President Strategy. Diese könnten durch die Umsetzung innovativer Verfahren und die
Annahme eines stärker integrierten,
ganzheitlichen Ansatzes sehr erleichtert werden.
IH ó
Event
Termin, Ort
Veranstalter
Das Cobol-Update
2. 7. – 3. 7.
Bremen
EPOS GmbH
www.eposgmbh.com
ILE-Konzepte
2. 7. – 4. 7.
Kaufering
Toolmaker
www.toolmaker.de
IBM-i- und Windows-basiertes SSO
5. 7.
Bremen
EPOS GmbH
www.eposgmbh.com
System-i-Daten in der
Microsoft-Office-Welt
9. 7. – 10. 7.
Bremen
EPOS GmbH
www.eposgmbh.com
Einführung in die Arbeit mit RPG/400 9. 7. – 10. 7.
Bremen
EPOS GmbH
www.eposgmbh.com
ERP-Praxistag
11. 7.
Nabburg
Alpha Business Solutions
www.abs-ag.de
Zweigstellenanbindung und
Mobile Computing
11. 7.
München
ITP VERLAG LANline Events
www.lanline-events.de
Der RPG-Crash-Kurs – Teil 1
11. 7. – 13. 7.
Bremen
EPOS GmbH
www.eposgmbh.com
MES-Infotag: Effizienter Produzieren
mit MES
12. 7.
Stuttgart
MPDV
www.mpdv.de
PHP on IBM i
16. 7. – 17. 7.
Bremen
EPOS GmbH
www.eposgmbh.com
Open-Source-Produktivitäts-Tools
und IBM i
18. 7.
via Web
Zend Technologies
www.zend.com/de
Der RPG-Crash-Kurs – Teil 2
23. 7. – 25. 7.
Bremen
EPOS GmbH
www.eposgmbh.com
Mehr Termine und Veranstaltungen unter www.midrange-event.de
Unsere Themen im Juli:
- Einführung in die Arbeit
mit RPG/400
- Der RPG Crash-Kurs 1
- Der RPG Crash-Kurs 2
- Das Cobol Update
Weitere Themen und Lernvideos
auf unserer Homepage!
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
11
MIDRANGE AKTUELL
FRAGE DES MONATS
Linux auf der PowerArchitektur von IBM steht
vor einer Renaissance.
Kommt in Ihrem Unternehmen
der Einsatz einer Linux-Plattform
auf IBM Power in Frage, wenn
die Kosten für die Hardware mit
x86-basierten Standardservern
vergleichbar sind?
das ergebnis
64 Teilnehmer
haben abgestimmt
34 % ja
66 % nein
Power Linux entwickelt sich
zur x86-Alternative
L
inux auf der Power-Architektur ist
bei vielen Anwendern bereits im
Einsatz – trotz der aktuellen Kosten für
die darunterliegende Hardware. Doch
mit der Ankündigung von IBM zu Power Linux geht IBM ein Versprechen
ein: In den Ausführungen zu den Merkmalen von Power Linux-Systemen wird
der Kostenvergleich zu x86-basierten
Linux-Lösungen aufgemacht – und da
kann die Power-Architektur mit den
Listenpreisen von x86-Server-Herstellern wie Dell oder HP durchaus konkurrieren – wenn man die Aufwendungen
für die Hardware, die Virtualisierungsschicht und den Support zusammenrechnet.
Daher erscheint das Ergebnis unserer Frage des Monats Mai mit Blick auf
12
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
die zusätzlichen Möglichkeiten im Power Linux-Umfeld als ein klares Indiz,
dass hier ein interessantes Potenzial sowohl für die Hardware- als auch die
Softwarehersteller brach liegt. Denn
etwa ein Drittel der Teilnehmer an der
Umfrage würde auf Power Linux gehen,
wenn die Kostenstruktur passt.
Nur Linux ist auf den PowerLinux-Systemen „erlaubt“
Doch dabei darf man einige Aspekte
nicht vergessen: Auf den derzeit zwei
Systemen mit Power Linux kann man
„nur“ Linux laufen lassen – genauer
gesagt: IBM unterstützt lediglich Red
Hat und SUSE. Wer zum Beispiel eine Ubuntu-Version darauf einsetzen
möchte, bekommt – so der Stand heute
– damit keinen Support von IBM. Auch
ein Einsatz der Hardware mit AIX oder
als System i ist nicht machbar – so die
offizielle Aussage der IBM. Technische
Vorkehrungen sorgen dafür, dass man
bei diesem Systemen keine anderen Betriebssysteme einsetzen kann.
Eine weitere Einschränkung gilt
es zu erwähnen: Die Applikationen
müssen für die Power Linux-Schiene
vorliegen und zertifiziert sein. Wer eine x86-Linux-Applikation auf der Power Linux laufen lassen möchte, der
wird sein Vorhaben nicht von Erfolg
gekrönt sehen – denn die Prozessorarchitekturen x86 auf der einen Seite
und ­Power-Chips auf der anderen –
sind nicht kompatibel.
Rainer Huttenloher ó
Christine Balderas, iStockphoto.com
frage
die
?
IT POWER
Die Konferenz & Expo für ITK-Technologie im Mittelstand
Zukunftssicherheit für die Unternehmens-IT
auf der Basis von IBM POWER (i)
Düsseldorf, 6. September 2012
Zukunftsfähige sowie flexible Anwendungen und eine solide, sichere Infrastruktur – auf diesen ITK-Fundamenten beruht der Erfolg eines modernen Unternehmens. Doch im Zuge von Themen
wie „Mobiler Zugriff auf Unternehmenssoftware“ und „Big Data“
muss die IT eine möglichst flexible Unterstützung der Geschäftsprozesse bieten.
Wie sich diese Voraussetzungen am besten erfüllen lassen, das
verdeutlicht der MIDRANGE EVENT „IT-POWER“ am 6. September 2012 in Düsseldorf.
Experten zeigen kompakt an einem Tag in ihren Technologie- und
Produktvorträgen sehr praxisnah, welche Anforderungen heutige
Applikationen erfüllen müssen, um dem Prädikat zukunftsfähig
gerecht zu werden.
Vier Themenblöcke stehen dabei auf der Agenda:
� Unternehmens-Software
� Infrastruktur
� Sicherheit, Hochverfügbarkeit
� Software-Entwicklung
Die Referenten geben in ihren Präsentationen die Antworten zu
den brennenden IT-Themenkomplexen wie Cloud Computing, Virtualisierung, Flexibilisierung, Kostenreduzierung, ITK-Architekturen, ITK-Plattformen, Business Intelligence/Big Data, etc. IBM als
Lieferant der Technologie-Plattform gibt dabei einen Ausblick über
die aktuellen Produkte und erlaubt einen zuverlässigen Ausblick in
die Zukunft.
Zielgruppe
„IT-POWER – Die Konferenz für Anwendungen und Technologie im
Mittelstand“ richtet sich an mittelständische Unternehmen, die
vorzugsweise in IBM ihren strategischen Hardwarepartner sehen.
Die Themen der Konferenz sind stark businessorientiert. Deshalb
sprechen wir EDV-Leiter und ITK-Verantwortliche, Unternehmensführer und Abteilungsleiter an. Aber auch ambitionierte Fachleute
wie Software-Entwickler und IT-Administratoren bekommen wertvolle Anregungen vermittelt.
Die Veranstaltung ist eine Serviceleistung des MIDRANGE
MAGAZINs und deshalb für Besucher kostenfrei!
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MIDRANGE AKTUELL
Manfred Lackner, Vorstand PROFI Engineering Systems:
„Die Cloud löst Probleme, die es
beim System i gar nicht gibt“
Beim IBM-Partner PROFI Engineering Systems AG stehen die Zeichen auf Wachstum: 70 Leute
wurden im letzten Jahr neu eingestellt und sie sollen im Segment Software und Service
zusätzliche Umsatzpotenziale erschließen. Bei einem Umsatz in Höhe von 130 Millionen Euro
soll auch künftig ein solides Wachstum erfolgen, so Manfred Lackner, Vorstand der PROFI
Engineering Systems AG im Interview mit dem Midrange Magazin (MM).
MM: Mit seinen „Expert Integrated
Systems” verspricht IBM eine Vereinfachung des Computings. Dazu tritt die
Systemfamilie Pure Systems an und die
wird über die Partner in den Markt gebracht. Worin sehen Sie als IBM Premier Business Partner mit allen aktuellen
Zertifizierungen die Besonderheiten
dieses Konzepts?
Lackner: Dieser Ansatz
besticht durch seinen
hohen Integrationsgrad
und ähnelt stark der Strategie, die bei der AS 400
auf der Systemebene
verfolgt wurde: Damals
wurden die Applikationen
mit der Middleware und
einem System eng verzahnt. Bei Pure System
geht es nun um eine noch
höhere Integration über
mehrere Systeme und zugleich mehrere
Architekturen hinweg, wobei auch das
Thema Management für den kompletten
Stack noch abgedeckt wird.
MM: Lässt sich das mit den Infrastruktur-Bundles von Cisco, den Vblocks,
vergleichen?
Lackner: Eher nicht, denn IBM hat alle
Komponenten aus dem eigenen Haus
eingebracht und sie nicht zusammengekauft. Daher konnte man alles im eigenen Haus optimal abstimmen – das
14
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
bezieht sich auch auf die Managementsoftware.
MM: Welche Funktionalitäten machen
dabei den Unterschied aus?
Lackner: Generell werden künftig ein
möglichst hoher Integrationsgrad sowie
die Automatisierung des IT-Betriebs die
dominierenden Rollen spielen. Daher
ein. Das wird bei den Pure Systems vom
Prinzip her entsprechend funktionieren
– der Setup-Aufwand reduziert sich gewaltig.
MM: Nun steht bei den Kernanwendungen eines Unternehmens die Frage nach
den Softwarelösungen im Vordergrund
– die häufig von einem Dritthersteller
stammen. Wie passt das
mit Pure System zusammen?
Lackner: Um sämtliche
Vorteile der Pure Systems
nutzen zu können, muss
ein unabhängiger Softwarehersteller die Anwendung zertifizieren lassen.
Zudem sollten diese ApManfred Lackner,
plikationen dann auch die
Vorstand der
PROFI Engineering
neuen Funktionalitäten –
Systems AG
wie etwa die erweiterten
Verwaltungsfunktionen –
hat IBM in diesen Segmenten auch viel nutzen können. Das wird sicher eine Zeit
dauern, doch in der IT gibt es immer die
Entwicklungsaufwand spendiert.
MM: Wie sieht dabei die Integration der Phase der Koexistenz von verschiedenen
Generationen bei Hard- und Software.
Anwendungen aus?
Lackner: Hier wird ein ähnliches Prinzip MM: Welche Applikationen für spezielle
wie bei Apples iPad verfolgt: Die Anwen- Anwenderbranchen gibt es denn schon
dungen lassen sich dort aus dem Store bei Pure System?
einfach runter laden und binnen Sekun- Lackner: Es findet sich noch wenig branden benutzen. Es fällt kein hoher Auf- chenbezogene Software. Es geht zurzeit
wand für das Setup der Umgebung an. mehr um Anwendungen im SoftwareDie Apps nutzen einfach die vorhande- Infrastrukturbereich, wie etwa Archivienen Ressourcen, sprich sie klinken sich rung, CRM, etc. Hier wird IBM aber nach-
legen und mit speziellen Programmen
die unabhängigen Softwarehersteller
unterstützen, damit die Branchenanwendung auf die Pure Systems kommen.
MM: Wo spielen sie ihre Kompetenzen
bei den Pure Systems aus?
Lackner: Das Einbinden in die bestehende Infrastruktur wird unser Bereich
sein. Den ‚Appstore‘ für die Anwendungen muss die IBM liefern, die Integration
machen wir.
MM: Wie wird sich Pure System im
Markt etablieren?
Lackner: Ich sehe vor allem zwei Einsatzfelder. Einmal anwendungsgetrieben
– wie früher bei der AS 400 kommt die
Maschine über die Anwendung. Doch es
wird noch eine Zeitlang dauern, bis genügend Anwendungen auf Pure zur Verfügung stehen. Der andere Ansatz ist eher
technologiegetrieben. Der Anwender
sagt, er möchte gerne eine Systeminfrastrukturplattform als private Cloud, um
die bestehenden Anwendungslandschaft
zu betreiben. Und zwar in einer private
Cloud mit all ihren Vorteilen: höhere Effizienz – eben die ‚Cloud in a Box‘. Das
wird der erste Argumentationsweg sein,
um Pure Flex in den Markt zu bringen.
MM: Das Thema Cloud Computing steht
bei vielen IT-Verantwortlichen auf der
Agenda, doch speziell der Einsatz einer
Public Cloud findet im professionellen
Bereich noch nicht überall Beifall …
Lackner: …… das liegt nicht nur an den
üblichen Gründen wie den Sicherheitsfragen. Viele Unternehmen haben sich
bisher eigenständige Anwendungen besorgt, wie ERP- oder CRM-Software oder
Pakete für die Produktionssteuerung
oder auch ein CAD-System. Sie alle weisen eine Gemeinsamkeit auf – sie sind
‚für sich‘ konzipiert. Soll ein Informationsaustausch zwischen diesen Systemen stattfinden, muss man über neu geschaffene Schnittstellen die Integra­tion
hin bekommen – Stücklisten aus dem
CAD-System fließen zum Beispiel in die
Produktionsplanung ein.
MM: Ist das alles nur eine Frage der
Schnittstellen?
Lackner: Nein, es geht zudem noch um
die Individualisierung der Software. Die
Wettbewerbsvorteile eines Unternehmens stammen meistens aus seinen
einzigartigen Geschäftsprozessen – und
die lassen sich nur in den seltensten Fällen über einen Standard abbilden. Daher
muss Flexibilität in die Softwarelösung
rein – Customizing ist angesagt. Bei der
diskreten, traditionellen Software lässt
sich das realisieren – Aufwand kommt
bei den Schnittstellen ins Spiel, aber generell ist alles machbar.
MM: Und bei einer Public Cloud?
Lackner: Da müssen die Anwendungen
auch in der Cloud miteinander vernetzt
sein. Das funktioniert noch nicht so
recht – somit ist das Angebot in Form
einer Public Cloud in vielen Fällen noch
nicht machbar. Daher gibt es auch im
Rahmen einer Public Cloud nur wenige
Anwendungen – die stammen eher aus
der Consumer-Ecke, wie etwa Dropbox,
etc. Doch die Prozesse in den Unternehmen sind mit den Cloud-Anwendungen
nicht richtig vernetzt.
MM: Welche Möglichkeiten bietet eine
private Cloud?
Lackner: Das kommt immer auf das
Einsatzfeld an. Themen wie etwa Testsysteme aus der Private Cloud oder Infrastruktur-Komponenten aus der Cloud
sind derzeit schon gut abzubilden. Aber
sobald es in die Anwendungen und vor
allem in die Geschäftsprozesse geht, ist
das noch schwer umzusetzen.
MM: Wie schätzen Sie die Private Cloud
ein?
Lackner: Hier kann ein Unternehmen
sich große Vorteile einhandeln. Ein Anwender betreibt das selbst und spart
Kosten beim Betrieb und Management
der IT-Umgebung. Hier zeichnen sich in
der Realität schon heute große Einsparpotenziale ab.
MM: Haben Sie selbst schon eine Cloud
im Einsatz?
Lackner: Wir haben drei Clouds intern
aufgebaut – eine VMware-Cloud läuft sogar im Produktivbetrieb. Zudem haben
wir noch eine IBM-Cloud für Testzwecke
und eine Microsoft Cloud auf der Basis
des Hyper-V aufgebaut. Einen derartigen
Ansatz mit drei verschiedenen Clouds
wird kein normaler Anwender verfolgen
– er wird eher einen Ansatz wählen.
MM: Welche Anwendungen laufen in ihrer Produktiv-Cloud?
Lackner: Hier arbeiten unsere Softwareentwickler. Die können damit
schnell und elegant auf die Ressourcen
zugreifen, die sie für ihre Aufgaben benötigen.
MM: Eine Kernanwendung wie ERP ist
da nicht vorgesehen?
Lackner: Nein – unser SAP-System läuft
auf einem eigenen Power-basierten System von IBM.
MM: IBM hat das Ende des Support für
Version 5 bei Power für September 2013
angekündigt. Was sollen die Anwender
machen – ist die Cloud interessant?
Lackner: Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Doch es gibt auch eine generelle Antwort. Hat ein Unternehmen eine
kritische Anwendung auf dem System i
und alles andere schon auf x86-Servern
laufen, dann ist das System i nur ein Teil
der Gesamtbetrachtung. Für eine bestehende, einzelne AS-400-Anwendung
rentiert sich eine Cloud-Infrastruktur
nicht. Eine derartige Anwendung ist
nach wie vor auf System i bestens aufgehoben. Der muss sich keine anderen
Gedanken machen, als auf die Version 6
oder 7 zu gehen also seine Plattform zu
aktualisieren.
MM: Und wenn ein Unternehmen bereits eine Vielzahl von x86-basierten
Servern einsetzt und zum Beispiel für
die Mitarbeiter Microsoft Office bereitzustellen hat?
Lackner: Für den rentiert sich die Überlegung allemal – was bringt mir die Virtualisierung oder der Einsatz einer Cloud
mit der weitgehenden Automatisierung
des Betriebs. Anders ausgedrückt – mit
der Cloud werden in der x86-Welt Probleme gelöst, die man im AS-400-Bereich
ó
gar nicht hat.
www.profi-ag.de
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
15
MIDRANGE Spezial
Power Next Generation
Die Zukunft für das Power i-System
Totgesagte leben länger
Die Frage nach der zukunftsfähigkeit des Sysrtem i ist wohl schon bei manchem Vorgängerdieser Systemreihe gestellt worden. In Verkaufsgesprächen war dies oft problematisch, weil
man als IBM-Vertriebspartner manchmal nicht erkennen konnte, warum bei der Konzeption
eines Nachfolgesystems von IBM nicht der ganz große Schritt gemacht wurde. Die /32 hatte
z. B. nur einen winzigen Bildschirm mit 6x40 Zeichen – den „Sehschlitz“. Der Wettbewerb
sprach dann von einem veralteten System und mancher Interessent entschied sich für vermeintlich modernere aber unsicherere Lösungen.
T
rotz aller Unkenrufen sind wir jetzt
bei den Power i-Systemen angekommen. Und dies zu Recht, weil es immer
noch kaum ein anderes System gibt,
das so sicher, stabil und performant ist.
Ein Garant für einen ungestörten Betriebsablauf.
Aber reicht dies allein in der heutigen Zeit noch aus? Nein! Denn die
Anforderungen an die heutige IT-Welt
sind vielfältiger geworden: die Integration von Funktionen, Dateien und Geschäftsprozessen muss sichergestellt
sein – und dies plattformübergreifend;
internetbasierte
Geschäftsmodelle
(Cloud, Webservices, SaaS) sind an der
Tagesordnung und eine zeitgemäße Optik und Bedienbarkeit („look and feel“,
Corporate Identity) wird verlangt.
Für diese Optionen sind die Power
i-Maschinen mit ihrer hohen Ausfallsicherheit von den Voraussetzungen her
die optimale Wahl. Will man sich allerdings auf die vorhandenen Bordmittel
beschränken, stellen sich diese als
ziemlich teuer, nicht flexibel genug, zu
kompliziert oder schlicht in der Optik
als nicht zeitgemäß dar.
