Was ist eigentlich eine Narbenkompression? Tiefgradige Verletzungen, wie bei thermischen, chemischen oder elektrischen Verbrennungen/Verbrühungen, insbesondere wenn Hauttransplantationen notwendig waren, führen häufig zu einem ungeordneten Bindegewebsumbau bei der Narbenheilung. Die Folge ist dabei eine verstärkte Narbendicke (hypertrophe Narben, Keloide) bei harter, unflexibler Konsistenz. Abgesehen von der kosmetischen Problematik kann das zu Versteifungen bei der Narbenschrumpfung führen, insbesondere wenn diese gelenkübergreifend lokalisiert ist. Die dabei angewendete Therapieform, sowohl prophylaktisch, als auch bei bereits älteren Narben, ist die Narbenkompression. Nach dem Abheilen der Wunde wird aus hochspezifisch entwickelten Materialien eine Kompressionskleidung nach Maß für die betroffene Hautregion angefertigt. Diese Kompressionskleidung erzeugt einen gleichmäßigen therapeutischen Druck auf das Narbengewebe. Gegebenenfalls wird der Druck durch gezielte Einarbeitung von Silikonkomponenten in Form von Flächen bzw. Polstern (Pelotten) verstärkt. Der Sinn ist die gezielte Kompression auf tieferliegende Narbenregionen und die positive Wirkung auf den Heilungsprozess. Narbenkompression sorgt für eine schnellere Heilung bei geordneter geschmeidiger Kollagenbildung und somit für das Abflachen des Narbengewebes. Sie kommt auch postoperativ und in der plastischen Chirurgie zur Anwendung. Die Kleidung muss konsequent rund um die Uhr getragen werden, bis dass die Narben inaktiv sind und wird nur zur Körperpflege abgelegt. Deshalb ist auch immer eine Wechselgarnitur erforderlich. Unsere Mitarbeiter(innen) bilden sich regelmäßig durch Seminare und Expertentreffen weiter, wie dem Workshop für Silikonabdrucktechnik bei der Jahreshauptversammlung des DBNT e. V. in unserer Hannoveraner Filiale in der Leinstraße im November 2015. Sie haben Fragen oder möchten diesen Text verwenden? Schicken Sie uns gerne eine E-Mail an [email protected]