Es bleiben zwei grundsächliche Lösungen: Man wechselt die Hardware
oder man bleibt beim sicheren IBMSystem und investiert in Software, wie
z. B in ein ERP-System, das den Betriebsablauf unterstützt. Dann kommt
ein Wechsel auf ein anderes System
16
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
mit all den damit einhergehenden Unsicherheiten nicht mehr in Frage.
Die Programme müssen plattform‑,
system- und technolgieübergreifend
Daten austauschen und Funktionen
nutzen können, etwa um über das Internet verfügbar zu sein, und sie müssen dem „Zeitgeist“ in puncto „Optik
und Bedienbarkeit“ angepasst sein.
Aber wie ist das machbar?
Es gibt verschiedene, aber oft nicht
kompatible Möglichkeiten. Damit die
Erweiterung bestehender Software gut
strukturiert wird, ist es wichtig, nur
ein Instrument einzusetzen, das alle
notwendigen Anforderungen erfüllt.
Die SMH Software (S.M. Hartmann
GmbH) hat sich so vor Jahren für den
Einsatz der 4GL-Entwicklungsplattform
Lansa entschieden. SMH nutzt Lansa für
die Entwicklung neuer Lösungen, die
Modernisierung vorhandener AS/400Anwendungen und die Integration unterschiedlichster Geschäftsprozesse –
unabhängig davon, ob es sich um IBM
i‑, Windows- oder Web-Anwendungen
handelt. Ein Pool vorgefertigter Funktionen, mit dem man alle Plattformen
miteinander verbinden kann und die in
RPG‑, C- und Cobol-Anwendungen eingebunden werden können, vereinfacht
die Realisierung auch anspruchsvollster Projekte. Bei Auftragsarbeiten an
Fremdsoftware setzt die SMH Software
ebenfalls die Lansa-Produkte ein, damit
ist die laufende Wartung automatisch
integriert.
Für die Power i gilt das Gleiche wie
für ihre Vorgänger. Es ist ein proprietäres und daher völlig sicheres System.
Bildet die vorhandene Software die
Prozesse im Unternehmen perfekt ab,
ist dies die beste Grundlage für einen
effizienten und ruhigen Ablauf. Diese
Sicherheit aufzugeben, wäre ein großer
Fehler.
Daher lautet das Plädoyer: Bleiben
Sie dem System i treu und erweitern
Sie Ihre Software – und öffnen Sie Ihr
System für andere Plattformen. Sie haben damit eine stabile Basis, eine maßgeschneiderte Ablauforganisation und
eine optisch und funktionell aufgewertete Software an den Stellen, an denen
es notwendig ist – und damit die absolut perfekte Lösung.
Siegfried M. Hartmann ó
www.smhsoftware.de
Neuartiges iCockpit für Bison
Process für IBM i
Die funktionale Erweiterung sowie die Verbesserung von Optik und Bedienung sind
wesentliche Aspekte, um den Fortbestand bewährter IBM i Lösungen zu sichern.
Da die Frage nach der zukünftigen Hardwareplattform in vielen Unternehmen noch
nicht final beantwortet ist, werden Investitionen in diese Software vor allem unter
Kostenaspekten sehr kritisch betrachtet. Mit ihrem neuartigen iCockpit will
ML-Software einen zukunftsgerichteten Weg weisen.
D
er Spezialist für IBM i Integrati- entwickelt und schließlich nahtlos in
on und Softwareentwicklung in das iCockpit integriert. Mit geringem
Verbindung mit .NET hat ein Frame- Aufwand hat das bewährte IBM i ERPwork entwickelt, das die vorhandenen System so erheblich an Mehrwert geUnternehmensdaten, wie zum Beispiel wonnnen.
Umsätze, Kosten, Vertriebs‑, ProduktBei Bison Process für IBM i nutzt
und Kundeninformationen, aus Da- das iCockpit die DB2-Datenbank. Nach
tenbanken wie der DB2 selektiert, analysiert, statisch
auswertet und tabellarisch
sowie grafisch aufbereitet.
Der Anwender erhält so eine
übersichtliche Darstellung
aller relevanten Zahlen, kann
diese per Mausklick individuell zusammenstellen und bei
Bedarf nach Excel oder als
Grafik exportieren.
Mit geringem Aufwand
wird das Framework an die
unternehmensspezifischen
Besonderheiten
angepasst
Das iCockpit setzt auf der DB2-Datenbank auf.
und bietet so eine fundierte
Informations- und Entscheidungsbasis. Die Bison Schweiz AG hat den Vorgaben der ERP-Spezialisten von
ihr Bison Process für IBM i bereits mit Bison entstand auf dieser Basis ein
dem neuen iCockpit ausgestattet. Es ausgefeiltes, flexibles und vor allem
fungiert hier zusätzlich als Integrator schnelles Informationssystem, mit dem
mit Schnittstellen zwischen IBM i und unter anderem die Umsatzzahlen der
.NET-Welt.
Vertriebsmitarbeiter analysiert werden.
Mit der bekannten iNEXT-Technolo- Der User kann wahlweise die detailliergie wurden die bewährten ERP-Funkti- ten Werte pro Person oder auch aggreonen auf IBM i unverändert gelassen, giert pro Monat, Quartal, Jahr et cetera
aber Navigation und Benutzerfreund- verwenden. Mit der Option „TOP20“
lichkeit verbessert, funktional weiter- werden nur die umsatzstärksten Mit-
arbeiter angezeigt. Für einen direkten
Vergleich könne mehrere Vertriebsmitarbeiter ausgewählt und deren Zahlen
gegenübergestellt werden. Die Visualisierung der Ergebnisse erfolgt als
Tabelle und/oder Grafik, die unter anderem in Layout, Sortierung, Gruppierung vom Nutzer individuell
gestaltet werden kann. In der
Benutzerverwaltung sind die
Zugriffsrechte für die jeweiligen Daten und die individuelle Konfiguration des Cockpits
für jeden Anwender definiert,
was Sicherheit und Flexibilität gewährleistet.
Premiere feierte das
iCockpit auf der IT-Power in
München. Als neuer Einstieg
und Integrator für Bison Process für IBM i rief die Lösung
hier breites Interesse hervor.
Bild: Bison
Bison Process für IBM i ist
nur ein Beispiel dafür, wie die
richtigen Technologien und Werkzeuge
bewährte IBM i Lösungen innerhalb
kurzer Zeit zukunftsfähig machen. Die
Option besteht für alle IBM i Lösungen, deren Funktionalitäten weiterhin
genutzt, und die durch neue Features
heutigen und zukünftigen Anforderungen gerecht werden sollen.
Jana Klinge ó
www.inext-suite.com
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
17
BranchenlösungeN
Foto: SAP
SCHWERPUNKT
SUMMARY
Papierhersteller, Versandhändler, Logis­
tiker und Schmuckproduzenten – sie ­alle
können nur mithilfe von branchenoptimierten IT-Lösungen punkten.
Effizient durch automatisierte Lieferscheinbearbeitung
Sappi Fine Paper stellt um
Schnellere und effizientere Prozesse im Wareneingang, eine digitale Archivierung aller
­Lieferscheine sowie die zentrale Kontrolle inklusive Statusübersicht aller Warenlieferungen gehörten zu den Zielen des Papierproduzenten Sappi. Um sie zu erreichen,
hat das Unter­nehmen europaweit seine Lieferscheinverarbeitung mit der ReadSoftLösung Process ­Director automatisiert.
S
appi Fine Paper Europe ist ein Geschäftsbereich der Sappi Limited,
einem global agierenden Unternehmen der Papier- und Zellstoffindustrie
mit ca. 16.400 Mitarbeitern weltweit.
In Europa betreibt Sappi insgesamt
neun Papierfabriken in Deutschland,
Österreich, Schweiz, Belgien, Finnland
und den Niederlanden. Wenn früher
an einem dieser europäischen SappiStandorte eine Warenlieferung eintraf,
lief überwiegend folgendes Prozedere
ab: Ein Mitarbeiter des Warenlagers
unterzog die Lieferung einer visuellen
Prüfung, gab die Lieferscheindaten manuell am PC in die Buchungsmaske ein,
fertigte eine Kopie des Lieferscheins
an und schickte sie zusammen mit der
18
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
Warenlieferung über die Hauspost zum
Endempfänger. Bei Lieferungen für
das zentrale Lager wurde der Lieferschein mit einer Kopie der Bestellung
ins Archiv eingeordnet, wobei die SAPMaterialbelegnummer am Lieferschein
manuell vermerkt wurde. Sämtliche
Dokumente galt es dann für fünf bis
zehn Jahre zu archivieren – ein zeitaufwendiger Prozess für alle Beteiligten.
Hinzu kam, dass die Lagermitarbeiter
häufig durch interne Fragen nach dem
Status erwarteter Lieferungen in ihren
Arbeitsabläufen gestört wurden.
Diese aufwendigen manuellen Prozesse bei der Lieferscheinverarbeitung
im Wareneingang wollte Sappi durch
Automatisierung schneller, effizienter
und transparenter gestalten. Ebenso
wollte man die papierbasierten Dokumentenarchive durch eine digitale Archivierung ersetzen. Die neue Lösung
sollte zudem Folgendes leisten:
ó Scannen von Lieferscheinen bei Wareneingang – mit der Möglichkeit,
weitere Dokumente, wie z. B. Zertifikate oder Datenblätter, hinzuzufügen,
ó Texterkennung wichtiger Felder,
ó direkter Wechsel in SAP-Buchungstransaktionen,
ó einfacher Abgleich der Materialbeschreibung auf dem Lieferschein mit
Beschreibung in der Bestellung oder
im Materialstamm,
ó verschiedene Suchmöglichkeiten
über Material und Bestellung.
Für die Umsetzung beauftragte
Sappi einen Lösungsanbieter für Automatisierung und Optimierung von Prozessen in SAP mit Sitz in Frankfurt: die
ReadSoft GmbH. Ausschlaggebend für
die Entscheidung waren nicht nur deren technisches und fachliches Knowhow, sondern auch die bereits vorhandenen guten Erfahrungen. Bereits
seit 2002 setzt Sappi erfolgreich die
ReadSoft-Lösung für die automatisierte
Rechnungsverarbeitung ein.
Ausführliche Definition des
Projektumfangs
Im Mai 2010 legten die beteiligten Mitarbeiter den Projektumfang fest, besprachen den Entwurf für die Systemlandschaft der OCR-Lösung, definierten
Formularfelder und gestalteten das Navigationsmenü der Automatisierungslösung Process Director in SAP. Während Sappi die komplexe Infrastruktur
selbst einrichtete, bereitete ReadSoft
die nötigen Software-Einstellungen anhand von Originallieferscheinen vor.
Um die Nutzerakzeptanz vor Ort zu
erhöhen, wurden die Textinhalte des
Process Directors für die Standorte in
den Niederlanden und Finnland in die
jeweiligen Sprachen übersetzt. Im Juli
startete der Roll-out in der deutschen
Niederlassung, wobei die Anwender
im Lager von Beginn an aktiv in die
Feinabstimmung mit einbezogen wurden. In regelmäßigen Meetings wurden
festgestellte Schwierigkeiten besprochen und die Wünsche der Mitarbeiter
– beispielsweise zur Bezeichnung von
Feldern oder zu deren Layout und Platzierung – berücksichtigt.
Sappi führte die neue Lösung schrittweise ein, indem zunächst nur einige
der neuen Funktionen – wie das Auslesen der wichtigsten Lieferscheinfelder
– geschult wurden. Dazu gehörten z. B.
die Bestell- und Lieferscheinnummern
sowie das Lieferdatum. Erst nachdem
die Mitarbeiter damit vertraut waren,
hat man weitere Funktionen hinzugenommen – beispielsweise das Auslesen
und die Verarbeitung von Positionsdaten. Michael Sproger, verantwortlicher
Projektleiter und Manager Global SAP
MM Systems bei der Sappi Papier Holding GmbH, betont: „Dank des schrittweisen Vorgehens, bei dem wir zunächst nur die Hauptdaten automatisch
in die gewohnte Buchungstransaktion
übernommen haben, wandelte sich die
anfängliche Skepsis sehr schnell in Akzeptanz, und zwar bereits im Laufe des
ersten Tages. Ganz besonders wichtig
war dabei auch, dass wir den Mitarbeitern klar die Vorteile dieser Lösung für
ihre eigene Arbeit kommuniziert haben: schnellere Buchungsabläufe und
eine bessere Übersicht zu allen Vorgängen im Bereich des Wareneingangs.“
Zur raschen Akzeptanz trug außerdem
die Tatsache bei, dass die neue Lösung
über eine Benutzeroberfläche im SAP
Look-and-Feel verfügt. So mussten die
Mitarbeiter sich nicht in eine neue Benutzerschnittstelle einarbeiten.
Mit dem Process Director profitierte Sappi schnell von einer wesentlich
effizienteren Lieferscheinverarbeitung:
Die Lieferscheine werden stapelweise
gescannt, im Hintergrund interpretiert,
verifiziert und dann automatisch in
SAP transferiert. Jedes Werk hat somit
eine stets aktuelle Übersicht über alle
offenen, gebuchten bzw. bestätigten
Lieferungen. Im bedarfsgerecht angepassten Navigationsmenü erscheinen
die Lieferungen nun gruppiert nach
Standort, Status und Geschäftsprozess.
Um weitere Informationen – wie z. B.
Lieferantenstamm oder Bestellung – zu
einem Feld zu erhalten, genügt jetzt ein
einziger Mausklick. Darüber hinaus
lassen sich Lieferpositionen auslesen
oder direkt im Process Director generieren, ergänzen und ändern. Ebenso
kann man sich offene Bestellpositionen
anzeigen lassen. Auch die internen
Abläufe – vorher geprägt durch lange
Hauspostwege und häufige telefonische
Nachfragen – hat Sappi jetzt optimiert.
Mit der Buchung eines Lieferscheins
wird automatisch eine E‑Mail an den
Empfänger verschickt. Dieser ist somit
umgehend informiert, sobald seine Bestellung eintrifft und kann über einen
Link den Originallieferschein einsehen.
Der Erhalt wird direkt im System über
eine Notiz mit Zeitstempel bestätigt.
Während der ersten drei Roll-outs
wurde der Implementierungsprozess
so weit standardisiert, dass das IT-Team
von Sappi die Installation und Schulung für die übrigen sechs Standorte
selbständig durchführen konnte. Sproger betont: „Wir konnten von Anfang
an produktiv mit der Lösung arbeiten;
die Einarbeitung der Mitarbeiter verlief zügig und quasi als Training-onthe-Job. Unseren Erfahrungen nach ist
der Schulungsbedarf extrem gering.
Von Beginn an hatten wir nur wenige
Startprobleme, keinen ungeplanten
Mehraufwand und einen entsprechend
geringen Bedarf an IT-Support.“
Aufgrund der Flexibilität und leichten Erweiterbarkeit des Process Director konnten kleinere Anpassungen zudem kurzfristig realisiert werden. Weil
Empfänger von Nichtlagerlieferungen
automatisch eine E‑Mail Benachrichtigung erhalten, werden die Lagermitarbeiter heute wesentlich seltener durch
telefonische Nachfragen aus anderen
Abteilungen gestört. Sämtliche Dokumente – wie auch die gescannten Lieferscheine – stehen jetzt digitalisiert
direkt in SAP und im Process Director
zur Verfügung und können mit einem
Klick eingesehen werden.
So entfällt auch das Anfertigen und
Zustellen von Kopien. „Inzwischen können wir Lieferscheine und Wareneingangsbuchungen teilweise vollkommen
automatisiert verarbeiten“, berichtet
Sproger. Aufgrund der positiven Erfahrungen denkt man bei Sappi bereits
darüber nach, zukünftig auch die Auftragsbestätigungen von Lieferanten automatisch zu verarbeiten – ebenfalls mit
dem Process Director von ReadSoft.
Esther Mahr ó
www.readsoft.de
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
19
SCHWERPUNKT
BranchenlösungeN
Versandhaus Erwin Müller erschließt neue Märkte
Tradition mit Zukunft
Eigenentwicklung oder der Einsatz einer Standardsoftware – vor dieser Frage stand die Erwin
Müller Versandhaus GmbH im schwäbischen Buttenwiesen. Nach sorgfältiger Abwägung fiel
die Wahl auf eine Standardsoftware und zwar die Branchenlösung SPH-Direkt.
D
as Versandhaus Erwin Müller hatte
– wie so viele andere Unternehmen
– seit den 1980er-Jahren seine Software
inhouse entwickelt und kontinuierlich
den sich verändernden und wachsenden Anforderungen der einzelnen Fachund Geschäftsbereiche angepasst. Die
Anwendungen waren IBM-basiert und
liefen auf der i5 in der sogenannten
grünen Welt. Vor dem Hintergrund
der Anforderungen des Multi-ChannelVertriebs und der geplanten Expansion
in neue Absatzländer stellte sich für die
Unternehmensführung 2007 die Frage,
ob der Weg des Versandhauses in eine
erfolgreiche Zukunft weiter mit eigenentwickelten Lösungen oder besser mit
einer Standardsoftware abgebildet und
geebnet werden könne.
Die Ausgangslage
Die Erwin Müller Versandhaus GmbH
im schwäbischen Buttenwiesen ist ein
traditionsreiches, inhabergeführtes Familienunternehmen, das auf über sechs
Jahrzehnte erfolgreicher Firmengeschichte zurückschaut und erfolgreich
in den fünf Ländern Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und den Niederlanden aktiv ist. Das umfangreiche
Sortiment wird den Kunden in den Spezialshops über das Internet, in Katalogen
und Mailings präsentiert. Multi-ChannelVertrieb und internationales Geschäft
beruhen bei Erwin Müller softwareseitig
auf der IBM-basierten Versandhandelslösung SPH-Direkt.
20
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
Als Ergebnis sorgfältiger Abwägung
war die Einführung einer Standardsoftware die von den Verantwortlichen
präferierte Option. Nach einer Vorauswahl von Versandhandelslösungen aus
dem IBM-Umfeld hat sich die Leitung
des Versandhauses Erwin Müller entschlossen, im Rahmen eines mehrtägigen Workshops mit dem Team der SPH
AG aus Stuttgart deren Branchenlösung SPH-Direkt intensiv unter die Lupe zu nehmen. Das erklärte Ziel dieses
Workshops war es, Klarheit darüber zu
erhalten, welche der definierten Anforderungen vom Standard abgedeckt
waren und wie das Delta zu neuen, individuellen und detaillierten weiteren
Wünschen der einzelnen Fachabteilungen aussah. Zu diesem Zweck wurde
ein umfangreiches Pflichtenheft erarbeitet, in dem jede Zusatzfunktion mit
einer Priorität und dem zu ihrer Realisierung jeweils erforderlichen Aufwand
versehen wurde. Auf diesem Weg war
es möglich, hohe Kostentransparenz
bezogen auf jeden Fachbereich zu
schaffen und eine klare Prioritätenliste
aufzustellen. Dieser Prozess war nach
rund drei Monaten abgeschlossen und
der Auftrag zur Einführung der neuen
Software wurde erteilt.
Die Einführung der neuen Versandhandelslösung wurde in zwei Stufen geplant. Im ersten Schritt war die
Umstellung des Labels Buttinette mit
rund 90 Usern vorgesehen. Baby Butt,
Kinderbutt und Erwin Müller sollten
nach drei bis sechs Monaten im zwei-
ten Schritt folgen, wodurch die Anzahl
der User auf dann insgesamt ca. 400
ansteigen sollte.
Bei einem Unternehmen mit einer
Kundenzahl im sechsstelligen Bereich
und mehreren Millionen Einzelvorgängen in der Kundenhistorie stellt
die Übernahme der Bestandsdaten in
ein neues System schon unter quantitativen Gesichtspunkten eine große
Herausforderung dar. Wie kann die
vollständige Geschäftshistorie im neuen System integriert abgebildet werden? Wie können mehrere Millionen
Einzelaufträge nachgefahren werden?
Wie erreicht man einen lückenlosen
Übergang in der Zahlungsabwicklung
und im Mahnwesen? Zur Beantwortung
dieser Fragen hat die SPH AG eigens
ein spezielles Übernahmeverfahren
entwickelt. Es stellt sicher, dass alle
Aufträge aus der Vergangenheit im
neuen System noch einmal verarbeitet
werden. Im Ergebnis dieses Vorgehens
werden die neuen Datenbanktabellen
mit allen vorhandenen wertvollen und
marketingrelevanten Daten gefüllt. Zudem wurden sämtliche Bestandsadressen einem modernen und aktuellen Adresscheck unterzogen. Hierbei wurde
deren postalische Richtigkeit überprüft
und nötigenfalls korrigiert.
Die Integration des Müller-eigenen
Webshops in das neue System mit dem
automatischen Abruf der Internetbestellungen und v. a. der vollautomatischen Weiterverarbeitung – inklusive
Adressprüfung, interner wie externer
Bonitätsprüfung bis hin zu entsprechender Kundenkorrespondenz z. B.
bei abgelaufenen Kreditkarten – hat zu
erheblichen Einsparungen bei der Bearbeitungszeit geführt, da die Aufträge
wesentlich schneller ausgeliefert werden. Eine weitere Besonderheit lag in
der Integration des Lagerverwaltungsrechners und des Materialflussrechners. Alle lieferbaren Sendungen wurden zu Serien optimiert und dann dem
Lagerverwaltungsrechner übergeben.
Dank dieses Verfahrens konnte das Logistikkonzept von Pierau Hamburg zu
100 Prozent beibehalten werden.
Konsolidierungsläufe dauerten
elf Monate
Zuerst wurde Buttinette mit allen Funktionen – ERP, CRM, CMS, Dispo/Einkauf
sowie der Shop-Integration – vom Neusystem übernommen. Nach Konsolidierungsläufen über einen Zeitraum von
elf Monaten wurden im zweiten Schritt
wie geplant die übrigen Firmen umgestellt. Hierbei wurden die Altdaten in
mehreren Etappen vorab übernommen,
so dass zum Wochenende des Echtstarts
nur noch 16 Monate nachgefahren werden mussten. Zusätzlich wurde noch
ein Parallelbetrieb auf dem Altsystem
gefahren. In dieser Zeit wurden letztmalig die Altdaten im neuen System geprüft. Die offenen Posten aller Firmen
und Länder wurden abgestimmt und
schließlich für den Produktionsstart
freigegeben. Die ausgewählte Lösung
ist bis heute ohne Ausfall bei Erwin
Müller im Einsatz. Durch das Vorliegen
umfassenderer und transparenterer
Informationen konnten der Service im
Kundencenter und die Auskunftsbereitschaft im Call Center noch einmal
deutlich gesteigert werden. Die zeitlich
schnellere Abwicklung der über den
Webshop eingehenden Aufträge, die
Integration von Einkauf und Marketing
sowie der spürbar geringere Zeit- und
Personalbedarf in der Zahlungsabwicklung haben die Wettbewerbsfähigkeit
des Versandhauses Erwin Müller nach
Ansicht der Geschäftsleitung weiter gestärkt.
Das Unternehmen sieht sich technologisch für anstehende Aufgaben
und Expansionen gut und zukunftssicher aufgestellt. Die geplante Erschließung neuer Absatzländer und Märkte
ist softwareseitig vorbereitet. Einhergehend mit der angestrebten Expansion und den daraus resultierenden
steigenden Sendungsvolumina stehen
auch der Ausbau der Logistikbereiche
und des Wareneingangs auf der aktuellen Aufgabenliste. Insgesamt stehen
die Zeichen in Buttenwiesen somit klar
auf Wachstum. Der Fortschreibung der
Erfolgsgeschichte des schwäbischen
Versenders mit Tradition stehen Tür,
Tor und neue Märkte offen.
Frank Zimmermann ó
www.sph-ag.com
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
21
SCHWERPUNKT
BranchenlösungeN
Interview: Mittelständisches ERP, Branchenfokus Logistik
Starke Kundenfokussierung
­benötigt flexible IT-Prozesse
Wie lauten die besonderen Anforderungen der mittelständischen Logistiker an ihr ERPSystem – dieser Frage des Midrange Magazins (MM) stellten sich drei Experten von SAP.
Ein integrierter Lösungsansatz mit Schnittstellen zu den anderen IT-Systemen steht
dabei ganz oben auf der Agenda, der Einsatz mobiler Endgeräte ist wichtig, aber auch das
Konzept Software as a Service (SaaS) findet erste Anhänger.
MM: Welche Funktionalitäten der ERPSoftware sind für den Einsatz in der Logistikbranche unbedingt erforderlich?
Frank Querfurth: Die Prozesse von
Logistikunternehmen ähneln sich im
Wesentlichen – unabhängig von ihrer
jeweiligen Unternehmensgröße. Die
Herausforderung der mittelständischen
Logistiker besteht darin, mit den großen
Unternehmen der Branche mithalten
zu können und in Märkten mit hohem
Wettbewerbs- und Margendruck zu bestehen. Aus diesem Grund benötigen sie
eine ERP‑, Transport- und Lagermanagementlösung, die mit integrierten Prozessen die gesamte Wertschöpfungskette
abdeckt. Die ERP-Anwendung sollte
vom Auftrag bis zur Faktura sämtliche
Abläufe abbilden und zudem Workflowbasierend sein. Die Lager- und Transportlösung unterstützt hingegen die
operativen Kernprozesse des Logistikers, also die ­Lagerung und den Transport von Gütern.
MM: Was muss dann ein integrierter Lösungsansatz berücksichtigen?
Frank Querfurth: Vor allem viele zusätzliche Abläufe – hierzu gehören
kommerzielle Prozesse wie etwa das
Bestellmanagement, die Kalkulation,
das Frachtführermanagement, der Rechnungseingang, die Mautabrechnung und
Gutschriften sowie operative Prozesse
wie etwa der Sammelgutein- und aus-
22
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
gang, die Disposition und Telematik.
Aber auch Lagerverwaltung, -umschlag
und -abwicklung, Tourenplanung sowie
Tracking und Tracing müssen eingebunden werden. Und nicht zuletzt auch
administrative Abläufe wie die Finanzbuchhaltung, die Kostenrechnung, das
Fuhrparkmanagement und die Personalwirtschaft sowie das Kundenbeziehungsmanagement.
Frank Querfurth, Industry Expert
Logistikdienst­leister, Business Area COO
Germany, Industry Solutions, SAP AG
MM: Was wären die besonderen Kennzeichen bei mittelständischen Logistikdienstleistern?
Thomas Buchardt: Im Vergleich zu größeren Dienstleistern gehen Mittelständler üblicherweise stärker auf die Wün-
sche ihrer Kunden ein und richten ihre
Logistikprozesse an ihnen aus. Aus diesem Grund muss eine ERP-Lösung auch
entsprechend komplexere und kundenspezifische Prozesse abbilden können.
Mittelständler sollten zudem darauf achten, dass die Software Möglichkeiten zur
Frachtkosten‑, Transport- und Tourensowie Ladungsoptimierung anbietet und
das Handling von Gefahrgut berücksichtigt wird. Wichtig ist zudem eine aktive
Überwachung der Logistikkette durch
die Integration von Funktionen für das
Supply Chain Event Management. Nur
so ist das ERP-System in der Lage, automatisch und rechtzeitig auf kritische
Ausnahmeereignisse nach dem Prinzip
„Management by Exception“ reagieren
zu können.
MM: Welche Integrationsprobleme zu
anderen Anwendungen entstehen für
ERP-Lösungen in der Logistikbranche?
Frank Querfurth: Vor allem Schnittstellen- und Medienbrüche gelten als
die Herausforderung bei der Anbindung
des ERP-Systems. Hier ist vor allem
die Integration mit Telematiksystemen,
webbasierten Tracking- und TracingAnwendungen, elektronischen Frachtenbörsen, Karten- und Routenplanungen
sowie die Anbindung an das ATLAS-Zollsystem zur elektronischen Abwicklung
internationaler Zollabgaben hervorzuheben.
MM: Was spricht vor diesem Hintergrund für ein integriertes Lösungskonzept?
Frank Querfurth: Es enthält diese
Funktionen sowie Lagerverwaltungsund
Transportmanagementlösungen
bereits und stellt Schnittstellen zu anderen Systemen und Geschäftspartnern
bereit. Damit ist es weniger wartungsund pflegeintensiv und folglich kostensparend. Darüber hinaus sollte etwa die
Integration entsprechender Lösungen
durch standardisierte und vordefinierte
Schnittstellen schnell und einfach umsetzbar sein. So können beispielsweise
Lösungen, die Unternehmen bei der
Umsetzung von Compliance-Richtlinien,
Richtlinien zum Umweltschutz und Arbeitssicherheit unterstützen, oder die
die Hofsteuerung zur Sicherstellung eines idealen Bewegungsflusses und Zeitfenstermanagements optimieren, mit
geringem Aufwand integriert werden.
Der Aufwand im Betrieb verschiedener
Lösung ist hingegen höher, da benötige
Daten und Informationen aus mehreren
unterschiedlichen Quellen erst aufwändig über Schnittstellen beschafft werden müssen.
Thomas Buchardt,
Channel Account
Executive –
Logistik Service
Provider, Ge­
schäfts­bereich
Mittelstand & Ecosystem, SAP AG
MM: Welche Vorteile verspricht der Einsatz von mobilen Endgeräten – iPAD,
Tablet-PC, etc. – bei ERP-Anwendungen
für die Logistikbranche?
Thomas Buchardt: In vielen Unternehmen werden mobile Endgeräte bereits
eingesetzt, um Lage- und Statusberichte
abzurufen, zum Be- und Endlade-Scannen oder bei der Zustellung der Ware.
So weiß der Logistiker zu jeder Zeit, wo
sich die Ware in welchem Zustand befindet. Die Nutzung mobiler Endgeräte
kann aber weitere Abstimmungs- und
Informationsprozesse vereinfachen und
zur Unternehmenssteuerung genutzt
werden.
MM: Welche Beispiele sehen sie da konkret?
Thomas Buchardt: Der Einsatz von
Tablet-PCs ermöglicht die standort- und
zeitunabhängige Kommunikation mit
dem Transportsystem und den Abruf
von Informationen, wie etwa Bankdaten,
Verbindlichkeiten oder Speditionsbücher, sowie Ad-hoc-Auswertungen. Auch
der Vertrieb kann vor Ort beim Kunden
direkt und in Echtzeit auf Informationen
zugreifen. Mobile Endgeräte können
ebenfalls den einzelnen Fahrer bei der
Erledigung seiner administrativen Aufgaben unterstützen. Auch ist die Zentrale
in der Lage, mit ihm zu kommunizieren,
sodass er flexibel und kurzfristig auf geänderte Rahmenbedingungen reagieren
kann.
MM: Wie sehen sie den weiteren Trend
in diesem Bereich?
Thomas Buchardt: Der Einsatz mobiler
Endgeräte wird künftig zunehmen, da
Prozesse weiter automatisiert und die
Waren immer schneller mit immer weniger Ressourcenaufwand umgeschlagen
werden müssen. Die Aufgabe der ERPSoftware wird es dann sein, Workflows
entsprechend zu steuern und auf kritische Ereignisse in der Lieferkette zu reagieren. Die direkte An- und Einbindung
von Fahrern und Transporten an die
Liefer- und Logistikkette gewährleistet
somit von Anfang bis Ende eine hohe
Transparenz für alle Beteiligten.
MM: Welche Optimierungspotenziale
ergeben sich beim Einsatz von ERPSoftware als SaaS in der Logistikbranche?
Thomas Buchardt: Die Logistikbranche steht dem Modell „Software as a
Service“ zwar offen gegenüber, zeigt
sich aber aufgrund von Daten- und
Sicherheitsaspekten noch zurückhaltend. Da gerade diese Branche eine
Vielzahl an betrieblichen Daten und
Informationen zur Durchführung ihrer
Tätigkeit benötigt und entsprechend
verwalten muss, wird sich der Einsatz
von SaaS-Lösungen künftig dennoch
durchsetzen. Gerade mittelständische
Logistiker müssen darüber hinaus ihre
betrieblichen Prozesse umfassend verschlanken, um im wettbewerbsintensiven Umfeld bestehen zu können. Hier
können sie die Vorteile, die SaaS bietet,
nutzen. Denn beziehen sie Software im
On-Demand-Modell, bezahlen sie nur
für die Leistung, die sie tatsächlich in
Anspruch nehmen. Zudem können sie
ihre IT jederzeit flexibel an ihre betrieblichen Erfordernisse anpassen. Die OnDemand-Systeme sind aufgrund ihrer
kurzen Implementierungszeiten zudem
sehr schnell einsatzbereit.
Kai Eschbach,
Strategic Cloud
Solutions, SAP AG
MM: Welche Vorteile bietet da eine ERPLösung wie Business ByDesign?
Kai Eschbach: Diese Lösung ist sowohl
als komplette Suite sowie als Teilbereichslösung für mittelständische Unternehmen erhältlich und verfügt über
modernste Schnittstellentechnologie.
Business ByDesign kann in bestehende
Systemlandschaften integriert und an
Drittsoftware angebunden werden. Auch
Tochterunternehmen oder Niederlassungen können an bestehende ERP-Systeme der Zentrale schnell angebunden
werden. Zudem verfügt die SAP-Lösung
über höchste Sicherheits- und Zertifizierungsstandards, ist einfach konfigurierbar, beliebig skalierbar und zu kalkulierbaren Kosten erhältlich. Darüber hinaus
bietet SAP den Betrieb, die Wartung und
das Upgrade an. Da SAP mit Business
ByDesign sowohl Software als auch Infrastruktur als Service aus einer Hand
bietet, entfallen Investitionen für die ITInfrastruktur und IT-Administration.
Rainer Huttenloher ó
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
23
SCHWERPUNKT
BranchenlösungeN
Finanzsoftware für Logistikunternehmen
Erfolg auf allen Straßen
Logistikunternehmen haben spezielle Anforderungen, vor allem an die Effizienz ihrer
Finanz­software. So dürfen beispielsweise lange Strecken auf der Autobahn nicht mit l­angen
Arbeits­wegen gleichgesetzt werden. Daher sind flexible Auswertungen in der Kosten­
rechnung nötig, die zudem viele Möglichkeiten der Datenbankauswertungen bieten sollen.
I
m schönen Bad Neustadt an der Saale
gründete Hans Geis 1948 ein Fuhrunternehmen. Mit einem einfachen Holzvergaser-Lkw aus Armeebeständen unternahm er für private und gewerbliche
Kunden Transportleistungen in alle Regionen im Nachkriegsdeutschland.
In den fünfziger Jahren erweiterte
Hans Geis seinen Fuhrpark auf 22 Einheiten und beschäftigte schon ganze
35 Mitarbeiter. 1959 wurde die erste
Niederlassung in Nürnberg gegründet,
da der größte Teil der Fahrten ohnehin
dorthin führte, und so wurde der Linienverkehr in Frankens Metropole aufgenommen.
Es folgten viele erfolgreiche Jahre und das fränkische Speditionsunternehmen expandierte u. a. in die
Schweiz, nach Tschechien, in die Slowakei, nach Luxemburg, Polen und nach
Österreich. Mittlerweile werden mit
zirka 950 Lkws rund 480.000 Quadratmeter Logistik- und Umschlagfläche
von der Spedition Geis „befahren“. Mit
guten 5,12 Millionen erledigten Trans-
portaufträgen und zirka 6,34 Millionen
Paketsendungen blickt die Spedition
Geis auf eine lange Geschichte zurück
und ist bei weitem noch nicht am Ende
der Ausbaustrecke.
Die Herausforderung bei der
Geis-Gruppe
15 Jahre hatte die Geis-Gruppe mit einer Software gearbeitet, für die es dann
jedoch keine Weiterentwicklung mehr
gab. Also begann die Suche nach einer
anderen Lösung. Vor allem musste die
Software den Konzernanforderungen
sowie den internationalen Standards
entsprechen. „Landesversionen für
Tschechien, die Slowakei, Polen und
die Schweiz waren eine Grundvoraussetzung für unsere Entscheidung“, so
Jürgen Hess, Abteilungsleiter Zentralbuchhaltung bei Geis. Die Lösung war
schnell gefunden, denn fimox – eine
komplett auf Java basierende Anwendungs-Software der K+H Software KG
– stellte sich gerne diesen Anforde­
rungen.
Jeder browser­
fähige Client,
vom Desktop bis
zum PDA, wird
von der Software
unterstützt.
24
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
Quelle: K+H Software
„Neben den aktuellen, marktüblichen Anforderungen, wie z. B. Mahnen per E‑Mail/Excel-Ausgaben und
Einbindung optischer Archive, war es
uns wichtig, die Möglichkeit zu haben, eigene Anforderungen, wie z. B.
das mandantenübergreifende Buchen,
auto­matische
Kontenabstimmungen
und Datenbankanfragen für KoReAuswertungen kurzfristig umzusetzen,
was uns auch gelungen ist“, erzählt ein
zufriedener Jürgen Hess.
fimox für Speditionen hebt die
­Effizienzpotenziale
Die Umstellung der Finanzsoftware in
einem Unternehmen von der Größe der
Spedition Geis ist nicht einfach und
muss entsprechend vorbereitet werden.
Nach einer kurzen Planungszeit wurden alle Gesellschaften inklusive der
Auslandsgesellschaften in Tschechien,
der Slowakei und in Luxemburg auf die
neue Software umgestellt. Das Rechnungswesen der K+H ist heute in 39
Ländern im Einsatz. Vielfältige Lösungen und Funktionen, die das logistische
Tagesgeschäft angenehm gestalten, stehen nun neben vielen anderen Kunden
auch der Firma Geis zur Verfügung.
Dabei sollte man festhalten, dass
die Umstellungen aufgrund der entsprechenden Vorbereitungen problemlos erfolgten. Arbeitsabläufe der Geis
Group wurden durch fimox schnell
analysiert und den Möglichkeiten angepasst. Es zeichnen sich bereits die
ersten Synergien ab.
Doch Logistikunternehmen haben
auch spezielle Anforderungen. An erster Stelle steht die Effizienz. Lange Strecken auf der Autobahn sollen schließlich nicht mit langen Arbeitswegen
gleichgesetzt werden. So wurden die
Auswertungen in der Kostenrechnung
flexibler und auch alle Möglichkeiten
der Datenbankauswertungen sind nun
gegeben, das war im Vorsystem nur bedingt möglich.
Auch das Forderungsmanagement
konnte weiter verbessert werden, denn
nun besteht die Möglichkeit, Mahnungen automatisch per E‑Mail zu versenden. So erreicht man den Kunden
direkt und spart Papier und Zeit. Als
weiterer positiver Effekt konnten die
Mahnkosten weiter verringert werden. Zudem arbeitet die Geis Group
mit der IDL KONSIS zusammen, dem
Partner der K+H Software im Rahmen
von Konsolidierungen und ist glücklich
über die angenehme Kombination aus
fimox Rechnungswesen und IDL KONSIS. Prozessbegleitende Prüfregeln und
permanente
Plausibilitätskontrollen
geben dem Logistikanbieter weitere
Sicherheiten an die Hand, vermindern
die Compliance-Risiken und erhöhen
die Datenqualität.
Mehrwert zeigt sich auch in der
Unabhängigkeit der Software
Nach dem Motto: „Gutes bewahren –
Bewährtes ergänzen – Neues hinzufügen“ war es für uns wichtig, Ideen und
Anforderungen, mit denen wir unsere
bisherige Anwendung auf unsere Bedürfnisse angepasst hatten, auch mit
einer neuen Software kombinieren und
weiterentwickeln zu können. „Fimox
hatte uns hier die besten Voraussetzungen geboten“, so Jürgen Hess. Wichtig
war dem Unternehmen natürlich auch
die Unabhängigkeit der Software. Jeder
browserfähige Client, vom Desktop bis
zum PDA, wird unterstützt. Externe
Anwender-Charakteristika
Die Geis-Gruppe mit Stammsitz in Bad Neustadt an der Saale ist heute mit mehr als
3.700 Mitarbeitern an 84 eigenen Netz- und
Logistikstandorten und einem internationalen Partner- und Kooperationsnetzwerk an
den wirtschaftlichen Drehscheiben präsent.
Neben Deutschland gibt es eigene Standorte
in Tschechien, der Slowakei, in Polen, Österreich, der Schweiz und in Luxemburg. Doch
sollte auch die Software so wie die schweren Lkws problemlos laufen. Das ist mit der
fimox Buchhaltungssoftware aus Germering
möglich.
Mitarbeiter (Außendienst, Niederlassungen) oder externe Partner, wie zum
Beispiel die in der Spedition so wichtigen Lieferanten, können einen definierten Online-Zugriff auf ausgewählte
Funktionen erhalten – natürlich abgesichert. „Jetzt haben wir das Gefühl, dass
sich was bewegt“, resümiert Jürgen
Hess.
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07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
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25
SCHWERPUNKT
BranchenlösungeN
Contract-Logistics-Services – Qualität sichern, Kosten senken
Smarter Commerce veredelt
Logistikanwendungen
Immer komplexere Lieferbeziehungen machen die Integration eines Neukunden in ein
­vorhandenes Vertragsmanagementsystem extrem aufwendig. Angesichts des zunehmenden
Wettbewerbs stehen Logistikanbieter unter dem Druck, qualitativ hochwertige Dienste
für ihre Kunden schnell umzusetzen. Vor diesem Szenario setzt IBM Smarter Logistics mit
passenden Lösungen an.
H
eute werden oft für jeden Kunden
des Logistikanbieters individuelle
Lösungs- und IT-Plattformen aufgebaut.
Eine flexible und einfach auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse anpassbare
Supply-Chain-Plattform kann hier Zeit
und Aufwand sparen, um auf wechselnde Kundenanforderungen zeitnah
reagieren zu können und um eine
schnelle Inbetriebnahme sowie eine
hohe Qualität der Contract-LogisticsServices sicherzustellen.
In kaum einer Branche ist der Wettbewerb so unmittelbar wie in der Logistikbranche – hier sitzen sich die Wettbewerber buchstäblich im Rückspiegel.
Mittlerweile zählt in diesem Umfeld
nicht mehr alleine die effiziente Abwicklung von Transporten. Immer mehr
Logistikanbieter nutzen ihre Möglichkeiten, um Unternehmen zusätzliche
Dienste anzubieten. Eine interessante
Option hierbei sind Vertragsdienstleistungen für Hersteller und Händler. Diese umfassen neben dem Versand der
Produkte zu den Kunden z. B. auch die
Rücknahme von Altgeräten, die Abwicklung von Reparaturaufträgen oder die
Lieferung von Austauschgeräten. Gerade diese komplexeren Supply-ChainProzesse der Rücknahme‑, Austausch‑,
Reparatur- und Ersatzteil-Logistik werden bevorzugt an Logistikdienstleister
übergeben.
26
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
Logistikunternehmen sind im Gegensatz zu den Händlern für diese Aufgaben weit besser positioniert, da es zu
ihren Kernkompetenzen gehört, Logistikprozesse und -Abwicklungen effizient und kostengünstig zu erledigen,
z. B. indem sie Aufträge und Transporte
aus mehreren Quellen und Lagerorten
miteinander kombinieren.
Komplexität der Aufgabenstellung
nimmt zu
Doch wachsen auch für die Logistikunternehmen dabei ständig die Herausforderungen: Die Komplexität der
Kundenanforderungen nimmt stetig zu.
Zugleich müssen die Leistungen immer
schneller erbracht werden. Und nicht
zuletzt steht und fällt die Wirtschaftlichkeit des Contract-Logistik-Services
mit der Qualität der Abwicklung. In der
Regel wünschen die Kunden entsprechende Service-Level-Agreements mit
Logistikanbietern, welche die darin beschriebenen Kennzahlen durch exzellente IT-Lösungen erreichen müssen.
Ohne leistungsfähige IT-Plattformen
und Applikationen wären diese Dienste
heute nicht mehr wirtschaftlich zu erbringen. Doch auch bei der Wahl des
richtigen Systems gilt es, einige Aspekte zu berücksichtigen:
Aufgrund der stetig komplexer werdenden Lieferketten wächst auch die
Heterogenität der Schnittstellen zu den
verschiedenen Vertragsteilnehmern.
Die Folge: Der Aufwand für die Integration eines neuen Kunden – das Implementieren neuer Contract-Services und
Anwendungen – wird immer aufwendiger. Bis zu zwölf Monate kann es bei
einem Großkunden dauern, bis dieser
wirklich lückenlos mit allen beteiligten
Vertragspartnern und Sub-Kontraktoren nahtlos in das Supply-Chain-Management integriert ist – zu lang für
die Ansprüche des globalen Zeitalters.
Daher sind sowohl für die technische Integration als auch für die Lösungen der eigentlichen Supply-ChainManagement-Anwendungen standardisierte und zugleich flexibel anpassbare
Plattformen erforderlich. Verbunden
damit sollte eine entsprechende Projektvorgehensweise sein, die sich nach
einmaligem Aufbau der Plattformen
nur noch auf die Anpassung und Inbetriebnahme weiterer Kunden und Services beschränken kann.
Harmonisierung der Datenströme
bringt Vorteile
Die technische Integration der Datenströme und die Anbindungen der beteiligten Kunden und Lieferanten bilden
die erforderliche Basis für die Applikationsplattform, welche die eigentlichen
Geschäftsprozesse und Abwicklungen
für den Kunden übernimmt. Diese
technische Integration erfordert eine
standardisierte
B2B2C-Integrationsplattform oder einen IT-Dienstleister,
der diese Services für das Logistikunternehmen übernimmt.
Für die technische Integration haben Logistiker zwei Alternativen: Entweder sie lagern die Technologie für
das Management der Vertragsdienste
komplett aus. Oder sie setzen auf Plattformen, die auf Standards basieren und
von einem Logistiker einfach genutzt
werden können und so den Integrationsaufwand möglichst gering halten.
Standardisierte Supply-ChainLösungsplattform
Eines der wichtigsten Merkmale einer
Managementplattform für Vertragsservices ist deren Flexibilität. Es ist nicht
allein damit getan, eine Lieferkette
möglichst schnell aufzusetzen, auch
Änderungen müssen zügig umgesetzt
werden können, und zwar am besten,
ohne dass der Kunde es merkt, wenn
ein Lieferant unvorhergesehen ausgefallen ist. Im Idealfall lassen sich solche
plötzlichen Veränderungen quasi in
Echtzeit anpassen. Die entsprechenden Services von IBM z. B. bieten hier
Echtzeitsicht auf sämtliche relevanten
Informationen in der Supply-Chain sowie volle Kontrolle über die globalen
Prozesse aller Partner der sogenannten Extended-Supply-Chain. Die Lösungs-Suite von IBM basiert auf einer
SOA- (Service Oriented Architecture),
bietet ein Web-Frontend und stellt dem
Nutzer bereits fertige Referenzprozesse zur Verfügung. Auch kann er sie
durch grafische Anpassungen sowie
durch Kopieren und Ändern der integrierten Business-Process-Engine an
seine Bedürfnisse anpassen. Darüber
hinaus kann er auch bereits vorhandene, unternehmensspezifische Prozessstrukturen in die Lösung übernehmen.
Durch diese Eigenschaften lassen sich
die Projektlaufzeiten bereits wesentlich
verkürzen. Zudem können die Logistikprofis Prozessänderungen flexibel anpassen und neue Kunden bzw. Anforderungen schneller in Betrieb nehmen.
Wächst das Unternehmen, lässt sich
die Lösung flexibel erweitern und nach
oben skalieren.
Gerade für größere Logistikunternehmen kann es wirtschaftlich sein,
wenn sie eine eigene Plattform implementieren und betreiben, in die sie
neue Kunden integrieren. Allerdings
gilt auch hier, dass der Aufwand für
das Aufsetzen und Pflegen des Managementsystems sowie für dessen Bedienung möglichst minimiert werden sollte. Gleichzeitig sollte die Lösung flexibel sein, um neue Anforderungen zügig
umsetzen zu können. Daher empfiehlt
sich hier die Auswahl einer Plattform,
die Standardschnittstellen unterstützt
und deren Bedienung vom Fachpersonal auf einfache Art und Weise geleistet
werden kann.
Zielgruppe kleine Logistiker
Gerade für kleinere, wachsende Logistikanbieter, die selbst nur über wenige
bzw. rudimentäre Managementsysteme
verfügen, kann es durchaus wirtschaftlicher sein, die technologische Plattform
sowie deren Implementierung und den
Betrieb der Applikationen von Dienstleistern besorgen zu lassen. Diese Services beinhalten nicht nur die Bereitstellung und den Betrieb der technischen
Plattform, sondern auch die Anbindung
der Lösung an die unterschiedlichen
Unternehmen, Dienstleister, Subvertragshändler etc., die in der Lieferkette
agieren. Hält man sich vor Augen, dass
sie alle unter Umständen verschiedene
ERP- und andere Systeme im Einsatz
haben, kann man sich vorstellen, wie
aufwendig deren reibungslose Anbindung an die Managementplattform sein
kann. Für kleinere Logistikunternehmen mit beschränkten IT-Ressourcen
ist das nur selten zu leisten.
Jürgen Tekautschitz ó
www.ibm.com
Bereitstellung und Betrieb der technischen Plattform, Anbindung der Lösung an die unterschiedlichen Unternehmen, Dienstleister, Subvertragshändler
etc., die in der Lieferkette agieren, all diese Heruasforderungen müssen Logistiker stemmen.
Quelle: IBM
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
27
SCHWERPUNKT
BranchenlösungeN
Transparentes Supply Chain Management
Alles wie am Schnürchen
Ware und Produzenten aus Asien – Lieferanten aus Europa: Für global agierende Unter­
nehmen ist ein kluges Lieferkettenmanagement keine betriebswirtschaftliche Zusatzoption,
sondern eine Voraussetzung, um Wettbewerbsvorteile zu sichern. Die besondere Herausforderung liegt darin, alle Daten in Echtzeit abrufen zu können, denn nur auf der Grundlage
aktuellster Zahlen können auch kurzfristig kluge Entscheidungen getroffen werden.
Ein führender Anbieter für Modeschmuck setzt deshalb auf eine Software, mit der die
Lieferketten übersichtlich zu steuern sind.
D
ie Bijou Brigitte modische Accessoires AG entwickelt zweimal
jährlich eine neue Schmuckkollektion,
wobei der Produktweg vom Hersteller
über den Direktimport unmittelbar bis
zum Endverbraucher reicht. Für den
Weg der Produkte, der sich v.a. von
Asien bis zum deutschen Hauptsitz
in Hamburg erstreckt, wünschte man
sich mehr Überblick und Transparenz.
„Wir konnten mit unserem Warenwirtschaftssystem nicht genau sehen, wann
die Ware fertig produziert ist und bei
uns ankommt“, erklärt Sandra Bielefeldt, Leiterin Im- und Export bei Bijou Brigitte. „Unser Ziel war es, mehr
Transparenz in die Lieferkette zu bringen.“ Schließlich fiel die Entscheidung
Die Aufgabenstellung
Die Bijou Brigitte modische Accessoires AG
bietet neben Modeschmuck auch Echtsilberund hochwertigen Exklusivschmuck für Erwachsene und für Kinder an. Ergänzt wird das
Sortiment durch die Edelstein- und Bernsteinkollektion sowie das Mineralien- und Fossiliensortiment. Außerdem werden Accessoires
– wie Uhren, Taschen und Gürtel – verkauft.
Das Bijou-Brigitte-Sortiment umfasst insgesamt etwa 9.000 Artikel. Als Anbieter in ganz
Europa betreibt der Konzern ein Filialnetz mit
über 1.150 Geschäften im In- und Ausland.
Zweimal jährlich wird eine neue Schmuckkollektion entwickelt und angeboten, wobei der
Produktweg vom Hersteller über den Direktimport unmittelbar bis zum Endverbraucher
reicht.
28
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
für die Lösung doTrackr des Herstellers Satzmedia GmbH aus Hamburg.
„doTrackr ist ein schlankes Programm
und deckt genau die Funktionen ab, die
wir gesucht haben“, berichtet Sandra
Biele­feldt. Mit dem Tool werden seit der
Einführung im August 2011 alle Abläufe des Importprozesses abgebildet. Die
einzelnen Produktionsschritte können
verfolgt werden, da alle Dokumente
auf einer Oberfläche zusammenlaufen.
Eine wichtige Anforderung an das Programm war auch die Möglichkeit für
Lieferanten, direkt im Programm Packlisten zu erstellen. „Dank des doTrackr
haben wir jetzt ein Frühwarnsystem,
was die Lieferterminverfolgung betrifft“, erklärt die Leiterin für Im- und
Export. „Dadurch werden gleichzeitig
die Lieferanten diszipliniert.“
Die internetbasierte Anwendung
von Satzmedia ist durch ihren generischen Ansatz branchenübergreifend
einsetzbar und liefert Informationen
von allen Stationen der Lieferkette.
Dazu gehören z.B. auch der Status der
Bestellung im Herstellungsprozess, das
Versanddatum beim Hersteller sowie
das Verladedatum mit LKW- oder Containernummern. Zudem verschaffen
Trackingmöglichkeit und Mailreports
den für die Planung nötigen Überblick
– für verzögerte oder erledigte Aufträge. Als Administrator kann der Nutzer
bestimmen, wer welche Informationen
abrufen und eingeben kann. Neben
der Hamburger Zentrale wird doTrackr
auch in einer Tochtergesellschaft in
Hongkong eingesetzt. Dazu wurde die
Leiterin aus Asien eine Woche in Hamburg in das System eingeführt. Die
Oberflächen lassen sich an die Sprache
des Benutzers anpassen, so dass diese
Lösung auch international einsetzbar
ist. Ebenso wie bei den Mitarbeitern
in Hamburg verlief die Einführung in
Honkong nahezu problemlos: „Die Bedienung des Programms ist nahezu
selbsterklärend, und durch eine relativ
lange Testphase haben wir eine hohe Akzeptanz bei den Usern schaffen
können,“so Sandra Bielefeldt.
Mit doTrackr können die Produzenten stets alle Daten über den Produk­
tionsfortschritt aktualisieren. Alle Informationen der Supply Chain können
individuell als Report zusammengestellt werden; die detaillierten Auswertungsmöglichkeiten zeigen Optimierungsmöglichkeiten für das Management auf. Demnächst werden noch die
Lieferanten in das System eingebunden
und somit die Warenströme aus Fernost
komplett abgebildet. Auch die Verknüpfung mit dem Wareneingang ist geplant, womit die Kette dann geschlossen
bzw. alle Glieder zuverlässig verbunden
Christian Satz ó
wären.
www.satzmedia.de
Verschlusshersteller macht Lagerlogistik transparenter
Immer den passenden Deckel
Globale Absatzmärkte, Produktionsstandorte in mehreren Ländern, weltweite Liefernetze:
das sind Herausforderungen für jedes Unternehmen – und besonders für Logistiker. Hierbei
ist es wichtig, den Überblick darüber zu behalten, wo sich welche Ware befindet, von wo
sie herkommt, wo sie hin soll oder wie viel von der Ware noch vorrätig ist – und das alles
in Echtzeit. In Lagern internationaler Konzerne mit umfangreichem Warenvolumen ist dies
ohne die passende Software-Unterstützung – wie etwa durch Warehouse Management
­Systeme – nicht möglich.
W
arehouse Management (WM)
Systeme bieten den Logistikern
die geforderten Lösungen, die sich um
passende Tools erweitern lassen, um
die spezifischen Anforderungen eines
Unternehmens zu erfüllen. So stellen
sie eine Ergänzung dar, die sich im Alltagsgeschäft bezahlt macht. Ein führender Hersteller von Vakuumverschlüssen hat sich deshalb für ein Lagerverwaltungssystem entschieden, das mehr
Transparenz in die Prozesse bringt.
Silgan White Cap Europe ist Teil der
Silgan Holdings und bietet Lösungen
für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie an. In 14 Produktionsstätten
werden Metall‑, Kunststoff- und Verbund-Vakuumverschlüsse für Behälter
aus Glas und Kunststoff hergestellt.
Milliardenfach sind der Twist-Off® und
PT-Metallverschluss sowie die PlastiTwist® aus Kunststoff im Einsatz. Für
die Steuerung der Logistik nutzt man
bei Silgan SAP, wünschte sich aber für
die Lagerverwaltung eine Lösung, die
Informationen zu allen Abläufen noch
detaillierter darstellt. „Wir wollten die
Transparenz erhöhen, um den Suchaufwand für das System zu minimieren“,
erklärt Thomas Borzyszkowski, Director Information Services bei Silgan
White Cap Europe. „Außerdem wollten
wir den Anforderungen unserer Kunden gerecht werden, wozu z.B. die Bereitstellung von Packlisten gehört.“
Über eine Ausschreibung suchte man nach einem Implementierungspartner zur Einführung eines
Warehouse Management-Systems und
einer mobilen Datenerfassung, die aufgrund der verschiedenen Produktionsstätten bei Silgan auch international
einsetzbar sein sollte. Man entschied
sich schließlich für die Klumpp Informatik GmbH aus Stuttgart. „Die praxisorientierten Lösungen von Klumpp
im Umfeld von SAP WM passten genau
zu unseren Anforderungen – und auch
preislich hat die Lösung überzeugt“,
erläutert Borzyszkowski. Im Herbst
2010 wurde die SAP-Erweiterung dann
zunächst am europäischen Hauptsitz in
Hannover implementiert, Anfang 2011
folgte die Einführung am polnischen
Standort in Niepolomice. Im Frühjahr
folgten schließlich die Produktionsstätten in Italien und Spanien. Die Einfüh-
rung verlief problemlos – u. a. auch deshalb, weil der Projektleiter von Klumpp
an jedem Standort persönlich erschien
und für die Anpassung der Prozesse an
die jeweilige Lagerstruktur sorgte.
Mit der Transport- und Staplerleitfunktion IST – basierend auf der Netweaver Komponente der SAP – ist die
Datenerfassung direkt im Lager möglich. Über Barcodes und mobile Datenterminals (PDA) werden die Informationen von der Palette oder den Lagerplatz
ohne Umwege in SAP übertragen; sie
stehen dort zur Vorgangsbearbeitung
zur Verfügung. Durch die Möglichkeit
der kurzfristigen Einflussnahme können Arbeitsabläufe flexibel gesteuert
werden; auch für die Einsatzplanung
von Staplerfahrzeugen stehen alle Informationen in Echtzeit zur Verfügung.
Bei Silgan weiß man nun genau, wo
welche Palette steht. Das Material wird
jetzt strategisch eingelagert, wodurch
die Auslagerung wesentlich schneller
vonstatten geht. Zudem waren die Bestände vorher nur in Summen erfasst.
Dank der neuen Lösung weiß man nun
genau, wo und wie viel von welcher
Ware vorhanden ist. „Der Suchaufwand
hat sich deutlich verringert“, sagte Borzyszkowski. „Inventurdifferenzen gibt
es praktisch nicht mehr.“
Andreas Grothe ó
www.klumpp.de
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
29
SCHWERPUNKT
Zukunft IBM Power
Power-AIX dominiert den Markt der Unix-Server
Technology Refeshes garantieren
Aktualität der Systeme
Eine rosige Zukunft verspricht IBM für seine Power-Architektur. Der Einsatz in vielen
­Bereichen sichert die Weiterentwicklung der Prozessorfamilie. Server im Unix-AIX-Bereich
und das System i erfreuen sich weltweit einer hohen Akzeptanz.
D
ie Power-Architektur ist für IBM
ein lukratives Geschäft, denn die
Prozessoren dieser Baureihe haben
Einzug in vielen elektronischen Geräten gefunden. Neben den klassischen
Einsatzbereichen in Servern, Bladeservern und Storage-Systemen oder
Supercomputern kommen weitere Einsatzsegmente dazu: Auch in digitalen
Fernsehkonsolen, in Routern, PDAs, in
Spielekonsolen oder auch im Automobil
– all diese zusätzlichen Felder tragen
dazu bei, dass die Investitionen – bisherige wie auch die künftigen – sicher
sind, und IBM eine Weiterentwicklung
gemäß der vorgezeichneten PowerRoadmap garantiert.
Hohe Akzeptanz von Power7
Derzeit aktuell sind in dieser Architektur die Generation Power7. Dabei werden als Betriebssysteme AIX, System
i und Linux unterstützt. Vor allem im
Unix-Serverbereich erfreut sich die
AIX-Version auf Power-Prozessoren einer hohen Beliebtheit. Laut IDC beträgt
der Marktanteil mittlerweile 50 Prozent, Tendenz steigend. Dabei handelt
es sich um einen harten Verdrängungs-
wettbewerb. Daher sind viele Migrationen von HP- und Sun-Unix-Servern auf
die Power-AIX-Schiene erfolgt.
Beim System i gibt es seitens IBM eine klare Aussage: Dieses System bleibt
im Fokus. Als generelle Vorteile gelten
die hohe Integration der Hardware mit
Betriebssystem und den Applikationen
sowie der Datenbank. Was den Markt
in Deutschland angeht, verzeichnet die
IBM kein richtiges Wachstum, aber die
installierte Basis bleibt stabil. Wachstumsmärkte für das System i sind die
„fast growing markets“, sprich Länder
wie die BRIC-Staaten.
Die Marktforscher von IDC haben
für die nächsten drei Jahre die Kernherausforderungen benannt: Sie konzen­
trieren sich vor allem auf drei Bereiche:
ó Datenwachstum versechsfacht sich.
ó Anzahl
der virtuellen Maschinen
(VMs) und die der Anwender verdoppeln sich.
ó Anzahl der Geräte verdreifacht sich.
Für diese Herausforderungen gibt
es laut IBM mehrere Antworten – darunter auch das Konzept der Pure Systems (siehe Beitrag ab Seite 32). Ende
April 2012 wurde Technology Refresh 4
Die
Technology
RefreshHistorie für
das System i
30
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
Quelle: IBM
(TR 4) für das System i angekündigt.
Dabei sind einige funktionale Erweiterungen dazu gekommen. So ist nun ein
Verschieben von laufenden Workloads
von einer Maschine zu einer anderen
machbar. Diese Art der „Live Partition
Mobility“ ist der nächste Schritt hin zu
einer Cloud Umgebung. Im Bereich der
Datenbank DB2 für i wurde die Leistung verbessert und zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen ins Spiel gebracht.
Dabei stehen dem Anwender mehr
Überwachungsmöglichkeiten sowie ein
Error Monitoring zur Verfügung. Im Bereich der Hochverfügbarkeit bietet die
PowerHA für IBM i nun auch die Unterstützung für das IBM Storage System
Storwize V7000 und den SAN Volume
Controller (SVC)
Eine weitere Optimierung bringen
die IBM i Workload Groups. Sie erlauben Softwareprodukte als „less then
capacity” zu lizensieren. Dabei kann
man die Anzahl der Cores vorgeben,
die von einer speziellen Applikation
in einem einzelnen System, einer Partition oder einem Subsystem genutzt
werden. Dann kann man die Applikationen – zumindest die Angebote aus
IBMs Softwaresparte – gemäß diesen
„Core-Vorgaben“ lizenzieren und somit
die Kosten reduzieren.
Rainer Huttenloher ó
Dieser Beitrag basiert auf einem IBM-Vortrag im
Rahmen des IT Power Kongresses in München, 9. und
10. Mai 2012.
ANZEIGE
Beweggründe für die
PRIVATE CLOUD bei PROFI
Mit der wachsenden Integration von Geschäftsprozessen werden IT-Strukturen in Unternehmen immer komplexer. Unterschiedliche Cloud-Plattformen bieten einen
guten Lösungsansatz und eröffnen neue Geschäftsmöglichkeiten. Die PROFI AG unterstützt ihre Kunden beim
Aufbau und der Integration von Private- sowie HybridCloud-Lösungen. Die Integration einer solchen CloudLösung versetzt den Kunden beispielsweise in die Lage,
schneller auf Marktanforderungen zu reagieren oder
das eigne RZ im Bedarfsfall um externe Rechen- beziehungsweise Speicher-Kapazitäten zu
erweitern.
Die PROFI AG hat von der ersten Stunde
den Wechsel vom klassischen SystemIntegrator zum Cloud-Integrator vollzogen. Ein eigener Geschäftsbereich
für Software-Lösungen und ein wachsendes Themenportfolio im Bereich
der Managed Services zeigen PROFIs
Kompetenz bei der Entwicklung von
kundenspezifischen Cloud-Lösungen.
„Grundsätzlich raten wir Unternehmen,
das eigene Rechenzentrum in den Status CloudReady zu versetzen, um möglichst schnell von den vielen Vorzügen
der Clouds wie Skalierbarkeit, Elastizität und Self Services auch im eigenen Rechenzentrum,
partizipieren zu können. Eine Private Cloud bietet ein
bedeutendes Mehrwertpotenzial für das eigene Unternehmen, ohne den Preis der ungewissen Daten- und Anwendungskontrolle zahlen zu müssen“, erklärt Christian
Hantrop, Senior Consultant für Infrastrukturlösungen bei
der PROFI AG.
Mit der Zielsetzung, eine eigene private Cloud im Unternehmen zu realisieren, können Kunden viele Vorteile unverzüglich nutzen und schonen langfristig ihre IT-Budgets.
PROFI unterstützt von Beginn an mit Expertenwissen rund
um Cloud-Architektur, Aufbau und Einführung. Bereitstellungskosten und Betriebskosten für die eigne IT-Infrastruktur reduzieren sich merklich bei einer Projekt-Umsetzung
mit PROFI. „Die Vorteile einer Cloud sind schnelle Reaktionen auf Kunden- und Marktanforderungen und einfache
sowie sichere Einbindung von Geschäftspartnern. Hinzu
kommt, dass so viele Ressourcen wie benötigt von externen RZ-Anbietern hinzugezogen werden können. Damit bleiben Unternehmen flexibel. Gezahlt wird dann auch
nur, was effektiv genutzt wird“, erläutert Hantrop.
Projekt: Test- und Demo-Cloud
Im Rahmen eines internen Projektes arbeitete PROFI sich
in Private-Cloud-Produkte der führenden Anbieter ein.
Beweggründe für die Private Cloud bei PROFI bildeten
die Reduzierung der Bereitstellungskosten für Demoszenarien, eine umkomplizierte Einbindung externer RechenRessourcen sowie eine einfache und sichere Einbindung
von Geschäftspartnern und die Reduzierung der Betriebskosten für Test- & Demoumgebung.
Zielsetzung des Projektes war es, die
interne Test- und Demoumgebung der
PROFI zu modernisieren, um sich hierdurch entscheidende Marktvorteile zu
sichern, und zusätzlich tiefes Know-how
im Produktportfolio der Privat-CloudKeyplayer aufzubauen. Hierzu gehören
VMware, Microsoft, IBM und Citrix. Die
entscheidenden Private-Cloud-Kriterien
wie Skalierbarkeit, Elastizität, nutzungsabhängige Abrechnung, Selbstbedienung und Mandantenfähigkeit wurden
von PROFI auf den Prüfstand gestellt
und bewertet. Durch die in diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse, kombiniert mit dem reichhaltigen Erfahrungsschatz im RZ-Umfeld, erweitert PROFI
Kompetenzen in den Bereichen PRIVAT-HYBRID-CloudComputing sowie in der Bereitstellung von Infrastructure
as a Service und Plattformen.
Private-Cloud-Erfahrungen kompakt
Die Komplexität der IT-Infrastruktur verschiebt sich vom
Konsumenten zum Experten und komplexe Tasks werden
in Summe seltener. Auch die Standardisierung vereinfacht
sich. Es sind diverse Skills zum Aufbau von Cloud-Lösungen nötig. Die Cloud ist keine Neuerfindung der Datacenter-Technologien, sondern die logische und konsequente
Weiterentwicklung der mit Virtualisierung einhergehenden
Möglichkeiten.
www.profi-ag.de
SCHWERPUNKT
Zukunft IBM Power
Power Linux und Pure Systems runden das Angebot ab
Die Zukunft bietet mehr als
nur System i
Aktivitäten im Linux-Umfeld und vorintegrierte Systemumgebungen in Form der „Pure
­Systems“ sollen für neue Anwender der Power-basierten Systeme neben dem System i
­sorgen. Doch eine Kannibalisierung bei seinen Serverfamilien will die IBM vermeiden.
N
ach wie vor stehen im IT-Bereich
die Kosten unter scharfer Beobachtung: Dabei verursachen, so IDC,
das Management der Systeme und die
Administration generell den größten
Aufwand. Faktoren wie der Energiebedarf oder die Kühlung im Rechenzentrum gelten dagegen weitgehend
als ausgereizt. Die Antwort auf diese
Herausforderungen gibt IBM mit seinen Konzept Pure Systems – das zum
einen für die x86-Prozessorarchitektur
als auch auf die Power-Schiene passt.
Dabei werden die einzelnen Komponenten, wie Server, Storage, Netzwerk,
Virtualisierung und die ManagementSoftware, zu einem integrierten System (auf der Basis der Power- und der
x86-Architektur) zusammengefügt. Ein
Komplettsystem das von Experten entwickelt wurde – IBM bezeichnet es als
„Expert Integrated Systems“.
Generell sind dabei zwei Varianten
zu unterscheiden: Zum einen das „IBM
Pure Flex System“ – es handelt sich dabei um eine voll integrierte und offene
Infrastruktur mit einem „single pane
of glass”-System-Management. Dabei
wird die Integration von Infrastruktur,
Security und Software vorangetrieben.
Zum anderen ist noch das „IBM Pure
Application System“ zu nennen. Seine
Vorteile sind laut IBM die optimalen
Bereitstellung von Applikationen sowie
ein effizientes und schnelles Betreiben
dieser Anwendungen. Insgesamt habe
Auf zwei Pfeilern beruht das
Konzept der
Pure Systems
32
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
Quelle: IBM
die IBM mehr als zwei Milliarden Dollar an Entwicklungsinvestitionen in
diese Architektur gesteckt.
Auf den ersten Blick erscheint mit
den Pure Systems (bestehend aus dem
Pure Flex und dem Pure Appication
System) das Erfolgskonzept der ehemaligen AS400 erweitert, denn es handelt
sich um eine Integration der Systeme
in den Bereich des Netzwerks und die
Middleware sowie das Management.
Speziell beim Pure Application
System hat die IBM mit unabhängigen
Softwareherstellern zusammengearbeitet, um schnell einsetzbare Lösungen
auf diesen Plattformen bereitzustellen.
Laut IBM soll aufgrund der weitgehenden Vorkonfiguration ein System, binnen weniger Stunden im Rechenzentrum mit den Applikationen live gehen.
Im Bereich der Systemverwaltung
kommt bei den Pure Systems alles
aus einem Guss: ein einheitliches und
durchgängiges
System-Management
kümmert sich um alle Infrastrukturkomponenten, inklusive der Virtualisierungsschicht. Damit verspricht IBM
den Anwendern eine Reduzierung der
Betriebsausgaben, eine schnellere Bereitstellung von IT-Infrastruktur-Ressourcen sowie eine schnellere Betriebsbereitschaft.
Im Bereich der Automatisierung
von IT-Aufgaben punkten die Pure Systems durch ein unterbrechungsfreies
Update-Management, die dynamische
Leontura, iStockphoto.com
Tech Forum
Strukturierte Verkabelung
und Vernetzung in
IT und Industrie
Sponsoren
Stuttgart,
17./18. Juli 2012
Wege zur einheitlichen Netzwerktechnik in IT und Produktion/Automation
Im IT-Umfeld sind Ethernet und TCP/IP längst Standard, und auch die Netzwerke in der Produktion/Automation setzen immer häufiger auf diese Technik: Die Vorteile eines vereinheitlichten Netzes sind zu groß, als dass
sich Unternehmen länger proprietäre Lösungen leisten wollten. Dennoch gibt es auf beiden Seiten offenbar nur
schwer zu beseitigende Vorurteile, etwa das vermeintliche Echtzeitproblem oder der angeblich geringe Bandbreitenbedarf in der Produktion. Die Wirklichkeit zeigt jedoch, dass der Nutzen eines einheitlichen Netzes enorm ist
und die damit einhergehenden Herausforderungen durchaus lösbar.
Für alle beteiligten Abteilungen in den Unternehmen gilt es, nicht nur die eigene Position zu definieren und kommunizieren zu können, sondern auch einen Einblick in die Erfordernisse des jeweiligen Gegenparts zu haben.
Dies betrifft Technik, strategische Aufstellung aller Beteiligten und ein fundiertes Wissen zu allen Schnittstellen.
Fakt ist: Viele IT-Spezialisten benötigen möglichst schnell zumindest Grundkenntnisse über die Details der Industrievernetzung und ausführliches Know-how zu allen Berührungspunkten.
Das LANline Tech Forum „Strukturierte Verkabelung und Vernetzung in IT und Industrie“ beleuchtet diese Thematik vor allem aus Sicht der IT-Experten, die sich aktuell oder künftig mit der Anbindung einer Industrievernetzung auseinandersetzen. Zu den Schwerpunkten gehören normative Grundlagen, aktuelle Entwicklungen in der
IT- und Produktionsvernetzung, Wissen über eingesetzte Hardware und Topologien sowie die enorm wichtigen
Security-Aspekte. Im Vordergrund des Tech Forums stehen dabei stets leicht auf die Praxis zu übertragende
Konzepte, die von hochrangigen Experten vermittelt werden.
www.lanline-events.de
Die Teilnahme am Tech Forum „Strukturierte Verkabelung und Vernetzung in IT und Industrie“ kostet regulär
240,– Euro zzgl. MwSt. bzw. 190,– Euro zzgl. MwSt. für Abonnenten der LANline. Im Preis enthalten sind:
Kaffeepausen, Lunchbuffet, Veranstaltungsunterlagen sowie der Download der Vorträge aus dem Internet.
Eine Veranstaltung von
LANline//Events
Ihre Ansprechpartnerin: Kati Landauer, Telefon: +49 89 4520572-11, E-Mail: [email protected]
www.lanline-events.de
SCHWERPUNKT
Zukunft IBM Power
Skalierung virtueller Workloads, die
maximale Ausnutzung der physikalischen Ressourcen sowie durch ein unmittelbares Deployment von Geschäftsanwendungen (durch den Einsatz von
Expertenwissen, das sich in den Images oder Application Patterns zeigt, die
auch von unabhängigen Softwareher-
Interview
Erwartungen der Systempartner
an Power Linux
Quelle: Profi Engineering Systems
Einen ersten Kommentar zum Power LinuxVorstoß der IBM gibt Manfred Lackner, Vorstand PROFI Engineering Systems AG dem
Midrange Magazin (MM). Das Unternehmen
hat als zertifizierter IBM-Partner bereits Erfahrungen mit dem früheren Open-PowerVorstoß der IBM gemacht.
Den Partnern fällt eine wichtige Rolle zu,
wenn Power Linux zum Erfolg werden soll.
MM: Eine weitere Neuerung hat IBM mit den
Ankündigungen zu Linux-Power vorgestellt.
Wie sieht hier ihre Erwartungshaltung aus?
Lackner: Hatten viel Herzblut in die erste
Open-Power-Generation gesteckt. Damals haben wir in einem schönen Projekt mit einem
Open-Power-System 10 bis 15 Intel-basierte
Server abgelöst. Das war damals eine sehr
leistungsfähige Lösung. Leider ging dann der
Fokus bei IBM für Open Power verloren. Doch
im Infrastrukturbereich ist heute der Zug in
Richtung Linux massiv ausgeprägt. Hier kann
sich ein toller Markt entwickeln.
MM: Warum reichen Intel-oder AMD-basierte
Server nicht aus?
Lackner: Die Performance und die Systemverfügbarkeit von Power-Maschinen ist klar
besser als bei x86-Servern. Wichtig ist, dass
IBM das Engagement nicht reduziert, sondern
das Konzept massiv in den Markt treibt.
MM: Wie Powerlinux in einem Pure System?
Lackner: Ich sehe Powerlinux eher als dedizierte Maschine. Das Konzept Pure Flex
unterstützt auch Linux – aber das dann eher,
wenn man Webserver in hoher Zahl betreiben
muss und das auf einem Opensource-Stack
machen will.
34
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
stellern mit eingebracht werden). Und
falls etwas nicht recht funktioniert,
gibt es bei den Pure Systems nur einen
zentralen Ansprechpartner für alle Servicefälle, unabhängig von der Fehlerursache. Wer Ähnlichkeiten zwischen
dem Konzept der Pure Systems mit
einem System i erkennt, der muss umdenken. Denn das Konzept einer ehemaligen AS 400 bezieht sich nur auf
ein System, das dann aber noch höhere
integriert ist – Hardware, Betriebssystem, Datenbank und Applikation sind
dabei noch enger verzahnt. Beim „Pure
Flex System“ handelt es sich um einen
integrierten Ansatz, den die IBM nun
neu verfolgt. Das ähnelt zwar der Strategie, die bereits bei der AS 400 verfolgt wurde. Aber eine AS400 ist noch
integrierter, weil die Datenbank bereits
mit enthalten ist. Das ist bei „Pure Flex
System“ nicht gegeben.
Anwendungen lassen sich zum
Beispiel auf einem „Pure Flex System“
nicht nur von DVD – also traditionell –
installieren, sondern auch von einem
vorgefertigten Image. Dort ist vom Prinzip her bereits alles vorkonfiguriert:
Man muss beim Betriebssystem keine
Vorkonfiguration mehr ausführen, es
reicht der Einsatz des Image (Applikation plus Betriebssystem) darunter
– ganz ähnlich wie bei einer virtuellen
Maschine (VM). Das entspricht einem
vorgefertigten Betriebssystem plus darauf abgestimmter Applikation – und
das wird dann auf das System gespielt
– nicht mehr einen übliche Installation,
sondern eher ein Start einer VM. Anzugeben sind dann nur mehr wenige Parameter, die sich nicht vorab angeben
lassen – etwa der Name des Systems
und die IP-Adresse.
Was aber noch gemacht werden
muss ist das Customizing der betreffenden Applikation. Insgesamt wird
die Phase der Erstinstallation obsolet:
Installieren von Betriebssystem und
Anwendung sowie der Test ob das zusammen alles funktioniert. Auch die
Bereiche Virtualisierung und Manage-
ment sind bei Pure Flex noch mit abgedeckt – insgesamt lässt sich alles
in einem „Pure Flex System“ von der
Management-Einheit verwalten.
Wer weiterhin Hardware und Betriebssystem in einer Instanz betreibt,
der kann von einem „Pure Flex System“ nicht sonderlich profitieren – etwa wenn ein Unternehmen bereits eine
Power 720 besitzt, mit vier Cores und
dem Betriebssystem i darauf und keine
Virtualisierung nutzt, wird von einem
„Pure Flex System“ nicht profitieren.
Wer dagegen die Vorteile von Konsolidierung und Virtualisierung nutzen möchte, wer mehrere Instanzen
von Systemen betreibt und womöglich
sogar eine Mischung aus IBM i, x86Servern und Linux-Rechnern in seiner
IT-Umgebung bereitstellen muss, der
kann aus dem neuen Konzept Vorteile
ziehen. Weitere Einsatzfelder betreffen
das Verbinden der gemischten Systemwelten mit einem zentralen Storage
oder das Verwalten der Systeme über
ein zentrales Management. Auch wer
heute über den Einsatz eines Bladecenter nachdenkt, der sollte sich künftig
an „Pure Flex System“ orientieren.
„Wer heutzutage auf der x86/x64Architektur Linux einsetzt, der hat bis
zu neun Hersteller involviert, bis das
Gesamtsystem steht – mit der entsprechenden Kompatibilitätsproblematik.“
Diese Aussage stammt von IBM – dazu verweist das Unternehmen auf die
vielen Bereiche, die zusammenspielen
müssen: Hardware Server, Storage, Hypervisor, Filesystem, Betriebssystem,
Anwendung – alles muss passen. Beim
neu vorgestellten Power Linux kommt
dagegen vieles aus einer Hand. Als
Linux-Servervarianten unterstützt IBM
dabei nur Red Hat oder Suse. Andere
Linuxe – wie zum Beispiel Ubuntu –
sollen auch laufen doch diese Versionen werden von IBM nicht unterstützt.
Zudem laufen die Betriebssysteme AIX
oder i OS darauf nicht, das bekommt
man nicht installiert.
Rainer Huttenloher ó
An
Power i-Workshops in Wien
kü
n
dig
un
Power VM: Erstellung und
Nutzung virtueller i-Systeme
Fortgeschrittene
SQL-Techniken
Wie Sie Ihre IBM Power System i noch wirtschaftlicher
nutzen können
So überlassen Sie der Datenbank viel Schreibarbeit
und sparen Zeit
Durch Virtualisierung kann eine Hardware zur gleichen Zeit durch
mehrere Instanzen genutzt werden. Gerade die spezifische Architektur und die außergewöhnliche Leistung der Power Prozessoren
in den IBM Midrange Servern ermöglicht durch Virtualisierung die
Kosten Ihrer IT risikolos zu senken, ohne Einbußen in Performance,
Skalierbarkeit oder Zuverlässigkeit.
Aus dem Inhalt:
• Konfiguration des Host unter IBM i
• Partitionskonfiguration für den i-Client
• Erstellung virtueller Ressourcen
Auch in
er
• Installation des i-Clients
23. Oktob
Stuttgart am . Oktober
24
am
• Backup und Restore
Fulda
• Administration der i-Clients
Die DB2 in Ihrem System i ist prädestiniert für SQL. Dieser Workshop zeigt Ihnen, wie Sie durch den Einsatz fortschrittlicher Techniken die Performance Ihrer Abfragen erhöhen und, gerade bei
komplexeren Aufgabenstellungen, richtig viel Ihrer wertvollen Zeit
sparen können.
Aus dem Inhalt:
• Gruppenbildung und Super Groups
• Common Table Expressions (CTE)
• Anwendung von Built-in Function
• Anwendung von User Defined Function
Auch in
ember
• Vertikale und horizontale Verknüpfungen
am 6. Nov
München
ember
ov
N
7.
• Unterabfragen
Köln am
• Rekursionen
» Montag, 17. September 2012 ı Workshop-Nr. 5352207
» Dienstag, 18. September 2012 ı Workshop-Nr. 5902207
Was ist eigentlich IBM
WebQuery?
RPG Programme für grafische
Clients entwickeln
Query/400 abgekündigt: Was leistet der Nachfolger
und wie funktioniert er?
So erweitern Sie Ihr Wissen für zeitgemäße Anwendungsoberflächen
Nachdem IBM den beliebten Query/400 abgekündigt hat, suchen
viele ein geeignetes Nachfolgeprodukt. IBM WebQuery läuft native
auf Ihrer Power i, greift schnörkellos auf Datenbanken zu und zaubert zeitgemäße Auswertungen. Darüber hinaus können die bewährten Abfragen übernommen werden. Wer komplexe Business Intelligence benötigt, wird wohl kaum durch den IBM WebQuery limitiert.
Aus dem Inhalt:
• Übersicht über Web Query
• Installation und Administration
Auch in
er
• Einstieg in die Bedienung
am 9. Oktob
München
er
ob
kt
O
.
• Der Report Assistant
Köln am 10
• Der Diagramm Assistant
• Neu: Info Assist
RPG ist moderner und leistungsfähiger als geglaubt. Mit RPG kann
man heute die Voraussetzungen schaffen, um ohne Umwege grafische Clients aufzusetzen. Wie das geht, erleben Sie im nachfolgend
beschriebenen Workshop.
Aus dem Inhalt:
• Ereignissteuerung vs. prozedurale Programme
• Stateless und StatefulConversations
• Transaktionssteuerung
• Parameterübergaben und Error-Handling
• RPG-Programme als SOAP-Service
• RPG-Programme als HTTP-Service
• RPG-Programme als CGI-Programme
• Die HTTP-API vs. Anwendung von CGIDEV2
» Mittwoch, 19. September 2012 ı Workshop-Nr. 5972207
» Donnerstag, 20. September 2012 ı Workshop-Nr. 5922207
Bestellung per Fax +49 8191 70661
1. Teilnehmer Name
Firma
Name
E-Mail-Adresse
E-Mail-Adresse
2. Teilnehmer Name
Straße
PLZ, Ort
E-Mail-Adresse
Telefon
Datum
im Web: www.midrange-academy.com
Fax
1. Unterschrift
ITP VERLAG GmbH
3. Teilnehmer Name
2207
Workshop-Nummer
2207
Workshop-Nummer
2207
Workshop-Nummer
E-Mail-Adresse
ı Kolpingstraße 26
ı 86916 Kaufering
ı Tel. +49 8191 9649-0
ı Fax +49 8191 70661
Teilnahmegebühren
– pro Teilnehmer:
– zwei Teilnehmer:
– drei und mehr Teilnehmer:
599,– €
je 549,– €
je 499,– €
Frühbucherrabatt bei Anmeldung
bis zu vier Wochen vor der Veranstaltung:
50,– €
Abonnentenrabatt (MIDRANGE MAGAZIN
oder TechKnowLetter):
5%
Den Preisen ist die gesetzliche Mehrwertsteuer hinzuzurechnen. Die Teilnahmegebühr enthält die Verpflegung tagsüber inkl. Mittagsessen und Pausenerfrischungen. Sie erhalten nach Eingang Ihrer Buchung die Anmeldebestätigung/Rechnung mit Angaben über Termine und Veranstaltungsort. Ausgabe
der Unterlagen ab 8.30 Uhr, Veranstaltungsbeginn um 9.30 Uhr. Änderungen
vorbehalten.
ı www.midrange.de
ı [email protected]
g
TECHNIK & INTEGRATION
Release 6.1 – iNavigator Database
Health Center
Je vielfältiger und vielschichtiger die Datenbankenobjekte werden, desto wichtiger ist es,
den Überblick nicht zu verlieren. Aus diesem Grund wurde bereits in Release V5R4 das
Health Center in den iSeries Navigator Database integriert. Das Health Center bietet einen
Überblick über die vorhandenen Datenbankenobjekte, zeigt kritische Objekte an und gibt
einen Ausblick auf die SQL-Aktivitäten. Wie das Health Center aufgerufen wird und welche
Funktionalität es bietet, wird im folgenden Artikel beschrieben.
D
as Health Center ist im iNavigator
Database hinterlegt. Unter „Datenbanken“ sollte auf die gewünschte Datenbank positioniert und das „Health
Center“ mit einem Rechtsklick ausgewählt werden (Bild 1). Je nach Größe
der Datenbank bzw. nach Anzahl der
Datenbankenobjekte kann die Aktualisierung der Health Center-Daten
einige Zeit in Anspruch nehmen. Aus
diesem Grund wird eine entsprechende Warnung ausgegeben: Sobald die
Daten gesammelt wurden, erhält man
zunächst einen Überblick über die
Datenbankenobjekte. Der Überblick
(Overview) ist nur eine von mehreren
1 Aufruf Health Center
36
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
Kategorien, in die die Daten aufgeteilt
werden.
Kategorien
Die Daten des Health Center werden in
folgende Kategorien (Bild 2) unterteilt:
Overview: Überblick über die vorhandenen Datenbankenobjekte; Einführung in Release V5R4
Environmental Limits: Gibt einen
Überblick über die Jobs, die aktuell von
den meisten SQL-Ressourcen verwendet werden; Einführung in Release 6.1
Activity: Gibt einen Überblick über
SQL-Aktivitäten – z. B. Anzahl der Inserts bzw. der logischen Lesezugriffe
oder Anzahl der Verwendungen; Einführung in Release 6.1
Size Limits: Listet diejenigen Objekte auf, die den vorgegebenen Limits
am nächsten kommen; Einführung in
Release V5R4
Design Limits: Listet die Anzahl
der Spalten, Zeilenlängen, Trigger sowie ähnliche Designinformationen auf;
Einführung in Release V5R4
Einschränkung der
ausgewählten Daten
In allen Kategorien – mit Ausnahme
der Environmental Limits – kann der
Umfang der zu analysierenden und
2 Health-Center-Kategorien
auszugegebenen Daten durch einen
Klick auf den Button „Change“ vorgegeben und eingeschränkt werden (Bild 3).
Die Auswahl kann auf ein bestimmtes
Schema/Bibliothek (Unterlassungswert
= Alle Schemata/Bibliotheken) eingeschränkt werden. Bei einigen Kategorien ist es außerdem möglich, ein einzelnes Objekt auszuwählen. Die Angabe
„Objects for size limits“ beschränkt die
Ausgabe nur auf die x-Objekte, die den
Limits am nächsten kommen.
Festlegung der Limits
In allen Kategorien – mit Ausnahme
der Übersicht – können die als kritisch
eingeschätzten Limits über die Auswahl „Change Status Threshold“ individuell festgelegt werden. In den Anzeigen werden dann kritische Objekte
bzw. die Objekte, für die eine Warnung
ausgegeben werden soll, besonders gekennzeichnet (Bild 4). Durch geschickte
Festlegung der Limits können kritische
Objekte auf einen Blick ausgemacht
und anschließend entsprechende Maßnahmen – z. B. Reorganisation oder ReDesign – eingeleitet werden.
Im folgenden Beispiel (Bild 5) wurde das Limit für die kritischen Objekte
auf 14 Prozent und die Grenze für die
Warnungen auf 7,5 Prozent festgesetzt. Damit wird die Feldreferenzdatei
FLDREF mit 1.161 Feldern als kritisch
eingestuft, wohingegen die Datei LLDSIN mit 610 Feldern die Grenze für die
Warnung überschritten hat.
Health Center-Kategorie –
Overview
In der Übersicht werden die Datenbankenobjekte in dem/den ausgewählten
Schema(ta) nach Objektart gruppiert
und deren Anzahl angegeben. Folgende Gruppen und Untergruppen werden
gebildet:
Tabellen/Tables
ó Nicht Partitionierte Tabellen: normale
SQL-Tabellen
ó Partitionierte
Tabellen: SQL MultiMember-Dateien – das sind die Daten,
die in einzelne Member/Partitions
aufgeteilt werden. Die Verwendung
von Partioned Tables wird von IBM allerdings nur für extrem große Tabellen empfohlen, die das absolute Limit
(4,2 Mrd. Datensätze) sprengen.
ó Verteilte Tabellen: Tabellen, die über
mehrere IASP oder iSeries verteilt
sind
ó Materialized
Query Tables (MQT):
SQL-Tabellen, die auf einem Select-
Statement basieren und mit dem SQLBefehl REFRESH aktualisiert werden
können
ó DDS-beschriebene physische Dateien
ó Quellen-Dateien
Sichten/Views
ó SQL Views
ó DDS-beschriebene logische Dateien:
unabhängig davon,
–ob geschlüsselt oder ungeschlüsselt,
–ob mit oder ohne Select/OmitAnweisungen,
–ob mit oder ohne Join-Anweisungen
Indices
ó Binary Radix Tree Indices
ó Encoded Vector Indices
ó Anmerkung:
DDS-beschriebene geschlüsselte logische Dateien werden
nur unter der Kategorie „Sichten/
Views“ ausgegeben.
ó Anmerkung: Derived/Sparse Indices:
Aktuell werden die Binary Radix Tree
Indices und Encoded Vector Indices
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3 Filter Health Center Data
4 Festlegung der Limits
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
37
TECHNIK & INTEGRATION
5 Kritischer Status und Warnung
Sourced Scalar Functions: Funktionen, die eine vorhandene skalare
Funktion überladen
ó Sourced Aggregat Functions: Funktionen, die vorhandene Aggregatfunktionen überladen
ó SQL Scalar Functions: In SQL geschriebene Funktionen mit genau einem Rückgabewert
ó SQL Table Functions: In SQL geschriebene Funktionen mit mehreren Rückgabewerten
Sonstiges
ó Sequence Objects: Objekte (Datenbereiche), in denen fortlaufende numerische Werte bereitgestellt werden
ó SQL Packages
ó User Defined Types (UDT): Mit SQL
können beliebige Datentypen definiert werden. Die Verwendung von
UDTs sollte jedoch auf ein Minimum
beschränkt werden, da Änderungen
nur möglich sind, wenn UDT nirgends
verwendet wird.
ó Journal Receivers
ó Journals
ó
(noch) nicht in normale und Derived/
Sparse (Spaltenauswahl, neue Spalten oder mit Where-Bedingungen)
Indices, die in Release 6.1 eingeführt
wurden, aufgeteilt.
Integritätsbedingungen
ó Primary Key Constraints
ó Unique Key Constraints
ó Check Constraints
ó Referentielle Integritäten
Trigger
ó Externe Trigger: Programme, die in einer High Level Language (HLL) – z. B.
RPG – geschrieben und mit einer physischen Datei bzw. einer SQL-Tabelle
verbunden sind. Sie werden vom Datenbanken-Manager – abhängig vom
Trigger-Event und Trigger-Zeitpunkt
– aufgerufen.
ó SQL Trigger: In SQL geschriebene
(klassische) Trigger-Programme
ó Instead of Trigger: In SQL geschriebene Trigger-Programme, die jedoch
nicht mit einer physischen Datei oder
SQL-Tabelle, sondern mit einer SQL
View verbunden sind
Alias
ó Alias
ó DDM-Datei
38
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
Stored Procedures
ó Externe Stored Procedures: In HLL
geschriebene Programme oder Prozeduren (ohne Rückgabewert), die als
„SQL Stored Procedures“ registriert
wurden. Dadurch können diese Programme/Prozeduren mit dem SQLBefehl CALL aufgerufen und in jeder
Umgebung, die in SQL zulässig ist,
ausgeführt werden.
ó SQL Stored Procedures: In SQL geschriebene Programme, die über den
SQL-Befehl CALL aufgerufen werden
können
User Defined Functions
ó External Scalar Functions: In HLL geschriebene Funktionen, die genau einen Rückgabewert haben. Der Aufruf
ist aus jeder Umgebung, die in SQL
zulässig ist, möglich.
ó External Table Functions: In HLL geschriebene Funktionen, die mehrere
Rückgabewerte in Form einer Tabelle
haben, also:
–eine Spalte und mehrere Zeilen
oder
–eine Zeile und mehrere Spalten
oder
–mehrere Spalten und Zeilen
Health Center-Kategorie –
Environmental Limits
(Neu in Release 6.1)
In dieser Kategorie werden Jobs angezeigt, die entweder aktuell oder in der
Vergangenheit die meisten SQL-Ressourcen verbrauchen oder verbraucht
haben. Sofern Limits existieren, werden diese ebenfalls angezeigt.
Anders als bei den anderen Kategorien können die Jobs nicht auf eine
einzelne Bibliothek/Schema eingeschränkt werden. Die Jobs werden wie
folgt aufgeteilt:
ó maximale Anzahl aktiver Deskriptoren pro Job und
ó maximale Länge der SQL-Anweisung
pro Job
Birgitta Hauser ó
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Der vollständige Artikel steht Abonnenten
online zur Verfügung.
Datensicherheit bei System i
Verschlüsselung von Bändern
Datensicherung hat nicht nur etwas damit zu tun, Daten bei Bedarf wiederherstellen zu
können. Datensicherung hat auch etwas mit Datenschutz zu tun. Was würde wohl passieren,
wenn Ihre Datensicherungsbänder in falsche Hände gelangen?
E
s ist ein Leichtes, ein Band (z. B.
ein LTO) mal eben in die Tasche
zu stecken. Und die Voraussetzungen,
den Inhalt des Bands dann einzulesen
und auszuwerten sind relativ simpel,
letztendlich genügt ein System i (oder
ein Vorgängersystem) sowie ein Bandlaufwerk, das die Bänder lesen kann,
schon hat man auf Bibliotheks‑, Objektoder Dokumentenebene Zugriff auf die
Daten. Man benötigt nun auf dem Zielsystem nur noch die Berechtigung zum
Zurückspeichern und kann dann mit
dem QSECOFR mutmaßlich geschützte
Objekte zugänglich machen.
Meist – und das verwundert – findet man die Daten auf den Datensicherungsbändern in ungeschützter
Form – also unverschlüsselt vor. Dabei
sind wir heute in der Lage, den Inhalt
von Banddatenträgern mit Hard- und
Software-Verschlüsselungsverfahren
relativ einfach gegen unberechtigten
Zugriff abzusichern.
Verschlüsselungen werden von der
IBM mit den neueren Versionen des
IBM i-Systems angeboten. Deren Einsatz
ist nicht nur für die Datenbankinhalte
selbst, sondern auch für Datensicherungen sinnvoll. Allerdings nutzen zu wenige Unternehmen diese Funktion.
Seit Version 6.1 des Systems IBM i
besteht nun auch die Möglichkeit der
Softwareverschlüsselung – unabhängig
von der Datensicherungseinheit. Während die Hardwareverschlüsselung
direkt an die Einheiten gebunden ist,
steht die Softwareverschlüsselung für
alle Datensicherungen zur Verfügung.
Zu beachten ist allerdings, dass die
Inhalte von Sicherungsdateien (SAVF)
und optischen Einheiten nicht verschlüsselt werden können. Virtuelle
Einheiten werden – wie Bandlaufwerke
auch – voll unterstützt. Ebenso lassen
sich die Bestandteile des Betriebssystems nicht verschlüsseln. Folglich lassen sich keine SAVSYS in verschlüsselter Form durchführen. Als Faustregel
gilt, dass keine Q-Bibliotheken verschlüsselt werden können.
Außerdem: Der Einsatz der Verschlüsselung benötigt Rechenzeit, da
die Verschlüsselung vom Prozessor
durchgeführt werden muss. Das kann
unter Umständen zu PerformanceBeeinträchtigungen führen und so
auch die Laufzeit der Datensicherung
nachteilig beeinflussen. Hier machen
sich die neuen Prozessorgenerationen
positiv bemerkbar. Auch wenn Power 5
durchaus in der Lage ist, Verschlüsselungen in akzeptabler Zeit durchzuführen, sind die Power 6-Prozessoren doch
deutlich leistungsfähiger und verkürzen die Sicherungs- bzw. Verschlüsselungszeit zum Teil erheblich!
Grundsätzlich gilt: Man sollte klar
planen und festlegen, welche Daten
und Informationen verschlüsselt gesichert werden sollen. Eine globale Verschlüsselung der Datensicherungen
macht wirklich nur dann Sinn, wenn
die Menge der zu sichernden Informationen überschaubar ist, das Zeitfenster für die Sicherung ausreicht und die
Kapazität der Bänder ebenfalls ausreichend ist.
Bei der Entscheidungsfindung, welche Daten verschlüsselt gesichert werden sollen, sollten folgende Kriterien
bedacht werden:
ó Sensibilität der Daten: Müssen Daten
geschützt werden, weil sie sensibel
sind?
ó Gibt es rechtliche Vorschriften, die
einzuhalten sind?
ó Ist die zur Verfügung stehende Zeit
ausreichend, um die Daten verschlüsselt sichern zu können?
ó Sind genügend Sicherungsdatenträger verfügbar, um die verschlüsselten Informationen sichern zu
können?
In der Praxis hat es sich mittlerweile bewährt, Inhalte von Dateien und
Tabellen zu verschlüsseln. In der Regel
enthalten diese Objekte Daten und Informationen, die vor unberechtigtem
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07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
39
TECHNIK & INTEGRATION
Zugriff geschützt werden müssen.
Programmobjekte hingegen sind weniger sensibel – stellen sie doch nur ein
Werkzeug zur Verarbeitung der Daten
dar. Sind die Daten nicht vorhanden,
dann ist meist auch das Programmobjekt wertlos.
Leider wird mit der Verschlüsselung ein Mechanismus nachteilig beeinflusst, der bei der Datensicherung dienlich sein kann: die Komprimierung der
Daten auf dem Band. Durch die von den
Verschlüsselungsfunktionen ergänzten
40
Daten kann die Komprimierung meist
nur mit einem sehr niedrigen Faktor
umgesetzt werden. Deshalb kann es
sein, dass ein Datensicherungsprozess
mit Verschlüsselung mehr Platz benötigt als eine unverschlüsselte Variante.
Das wird ein Problem, wenn nur ein
Einzelbandlaufwerk zur Verfügung
steht bzw. die Kapazität eines Laufwerks bzw. Bands ausgeschöpft ist.
Wenn diese Kriterien bedacht sind
und der Entschluss gefasst wurde, die
Verschlüsselung der Datensicherung
einzusetzen, dann kann mit der Prüfung der Voraussetzungen begonnen
werden.
Die Verschlüsselung basiert auf folgenden Lizenzprogrammen:
ó 5761-SS1 Option 18
(Media and Storage Extensions)
ó 5761-SS1 Option 44
(Encrypted Backup Enablement)
ó 5761-BR1 Option 2
Damit fallen leider auch zusätzliche
Kosten an, Kosten allerdings, die sich
lohnen. Denn damit werden die Daten-
1 Menü CMDMST
2 Befehl ADDMSTPART
3 ADDMSTPART – 2. Ausführung
4 SETMSTKEY
5 WRKPCYBRM
6 Schlüsselparameter
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
sicherungen auf den Banddatenträgern
mit einem 256-Bit-Schlüssel gegen unberechtigten Zugriff abgesichert.
Ein Band, das mit einem solchen
Schlüssel versehen ist, kann natürlich
immer noch entwendet werden, allerdings ist es nicht mehr decodierbar und
somit quasi wertlos.
Achtung! Der Schlüssel, der für
die Verschlüsselung verwendet wurde,
darf natürlich ebenfalls nicht verloren
gehen. Denn sonst sind die Datensicherungsbänder auch für den Eigentümer
wertlos!
Aber wie funktioniert nun das Verschlüsseln mit Softwaremitteln?
Die Basis bildet der Exit-Point QIBM_
QTA_TAPE_TMS oder innerhalb von BRMS
das Programm Q1ATRMS. Mit dem ExitPoint kann definiert werden, ob ein Objekt verschlüsselt gesichert werden soll
oder nicht.
Dem Exit-Point wird bei verschlüsselter Sicherung der Schlüssel bekannt
gegeben, mit dem die Objekte verschlüsselt werden sollen. Die Bekanntgabe des Schlüssels besteht dabei aus
folgenden Informationen:
ó Bibliothek, die den Schlüssel enthält
ó Name der Datei, in der sich der Schlüssel befindet
Anmerkung: Der Exit-Point ermöglicht es, dass man sich eigene Verschlüsselungsprogramme
schreiben
kann, mit denen die Verschlüsselung
aktiviert und ausgeführt wird.
Wenn man die Verschlüsselung zusammen mit BRMS einsetzt, dann werden die Schlüsselinformationen auf Basis der Einheitenrichtlinien definiert.
Die Schlüsselinformationen werden
innerhalb von BRMS in der Datei Q1A
KEYFILE abgelegt, die sich in der BRMSBenutzerbibliothek QUSRBRM befindet.
Diese Datei kann nur mit speziellen
Methoden verwaltet werden. Damit ist
ein unberechtigter Zugriff auf den Inhalt der Schlüsseldatei nicht oder nur
sehr schwer möglich. Um den Inhalt
einzusehen und zu verwalten, benötigt
man einen so genannten Masterkey, der
im LIC des Systems zu finden ist. Bis zu
acht solcher Masterkeys werden vom
System unterstützt. Beachtet werden
muss Folgendes: Bis Version V5R4 lassen sich die Masterkeys nicht sichern!
Diese Funktion wurde von der IBM erst
ab Version 6.1 eingeführt. Deshalb ist
es unbedingt wichtig, dass beim Verschlüsselungseinsatz unter V5R4 die
Schlüssel sicher aufbewahrt und beim
Wiederherstellungsszenario wiedergefunden werden.
Bestandteile der Schlüsseldatei sind
einzelne Schlüssel, die für unterschiedlichste Sicherungsprozesse genutzt
werden können.
Schauen wir uns die Verwaltung
der Schlüsseldatei ein wenig genauer
an. Die Verwaltungsmöglichkeiten finden sich sowohl in der 5250-Umgebung
als auch beim Verwalten des System i
Navigator.
Das Menü GO CMDMST (Bild 1) sowie
das Menü GO CMDCKM beinhalten die
Befehle für die Schlüsselverwaltung.
Nur wenige Schritte sind für eine erfolgreiche Einrichtung der Softwareverschlüsselung erforderlich:
Im Zusammenhang mit dem Einsatz von BRMS:
ó Erstellen des Masterkey (Bild 2)
ó Jetzt
wird der Masterkey für die
Schlüsseldatei definiert. Dazu verwendet man erneut den Befehl
ADDMSTPART. Schauen Sie sich dazu
Bild 3 an.
ó Nun wird der Masterkey über den Befehl SETMSTKEY festgelegt (Bild 4)
ó Erstellen der Datei A1AKEYFILE in der
Bibliothek QUSRBRM. Dabei handelt es
sich um die Schlüsseldatei.
–CRTCKMKSF KEYSTORE(QUSRBRM/
Q1AKEYFILE) MSTKEY(1)
–AUT(*EXCLUDE) TEXT('Datei für
Sicherungsschlüssel')
ó
Erstellen eines neuen 256-Bit-AESSchlüssels
–GENCKMKSFE KEYSTORE(QUSRBRM/
Q1AKEYFILE) RCDLBL(KEY1)
KEYTYPE(*AES) KEYSIZE(32)
–Der Name des Schlüssels wird in
den Parameter RCDLBL eingegeben.
In unserem Beispiel wurde Key1
verwendet.
ó Anpassen
der Einheitenrichtlinie
(Bild 5).
–WRKPCYBRM TYPE(*MED)
ó In der Policy müssen die Verschlüsselungsinformationen in den dafür vorgesehenen Parametern eingegeben
werden (Bild 6):
Encrypt Data . . . . . . *YES
Key store file . . . . . . Q1AKEYFILE Name
Key store library . . . . QUSRBRM Name
Key record label . . . . KEY1
Nun muss die BRMS-Sicherung noch
auf die neuen Einstellungen angepasst werden. Dazu wird in den Sicherungsrichtlinien die Angabe für das
Verschlüsseln der Objekte definiert.
Hier empfiehlt sich beispielsweise die
Angabe *MEDPCY.
Die Verschlüsselungsinformationen
in BRMS lassen sich mit dem Befehl
WRKMEDIBRM einsehen. Dort findet man
nach Drücken der F11-Taste auch den
Hinweis auf den Schlüssel.
ó
Sorgfaltspflicht bei Schlüsseln
Bei der Arbeit mit den Schlüsseln ist
eine entsprechende Sorgfalt wichtig.
Nicht nur, dass die Schlüssel nicht in
fremde Hände gelangen dürfen, Sie
sollten auch in gewissen Zeitabständen
die Masterkeys ändern. Hierbei muss
aber unbedingt daran gedacht werden,
dass dann alle Verschlüsselungen auf
den neuen Masterkey abgestimmt werden. Sind also Bandsicherungen mit
einem Masterkey geschützt, der durch
einen neuen Masterkey ersetzt wurde,
dann müssen auch die Schlüssel für
die Verschlüsselung mit dem neuen
Masterkey versehen werden. Hört sich
kompliziert an, ist es aber nicht, denn
die Neuzuordnung wird über den Befehl TRNCKMKSF durchgeführt. Solche
Masterkey-Verwaltungsaktionen lassen
sich auch automatisch durchführen, da
alle Befehle mit APIs abgebildet werden
können.
Jörg Zeig ó
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
41
marktübersicht
Collaboration-Lösungen
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42
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
wei der zentralen Ziele eines DMS
sind die Bereitstellung von wichtigen Dokumenten in Projektteams, Abteilungen oder im ganzen Unternehmen
sowie die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen. Und dabei spielen
E‑Mails mit ihren Dateianhängen heute
eine zentrale Rolle, denn schließlich
läuft der Großteil der unternehmensexternen und -internen Kommunikation
hierüber.
Aber auch andere auf Lotus Domino/
Notes basierte Anwendungen können
in diesem Zusammenhang relevant
sein, weil sie wichtige Dokumente beinhalten. Die Anforderungen an eine Integration von Lotus Domino/Notes und
einem DMS orientieren sich aus Benutzersicht meist an folgenden Fragen:
ó Wie interagiert der Benutzer mit dem
System? Wie kann eine E‑Mail samt
der Dateianhänge ins DMS überführt
werden? Wie können dabei Metadaten
zwischen Lotus Notes (beispielsweise
Absender, Empfänger, Versanddatum,
Empfangsdatum oder Betreff) und
dem DMS abgeglichen werden?
ó Können die E‑Mails nach dem Export
ins DMS auch weiterhin mit Lotus
Notes bearbeitet werden? Kann eine
E‑Mail wieder in Lotus Notes geöffnet und darauf geantwortet oder die
E‑Mail weitergeleitet werden, um eine
möglichst hohe Benutzerakzeptanz
zu erreichen?
Wie kann die Lesbarkeit einer E‑Mail
über Jahre hinweg sichergestellt werden? Können die E‑Mails in Langzeitformate wie PDF, PDF/a-1a/-1b konvertiert und damit auch unabhängig
von Lotus Notes gelesen werden?
Darüber hinaus gibt es einige zusätzliche Überlegungen, die einen erheblichen Einfluss auf das Design und
die Funktionalität einer Integrationslösung haben:
ó Werden neben Lotus Domino/Notes
als E‑Mail-System weitere Anwendungen genutzt, die auf Lotus Domino/
Notes basieren und ebenfalls eine
Schnittstelle zum DMS benötigen?
ó Was genau soll mit E‑Mails/Dokumenten passieren, die ins DMS überführt
wurden? Sollen sie gelöscht, durch
zusätzliche Metadaten (z. B. einen
Zeitstempel) gekennzeichnet oder
evtl. die E‑Mail/das Dokument oder
die darin enthaltenen Dateianhänge
in Lotus Domino/Notes durch einen
Verweis auf das entsprechende Dokument im DMS ersetzt werden, um so
die Lotus Domino/Notes-Datenbanken
zu verkleinern?
ó Sind in verschiedenen Abteilungen
evtl. unterschiedliche DMS im Einsatz oder ist schon in naher Zukunft
der Wechsel auf ein neues DMS geplant? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein DMS zukünftig ausgetauscht/migriert wird?
ó
Anbieterübersicht
Die Anforderungen an eine Integrationslösung sind vielfältig und technisch komplex. Sie sind von Organisation zu Organisation verschieden und
können sich mit der Zeit gravierend
verändern.
Gründe genug also für eine benutzerfreundliche, flexible Lösung:
ó die unterschiedliche Systeme unterstützt,
ó deren Funktionalität modular erweiterbar ist und
ó die an die jeweiligen Anforderungen
des Kunden angepasst werden kann.
Und was ist mit Benutzerfreundlichkeit, Kompatibilität, Performanz,
Skalierbarkeit, Sicherheit, Installationsaufwand und technischer Realisierbarkeit?
ó Wie integriert sich die Lösung technisch in Lotus Domino/Notes? Sind
Anpassungen an den Lotus Notes-Datenbankschablonen erforderlich oder
können solche Anpassungen vermieden werden?
ó Wie kann die Software auf die Arbeitsplatz-PCs verteilt werden?
ó In welchen Formaten können E‑Mails/
Dokumente sinnvoll aus Lotus Domino/
Notes exportiert werden? Welche Auswirkungen hat die Entscheidung auf
ein bestimmtes Format, insbesondere
auf die Sicherstellung der Lesbarkeit
über einen langen Zeitraum?
Welche Programmierschnittstellen
(APIs) bieten Lotus Domino/Notes und
die DMS an? Welche Funktionalitäten
können auf Basis dieser Schnittstellen
realisiert werden?
Technisch gesehen kann eine universell einsetzbare Lösung nur durch
zusätzliche Abstraktionsebenen erreicht werden. Bild 1 zeigt eine mögliche Architektur.
Das Integration Framework stellt
mit seiner API eine Schnittstelle zur
Verfügung, über die seine Funktionalität von außen angestoßen werden kann
(z. B. durch Aktivierung eines Menüpunkts durch den Benutzer).
Über die DMS-Adapter stellt das Integration Framework die Verbindung
zu den verschiedenen DMS-Systemen
her. Für jedes DMS werden verschiedene Aktionen unterstützt, die die Funktionalitäten des DMS abbilden, die für
eine Integration erforderlich
sind.
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Bild 1: Architektur einer universellen DMS-Integrationslösung.
Quelle: THiNK – e-solutions
www.midrange-solution-finder.de
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
43
marktübersicht
DMS-Adapter und -Aktionen sind in
sich gekapselte Einheiten und können
jederzeit geändert bzw. hinzugefügt
werden, ohne den Rest des Systems zu
beeinflussen.
Die Verarbeitung eines Dokuments
erfolgt in einer Verarbeitungskette,
in der Aktionen, die in den beteiligten DMS auszuführen sind, wie LegoBausteine hintereinander „geschaltet“
werden. Eine Verarbeitungskette kann
beliebig viele Aktionen beinhalten,
und es können auch mehrere Verarbeitungsketten definiert werden. Die Definition einer Verarbeitungskette erfolgt
ausschließlich per Konfiguration. Bild 2
illustriert diesen Ansatz.
Die Verarbeitungskette, die in diesem Beispiel aus drei Aktionen besteht,
wird aus Lotus Notes heraus beispielsweise durch Aktivierung eines Menüpunkts angestoßen und dann abgearbeitet. In der Folge werden zunächst
das Dokument selbst und dann seine
Dateianhänge aus Lotus Notes exportiert. Im dritten Schritt erfolgt dann der
Import ins Ziel-DMS (DMS #3).
Lotus Notes stellt bei dem oben beschriebenen Lösungsansatz für eine
universelle Integration lediglich einen
Spezialfall eines DMS dar. Trotzdem
gibt es einige Lotus Notes-Spezifika,
Collaboration-Lösungen
die eine genauere Betrachtung erfordern. Lotus Notes bietet eine Vielzahl
von Schnittstellen, über die eine Integration erfolgen kann (C/C++/Java/LotusScript). Die älteste API ist die C-API.
Sie ist deshalb auch die umfangreichste. Die Implementierung eines Lotus
Notes-Adapters auf Basis der C-API ist
zwar etwas aufwendiger als bei Verwendung einer anderen API (wie z. B.
Java), der zusätzliche Aufwand zahlt
sich aber aus. Die C-API ist nämlich
auch die einzige Schnittstelle, die die
Realisierung von Menü-Plug-ins oder
SmartIcon-Funktionalität ohne Anpassung der Datenbankschablone ermöglicht und somit maximale Kompatibilität bietet.
Darüber hinaus stellt sich bei Lotus
Notes die Frage nach dem Export-Format. Schließlich soll das Ergebnis des
Exports das Dokument vollständig beinhalten und in Lotus Notes wieder geöffnet werden können. Standardisierte
Formate wie das Internet Massage-Format für E‑Mails sind keine valide Alternative, weil darin bestimmte Elemente
von Lotus Notes-Dokumenten nicht
abgebildet werden können und weil
möglicherweise auch Dokumente aus
anderen auf Lotus Domino/Notes basierenden Anwendungen ins DMS über-
führt werden sollen, für die sich dieses
Format per se nicht eignet. Was ist also
die optimale Lösung? Das Domino XML
(DXL) -Format hat sich in dieser Hinsicht als sehr gut geeignet erwiesen.
Zwar kann dieses Format auch mit aktuellen Lotus Notes-Versionen nicht einfach wieder geöffnet werden, mit Hilfe
eines entsprechenden Programms lässt
sich diese Herausforderung aber sehr
elegant lösen. DXL ist ein Format, das
alle Metadaten, den Dokumententext
und sogar die Dateianhänge beinhaltet
(falls gewünscht).
Es lässt sich wieder in Lotus Notes
öffnen und ist eine hervorragende Basis
für die Erstellung von Formatvarianten
(Internet Message Format, PDF, PDF/a1a, PDF/a-1b etc.).
Auf Basis des beschriebenen Ansatzes für eine universelle Integration
zwischen verschiedenen DMS lassen
sich auch mit Lotus Domino/Notes
komfortable und anpassbare Lösungen realisieren, die sowohl die nötige
Investitionssicherheit als auch die erforderliche Flexibilität bezogen auf die
funktionalen und nicht funktionalen
Anforderungen bieten.
Jochen Tümmers ó
www.think-e-solutions.com
Bild 2. Beispielhafte
Integration zwischen
Lotus Notes und
DMS.
44
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
Quelle: THiNK – e-solutions
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mit den reinen Nutzdaten. Die Mitarbeiter benötigen daher keine spezifischen
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Die Entwicklung mit FlowGate erfolgt
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dem Betriebssystem. Die Applikationen
laufen auf allen Mobilgeräten unter den
Die FlowGate- und XPages-ApplikatioBetriebssystemen Android™, Blacknen werden von der GFI präzise nach
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den Anforderungen des Auftraggebers
Mobile. Das Layout der Programmoberentwickelt. Dies gilt auch für die Vorfläche passt sich automatisch der vergaben des Corporate Design. Die Entfügbaren Displaygröße an. So genügt
wicklungszeit bis zum ersten Testlauf
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Das Eisenhower-Prinzip:
Dogma versus Pragmatismus
In vielen Unternehmen gibt es für den internen IT-Support Vorgaben bezüglich der Priori­
sierung der eingehenden Problemmeldungen. Die Abteilung „Anwendungsentwicklung“ der
Wolf GmbH entschied sich für die Verwendung des Eisenhower-Prinzips. Diese einfache
und transparente Methode führte jedoch zu Akzeptanzproblemen bei den Usern. Wie die
Probleme erfolgreich umgangen werden konnten, zeigt dieser Beitrag.
E
ine der einfachen, aber in der Praxis bewährten Methoden zur Priorisierung von Aufgaben ist das Eisenhower-Prinzip. Dabei werden Aufgaben
anhand ihrer Wichtigkeit sowie nach
ihrer Dringlichkeit eingeteilt (siehe
Grafik). Wichtige und dringende Aufgaben erhalten die Priorität 1 (z. B. Fertigungsstillstände), wichtige, aber nicht
dringende die Priorität 2 (Migrationen,
Änderungen mit hohem Einsparpotenzial), dringende, aber nicht wichtige
Aufgaben die Priorität 3 (z. B. Rechtevergabe auf eine Anwendung) und
nicht dringende, also nicht wichtige
Aufgaben die Priorität 4 (Ablage P).
Aus Sicht der Abteilung sprachen
zwei Vorteile für den Einsatz des Eisenhower-Prinzips: Zum einen die einfache und pragmatische Priorisierung
von Aufgaben anhand zweier nachvollziehbarer Kriterien. Zum anderen
die Höherbewertung der Wichtigkeit
gegenüber der Dringlichkeit. Die Einführung des Eisenhower-Prinzips war
aus Unternehmenssicht ein Erfolg, da
durch die vorrangige Bearbeitung der
Prio-2-Aufgaben erhebliche Einsparungen erreicht wurden. Die User hingegen waren unzufrieden, die Beschwerden nahmen zu.
Etwa drei von vier gemeldeten
Problemen waren Prio-3-Probleme. Da
nach dem Eisenhower-Prinzip gearbei-
46
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
tet wurde, wurden nach dem Prio-1Firefighting Aufgaben der Priorität 2
erledigt. Dies waren meist langwierige
Aufgaben (zum Beispiel Prozessanpassungen oder Anwendungserweiterungen), so dass ein Großteil der Aufgaben
1
2
wichtig
wichtig
dringend
nicht dringend
3
4
nicht wichtig
nicht wichtig
dringend
nicht dringend
Das Eisenhower-Prinzip
liegenblieb und erst nach einigen Tagen
bearbeitet wurde. Die Antwortzeiten
waren für den Otto-Normal-User mit
seinen Alltagsproblemen nicht tragbar.
Es musste ein Weg gefunden werden,
die Antwortzeiten für die User zu verkürzen.
Um die Situation zu entschärfen
wurde die Bearbeitung der Prioritäten
von „1 – 2 – 3“ auf „1 – tagesaktuelle
Probleme – 2 – 3“ umgestellt. Diese
als Notlösung gedachte Vorgehensweise – zunächst die aktuellen Probleme
zu lösen, um dann mit den wichtigen
Aufgaben fortzufahren – war dermaßen erfolgreich, dass sie bis heute in
Gebrauch ist. Zwar blieben an einigen
Tagen Aufgaben liegen, diese Wartezeit
wurde von den Usern jedoch akzeptiert, solange sie das Gefühl hatten, das
ihnen im Normalfall schnellstmöglich
geholfen wurde: die Zahl der Beschwerden sank um 95 Prozent. Zudem konnte sichergestellt werden, dass wichtige
Aufgaben dennoch zeitnah erledigt
werden.
Das Eisenhower-Prinzip hat sich im
Support-Alltag nur bedingt bewährt.
Die Effizienzsteigerungen gingen mit
einem erheblichen Einbruch der Kundenzufriedenheit einher. Erst eine
Änderung der Bearbeitungsreihenfolge konnte die gewünschte Akzeptanz
wiederherstellen, ohne vom Vorsatz
der vorrangigen Erledigung wichtiger
Aufgaben abzuweichen. Wie so oft, ist
im EDV-Support ein pragmatischer Ansatz erfolgreicher als ein dogmatischer.
Eisenhowers „What is important is seldom urgent and what is urgent is seldom important.“ setzen wir daher ein
Zitat von Groucho Marx entgegen: „Ich
habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch
andere.“
Indro Perless ó
www.wolf-heiztechnik.de
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marktübersicht
Collaboration-Lösungen
Prozesslösung unterstützt Textilhersteller
Kollektionen mit Transparenz
Beim Textilhersteller Anton Cramer durchlaufen jährlich etwa 400 verschiedene Stoff­muster
sämtliche Abteilungen des Produktionsbereichs. Um die feinen Unterschiede der Stoffe im
Detail dokumentieren zu können und somit mehr Transparenz in die Produktion zu bringen,
bedient sich Anton Cramer einer individuellen Workflow-Lösung aus dem Hause ITWU.
W
elche Garne stecken eigentlich in
einem Popeline-Gewebe? Bei welcher Webstuhleinstellung entsteht eine
Natté-Struktur? Und welche Farbrezeptur benötigt man für eine Reaktivfärbung? Obwohl wir die meiste Zeit des
Tages in derartige Stoffe und Gewebe
gekleidet sind, bleiben diese Fachausdrücke doch Böhmische Dörfer für uns.
Frank Aertken kann diese Fragen im
Schlaf beantworten. Als Leiter der Produktentwicklung beim Textilhersteller
Anton Cramer in Greven ist Aertken
für neue Ideen und Innovationen im Bereich Oberstoffe zuständig. Gemeinsam
mit dem Vertrieb stellt er die Inhalte
der beiden Jahreskollektionen zusammen. Dabei sollen jährlich bis zu 100
neue Stoffe kreiert werden. Da schon
minimale Veränderungen der Rezeptur
oder der Maschineneinstellung einen
ganz neuen Stoff entstehen lassen können, werden diese 100 „Stoffversuche“
vorerst in mehreren Varianten – den
sogenannten Ausrüstungsversuchen
– produziert. Aus diesen Stoffmustern
werden dann die finalen Stoffe der Kollektion ausgesucht.
Natürlich muss der Produktionsprozess bei einer derart großen Anzahl
an Stoffmustern kontrolliert und überwacht werden. Dazu entwickelte Anton
Cramer den sogenannten „Versuchsanforderungsprozess“. Dieser bestand
ursprünglich aus vielen verschiedenen
Formularen und Laufzetteln, auf denen
die involvierten Abteilungen die Produktionsdaten und Arbeitsanweisun-
48
MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
gen zu den einzelnen Stoffen der neuen
Kollektion festhalten sollten.
Diese Formulare traten dann ihren
Weg durch die Abteilungen des Produktionsprozesses an. Zumeist wanderten
sie nach Beendigung der entsprechenden Arbeitsschritte aber einfach in
den Papierkorb oder verschwanden in
verstaubten Aktenordnern. Aertken
erinnert sich nur ungern an diese ursprüngliche Vorgehensweise: „In der
Vergangenheit ist ein Wust von Papierkram aufgekommen. Das konnte auf
Dauer nicht so weitergehen.“
Unterschiedliche Formulare
­beherrschen
Dabei sind die Informationen, die auf
den unterschiedlichen Formularen gesammelt wurden, von essentieller Wichtigkeit, um Verfahren in der Produktion
zu standardisieren und transparenter
zu gestalten. Werden diese Daten nicht
langfristig dokumentiert, fehlen der
Weberei bisweilen Informationen über
die Rezeptur oder die Maschineneinstellungen zu älteren Versuchsanforderungen. Bei Kundenanfragen, die sich
auf Bestandsartikel älterer Kollektionen beziehen, kann dies ganz schnell
zu einem unverhältnismäßigen Mehraufwand führen. Daher beauftragte Anton Cramer den langjährigen IT-Partner
IT works unlimited (ITWU), eine digitale und transparente Alternative für die
zahlreichen Formulare zu entwickeln.
„Die neue Lösung sollte dem Papierwust ein Ende setzen und jedem, der
in den Versuchsanforderungsprozess
involviert ist, die Möglichkeit bieten,
per Knopfdruck auf alle relevanten Produktionsdaten zuzugreifen.“ Aertkens
Wunsch sollte bald in Erfüllung gehen.
Im April 2011 traf er sich mit Carl Goos,
Geschäftsführer bei ITWU, zu einer
ersten Betrachtung des Prozesses. Die
Entscheidung, den Workflow auf IBM
Lotus Notes/Domino aufzusetzen, war
bereits im Vorfeld getroffen worden.
Schließlich betreut ITWU die Groupware-Plattform bei Anton Cramer schon
seit mehreren Jahren und kennt sich
mit umfangreichen Workflow-Funktionalitäten bestens aus.
„Der Prozess ist unheimlich komplex, da er sich vom Vertrieb über den
Einkauf zur Produktion und wieder
zurück zieht, also einmal das ganze
Unternehmen durchläuft“, erinnert
sich Goos an die erste Prozessanalyse.
Aertken hatte bereits zu Beginn des
Jahres sämtliche Informationen der
verschiedenen Formulare gebündelt in
einem Excel-Sheet aufbereitet und dieses in einigen Probeläufen im Betrieb
auf seine Vollständigkeit getestet. „Mit
dem Excel-Sheet habe ich mich sehr gut
auf unser Treffen vorbereitet. Dennoch
war ich sehr verblüfft, wie schnell Herr
Goos begriffen hat, was wir mit der
neuen Lösung erreichen wollten. Dadurch war auch der Nachbesserungsbedarf verschwindend gering.“
Bereits im Sommer 2011 konnte Aertken den ersten Prototyp des
„Versuchsanforderungsworkflows“ in
Augenschein nehmen und Änderungs- konfigurieren und sicherstellen, dass vorhandene Stoffe näher zu bringen.
wünsche einbringen. Nur einen Monat die Daten in den verschiedenen Ar- Und die QS-Beauftragten können nach
später konnten alle Beteiligten die Pi- beitsschritten automatisch an die rich- der Warenprüfung die gewünschten
lotversion auf Herz und Nieren testen. tigen Stellen weitergeleitet werden.“
Produktinformationen direkt aus der
„Wir legen bei unseren Projekten stets
Sobald der Vertrieb im ersten Ar- Datenbank abrufen und an den Kunden
Wert auf ein frühes Prototyping, damit beitsschritt die Produktionsdaten für weitergeben. Das hat es vorher bei uns
die Anwendungsentwicklung immer die Versuchsanforderung eingetragen so nicht gegeben.“
ganz nah an den Anforderungen des und das Dokument weitergeleitet hat,
Die ursprünglichen Formulare geKunden orientiert abläuft“, berichtet erhalten die Mitarbeiter in der Webe- hören seit der Produktivschaltung des
Goos. Diese Vorgehensweise hat sich rei eine E‑Mail mit der Aufforderung, Versuchsanforderungs-Workflows endbezahlt gemacht, wie Aertken weiß: die Versuchsanforderung dementspre- gültig der Vergangenheit an. Das von
„Durch die frühen Tests mit der Pilot- chend herzustellen. Wenn das Doku- Aertken entwickelte Excel-Sheet wurde
version konnten wir auch noch einige ment im nächsten Arbeitsschritt ange- über kurze Zeit noch parallel zur neuen
Daten mit in den Prozess integrieren, nommen wird, ändert sich auch der Sta- Anwendung in Anspruch genommen.
die vorher nicht aufgenommen wurden, tus des Dokuments in der Datenbank. Doch bereits in der Nachproduktion
die aber durchaus wichtig sind – so- So ist für jeden Beteiligten auf einen der letzten Kollektion ist man bei Anwohl für den Vertrieb als auch für die Blick ersichtlich, in welchem Schritt ton Cramer dazu übergegangen, ausProduktion.“
schließlich den digitalen WorkDie Anwendung, die im Okflow zu nutzen. „Und das funktitober 2011 final implementiert
oniert wirklich einwandfrei. Alle
wurde, orientiert sich größtenLeute, die damit aktiv arbeiten,
teils an den ursprünglichen Forsind regelrecht begeistert“, weiß
mularen. Der entscheidende UnAertken zu berichten. Selbst
terschied ist, dass die Mitarbeiältere Bestandsartikel werden
ter nun alle Produktionsdaten
nun nach und nach in die neue
an einem zentralen Ort festhalLösung eingepflegt, damit die
ten. So wird nun nicht mehr ein
Daten für VersuchsanforderunWust an Formularen durch die
gen späterer Kollektionen zur
Anhand der gelben Markierungen im Versuchsanforderungsdokument
weiß
jede
Abteilung,
welche
Daten
sie
in
welAbteilungen gereicht, sondern
Verfügung stehen.
chem Arbeitsschritt eintragen muss. So wird sichergestellt,
ein elektronischer Ordner, der
ITWU arbeitet zurzeit an
dass alle Daten sorgfältig dokumentiert werden.
Quelle: ITWU
die verschiedenen Dokumente
einer Anbindung des Versuchsin einer Versuchsanforderung
anforderungs-Workflows an das
zusammenhält. Je nach Arbeitsschritt des Workflows sich die Versuchsanfor- unternehmensweite Daten-Repository
werden die auszufüllenden Felder in derung befindet. Sollte ein Dokument in der iSeries von Anton Cramer. Dabei
dem entsprechenden Dokument gelb in einem festgelegten Zeitraum nicht sollen ausgewählte Produktionsdaten
markiert. So sehen die Bearbeiter so- bearbeitet worden sein, erhalten die der Ausrüstungsversuche, die als neue
fort, welche Daten sie in ihrem Arbeits- entsprechenden Bearbeiter weitere Er- oder veränderte Bestandsartikel final
schritt eingeben sollten.
innerungsbenachrichtigungen, bis das in die Kollektionen einfließen, auf dem
Weitergeleitet wird das Dokument Dokument weitergeleitet wird.
Großrechner abgelegt bzw. aktualisiert
automatisch mithilfe der WorkflowDer Nutzen dieser neuen Lösung werden. Diese dienen dann als ArtikelEngine. Für diesen Automatismus griff liegt für Aertken klar auf der Hand: stammdaten, die von sämtlichen Abteidas Paderborner Softwarehaus auf die ungemeine Transparenz der Da- lungen des Unternehmens mit weiteren
den „ITWU Kernel“ zurück. In dieser ten. „Der große Vorteil des digitalen Daten – wie Preisen und VerkaufsstaAnwendungsplattform vereint der Pa- Workflows ist, dass er von den unter- tistiken – ergänzt werden. Auch mit
derborner Software-Hersteller viele schiedlichen Abteilungen vielfältig ge- diesem Projekt ist Aertken bisher sehr
Grundfunktionen von Lotus Notes/Do- nutzt werden kann. Die Techniker im zufrieden, bringt es Anton Cramer doch
mino, die in keiner Lösung fehlen dür- Betrieb erhalten beispielswiese durch noch näher an sein ursprüngliches Ziel
fen. Wichtig für dieses Projekt war die die Versuchsanforderung ihre Arbeits- heran: Stoffproduktion mit höchster
integrierte Workflow-Engine. Goos er- anweisungen während des Produkti- Transparenz.
Katrin Stephan ó
klärt warum: „Mit der Workflow-Engine onsvorgangs. Unser Vertrieb nutzt die
www.itwu.de
können wir die Prozesslogik im Detail Daten, um unseren Kunden bereits
07/2012 · MIDRANGE MAGAZIN
49
GLOSSE
VORSCHAU
Big Tippfehler
MIDRANGE MAGAZIN 8/2012
erscheint am 24. 7. 2012
pressureUA, iStockphoto.com
SERVICE
B
ig Data beschäftigt derzeit Softwarehersteller wie Speicherwillige. Riesige Datenmengen warten darauf, von cleveren Routinen durchstöbert,
durchkalkuliert und auf Ähnlichkeiten untersucht zu werden. Die DNA eines Menschen ist inzwischen so schnell analysiert, dass Patienten noch nicht
wieder aus dem Umkleideraum, die Ergebnisse aber schon auf dem Tablet
des behandelnden Arztes erschienen sind. Big Data kann durchaus wertvolle
Erkenntnisse liefern – und damit ist nicht das Gerücht gemeint, dass rund ein
Viertel der Facebook’schen Server für die Speicherung der Buchstabenkombination lol zum Einsatz kommen. Alle fünf Jahre verzehnfacht sich angeblich
das Datenvolumen – da ist es direkt löblich, wenn ab und an mal jemand
Überflüssiges löscht, egal ob gezwitschert oder rein sozial gepostet. Kleinvieh macht schließlich auch Mist und damit Durchsuchungsarbeit. Wenn
ausgerechnet Politiker sich die Zeit nehmen, ihre flugs um die Welt geschickten Tweets ins Nirvana zu verbannen, hat das meist wenig mit „Stoppt den
Web-Müll“ zu tun. Den Spontan-Tweets folgt vielerorts eine verspätete Rechtschreibprüfung, mitunter will man sich auch von inhaltlichen Irrtümern oder
echten geistigen Fehltritten trennen. Das geht potzblitz: delete tweet.
Nichts ist interessanter als eines Politikers Geschwätz von gestern – das
finden offenbar die Macher von politwoops, einer Website, auf der ausschließlich gelöschte Politiker-Tweets zu finden sind. Die deutsche Variante wird vermutlich eher als Rudiment vor sich hin dümpeln – 140 Zeichen reichen hierzulande schon dem geneigten Durchschnittsuser kaum, um einen konkreten
Satz zu Ende zu bringen. Wie soll es da politically korrekten Gedankengängen
gehen? Tweets leben von Geschwindigkeit, die gute alte Faustformel „Schlaf
eine Nacht drüber“ kann also für dieses Medium kaum angewandt werden.
Einmal tief durchatmen sollte dennoch jeder, der einen Tweet wie diesen zu
verantworten hat: „Unsere Partei fokussiert ausschließlich ihre Fähler“. Delete tweet – und neuer Versuch: Ein W für das F oder ein e für das ä kaufen.
Archiviert bleibt das Statement – so oder so.
IH ó
Inserenten
Raz-Lee . . . . . . . . . . 37
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MIDRANGE MAGAZIN
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Rainer Huttenloher (rhh), Chefredakteur
(V.i.S.d.P.), Klaus-Dieter Jägle (kdj),
Martina Weber (MW), Irina Hesselink (IH),
Klaus-Peter Luttkus (KPL), Robert
Engel (RE), Jörg Zeig (JZ)
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UBL . . . . . . . . . . . . . 19
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. . . . . . .
SCHWERPUNKT
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ISSN 0946-2880
Herausgeber: Klaus-Dieter Jägle
42
Wilsch . . . . . . . . . . . 39
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Erscheinungsweise: 12 Ausgaben pro Jahr
Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 21/2012
31
WMR . . . . . . . . . . . . 21
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MIDRANGE MAGAZIN · 07/2012
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